Lernziele Sanitätskunde Theorie Dir sind die wichtigsten Notfallnummern bekannt. Du kennst die 6-W Fragen für die Alarmierung. Du kennst das Verhalten bei einem Unfall nach dem Ampelschema Du kennst alle Grade, in die eine Verbrennung eingeteilt werden kann Nur für Anwärter der 3. Etappe: Du kennst die Eigenschaften eines Sonnenstichs und einer Hitzeerschöpfung, sowie den Unterschied Dir sind die Abläufe einer Patientenbeurteilung bekannt Sanitätskunde Theorie Notfallnummern: Die unten aufgeführten Notfallnummern musst du auswendig wissen: Polizei 117 Feuerwehr 118 Sanität 144 Rega 1414 6 W-Fragen: 1. 2. 3. 4. 5. Wo (ausnahmslos am Anfang) Wer Was Wann Wie viele, Weiteres Ampelschema: Verbrennungen 1 1. Grades - gerötet, warm und schmerzhaft Selbstheilung innerhalb einer Woche ohne Narbenbildung z.B. Sonnenbrand - können Blasen bilden auch tiefere Hautschichten betroffen können unterteilt werden in 2a (selbstheilend) und 2b (oft chirurgische Korrektur erforderlich) schmerzhaft - ledrig, weiss bis verkohlt schmerzhaft, weil von Verbrennungen 2. Grades umgeben kann lebensbedrohlich sein - auch Muskeln, Knochen oder gar innere Organe sind nebst der Haut verbrannt 2. Grades 3. Grades 4. Grades Wir begeben uns ab einer Verbrennung 2. Grades in Ärztliche Behandlung Sonnenstich / Hitzeerschöpfung(fettgedrucktes ist Wichtig!!!) Ein Sonnenstich entsteht aus einer übermässigen Sonnenbestrahlung des Kopfes, (keine Kopfbedeckung) was zu einem Wärmestau und einer Reizung der Hirnhäute führt. Folgende Symptome können auftreten. Kopfschmerzen Nackensteifigkeit Übelkeit, Erbrechen Hitzegefühl im Kopf Schwindel, Unruhe Bei einer Hitzeerschöpfung liegt eine Überwärmung des Körpers mit einer Körpertemperatur zwischen 37-40°C vor. Zugrunde liegt neben der erhöhten Wärmezufuhr eine Dehydratation (zu wenig Flüssigkeit aufgenommen). Zu den Symptomen gehören: Wärmegefühl („Fieber“) Kopfschmerzen Übelkeit und Erbrechen, Krankheitsgefühl Appetitlosigkeit Schüttelfrost Muskelschwäche, allgemeine Schwäche und Müdigkeit Schneller Pulsschlag (Tachykardie) Tiefer Blutdruck, evt. Bewusstlosigkeit Durst Sehstörungen Schwitzen 1 Quelle: (Prehospital Trauma Life Support, NAEMT 2011) Ein Hitzeschlag ist eine extreme Version der Hitzeerschöpfung mit Körpertemperatur über 40 °C. Behandlung : Sonnenstich und Hitzeerschöpfung: Der Patient soll einen kühlen Ort aufsuchen, sich kühlen (z.B. mit einer Dusche) und ausruhen. Die wichtigste Massnahme ist die Zufuhr von aussreichend Flüssigkeit und Elektrolyten. Je nach Schweregrad und bei mangelnder Besserung ist eine ärztliche Behandlung notwendig. Beim Auftreten signifikanter zentralnervöser Störungen ist an einen Hitzschlag zu denken. Hitzschlag: Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall und erfordert eine sofortige ärztliche Behandlung (Tel. 144)! Der Patient muss so schnell wie möglich gekühlt werden. In der Ersten Hilfe soll der Patient nach dem ABC-Schema beurteilt und wenn möglich in einer kühlen Umgebung gekühlt werden.2 2 Pharmawiki.ch 2015 Patientenbeurteilung : Du kannst eine vollständige Patientenbeurteilung nach dem BLS/AED- Schema vollziehen (weder Gabi noch ABC wird geprüft. Es wird nur das beigelegte Schema verwendet, weil diese auch in den Erste Hilfe Kursen so ausgebildet wird. Herzdruckmassage ist nicht Teil der Prüfung!) Lernziele Sanitätskunde Praktischer Teil Mögliche Fallbeispiele bei der praktischen Prüfung Sanität - Arterielle Blutung bzw. Druckverband (fester Zug beim Druckverband) - nicht starke Blutung bzw. Abdeckverband (kein Druckverband) - leichter Elektrounfall (Achtung 1. Priorität eigene Sicherheit) - Steinschlag Person ansprechbar (Achtung 1. Priorität eigene Sicherheit) Für die Anwärter auf die 3. Etappe gilt zudem: - Bewusstlose Person, die noch atmet (korrektes BLS/AED) - ansprechbare Person die während dem Gespräch das Bewusstsein verliert (korrektes BLS/AED, neue Einschätzung der Situation nach Bewusstseinsverlust) - Sonnenstich Sanitätskunde Praktischer Teil Der Ablauf einer praktischen Prüfung wird folgendermassen aussehen: 1. Ampel – Schema (Zum Selbstschutz gehört: Werkzeuge weglegen, nicht in Gefahrengebiet gehen, Patient unter Strom nicht berühren usw.) 2. Alarmieren (je nach dem) 3. Handeln nach bestem Wissen (Theorie) Bei den praktischen Prüfungen wird vor allem getestet, ob die Schemas beherrscht werden, ob die Notrufnummern sitzen und wie sich der Prüfling um den Patienten kümmert (Ganz Wichtig: Immer mit dem Patienten reden!) Details sind nicht in erster Linie wichtig. Seilkunde/Knoten Lernziele Du kannst folgende Knoten knöpfen und kennst ihre Anwendungsbereiche falls angegeben: Samariterknoten Weberknoten Fischerknoten Achterschlinge Brezeli Maurerknoten Ankerknoten Flaschenknoten Seilspanner Du kennst die 3 wichtigsten Seilarten, ihre Anwendungsbereiche und Eigenschaften. Du kennst dich mit der Seilpflege aus. Nur für Anwärter der 3. Etappe: Du kannst die folgenden zwei Bünde knöpfen: Parallelbund Kreisbund Kreuzbund Du kannst ein Seil korrekt binden. Seilkunde/Knoten Theorie Knoten Samariterknoten: Verbindung zweier gleicher Seile. Liegt flach und wird darum auch beim Anlegen von Dreiecktuch-Verbänden gebraucht (drückt nicht). Weberknoten: Verbindung zweier ungleich dicker Seile. Kann vom Samariterknoten abgeleitet werden. Das dickere Seil bildet ein Auge. Kann mit einer Schlinge auch zum Aufziehen gebraucht werden (2a). Fischerknoten: Verknüpft gleich oder unterschiedliche dicke Seile. Seilbefestigungen Achterschlinge (Mastwurf): Hält sehr gut, bei Zug an einem oder beiden Seilenden. Wird entweder vorgefertigt (4a) übergestülpt (z.B. Pfahl) oder direkt am Objekt (z.B. Baum) gemacht. Bretzeli: Zum Befestigen eines Seiles an einem dünnen Gegenstand (Ring, Geländer, dünner Baum) und zum Verstäten geeignet (z.B. bei Seilbrücken). Maurerknoten: Befestigung eines Seilendes an einem Baum. Somit nur einseitiger Zug möglich und notwendig (Seilbrücken). Ankerknoten: Nur anwendbar, wenn der Zug an beiden Enden gleich gross ist Flaschenknoten: (Päckliknoten) Hauptsächlich zur Befestigung von Strickleitersprossen, auch zum Binden eines Postpakets. Seilspanner (Fuhrmannsknoten)Anwendung des Flaschenknoten zum Spannen eines Seils. Die Schlaufe muss beim Anziehen grösser werden. Knebel in den Knoten stecken, sonst lässt er sich später kaum lösen. Seilarten Seilart Hanfseile Polypropylenseile Nylonseile Merkmale Naturfaser, gedreht Kunstfaser, gedreht Kernmantelseil aus Nylon Farbe Braun Hellbraun Farbig Verwendung Pionierbauten Seilbrücke , Abspannungen Bergsteigen, Klettern, Abseilen Dehnung Gering Stark Sehr stark Wasseraufnahm e Hoch Sehr gering Gering Zu beachten Seil verkürzt sich wenn es nass wird. Beim Trocknen dehnt es sich wieder aus. Nie zum Abseilen oder für Seilbahnen verwenden Nie unter Dauerbelastung verwenden, da es sehr elastisch ist Deshalb für Pionierbauten, Abspannungen ungeeignet Seilpflege Vom Zustand des