Gefühl

BEI
Haus
Sicherheit UNS
Geborgenheit
Glück Dialekt
Fremde
Heimkehr Herz
Gefühl
Kultur Abschied Sehnsucht
Fluchtpunkt
Wurzeln ZuhauseBilder
Heimat
Ort
Exil
Geborgenheit
Freunde
Herkunft
Zufriedenheit
Trauer Orientierung Stille
Zerstörung
Sprache
Ankunft Werte
Familie Freude Verlust
Tradition
Zugehörigkeit
Erinnerungen
Vertreibung EVANGELISCHE
Kindheit
Willkommen
KIRCHENGEMEINDEN
Sprache
Dörnhagen + Fuldabrück
März – Juni 2016
Thema
Heimat – ein theologischer Versuch. . . 4
Flüchtlinge in Fuldabrück. . . . . . . . . . . 6
Heimat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Gemeinsame Seiten
Andreas Giering
fährt seit Dezember MSHD Bus. . . . . . 9
Innovationspreis für unsere
gemeinsame Pilgerwanderung . . . . . 10
Fuldabrück
Vakanzzeit in Fuldabrück. . . . . . . . . . 11
Dörnhagen
Oh Mensch, lerne tanzen . . . . . . . . . 14
Taufen in Dörnhagen. . . . . . . . . . . . . 18
Impressum
IMPRESSUM
BEI UNS wird von den
Kirchenvorständen der Evangelischen
Kirchengemeinden Dörnhagen
und Fuldabrück herausgegeben.
Redaktion dieser Ausgabe:
Martina Backes, Anika Büntig,
Sabine Büntig, Petra Hillebrand,
Claudia Jung, Gabi Lengemann,
Dominik Niekler, Pfarrer Jan-Daniel Setzer
V.i.S.d.P.
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
Layout:
Martina Backes
U4
Claudia Jung
Druck:Gemeindebriefdruckerei
Gottesdienste
Dörnhagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Gottesdienste
Fuldabrück. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Jugend
Kinderbibelwoche
in den Herbstferien . . . . . . . . . . . . . . 20
Pfarrstallrenovierung. . . . . . . . . . . . . 24
start-up! –
Das Jugendkompetenztraining. . . . . 27
Aus den Pfarrämtern
Brief. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Predigt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Freud und Leid. . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
AN DIE
GEMEINDE
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns Ihnen heute unseren neuen Gemeindebrief vorstellen
zu können.
Er enthält Informationen und
Berichten aus den Kirchengemeinden im Gesamtverband Dörnhagen
und Fuldabrück. Die nächsten Monate werden Veränderungen in den
Kirchengemeinden mit sich bringen
und wir alle hoffen, dass es eine gute
Lösung für die noch vakante Stelle in
Fulda­brück geben wird.
Wir werden als Kirchengemeinden noch enger aufeinander angewiesen sein und es sollen sich Kooperationsräume ergeben, in denen
die Gemeinden ihre Zusammenarbeit vertiefen können.
Eine große, aber auch schöne Herausforderung – über den eigenen
Tellerrand zu schauen und den Blick
über den eigenen Kirchturm hinaus
zu weiten. Dies ist auch mit Schmerzen und Verlust verbunden und ich
hoffe und bete, dass die Chance gemeinsam Neues zu gestalten größer
wiegt als die Angst vor dem Verlust.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie trotz
der anstehenden Veränderung Kirche als Heimat erleben, die Ihnen
Kraft, Sinn und Orientierung bietet.
Dabei ist es klar, dass Heimat kein
einfacher Begriff ist. Wir versuchen
in diesem Heft Heimat zu buchstabieren und verschiedenen Perspektiven eine Stimme zu geben.
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen in diesen Frühlingsmonaten, mit
wunderbaren Sonn(en)tagen und
frohmachenden Erfahrungen!
BEI UNS 1/2016 - 3
Thema
GEMEINDE IM GESPRÄCH
Heimat – ein theologischer Versuch
„Geh aus deinem Vaterland und von
deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen
will.“ (Die Bibel, Genesis 12,1)
Diesen Satz vernimmt ein Mann
im Alter von 75 Jahren. Abraham ist
sein Name und er wird zum Urvater
des Volkes Israel. Dieser Satz Gottes
bewegt Abraham und das Wunder
geschieht. Er geht wirklich. Er zieht
los, hinaus aus seiner Heimat in ein
Land, das Gott ihm zeigen will.
Was klingt wie eine Geschichte aus tausend und einer Nacht wird
zur Grundlage des jüdischen Glaubens. Gottes Verheißung an Abraham, dem zu glauben, was er nicht
sehen kann.
Zu gehen, obwohl alles dagegen
spricht. Die Herausforderung in der
Fremde heimisch zu werden.
© medienREHvier.de / Leon Dietsch
4 - BEI UNS 1/2016
GEMEINDE IM GESPRÄCH
Die Geschichten im ersten Buch
der Bibel sind Geschichten um das
Ringen um Heimat; es sind alte Geschichten von Sehnsucht, Verheißung, Hoffnung und Glauben.
Abraham wird im Neuen Testament von Paulus als „Vater des Glaubens“ (Die Bibel, Römer 4) bezeichnet, weil ihn sein Glaube an eine
bessere Zukunft aufbrechen ließ
ohne genau zu wissen was passiert.
Heimat ist in den alten Geschichten der Bibel weniger ein Ort, als eine
Suche. Eine Haltung, mit der heimisch werden gelingen kann. Gott
lässt Abraham und die Suchenden
nicht allein. Er segnet Sie und verspricht Ihnen, dass Sie ebenfalls Segen für Andere sein werden. Erst
dann zog Abraham aus, wie der Herr
es ihm gesagt hatte, und mit ihm seine Familie.
Heimat ist in den alten Geschichten der Bibel kein Besitz, sondern ein
Geschenk. Nichts, was wir verdient
hätten, sondern was uns Zuteil wird.
Indem wir teilen.
Heimat fängt in den alten Geschichten der Bibel im Herzen an.
Wo die Hoffnung größer wiegt als die
Angst vor dem Unbekannten. Abraham wagt den Schritt und geht los.
