- Salzburger Bildungswerk

infoblatt
für Eltern, SchulleiterInnen und LehrerInnen an den
allgemeinbildenden Pflichtschulen im Land Salzburg
Open Heart –
Flüchtlingskindern
ein Zuhause geben
Schulrecht:
Nachholen von ...
Bewegte & Gesunde
Schule Salzburg
01/2016
Foto: Bergauer
Liebe Eltern! Liebe LehrerInnen und SchulleiterInnen!
M
it Kindern und Jugendlichen Alltag zu leben, ist
spannend, abwechslungsreich, Geduld strapazierend, ... kurz:
fordernd.
Unsere eigenen Muster, Gewohnheiten, Einstellungen und Werthaltungen werden in Frage gestellt.
Bequem zurücklehnen oder Routinearbeiten, das ist hier nicht drin.
Ähnlich bewegt gestalten sich auch Bildungspartnerschaften zwischen Eltern und Pädagoginnen bzw. Pädagogen.
Und da macht es wenig Unterschied, ob die Kinder nun
drei oder dreizehn sind. Hier geht es immer um unterschiedliche Erwartungen von Erwachsenen. Um die Spannung von pädagogischer Praxis und elterlicher Expertise.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Verbesserungen
in Qualität und Quantität umgesetzt: Seien es die Bildungsrahmenpläne in der Elementarbildung oder die Weiterentwicklungen der Nachmittagsbetreuung. Große Bemühungen liegen auch im Ausbau der Kinderbetreuung oder der
Ganztagsschulangebote, um die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf, vor allem für Alleinerziehende, zu erleichtern.
Aktuell sind wir mit neuen Themen konfrontiert, denen wir
uns nicht entziehen können: Viele Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen und mit teilweise sehr traumatisierenden Erfahrungen suchen bei uns Zuflucht und Schutz.
Plötzlich ist der „ferne Osten“ nebenan, liegt der Koran am
Nachbarbalkon und finden die eigenen Kinder am Spielplatz neue Spielgefährten.
Manche Menschen, die in Salzburg Frieden und neue Heimat
finden wollen, sind uns sympathisch, andere nicht. Einige
verunsichern uns, andere machen uns neugierig. Teilweise
ängstigen sie uns. Meistens rücken Kontakt und Begegnung unsere Bilder zurecht. Aus einem diffusen Gefühl der
Fremdheit entwickelt sich Vertrautheit. Und gleichzeitig
wird spürbar, wie viel Unsicherheit und Fragen die neuen
NachbarInnen selber haben.
Ein großes DANKE an alle Salzburgerinnen und Salzburger,
die den Flüchtlingen mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Und vor allem Danke an alle, die den geflüchteten
Kindern und Jugendlichen dabei helfen, ihren Platz in ihrer
neuen Heimat zu finden und ihren eigenen Weg zu gehen.
Hervorzuheben ist hier vor allem das Projekt der Kinder- und
Jugendanwaltschaft (kija Salzburg). Hier werden Erwachsene
dazu motiviert, unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
MentorInnen zu sein und ihnen Halt und Orientierung zu
geben. In vielen ehrenamtlichen Stunden werden hier junge
Menschen ermutigt, ihre Potenziale zu erkennen, Schulabschlüsse nachzuholen und in weitere Ausbildungen einzusteigen.