Seilmaterials kann die Sicherheit von Menschen abhängen. Ein Seil muss daher sorgfältig behandelt, gepflegt und kontrolliert werden! Seile sollten trocken, sauber und aufgerollt gelagert werden. Man sollte auch beachten, dass man nie mit Schuhen auf Seilen herumtrampelt und sie vor scharfen Kanten schützen. Seile vor und nach Gebrauch auf schadhafte Stellen prüfen Seile vor Verschmutzung und Beschädigung schützen Seile nie über grobe und scharfe Kanten gleiten lassen. Gefährliche Kanten mit Wolldecken oder Blachen schützen. Nasse und verschmutzte Seile in zirkulierender Luft und vor Sonnenlicht geschützt trocknen lassen. (Der Dachboden eignet sich gut dazu.) Seile nie mit Waschmittel behandeln. Trockener Schmutz mit einer Bürste abreiben. Seile immer aufgerollt, trocken und vor Sonnenlicht geschützt lagern. Bünde Bünde dienen zum Verbinden von Balken. Sie müssen sorgfältig ausgeführt und immer gut angezogen werden. Parallelbund: Zur Verlängerung eines Stockes oder zur Verbindung zweier Bruchstücke. Erst eine Schlinge legen, dann Windung an Windung anschliessend und immer gut anziehen. Am Schluss das Seilende durch die Schlaufe führen und diese bis zur Mitte durchziehen. Auf diese Art werden auch Seilenden abgebunden. Kreisbund: Zu verwenden bei sich rechtwinklig kreuzenden Stangen. Es wird mit einem Achterknoten begonnen, und zwar auf der in Belastungsrichtung oben liegenden Seite. Dann wird das Seil in engen Windungen kreisförmig um die Balken geführt. Durch einige Querwindungen zieht man die andern Windungen zusammen und verknüpft Seilanfang und Seilende mit einem Samariterknoten. Kreuzbund: Zu verwenden bei sich rechtwinklig kreuzenden Stangen. Es wird mit einer Achterschlinge um den tragenden Pfosten, unterhalb der Verbindung begonnen. Dabei ist zu beachten, dass das Seilende noch soweit vorsteht, dass es verstätet werden kann. Seil mehrmals um beide Stangen wickeln. Danach folgen zwei bis drei Windungen zwischen den Stangen, um stärker anzuziehen. Am Schluss die Seilenden mit einem Samariterknoten verstäten. Lernziele Kartenkunde Sicheres Orientieren mit Karte im Gelände Eine Karte nach Norden ausrichten und den eigenen Standpunkt bestimmen können. Mit Hilfe einer genordeten Karte die Richtung von Leitlinien im Gelände(Wege, Waldränder, Gewässer) und Standorte von Gebäude bestimmen. Reliefdarstellung Begriffe der Äquidistanz und Höhenkurven erklären Äquidistanzen der Landeskarte kennen Geländeformen mit Hilfe der Höhenkurven anhand der Karte beschreiben Landeskarte Massstäbe Distanzen der Karte entnehmen(Schnur, 4mm Papier) Verwendungszweck der Karten 1:25‘000, 1:50‘000 und 1:100‘000 kennen Koordinaten berechnen Koordinatennetz der Landeskarte kennen. Die Koordinaten eines gegebenen Punktes in der Karte bestimmen Mit Hilfe gegebener Koordinaten einen Ort bestimmen. (auf 25m genau bei 1:25‘000) Die Höhe mit der Hilfe von Höhelinien bestimmen. Signaturen Die wichtigsten Signaturen der Landeskarte kennen und die durch sie dargestellten Objekte beschreiben.