Thema
Die Geschichte von Abraham will
übrigens nicht in erster Linie begründen, warum dieses Land Abraham
und seinen Nachfahren gehört. Zur
Zeit als diese Geschichte aufgeschrieben wird, hat das Volk Israel alles verloren. Existenz, Hoffnung und den
Glauben an eine bessere Zukunft.
Heimat wird zum Sehnsuchtsort
für die Entrechteten. Die Geschichte
von Abraham malt eine Segenslinie
auf für die, die sich verflucht fühlen.
Malt eine Zukunft vor Augen, wo gegenwärtig nur Tod ist. Macht Mut,
wo Traurigkeit vorherrscht.
Aus dieser Segenslinie Abrahams
glauben, hoffen und lieben auch wir
als Christen. Und der Segen wird
größer, wo wir lernen Anteil zu geben an unserer Heimat und Heimat
zu buchstabieren. Ich will es so versuchen:
H:
E:
I:
M:
A:
T:
Hoffnung wecken
Ehrlichkeit vorleben
Interesse zeigen
Menschlichkeit fördern
Anderes zulassen
Tabus brechen
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
BEI UNS 1/2016 - 5
Thema
GEMEINDE IM GESPRÄCH
Flüchtlinge
in Fuldabrück
Anfang Januar besuchte ich die Gemeinschaftsunterkunft in Bergshausen, in der kurz zuvor 36
Flüchtlinge eingezogen waren.
Gesprochen habe ich mit Joachim Drewes, er ist dort Hausleiter und kümmert sich um alles
rund um die Bewohner.
Die Zimmer sind räumlich
getrennt, so dass jede Familie unter sich wohnt. Es gibt sechs
Sanitärräume und eine Küche
für alle gemeinsam.
Die meisten kommen aus Syrien, einige aus dem Irak und zwei
aus Somalia. Es gibt Familien aber
auch alleinstehende Männer und
sogar zwei alleinstehende Frauen.
Die elf Kinder waren aufgeschlossen und haben mich ganz neugierig
bei dem Rundgang begleitet.
Sie machten alle einen sehr
freundlichen und netten Eindruck,
unterhalten konnte ich mich mit
den Leuten nicht, denn nur wenige sprechen englisch. Die Syrer und
6 - BEI UNS 1/2016
Iraker verständigen sich untereinander arabisch, das ist schlecht für die
Somali, die nur englisch und Somali sprechen.
Die meisten Erwachsenen besuchen täglich einen Deutschkurs und
die Kinder werden bald in der
Schule unsere
Sprache lernen.
Für uns selbstverständliche
Dinge wie Pünktlichkeit, Ordnung, Mülltrennung usw. sind
für sie komplett neu, jedoch müssen sie dies schnell lernen, da sie
für sich selbst verantwortlich sein
sollen. Sie führen ihren Haushalt eigenständig mit einkaufen, kochen,
saubermachen und allem, was dazu
gehört. In Bergshausen gibt es einen
Helferkreis, der sie bei allem unterstützt und anleitet. Es gibt auch Angebote für die Kinder oder gemeinsame Freizeitbeschäftigungen.
GEMEINDE IM GESPRÄCH
Ich selbst würde es schwierig finden, in einem komplett neuen Land
mit einer vollkommen anderen Kultur zu Leben und mich zu integrieren. Man sieht, dass einzelne auch
sehr an ihren Traditionen hängen
(eher die Frauen), für die ist es ganz
besonders schwierig.
Ohne den Hausleiter oder den
Helferkreis kann ich es mir kaum
vorstellen, da diese sehr viel managen und sich um die Menschen kümmern. Ich bewundere die Helfer und
Thema
vor allem auch die ganze Organisation, die dahinter steht. Für gründliche
Planung und Vorbereitungen blieb
ja keine Zeit. Die Bewohner wirkten auf mich ziemlich entspannt, ich
hatte den Eindruck, dass sie sich hier
schon recht wohl fühlen. Auf jeden
Fall wünsche ich allen Flüchtlingen,
dass die Asylanträge so schnell wie
möglich bearbeitet werden, damit jeder weiß, ob er bleiben darf und sich
dann auch heimisch fühlen kann.
Anika Büntig
Heimat
Die Antwort darauf, was Heimat für mich bedeutet, ist nicht ganz
einfach. Menschen, die in Dörnhagen aufgewachsen sind, Schul- und
Konfirmandenunterricht, sowie ihre
Freunde hatten und ein ganzes Leben hier verbracht haben, die sagen:
„Das ist für mich Heimat“.
Aber was ist mit den vielen
Flüchtlingen, die nach 1945 aus dem
Osten hier angekommen sind?
Sie waren Fremde, nicht immer
willkommen. Sie mussten sich einge-
wöhnen, eine neue Existenz aufbauen, die Familie versorgen. Im Laufe
der Jahre ist man zusammengewachsen. Es war ja ihr Zuhause. Unterhalte ich mich mit diesen Menschen, so
erzählen sie mir von ihrer alten Heimat. Es klingt immer etwas Wehmut
mit. So geht es wohl allen Menschen,
die ihre Heimat verlassen müssen,
um ihr Leben zu retten.
Ich selbst komme aus Rumänien. Wir sind 1940 in den Warthegau umgesiedelt worden. 1945 muss-
BEI UNS 1/2016 - 7
Thema
GEMEINDE IM GESPRÄCH
ten wir flüchten,
bei schweren Bombenangriffen über Potsdam ging es weiter. Nach
Ende des Krieges wurden
wir in Sachsen-Anhalt auf
einem Dorf bei einem Bauern eingewiesen. Wir wussten
ja nicht wohin. Die Bäuerin war
nicht so begeistert; ihre Antwort
war: „Flüchtlinge? Kommt nicht
in Frage. Lieber eine Bombe auf
den Hof.“ Doch ihr blieb keine
Wahl, sie musste uns aufnehmen.
Im Laufe der Zeit kamen wir gut
miteinander aus, viele Menschen in
diesem Dorf haben uns geholfen.
Dafür bin ich heute noch dankbar.
1950 bin ich dann nach Hessen gekommen. Man war fremd
und unsicher, auch hier musste ich
mir einige dumme Sprüche über
Flüchtlinge anhören. Oft waren diese sehr verletzend, aber auch hier
gab es Menschen, die mir geholfen
haben, mich einzuleben.