Landesrätin Mag.a Martina Berthold
Neuer Mitarbeiter im Salzburger Schulservice
A
ls neues Mitglied in der Schulservicestelle des Landesschulrates für Salzburg darf ich mich kurz vorstellen:
Mein Name ist René Brenner, ich bin gebürtiger Bad
Ischler und fühle mich nicht zuletzt aufgrund der Nähe zu meinem Geburtsort sehr mit dem Land und der Stadt Salzburg
verbunden. Mit meinen nunmehr 38 Lebensjahren blicke ich
auf einen spannenden und verantwortungsreichen beruflichen
Werdegang zurück: Nach Absolvierung der Grundschule, gefolgt von meiner beruflichen Ausbildung im Zuge einer technischen Lehre, startete, nach einer kurzen Orientierungsphase,
meine Karriere als Hubschrauberpilot beim Österreichischen
Bundesheer. Als Grundprämisse galt hierfür unter anderem,
flexibel und lösungsorientiert im Hinblick auf das geforderte
Ziel zu agieren. Während dieser Zeit hatte ich zudem auch die
Verantwortung über die gesamte Einsatz- und Personalplanung
für angeordnete Luftfahrzeugeinsätze. Parallel dazu legte ich die
Berufsreifeprüfung ab. Seit der Beendigung meiner fliegerischen
Laufbahn widme ich mich gesellschaftshistorischen Themen
an der Universität Salzburg im Studiengang Geschichte.
Entsprechend meiner bisher erworbenen Erfahrungen bin ich davon überzeugt, dass ich meine Objektivität, verbunden mit meiner freundlichen Art
im Umgang mit meinen Mitmenschen,
sowie meine Hilfsbereitschaft optimal
einsetzen kann, um die Aufgaben im
Salzburger Schulservice im Sinne Ihrer
Anliegen zu meistern.
Ich freue mich darauf, Ihnen bei Ihren Fragen und Angelegenheiten rund um die schulische Bildung Ihrer Kinder und Jugendlichen beistehen zu dürfen und heiße Sie im Namen des
gesamten Teams herzlich im Salzburger Schulservice in der
Aignerstraße 8 willkommen!
Anmerkung der Redaktion: René Brenner ist gemeinsam mit Monika
Geretschläger im Salzburger Schulservice tätig. Er ist die Karenzvertretung
für die Leiterin Nina Behrendt.
Foto: kija Salzburg
Open Heart – Flüchtlingskindern
ein Zuhause geben
N
icht mehr nur einer von vielen
sein: Das wünschen sich Jugendliche, die aus Krieg und Armut geflohen sind und in Salzburg Fuß fassen
wollen. Bei den Open Heart-PatInnen
dürfen sie sie selbst sein, können Beziehung erleben, lernen ihre neue Heimat
kennen und dürfen auch einmal ihre
Sorgen vergessen.
Willkommen heißen statt
Radikalisierung
„Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ – kurz UMF: Das ist der sperrige Terminus für Kinder und Jugendliche, die
ganz alleine, ohne Eltern oder Familie,
aus ihrer Heimat nach Österreich geflohen sind. Aktuell leben ca. 275 von ihnen in Salzburg. Viele werden hier bleiben. Doch der Start in der Fremde wird
ihnen nicht leicht gemacht. Zu groß sind
die Wohngemeinschaften, in denen sie
untergebracht werden, zu spärlich fällt
die persönliche Betreuung aus, und zahlreiche gesetzliche Benachteiligungen erschweren das Ankommen. Dabei wirkt
das Gefühl, willkommen zu sein so gut
gegen ein Abdriften auf die schiefe Bahn.
Echte Chance durch Patenschaft
Was diese Jugendlichen brauchen, ist
eine faire Chance und jemanden, der/die
sich für sie interessiert. Deshalb startete
die kija Salzburg im Sommer 2015 das
Projekt „Open Heart“. In sechs Modulen
zu Asylrecht, Traumata, multikultureller
Kommunikation etc. werden Ehrenamtliche zu Patinnen und Paten ausgebildet.
65 Erwachsene zwischen 29 und 99 Jahren schlossen die Ausbildung im Vorjahr
ab, 22 sind bereits in eine Patenschaft
eingestiegen. Dabei geht es zum Beispiel um (Deutsch-)Lernen und Berufsorientierung, aber auch um gemeinsame
Freizeitaktivitäten, um Zuhören und um
Anschluss an die Familie oder den Freundeskreis. Die ersten Erfahrungen zeigen,
dass die Jugendlichen in den Patenschaften regelrecht aufblühen und im Nu die
hiesigen Gepflogenheiten annehmen.
