Region Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen Dienstag, 1. Dezember 2015 5 Gastro 2-SterneLunch A n einem grauen Novembertag lasse ich mich gerne zu einem Ausflug in den Gourmettempel von Rico Zandonella verleiten. Der Kochkünstler, ausgezeichnet mit 2 «Michelin»-Sternen und 18 «Gault Millau»-Punkten, führt seit vier Jahren das Rico’s in Küsnacht, wo er ab 1982 Horst Petermanns Küchenchef der Kunststuben war. Der Tessiner gilt als einer der besten Köche der Schweiz. Kräftige Farben umgeben uns beim Eintauchen in die Welt von Rico’s – an Decken und Wänden dominiert Rot. Ob lebensgrosser Hirsch, Porträt in Rot, Gartenzwerg oder Blumen: Die Kombination der Objekte ist lustvoll, und die Farbenwelt und das dezente Licht stimmen heiter. Die Luft zwischen den Tischen sorgt im Rico’s für Sozialdistanz – wie angenehm. Vom Anfang bis zum Schluss werden wir sehr freundlich und professionell bedient – so erhalten wir etwa gleich zu Beginn ein Taburettli für die Handtasche. Gleich nach der Bestellung wird als kleines Mittagsgeschenk ein Kürbissüppli in roter Espressotasse serviert – zur Einstimmung. Der hellgrüne Avocado-Meerrettich-Dip zum Brot ist leicht und sämig. Aus dem Lunchmenü, serviert von Dienstag bis Freitag, wählt meine Begleiterin eine Lasagnetta von Crevetten mit Zucchini und Granatapfel. Die kleine Lasagne mit hauchdünnen Teigwarenblättern besticht nicht nur optisch, sie ist köstlich, das Sabayon mit zartem Zitronendreiklang leicht und hervorragend. Mein hellgrüner Risottino mit Wachtelbrust, Steinpilz und Kürbis ist delikat, das Fleisch mit süsslicher Note butterzart. Hitdessert ist unbestritten der warm servierte Bratapfel mit Sahne-Caramel-Kuchen. Es ist nicht nur vorzüglich, sondern es weckt Erinnerungen an Bratäpfel der Kindheit. Das als Geschenk servierte Mini-Mohneis in Biskuitrolle, wenig gesüsst, mit Ananas-Macaron aus der hauseigenen Confiserie, ist der Abschluss dieses durch und durch vorzüglichen Essens. Stimmig ist auch, dass Rico Zandonella die Gäste persönlich begrüsst. Wir bezahlen für die Lunchmenüs und Weine (die Weinkarte wird übrigens digital zur Auswahl gereicht) total 91 Franken für zwei Personen. Dieses PreisLeistungs-Verhältnis ist unschlagbar bei einer Gourmetküche, in der jedes Produkt frisch ist und von Hand zubereitet wird. Eine mögliche Schwellenangst für den Eintritt in die Sternenküche ist also unbegründet. Ja, ein Besuch bei Rico’s ist der Höhepunkt unseres Novembertages. Heidi Schlumpf Steimer Der Dramatische Verein Horgen probt für die Aufführung von «Pretty Belinda», eine Komödie über Eheprobleme im Wellnesshotel. Verwirrung im Wellnesshotel Horgen «Pretty Belinda» heisst das neue Stück des Dramatischen Vereins Horgen. Im Januar wird die Komödie in drei Akten aufgeführt. Die Proben laufen auf Hochtouren. Gedemütigt nach 15 Jahren Ehe mit einigen Höhen und vielen Tiefen, steht Belinda, gespielt von Denise Seidel, kurz vor ihrer Scheidung von Alan (René Ineichen). Ihre Freundinnen wollen sie ablenken und laden sie deshalb in ein Wellnesshotel ein. Doch wie könnte es anders sein: Ihr Noch-Ehemann taucht im selben Hotel auf und sorgt für einige Verwirrungen und Lacher. Die Geschichte von «Pretty Belinda» wird im Januar vom Dramatischen Verein Horgen aufgeführt. Die Boulevardkomödie in drei Ak- ten von Bernd Spehling, schweizerdeutsche Bearbeitung von Jörg Studer, verspricht einen unterhaltsamen und lustigen Abend. Karin Sifrig führt zum zweiten Mal Regie. «Trotz Turbulenzen bei unserem letzten Projekt hat es viel Spass gemacht», sagt sie. Einer der Hauptdarsteller war