Nach meiner Heirat nach Dörnhagen hatte ich zum ersten Mal
das Gefühl, anzukommen. Zwar
8 - BEI UNS 1/2016
war man wieder fremd, aber es gab
Menschen, die geholfen haben und
freundlich waren; die es einem leicht
gemacht haben. Hier ist Heimat.
Hier habe ich meine Familie. Meine
Freunde. Wie schön ist es, einfach bei
unseren Nachbarn zu fragen, wenn
wir Hilfe brauchen und wenn meine Nachbarin zwei Eier bei mir holt,
weil diese ihr zum Kuchenbacken fehlen.
Ein freundliches
‚Hallo‘ auf der Straße,
einmal nachfragen, wie es
geht: Es sind diese vielen kleinen Dinge, die ein Leben lebenswert machen und uns das Gefühl
von Heimat geben.
Wie anfangs schon gesagt, ist es
nicht ganz einfach, auf Heimat eine
passende Antwort zu finden. Was jedoch einfach ist, ist ein freundliches
Lächeln, auch Fremden gegenüber,
das zum Heimatgefühl des jeweils
anderen beitragen kann.
Ihre
Ludwika Brübach
GEMEINSAME
Nachrichten
Dörnhagen
Fuldabrück
Andreas Giering fährt seit Dezember MSHD Bus
Andreas Giering aus Denn-/Dittershausen unterstützt seit Mitte Dezember den MSHD und fährt an drei
Tagen in der Woche den Bus. „Ich
bin gerne mit älteren Menschen zusammen und freue mich, ihnen helfen zu können,“ begründet er sein
Engagement. Da er beruflich derzeit
nur in Teilzeit beschäftigt ist, steht
ihm die Zeit dafür zur Verfügung.
Als Fahrer von Kranken- und Behindertentransporten sammelte er
bereits die nötige Erfahrung, nun
freut er sich darauf, mit ortsansässigen Senioren einen persönlicheren
Kontakt aufzubauen.
Privat ist der 55jährige vielseitig aktiv: Er repariert und pflegt gerne Autos und Motorräder, kümmert
sich um Haushalt und Gartenpflege
und verbringt besonders gerne Zeit
mit den beiden Enkelkinder.
Seine Tätigkeit ist zunächst bis
Mitte Juni befristet, mit der Möglichkeit der Verlängerung.
Am 28. Februar wird Andreas
Giering in Fuldabrück im Gottesdienst um 10 Uhr im Evangelischen
Gemeindehaus Parkstraße der Gemeinde vorgestellt, gleichzeitig findet
die offizielle Verabschiedung seines
Vorgängers Hartmut Groß statt.
Text und Foto Sabine Büntig
BEI UNS 1/2016 - 9
Dörnhagen
Fuldabrück
GEMEINSAME
Nachrichten
Innovationspreis für unsere gemeinsame Pilgerwanderung
Schon seit zwei Jahren pilgern
alle Fuldabrücker Kirchengemeinden gemeinsam. Das bedeutet eine
Kirchenkreisübergreifende Zusammenarbeit, da Bergshausen zum Kirchenkreis Kaufungen gehört und wir
zu Melsungen.
Der Evangelische Kirchenkreis
Melsungen ermutigte seine Gemeinden, inspirierende Aktionen einzureichen. Der Innovationspreis „Das
goldene Senfkorn“ will diese Bemühungen hervorlocken und unterstützen. Aus einem kleinen Anfang kann
etwas Großes werden. Der Dörnhagener Kirchenvorstand reichte die
gemeinsam gegründete Pilgerwanderung ein. Neun Projekte wurden
im Rahmen des Reformationsempfanges am 1. November 2015 in der
Stadtkirche Melsungen vorgestellt.
Unter Leitung von Dekan Norbert
Mecke prämierte eine von der Kreissynode eingesetzte Jury die Aktionen
im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung, die mit einem Theaterstück
abgeschlossen wurde.
Unsere Pilgerwanderung erzielte
den 2. Platz, dotiert mit 1500 Euro.
Ein unglaublicher Erfolg! Diese Zusammenarbeit wird Zukunft haben
und könnte Ermutigung für weite-
Foto Peter Nordheim
10 - BEI UNS 1/2016
GEMEINSAME
Nachrichten
re Projekte sein. Der 1. Platz ging an
Spangenberg für „Gottesdienstliche
Vielfalt“, den 3. Platz belegte Dago-
Fuldabrück
bertshausen mit dem „Taufgottesdienst für Erwachsene.“
Christa Schmidt/Sabine Büntig
Vakanzzeit in Fuldabrück
Liebe Fuldabrückerinnen, liebe
Fuldabrücker, fast jährt sich die Vakanzsituation in der Evangelischen
Kirchengemeinde Fuldabrück seit
dem Weggang von Pfarrer Dr. Schirrmacher mit dem 31. März 2015. Was
ist seitdem geschehen hinsichtlich
der Neubesetzung der Pfarrstelle?
Der pfarramtliche Dienst in Fuldabrück von Pfarrer Dr. Schirrmacher umfasste ursprünglich immer
nur eine dreiviertel Stelle, wurde aber
erweitert um einen Sonderdienst der
Landeskirche (Erwachsenenbildung)
mit dem Umfang einer Viertel Stelle.
Von Anfang an war klar, dass
dieser spezielle, mit der Person von
Pfarrer Dr. Schirrmacher verbundene Sonderdienst nun entfallen würde. Gleichzeitig hat die Kirchenleitung das Ziel im Auge gehabt, die
Kirchengemeinde Fuldabrück und
die Kirchengemeinde Dörnhagen
pfarramtlich zu verbinden und die
Pfarrstelle Fuldabrück auf eine halbe zu reduzieren. Als Ausgleich soll
dann von Dörnhagen aus pfarramtli-
cher Dienst wahrgenommen werden
mit dem Dienstumfang einer viertel
Stelle.
Der Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Fulda­
brück hat sich stets gegen dieses
Konzept ausgesprochen und versucht, argumentativ die Kirchenleitung umzustimmen, um den ‚Status
Quo’ zu erhalten. Angesichts der Beschlüsse der „Spar-Synode“ der Landeskirche vom vergangenen Herbst
sind wir allerdings nicht mehr sehr
optimistisch, dass dies gelingt. Täglich erwarten wir den entsprechenden endgültigen Bescheid des Bischofs (bei Redaktionsschluss noch
nicht eingegangen).
