Nachrichten Berichte Kommentare Journal 3 . 2015 Orientierung Mit klarem Kurs durch globale Vielfalt Wertediskurs Eichstätter Gespräche Ziele realisieren Führungscoaching Inhalt Editorial 04 Nachruf: Wir trauern um Gerhard Lux SCHWERPUNKT: Die Kirche und ihre Finanzen 05 Ressource Kultur - Eichstätter Gespräche 06 Kulturelle Vielfalt trifft Unternehmenskultur 07 Lob für Eichstätter Gespräche 08 Unternehmenskulturen: vielfältig und exklusiv PRÄSENZ 4 Ressource Kultur - Eichstätter Gespräche 09 BKU beim 41. Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand TAGUNG BKU Frühjahrstagung 10 Gudes steuerfreie Goodies 11 Chancengeber! SPEZIAL 12 Imperiumaufbau im Selfmade-Verfahren 16 Von der Kunst, einer überzeugenden Selbstpräsentation Ideengeber für das Motiv Leuchtturm ist Prof. Dr. Ralph Bergold, Direktor des KatholischSozialen-Instituts und Vorsitzender des BKUSchwesternverbandes ORDO SOCIALIS: „Ein Leuchtturm gibt Orientierung. Wir machen das mit unseren Wertekoordinaten. Ein Leuchtturm strahlt aus.“ Titelfoto: aidasonne/photocase.de 2 BKU-Journal 3/2015 12 Imperiumaufbau im Selfmade-Verfahren IDEEN UND INITIATIVEN 14 Kleines Geld mit großer Wirkung 16 Von der Kunst einer überzeugenden Selbstpräsentation CHRISTLICHE SPIRITUALITÄT 19 Glauben hören - domradio.de: Vom Empfänger senden 20 Sakramentalien: Mehr Weihrauch 21 Glaubensbekenntnis: Zum Leben befreit! 22 Wallfahrtreportage: Gott lebt! SOZIALE ORDNUNG 24 Impulspapier zum Thema Pflege REZENSION 25 Rheinisch führen BKU INTERN S. 26 MENSCHEN IM BKU S. 34 FORUM S. 36 INTERNATIONAL S. 37 TERMINE S. 42 LAUDATO SI zur Nachhaltigkeit Fällt der Begriff „Nachhaltigkeit“, höre ich besonders genau hin: sowohl als Vorsitzende des BKU als auch umweltpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion. Umso mehr habe ich mich daher über die Aussagen von Papst Franziskus zur Nachhaltigkeit in seinem Lehrschreiben „Laudato si“ gefreut. Denn darin spricht er nicht nur von einer Sozial-‚ Umwelt- und Wirtschaftsökologie, er erweitert den Begriff der Nachhaltigkeit um eine weitere Dimension: der Kulturökologie. Ich freue mich sehr über seine Auffassung einer ganzheitlichen Ökologie, die den Menschen nicht ausschließen darf, (...) und den Wert der Arbeit einbezieht. Papst Franziskus fordert in seinem Lehrschreiben, dass als Priorität weiterhin das Ziel verfolgt werde, allen Zugang zur Arbeit zu verschaffen, und dass es nicht in erster Linie darum gehen müsse, den Armen mit Geld zu helfen, sondern ihnen mittels Arbeit ein würdiges Leben zu ermöglichen und eine Wirtschaft zu fördern, welche die Produktionsvielfalt und die Unternehmerkreativität begünstige. Als Unternehmer sehen wir uns ermutigt, dass Papst Franziskus die Unternehmertätigkeit erneut als „eine edle Berufung“ bezeichnet, die auf das Gemeinwohl und darauf ausgerichtet sein solle, Wohlstand zu erzeugen und die Welt für alle zu verbessern. Papst Franziskus lädt uns ein, Wissenschaft und Technik als ein „großartiges Produkt gottgeschenkter Kreativität“ zu betrachten. Gleichzeitig warnt er uns, dem „technokratischen Paradigma“ blind zu folgen und „Lösungen nicht allein in der Technik zu suchen, sondern auch in einer Veränderung des Menschen“. Als Unternehmerverband unterstreichen wir sein Anmahnen‚ dass ‚die wirtschaftlichen und sozialen Kosten für die Benutzung der allgemeinen Umweltressourcen offen dargelegt und von den Nutznießern voll getragen werden, und nicht von anderen Völkern oder zukünftigen Generationen‘. Kritisch werte ich jedoch seine Ablehnung des Handels mit Emissionszertifikaten, denn es besteht ein breiter Konsens, dass dies ein geeigneter Weg ist, externe Kosten zu internalisieren. Auch teilen wir nicht die Vorstellung des Papstes, ‚in einigen Teilen der Welt eine gewisse Rezession zu akzeptieren und Hilfen zu geben, damit in anderen Teilen ein gesunder Aufschwung stattfinden kann‘. Denn wenn es in Europa oder Amerika eine Rezession gibt, wirkt sich dies auch negativ aus auf Schwellen- und Entwicklungsländer. Wir brauchen Wachstum! Allerdings haben wir diesen ressourcenschonend zu organisieren und nicht an den Armen in dieser Welt vorbei. In der BKU-Publikation „Markt – Staat – Bürgergesellschaft: Für eine Ordnungspolitik der Nachhaltigkeit“, formuliert der BKU seine Positionen zu einer ganzheitlichen, nachhaltigen Entwicklung. Marie-Luise Dött, MdB Beilagenhinweis In dieser Ausgabe finden Sie die Beilage: Vivat! des St. Benno-Verlages BKU-Journal 3/2015 3 Nachruf Schwerpunkt Wir trauern um Gerhard Lux Dem Bund Katholischer Unternehmer (BKU) gehörte er seit 1995 an. 2007 übernahm er den Vorsitz der Diözesangruppe München-Freising, 2008 wurde er in den Bundesvorstand und 2011 zum stv. Bundesvorsitzenden gewählt. Am 09. Juli 2015 ist unser stellvertretender BKU-Bundesvorsitzender und Vorsitzender der BKU-Diözesangruppe München-Freising, Gerhard Lux, verstorben. Er erlag im Alter von 56 Jahren einem plötzlichen Herzleiden. Gerhard Lux war Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens Lux Impuls GmbH in München. Das Unternehmen hatte der Wirtschaftshistoriker, der sich in jungen Jahren auch dem Theologiestudium gewidmet hatte, bereits 1989 im Alter von 30 Jahren gegründet. Unternehmerverantwortung war für Gerhard Lux immer mehr als ‚Corporate Social Responsibility‘. Ihm ging es um ein ganzheitliches Management, das die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten und die gesellschaftliche und natürliche Umwelt im Blick hat. Die Werteorientierung und Wertebildung junger Menschen lag ihm besonders am Herzen. Daher setzte er sich mit Leidenschaft für die Zusammenarbeit des BKU mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und den gemeinsamen „Eichstätter Gesprächen“ ein. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens seines Unternehmens hatte Gerhard Lux im Januar 2014 zum Thema ‚Mut und Risiko‘ Sätze geprägt, die sein Verständnis als Unternehmer charakterisieren, wie: „In Unternehmen sind Entschei- 4 BKU-Journal 3/2015 dungsprozesse oft zu langwierig. Alles zu hinterfragen, das bringt uns nicht weiter. Unternehmerische Entscheidungen erfordern auch intuitives, schnelles Handeln. Wer entscheidet, der gestaltet.“ Gestalten wollte Gerhard Lux aber nicht nur in seinem Unternehmen und im BKU, sondern auch in zahlreichen Ehrenämtern. So gehörte er u.a. dem Geschäftsführenden Ausschuss des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und dem Ausschuss Soziale Sicherung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) an. Ressource Kultur Eichstätter Gespräche Ressource Kultur ist das Leitthema der diesjährigen Eichstätter Gespräche. Sie fanden statt vom 18. bis 20. Juni im Collegium Willibaldinum in Eichstätt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem BKU. Kooperationspartner sind das Cusanuswerk, die katholische Institution für Begabtenförderung, und die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle. Über die Veranstaltung lassen wir diesmal den Nachwuchs sprechen und freuen uns über die folgenden Gastbeiträge zweier Altcusanerinnen und einer KU-Studentin müssen. Vor diesem Hintergrund widmen sich die Eichstätter Gespräche den Fragen, wie international unterschiedliche Kulturen auf die Unternehmenskultur wirken und welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben. Wie ist die eigene Unternehmenskultur im Spannungsfeld der Globalisierung zu bewahren und weiterzuentwickeln? Was ist dabei Chefsache? Welchen Beitrag leisten hierbei christliche Werteüberzeugungen und die Katholische Soziallehre? Profilierte Vertreter aus Kirche, Wirtschaft und Wissenschaft beleuchten diese und andere Fragen facettenreich. Die stetig fortschreitende Globalisierung der Wirtschaft führt zu einer nie dagewesenen kulturellen Vielfalt, in der sich Unternehmer heute bewähren Claudius Bachmann Projektmanager Eichstätter Gespräche Foto: Christian Kern, KU Wir blicken in tiefer Dankbarkeit auf das große Engagement von Gerhard Lux. In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei seiner Frau und seiner Familie sowie bei seinen Mitarbeitern. Wir empfehlen ihn der liebenden Barmherzigkeit Gottes in dem Vertrauen, dass er ihn Anteil haben lässt an seinem ewigen Leben. Marie-Luise Dött (MdB) BKU-Bundesvorsitzende BKU-Journal 3/2015 5 Schwerpunkt Schwerpunkt Kulturelle Vielfalt trifft Unternehmenskultur Chancen und Herausforderungen Kulturkonzepte- und werte: von Bildung über Kreativität zur Katholischen Soziallehre Welche Konzepte von Kultur werden in welchen gesellschaftlichen Bereichen diskutiert und propagiert? Die Antwortmöglichkeiten waren vielfältig. Prof. Dr. Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, betonte das Menschenrecht auf kulturelle Bildung und die Erziehung zu Kreativität sowie die Möglichkeit des Engagements im künstlerischen Bereich. Mattias Ulbrich, Leiter Audi IT und Organisation, unterstrich vor allem die Ausbildung interkultureller Kompetenz im Sinne der Bedeutung von Wertschätzung in unterschiedlichen Ländern und der Besonderheiten bestimmter Kulturkreise im Großunternehmen. Beatrice Rodenstock, Geschäftsführende Gesellschafterin Rodenstock, verwies auf die Notwendigkeit der Konzentration auf kulturelle Werte wie Vertrauen, Respekt und Gemeinschaft im Familienunternehmen. Dabei stellte sich die Frage: Wie können Werte in einem unternehmerischen Alltag verschiedener Kulturen gelebt und kommuniziert werden? Nach dem Motto „Je essentieller und nachhaltiger ich als Unternehmer handle, desto mehr erreiche ich längerfristig“ formulierte die Katholische Soziallehre die Empfehlung der Freiheit und Verantwortung des Menschen als Fokus der wirtschaftlichen Ausbildung in Unternehmen. Führungsethik: fremdbezogene statt selbstlose Geber oder Nehmer Die Einsicht, dass Kulturveränderungen durch vorbildliche Führung entstehen, war sicherlich nicht 6 BKU-Journal 3/2015 bahnbrechend. Was jedoch überraschte, war der Vortrag von Dr. Smit. Der ungewöhnliche Versuch des Diplom-Physikers, Erkenntnisse aus der Biologie für werteorientiertes Führen zu nutzen, betonte die Wichtigkeit der Etablierung von Geberkulturen in Unternehmen. Eine Analogie zwischen Biologie und Wirtschaft diente als Beispiel für diesen Erkenntnisansatz: So, wie sich Gene in Kooperation besser als einzeln verbreiten und komplexe Lebensformen wie den Menschen hervorbringen, so produzieren VW-Mitarbeiter in Kooperation den VW Golf. Hieraus folgt: Konkurrierende Nehmerkulturen führen zu steigender Mitarbeiterunzufriedenheit und in Extremsituationen zu Krankheitsfällen wie Burn-Outs. Selbstlose Geberkulturen handeln, um von anderen Mitbewerbern geliebt zu werden. Fremdbezogene Geber hingegen sind angesagt! Zum einen zeigen sie sich ihren Mitbewerbern gegenüber von Anfang an als kooperativ. Zum anderen sind sie offen für Möglichkeiten, von denen sowohl die Mitbewerber als auch sie selbst profitieren können. Die Erfolgseffekte sind nicht zu übersehen: Sie steigen dadurch ihre persönliche Karriereleiter auf. Sie unterstützen ihre Mitbewerber bei der Erfüllung derer Ambitionen. Sie steigern Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmensproduktivität. Die Diskussion spitzte sich weiter zu, als Herr Meereis, Osterberg-Institut der Karl-Kübel-Stiftung, die Sinnhaftigkeit von Führungshandeln grundsätzlich hinterfragte: Nur Entscheidungen, die nah bei den Mitarbeitern getroffen werden, sind auch an Kundenbindung und Erfolg gebunden. Ist vor diesem Hintergrund Führung eigentlich eine Innovationsbremse? Macht es Sinn, Führung abzuschaffen oder zumindest die Idee der „Führung auf Zeit“ stark zu machen? Arbeitsethos: MITarbeiten statt ABarbeiten Noch kritischer ging es in der Sektion „Arbeitsethos“ zu. Welche Grundsätze halten wir im Arbeitsalltag ethisch für gerechtfertigt? So beobachtete und kritisierte Prof. Dr. Widuckel, Professor für Personalmanagement an der Universität Nürnberg, Lieblosigkeit in sozialen Beziehungen und individualistische Kulturdimensionen als ethisch unangemessenes Verhalten an Hochschulen. Gefragt seien Werte wie Kollegialität und soziale Unterstützung. Mit Nachdruck forderte auch Dr. Werhahn, Vizepräsident UNIAPAC Europa, die Selbstverpflichtung zu ethischem Handeln in der Industrie durch das Prinzip der Subsidiarität im Sinne der Gelegenheit der Teilhabe von Mitarbeitern an unternehmerischen Prozessen. MITarbeiten statt ABarbeiten: Die Degradierung von Mitarbeitern zu ausführenden Organen sei nicht zielführend. Die Übertragung von Verantwortung hingegen führe zu den Effekten der Mitarbeitermotivation, Erweiterung kreativer Handlungsspielräume und Entwicklung von Innovationen. Übrigens: Teilhabe bitte auch in Berufs-Coachings bzw. Mentoring-Beziehungen. Partizipativere Kommunikationsformate im Sinne einer direkten Interaktion zwischen Führungskräften und potentiellem Führungskräftenachwuchs könnten die Entstehung von Innovationen durch Netzwerke erleichtern. Altcusanerin Dr. phil. Melani Nekic Kommunikationstrainerin und Dozentin für Wirtschaftsenglisch, [email protected] Der Vortrag von Gerhard Lux stieß auf rege Zustimmung Lob für die Eichstätter Gespräche Für mich als Masterstudentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt war es eine große Freude, in diesem Jahr an den Eichstätter Gesprächen teilnehmen zu dürfen. Das Thema Kultur wurde durch viele spannende und interessante Vorträge und Diskussionen in all seinen Facetten beleuchtet. Eine Sektion, welche mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, lautete: „Kultur in Kulturen – Unternehmenskultur im Spannungsfeld der Globalisierung“. Während dieses Panels wurden viele interessante Dinge angesprochen. So etwa der Kulturwandel im Unternehmen sowie das Zusammenpassen von verschiedenen Unternehmenskulturen als Voraussetzung zur erfolgreichen Durchführung von Fusionen. Die Quintessenz des Vortrags war unter anderem, dass keine der Kulturen besser ist als die andere, sondern jede Kultur ihre eigenen, regionalen und lokalen Besonderheiten hat. Diese müssen die Unternehmen unbedingt berücksichtigen, möch- ten sie langfristig erfolgreich sein. Außerdem brauchen Unternehmen eine Unternehmenskultur, welche von Vorständen vorgelebt wird, und top-down im Unternehmen verankert ist. Die Mitarbeiter müssen sich mit der Kultur ihres Unternehmens identifizieren können. Dazu ist es besonders wichtig, ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Führungsebene und Belegschaft zu etablieren, welches auf gegenseitigem Respekt gründet. Hier muss auch ein gewisser Handlungsspielraum für jeden Mitarbeiter geschaffen werden, durch welchen diese ermutigt wird, eigenständig zu denken und zu handeln. Dabei sollen sie sich ohne Angst um ihren Job auf den Rückhalt ihrer Manager verlassen können. Nur durch ständige Innovationen, auch aus den Reihen der Mitarbeiter, lässt sich langfristig die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens garantieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die drei Tage der „Eichstätter Gespräche“ sehr interessant waren und jede Sektion ihren eigenen „Charme“ hatte. Alle Vortragenden waren sehr an einer lebhaften Diskussionsrunden interessiert und waren exzellente Experten ihres Fachbereichs. Alle Referenten waren außerdem sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und vertraten offen und beherzt ihre Meinung. Dies führte zu spannenden und konstruktiven Diskussionenwobei der Spaß auch nicht zu kurz kam. Die Themenbereiche waren sehr verschieden und es wurden viele unterschiedliche Aspekte des Bereichs „Kultur“ beleuchtet. Es war auch sehr bereichernd, dass sich die Zuhörer oftmals aktiv einbrachten, sodass es gute und ergänzende Impulse zu den zuvor gehörten Diskussionen gab. Die Leidenschaft für bestimmte Themen war sowohl bei Vortragenden als auch im Publikum fast greifbar. Das war für mich sehr inspirierend. Ich bin sehr froh, an den „Eichstätter Gesprächen“ teilgenommen zu haben und konnte viele interessante Anregungen nicht nur für mein Studium, sondern auch für mich persönlich mitnehmen. Katharina Herrmann BKU-Journal 3/2015 7 Schwerpunkt Präsenz Unternehmenskulturen: vielfältig und exklusiv Die Frage ist berechtigt: Was bedeutet „Kultur“ im Unternehmen, im Zusammenhang mit Unternehmertum, Broterwerb, Arbeitsklima, Gewinnspannen und ökonomischem Handeln? Die Antwort ist: Unternehmenskultur ist einfach vielfältig und einfach exklusiv, und sollte daher auch im Plural gebraucht werden: Denn zwar lässt sich „Kultur“ theoretisch jeweils schön und prospektiv eingrenzen – tatsächlich ist Kultur im Unternehmen aber in Summe so vielfältig, wie es die Unternehmen selbst sind, und so exklusiv, wie es das einzelne Unternehmen selbst ist. Und im Singular wie im Plural fordern Statements zu ihr Fragezeichen geradezu heraus (Fragezeichen, wie sie während der Eichstätter Gespräche zur „Ressource Kultur“ aufgeworfen, diskutiert und im Nachklapp aufgekommen sind): „Kulturelle Identität entsteht durch Interaktion.