krank, weshalb die Premiere abgebrochen werden musste. Doch Sifrig ist optimistisch, dass es diesmal ohne Probleme gehen wird. Eigentlich hätte die Theatergruppe zuerst ein anderes Stück spielen wollen. Wegen personeller Änderungen in der Besetzung musste jedoch umdisponiert werden. «Da wir aber noch nicht mit Proben angefangen hatten, war das nicht dramatisch», sagt Karin Sifrig. Die Regisseurin ist zufrieden mit ihrer Truppe. Die acht Schauspielerinnen und Schauspieler haben alle schon letztes Jahr mitgespielt, einige gehören seit vielen Jahren zum Dramatischen Verein. Frieda Aemisegger ist zum ersten Mal als Souffleuse im Einsatz. «Es brauchte Überwindung» Tiziana D’Aprile ist mit 23 Jahren die Jüngste in der Theatercrew. Sie spielt die Geliebte von Alan, Lichtzauber auf Bruggeplatz der sich von seiner Frau Belinda scheiden lassen will. Mit dieser Rolle identifiziere sie sich nicht. «Aber es macht schon Spass, die Geliebte zu spielen, die gleichzeitig eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist», sagt die junge Schau- spielerin. Die grösste Herausforderung für sie ist klar: «In der Rolle der Geliebten muss ich manchmal auch körperliche Nähe zulassen, das hat mich anfangs schon ein bisschen Überwindung Carole Bolliger gekostet.» AUFFÜHRUNGEN «Pretty Belinda» Freitag, 22. Januar, 20 Uhr. Samstag, 23. Januar, 20 Uhr. Sonntag, 24. Januar, 14 Uhr. Dienstag, 26. Januar, 20 Uhr. Mittwoch, 27. Januar, 20 Uhr. Donnerstag, 28. Januar, 20 Uhr. Freitag, 29. Januar, 20 Uhr. Samstag, 30. Januar, 20 Uhr. Die Aufführungen finden im reformierten Kirchgemeindehaus Horgen statt. Der Vorverkauf startet am 7. Dezember auf www.dvh.ch oder telefonisch unter 077 486 00 82 ( jeweils montags von 18.30 bis 21 Uhr und mittwochs von 18 bis 21 Uhr). bol Anlässe Langnau Lions Club verkauft Grittibänze für einen guten Zweck Am Samstag verkauft der Lions Club Zürich-Altstadt an zwei Orten Grittibänze für einen guten Zweck: in Langnau vor dem Coop und in Zürich auf der Limmatbrücke beim Helmhaus. Der Erlös kommt den Bewohnerinnen und Bewohnern der Schweizerischen Stiftung für Taubblinde Tanne in Langnau zugute. Ihnen soll eine Reise ans Meer er- möglicht werden. Für taubblinde Menschen ist das Erfühlen von Wasser, Wind und Sand ein besonderes Erlebnis. Hergestellt werden die Grittibänze durch die Bäckerei der Stiftung Behindertenwerk St. Jakob in Zürich. e Samstag, 5. Dezember, ab 10 Uhr, vor dem Coop Langnau und auf der Limmatbrücke in Zürich. KiLcHberg Kantorei Kilchberg führt Oratorium zu Weihnachten auf Rico’s Seestrasse 160, 8700 Küsnacht. www.ricozandonella.ch, [email protected]. Telefon 044 910 07 15. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 12 bis 14 und 19 bis 22 Uhr. Sonntag und Montag Ruhetag. Sabine Rock Vor viel Publikum fand am Sonntagabend in Adliswil der 20. Chlauseneinzug statt. Seither prangt auf dem zvg/Walter Diem Bruggeplatz ein 3,5 Meter grosser Adventskranz. Seine Lichter werden bis Weihnachten brennen. Im Mittelpunkt des Konzerts der Kantorei Kilchberg vom kommenden Sonntag steht das «Oratorio de Noël» von Camille Saint-Saëns. Das reizvolle Wechselspiel zwischen Solisten und Chor verbindet sich mit den Klängen von Streichinstrumenten, Harfe und Orgel. Stimme und Stimmung liegen nicht nur vom Wortstamm her nah beieinander. Bekannte Weihnachtslieder runden das Programm ab, wo auch das Publikum sich mitsingend auf die Advents- und Weihnachtszeit einstimmen kann. Die Leitung hat Christer Løvold. e Sonntag, 6. Dezember, 17 Uhr, reformierte Kirche Kilchberg.
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