Wenn uns der Bescheid erreicht,
wird der Kirchenvorstand beraten,
wie es weitergehen soll und kann. Bis
dahin bleibt die Vakanzsituation, wie
sie Pfarrer Krause und Pfarrer Setzer
zur Zeit gemeinsam bewältigen, unverändert bestehen.
Pfarrer Uwe Krause
BEI UNS 1/2016 - 11
Dörnhagen
UNSERE KONFIRMANDINNEN UND KONFIRMANDEN
Fuldabrück
Julian Schulz
Lina Riekel
Anika Büntig
(Foto Sabine Büntig)
Hendrik Schade
Carlotta Schulz
Fynn Leontjev
Leonie Sterzer
12 - BEI UNS 1/2016
Julian Backes
Dörnhagen
UNSERE KONFIRMANDINNEN UND KONFIRMANDEN
Fuldabrück
Lea Del
Jannes Lübke
Maria Luisa Barba
Sophia Böttger
Tom Osterloh
Jonathan Lübke
Caroline Hoffmann
Es fehlt
Vanessa Handelmann
Jan Büntig
BEI UNS 1/2016 - 13
(Fotos Matrtina Backes)
Dörnhagen
GEMEINSAME
Nachrichten
Oh Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel
im Himmel mit dir nichts anzufangen
Dieser Ausspruch Augustinus be- ich war überrascht, dass sich geflügelte mich, Tänze kennenzuler- nügend Teilnehmer anmeldeten,
nen, die Menschen in aller Welt zu um sich zu einem Kreis zu finden.
verschiedenen Anlässen und Gele- Aber nicht immer braucht man eigenheiten zusammenführt. So ent- nen Kreis, dieser öffnet sich je nach
deckte ich die ungestüme Freude Choreographie, es wird alleine oder
beim Tanzen im Obergeschoss eines zu zweit, zu viert – je nachdem – geHauses in Jerusalem, als wir dort mit tanzt. Eine Tanzpädagogin musste
einer Studiengruppe unterwegs wa- gefunden werden, und ich entdeckte
ren. Junge Israelis nahmen uns in ihre Anke Heuser, für die Tanzen zu ihMitte und es war kein Problem, wenn rem Lebenselixier geworden ist.
Ein ganz neuer Raum eröffnete
nicht sofort die richtigen Schritte da
sich uns. Wir entdeckten, welche Bewaren.
Das wollte ich in Deutschland reicherung diese Abende für uns sind
auch erleben, und so suchte ich nach und welche Lebensfreude uns erfassmeiner Heimreise eine Gruppe, wo te, welch’ herzlicher Umgang unterFrauen und Männer zusammenkom- einander da ist. Wir treffen uns viermen, um diese Freude an Bewegung zehntägig jeweils an acht Abenden
zu unterschiedlichsten Klängen von im 1. und dann im 2. Halbjahr. Und
Folklore, Swing bis zu Klassik ge- wem schon mal die Puste ausgeht,
der hockt sich aufs Sofa und schaut
meinsam zu erfahren.
Musik aus Ländern von Finnland den anderen zu. Vertraute Tänze
bis Griechenland, den Balkanstaaten, wechseln ab mit neuen, LieblingstänTänze von Sinti und Roma, aus Is- ze werden wiederholt, und was am
rael und anderen Ländern der Erde Anfang des Abends noch manchmal
stimmte uns ein mit Schritten, die recht lebhaft beginnt, endet – unterbrochen von einer Pause zum Ausruuns oft den Alltag vergessen ließen.
1996 bot ich zum ersten Mal ei- hen und „Schnuddeln“ - mit ruhigen,
nen Tanzkurs in Fuldabrück an und manchmal meditativen Tänzen. Und
14 - BEI UNS 1/2016
GEMEINSAME
Nachrichten
in der Adventszeit schließt der Kreis
mit einem Lichtertanz. Am Schluss
eines jeden Tanzabends lese ich „Gedanken zur Nacht“ vor, die uns in
den darauf folgenden Tagen begleiten können. Und mancher Gedanke
hat sich festgesetzt wie der von Elisabeth Kübler-Ross, die einmal erzählte: „ In der Schweiz wurde ich nach
dem Grundsatz erzogen: arbeiten,
arbeiten, arbeiten – körperlich, geistig – egal.
„Du bist nur ein wertvoller
Mensch, wenn du arbeitest.“ Und sie
sagt: „Das ist grundsätzlich falsch.
Halb arbeiten, halb tanzen. Das ist
die richtige Mischung! Ich selbst
habe in meinem Leben zu wenig getanzt und zu wenig gespielt.“
Mit einem Abschlussfest des jeweiligen Tanzsemesters endet die
Saison, entweder in KnüllwaldRemsfeld draußen auf einem wunderschönen Gelände oder bedingt
durch Wetterverhältnisse im Gemeindehaus. Und dann bringt jeder
etwas mit zum Schmausen und Genießen.
Als Konzentrationspunkt schmücke ich die Mitte des Raumes unterschiedlich mit Blick auf die jeweilige
Dörnhagen
Jahreszeit und wärmendem Kerzenlicht. So begleiten uns die Tage vom
Frühling bis zum Winter, und wir
werden uns bewusst, dass die Lebenszeit voran schreitet.
Ab September 2015 hat die Tanzpädagogin Petra Einrauch die Tanzleitung übernommen. Anke Heuser
wollte aus Altersgründen nach fast
19 Jahren diese Aufgabe in andere
Hände legen. Mit einem Satz, der uns
weiterhin begleiten wird, beschrieb
sie, wie sie diese Zeit empfunden hat:
„Ich habe Seile gespannt von Kirchturm zu Kirchturm, Girlanden von
Fenster zu Fenster, goldene Ketten
von Stern zu Stern – und ich tanze.“ Nach wie vor liegt die Organisation, Verwaltung und Gestaltung in
meinen Händen, und ich hoffe, noch
recht lange in diesem Tanzkreis dabei
sein zu können.
Tanzseminar:
Evang. Gemeindehaus FuldabrückDörnhagen
Kontakt: Beate Küllmer
Tel. 0561/46053
eMail: [email protected]
Beate Küllmer
BEI UNS 1/2016 - 15
Dörnhagen
04.03. 16:00
Gottesdienst im Altenheim
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
04.03.19:00
Weltgebetstag
im Gemeindehaus
Weltgebetstagsteam
06.03.