Die Herzen müssen offen bleiben
Eine weitere gute Nachricht für Salzburg
ist, dass mit 2016 minderjährige Flüchtlinge auch in speziell ausgebildeten Gastfamilien groß werden können. Die familiäre Betreuung ist kostengünstiger als die
Fremdunterbringung in WGs und erleichtert zudem die Integration. Offen bleibt
jedoch die Frage, wie es in Zukunft weiter
gehen soll. Schätzungen zufolge wünschen sich zwei von drei minderjährigen
Flüchtlingen eine Patenschaft. Die kija
Salzburg möchte auch 2016 wieder 60
Patinnen und Paten (oder mehr) ausbilden. Doch wenn der Bedarf weiterhin so
groß bleibt, braucht es dafür zusätzliche
Mittel.
Für die Jugendlichen zumindest steht
fest, dass es sich auszahlt, in dieses Projekt zu investieren. Mit Unterstützung
ihrer Patinnen und Paten konnte einer
bereits in die HTL wechseln, einige andere haben eine gute Lehrstelle gefunden und alle anderen wissen, dass sie jemanden haben, der ihnen zuhört, wenn
die Sorgen sie zu erdrücken drohen.
Jede/r kann helfen
Wer Interesse an Patenschaften & Gastfamilien hat oder spenden will, kann sich
an die kija Salzburg wenden.
Kontakt
Kinder- und Jugendanwaltschaft
(kija) Salzburg
Gstättengasse 10, 5020 Salzburg
Tel: 0662-430550
[email protected]
www.kija-sbg.at
www.facebook.com/kijasalzburg
Schulrecht: Nachholen von ...
und Diktate dürfen ohnehin lediglich ein
kleineres, in sich abgeschlossenes Stoffgebiet umfassen (§ 8 LBVO) und sollten
daher für die Gesamtbeurteilung keine
übermäßige Bedeutung erlangen – auch
nicht das Fehlen dabei.
Nachholen von mündlichen Prüfungen
Hat die Lehrperson mit dem Schüler/der
Schülerin bereits eine mündliche Prüfung
(§ 5 LBVO) vereinbart und fehlt diese/r
gerade an diesem Tag, dann kann ihn
die Lehrperson nach der Rückkehr – natürlich unter Berücksichtigung der Gesamtsituation – über den angesagten
Stoff auch prüfen, ohne offiziell einen
neuen Termin festgesetzt zu haben.
Foto: Christian Schwier - Fotolia.com
W
as muss bei Krankheit eines
Schülers/einer Schülerin nachgeholt werden? Diese Frage verlangt nach differenzierten Antworten: Unterrichtsstoff, Hausübungen, Schularbeiten, Tests oder Diktate und mündliche
Prüfungen werden im folgenden Artikel
detailliert behandelt.
Nachholen von Unterrichtsstoff
Nachlernen des Versäumten ist gefragt:
Was und wie viel genau, das liegt bei der
jeweiligen Lehrperson, denn wenn ein
Schüler/eine Schülerin so viel vom Unterricht versäumt hat, dass die Lehrperson
ihn/sie nicht mehr sicher beurteilen kann,
ist eine Prüfung möglich. Diese muss zwei
Wochen vorher angekündigt sein (das ist
die sog. Feststellungsprüfung gem.§ 20
Abs 2 SchUG).
Nachholen von Hausübungen
Was kranke SchülerInnen nicht nachholen müssen: Hausübungen, die in den
Tagen ihrer Abwesenheit aufgegeben
und abzugeben waren. Sollte der Schüler/die Schülerin jedoch lediglich das
Aufgeben der Hausübung während der
Stunde versäumt haben, dann hat er/sie
diese nach der Gesundung – falls dies im
Einzelfall zumutbar ist – wie alle anderen
SchülerInnen termingerecht abzuliefern.