“ Inwiefern lässt sich Kultur im Unternehmen „unternehmen“? „Wir brauchen Unternehmer, nicht Unterlasser.“ Ist der Faktor ‚Kultur’ für Unternehmer ein Risikokapital? „Kultur ist nicht unmittelbar effizient, aber nachhaltig.“ Ab welchem Punkt ist Nachhaltigkeit messbar? Was sind die Marker und Messwerte von Effizienz? Ändert sich die Beurteilung von Effizienz mit der Person, die nach ihr fragt? „Arbeit ist mehr (… kann mehr sein) als Erwerbsarbeit.“ Ist ‚Arbeit’ selbst ein Kulturgut – über das Einzelunternehmen hinaus? Wenn ja: Welchen Stellenwert nimmt sie im Kulturkanon einer Gesellschaft ein und wie verhält sie sich zu den weiteren Faktoren? „Inwieweit ist kulturelle Bildung verwertbar?“ „Was sind konkrete Kultur-/ Wertemultiplikatoren?“ „Muss sich Qualität in Quantität ausdrücken?“ Welcher Stellenwert wird kultureller/ sozialer (Aus-)Bildung während des Arbeitsalltages im Unternehmen zugesprochen? Oder während des Auswahlgespräches? Gibt es einen ROI von kultureller Bildung? Wie investiert man im Unternehmen in kulturelle Bildung von Führungskräften und Mitarbeitern und mit welchem Ziel? „Das Soziale ist dem Menschen wesenseigen.“ Unter welchen Umständen kann im Unternehmensalltag vorbehaltlos ‚sozial’ agiert werden? „Werden Werte von Führungskräften vorgelebt, so schafft man Resonanzräume für Mitarbeiter.“ Das Vorleben von Werten – auf welchem Level von Bewusstsein spielt es sich ab/ sollte es sich abspielen/ sollte es sich nicht abspielen? Ist das (Aus-)Leben von Werten im Unternehmen ein top down-Prozess oder kann es vielmehr nur als osmotisches, richtungsundefiniertes ‚Grundrauschen’ prägend für die Unternehmenskultur sein? „Mit Autorität reden, Macht vermeiden.“ Autorität resultiert aus – der Fachkenntnis? Dem Auftreten? Dem Alter? Der Gehaltsstufe? Lassen sich Macht und Hierarchie voneinander abkoppeln? „Gibt es (im Kleinen) bei Neueinstellungen und (im Großen) bei Fusionen/ Übernahmen eine Willkommenskultur?“ Wie ein Willkommen initiieren und wie ihm (reziprok) Kontinuität verschaffen? Was ist jeweils das Ziel: Einheit oder Einheitlichkeit? Die Antworten auf diese exemplarischen Fragen sind bekannt: Sie sind – vielfältig. Und – exklusiv. Sowie – herausfordernd. BKU beim 41. Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand Mittelstandsfreundliche Lösung bei der Erbschaftsteuer angestrebt Im Garten des Berliner Kronprinzenpalais fand am 30. Juni das 41. Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion statt. Angela Merkel begrüßte gemeinsam mit Christian von Stetten, PKM-Vorsitzender, Volker Kauder, Fraktionsvorsitzender, und der Chefin der CSU-Landesgruppe, Gerda Hasselfeldt, die etwa 3.000 Gäste aus Politik, Medien und Wirtschaft. Der Bund Katholischer Unternehmer war auf dem Sommerfest durch die BKU-Bundesvorsitzende und stellvertretende PKM-Vorsitzende, Marie-Luise Dött MdB, den geistlichen Bera- ter des BKU, Dr. Hans Günther Ullrich, und Vorstandsmitglied Karl-Sebastian Schulte vertreten. Trotz politisch bewegter Zeiten ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, das Fest gemeinsam mit Volker Kauder und Gerda Hasselfeldt zu eröffnen. Neben dem klaren Bekenntnis zum Mittelstand machten die Redner deutlich, dass sich die Fraktion insbesondere bei der Neuregelung der Erbschaftsteuer für eine vernünftige, mittelstandsfreundliche Lösung einsetze. Marie-Luise Dött MdB und ZDH-Geschäftsführer Karl-Sebastian Schulte ms (v.l.) Dr. h.c. (Univ. Kyiv) Hans Michelbach MdB, Marie-Luise Dött MdB, Dr. Hans Günther Ullrich und Christian von Stetten MdB. Altcusanerin Dr. phil Nikola Wiegeler 8 BKU-Journal 3/2015 BKU-Journal 3/2015 9 Tagung Tagung Gudes steuerfreie Goodies Chancengeber! Mitarbeitern Gutes tun: BKU-Mitglied Dr. Michael Gude, Vorstandsvorsitzender der Cologne Chips AG, erinnert daran, dass nur rund die Hälfte der guten Absichten des Arbeitgebers beim Arbeitnehmer ankommen. Er gibt Tipps zu steuer- und sozialabgabefreien Zuwendungen. Der Kölner Erzbischof Kardinal Woelki fordert die Umsetzung einer wertschätzenden Personalpolitik. Sie solle auf einer weitsichtigeren Beurteilung fußen als nur auf Zeugnisnoten und Abschlüssen. Benefits für Mitarbeiter zum Nutzen des Unternehmens und andere Wohltaten BKU-Frühjahrstagung am 24. April 2015 in Odenthal-Altenberg Christliche Unternehmensführung im 21. Jahrhundert Bezüglich Kosten/Nettolohn hier eine einfache Rechnung: Bei einem Monatsgehalt von 3000 Euro bleiben in Steuerklasse 1 und Kirchensteuer NRW 1867,85 Euro. Die Kosten für den Arbeitgeber liegen bei ca. 3600 Euro (20 % der Sozialversicherung trägt der AG). Das bedeutet, dass 1867,85 / 3600 = 52 % beim Arbeitnehmer ankommen. Bei 5000 Euro Gehalt bekommt z.B. eine Ehefrau in Steuerklasse V: 2322 / 6000 = 38,7 %. I. Firmenbereich § 3 EStG § 8 EStG a) Nr. 33: zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn: Unterbringung und Betreuung von Kindern in Kindergärten. Kindergartenbeiträge können von jedem Arbeitgeber steuer- und abgabenfrei ersetzt werden, egal wer Träger der Kita ist. Achtung: Verpflegung des Kindes im Hort ist dadurch nicht abgedeckt! f) Abs 2: 44 Euro Sachbezugsfreigrenze pro Monat steuer- und abgabenfrei Achtung: Freigrenze! b) Nr. 34: zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn: Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der betrieblichen Gesundheitsförderung, soweit sie 500 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigen; h) Stellung eines Jobticket entweder steuerfrei oder pauschalierbar mit 15% Steuersatz. c) Nr. 38: Sachprämien zum Zwecke der Kundenbindung, z.B. Miles & More, soweit der Wert der Prämien 1 080 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigt j) Incentives (§ 37b EStG, z.B. Reisen). Achtung: pauschaler Steuersatz 30%. d) Nr. 45: Vorteile des Arbeitnehmers aus der privaten Nutzung von betrieblichen Datenverarbeitungsgeräten und Telekommunikationsgeräten. Stellen Sie Mitarbeitern ein Handy und oder einen PC. e) Nr. 63: Beiträge des Arbeitgebers aus dem ersten Dienstverhältnis an einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder für eine Direktversicherung zum Aufbau einer kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung. Beiträge maximal 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung. (z. Z. ca. 2800 Euro). Unter bestimmten Umständen sind zusätzlich 1800 Euro pro Jahr möglich. § 3b EStG Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonntags-, Feiertagsoder Nachtarbeit (auch ohne Schichtarbeit) Nachtarbeit 25%, Sonntagsarbeit 50%, gesetzliche. Feiertage 125%. g) Abs 3: Verbilligte Abgabe von Waren oder Dienstleistungen. 4% Rabatt steuerfrei, maximal 1080 Euro pro Jahr. i) Betriebsfeier (2x im Jahr bis 110 Euro pro Mitarbeiter steuerfrei). Anderenfalls mit 25% zu versteuern. k) Aufmerksamkeiten bis 60 Euro pro Anlass. Mögliche Unterstützungsmaßnahmen im privaten Bereich: l) § 3 EStG Nr. 44: Stipendien, insbesondere das sog. Deutschlandstipendium an Studenten. 150 Euro pro Monat vom Spender, 150 Euro pro Monat zusätzlich vom Staat. m) Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung: 20% des steuerpflichtigen Einkommens und 1 Mio. alle zehn Jahre sind steuerfrei. Es können nur die Vermögenserträge des Stiftungsvermögens ausgeschüttet werden. Vorteil: Flankierende gemeinnützige Maßnahmen wie Sponsoring von Hochschulen und Auslobung von Preisen bei entsprechender Satzung möglich. Nach seinem Vortrag auf der Frühjahrstagung in Altenberg am 24. April verteilte Dr. Michael Gude ein Merkblatt mit diesen Tipps. 10 BKU-Journal 3/2015 Foto: Radwan BKU-Bundesvorstand Hermann-Josef Johanns, Kardinal Woelki Jugendliche, die im schulischen System scheitern, könnten gleichwohl gute Mitarbeiter sein. Er appelliert an Unternehmer, diese nicht aufgrund ihrer Zeugnisse vom Arbeitsmarkt auszugrenzen und stattdessen „on the job“ zu qualifizieren. Dabei seien die Ausbilder gefordert, neben ihrem fachlichen „Know-how“ auch Wissen zu erlangen, wie sie sogenannte „schwierigen Jugendlichen“ anleiten. „Hier gilt es, milieusensibel zu werden“, so Woelki. Auch dies sei Teil einer christlichen Unternehmenskultur. Gleichwohl gewinne lebenslanges Lernen, das alle Altersstufen berücksichtigt, an Bedarf und Bedeutung. te Mittelklasse oder Akademiker ausgewählt würden. „Gefordert ist eine vernünftige Deutsche Einwanderungspolitik, die nicht so tut, als ob die Flüchtlinge morgen wieder nach Hause gehen.“ „Das Gute geht unter, wo nur noch gemanagt wird“ Kardinal Woelki betonte die dienende Funktion des Geldes: Geld, Wirtschaft, Kapitalmärkte oder Unternehmen hätten keinen Selbstzweck. Sie seien „Mittel zur Gestaltung des Zusammenlebens, mit dem verantwortlich umzugehen ist“. Ebenso sei die Welt des Sozialen kein Selbstzweck, auch sie ginge mit Verantwortung einher: „Verantwortung zur Effizienz besteht auch im sozialen und kirchlichen Raum mit den vorhandenen Mitteln.“ Die Glaubwürdigkeit von Profit- wie Non-Profit-Unternehmen hängt nach den Worten Woelkis gleichermaßen von ihrer Fähigkeit ab, Transparenz sowie funktionierende Aufsichts- und Kontrollstrukturen zu schaffen. „Märkte müssen politisch gestaltet und geordnet werden. Sonst kommen wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und menschenwürdige Daseinsbedingungen nicht zueinander.“ crad Die Frühjahrstagung wurde organisiert von DG Köln, DG Düsseldorf, DG Bonn, DG Paderborn, DG Ruhrgebiet, DG Aachen Zuwanderung als Chance Christliche Unternehmer sollten mit gutem Beispiel vorangehen, Flüchtlingen Arbeit und Zukunft in Deutschland zu bieten. Zuwanderer seien eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und angesichts der demografischen Entwicklung eine Chance, sagte der Kardinal. Zynisch sei es indes, wenn nur die gut ausgebilde- Foto: Radwan Kardinal Woelki im Gespräch mit DG-Vorsitzenden BKU-Journal 3/2015 11 Spezial Spezial Imperiumaufbau im Selfmade-Verfahren Eine Gebrauchsanleitung von Prof. h.c. Manfred Maus Foto: Radwan Eine ungewöhnliche Idee, ein stringentes Konzept: so baute Prof. Maus sein Imperium auf. OBI ist die Nummer Eins der deutschen Bau- und Heimwerkermärkte und gehört auch in Europa zur Branchenspitze: mit rund 44. 000 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von sieben Milliarden €. Dieser bahnbrechende Erfolg verdankt sich ebensolchen Wegen, die Gründer Prof. h.c. Manfred Maus 1970 einschlug. Der BKU ist stolz, Unternehmer wie ihn zu seinem engagierten Kreis zu zählen. Anlässlich seines runden Geburtstages nutzt die Redaktion die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit Prof. h.c. Manfred Maus. Was uns interessiert: seine Unternehmensphilosophie, seine Geschichte. Wie macht er, was er macht, so erfolgreich? Wie wertet er die Anforderungen an Unternehmer und Märkte heute? 1935 in Gottmadingen bei Konstanz am Bodensee, geboren, ist seine Kindheit vom Krieg geprägt. Der Vater ist Berufssoldat und weit weg. Als Messdiener findet Manfred Maus im Pfarrer eine männliche Bezugsgröße. Mit der Vermittlung christlicher Werte bietet er dem Jungen Orientierung, die fortan sein Kompass sein soll. Seine Lehre als Einzelhandelskaufmann be- 12 BKU-Journal 3/2015 streitet Manfred Maus in einem Geschäft für Baustoffe, Kohlen, Eisen und Stahl. Traf eine Waggonlieferung mit Koks ein, beeilte sich stets der fleißige Lehrling Maus, diese möglichst schnell an die wartenden Kunden zu verteilen. Tadel anstatt Lob erntete er von seinem Chef: “Büble, wenn Du so weitermachst, wird aus dir nichts“, mahnte er: “Du bist dumm. Hast Du nicht das aufziehende Gewitter gesehen? Die Ladung morgen zu verteilten, hätte den Gewinn gedoppelt.“ Auf die Argumentation des Jungen antwortetet der Chef: “Wen betrügst Du denn? Du hättest doch nur das Wasser ausgenutzt.“ Ungeachtet dessen, gehören fortan zufriedene Kunden zu seinen Zielen. „Ein Wettbewerber warb mit 20% Rabatt auf alles, setzte aber tags zuvor die Preise hoch. Den Wettbewerber gibt es nicht mehr, denn du kannst auf Dauer nicht die Kunden betrügen.“ Nach dem Studium betrieb Manfred Maus mit einem Geschäftspartner einen Werkzeughandel, die Lux GmbH. Auf einem Rückflug von Amerika lernte er den Chef des Otto-Versands, Werner Otto, kennen. Dieser war begeistert von den dort gesehenen Shoppingcentern. Darin sah er die Zukunft des Einzelhandels und wollte das erste Center in Hamburg errichten. „Ich habe auch eine Idee“, sagte Maus zu ihm: “Alles für den Hausbesitzer.“ „Prima, wie viel Platz brauchen Sie? „800 qm“ -„Abgemacht“. „Die Branche dachte in Holz, dachte in Farbe, aber Du musst in Kunden denken. Doch mit dem Baumarkt mache ich meinen Kunden Konkurrenz. Das kann ich nicht unter dem Namen Lux machen. Dann mache ich aus meinen Kunden Franchise-Partner.“ In einem Zeitungsbericht las Manfred Maus von drei Freunden, die ein Lebensmittelgeschäft in Toulon betrieben. „Tapezieren ist mein Hobby“ las er dort. Maus fuhr nach Toulon und suchte das Geschäft auf, fragte die Kassiererin nach dem Chef. Sie war misstrauisch. Maus lief die Regale entlang und blieb, bis schließlich die Inhaber kamen. „Sie haben gesagt „Tapezieren ist Ihr (H)obby – Franzosen sprechen das H nicht. Ich möchte den Namen Obi schützen lassen.“ Maus überreichte den verdutzten Freunden 10 000 Francs. Diese griffen spontan eine Flasche Champagner aus dem Regal und öffneten sie. Das Geschäft war besiegelt. Warum der Biber als Wappentier? „Der Biber ist für seinen Fleiß bekannt, er baut sein ganzes Leben lang. Arbeit ist etwas Positives, ist für mich das stabilisierende Element menschlichen Glücks. Jeder Mensch kann nur langfristig gesund bleiben, wenn er in seiner Arbeit wertgeschätzt wird. Arbeit ist Sinnvermittlung. Aber vergesse dabei die Demut nicht: Es gibt noch jemanden über Dir.“ Ist das Streben nach Gewinn erlaubt? „Ja. Das unsozialste, was ein Unternehmer machen kann, sind Verluste. Dem Unternehmer obliegt jedoch die Verantwortung, den Überfluss in den Erhalt einzusetzen. Als Unternehmer hafte ich für meine Entscheidungen. Wenn Politiker für das, was sie entscheiden, haften müssten, würde manche Entscheidung anders sein. In der Politik haften wir als Steuerzahler. In der Kirche gibt es auch viel Vandalismus: Wie ist es zum Beispiel möglich, dass der Weltbild-Verlag mit einem Umsatz von 1, 3 Millionen € pleite geht? Ja, hat denn da keiner mitbekommen, dass die Menschen Bücher bei Amazon bestellen?“ „In Kunden denken“ ist die Erfolgsformel? „Alle Unternehmer reden von Kunden, bleiben aber bei Produkten hängen. Bei Vorträgen sage ich häufig, ich liebe die Frauen. Denn das sind meine Kunden. Es sind die Frauen, die die Männer oder Handwerker losschicken, damit das Badezimmer neu gemacht wird oder die Wand einen neuen Anstrich bekommt. Wo hört die Baumaßnahme auf und wo fängt Deko an? Es ist ein Thema: das Zuhause, Homing, schöner gestalten. Als ich Blumen in das Sortiment aufgenommen habe, hielten mich viele für verrückt. Wie soll das gehen – Blumen und Zement verkau- fen? Heute machen von den sieben Milliarden Umsatz ein Großteil die Blumen. Und ich habe es „Gartenparadies“ genannt – für die Frauen. Entscheidend ist: Was macht der Kunde 2030? Bei Kärcher haben wir uns gefragt: Kommen wir klar, wenn wir nur Böden reinigen? Was ist wichtig? Kärcher reinigt jetzt auch Wasser. Wir haben Trinkwasseraufbereiter. Zufriedene Kunden kriege ich nur durch zufriedene Mitarbeiter. Und das geht nicht mit Order per Mufti. Ich muss die Menschen mitnehmen. Vertrauen ist dabei zentral.“ „Lieber verliere ich Geld als Vertrauen.