(auch umgekehrt) **Bei der Prüfung wird eine 1:25‘000 Landeskarte verwendet. Kartenkunde Theorie Kartenmassstäbe: Karte Farbe 1mm 4mm 1cm 1km … entspricht auf der Karte 1:25‘000 1:50‘000 1:100‘000 Braun Grün Rot 25m 50m 100m 100m 200m 400m 250m 500m 1km 4cm 2cm 1cm … in der Natur … in der Natur … in der Natur Möglichkeiten um Distanzen messen: mit einer Schnur den Weg abfahren und anschliessend die Länge messen mit einem 4mm-Häuschenpapier abmessen mit einem Kartenroller den Weg abfahren Geländedarstellung Auf einer Karte ist der senkrechte Höhenabstand zwischen zwei folgenden Höhenkurven immer gleich gross. Diesen Abstand nennt man Äquidistanz. Man kann sich das so vorstellen, als ob ein Hügel in Scheiben von gleicher Dicke geschnitten würde. Die Schnittlinien entsprechen dann den Höhenkurven auf der Karte. Je näher die Höhenkurven beieinander liegen, desto steiler ist das Gelände; je weiter sie auseinander liegen, desto flacher ist es. Man sieht dies auch auf dem Höhenprofil der rechten Abbildung. Deshalb merke, Höhenkurven können sich nie kreuzen! Die gültige Äquidistanz ist jeweils in der Mitte des unteren Kartenrandes angeschrieben. Die Höhenkurven können auf einer Karte in verschiedenen Farben erscheinen, je nachdem, ob es sich um ein Gelände mit Feld und Wald (braun), Fels (schwarz) oder Gletscher/Gewässer (blau) handelt. In der Regel ist jede fünfte Höhenkurve etwas dicker ausgezogen und mit der Höhe angeschrieben (Zählkurve). Bei einer 1:25‘000 Karte beträgt die Distanz zwischen den Höhelinien 10m. Befindet man sich jedoch im Gebirge, ist die Distanz 20m. Äquidistanzen (Distanzen zw. Höhenlinien) Karte Normal / Flachland Alpengebiet 1:25‘000 1:50‘000 1:100‘000 10m 20m 50m 20m Verwendungszweck: Karte Anwendungsgebiet 1:25‘000 1:50‘000 1:100‘000 Wanderungen in schwierigem Gelände (Alpen, Jura), präzise Navigation Wanderungen im Flachland, Velotouren Als Strassenkarte nutzbar, Überblick über grössere Landgebiete Koordinaten Koordinaten heissen die Zahlen, welche die genaue Lage eines Punktes angeben. Um jeden Punkt in der Schweiz bestimmen zu können, hat man sie mit einem Koordinatennetz aus senkrechten und waagrechten Linien überzogen. Der Abstand zwischen diesen Koordinaten beträgt jeweils einen Kilometer, man spricht daher auch vom Kilometernetz. Dieses Netz ist mit den zugehörigen Kilometerwerten auf den Landeskarten aufgedruckt. Die senkrechten Linien (Ordinaten) werden von West nach Ost (also nach rechts) gezählt. Sie zeigen den Rechtswert, der zwischen 400 und 900km liegt. Die waagrechten Linien (Abszissen) werden von Süden nach Norden gezählt und bezeichnen den Hochwert, der zwischen 0 und 300km liegt. Die Lage eines Punktes im Koordinatennetz wird stets durch einen Rechtswert und einen Hochwert angegeben. Der Nullpunkt des Netzes wurde in die Nähe von Bordeaux in Frankreich verlegt, damit in der Schweiz der Rechtswert immer grösser ist als der Hochwert. Sie können also nicht verwechselt werden. Fixpunkt in der Schweiz ist die alte Sternwarte Bern mit den Koordinaten 600.000 /200.000 (600km/200km). Punktbezeichnung: In der Regel liegt ein gesuchter Punkt nicht direkt auf dem Schnittpunkt von zwei Kilometerlinien, sondern irgendwo im Netzquadrat. Auf einem Kartenausschnitt soll ein Punkt bestimmt werden: liegt unser Punkt z.B. im Quadrat mit dem Rechtswert 687 und dem Hochwert 255, so muss man mit einem Kartenmassstab die Distanz von den genannten Kilometerlinien zum gesuchten Punkt messen. Nach rechts misst man bei diesem Beispiel noch 130Meter, nach oben 275 Meter. Diese Werte werden hinter dem zugehörigen Kilometerwert notier. Man erhält somit die beiden Zahlengruppen 687.130/255.275. Der gesuchte Punkt liegt also 687 Kilometer 130 Meter östlich und 255 Kilometer und 275 Meter nördlich vom Nullpunkt. Signaturen : Strassen/Wege Grenzen: Gelände: Einzelsignaturen: Gewässer:
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