Alles andere müsste mit der Lehrperson
„ausverhandelt“ werden, der/die auf die
Belastbarkeit der SchülerInnen, insbesondere auf die Zahl der Unterrichtsstunden
an den betreffenden Schultagen, die in
den übrigen Unterrichtsgegenständen
gestellten Hausübungen und allfällige
Schulveranstaltungen Bedacht zu nehmen hat (§ 17 Abs 2 SchUG). Schularbeiten„stress“ wird hier wohl auch mitzuberücksichtigen sein.
Nachholen von Schularbeiten
Die Frage der Notwendigkeit des Nachholens einer versäumten Schularbeit lässt
sich klarer beantworten, denn hier gibt
es eine nachvollziehbare Bestimmung
(§ 9 Abs. 9 LBVO): Ein Schüler, der in
einem Unterrichtsgegenstand mehr als
die Hälfte der Schularbeiten im Semester versäumt hat, hat eine Schularbeit
nachzuholen.
Nachholen von Tests oder Diktaten
Ein Nachholen dieser schriftlichen Überprüfungen ist nicht vorgesehen. Tests
Und in Ferienzeiten?
Auch wenn für Samstage, Sonntage, Feiertage oder für Ferienzeiten keine Hausübungen aufgegeben werden dürfen,
wird gerne übersehen, dass eine Erkrankung in Ferienzeiten nicht als Begründung für ein Nichtmitschreibenkönnen
oder -wollen dienen kann. Unmittelbar
nach mindestens drei aufeinanderfolgenden freien Tagen darf ohnehin keine
Schularbeit sein (§ 7 Abs 7 lit. a LBVO).
Außerdem wird (theoretisch) davon ausgegangen, dass die SchülerInnen laufend
mitlernen und sich ihr Wissen nicht nur
unmittelbar vor der Schularbeit zeitaufwendig in das Kurzzeitgedächtnis „stopfen“.
Völlig pflichtenfrei sind Schülerinnen und
Schüler – übrigens wie ihre Lehrerinnen
und Lehrer – daher auch in Ferienzeiten
nicht!
Kontakt
Landesschulrat für Salzburg
Schulrechtsabteilung
Univ. Doz. Dr. Markus Juranek
Mozartplatz 10, 5020 Salzburg
Tel: 0662-8083-2661
E-Mail: [email protected]
© Contrastwerkstatt - Fotolia.com
Hilfe bekommen, Lösungen finden,
Ideen umsetzen!
Schulsozialarbeitsprojekte im Bundesland Salzburg
Warum diese Projekte wirken?
Die Angebote der Schulsozialarbeit verstehen sich als Schnittstelle zwischen
Schule und der Lebenswelt der Kinder
und Jugendlichen. Die Förderung von
Sozialkompetenzen und die Stärkung des
sozialen Klimas sind ein großes Anliegen.
Hier gibt es zusätzliche Fachkräfte im
System Schule, die zum positiven Alltag
beitragen. Es ist dringend notwendig,
solche Projekte auszubauen, damit mehr
Schulen und Jugendliche davon profitieren können.
BeratungslehrerInnen und SchulpsychologInnen, seit einigen Jahren vermehrt
SozialarbeiterInnen, unterstützen daher
die Schulen im Umgang mit Konflikten
und Krisen. Früherkennung, Prävention
und der aufsuchende Charakter, was
meint, dass die SozialarbeiterInnen auch
außerhalb der Schule (zu Hause, in der
Nachmittagsbetreuung, bei Freizeitangeboten, ...) aktiv werden können, unterscheiden dieses Angebot von anderen.
Klein, aber oho!