“ Welche Werte sollte eine Führungskraft inne haben? „Disziplin und Konsequenz sind für mich bis heute am wichtigsten. Ich zeige Ihnen an einem Beispiel, was das mit Vertrauen zu tun hat: Unangekündigt besuchte ich einen Obi-Markt. Um neun Uhr stehen zehn Mitarbeiter vor der Tür, der Marktleiter kommt eine viertel Stunde zu spät. „Oh, jetzt habe ich aber Pech, dass Sie ausgerechnet heute kommen. So was passiert mir sonst nie“, sagt der Marktleiter zu mir. Ich erkundige mich bei anderen Mitarbeitern und erfahre, dass er häufig zu spät kommt. Wenn nun Pünktlichkeit zu seinen persönlichen Schwächen zählt, warum gibt er dann den Schlüssel nicht ab an einen anderen Mitarbeiter? Ich habe ihn entlassen – nicht, weil er zu spät kommt, sondern weil er mich anlügt und ich somit kein Vertrauen mehr habe. Vertrauen hat mit Freiheit zu tun und Missbrauch von Freiheit führt zum Verlust von Vertrauen. Vertrauen ist ein wichtiger Wert, nicht nur im christlichen Glauben. Treffend ist das Zitat von Robert Bosch: „Lieber verliere ich Geld als Vertrauen.“ Das Gespräch mit Prof. h.c. Manfred Maus führte Christiane Radwan am 10. Juli im Altenberger Hof, Altenberg-Odenthal. BKU-Journal 3/2015 13 Ideen und Initiativen Lebensumfeldes, insbesondere der Schulbildung ihrer Kinder sowie der Gesundheitsvorsorge. Die Philippinen zählen zu den „emerging markets“. Doch auch nach Jahren des wirtschaftlichen Wachstums leben 40% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, 14 Millionen Menschen hungern. NATCCO ist auf den Philippinen der führende genossenschaftliche Verband mit der Zielsetzung, seine 1,4 Millionen Mitglieder zu unterstützen bei der Eingliederung in das soziale, politische und wirtschaftliche Leben. Dazu gehört der Aufbau von Mikrofinanzfilialen auf Basis einer „Franchising und Joint Venture-Strategie“ in Gebieten, in denen die Bevölkerung bisher keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen hat. Das BIB-Darlehen finanzierte ein Portfolio von insgesamt 15 Mikrofinanzfilialen. Dadurch entstanden insgesamt 150 000 neue Arbeitsplätze. Kleines Geld mit großer Wirkung Ethik und Rendite im Bankgeschäft passen zusammen: Wie das funktioniert, zeigt RA Michael P. Sommer, Direktor der BANK IM BISTUM ESSEN, am Beispiel Mikrofinanz. 1966 als Genossenschaftsbank gegründet, hat die BANK IM BISTUM ESSEN, kurz BIB, vor neun Jahren das neue Geschäftsfeld Entwicklungsfinanzierung mit dem Schwerpunkt Mikrofinanz aufgebaut. Sie ist derzeit in über 200 Mikrofinanzinstituten weltweit engagiert und ist Fondsmanager von drei Mikrofinanzfonds. Das BIB-Mikrofinanzsparbuch ist das erste seiner Art in Deutschland. Die Vereinbarkeit von sozialer und finanzieller Rendite erläutert Michael P. Sommer an konkreten Projekten: 14 BKU-Journal 3/2015 Frauenpower in Honduras Zwölf Marktfrauen des Marktes „San Pablo“ in Siguatepeque gründeten 1986 „Cooperativa Mixta Mujeres Unidas Limitada“ (COMIXMUL). Heute ist COMIXMUL die größte weibliche Kooperative in Honduras mit über 33 000 Mitgliedern. COMIXMUL arbeitet ausschließlich mit wirtschaftlich aktiven Frauen in ärmlichen Verhältnissen. Sie fördert die Selbstständigkeit von Frauen und ermöglicht damit eine Verbesserung ihres Banking for the ‚unbankable‘ „Lokale Mikrofinanz-Institutionen (MFI) eröffnen ökonomisch armen aber wirtschaftlich aktiven Menschen den Zugang zu den Basisdienstleistungen Sparen – Kredit – Versicherung – Zahlungsverkehr“, definiert Michael P. Sommer den Begriff Mikrofinanz: „Die Kreditvergabe geht an Kleinstunternehmer mit gewerblichen Aktivitäten, wird also produktiv eingesetzt, Konsumkredite werden nicht gefördert. Weil die Menschen im Mikrofinanzbereich keine formellen Sicherheiten bieten können, wird dies durch angepasste Mechanismen wettgemacht. Das ist zum Beispiel die nahe Kundenbegleitung seitens der MFI als Kreditgeber. Die Kreditsachbearbeiter gehen vor Ort, überprüfen die Redlichkeit des Antragstellers, helfen ihm bei der Ausarbeitung eines Business-Plans. Ideen und Initiativen Und da sind wir letztlich beim originären Sinn von Kredit, lateinisch credere gleich glauben, vertrauen. Dort wie generell im Bereich der Privatwirtschaft gibt es keine absolute Garantie. Doch unsere Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Mikrofinanz ist ein marktwirtschaftliches Instrument, das einen effektiven Beitrag zur Armutsreduktion und Entwicklung leistet mit sozialer und finanzieller Rendite für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette, vom Anleger bis zum Endkunden.“ Michael P. Sommer, Direktor Ausland & Nachhaltigkeit, Bank im Bistum Essen, referierte auf der DG-Bonn Veranstaltung am 15. 06. 15 über das Thema „Ethik und Rendite im Bankgeschäft – das Beispiel Mikrofinanz“ crad Unternehmertum fördern Fotos: Bank im Bistum Essen g Ökonomisch. Sozial. Ökologisch. Unser neuer KCD-Mikrofinanzfonds - III für Privatkunden und institutionelle Anleger! Der Fonds investiert weltweit in Mikrofinanzinstitutionen und arbeitet mit ›zweifachem Ertrag‹. Neben der finanziellen Rendite dürfen Sie sich auch darüber freuen, in eine gerechtere Welt investiert zu haben. Vertrauen Sie unserer langjährigen Erfahrung im Mikrofinanzbereich! Das Fondsmanagement erfolgt durch die BIB. www.bibessen.de BIB - BANK IM BISTUM ESSEN Gildehofstraße 2 | 45127 Essen Telefon 0201 2209-240 Alleinige Grundlage für den Kauf von Fondsanteilen sind die Verkaufsunterlagen (der aktuelle Verkaufsprospekt, das Verwaltungsreglement sowie der letztverfügbare Halbjahres- und Jahresbericht). Eine aktuelle Version der Verkaufsunterlagen sowie die ›Wesentlichen Anlegerinformationen‹ in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos in Papierfassung bei der Vertriebs- und Informationsstelle, der Depotbank, den Zahlstellen und der Verwaltungsgesellschaft. Des Weiteren können die Verkaufsunterlagen auf der Homepage der Verwaltungsgesellschaft (www.ipconcept.com) sowie der Vertriebs- und Informationsstelle (www.bibessen.de) abgerufen werden. Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem aktuellen Verkaufsprospekt. BKU-Journal 3/2015 15 Ideen und Initiativen Ideen und Initiativen Von der Kunst einer überzeugenden Selbstpräsentation Ein Beitrag von Führungskräfte-Coach und BKU-Mitglied Thomas Friebe Der persönliche Kontakt für Geschäftsanbahnungen ist gerade in Zeiten digitaler Plattformen wie Xing, LinkedIN, Facebook und Co. wichtiger denn je. Ein aufpoliertes Internetprofil kann viel versprechen, erleben wir die Person im richtigen Leben, wissen wir meist innerhalb von Sekunden, ob sie uns sympathisch ist, die Wellenlänge stimmt und wir ihr vertrauen können oder nicht. „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“, heißt es im Volksmund. Um so entscheidender ist eine gelungene Selbstpräsentation bei der ersten Vorstellung. Vor etwa einem Jahr besuchte ich ein Networking-Event. In Vierergruppen sollen wir Teilnehmer uns gegenseitig vorstellen. Jeder hat eine Minute, dann ertönt ein kurzer Signalton. Nach der ersten Minute weiß ich lediglich, dass Carsten K. Betriebswirtschaft studierte, seine Doktorarbeit selbstständig verfasst und nicht abgeschrieben hat 16 BKU-Journal 3/2015 und nach dem Studium für ein Jahr im Ausland war. Das ist aber schon 20 Jahre her. RingRing. Die nächste ist Ursula C., kurz vor der nen, vor Kamera und Mikrofon, nicht verstellen müssen. Ich bin gelernter Journalist und Medienprofi und täglich in Radio und Fernsehen präsent. Meine Stimme ist Ihnen sicher schon einmal begegnet: z.B. bei „Wer wird Millionär?“ oder dem ARD-Presseclub. RingRing. Minutengrenze kriegt sie die Kurve: Sie ist Marketingleiterin in einem mittelständischen Unternehmen. RingRing. Herbert M. fängt bei seiner Familie an. Sehr sympathisch. Doch als die Minute rum ist, weiß ich zwar die Namen und das Alter seiner Kinder und dass er gerne Golf spielt, aber nicht, was er von Beruf ist. Ich schenke ihm noch eine halbe Minute meiner Zeit. Viel schlauer sind wir alle danach aber auch nicht. Meine Vorstellung dauert 30 Sekunden. Ich hatte sie vorher mal gestoppt. Und da wir gerade dabei sind: Hallo, ich bin Thomas Friebe. Experte für einen überzeugenden Auftritt. Ich helfe Unternehmern, Führungskräften und Politikern, öffentliche Auftritte mit Bravour und Freude zu bestehen. Dabei bringe ich meine Klienten innerhalb kürzester Zeit dazu, dass sie authentisch auftreten und sich in Interview- und Vortragssituatio- Diese 30 Sekunden-Vorstellung, ein klassischer Elevator-Pitch (was das ist und wie man ihn gestaltet, erkläre ich später ausführlicher), ist in diesem Fall der Grundstein für eine intensive und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung mit einem der vier aus der Runde. RingRing. Mein Telefon klingelt. Drei Tage später. Es ist Herbert M. vom Networking-Event. Wir hatten Karten ausgetauscht. Genauer gesagt, ich hatte ihm meine gegeben, er hatte keine dabei. Kam mir sehr bekannt vor, ist mir früher auch ständig passiert. Ich habe also sein Gesicht vor Augen, dazu eine Golfausrüstung und drei Kinder. Es stellt sich heraus: Er ist Bereichsleiter in einem Konzern und hat am Vormittag erfahren, dass er auf einem Kongress als Abgesandter seines Unternehmens einen Vortrag halten soll - vor 350 Entscheidern aus der gesamten Branche. „Herr Friebe, ich habe vor so vielen Menschen noch nie gesprochen. Ich hasse es schon, wenn ich vor mehr als 10 Leuten mit Powerpoint präsentieren muss“. Ich coache ihn. Zwei Termine, dann ist er fit für den Kongress. Nach der Veranstaltung ruft er mich begeistert an. „Alles ist genauso gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe!“. Das Wort „vorgestellt“ ist das wichtigste in diesem Satz. Mit meinen Klienten arbeite ich auf verschiedenen Ebenen. Ganz zentrale dabei: Die Vorstellungskraft. Wir stellen uns die künftige Situation plastisch in Ton und Bild vor. Audiovisualisierung nenne ich diesen Vorgang. In einer angeleiteten Übung führe ich meine Klienten an die bevorstehende Situation heran. Dabei erleben sie den anfänglichen Stress ganz real, oft mit schwitzigen Händen, Herzklopfen und Kurzatmigkeit. Im Laufe der Übung stellen sie sich dann aber ihren Auftritt so vor, wie sie ihn sich wünschen, mit dem für sie besten Ergebnis. Hierbei spüren sie Freude, Begeisterung, einen hohen Grad an Kompetenz in einem Zustand höchster Konzentration. Diese Emotionen lassen sich später in der realen Situation abrufen und die Vortragenden zu Bestform auflaufen. Das Prinzip ist so einfach wie logisch. Wir haben Angst vor dem Unbekannten. Indem wir uns mit der bevorstehenden Situation vertraut machen, reduzieren wir diese Angst auf ein Minimum. Hinzu kommt eine zweite Komponente. Durch die geistige Vorwegnahme produzieren wir in unserem Kopf Bilder und Töne. Erleben wir die reale Gegebenheit dann vor Ort, gleicht unser Gehirn das Vorgestellte mit dem, was wir sehen und hören ab und stellt Kongruenz her. Die entwickelten, positiven Emotionen, die wir im Vorfeld neurologisch mit der Vortragssituation verknüpft haben, werden abgerufen und helfen uns, die Situation bestmöglich zu meistern. Im Spitzensport wird diese Technik seit Jahren mit Erfolg angewendet. Drei Wochen später. Ein Bekannter von Herbert M. meldet sich. Er hat im Internet ein Video von mir gesehen, in dem ich den sogenannten Elevator-Pitch erkläre. Findet er gut. Ob ich seinen Vertriebsmitarbeitern das nicht in einem Workshop nahebringen kann? Kann ich. Auch daraus entwickelt sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Der Workshop wird ein voller Erfolg. Jeder Vertriebsmitarbeiter richtet seine Präsentation nun ausschließlich am Kundennutzen aus. Die Terminvereinbarungsquote steigt messbar und damit auch die Verkaufsquote. Was also ist ein Elevator-Pitch? Das Wort kommt aus dem Amerikanischen und bedeutet „Aufzugspräsentation“. Es heißt, gewiefte Verkäufer hätten diese Art der eigenen Vorstellung in den 1980er Jahren in den USA entwickelt. Sie hätten die Zeit in den Aufzügen der großen Wolkenkratzer genutzt, um Entscheider von sich und ihren Produkten zu überzeugen. Manche von ihnen sollen den ganzen Tag lang Aufzug gefahren sein und auf diese Weise ein Vermögen verdient haben.Die Elemente eines guten Elevator-Pitches sind in einem Schwächen in Stärken verwandeln Thomas Friebe, Experte für einen überzeugenden Auftritt, Profisprecher und BKU-Mitglied, veröffentlichte mit US-Erfolgscoach Brian Tracy und weiteren führenden Experten aus der ganzen Welt das Buch „Transform“. Der Titel erschien im vergangenen Jahr in den USA und erreichte bereits Bestsellerstatus. Im September 2014 wurde Thomas Friebe für Transform in Hollywood der Quilly-Award der amerikanischen National Academy of Best-Selling Authors verliehen. Friebe schreibt in dem Werk zum Thema „Schwächen in Stärken verwandeln“ (Originaltitel: „How To Turn Your Weaknesses Into Strengths“). Dabei gibt der Profisprecher konkrete Handlungsanleitungen, wie die Scheu öffentlich aufzutreten, in einfachen und nachvollziehbaren Schritten abgelegt werden kann. „Ob im Verkauf, bei Präsentationen, oder im Vorstellungsgespräch“, sagt Friebe, „wer sicher und überzeugend auftritt, schafft die Grundlage für seinen Erfolg“. Eine deutsche Übersetzung seines Beitrages erhalten BKU-Mitglieder kostenfrei unter diesem Link: coach-friebe.de/BKU 17 Foto: fotolia / photographee.eu BKU-Journal 3/2015 Satz zusammengefasst: Sagen Sie wer Sie sind und was Sie tun. Aber sagen Sie es so, dass Ihr Gegenüber neugierig wird und einen Nutzen für sich aus der Begegnung mit Ihnen erkennt. Die Formel eines effektiven Elevator-Pitches in einem Satz: Ich bin _____ und ich helfe _____ zu tun / zu verstehen / zu bekommen / zu werden _____ damit sie_______. Das funktioniert in ähnlicher Form natürlich auch für die Vorstellung Ihres Unternehmens. Dann lautet der Satz folgendermaßen: Ich bin _____, Inhaber der Firma_____. Wir helfen _____, (Wunsch-Zielgruppe) mit / durch _____ (Dienstleistung / Nutzen / Problemlösung / Produkte) damit sie_____ (Lösung). Christliche Spiritualität Ein Elevator-Pitch funktioniert besonders gut, wenn Sie Spezialist sind, oder Experte, wie es heute so schön heißt. Wenn Sie für eine klar definierte Zielgruppe eine wichtige Problemlösung bieten. Experten werden gefunden. Experten können höhere Preise erzielen. Experten haben einen hohen Wiedererkennungswert. An Experten erinnert man sich. Aber auch wenn Sie sich (noch) nicht auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert haben, sondern Generalist sind, funktioniert diese „Vorstellungsformel“. Ich kenne viele Unternehmer, die für den jeweiligen Anlass einen individuellen Elevator-Pitch kreieren. Das ergibt Sinn, um sich abzuheben und klar zu positionieren. Und außerdem macht es Spaß. Und eben diesen wünsche ich Ihnen, wenn Sie nun Ihren persönlichen Elevator-Pitch kreieren! Thomas Friebe ist einer der erfolgreichsten Sprecher in Deutschland und Experte für einen überzeugenden Auftritt. Seine Stimme ist einem Millionenpublikum bekannt und vertraut. Ob Show, Dokumentation, Sport oder Reportage – er ist täglich auf unterschiedlichen TV-Sendern zu hören. Als Coach hilft er Unternehmern, Führungskräften und Politikern, öffentliche Auftritte mit Bravour und Freude zu bestehen. Anzeige_Kornfeld_160x130_Anzeige_Kornfeld_160x130 19.02.14 10:37 Seite 1 Foto: lenipopeni / photocase.de Ideen und Initiativen Glauben hören domradio.de: Vom Empfänger senden! Jesus hat von einem Berg gepredigt, um besser gehört zu werden. Würde er heute professionelle Veranstaltungstechnik nutzen, eine Facebook-Seite betreiben oder mit Twitter-Followern kommunizieren? WEIL IHRE WERTE SINN BRAUCHEN Rendite und Gemeinwohl im Einklang Als Partner von Kirche und Caritas bieten wir unseren Kunden im In- und Ausland seit 1917 ebenso innovative wie maßgeschneiderte Finanzprodukte. Vom Fundraising oder Immobilienmanagement für gemeinnützige Organisationen bis hin zu sämtlichen Leistungen einer Universalbank für Privatkunden und Institutionen. Seit jeher fußen unsere Lösungen auf dem Anspruch, marktwirtschaftliche Unternehmensziele und christliche Werte zu vereinen. Ein Anspruch, der sich in allen Bereichen unserer Arbeit spiegelt – etwa in nachhaltigen Anlagestrategien oder in ehrlicher, respektvoller Beratung. Pax-Bank Köln · Christophstraße 35 · 50670 Köln Tel. 0221/1 60 15-0 · E-Mail [email protected] 18 BKU-Journal 3/2015 Die Bibel zeigt, er hat die Menschen dort abgeholt, wo sie stehen – und wie sie es am besten verstehen: Gleichnis, Eventerlebnis oder direkte Handlungsaufforderung. Jesus hat alles gemacht; er selbst verstand sich als Vermittler. Als Lautsprecher, der die Frohe Botschaft Jesu verstärkt, agiert heute domradio.de. Laut Erhebung des unabhängigen IVW-Instituts ist domradio.de die katholische Nummer Eins im Internet. „ Wir drehen die oft überhörte Stimme der Menschlichkeit, Liebe und Gerechtigkeit etwas lauter“ erklärt domradio.de-Chef Ingo Brüggenjürgen: „So bringen wir die christlichen Werte in den aktuellen gesellschaftlichen Dialog. Damit entspricht unser Grundauftrag dem Kern christlichen Selbstverständnis: Geht hinaus in die Welt und bringt allen Geschöpfen das Evangelium.