19:00
FEIER-abend-Gottesdienst Pfarrer Jan-Daniel Setzer
13.03.
10:00
Gottesdienst
18.03.
16:00
Gottesdienst im Altenheim Pfarrer Jan-Daniel Setzer
20.03.
11:00
Familien-Gottesdienst
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
24.03.
19:00
Gründonnerstag
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
25.03.
10:00
Karfreitag
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
27.03.
6:00
Ostersonntag
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
28.03. 11:00
Familien-Gottesdienst
mit Tauferinnerung
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
01.04.
16:00
Gottesdienst im Altenheim Pfarrer Jan-Daniel Setzer
03.04.
19:00
FEIER-abend-Gottesdienst Pfarrer Jan-Daniel Setzer
10.04.
10:00
Gottesdienst
15.04.
16:00
Gottesdienst im Altenheim Pfarrer Jan-Daniel Setzer
17.04.
11:00
Familien-Gottesdienst
16 - BEI UNS 1/2016
Dr. Gerhard Schröder
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
Dörnhagen
24.04.
10:00
Gottesdienst
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
30.04. 19:00
Abendmahl vor der
Konfirmation
Pfarrer Jan-Daniel Setzer &
Jugendreferent Dominik Niekler
01.05.
Konfirmation
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
10:00
05.05. 11:00
Himmelfahrt
Pfarrer Jan-Daniel Setzer &
Pfarrer Torsten Krey
08.05.
10:00
Gottesdienst
Dr. Gerhard Schröder
15.05.
11:00
Pfingstsonntag
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
16.05. 11:00
Pfingstmontag
Kirchenführung
mit Andacht
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
& Kirchenführer Gert Hirchenhain
22.05.
10:00
Gottesdienst
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
29.05.
10:00
Gottesdienst
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
03.06. 16:00
Gottesdienst im Altenheim
N.N.
05.06. 19:00
FEIER-abend-GottesdienstN.N.
12.06.
10:00
Open-Air-Gottesdienst
17.06.
16:00
Gottesdienst im Altenheim Dr. Gerhard Schröder
19.06.
11:00
Familien-Gottesdienst
Jugendreferent Dominik Niekler
26.06.
11:00
Backfest
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
Dr. Gerhard Schröder
BEI UNS 1/2016 - 17
Dörnhagen
GEMEINSAME
Nachrichten
Taufen in Dörnhagen
Ab sofort gibt es in Dörnhagen
bestimmte Tauftermine, zu denen
sich Familien im Pfarramt anmelden
können.
Dies sind die Termine
für die nächsten Monate:
20. März, 28. März, 17. April, der 15.
Mai (Pfingsten), 17. Juli und 21. August
jeweils um 11 Uhr.
Wir erhoffen uns von dieser Regelung viele bunte und fröhliche Tauffeste und Planungssicherheit für die
Familien und die Kirchengemeinde.
Taufen von Erwachsenen oder
Jugendlichen finden in der Regel im
FEIER-abend-gottesdienst am ersten Sonntag im Monat statt.
Jan-Daniel Setzer
Kirchenführungen
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Mitbürger,
auch in diesem Jahr biete ich wieder Kirchenführungen an.
In Absprache mit Pfarrer Setzer werde ich am Pfingstmontag (16. Mai)
und am Erntedankfest (2. Oktober) eine Führung anbieten. Weitere
Führungen sind möglich. Es wäre schön, wenn sich Interessenten schon
ein paar Tage vorher im Pfarramt oder bei mir anmelden könnten.
Gert Hirchenhain
Tel.: 05665 – 1315 / eMail: [email protected]
18 - BEI UNS 1/2016
­Fuldabrück
04.03. 19:00 Uhr Gemeindehaus
Lektorin Claudia Berninger
Weltgebetstag der Frauen & Team
06.03. 11:00 Uhr Gemeindehaus
Lektorin Claudia Berninger
13.03. 10:00 Uhr Gemeindehaus
Lektor Wilfried Brede
20.03. 10:00 Uhr Gemeindehaus
Lektorin Sandra Eberth
24.03. 19:00 Uhr Gemeindehaus
Gottesdienstausschuss
Gründonnerstag
25.03. 10:00 Uhr Kirche Dittershausen
Karfreitag
Dekan Norbert Mecke
27.03. 6:00 Uhr Gemeindehaus
Ostersonntag
Pfarrer Uwe Krause
28.03. 10:00 Uhr Kirche Dittershausen
Ostermontag
Pfarrer Uwe Krause
Alle weiteren Gottesdienste entnehmen Sie bitte der Seite der Ev. Kirchengemeinde
Fuldabrück in den „Fuldabrücker Nachrichten“
Konfirmation 2016 am 8. Mai um 10.00 Uhr im Gemeindehaus, Parkstraße 30,
ggf. in der Kirche Dennhausen
BEI UNS 1/2016 - 19
Jugend
Kinderbibelwoche in den Herbstferien
Es ist zwar schon eine Weile her,
aber dennoch lohnt es sich an dieser Stelle von der Kinderbibelwoche
zu berichten, die in den Herbstferien des vergangenen Jahres stattgefunden hat. Die KiBiWo fand dieses Mal in Dörnhagen im statt. Von
Mittwoch bis Sonntag bevölkerten
mehr als 30 Kinder das Gemeindehaus. Jeden Morgen starteten wir mit
20 - BEI UNS 1/2016
tollen Liedern und der Geschichte von Elia, dem Propheten, die uns
von Rita Rabe erzählt wurden.
Nach dem gemeinsamen Start
ging es in Kleingruppen weiter, den
„Minis“ und den „Maxis“. In den
Kleingruppen wurde dann gespielt
und gebastelt. So entstanden am ersten Tag bei den „Maxis“ aus einem
kleinen Holzbrettchen, Wäscheklam-
Jugend
mern, ein bisschen Pappe und Federn Notizzettelhalter in Form von
bunten Raben. Anschließend konnten die Kinder ihren Namen mit einem Brennpeter in das Holz brennen. Ebenfalls bei den „Minis“
wurde am ersten Tag gebastelt. Hier
wurden Blumentöpfe in klingelnde
Raben verwandelt.