Projekte im Bundesland Salzburg
Seit 1999 bietet der Verein Neustart das
bewährte Projekt face2face an den Polytechnischen Schulen in der Stadt, seit
2001 in Hallein, in Oberndorf und in Neumarkt am Wallersee an. Außerdem seit
2009 in den Zentren für Inklusiv- und
Sonderpädagogik in Thalgau, Köstendorf
und Oberndorf. Insgesamt sind dort fünf
SozialarbeiterInnen beschäftigt. Schwerpunkte sind Beratungen, Krisenintervention, Konfliktregelung und Gruppenarbeiten insbesondere zu Themen wie
Sexualität, Drogen und Strafmündigkeit.
Finanziert wird das Projekt zu gleichen
Teilen vom Bildungsressort des Landes
Salzburg und den betreffenden Schulgemeinden.
Seit Herbst 2010 arbeiten zwei SozialarbeiterInnen des Vereins Spektrum in der
NMS Lehen, Liefering, der Sozialpädagogischen VS und NMS Aribonenstraße
und seit 2011 auch in der Handelsschule 1.
Das Projekt jetzt – Soziale Arbeit in der
Schule wird vom Europäischen Sozialfonds, dem Bildungsressort des Landes
Salzburg sowie durch das BM für Bildung
und Frauen finanziert. Zum Beispiel werden Workshops zu Sozialem Lernen und
Mobbingprävention angeboten. Bei face2face und bei jetzt sind die SozialarbeiterInnen vormittags an den Schulen
anwesend. LehrerInnen und SchülerInnen werden bei Problemen persönlich
begleitet und unterstützt.
„Es hat sich in unserer Schule viel
zum Positiven verändert!“
Toll ist, dass Jugendliche Hilfe dort vorfinden, wo sie viel Zeit verbringen – in
der Schule. Für Eltern, die ein Kind mit
andauernden Schwierigkeiten haben, ist
es schwer, überhaupt noch Schulkontakte
wahrzunehmen. Auch LehrerInnen fühlen
sich in Konfliktsituationen oft alleine gelassen. Die SozialarbeiterInnen lenken den
Blick wieder auf positive Aspekte. Sie
kennen sich im Bereich Konfliktlösung
und Problementlastung aus. Wertschätzende, vermittelnde Gespräche öffnen
die Tür, um weitere Hilfe anzunehmen.
Kontakt
NEUSTART Salzburg
face2face
Dr. Johannes Bernegger
Schallmoser Hauptstraße 38
5020 Salzburg
Tel: 0662-650436-213 oder
0676-847331-517
E-Mail: [email protected]
www.neustart.at
Verein Spektrum
jetzt – Soziale Arbeit in der Schule
DSA Mag. Thomas Schuster
Schumacherstraße 20
5020 Salzburg
Tel: 0662-434216-15
E-Mail: [email protected]
www.spektrum.at/jetzt
Bewegte & Gesunde Schule Salzburg
Eine Initiative für die Sekundarstufe 1 – Neue Mittelschulen sowie
allgemeinbildende höhere Schulen
© Roland Werthner, Motorikpark
Durch das Optimieren der Verhältnisse
das Verhalten ändern!
Warum soll ich mich als Schule hier
engagieren?
Wer kennt das nicht: Wir machen uns
alle Vorsätze, um gewünschte Veränderungen im Alltag herbeizuführen. Mehr
Bewegung und Sport, gesünder ernähren,
sich weiterbilden oder einfach mehr Zeit
mit Freunden verbringen steht oft am
Wunschzettel zum Jahreswechsel. Oftmals gelingt es, meistens jedoch nicht.
Bewegung ist eine Voraussetzung für
eine optimale kognitive, psychische, physische und soziale Entwicklung der Kinder
und Jugendlichen. Diese sind heute mit
einer veränderten, bewegungsarmen Lebenswelt konfrontiert und dementsprechend ist mehr Bewegung in schulische
Bildungseinrichtungen zu bringen.