“ Längst ist die kleine, feine Marke domradio.de mehr als Radio: Mit Webportal, Internetradio, Podcasts, Videostreams, Gottesdienst-Übertragungen im Fernsehen, Social-Media-Aktivitäten und SMS-Aktionen bedient domradio.de das Gros aktueller Mediengewohnheiten. „Die Medienwelt treibt im Minutentakt eine neue Sau durchs globale Dorf“ sagt Brüggenjürgen. Den Mehrwert von domradio.de veranschaulicht er beispielhaft: “Wenn in einem Krisengebiet ein Soldat stirbt, haben andere Medien ei- nen Korrespondenten vor Ort. Wir berichten selbstverständlich auch über den toten Soldaten. Wir haben jedoch keine Ressourcen für Korrespondenten, wir nutzen dafür unsere kirchliche Infrastruktur. So fragen wir in diesem Fall den Militärseelsorger, der ist ganz nah dran und bringt eine neue Perspektive außer der reinen Information über den Anschlag. Die christliche Grundbotschaft der Nächstenliebe in das tagesaktuelle Geschehen einzubringen, den christlichen Standpunkt in der Welt deutlich zu machen, – das ist, was domradio.de ausmacht.“ Martyria–Liturgia–Diakonia Die Programm-Philosophie basiert auf der theologischen Trias: BKU-Journal 3/2015 19 Christliche Spiritualität Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur domradio.de Martyria - Glauben verkünden, bezeugen, Liturgia – den Glauben feiern und Diakonia - Glauben leben - sozialer Einsatz. „Wir geben Zeugnis ab: Der Olympia-Pfarrer sagt „Doping ist Mist“. Das ist eine christliche Botschaft hier und jetzt geerdet“, kommentiert Brüggenjürgen: „Liturgia: Die Übertragungen der Dom-Gottesdienste sind fester Bestandteil des Programms. Die Menschen sitzen vor Radio, TV oder Internet-PC, feiern und singen mit – sie nutzen unseren Predigtpodcast oder bringen ihre Fürbitten digital ein. Diakonia: domradio.de kooperiert eng mit christlichen Hilfswerken. „Wenn es in der Schule Zeugnisse gibt, ist z.B. eine Frau von der Caritas hier, die für Eltern und Schülern mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Hier mit medialer Verstärkung kann sie viel mehr Menschen erreichen als an einer Schule oder Beratungsstelle.“ Reichweite ist ein zentrales TProblem von Brüggenjürgen: „Reichweite ist immer eine Geldfrage.“ Der studierte Theologe und Publizist arbeitete zuvor bei RTL. “Diese Zeit hat mich geschult vom Zuschauer aus zu denken! Wir haben bei der Verbreitung unserer Frohen Botschaft den Empfänger im Blick.“ Musikalisch hat domradio.de die Zielgruppe der Dreißig- bis Sechzigjährigen im Visier und daher eine höhere Lieder-Rotation als andere Sender. „Musikalisch sind wir etwas softer, doch wir bieten einen viel höheren Wortanteil an Nachrichten und Information als all die Sender, die nur Gewinnspiele und Hintergrundgeplänkel liefern. Journalistische Arbeit bedeute, eine Schere machen, Christ sein, deutlich Position beziehen. „Ein Christ kann nie alleine für sich Christ sein, er hat eine kommunikative Mission und Sendepflicht“, betont Brüggenjürgen. Was liegt da näher als Medien und Kirche? „Kirche hat immer Medien benutzt: die Apostel haben damals Briefe geschrieben, die farbenprächtigen Kirchenfenster veranschaulichten quasi als erste Dia-Show die biblische Botschaft. In puncto Medien hat Kirche heute leider Nachholbedarf. Christen und ihre Frohe Botschaft brauchen Medien, und Medien brauchen die Frohe Botschaft der Christen!“ Joachim Vollmar/crad Mehr Weihrauch! Reihe über Sakramentalien von Diakon Molzberger Mögen Sie Weihrauch? Am Weihrauch scheiden sich, wie man so schön sagt, die Geister. Die einen husten schon, wenn die Messdiener das Weihrauchfass schwenkend aus der Sakristei kommen, die anderen lieben den Geruch. Ich gehöre zu jenen, die Weihrauch lieben. Und das nicht nur wegen des würzigen Geruchs, des Klangs der Kette und den feinen weißen Rauchwölkchen, die nach oben steigen. Für mich ist Weihrauch der sinnlichste Ausdruck festlicher Freude und festlichen Gebets. Weihrauch wird aus dem Harz des Olibanum-Baums gewonnen, der auf der arabischen Halbinsel wächst. Der aufsteigende Rauch wird schon im Alten Testament als Bild für das Gebet gesehen. In Psalm 141,2 heißt es „Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf.“ Die drei Weisen aus dem Morgenland bringen dem neuge- 20 BKU-Journal 3/2015 borenen Kind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Weihrauch war im Orient eine Geste der Verehrung, Teil des Begrüßungszeremoniells für einen König. An diesen uralten Brauch anlehnend, wird im Gottesdienst Jesus Christus als unser König feierlich mit Weihrauch verehrt: im Opferaltar zugleich Tisch des Herren, im Wort Gottes im Evangelienbuch, in den gewandelten Gaben sowie im Priester, den Altardienern und der Gemeinde. Der Umgang mit Weihrauch ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben eines Messdieners. Zwei Messdiener arbeiten dabei stets zusammen: Einer trägt das Weihrauchfass, schwingt es und inzensiert, der andere hat den Weihrauch im Schiffchen, aus dem der Priester mit einem kleinen Löffel Weihrauchkörner auf die glühende Kohle ins Fass legt. Beide müssen genau wissen, Zum Leben befreit! Glaubenszeugnis von Dr. Bernd Kreuter Die befreiende Wirkung des Glaubens durfte ich immer wieder erfahren - gerade auch angesichts von Glaubenszweifeln und „Versuchungen“ les sein können, sondern dass es noch etwas anderes geben muss. Die Zusagen unseres Gottes erfahre ich immer wieder als befreiend: •Der Versuchung angesichts der •Die Zusage, dass die Schöpfung unzähligen Möglichkeiten des Lebens, alles als gleich gültig zu sehen und dabei selbst gleichgültig zu werden; •Der Versuchung, meine Mit- menschen für meine Zwecke zu vereinnahmen oder mich ihnen gegenüber zu verschließen, damit ich selbst nicht vereinnahmt werde; •Der Versuchung, lediglich auf gut ist und die ganze Welt vom göttlichen Wort durchdrungen ist; •Die Zusage, dass alle Menschen als Ebenbild Gottes erschaffen sind und wir Geschwister in Jesus Christus sind; •Die Zusage, dass wir erlöst sind - gerade auch von der Anhänglichkeit an uns selbst. mich selbst und meinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Darauf konnte ich in verschiedenen Lebensphasen bauen: In solchen Zeiten der Versuchung besteht der Glaube bisweilen nur in dem Gefühl, dass Gleichgültigkeit und Abkapselung nicht al- •Bei der Berufswahl, als es für mich darum ging, mich auf Neues einzulassen anstatt einfach auf „Nummer sicher“ zu gehen. •Bei der Entscheidung für Selbständigkeit und Firmengründung, bei der ich mich zwangsläufig in die Hand von anderen begeben habe - insbesondere die meiner Mitstreiter und die der zukünftigen Kunden. •Bei der Entscheidung für die Diakonenweihe: seit April 2014 darf ich diesen schönen Dienst an Gott und den Menschen (nebenberuflich) ausüben. Als wichtige Kraftquelle habe ich immer wieder die Eucharistie erfahren, denn wenn Jesus Christus sich und sein Leben ganz in die Hand der Menschen begibt, dann kann es nichts Besseres geben als dafür offen zu sein, es ihm gleich zu tun. Dr. Bernd Kreuter ist Managing Partner der Palladio GmbH und Diakon. was wann zu tun ist. Auch wie Bischöfe, Priester und Diakone mit Weihrauch umgehen, ist oft recht eigenwillig und entspricht nicht unbedingt der Liturgieordnung. Andererseits ist die Liturgie eines Gottesdienstes immer einmalig und ein Gesamtkunstwerk, und Kunstwerke werden oft durch Individualitäten und kleine Fehler besonders wertvoll. Wir Menschen dürfen und sollen Gott mit allem loben, was wir sind: mit Verstand, mit Herz und allen Sinnen. Verstand und Herz werden immer wieder im Gottesdienst angesprochen. Ich wünsche mir das auch für die Sinnlichkeit. Deshalb, mehr Weihrauch! Dr. Klaus Molzberger ist Geschäftsführer der Holistic42 GmbH und Diakon Foto: Kallejipp / photocase.com BKU-Journal 3/2015 21 Christliche Spiritualität Christliche Spiritualität Gott lebt! Der heutige Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann begrüßte uns zu Beginn des Abendessens mit einer Einführung in die Bedeutung der Kevelaer-Wallfahrt. Dem Ehepaar Underberg dankte er für den an diesem Tage besonders willkommenen und erfrischenden Aperitif aus eigenem Hause. Später am Abend erfreute uns Domkapitular Richard Schulte-Staade mit seinen Ausführungen zur „Wallfahrt: in der Geschichte, in den Religionen, in Kevelaer“. Die Wallfahrt, Die Wallfahrtreportage von Michael Bommers Die Pilgergruppe des BKU auf dem Kapellenplatz in Kevelaer „Wer auf Wallfahrt geht, ‘betet‘ mit den Füßen und erfährt mit allen Sinnen, dass sein ganzes Leben ein einziger großer Weg zu Gott ist“ – so heißt es im YOUCAT. Dies durften die 29 BKU-Pilger auch in diesem Jahr auf ihrer Wallfahrt nach Kevelaer sowie zur Fazenda Kloster Mörmter am Niederrhein erfahren. Rekordtemperaturen um die 40° C hielten die BKU-Pilger von der teilweise weiten Anreise nicht ab. Vielseitig war das Programm: Dr. Edmund Bercker empfing uns in seinem Verlagshaus in Kevelaer. In seinem sehr persönlichen Vortrag berichtete der promovierte Philologe über die Geschichte des im Jahre 1870 gegründeten Unternehmens Butzon & Bercker und seine persönlichen Erfahrungen in diesem Familienunternehmen seit seinem Eintritt im Jahre 1970. Es war die Zeit nach dem Konzil. „Das II. Vatikanum hat tiefe Furchen in unserem Unternehmen hinter- 22 BKU-Journal 3/2015 lassen.“ Bei seinem Eintritt musste das väterliche Unternehmen mit starken Umsatzrückgängen kämpfen. In dem „Verlagshaus mit christlichem Programm“, das auch Kunst und Souvenirs verkauft, ist für die Nachfolge inzwischen gesorgt. Und dennoch steht immer die Frage im Raum, wie es heute gelingen kann, als katholischer Verleger in einer säkularisierten Medienlandschaft zu bestehen. Dr. Bercker erzählte, wie er zum „Magnificat“ - dem Stundenbuch - fand. Es ist eine erstaunliche Geschichte und ein wunderbares Produkt französischen Ursprungs: Mit Beharr- lichkeit bemühte sich der Unternehmer aus Kevelaer um die Vertriebsrechte in Deutschland und musste harte Erfahrungen machen, was den Umgang unter christgläubigen Geschäftsleuten anbelangt. Heute ist das „Magnificat“ von Butzon & Bercker ein großer Erfolg, dass sich gleichwohl immer wieder neu den Anforderungen des Marktes stellen muss. Anschließend ging es hinüber in das ehrwürdige Priesterhaus am Kapellenplatz zu Kevelaer. Schon zu Beginn der Wallfahrt bekannte Emil Underberg, ein treuer Kevelaer-Wallfahrer: „Dies ist ein heiliger Ort!“ Wallfahrt ist kein frommer Ausflug Am Samstagmorgen feierten wir die Heilige Messe in der prächtig geschmückten Kerzenkapelle. In seiner Predigt beleuchtete Pater Anton Vogelsang LC das von Papst Franziskus verkündete und am 08. Dezember d. J. beginnende „Jahr der Barmherzigkeit“. Das zuvor erwähnte Konzil habe er nicht erlebt, auch keine „Kirche der Strenge“. Er sei überzeugt, dass sich das Abschluss der BKU-Wallfahrt gemeinsam mit den Bewohnern der Fazenda da Esperanca Kloster Mörmter so der ehemalige Wallfahrtsrektor, sei „kein frommer Ausflug“, vielmehr sollten wir unseren Lebensweg als Aufbruch zu Gott begreifen. Wenn wir „mit Gott planen“, ein persönliches Tun, so können wir nicht stehen bleiben. Der Satz aus Goethes Faust: „Augenblick verweile doch! Du bist so schön!“ gelte eben nicht für eine Wallfahrt. Was das Ziel unseres Lebens anbelangt, so rief uns der erfahrene Seelsorger die beruhigenden Worte zu: „Wir werden erwartet, ER kommt unaufhaltsam auf uns zu.“ Prälat Richard Schulte-Staade gab uns folgendes Gebet mit auf den Weg: „Stern, auf den ich schaue, Fels, auf dem ich steh, Führer, dem ich traue, Stab, an dem ich geh, Brot, von dem ich lebe, Quell, an dem ich ruh‘, Ziel, das ich erstrebe, alles, Herr, bist du!“ Christentum über die Welt durch Beispiele der Nächstenliebe und Barmherzigkeit ausgebreitet habe. Nach dem Frühstück besuchten wir vor Ort die namhaften Handwerksbetriebe „Orgelbau Seifert“ sowie „Glaswerkstatt Derix“. An beiden Orten wird lang tradierte Handwerkskunst präsentiert. Diese kleinen Familienunternehmen begeisterten uns als Besucher. Sie gehen gut und schauen mit Zuversicht nach vorne. Ortswechsel zur Mittagszeit: Wir fuhren zur Fazenda da Esperança Kloster Mörmter, unweit von Xanten. Dort begrüßte uns Pater Paul Stapel, der Zwillingsbruder eines Mitbegründers der Fazenda. Pater Hans Stapel OFM aus Paderborn legte im Jahre 1983 zusammen mit drei weiteren Personen die Grundlage der Fazenda in Brasilien, eine Gemeinschaft, die insbe- sondere Menschen mit Suchtproblemen jeglicher Art helfen will (s. www.fazenda.de). Am Anfang stand der Wunsch, das Wort Gottes zu leben. Was dies bedeutete, erfuhren zuerst Drogenabhängige bei Sao Paulo, und daraus wurde bis heute eine große „Familie der Hoffnung“. Zur Zeit gibt es über 100 Fazendas da Esperança – Höfe der Hoffnung – mit aktuell über 3.000 Rekuperanten. Unser Schatz sind bislang etwa 700 Berufungen, so Pater Paul Stapel. Familie und Hoffnung - beides ist heute in Gefahr und bedarf dringend der Stärkung. Pater Paul erzählte von eigenen, konkreten Erfahrungen und Gebetserhörungen, um Bedürftigen helfen zu können. Für Pater Paul steht fest: „Gott lebt!“. Wir zogen uns zu einer kurzen Betrachtung von Pater Anton in die schöne ehemalige Franziskanerkirche zurück, um dort anschließend gemeinsam den Rosenkranz zu beten. Zum Schluss gab es köstlichen, selbst gebackenen Kuchen an einer reichlich gedeckten Kaffeetafel im neuen Hofcafé. Gott sei Dank für diese Begegnung! Organisator der jährlichen BKUWallfahrt ist der Arbeitskreis „Christliche Spiritualität“. Michael Bommers, Vorstand der La mer Cosmetics AG, leitet diesen Arbeitskreis. Die diesjährige BKUWallfahrt fand statt am 3. und 4. Juli 2015 in und um Kevelaer. BKU-Journal 3/2015 23 AK Soziale Ordnung Rezension BKU-Impulspapier zum Thema Pflege Rheinisch führen Pflegenden mehr Freiheit und Eigenverantwortung zugestehen Der BKU-Arbeitskreis Soziale Ordnung hat ein Impulspapier Pflege vorgelegt. Darin befassen sich die Autoren mit den Themen Personalität in der Pflege, Solidarität und Pflege sowie der Subsidiarität und Eigenverantwortung in der Pflege. Im Vorwort fordert Marie-Luise Dött MdB, BKU-Bundesvorsitzende, mehr Mut, die eigene Verantwortung selbst in die Hand zu nehmen, gerade bei der Vorsorge für die Lebensrisiken, statt gleich nach staatlicher Sozialpolitik zu rufen und sich blind auf diese zu verlassen. Denn auch hier diene nicht alles, was das Label „sozial“ trage, dem Gemeinwohl. Umfassende Fürsorge drohe hilfebedürftige Bürger dauerhaft aus- statt einzuschließen. Etwa in Folge hoher Beitragslasten, die das Zustandekommen von Arbeitsverhältnissen gerade für weniger qualifizierte Menschen scheitern lassen. Bürokratieabbau in der Pfle- ge, die auch den Pflegenden mehr Freiheit und Eigenverantwortung zugesteht, sollten realisiert werden. Für Karl-Sebastian Schulte, Leiter des Arbeitskreises Soziale Ordnung, muss zwei Dekaden nach Einführung der Sozialen Pflegeversicherung diese einer kritischen Würdigung unterzogen werden. Nach den Leitprinzipien der katholischen Soziallehre werden folgende Fragen gestellt: •Welches Maß an Solidarität und Subsidiarität ist geboten, um die Herausforderung Pflege in einer schnell alternden Gesellschaft nachhaltig und generationengerecht zu bewältigen? •Wieviel Eigenverantwortung und unternehmerisches Denken tun Not? •Welche Aufgaben stellen sich für Familien, Unternehmen, Zivilgesellschaft, die Sozialpartner, aber auch für die Kirche mit ihren Einrichtungen und für jeden Einzelnen? mit den fantastischen vier Kardinaltugenden •Wird Altern als prägendes ge- Führt der Rheinländer in dieser traditionsreichen Gegend anders als seine Landsleute in anderen Landstrichen? Diesem Thema widmen sich humorvoll und erkenntnisreich Sven-Georg Adenauer, BKU-Bundesvorstand Hermann-Josef Johanns und BKU-Mitglied Dr. Hubertus Zilkens. sellschaftliches Paradigma angenommen? •Bilden Pflegebedürftige, der Pflegende und seine Angehörigen mit ihren spezifischen Bedürfnissen, Sehnsüchten, Talenten und Fähigkeiten, Ängsten und Charismen noch den obersten Maßstab für das individuelle Handeln wie für Institutionen und Gesetzgeber? •Ist gerade die Personalität als Ankerpunkt für Würde und Menschlichkeit verloren gegangen? •Müssen wir Pflegepolitik im umfassenden Sinne gar wieder `vom Kopf auf die Füße stellen` und insofern neu denken? Es geht um ethische Grundlagen des Führens, ihrer konkreten (lokalen) Umsetzung und Praxis: Kardinaltugenden sind die Essenz. Diese gilt es weiterzugeben. Ohne die Kardinaltugenden läuft nichts – nicht im Rheinland und nicht anderswo. Der Begriff Kardinaltugend rührt übrigens nicht von der Vorbildlichkeit eben jener kirchlichen Führungskräfte, sondern von lat. cardo – die Türangel. Vier an der Zahl, gelten diese Werte als Dreh- und Angelpunkte des Denkens über Werte. Wenn auch jeder so oft wie möglich klug, gerecht, tapfer und maßvoll sein möchte, so ist die gelebte Praxis dieser Werte Das Impulspapier Pflege ist auf bku.de zum Download eingestellt und wird auch auf Wunsch zugestellt. Dr. Martin Schoser 11 insbesondere in der Wirtschaftswelt alles andere als selbstverständlich. Adenauer, Johanns und Zilkens appellieren in ihrem Buch nicht nur an Rheinländer, tugendhaft zu leben, in Zeiten, in denen es nicht opportun zu sein scheint, für Werte einzutreten. „Wer mit einer Pappnase geboren wird und den Dom im Gepäck hat, der besitzt wichtige Eigenschaften erfolgreichen Menschseins: den Humor und den Glauben.