Am zweiten Tag wurde es dann
für die „Maxis“ actionreich. Als die
Kinder morgens ankamen hingen
schon zwei Seile aus dem Kirchturm
und waren an einem Baum im Pfarr­
hof gebunden. Alle waren sehr gespannt, was das wohl zu bedeuten
hat. Hoch hinaus und tief hinunter,
allen Mut beweisen den man hat, darum ging es an diesem Tag. Mit viel
Kraft wurden die beiden Seile auf
Spannung gebracht und nachdem ich
persönlich einen Testlauf gemacht
hatte, konnte es losgehen. Wir hatten nämlich eine fast 60m Seilbahn
von oben im Kirchturm hinunter in
den Pfarrhof gebaut. Nach und nach
durften dann die Kinder zeigen, dass
sie ordentlich Mut besitzen. Nachdem der schwierigste Teil, der Ausstieg aus dem Kirchturmfenster geschafft war, sausten die Kinder mit
Topspeed in den Pfarrhof hinunter
und hatten mega Spaß dabei. Die
„Minis“, die an diesem Tag eigentlich
coole T-Shirts mit Rita Rabe drauf
malen wollten, standen an den Fenstern im Gemeindehaus und drückten
sich die Nasen platt und freuten sich
BEI UNS 1/2016 - 21
Jugend
darauf, selbst am nächsten Tag die
Seilbahn hinunter rutschen zu können. Denn am dritten Tag wurde das
Programm einfach getauscht. Die
„Maxis“ malten ihre Rita Rabe Shirts
und die „Minis“ sausten vom Kirchturm in den Pfarrhof runter.
22 - BEI UNS 1/2016
Der vierte Tag war dann ein bisschen anders als die drei Tage davor.
Wir trafen uns erst um 17 Uhr im Gemeindehaus. Alle brachten Schlafsäcke, Luftmatratzen und Kuscheltiere
mit, denn wir wollten im Gemeindehaus übernachten. Nach einem gemeinsamen Start, war schon Zeit für
das Abendessen, denn dieses war ein
wenig aufwendiger als der langweilige Klassiker, Nudeln mit Soße. Es
gab nämlich Lagerfeuerpizza, die jeder nach seinem eigenen Geschmack
zusammenstellen durfte. Das Besondere ist, wie der Name schon verrät,
dass die Pizza auf einem Lagerfeuer
gebacken wird. Im Anschluss an das
Lagerfeuer erzählte uns Rita Rabe,
wie es mit Elia weiterging. Nach einer
ausführlichen Nachtwanderung und
einer Feuerspuckshow ging es dann
in die Betten, denn wir mussten am
nächsten Morgen alle fit und munter
für den Abschluss der KiBiWo sein.
Am Sonntag nach einem ausführlichen Frühstück fand ein Familiengottesdienst in der Kirche statt.
Hier wurden die Lieder gesungen, die die Kinder die
Woche über gelernt hatten.
Jugend
Rita Rabe tauchte auch auf und erzählte uns das Ende der Elia-Geschichte. Anschließend gab es Kaffee,
Kakao und Kuchen im Gemeindehaus. Die Kinder konnten ihren Eltern stolz ihre Basteleien und bemalten Shirts präsentieren und erzählen
was sie bei der KiBiWo erlebt hatten.
An dieser Stelle möchte ich mich
nochmal ganz herzlich bei meinen
Helferinnen bedanken. Katharina
Wolf, Maren Eberlein, Thora Trappmann, Sophia Böttger, Anika Bün-
tig, Lea Del, ihr wart eine große Hilfe
und eine tolle Unterstützung. Vielen
Dank, dass ihr eure Ferien geopfert
habt, um den Kindern eine wunderbare Zeit zu schenken. Ohne euch
wäre die KiBiWo nur halb so toll gewesen. Ebenfalls möchte ich Martin Daum danken, der mich mal wieder unterstützt hat. Ohne ihn hätten
wir diese abgefahrene Seilbahn nicht
bauen können.
Vielen Dank euch allen!
Dominik Niekler
BEI UNS 1/2016 - 23
Jugend
Pfarrstallrenovierung
Seit mehreren Jahrzenten ist der
Pfarrstall das Zentrum für Jugendarbeit in Dörnhagen. Unter Jugenddiakon Dino Nolte wurde der ehemalige Stall vor fast 30 Jahren in einen
Jugendclub umgebaut. Seit dem treffen sich dort regelmäßig Jugendliche
zum Kickern, Musik hören, rumhängen mit ihren Freunden und zu anderen tollen Aktionen. In den 90ern
wurde der 65m² große Club in Ei-
24 - BEI UNS 1/2016
genregie von Jugendlichen renoviert
und neugestaltet. Nun ist der Club
ein wenig in die Jahre gekommen, die
Gestaltung ist nicht mehr Zeitgemäß
und die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Nun ist es an der Zeit, den
Pfarrstall wieder auf Vordermann zu
bringen. Daher wollen wir ihm ein
neues und jugendgemäßes Styling
verpassen.
„Luther mal wieder“ – so lau-
Jugend
tet das Motto eines Wettbewerbs
der EKKW zum 500 jährigen Jubiläum der Reformation. Im Zuge des
Wettbewerbs gab es für 95 Projekte
ein Startkapital von 1.000€. Die Renovierung des Pfarrstalls ist eins dieser Projekte. Luther und die Reformation sollen durch diese Projekte
nachhaltig ins Gespräch gebracht
werden. Daher sind ein paar gestalterische Elemente schon vorgegeben. An der Wand, an der aktuell ein
riesiges Atomkraftzeichen gemalt ist,
der Club nannte sich mal Kraftwerk,
soll das Konterfei Martin Luthers mit
Graffiti gesprayt werden. Die Silhouette der Wartburg in Kombination
mit der „Kasseler Skyline“ inklusive Herkules und Windrädern, sollen
einen neuen Akzent im Raumbild
setzen. Außerdem soll es nach dem
Motto „Alte Thesen – neu gelesen“
eine Wand mit Tafellack geben, auf
der Jugendliche ihre eigenen Thesen
zum Thema Kirche „anschlagen“
können.