Kinder zeigen in der Schule heute vermehrt Verhaltensweisen, die mit Begriffen wie Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefizit, Konzentrationsschwäche, geringe Frustrationstoleranz oder als eingeschränkte soziale Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen beschrieben
werden. Die „Bewegte & Gesunde Schule“
bietet im Rahmen definierter Handlungsfelder die Möglichkeit, auf die Verhaltensweisen aller in den Bildungsinstitutionen
agierenden Personen zu achten und dadurch den genannten Defiziten entgegenzusteuern.
Das liegt mitunter oft daran, dass wir in
erster Linie versuchen, unser Verhalten
zu ändern. Und unser innerer Schweinehund ist ein mächtiger Gegner für Verhaltensänderung. Wenn wir versuchen,
unsere Verhältnisse – rings um uns – zu
verändern, scheitern wir oftmals an starren Strukturen, die nur schwer Veränderungen zulassen. Und genau hier liegt
das Potenzial der Veränderung in den
Schulen. Denn Schülerinnen und Schüler wünschen sich oftmals auch nicht
mehr, als Zeit mit den Freunden zu verbringen, sich zu bewegen und sind dabei
wissbegieriger, als es oftmals den Anschein hat. Wir können gemeinsam an
den Verhältnissen und somit am Verhalten etwas bewegen.
Wie wollen bzw. können wir das
gemeinsam schaffen?
Der Grundgedanke der „Bewegten &
Gesunden Schule Salzburg“ basiert auf
einer individuellen, zielgerichteten Umsetzung von geplanten Maßnahmen im
Lern- und Lebensraum Schule. Primäres
Ziel ist es, mehr Bewegung in die Schule zu bringen. Die „Schlaue Jause“ im
Handlungsfeld Ernährung und auch die
PädagogInnen-Gesundheit sind ebenso
Kernthemen, die im Projektzeitraum fokussiert werden können.
Schule in Bewegung zu bringen heißt
auch, Schule zu verändern: Durch eine
kind-, lehr- und lerngerechte Rhythmisierung des Unterrichts, durch bewegendes und bewegtes Lernen, durch
bewegte Pausen, durch bewegende, beteiligende und gesundheitsfördernde
Organisationsstrukturen, durch Öffnung
der Schule nach außen, durch vernetztes
Denken.
Nach der zwei- bis dreijährigen Projektzeit – in der gemeinsam mit einem AVOSExperten Impulse gesetzt werden – wird
die Projektschule mit dem Gütesiegel
„Bewegte & Gesunde Schule Salzburg“
ausgezeichnet.
Die Initiative wird vom Gesundheitsressort des Landes Salzburg finanziert.
Pro Schuljahr fällt für jede teilnehmende
Schule ein Selbstkostenbeitrag von 10
Euro pro Schüler/Schülerin an, der 1:1 in
das Projekt einfließt. Derzeit befinden
sich 13 zertifizierte „Bewegte & Gesunde
Schulen“ und drei laufende Projektschulen im Netzwerk. Seit Anfang 2016 können sich wieder fünf neue NMS bzw.
AHS für ein bewegtes Projekt anmelden.
Kontakt
AVOS Prävention &
Gesundheitsförderung
Mag. Bernhard Bayer
Elisabethstraße 2, 5020 Salzburg
Tel: 0662-887588-53
E-Mail: [email protected]
www.avos.at
Vergabe offener
LehrerInnen-Stellen
an den Salzburger Pflichtschulen
E
ine große Neuerung der letzten Jahre im Bundesland Salzburg ist die Änderung des Anstellungsvorgangs. Wer an
einer Pflichtschule unterrichten möchte, braucht ein abgeschlossenes Lehramtsstudium an einer Pädagogischen Hochschule und muss sich beim Amt der Salzburger Landesregierung
mit dem offiziellen Anmeldeformular bewerben. Anhand des einsehbaren Kriterienkataloges unter http://www.salzburg.gv.at/
pdf-formulare-bf-0705.pdf wird für jede Bewerberin und jeden
Bewerber eine Punktezahl errechnet, mit der diese bzw. dieser in
einer elektronisch geführten Punkteliste gereiht wird.