“ Dass dies nicht mit erhobenem Zeigefinger funktioniert, ist den Praktikern bewusst. Facetten- reich lassen sie 62 Persönlichkeiten, erfolgreiche Originale, zu Wort kommen. Auch beherzigen die Autoren das Paradigma der Vorbildlichkeit: So erfüllt ihr lebensnaher Exkurs die geforderten Kriterien der Kardinaltugenden: Er ist geistreich, gerecht und tapfer, d.h. beweist „Entschlossenheit des Geistes, ein als richtig anerkanntes Vorhaben stringent durchzusetzen.“ Maßvoll ist er zudem: Gleich dem Bedauern, wenn eine schmackhafte Mahlzeit verputzt ist, würde man gerne – am Buchende angelangt – weiterlesen. Das Buch macht Appetit auf mehr Tugend. crad 1 JAHR E S ER IT IO N LIEBEN W T MIT TRA D Rheinländer Köpfe einer Landschaft ... nachhaltig ... fair ... herzlich Die VCH-Hotels bieten Ihnen seit 111 Jahren interessante Angebote rund um die Themen Kultur, Freizeit und Wellness. In den Häusern der Besinnung, kirchlichen Häusern und Klöstern, können Sie fernab von Hektik und Alltagsstress zur Ruhe Unter Angabe des Code „BKU“ erhalten Sie automatisch Sonderkonditionen! 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In der Funktion als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes hielt Herr Dr. Rudolf Seiters einen Vortrag über die internationale Arbeit des DRK. Einleitend fasste der Vorsitzendes des DG Hamburg Hansjochen Mütel, die beeindruckende Vita von Dr. Rudolf Seiters zusammen: Chef des Bundeskanzleramtes von 1989 bis 1991, Bundesminister des Inneren von 1998 bis 2002 und die jetzigen Funktion als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes sind da nur ein kleiner Auszug. Ausführlich berichtete Seiters von den verschiedenen Einsätzen des DRK, seine humanitären Hilfen und weltweiten Hilfsprojekte, sowohl in akuten Notsituationen bei Katastrophen als auch in langfristiger Entwicklungszusammenarbeit in über 50 Ländern in Afrika, Asien, Nahost, Lateinamerika und Europa, von denen Herr Dr. Seiters viele selbst bereist. Die BKU Mitglieder nutzten mit persönlichen Fragen die Gelegenheit, ein wenig hinter die Kulissen eines Spitzenpolitikers zu schauen. Oliver Smits BKU im Kloster Nütschau DG Hamburg und DG Hildesheim Wie kann geglücktes Menschsein gelingen?“ lautete die herausfordernde Frage, zu der sich dieses Jahr erstmalig DG Hamburg und DG Hildesheim gemeinsam zu einem Besinnungswochenende im Kloster Nütschau zusammenfanden. Etwas zum Erfolg bringen und gelingen lassen ist sicher ein Grundmotiv eines jeden Unternehmers. Aber worauf kommt es an, wenn man nach einem gelungenen Leben strebt? Bruder Willibrord, als geistli- 26 BKU-Journal 3/2015 cher Begleiter des Wochenendes, bot als „Kompass“ die Seligpreisungen (Mt 5) an. Diese, uns von Jesus angebotene Grundorientierung für ein „seliges Leben“, löste bei den Teilnehmern eine Vielfalt von Gedanken, Ideen und Anregungen aus. Dabei zog sich das Thema ‚Vertrauen‘ wie ein Roter Faden durch die Reflexionen: Vertrauen auf Gott - statt in die materielle Absicherung, Vertrauen in Beziehungen - statt Stärkung meines Egos, Vertrauen in mich selbst - durch Anerkennung meiner Grenzen und Schwächen. Können wir Vertrauen lernen? „Ja“, so Bruder Willibrord, „durch das Beispiel der Heiligen“. Sie zeigen uns, wie die Seligpreisungen konkret gelebt wurden und dadurch Vertrauen wachsen konnte. Vertrauen entsteht nicht auf Druck, sondern aus Entwicklung von wertschätzender Beziehung. Und für uns Christen bedeutet es ein Auswechseln unseres Zentrums: vom Ego zu Christus. Auch zwischen den Teilnehmern dieses Besinnungswochenende ist Vertrauen gewachsen. „Es wäre schön, wenn wir noch weiter zusammenwachsen und unsere christlichen Werte als Unternehmer gemeinsam vertiefen können“, so der Vorsitzende des BKU Hildesheim, Joachim Zimmermann zum Ende der Veranstaltung. Und Hansjochen Mütel kündigt als Vorsitzender des BKU Hamburg an: „Ab sofort werden wir uns gegenseitig zu unseren Veranstaltungen einladen – und der Termin für die nächsten gemeinsamen Besinnungstage 2016 in KlosterNütschau steht“. Hendrik M. Rabbow DG Freiburg Gemeinsam mit dem Referat Kirche und Wirtschaft der Erzdiözese Freiburg, der IHK Südlicher Oberrhein und der Handwerkskammer Freiburg organisierte die DG Freiburg die vierte Unternehmenswerkstatt der Reihe „MehrWert für Unternehmen“. Im Freiburger Traditionsunternehmen Bettenhaus Stiegeler trafen sich mehr als 25 regionale Führungskräfte zu einem Gedankenaustausch auf Augenhöhe. Der traditionelle Handel ist im Umbruch. Große Onlinehändler haben den Markt auf den Kopf gestellt. Doch sind es Traditionsunternehmen, die einen besonderen Trumpf ausspielen können: die Nähe und das Gespür für den Kunden. Eines dieser Unternehmen ist das Freiburger Bettenhaus Stiegeler. „Unsere Kunden werden persönlich und individuell und nicht nach einem Gewinnmaximierungsstreben beraten“, sagte Geschäftsführerin Henrike Beck. Auf den Kunden eingehen, die Produkte persönlich erleben und dadurch einen Mehrwert schaffen. Das ist unser Plus gegenüber dem Onlinehandel oder großen Handelsketten.“ Mehr als 100 Jahre besteht das Familienunternehmen in Freiburg und praktiziert in der vierten Generation mit großem Erfolg eine werteorientierte Unternehmensführung. Heute beschäftigt das Bettenhaus Stiegeler 25 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Diese sind für das Bettenhaus von großer Bedeutung. „Die Mitarbeiter machen mit ihrem Gespür für den Kunden den Unterschied“, sagte Beck. Gespür für den Kunden Dabei spiele auch die katholische Soziallehre eine wichtige Rolle. Denn ein respektvoller Umgang im Alltagsgeschäft mit allen beteiligten Marktteilnehmern - Mitarbeiter, Kunden und Liefe- ranten - gehöre einfach zum guten Ton. „Wir befinden uns hier in einem exzeptionellen Fachgeschäft“, sagte Alexander Doderer Honorarprofessor an der Hochschule Furtwangen und Experte für Marketing, Kommunikation und Zukunftsfragen. „Der Kunde findet hier Struktur, Sortierung, und eine Warenpräsentation, die ihm das Gefühl vermitteln, dass hier die Welt in Ordnung ist“, so Doderer. Aus wissenschaftlicher Sicht berichtete Doderer über die Megatrends der Zukunft: Digitalisierung, Feminisierung, Mobilität und Internationalisierung. Bei der Vertrauensbildung mit dem Kunden sei es wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen und den Einkauf zu einem Erlebnis zu machen. Nur so könne man den Kunden abholen. „Das Thema Werte ist ein ausgesprochen wichtiges, um sich zu differenzieren und um dem Kunden zu signalisieren, hier ist es wertvoller, als woanders“, sagte Doderer. „Als wertvoll kann der Kunde aber nur dort etwas empfinden, wo er selbst einen Gegenwert hat“. Damit gab Doderer den Impuls für eine lebendige Auseinandersetzung und einen Erfahrungsaustausch für die Unternehmer. „Wir wollen voneinander lernen“, sagte Elke Martin-Ehret, Vorsitzende des DG Freiburg: „Das geht nur im Gespräch und einem Vertrauensvollen Miteinander“. Denn was vielen Unternehmen fehle, sei der gegenseitige Austausch. Die Unternehmenswerkstatt Mittelstand versteht sich als Impulsgeber und Forum für Wissenstransfer und nachhaltige Vernetzung. „Das, was wir erreichen wollen passiert nicht auf Großveranstaltungen“, sagt Elke Martin-Ehret. „Wenn sich Unternehmer finden, die sich vertrauensvoll austauschen und zusammenarbeiten, haben wir unseren Auftrag erfüllt“. Bei Stippvisiten in engagierten Be- trieben des Mittelstandes können sich regionale Führungskräfte so bei informellen Gesprächen nachhaltig vernetzen. Hinzu kommen wissenschaftliche Impulse von Experten. In diesem Rahmen machte die Unternehmenswerkstatt bereits halt beim Waldkircher Orgelbauer Jäger & Brommer, der Online-Agentur für E-Business-Lösungen re-lounge und dem Marktführer im Bereich Fahrradleasing Leaserad in Freiburg. „Der Grundgedanke der Veranstaltungsreihe war es, in der Partnerschaft von Industrie und Kirche das zu thematisieren, was Werte für das tägliche Unternehmertum bedeuten und wo wir Halt finden“, sagte Michael Bertram, Leiter des Geschäftsbereichs Existenzgründung und Unternehmensförderung der IHK. „Wir sind fasziniert von dem Enthusiasmus, der in den Unternehmern steckt. Wie viele Gedanken sie sich über Werte machen und sich von diesen leiten lassen“. Auch deshalb sei man ermutigt, weiterzumachen und diese Art der Kommunikation weiter zu fördern. Sebastian Heilemann, Freiburg/ crad. BKU-Journal 3/2015 27 BKU-Intern BKU-Intern 19. Frauenwörther Gespräche vom Wirtschaftsrat Bayern und BKU DG München-Freising Frauenchiemsee (hö) – „Griechenland ist die Wiege der Demokratie, das Land ist die Grenze zum Islam und ganz klein, was soll da schon passieren“ – mit diesen Gedanken wurden seinerzeit Bedenken, Griechenland in die EU aufzunehmen, zerstreut“, erinnerte Dr. Albert Gressser, stellv. Vorsitzende der DG München-Freising. Nun sei Griechenland das Sorgenkind Europas und vielfältiger Diskussionsstoff – unter anderem auch bei den 19. Frauenwörther Gesprächen, die der Wirtschaftsrat Bayern zusammen mit dem BKU allsommerlich in der Aula des Klosters Frauenchiemsee veranstaltet. Manfred Weber (42), Vorsitzen- fizit unserer Zeit, dass Glauben und Bekenntnis ins Private abgeschoben und aus der Gesellschaft verdrängt werden“. Für Weber, zuvor Mitglied des Bayerischen Landtages, ist „Europa gestaltbar und wunderbar“. Wichtig sei, dass sich Brüssel weiter aus den Details zurückziehe („neue Gesetze gingen von 60 auf 23 im Jahr zurück, Entscheidungen zum gentechnischen Anbau in Bayern sollen auch in Bayern fallen“). Der versprochene BeitrittsStopp werde eingehalten. Zu den größten aktuellen Herausforderungen zählten die vielen jungen Arbeitslosen: im Süden Europas seien bis zu 50 Prozent der Jugend ohne Arbeit. Weber weiter: „Die Ur-Idee, dass mit TTIP Zölle abgebaut, der Handel vereinfacht und der Wettbewerb verbessert wird, gilt nach wie vor. Vor Standard-Angleichungen sollten wir keine Angst haben; Wasser, Energie und Nahrung sind uns selbst heilig und auch zum Arbeitsschutz bleiben hiesige Gesetze unangetastet“. Von links: Dr. Albert Gresser, Dr. Michael Elsen, Klaus Stöttner MdL, Manfred Weber MdEP, Pater Eberhard von Gemmingen SJ, Äbtissin Johanna Mayer OSB, Adolf Dinglreiter MdL a.D. und Dr. Jürgen Hofmann, Generalsekretär des Wirtschaftsbeirates Bayern | Fotos: Hötzelsperger der der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, konzentrierte sich in seinem Referat auf die Themen „Flüchtlinge“, „Energie“ und „TTIP“. Dem Wirtschaftsbeirat und dem BKU dankte er für ihr öffentliches und klares Bekenntnis zum christlichen Glauben: „Es ist ein großes De- 28 BKU-Journal 3/2015 In der von Bayernbund-Landesvorsitzendem Adolf Dinglreiter MdL a.D. geleiteten Diskussion wurde angeregt, die Energiewende auch auf die Europäische Gemeinschaft auszudehnen, zumal im Norden Bodenschätze und im Süden die Sonnenenergie überwiege. „Wir wollen Europa besser machen und Europa darf ruhig etwas bayerischer werden“, so Weber. Weitere Themen, etwa von Klaus Stöttner MdL zum Bankensystem, wurden angesprochen. Pater Eberhard von Gremmingen: Jugend braucht Bildung DG München-Freising Menschen für die Bedeutung und Notwendigkeit der Bildung junger Menschen zu überzeugen sei eine vordringliche Aufgabe. Schulen und Universitäten würden heute weitgehend „Ausbildung“ betreiben, während die Jesuiten „Bildung“ vermitteln wollten. Das erklärte der geistliche Berater der DG München-Frei- sing, Pater Eberhard von Gemmingen, anlässlich seines Ausscheidens als Leiter der Fundraisingabteilung der deutschen Jesuiten in München. Wichtig sei ein Blick über den Tellerrand des gelernten Berufes, um humane und christliche Werte in die Gesellschaft zu vermitteln. Auch müsse „Sozialkompetenz“ gelernt werden, um im Beruf nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch konstruktiv für die Arbeitswelt. Diese Botschaft gibt er auch seinem Nachfolger Pater Benedikt Lautenbacher und allen, die als Fundraiser tätig sind, mit auf dem Weg. Dr. Albert Gresser Norbert Empfang DG Magdeburg Äbtissin Johanna Mayer OSB dankte als Gastgeberin für die Freude, Ehre und auch für die Spenden durch die Veranstaltung: „Für jeden und für jede Lebensform ist es wichtig, die Zeichen der Zeit zu beachten und mit christlicher Achtsamkeit zu reagieren“. Sie erbat den Segen des Hl. Benedikt, der auch einer der Schutzpatrone Europas ist. Dr. Michael Elsen, BKU-Bezirksvorsitzender Berchtesgadener Land/ Traunstein, dankte Weber mit dem Goethe-Zitat „Herr, die Not ist groß! Die Geister, die ich rief, die werde ich nicht mehr los!“. Dem Zitat „Wir brauchen nicht nur eine Reform der Zustände in Europa, sondern auch eine Reform der Gesinnung“ vom Wiener Kardinal König schloss er eine persönliche Empfehlung an: „Die EU sollte stets kompromissbereit bleiben. Doch sie darf dabei nicht ihre Werte und Ideen und die Mention ihrer Gründerväter verraten“. Dem Gottesdienst im Münster Frauenchiemsee, den Pater Eberhard von Gemmingen SJ (unter anderem Autor des Buches „Der Pater und der Papst“) zelebrierte, folgte hernach im Klostercafe ein gemütliches Beisammensein. Anton Hötzelsperger/crad Von links: Generalabt Thomas Handgrätinger O.Praem., Christiane Underberg, Bischof Dr. Gerhard Feige, Peter von Pokrzywnicki, Abt Albert Dölken O.Praem., Prof. Dr. Birgitta Wolff, Prof. Dr. Clemens Dölken O.Praem. Foto: Emil Underberg Gemeinsam mit der europäischen St.