BEI UNS 1/2016 - 25
Jugend
Neben neuer Farbe an den Wänden wollen wir einen neuen Fußboden
legen, da der alte ziemlich abgenutzt
ist und zudem sehr dunkel ist, was den
Pfarrstall sehr düster macht. Die alten,
bunt zusammen gewürfelten Sofas
und die alte monströse Theke sollen
durch, aus Europaletten selbst gebauten Möbeln, ersetzt werden.
In den Osterferien wollen wir die
Renovierung durchziehen. Jeder, der
Zeit und Lust hat, ist herzlich dazu
eingeladen mit anzupacken, zu strei-
26 - BEI UNS 1/2016
chen, zu werkeln, zu gestalten. Neben der praktischen Unterstützung
bei der Renovierung benötigen wir
noch jede Menge Europaletten und
Werkzeuge, die wir leihweise nutzen
können. Über jede finanzielle Unterstützung würden wir uns sehr freuen, denn dann könnten wir den alten
wackeligen Kicker gegen einen schönen neuen ersetzen. Falls ihr uns unterstützen möchtet, egal in welcher
Form, meldet euch bei mir.
Dominik Niekler
Jugend
start-up! – Das Jugendkompetenztraining
Aktuell läuft der zweite startup!–Kurs in Dörnhagen. An diesem Kurs nehmen sechs Jugendliche
der Kirchengemeinden teil. Wir beschäftigen uns mit Themen wie Spielepädagogik, Planung und Organisation, Rhetorik und Moderation. Aber
start-up! ist nicht nur was für Jugendliche, die sich ehrenamtlich in der
Kinder- und Jugendarbeit engagieren
wollen.
Die Kompetenzen die hier vermittelt werden, werden auch in anderen alltäglichen Situationen benötigt.
So hilft einem die Einheit zu Rhetorik und Moderation, die Angst vor
Referaten in der Schule zu verlieren
und ein sicheres Auftreten vor der
Klasse zu bekommen. Neben den
Einheiten stehen auch viel Spaß und
Gemeinsaft auf dem Programm. Bei
unserem gemeinsamen Wochenende
im April werden wir uns mit Erlebnispädagogik beschäftigen, uns vom
Kirchturm abseilen, eine Seilbahn
vom Kirchturm in den Pfarrhof bauen und Bogenschießen.
Der aktuelle Kurs läuft noch bis
Ende April. Am 30. April, im Gottesdienst am Vorabend der Konfirmation, werden den Teilnehmern ihre
Zertifikate überreicht, die sich bei jeder Bewerbung gut machen.
Du hast Lust auf start-up! ? Ende
Mai wird ein neuer Kurs starten zu
dem alle Jugendlichen ab 14 Jahren eingeladen sind. Am 10. Mai um
19.00 Uhr wird ein Infoabend im
dann hoffentlich renovierten Pfarrstall in Dörnhagen stattfinden.
Herzliche Einladung an alle Interessierten vorbeizuschauen.
Dominik Niekler
BEI UNS 1/2016 - 27
Predigt
Predigt zu den Seligpreisungen aus Lukas 6
Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr sollt satt werden.
Lukas 6, 21a
Liebe Gemeinde,
Gnade ist mit uns und Frieden von
Gott und von unserem Herrn Jesus
Christus.
Die Seligpreisungen sind eine Perle, so
sehen das viele Bibelforscher. Denn in Ihnen kommen wir sehr nah an das Denken
und Verkündigen von Jesus Christus, der
unserem Glauben nicht nur den Namen,
sondern auch Inhalt und Ziel verdankt.
Jesus hat diese Worte mit Sicherheit gesprochen, sie sind also authentische Jesusworte. Sie sind überliefert in zwei Evangelien, in Matthäus 5 und in Lukas 6. Beide im Rahmen einer großen Predigt, bei
Matthäus heißt sie Bergpredigt, bei Lukas Feldrede.
Es lohnt sich also über diese Predigt
eine ganze Predigtreihe zu machen, ich
lese aus Lukas 6, 20-26 nach der Übersetzung von Martin Luther:
Und Jesus hob seine Augen auf über
seine Jünger und sprach:
Selig seid ihr Armen; denn das Reich
Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr jetzt
hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig
seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die
Menschen hassen und euch ausstoßen
und schmähen und verwerfen euren Na-
28 - BEI UNS 1/2016
men als böse um den Menschensohnes
willen. Freut euch an jenem Tage und
springt vor Freude: denn siehe, euer Lohn
ist groß im Himmel. Denn das Gleiche
haben ihre Väter den Propheten getan.
Aber dagegen: Weh euch Reichen!
Denn ihr habt euren Trost schon gehabt.
Weh euch, die ihr jetzt satt seid! Denn ihr
werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt
lacht! Denn ihr werdet weinen und klagen. Weh euch, wenn euch jedermann
wohlredet. Denn das Gleiche haben ihre
Väter den falschen Propheten getan.
Was denken Sie? Wie sind die Jünger
an diesem Tag wohl weitergezogen? Mit
mulmigem Gefühl.
Was mit einer puren Begeisterung für
den Wundertäter Jesus begann, bekam
plötzlich eine anderen Note. Die Seligpreisungen richten sich direkt an die Jünger. Sie sind die Adressaten. Nicht die da
oben, auf die sie sowieso nicht gut zu
sprechen waren. Das war keine Predigt,
mit der man erwartungsvoll auf die Reaktion der Anderen warten konnte. Hier
waren sie gemeint.
Die Jünger Jesu, ein bunter Haufen von
Männern und Frauen, die alles stehen
und liegen ließen und mit Jesus gingen.
Predigt
Ihm nachfolgten. Jesus rief Sie in diese
Nachfolge. Jesus sah in diesen einfachen
Menschen etwas Besonderes, eine Perle.
Er sah mehr als sie selber in sich sehen
konnten. Und mit der Zeit unterwegs mit
Jesus und in Gemeinschaft mit anderen
Glaubenden, Hoffenden und Liebenden
konnten sie sich selber mit anderen Augen ansehen.
Das ist vielleicht eine der schönsten Erfahrungen die Glaubende machen können. In sich etwas wachsen und blühen
sehen, was vorher unbeachtet war. Zu
sich selbst in ein anderes, ehrlicheres
Verhältnis kommen. Sich seiner selbst
bewusst werden. Trotz aller Fehler und
Macken, sich selber lieben lernen.
