Ein schmerzhafter, aber konsequenter Schnitt

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Ein schmerzhafter, aber
konsequenter Schnitt
Nationalratskandidat und Kantonsrat Paul Schlegel hat am frühen Freitagabend seinen Rückzug aus der Politik bekanntgegeben. Die FDP des Kantons
St.Gallen begrüsst den Entscheid ihres langjährigen Exponenten. Angesichts
der durch die Berichterstattung der „Weltwoche“ publik gewordenen Vorwürfe erhält Paul Schlegel so die Möglichkeit, sich und sein Umfeld in angemessener Weise zu schützen.
Ein Ausschuss der FDP-Parteileitung hatte mit Paul Schlegel im Nachgang zur aktuellen
«Weltwoche»-Publikation bereits gestern Abend ein längeres Gespräch geführt, in dessen Verlauf sämtliche geäusserten Vorwürfe im Zusammenhang mit Ausständen und Betreibungen
gegenüber seiner Unternehmensgruppe schonungslos diskutiert worden sind. Gleichzeitig
wurden mögliche Konsequenzen ohne Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten erörtert.
Rücktritt als Chance
Paul Schlegels Rückzug aus der aktiven Politik ist vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen konsequent und richtig. Der Entscheid eröffnet ihm die Chance, sich und sein persönliches Umfeld in angemessener Weise zu schützen. Gleichzeitig kann sich der 50-jährige
Unternehmer so mit voller Kraft auf seine Firmengruppe konzentrieren. Beides geniesst letztlich Priorität gegenüber dem politischen Engagement.
Grosse Verdienste
Die Politik war bis zum heutigen Tag Paul Schlegels grosse Leidenschaft. Über drei Jahrzehnte hat er sich mit viel Herzblut für die Region Werdenberg, den Kanton St.Gallen und die
gesamte Ostschweiz engagiert. Unter anderem sass er seit 1998 für die FDP im Kantonsrat
und hat in dieser Funktion hunderte von Stunden in Form von Sitzungen, Aktenstudium und
Veranstaltungen für das Gemeinwesen aufgewendet. Sein initiatives Auftreten und die Gabe,
Menschen für eine Sache zu begeistern, kamen zuletzt in seiner Amtszeit als Kantonsratspräsident voll zum Tragen. Auch wenn diese Verdienste im Schlaglicht der aktuellen Berichterstattung zuletzt keine Beachtung fanden, sind sie dadurch nicht automatisch wertlos geworden.
Dies werden auch seine Kritiker eingestehen müssen.
Schmerzhaft, aber konsequent
Auch für die St.Galler FDP bedeutet Paul Schlegels Rückzug kurzfristig eine schmerzhafte
Zäsur. Auf mittlere Sicht überwiegen indes die positiven Aspekte des Entscheids. So manifestiert sich darin der Kulturwechsel, den der Freisinn auch auf gesamtschweizerischer Ebene in
den vergangenen Jahren vollzogen und verinnerlicht hat. Die Werte und Ideale der Partei –
allen voran die Eigenverantwortung jedes Einzelnen – werden in der FDP höher gewichtet als
die persönlichen Interessen verdienter Mitglieder. Paul Schlegel ermöglicht es dem Freisinn,
politisch den Blick weiterhin nach vorne richten zu können, anstatt sich mit Vorwürfen und
Altlasten abmühen zu müssen. Dafür gebührt ihm Dank und Respekt.