-Norbert-Stiftung luden die DG Magdeburg am 4. Juni 2015 ein zum Norbert-Empfang in das Café im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg. Mit Vertretern aus Kirche, Politik und Wirtschaft wurde der Hl. Norbert im Anschluss an die Fronleichnamsprozession des Bistums Magdeburg gefeiert. Der Hl. Norbert, Gründer des Prämonstratenser-Ordens war von 1126 bis 1134 Erzbischof von Magdeburg. Er verband unternehmerisches Handeln in der Kirche mit ethischem Einsatz und setzte damit wichtige Impulse für das mittelalterliche Magdeburg. Seine Idee der Gesellschaftsgestaltung aus christlichen Werten und sozialer Verantwortung ist auch heute von Relevanz. Die Festveranstaltung eröffnete Christiane Underberg. In ihrem Grußwort betonte sie die Bedeutung der christlichen Werte für alle Bereiche des täglichen Lebens. Im Anschluss übergab Thomas Handgrätinger O. Praem., Generalabt der Prämonstratenser, sein neuestes, im Norbertus-Verlag erschienenes Buch „Begegnung und Sendung“ über die Prämonstratenser-Spiritualität an den Bischof Dr. Ger- hard Feige. Nach einem rustikalen Buffet und dem Genuss der eigens kreierten Norbert-Torte nutzten die Gäste den Abend für geselliges Beisammensein und intensive Gespräche über Themen wie Kirche, Politik und Wirtschaft gemeinsam erfolgreich gesellschaftliches Zusammenleben gestalten können. Der Norbert-Empfang stellte einen gelungenen Abend dar, der den Dialog von Kirchenvertreten, Politikern und Unternehmern förderte und die Perspektiven einer kooperativen Zukunftsgestaltung widerspiegelte. Maren Libick BKU-Journal 3/2015 29 BKU-Intern BKU-Intern Debatte über Streik- und Arbeitsrecht DG Ruhrgebiet BKU trifft Seraphisches Liebeswerk DG Koblenz Koblenz. Das „Seraphische Liebeswerk“, kurz SLW, ist eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe. BKU-Mitglieder informieren sich über ihre Arbeit und täglichen Herausforderungen. Empfang des Gewerkschaftsführers vor dem HAUS DER UNTERNEHMER (v. l. n. r.): Heinz D. Diste, Contilia GmbH, St. Elisabeth-Stiftung e. V. und BKU, Martin Jonetzko, Unternehmerverband, Frank Bsirske, ver.di, Elisabeth Schulte, Unternehmerverband und BKU-DG Ruhrgebiet Vorsitzende und Andreas Meiwes, Caritas ver.di-Chef Frank Bsirske kündigt weiteren Widerstand gegen den Dritten Weg der Kirchen im Arbeitsrecht an. „Dieser Weg ist für uns keine akzeptable Alternative“, sagte Bsirske beim 2. Kirchlichen Dienstgebertag des Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung sowie der Caritas im Ruhrbistum am 4. Mai 2015 im HAUS DER UNTERNEHMER in Duisburg. „Sollte unsere Klage vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen werden, werden wir weiter zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gehen“, kündigte der Gewerkschaftsführer an. Erstmals sprach Bsirske vor Caritas-Vertretern und Mitgliedern des Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung sowie der BKU-DG Ruhrgebiet über die ver.di-Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, mit dem die Gewerkschaft das Streikrecht in Kirchen durchsetzen will. Der starke Wettbewerbsdruck im sozialen Sektor habe zunehmend zu Lohndumping geführt, wobei Bsirske hier ausdrücklich die Caritas von seiner Kritik ausnahm. „Solange ver.di den Dritten Weg nicht akzeptiert, können die Ge- 30 BKU-Journal 3/2015 werkschaften nicht erwarten, dass wir sie mit offenen Armen empfangen“, konterte Andreas Meiwes, Direktor des Caritasverbandes für das Bistum Essen. „Der Dritte Weg hat sich bewährt, er muss verändert werden, und dazu sind die Gewerkschaften eingeladen“, so Meiwes. Die kath. Kirche habe die Einbindung der Gewerkschaften in den Dritten Weg bereits geregelt. „Es ist ein Märchen, dass bei kirchlichen Dienstgebern schlechtere Arbeitsbedingungen herrschen. In der Regel liegt der Caritas-Tarif sehr nah am TVÖD. Und ist im Schnitt sogar besser, als die Bedingungen, die Gewerkschaften in diesen Bereichen bislang verhandelt haben.“ Heinz D. Diste, Hauptgeschäftsführer der Contilia GmbH und St. Elisabeth-Stiftung e. V. Essen/ Mülheim: „Wir hätten in dem harten Wettbewerb überhaupt keine Chance, wenn wir schlechte Arbeitsbedingungen hätten.“ Darüber hinaus sei die Caritas „die Mutter des Flächentarifvertrages – es gibt im Sozialbereich keine größere tarifliche Abdeckung. Die Kirchen nennen es nur nicht ‚Tarifvertrag‘“, so Diste. Bislang seien seitens der Mitarbeitenden Forderungen nach einer gewerkschaftlichen Beteiligung nicht zu erkennen. „Die allermeisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit dem Dritten Weg und den daraus resultierenden Arbeitsbedingungen zufrieden“, so Diste. Die Geschäftsführerin des Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung, Elisabeth Schulte, zugleich Vorsitzende der BKU-DG Ruhrgebiet, dankte allen Beteiligten für die intensive, kontroverse aber auch konstruktive Diskussion. „Derzeit gibt es im sozialen Bereich mehr als 1.500 verschiedene Tarifverträge, und die meisten Einrichtungen sind überhaupt nicht tariflich gebunden.“ Hier seien noch viele offene Punkte zu klären, wenn ver.di einen Sozialtarifvertrag anstrebe. „Auch wenn viele Fragen noch geklärt werden müssen – durch die vom Bundesarbeitsgericht vorgegebene Einbindung der Gewerkschaften müssen sich Kirchen und Gewerkschaften jetzt gemeinsam auf den Weg machen“, so Schulte. DG Ruhrgebiet in Kooperation mit Caritasverband für das Bistum Essen und Unternehmerverband Soziale Dienste und Bildung. Kapuzinerpater Cyprian Fröhlich gründete 1889 das „Seraphische Liebeswerk“ in Koblenz-Ehrenbreitstein. Diese Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe kümmert sich bis heute um Kinder, Jugendliche und Familien in besonders belastenden Lebenssituationen. Das SLW betreut ca. 170 junge Menschen in Wohngruppen und in ambulanten pädagogischen Maßnahmen. Die von BKU-Mitglied Karin Nemes federführend organisierte Veranstaltung fand regen Zuspruch. Wolfgang Mogendorf, Vorsitzender des Fördervereins, Manfred Vogt, Geschäftsführer, und unser BKU-Mitglied der Rhein-Main Gruppe, Bruder Christophorus Goedereis, geistlicher Betreuer des SLW von Seiten des Kapuzinerordens, empfingen die BKU Besuchergruppe. Der Abend begann mit einer Andacht und einem spirituellen Vortrag von Bruder Christophorus zum Thema „Spiritualität und Management“. Anschließend erhielten die Gäste einen umfangreichen Einblick in die Arbeit des SLW. Nach einem Rundgang über das großzügige, sehr gepflegte Gelände mit verschiedenen Wohngruppen, Freizeit-Anlagen und der Kletterscheune endete ein sehr interessanter Abend mit einem gemütlichen Beisammensein. Weiter Informationen zum SLW unter www.slw.de Karin Nemes/ Michael Scheidgen/crad BKU-Mitglieder informieren sich über die Einrichtung Vom FBI gejagt - bei Gott angekommen DG Rhein-Main Florian Homm berichtet aus seinem bewegten Leben Vollbesetzter Kapuzinerkeller beim Kaminabend der DG RheinMain in Liebfrauen, Frankfurt am Main am 8. Juli: Gastredner war Florian Homm, ehemals einer der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager weltweit, bevor er 2007 untertauchte und nach Verfolgung durch das FBI schließlich in Italien verhaftet wurde. In der dortigen Haft, von der er bildhaft den Zuhörern berichtete, fand er zum Glauben und schrieb ein Buch (im englischen Original: „Our Lady’s Messages of Mercy to the World“. Dessen Botschaften und seine Bekehrung zum Glauben schilderte er den Anwesenden mit einer ähnlichen Verve, mit der Homm früher im Finanzgeschäft seine Projekte anpries. Nach dem Vortrag und der anschließenden Fragerunde stand der Gastredner für individuelle Gespräche zur Verfügung. Nicht jeder Besucher war am Ende restlos überzeugt, dennoch war das durchgehende Feedback, dass sich die Teilnahme gelohnt habe. Fazit: Das Organisationsteam um Dr. Bernd Kreuter sah sich in seiner Entscheidung für den Referenten bestätigt und konnte den bestbesuchten Kaminabend der vergangenen Monate für sich als Erfolg verbuchen. Florian Brechtel BKU-Journal 3/2015 31 BKU-Intern BKU-Intern Über „Gut Weil“ und Wehrhaftigkeit DG Stuttgart Sommerempfang DG Stuttgart Am 4. Juli 2015 hatte die Diözesangruppe Stuttgart zu ihrem Sommerempfang am Bodensee geladen. Ich freute mich auf schöne Landschaft, Ferienstimmung und gutes Essen. Meine Erwartungen wurden erfüllt, doch wurden auch zwei Facetten unseres Glaubens unerwartet beleuchtet: Wehrhaftigkeit und Ausdauer. Zu Beginn folgte ich der kurzen Predigt im Radolfzeller Münster zum Heiligen Ulrich, dessen Todestag am 4. Juli gefeiert wird. Dieser Bischof von Augsburg ermöglichte durch die standhafte Verteidigung der Stadt gegen die damals ungetauften Ungarn den Sieg Kaiser Ottos I. auf dem Lechfeld (955). Vielleicht ist die- DG Eichstätt ser Einsatz nur schwer in unsere heutige Zeit zu transponieren, offensichtlich lohnt es sich aber, das Kreuz hochzuhalten. Nach Strandbad, Eisbecher und Schifffahrt besichtigten wir die Basilika Birnau, eine wunderschöne Wallfahrtskirche im barocken Stil. Wir erfuhren, dass diese Kirche von 1804-1919 geschlossen war, das Inventar entnommen und teilweise verkauft wurde - mitten in katholischem Land. Ausdauer lohnt sich. Ich fragte mich, welche Merkwürdigkeiten unserer Zeit zukünftige Generationen entdecken werden. Erwartungsgemäß endete der Tag bei gutem Essen am 27°C warmen Bodensee. Ich komme wieder für weitere Entdeckungen. Cornel Pottgiesser/crad Peter Kössler, Audi-Werkleiter im Kreis von Teilnehmern Am Stammsitz Ingolstadt schlägt das Herz der AUDI AG. Alle 30 Sekunden fährt ein Automobil vom Band. Mehr als 40.000 Mitarbeiter produzieren pro Tag 2.500 Audi-Modelle. Umgang mit Eheverträgen DG Düsseldorf In seinem Vortrag „Eheverträge bei Unternehmerehen unter besonderer Berücksichtigung der ethischen und der güterrechtlichen Aspekte“ sprach Dr. Ludwig Leidinger, der Fachanwalt für Familienrecht, beim Mittags-Jour fixe am 16. Juni 2015 über den verantwortungsbewussten Umgang mit Eheverträgen bei Unternehmerehen. Die Einigung der Partner in guten Zeiten verhindert, dass eine spätere private Kamingespräch mit Audi-Werkleiter Krise auch das Familienunternehmen und deren Mitarbeiter in Mitleidenschaft zieht. Die zahlreichen familienrechtlichen, steuerrechtlichen und unternehmensrelevanten Problemstellungen und vor allem die Bedeutung der individuellen Bereitschaft, sich fair und damit auch christlich zu verhalten, wurden dabei sehr klar. Maria Fischer Werkleiter des zweitgrößten Automobilwerkes in Europa ist Peter Kössler. Auf Einladung der Studentenverbindung Aureo-Danubia, der Katholischen Studentengemeinde Ingolstadt und des BKU Eichstätt kam Kössler zum Kamingespräch. Die Studenten nutzen die Möglichkeit um sich aus erster Hand über die Automobilindustrie, das Unternehmen Audi und den persönlichen Werdegang von Kössler zu informieren. Der 1959 in Ingolstadt geborene Kössler hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Nach einer Ausbildung zum Energiegerä- teelektroniker absolvierte er ein Studium zum Feinwerkingenieur. Seit 1986 ist er bei Audi beschäftigt. Er riet den Studenten zu schauen, welche Aufgaben sie wirklich interessieren. Denn das sind in der Regel die, die einem auch Spaß machen, und bei denen man erfolgreich ist. Seine wesentlichen Aufgaben als Werkleiter sieht Kössler darin, mit Menschen zu arbeiten, sie zu motivieren, Diener der Mitarbeiter zu sein, sie auf Fehler aufmerksam zu machen und sie zu Kreativität zu bewegen. Die Werte an denen er sich bei seiner Arbeit orientiert sind Authentizität, Ehrlichkeit und für den anderen da zu sein. Er sieht aber auch die Gefahren des Erfolges, der zu einer Droge werden kann. Für ihn ist es wichtig am Ende des Tages ein erfolgreicher Mensch gewesen zu sein und nicht nur ein erfolgreicher Manager. Alle Teilnehmer waren sehr begeistert von der Offenheit des Gespräches und nahmen viele Anregungen für ihre Karriereplanung mit. Andreas Becker Maria Fischer, Vorsitzende DG-Düsseldorf, RA Dr. Ludwig Leidinger Anzeige 32 BKU-Journal 3/2015 Ordo socialis Für Freiheit und Gerechtigkeit in der Welt www.ordosocialis.de - email: [email protected] BKU-Journal 3/2015 33 Menschen im BKU Menschen im BKU Prof. Dr. Dr. Lothar Roos, langjähriger geistlicher Berater des BKU, feierte 80. Geburtstag Prof. Dr. Dr. Lothar Roos Der emeritierte Sozialethiker Lothar Roos, 1935 in Karlsruhe geboren, feierte im Juli seinen 80. Geburtstag. Der katholische Theologe empfing 1960 in Freiburg die Priesterweihe und lehrte an den Universitäten in Mainz, Bonn und Kattowitz. 30 Jahre, von 1984 bis 2014, unterstützte er als geistlicher Berater den BKU mit Rat und Tat. Der BKU hat dem „Experten für Sozialenzykliken“, wie der BKU-Ehrenvorsitzende Cornelius G. Fetsch ihn in seinen Dank- und Verabschiedungsworten nannte, viel zu verdanken. So übertrug Roos die römischen Sozialenzykliken in die Welt der Unternehmer, der BKU-Mitglieder, stand dem BKU richtungs- und zielweisend zur Seite und war für einige Mitglieder über viele Jahre auch persönlicher geistlicher Begleiter. Seit letztem Jahr ist er geistlicher Berater der Diözesangruppe Freiburg. Der BKU gratuliert dem Jubilar, dankt ihm für seine stete Unterstützung und wünscht Gottes Segen und Gesundheit für seine Zukunft. ms Antrittsbesuch bei Papa Emeritus Benedikt XVI. Im vergangenen Jahr wurde Rechtsanwalt Roger Zörb aus Hamburg zum Vorsitzenden des Bund Katholischer Rechtsanwälte gewählt. Am 6. Mai durfte er sich über einen besonderen Antrittsbesuch freuen: papa emeritus Benedikt XVI. empfing das Ehepaar Zörb zu einem kurzen Besuch im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan. Hintergrund: Als Vorsitzender der „Gesellschaft zur Förderung Öffentlicher Verantwortung“ (zukünftig „Gesellschaft zur Förderung Christlicher Verantwortung“) gab Zörb gemeinsam mit Professor Georg Ratzinger Festschriften zum 80. und 85. Geburtstag Benedikt XVI. heraus. Der Kontakt zu Georg Ratzinger wird gepflegt und bei einem Besuch in Regensburg in der Adventszeit ergab sich die Idee eines „Antrittsbesuches“, der durch den „großen Bruder“ angeschoben wurde. Wenige Wochen nach Benedikts 88. Geburtstag machte dieser auf Zörb Georg Sedlmaier, BKU-Mitglied der DG Augsburg, engagiert sich seit 30 Jahren für SOS-Kinderdörfer Ein Herz für Kinder: das von Georg Sedlmaier ist riesengroß. Dem Kemptener Lebensmittelkaufmann Georg Sedlmaier, der mehr als zwei Jahrzehnte in der Humor.“ Die eindrucksvolle Begegnung mit Seiner Heiligkeit ist für Zörb nun besondere Motivation, mit den Arbeiten an der Festschrift zum 90. Geburtstag Benedikts zu beginnen. Roger Zörb Verteidigungspolitikerin Gisela Manderla MdB, Vorstandsmitglied der DG Köln, wurde zur neuen Vorstandsvorsitzenden der Kath. Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung gewählt. Die 57-jährige Kölnerin ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und dort ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss. Für das Amt vorgeschlagen hatte sie die bisherige Vorsitzende Michaela Noll MdB. ms 34 BKU-Journal 3/2015 Geschäftsführung bei Feneberg und anschließend für tegut-Lebensmittel in Fulda arbeitete, ist vor allem eines wichtig: die Hilfe für Kinder, für „alle meine Kinder.“ So setzt sich der 69jährige seit nunmehr 30 Jahren engagiert und beherzt für die weltweiten SOS-Kinderdörfer ein. Sedlmaier hat in den vergangenen drei Jahrzehnten 1.108.500 Euro gesammelt, wodurch zehn Kinderdörfer entstehen konnten. Außerdem hat er schon 228 Paten gewonnen, und so fehlen ihm zu seinem selbst gesteckten Ziel, 250 Paten zu gewinnen, nur noch 22. Jüngst bedankten sich Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle und Helmut Kutin, Präsident der SOS-Kinderdörfer international, im Rahmen einer Scheckübergabe für Sedlmaiers Engagement. Sie ermutigten ihn weiterzumachen und würdigten seine Menschlichkeit und Nächstenliebe. Sedlmaier sieht sich als Beschenkten und hat viel zu berichten über seine Reisen, auf denen er die Not der Kinder erlebte. Und so geht sein engagierter Einsatz für die Kinder, die für ihn „Glücksmomente“ sind, „die ihm Kraft geben“ unermüdlich weiter. ms MdB Manderla ist neue Vorsitzende der Kath. Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung Eheleute Zörb mit Papa Emeritus Benedikt XVI gesundheitlich einen erfreulichen Eindruck: „Der Heilige Vater begrüßte uns stehend, freute sich über das mitgebrachte Lübecker Marzipan und führte über eine halbe Stunde ein Gespräch über zahlreiche Themen – stets zugewandt und mit sehr viel feinem Über eine Million für „alle meine Kinder“ Wißkirchen gewinnt Altenberg. Den Sieg der NRW-Staffel der VOX-Sendereihe „Mein himmlisches Hotel“ verbucht BKU-Mitglied und Hotelier Markus Wißkirchen. Wer ist der schärfste Kritiker? Die eigene Konkurrenz. Auf diesem Prinzip basiert die TV- Sendereihe „Mein himmlisches Hotel“. Markus Wißkirchen über- zeugte seine NRW-Hotelierkollegen /-konkurrenten von seiner Leistung. Er lud ein zum Public Viewing der Sendung: Bier aufs Haus, wer spenden wollte, konnte es tun. Der Erlös ging an die Odenthaler Jugendfeuerwehr. Das VOX-Preisgeld von 3000 € verwendet Wißkirchen für einen Betriebsausflug mit seinem ganzen Team. crad BKU-Journal 3/2015 35 Forum Forum Keine CSR-Nachhilfe aus Brüssel Ein Kommentar von Manfred Hoefle In Brüssel wurden 2001 erste „Green Papers“ erstellt, ein „Multistakeholder Forum“ aufgesetzt und schließlich mit einigen kommissionellen Zwischenschritten eine European Alliance for CSR (2/2/2015) eingerichtet. Allein der Hergang dieser zentralen Initiative ist eine Vorlage für jeden EU-Skeptiker. Dass die UN mit dem ähnlichen Anliegen von Global Compact, die OECD und die Weltbank verwandte Themen von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung vorher bzw. gleichzeitig lancierten, macht die „gute Sache“ nicht weniger fraglich. Parallelen zu Gender Mainstream sind nicht zufällig. Immerhin: 175 multinationale Konzerne haben sich zu einem World Business Council for Sustainable Development zusammengetan. Bislang gab es nicht viel Substantielles vorzuweisen. Solche Initiativen haben gewöhnlich das gleiche Strickmuster: Von interessierten Kreisen wird das angeblich drängende, wichtige Anliegen an hoheitliche, supranationale Organisationen herangetragen, dort von aktionsgetriebenen und kongressverwöhnten Apparaten aufgenommen und dann den Mitgliedern anfänglich anempfohlen, später über die legislative Schiene auferlegt. Von der Größe und von der Öffentlichkeitswirkung werden Berater, Auditoren, Ausbilder, Zertifizierer, PR-Agenturen magisch angezogen. Die Smarten unter den Hochschulen wittern ein neues, beständiges Betätigungsfeld mit Ausbildung, Analysen und Beratung. Im Zuge von CSR ist mittlerweile eine Industrie entstanden, in der sich die Großen der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche wiederum die Konzerne vornehmen und in der die vielen kleinen Spezialisten sich allen anderen - vornehmlich dem Mittelstand und moralisch besonders verpflichteten Organisa- 36 BKU-Journal 3/2015 tionen andienen. Schließlich weiß man, dass viel Geld im Spiel ist. Nach den Vorstellungen der CSR-Adepten müssen Unternehmen gezwungen werden, über ihren eigentlichen Auftrag hinaus, Leistungen für Kunden zu erbringen und dabei Geld zu verdienen; auch noch Wohlverhalten an den Tag legen. Dafür werden dann Gütesiegel verteilt: Wer ein solches hat, ist gut, wer es nicht hat, ist es eben nicht. Kurz: Überfrachtung mit Auflagen und aufgedrängten Zielen ist immer fehl am Platze. Fremdbestimmung widerspricht grundsätzlich dem Unternehmerischen. Das Ganze hat aber eine zweifache Schlagseite. Im Kern ist es eine Bevormundung durch Dritte. Und dann wird suggeriert, dass Unternehmen sich durch den „Ablass“ besonderer wohlgefälliger Aktionen vom Makel der Gewinnerzielung freizukaufen haben. CSR ist eine Einladung an Unternehmen, sich mit dem Schein der Korrektheit und des Gutseins zu umgeben. So überrascht nicht, dass ausgerechnet unter den jüngst aufgeflogenen Steuervermeidern in Luxemburg Konzerne mit einem ausgezeichneten CSR-Rating waren. Das Eingeständnis, dass Unternehmen über CSR vermeintliche Defizite der Marktwirtschaft auszubessern haben, unterminiert - so der Doyen der Wirtschaftsethiker, Prof. Karl Homann - das Ansehen der Sozialen Marktwirtschaft. Schließlich lenkt CSR von wichtigen, ureigenen ethischen Fragen einer Gemeinschaft ab, ist aufgesetzt, eben oft nur Politur. Der Vorwurf einer so korrekten NGO, wie die britische Christian Aid, betrachtet CSR als „a great sham“ (Mogelpackung). Verantwortungsvolle Unternehmensführung geht nur mit Ehrbarkeit und Fairness; sie schließt Langfristigkeit, damit Generationen überschreitendes Denken ein und handelt umsichtig mit Blick auf Kunden, Mitarbeiter und Standorte. Der deutsche Mittelstand ist Beweis genug. Was als managerielle und kommissarielle Neuentdeckung und Auflage daher kommt, wird in den meisten Unternehmen seit langem nicht nur berücksichtigt, sondern gelebt und häufig in bester Manier - als Best Practice - überboten. Die Soziale Marktwirtschaft braucht wahrlich keine neue Verfassung des „Mitfühlens“ (compassionate capitalism); ihr ist die soziale Verantwortung eingeschrieben. Es reicht, wenn der Staat als wachsamer Schiedsrichter fungiert, dass er Regeln, die er erlässt, gegen sich gelten lässt, einfache Regeln schafft und auf deren Einhaltung besteht, schließlich auch für überschaubare Strukturen sorgt. Hochschulen sollen modischen, importierten Konzepten mit Skepsis begegnen; das gilt auch CSR gegenüber; dafür Ethik in den Kanon der Bildung einbauen und nicht als modischen Zusatz bringen. Gute Beispiele verantwortungsvollen Wirtschaftens sollen aufbereitet und verbreitet werden. Da gibt es zweifelsohne einen Nachholbedarf. Die KU Eichstätt ist ein prädestinierter Ort dafür. Vorbilder ziehen an. Der Kreis der BKU-Unternehmen ist hierzu eine reiche Quelle. Bewährte Orientierungen finden sich in der Nähe: das Verhaltensinstitut des Ehrbaren Kaufmanns, die Katholische Soziallehre, die Handreichung „Zum Unternehmer berufen“ des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Der deutsche Mittelstand braucht keine Nachhilfe in sozialer Verantwortung, schon gar nicht aus Brüssel. Delegation christlicher Organisationen aus der Slowakei besucht BKU Mehr Mitwirkung von Christen in der slowakischen Wirtschaft In der Slowakei bekennt sich etwa 70 % der Bevölkerung zum christlichen Glauben. Die Mitwirkung der Mitbürger am politischen und gesellschaftlichen Geschehen entspricht jedoch nicht der Bedeutung dieser Bevölkerungsmehrheit. Ziel des Studien- und Dialogprogramms der Konrad-Adenauer-Stiftung für Vertreter christlicher Organisationen aus der Slowakei war es, die Dialogfähigkeit der christlichen Zivilgesellschaft und ihrer Organisationen im gesellschaftspolitischen Prozess zu stärken und die Akteure zu einer verstärkten Mitwirkung in der Gesellschaft zu ermutigen. Mit ihrer Reise nach Deutschland vom 31.5.-5.6. suchte die Gruppe den Gedankenaustausch mit Vertretern christlicher Organisationen über Ansatzpunkte einer verstärkten Mitwirkung von Christen und christlichen Organisati- onen in Wirtschaft und Gesellschaft. Auf besonderes Interesse stießen aktuelle Fragen der sozialen Marktwirtschaft, insbesondere zu Haftung und Verantwortung sowie zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen und Möglichkeiten von entsprechenden Engagements. Auch die Einbeziehung von Vertreten der Kirche in die Verbandsarbeit, etwa als geistliche Berater für die Arbeit vor Ort, sei eine wichtige Frage, so Anton Ziolkovsky, Geschäftsführender Sekretär der slowakischen Bischofskonferenz. Darüber hinaus wurden Ansatzpunkte werteorientierter Unternehmensführung sowie aktuelle Aspekte der katholischen Soziallehre in der heutigen Gesellschaft besprochen. In diesem Kontext stellte der BKU sein neues Impulspapier Pflege vor, als aktiven Beitrag am gesellschaftlichen Slowakische Delegation zu Gast beim BKU Diskurs zu diesem aktuellen Themenfeld. Die erforderliche Einbeziehung der werteorientierten Unternehmensführung in Ausbildung und Studium betonte Katarina Hulmanova, Vorsitzende des Forums christlicher Institutionen. Weitere Gespräche wurden mit dem Zentralkomitee der Katholiken, mit KNA und der christlichen Arbeitnehmerbewegung geführt. Dr. Martin Schoser MexikoDeutschland Lorenz Servitje - Preis Die Besuchsreise mexikanischer Unternehmer, die dem BKU-Schwesterverband USEM angehören, fand ihren Abschluss am 10. Juni in der DEG Köln. Im Rahmen der Veranstaltung wurden einige mexikanische Unternehmer mit dem „Lorenz Servitje - Preis“ ausgezeichnet, benannt nach dem Gründer von USEM und der mexikanischen Unternehmergruppe BIMBO, einer der weltweit größten Lebensmittelproduzenten. Foto: Radwan Verleihung des „Lorenz Servitje - Preis“ beim DEG in Köln Initiatoren sind der Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie (LVI), der Bund Katholischer Unternehmer (BKU), die Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) und die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Die Preisverleihung wurde vorgenommen durch: MoP Micha- el Leutert, Dr. Stephan Meier (BDI), José Ignacio Mariscal (ehemaliger UNIAPAC-Präsident und derzeitiger Vizepräsident von OECD/BIAC und COPARMEX), Lazaro Tamez (USEM), Joachim Schuhmacher (DEG), und BKU-Vorstand und UNIAPAC Europa Vizepräsident Stephan Werhahn. crad BKU-Journal 3/2015 37 International Vier ausgewählte Studienreisen für Mitglieder und Freunde des BKU Gern unterbreiten wir Ihrem Verein, Ihrem Verband oder Ihrer Organisation, ein individuell auf Sie zugeschnittenes Angebot Manfred Przybylski Gf. Gesellschafter Christliche Management Ausbildung UNIAPAC will die Zusammenarbeit mit christlichen Universitäten ausbauen MEXIKO NAMIBIA TAIWAN MAROKKO Bundesministerin a.D. Frau Sabine Bergmann-Pohl Bundesministerin a.D. Frau Hannelore Rönsch Bundesminister a.D. Herr Wolfgang Bötsch Ministerpräsident a.D. Herr Prof. Dr. Georg Milbradt Die hier ausgeschriebene Reise beinhaltet: Die hier ausgeschriebene Reise beinhaltet: Die hier ausgeschriebene Reise beinhaltet: Die hier ausgeschriebene Reise beinhaltet: • Empfang in der Deutschen Botschaft • Informationsgespräch bei der Konrad Adenauer Stiftung • Hochinteressante Rundreisen mit kulturellen Highlights des Landes • Empfang in der Deutschen Botschaft • Informationsgespräch bei der Konrad Adenauer Stiftung • Hochinteressante Rundreisen mit kulturellen Highlights des Landes • Empfang in der Deutschen Botschaft • Informationsgespräch bei der Konrad Adenauer Stiftung • Hochinteressante Rundreisen mit kulturellen Highlights des Landes • Empfang in der Deutschen Botschaft • Informationsgespräch bei der Konrad Adenauer Stiftung • Hochinteressante Rundreisen mit kulturellen Highlights des Landes € 2.695,- p.P. im DZ € 495,- EZ Aufpreis € 2.995,- p.P. im DZ € 295,- EZ Aufpreis € 2.998,- p.P. im DZ € 770,- EZ Aufpreis € 1.375,- p.P. im DZ € 200,- EZ Aufpreis 09.01. - 20.01.2016 06.02. - 18.02.2016 06.03. - 18.03.2016 30.04. - 07.05.2016 Weitere Informationen und Beratung erhalten Sie unter www.u-ts.de Ultramar Touristik Süd GmbH • Waldweg 4 • 88175 Scheidegg • Tel: 08387 - 39 29 710 • Email: [email protected] Biodiversität als Nahrungsmittel HIPP GmbH Das Familienunternehmen, mit Sitz in Pfaffenhofen an der Ilm, weltweit aggierender Nahrungsmittel- und Babykosthersteller, gilt als Innovator für biologogische nachhaltige Landwirtschaft. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland setzt sich HIPP aktiv für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ein, in dem die Biodiversität in den Mittelpunkt des agrarwirtschaftlichen Handelns gestellt wird. Zur Erhaltung der biologischen Vielfalt kommen hierbei modernste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einsatz. Neue Naturschutzmaßnahmen zur Verbesserung 38 BKU-Journal 3/2015 der biologischen Vielfalt werden hierzu entwickelt und erprobt. Zudem werden die Mitarbeiter für die Bedeutung der biologischen Vielfalt durch regulatorische Schulungen sensibilisiert. Prof. Dr. Claus Hipp, Geschäftsführer von HIPP, sieht in seinem unternehmerischen Handeln die Umsetzung seines christlichen Glaubensverständnisses zur Bewahrung der Schöpfung. „Verantwortung für die Schöpfung erfordert, immer neue Wege zu finden“, so Hipp. Die strategische Unternehmensausrichtung, das heißt ein innovativer First-Mover in Um- welt-, Klima- und Ressourcenschutz zu sein, geht unmittelbar aus der spirituellen Inspiration hervor, die göttliche Schöpfung nach dem biblischen Schöpfungsbericht zu achten und für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Für sein nachhaltiges Engagement erhielt das HIPP Unternehmen unter anderem den Bayerischen Familienunternehmerpreis 2012. HIPP - ein Fallbeispiel für unternehmerische Nachhaltigkeit. Johannes Woog Die internationale Vereinigung christlicher Unternehme r ve r bä nde ( U N I A PA C ) will einen Beitrag dazu leisten, dass heranwachsenJohn Fontana de Führungskräfte fachliche Exzellenz und ethisches Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Dazu will sie verstärkt mit christlichen Universitäten und Business Schools zusammenarbeiten und mit diesen und ihren Mitgliedsverbänden ein entsprechendes weltweites Netzwerk aufbauen. Bei einer internationalen Konferenz in Mailand wurde hierzu der Startschuss gegeben. „Die Ausbildung von heute bestimmt das Handeln von morgen.“ Mit diesem Satz rief der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Peter Kardinal Turkson, Unternehmer, Universitäten und die Kirche zu gemeinsamen Anstrengungen auf, in die werteorientierte Ausbildung zukünftiger Führungskräfte zu investieren. „Unternehmertum ist Zeichen christlichen Glaubens und die Fortführung der göttlichen Auftragssendung“, so Turkson. Daher sei es umso wichtiger, junge Menschen auf ihrem Ausbildungsweg hin zu einem verantwortungsvollen Handeln zu begleiten. Die Konferenz in Mailand fand anlässlich der EXPO 2015 in der Katholischen Universität von Mailand in Zusammenarbeit mit dem italienischen Schwesterverband UCID und der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Sie brachte über 150 Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kirche zusammen. Ausbildung von Führungskräften neu denken Fallstudien: Christliche Inspiration deutlich machen Das Vorstandsmitglied der französischen Großbank BNP-Paribas und Mitglied des französischen Schwesterverbandes EDC, François Villeroy de Galhau, blickte sehr kritisch auf die Fehlentwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte im Finanzsektor. Er identifizierte einen Mangel an ernsthafter Vermittlung von ethischen Werten an den führenden Wirtschaftsfakultäten und Business Schools der Welt als einen Faktor, der zu diesen Fehlentwicklungen beigetragen habe. Davon seien Hochschulen in christlicher und kirchlicher Trägerschaft keineswegs ausgenommen gewesen. Er schloss sich der Aufforderung Kardinal Turksons an, die Schätze der Katholischen Soziallehre stärker für die Unternehmensethik und die (betriebs)wirtschaftliche Ausbildung fruchtbar zu machen. Interessante wissenschaftliche Ergebnisse und Anregungen zu einem alternativen wissenschaftlichen Ansatz in der Führungslehre präsentierte dann auch Prof. Dr. Antoinette Weibel von der Universität Sankt Gallen. Sie forderte die Teilnehmer der Konferenz auf, die Ausbildung von Führungskräften neu zu überdenken (siehe Folgeseite). Die Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), Prof. Dr. Gabriele Gien, verwies in diesem Zusammenhang auf die großen Chancen, die eine interdisziplinäre Ausbildung an klassischen Universitäten gegenüber hochspezialisieren Business Schools habe. Eine katholische Universität müsse immer ganzheitlich und umfassend ausbilden und dabei auch die weltweiten Dimensionen im Blick haben. Konkret wollen die UNIAPAC und ihre Mitgliedsverbände gemeinsam mit universitären Partnern in den kommenden Jahren Fallstudien über Unternehmen erarbeiten, in denen die christliche Motivation und Inspiration ihrer Führungspersonen deutlich werden. „Die klassische Case Study à la Harvard informiert über ‚facts and figures‘, aber wenig über ‚minds and spirit‘, erläuterte Prof. Dr. André Habisch, Wirtschaftsethiker an der KU und wissenschaftlicher Berater des BKU, die Beweggründe für diese Initiative. Es gehe darum zu zeigen, wie religiöse Motive und ethische Einstellungen wichtige Unternehmensentscheidungen prägen können. „Wir müssen wissenschaftlich zeigen, dass Religion und Spiritualität im unternehmerischen Alltag nichts Unprofessionelles sind, sondern ganz im Gegenteil wichtige Impulsgeber für unternehmerische Entscheidungen.