Aber was sagt Jesus genau? Heute soll
es im Besonderen um folgenden Gedanken gehen:
Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn
ihr sollt satt werden.
Die Jünger hatten als Nachfolger eines
Wanderpredigers sicher oft Hunger. Sie
waren Nicht-Sesshafte, Umherziehende
geworden: Dahin unterwegs wohin Gottes Geist sie schickte. Sie hatten einfache,
aber ehrenwerte Berufe aufgegeben ,um
jetzt nicht zu wissen, was der nächste Tag
bringen würde. Und Jesus sagt:
Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn
ihr sollt satt werden.
Wollte Jesus seine Jünger schon auf
ein ausfallendes Abendbrot vorbereiten?
Oder war ein anderer Hunger gemeint.
Ein Hunger nach dem Leben in Fülle,
wie es Jesus versprochen hat. Das war
ja ihre Motivation gewesen, nicht an anderen Orten genauso weiterzuleben wie
vorher, sondern durch Jesus Zugang zu
Gottes Reich zu bekommen. Zu erleben,
was es heißt gleich zu sein, zu sehen, wie
Liebe die Welt regiert, zu spüren, dass
Gott wirklich da ist.
Jesus sagt: Selig seid ihr, die ihr jetzt
hungert; denn ihr sollt satt werden.
Und macht sie so zu Wartenden. Und
zu Empfangenden. Das Leben, das Gott
uns schenkt, können wir uns nicht selber
schaffen. Wir sind angewiesen auf Gottes Gabe, wie ein hungriges Kind auf
seine Mutter.
Wer wartend ist, bleibt aufmerksam.
Hat Lebenshunger und hat eben nicht
schon alles erlebt. Wer wartend ist, wird
geduldig und reif.
Übrigens ein Gedanke, der sich bis in
die Fasteninitiativen unserer Tage durchzieht. Freiwilliger Verzicht auf Nahrung
öffnet spirituelle Kanäle.
Jesus führt diesen Gedanken weiter
indem er seine Jünger an die Propheten
erinnert. Jesus macht Schmähung und
Hass der Anderen, materielle Armut,
Hunger und Traurigkeit zu einem Merkmal des wahren Propheten.
Und adelt damit seine Jünger und
nimmt das voraus was Jahrzehnte später
BEI UNS 1/2016 - 29
Predigt
passierte. Aus dem bunten Haufen seiner Jüngerinnen und Jünger, mit Hochstaplern, Angsthasen und Verrätern, baut
Gott in der Kraft seines Geistes seine
Kirche. Bis heute.
Was bedeutet das für uns, die wir heute diese Worte hören? Natürlich ist diese Seligpreisung keine Legitimation dafür, dass weltweit Millionen Menschen
hungern. Dies wäre purer Hohn. Wir als
Teil der westlichen Welt haben die Verpflichtung alles dafür zu tun, dass Menschen überall auf der Erde menschenwürdig leben können.
Im Matthäus Evangelium, der Parallelstelle zur Feldrede bei Lukas, wird der
Gedanke anders übersetzt: Selig sind, die
da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
So werden wir zu Wartenden und
Empfangenden, aber auch zu Mitgestaltern von Gottes Vision für diese Welt:
Friede auf Erden, so dass alle Menschen
Anteil haben an Gottes Gerechtigkeit.
Diese Gerechtigkeit ist aber nicht
Rechtsprechung in der Welt, sondern betont die Umkehrung der Machtverhältnisse. Denn oft ist es so, dass ein Satter
auf Kosten des Hungernden lebt. Das
ist ja die brutale Wahrheit dieser Welt: Es
gibt genug zu Essen für alle Menschen,
aber es ist ungleich verteilt. Unser Reichtum baut auf der Armut vieler Menschen
im Süden dieser Welt auf.
30 - BEI UNS 1/2016
Jesus will aber keine Weltrevolution erzwingen. Er will mein und unser Herz erreichen. So dass wir umkehren und merken, wie wir eingebunden sind in die ungerechten Strukturen dieser Welt. Und
dass wir Mut fassen, anders zu leben.
Denn das ist die Botschaft des Textes,
der mir am meisten zu denken gibt. Heute Jesus nachfolgen? Christ sein in dieser
Welt? Hat das Konsequenzen? Möchte ich nicht auch, dass Andere wohlreden über mich? Die Jünger von damals
wussten genau, dass Jesus nachfolgen
kein Zuckerschlecken ist; sondern Sie
abseits stellt.
Und das ist das Wunder um Kreuz
und Auferstehung. Dass Gottes Auferstehungskraft sie aus dem Abseits, der
Todesgefahr, dem Selbstmitleid, dem
ungestillten Hunger nach Gerechtigkeit ins Licht stellt. Und mit ihnen Gottes Reich baut.
Dabei können wir von ihnen lernen.
Wartende und Empfangende zu sein,
aber auch Mitgestalter von Gottes Welt.
Und den Hunger der Welt spüren, materiell und spirituell. Gott helfe uns dabei,
dass wir zu Friedensboten werden, die
Hunger ernstnehmen, mitfühlen und das
Menschenmögliche tun, um den Hunger
zu stillen. Gott helfe uns dabei. Als seine Nachfolger.
Amen!
Pfarrer Jan-Daniel Setzer
FREUD
LEID
UND
Getauft wurden
Mila Moch
Frida Marie Bätzing
Getauft wurden
–
Getraut wurden
Thomas und Carolin-Belinda Wirth,
geb. Küster
Getraut wurden
–
Beerdigt wurden
Anton Glöckner, 93 Jahre
Marie Hennig, 97 Jahre
Martha Walter, 96 Jahre
Rolf Piper, 82 Jahre
Elfriede Herrmann, 90 Jahre
Charlotte Proll, 86 Jahre
Eberhard Bartsch, 80 Jahre
Beerdigt wurden
Martha Göbel, 89 Jahre
Hans Bornmann, 66 Jahre
Erika Werner, 89 Jahre
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Du bist Mein Haus und Meine Bleibe,
bist Meine Heimat für und für:
Ich klopfe stets an deine Tür,
dass dich kein Trachten von Mir treibe.
Und meinst du, Ich sein fern von hier,
dann ruf Mich, und du wirst erfassen,
dass Ich dich keinen Schritt verlassen:
Und, Seele, suche Mich in dir
Teresa von Avila