“ Zusammenarbeit mit den Jesuitischen Business Schools Bei der Erarbeitung und Veröffentlichung ihrer Fallstudien wollen die UNIAPAC und ihre Mitgliedsverbände gezielt mit der Internationalen Vereinigung Jesuitischer Business Schools zusammenarbeiten. Die IAJS hat bereits ein ähnliches Projekt, die ‚Global Jesuit Case Series‘ gestartet. Dieses Projekt wird von dem von Jesuiten getragenen Le Moyne College in den USA koordiniert. In Mailand vereinbarten UNIAPAC und IAJBS eine engere Zusammenarbeit Der Dekan der Business Schools von Le Moyne, Jim Joseph, und John Fontana, Direktor des ‚Arrupe Programms Christliche Sozialethik und Wirtschaft‘ in Le Moyne, hatten an der Mailänder Konferenz teilgenommen. Johannes Woog BKU-Journal 3/2015 39 International Vertrauen - Basis für Führungsausbildung Prof. Weibel mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen Professor Dr. Antoinette Weibel, Inhaberin des Lehrstuhls für Personalmanagement am Institut für Führung und Personalmanagement an der Universität Sankt Gallen, stellte in ihrem Vortrag ‚Rethinking leadership‘ (‘Führung neu denken’) Vertrauen als Grundlage unternehmerischer Ausbildung in den Mittelpunkt. Weibel lenkte in ihrem Vortrag den Blick auf die akademische Ausbildung in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen und somit auf die Ausbildung der Führungskräfte von morgen. „Wertorientierte Management-Ausbildung ist von substantieller Bedeutung für zukünftig wertorientiertes, nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Unternehmertum“, so Weibel. Leider sei die wertorientierte Managementausbildung immer noch ein Nischenfeld in der akademischen Landschaft von heute. Nach wie vor unterrichten zu viele ihrer Kollegen Wirtschaftstheorien basierend auf dem Modell des Homo Oeconomicus. Unternehmerisches Agieren fokussiere sich hierbei immer noch zu sehr auf einer zweckorientierten Nutzenmaximierung der Unternehmer verkörpere den rational denkenden, egoistisch, manchmal vielleicht opportunistisch handelnden Akteur. Das Homo Oeconomicus-Modell sei aber nicht mehr zeitgemäß, verursache zu hohe Kosten, sei schlecht in der Praxis, und zu gemeinschaftlichem Handeln, wie es vor allem in der Natur anzutreffen ist, widersprüchlich. Weibel stellte dem das Konzept des ‚Positiven Managements‘ entgegen. Sie machte an einer Reihe empirischer Untersuchungen deutlich, dass im Gegensatz zum Homo Oeconomicus der von ihr so bezeichnete Homo Felicitas (‘Glückliche Mensch’) verstärkt allgemeinwohlorientiert, statt eigennutzenorientiert handele, und 40 BKU-Journal 3/2015 Prof. Dr. Antoinette Weibel dass der Fairness-Gedanke und der Gedanke des gemeinsamen Teilens stärker verbreitet sei, als häufig dargestellt werde. Gemeinwohlorientiertes Handeln schaffe zudem wesentlich bessere wirtschaftliche Ergebnisse als eigennutzenorientiertes Handeln. Unternehmen seien langfristig weitaus erfolgreicher, wenn sie sich als „Gemeinschaft“ verstehen. Obwohl der Homo Oeconomicus nicht die weitverbreitetste Unternehmerform sei, werde sie jedoch häufig als solche dargestellt. Anstatt mit schlechten Kontrollmechanismen und einer Gedankenhaltung nach dem Prinzip „Vorsicht ist besser als Nachsicht“ solle daher eher der Gedanken des Vertrauens im Mittelpunkt menschlichen Handels und unternehmerischer Führung stehen, so Weibel. „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser.“ „Boni- und Malus-Systeme haben verheerende Auswirkungen auf freiwilliges Arbeitsengagement und Gemeinschaftssinn“, führte Weibel weiter aus und stellte entsprechende Ergebnisse empirischer Experimente vor. Ein positives Menschenbild steigere dagegen die emotionale Kompetenz, und für Unternehmen seien besonders jene Menschen interessant, die Vertrauensvorschuss geben, da sie sich in aller Regel auch vertrauenswürdiger verhielten. Sie zeigten mehr Bürgersinn, ar- beiteten engagierter im Beruf und seien hilfsbereiter. Bereits bei der Personalauswahl sollten solche Eigenschaften ein sinnvolles Selektionskriterium für Führungskräfte in Wirtschaft und Politik sein. „Zufriedene, vertrauensvoll handelnde Mitarbeiter erbringen zudem gute und liebvolle Arbeit“, so Weibel. Ganz ohne Kontrolle gehe es auch im Positiven Management nicht, aber: Wie sieht Kontrolle aus, damit Vertrauen nicht korrumpiert wird? Eine Reihe von Fragen schließen sich dem an: Wie sieht ein Leistungsmanagement aus, das sich auf die Stärken der Mitarbeiter konzentriert und sich durch Stärkenförderung und flexible Entwicklung der Arbeitsorganisation auszeichnet? Wie schaffen wir es weniger Narzissten und dafür mehr sozial kompetente und bescheidene Mitarbeiter zu fördern? Können Regeln auch Glück fördern und wenn ja, wie würden solche Regeln aussehen...? Weibel zeigte sich offen für eine Zusammenarbeit mit UNIAPAC und ihren Mitgliedsverbänden, um diesen und anderen Fragen gemeinsam nachzugehen und einen Beitrag dazu zu leisten, werteorientierte Managementausbildung aus der Nische zu holen. Johannes Woog Case Studies aus christlicher Perspektive UNIAPAC-Facharbeitsgruppe konstituiert sich Bei einem Workshop während der UNIAPAC-Konferenz in Mailand hat sich eine internationale Facharbeitsgruppe konstituiert, die das Fallstudien-Projekt der UNIAPAC umsetzen soll. Die wissenschaftliche Letung liegt bei KU-Berater Prof. Dr. André Habisch, die Koordination bei BKU- und UNIAPAC-Europe Geschäftsführer Martin J. Wilde. Beide wurden auch in das Kuratorium der Global Jesuit Case Series berufen. Ziel des Workshops war es, ein gemeinsames Verständnis über die zu erstellenden Fallstudien zu erarbeiten. Schon zu Beginn war ein Konsens darüber klar, dass sich bei der Ausbildung zukünftiger Führungskräfte etwas ändern müsse. Die anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrisen stellten nach Einschätzung der Teilnehmer einen Wendepunkt dar, der immer mehr Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft zum Nachdenken bringe. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sei im weltweiten Wirtschafts- und Finanzsystem zu viel schief gelaufen, als dass man noch von einem „weiter so“ sprechen könne. Die akademische Ausbildung der Führungskräfte von morgen müsse sich hin zu einem wertorientierten, nachhaltigem und verantwortungsbewussten Denken wandeln. Die Implementierung von unternehmensbezogenen Fallstudien an Wirtschaftshochschulen könne ein wichtiger Beitrag hierzu sein. Es bestand Einigkeit darüber, dass die Fallstudien den Studenten neben der Theorie konkret vor Augen führen sollen, dass sich gemeinwohlorientiertes, mit christlichen Werten versehenes Handeln und wirtschaftliche Interessen nicht ausschließen und mit einander in Einklang gebracht werden können. Kriterien für die Auswahl möglicher Fallstudien könnten unter anderem die sechs praktischen Prinzipien sein, die in dem Dokument „Zum Unternehmer berufen“ entfaltet würden. John Fontana, Direktor des Arrupe Programms Christliche Sozialethik und Wirtschaft am Le Moyne College in den USA, machte in seinem Impuls deutlich, dass es wichtig sei, wertorientierte Fallstudien aus der Unternehmenswelt mit der wirtschaftlichen Ausbildung junger Manageranwärter in Verbindung zu bringen. Die jüngsten und anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrisen müssten ein Anstoß dafür sein, die Ausbildung in den Business Schools weltweit zu verändern, hin zu einer ganzheitlichen und wertorientierten Ausbildung. Die Ausbildung von Führungskräften nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in Kirche, Staat und Gesellschaft müssten sich mit Blick auf die Nöte der Menschen ändern. „Shareholderorientierte Ansätze sind es, die uns die Krise geführt haben“ so Fontana weiter. Es sei wichtig, dass die Manager von morgen bereits in der Ausbildung von Beispielen erfolgreichem, gemeinwohlorientiertem Unternehmertum erfahren, um somit für ihr späteres Handeln sensibilisiert zu werden. „Gute Geschichten müssen aber auch gut erzählt werden“, so Fontana, und plädierte für wissenschaftliche Exzellenz bei diesem Vorhaben. Aus diesem Grund haben die Jesuitischen Business Schools weltweit in Kooperation mit einer Reihe von Partnern eine Internetplattform zur Veröffentlichung von praxisorientierten Fallstudien entwickelt. Uniapac möchte sich mit seinen Fallstudien an dieser Webseite beteiligen, um das Rad nicht neu zu erfinden. Vielmehr gehe es darum, die Anstrengungen zu bündeln, um neben den ‚säkular-liberalen‘ Ansätzen internationaler Business Schools á la Harvard die ‚christlich-personalen‘ Ansätze zur Geltung kommen zu lassen. Abschließend machte Prof. Dr. Gabriele Gien, Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, deutlich wie wichtig bei der Ausbildung von Führungskräften die Verknüpfung von akademischer Lehre und sozialverantwortlich gelebtem und praktiziertem Unternehmertum sei. Durch solche Kooperationen ließen sich neue Möglichkeiten des Handelns aber auch der akademischen Forschung und Lehre eröffnen. Diese Möglichkeiten gelte es gemeinsam mit der UNIAPAC zu erschließen. Johannes Woog Prof. Dr. Gabriele Gien, Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Prof. Dr. André Habisch BKU-Journal 3/2015 41 Menschen im BKU BKU-Intern Herzlich willkommen! Aktuelle Termine Oktober Neue Mitglieder des BKU sind: Abel, Dr. Johannes Kardiologische Praxis im Westend Dres. Abel und Schulte, Frankfurt Aengenheyster, Dr. Gerald Geschäftsführer SKZ Das Kunststoffzentrum, Würzburg Brechtel, Sibylle Brechtel Gesundheitscoaching, Diez Decker, Dr. Elisabeth geschäftsf. Gesellschafterin der Meavision GmbH, Bonn Deja, Dr. Achim Georg geschäftsf. Gesellschafter der TIMA GmbH, Wachtberg-Pech Domhardt, Henriette Prokuristin IDF Bank AG, Frankfurt a. M. Ensinger, Dr. Ulrich Uetze Ginter, Dr. Elke Praxis für Radiologie, Frechen Haberstroh, Max Berater Tourismus, Schonach Heppt, Martina Dr. Schmitz und Partner Steuerberater und Rechtsanwälte, Dresden Hinterdobler, Toni Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Passau Ketteler, Michael von Senior Manager Innovation & Technologie Policy BASF SE Berliner Büro 42 BKU-Journal 3/2015 Klein, Michael CEO & Senior Vice President der Rexel Central Europe, München Studentenmitgliedschaft Lammers, Peter KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Essen Dahmen, Anton Benedikt Ingolstadt Lennartz, Georg geschäftsf. Gesellschafter der Diamond Real Estate GmbH, Koblenz Loé, Raphael Freiherr von Schloss Wissen, Weeze Mager, Michael Vorstand Personal & Organisation der Grohe AG, Düsseldorf Moser, Katharina Dr. Hornecker Software-Entwicklung und IT Dienstleistungen, Freiburg Lennartz, Georg geschäftsf. Gesellschafter der Diamond Real Estate GmbH, Koblenz Munzke, Virginia Büro für Kommunikationsdesign, Rohrbach Tebben, Dr. Joachim Notar, Düsseldorf Violin Assets GmbH vertr. durch die Geschäftsführer Christian Reister und Jost Thöne, Bedburg Lennartz, Georg geschäftsf. Gesellschafter der Diamond Real Estate GmbH, Koblenz Beyer, Niklas Ingolstadt Frank, Felix Ingolstadt Übernahme der Firmenmitgliedschaft von Horst Ermert auf Axel Möller Geschäftsführer VCH-Hotels Deutschland, Düsseldorf/Berlin Übernahme der Einzelmitgliedschaft von Christian und Paul Fassbender als Firmenmitgliedschaft Christian Fassbender GmbH OBI Märkte, Alfter 1.10 DG Erfurt: 18.00 Uhr, Gottesdienst in Allerheiligen, Jahresversammlung mit Essen und Austausch im Güldenen Rad 11.-18.10.DG Aachen: 8.00 Uhr, Wallfahrt nach Troyes und Annecy, Treffpunkt: Haus Overbach, Franz-von-SalesStr. 1, 52428 Jülich 14.10. DG Hamburg: 19.00 Uhr, Referat, „Corporate Social Responsibility“ von Henrik Rabbow, Greenpeace Hamburg 16.10. DG Saar/Trier: 17.00 Uhr, Mitgliederversammlung 16.10. DG Regensburg: 15.30 Uhr, Kongress „Christliches Führen“, Kloster Speinshart 20.10. DG Eichstätt: Unternehmertag 2015 mit ARD-Journalist Gerd Ruge in Ingolstadt 20.10. DG Düsseldorf: 12.45 Uhr, Mittags-Jour fixe mit Dr. Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros, Industrieclub Düsseldorf 21.10. DG Aachen: 18.30 - 21.00 Uhr, Kooperationsveranstaltung mit der KAB, „Wie wollen wir morgen leben“, ADDAG GmbH, Aachen 21.10. DG Würzburg: 19.00 Uhr, Führung durch den neuen Domschatz, Im Anschluss adventliches Beisammensein 22.10. DG Köln: 12.30 Uhr, BKU-Mittagstisch, Schreckenskammer Köln, mit Domprobst Gerd Bachner 24.10. DG Hildesheim/Hannover: Veranstaltung mit Bischof Damian vom Koptischen Kloster in Höxter-Brenkhausen 26.10. DG Berlin: 19.00 Uhr, Zum Unternehmer berufen!: Dr. Johannes Kahl, Vorstand der McPaper AG 28.10. DG Leipzig: 19.00 Uhr, Mittagstisch im Restaurant Apels Garten November 4.11. 6.11. 7.11. 9.11. DG Koblenz: 19.00 Uhr, BKU-Gesprächskreis DG Koblenz: 16.00 Uhr, BKU-Besinnungstag mit Dr. Ullrich im Kloster Maria Laach BKR-Jahrestagung, Bonn DG Bonn: 12.30 Uhr, Mittagstisch mit Matthias Kopp, Sprecher der DBK zum Thema: „Neueste Entwicklungen in der Bischofskonferenz“ 12.11. 13.11. 16.11. 17.11. 17.11. 18.11. 19.11. 25.11. 27.11. DG Hamburg: 19.00 Uhr, „Das katholische Schulsystem in Hamburg“, Katholische Akademie Hamburg DG Saar/Trier: 17.00 Uhr, Einkehrtag, Welschnonnenkirche, Trier DG Köln: 18.00 Uhr, Mitgliederversammlung, Kölner Bank DG Aachen: 18.30-20.30 Uhr, BKU intern, Schloss Schönau DG Düsseldorf: 12.45 Uhr, Mittags-Jour fixe mit Carsten Linnemann MdB im Industrieclub DG Regensburg: 12.30 Uhr, Mittagstisch im Ristorante Federico II DG Köln: 12.30 Uhr, BKU-Mittagstisch mit Generalvikar und Domkapitular Dominik Meiering, Schreckenskammer Köln DG Leipzig: 12.00 Uhr, Mittagstisch im Restaurant Apels Garten DG Ruhrgebiet: 18.00 Uhr, Barbaramahl Ruhr 2015 Dezember 1.12. DG Aachen: 18.30 Uhr, Rorategottesdienst mit Msgr. Poqué, BischofHemmerle-Haus, Aachen 2.12. DG Regensburg: 16.30 Uhr, Mitgliederversammlung, adventliche Besinnung und Abendessen 3.12. DG Stuttgart: 18.30 Uhr Forum „Flüchtlinge & Arbeit“, Stuttgart, Tunzhoferstr. 20 (Nähe Hbf) 3.12. DG Erfurt: 18.00 Uhr, Gottesdienst, 19.00 Uhr, Weihnachtsmarkt 6.12. DG Hamburg: 16.30 Uhr, Heilige Messe in St. Joseph, mit Pfarrer Karl Schultz, anschließend gemeinsames Weihnachtsessen 10.-11.12.BKU-Bundesvorstandstagung in Berlin 13.12. DG Hamburg: Brunch nach gemeinsamem Besuch des Hochamts 16.12. DG Würzburg: 19.00 Uhr, Adventsandacht in der Kapelle des Domkapitels (Häfnerkapelle), im Anschluss adventliches Beisammensein 16.12. DG Leipzig: Besuch des Weihnachtsmarkts 27.12. DG Eichstätt: Benefizkonzert im Stadttheater Ingolstadt Runde Geburtstage Oktober - Dezember 40 Jahre Gunnar Hollenbach, Magdeburg 50 Jahre Dr. Holger Adam, München Christian Precht, Hamburg Winfried Hinzen, Köln Bernd Faßbender, Bergheim Dr. Gregor Frhr. von Fürstenberg, Aachen Dr. Benedikt Hüffer, Münster Georg Schneider, Kelheim Gereon Haumann, Horath Dr. Markus Künhardt, Gauting Prof. Dr. Alexander H. Kracklauer, Ulm Ralf Schwenken, Erfurt Norbert Bongartz, Krefeld 60 Jahre Michael von der Wettern, Leuna Michael Knauff, Stolberg Karl-Heinz Elspass, Dinslaken Klaus Dörnen, Hamburg Christian Schneider, Bielefeld Dr. Konstantin Mettenheimer, Königstein Paul Fender, Kassel 70 Jahre Wiljo Schumacher, Köln Dr. Franz Hein, Esslingen Georg Sedlmaier, Kempten 75 Jahre Renate Pilz, Esslingen Peter A. Schultheis, Bad Wildungen Dr. Michael Elsen, Stein Edmund Königsmann, Dresden 80 Jahre Hans Werhahn, Bergisch Gladbach Cornelius G. Fetsch, Düsseldorf Roland Neu, Bergisch Gladbach Volkmar Friemel, Frechen 85 Jahre Dr. Leopold Schieble, Bergisch Gladbach Dr. Erwin Müller, Mönchengladbach Bernhard Oswald, Miltenberg Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie unter bku.de/Veranstaltungen/Termine BKU-Journal 3/2015 43 IMPRESSUM G 2943 F BKU-JOURNAL Quartalszeitschrift des Bundes Katholischer Unternehmer Herausgeber: Bund Katholischer Unternehmer e.V., Georgstraße 18, 60676 Köln, Telefon 0221-272 37-0, Fax 0221-2 72 37 27 E-Mail:[email protected] Internet:http://www.bku.de Redaktion: Dr. Martin Schoser Christiane Radwan, Radwan PR | MARKETING SUPPORT, Köln Druck: Zimmermann Druck und Medien, Köln Erscheinung: dreimal jählrich Bezugspreis: € 4,00 ISSN 1865-4576 Die Führungskraft Der die Verantwortung übernimmt übernimmt er sich nicht? Der die Richtung bestimmt weiß er, ob sie stimmt? Der das Sagen hat hat er auch etwas zu sagen? Der im Vordergrund steht kennt er auch die Hintergründe? Der den Ton angibt kann er wenigstens singen oder warum gibt er an? Der anderen befiehlt kann er selber gehorchen? Der der Oberste sein will wie steht er zum Höchsten? Der die Verantwortung übernimmt, übernimmt er sich nicht? Lothar Zenetti, In Seiner Nähe. Texte des Vertrauens, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2002, S. 81 Eingereicht von Dr. Bernd Kreuter, Arbeitskreis Christliche Spiritualität Adressfeld
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