Vor der Reform konnte man nach der Abgabe der Unterlagen
nur warten und auf einen baldigen Anruf der zuständigen Personalreferentin hoffen. Nun kann die Kandidatin/der Kandidat
auch selber aktiv werden. Auf der Homepage der Salzburger
Landesregierung werden die offenen Stellen mindestens sechs
Werktage ausgeschrieben. Die angehenden Lehrpersonen können sich direkt bei der Schulleitung melden und um ein Vorstellungsgespräch bitten. Genauso können SchulleiterInnen
aktiv auf die gelisteten BewerberInnen zugehen. Die Personalauswahl trifft der/die SchulleiterIn und schlägt der Abteilung 2
die gewünschte Person zur Anstellung vor. Grundsätzlich sind
alle Bewerberinnen und Bewerber, die sich binnen offener
Ausschreibungsfrist von sechs Werktagen bei der Schulleitung
bewerben, zu einem Auswahlgespräch einzuladen. Anstellungsvoraussetzungen sind in folgender Reihenfolge zu berücksichtigen:
◦Bewerberinnen und Bewerber mit einschlägiger Lehramts ausbildung gehen solchen mit nicht einschlägiger Lehr amtsausbildung vor.
◦Innerhalb der lehrertypspezifischen Punktelisten gehen
jene Bewerberinnen und Bewerber mit höherer Punktezahl
jenen mit niedrigerer Punktezahl vor.
◦Soll von dieser Reihenfolge abgewichen werden, ist dies
von der Schulleitung im Anstellungsvorschlag gesondert
zu begründen.
Die Abteilung 2 prüft das Vorliegen etwaiger formeller Anstellungshindernisse und führt die Anstellung durch.
Kontakt
Personalvertretung der PflichtschullehrerInnen,
Zentralausschuss
Nonnbergstiege 2/I
5010 Salzburg
Tel: 0662-8042-2704
Fax: 0662-8042-3053
E-Mail: [email protected]
www.zentralausschuss.at
Elternservice –
Was ist das?
D
as Leben in einer Familie mit Kind(ern) verläuft fast
immer recht abwechslungsreich, spontan und bunt.
Nicht immer kennt man auch die Antwort oder Lösung für Fragen, Anliegen, Probleme oder Situationen, mit
denen Eltern meistens sehr kurzfristig konfrontiert sind.
Solche und ähnliche Fragen treten im Alltag immer wieder
auf: Wo bekomme ich Unterstützung bei der richtigen
Schulwahl für mein Kind? Wer hilft uns, wenn es Probleme
oder Konflikte im (Schul-)Alltag gibt? Was kann ich tun, wenn
mein Kind (im Internet) gemobbt wird? An wen wende ich
mich bei Erziehungsproblemen? Wer berät mich, gibt mir
Infos und Tipps, wenn mein Kind ständig vor dem Computer sitzt und sich zu viel mit Internet/sozialen Medien beschäftigt? Wie verhalte ich mich meinem Kind gegenüber,
wenn ich mich von meinem Partner trenne? Wie finde ich
das richtige Ferienprogramm für mein Kind im Sommer?
Oft wissen Eltern nicht, an welche Stelle sie sich mit ihren
Anliegen wenden sollen. Für solche und ähnliche Fragen
ist Forum Familie – Elternservice des Landes in allen Bezirken – die richtige Anlaufstelle. Die MitarbeiterInnen in
den Regionen kennen fast immer die passenden Hilfs- und
Beratungsstellen in der Nähe.
Forum Familie unterstützt Eltern auch bei Fragen und
Anliegen zur Kinderbetreuung. Ab Ende April finden Sie
beispielsweise Ferienprogramme und die Öffnungszeiten
der Kinderbetreuungseinrichtungen im Sommer in einer
eigenen Feriendatenbank. Darunter sind auch integrative
Camps für Kinder mit und ohne Behinderung: www.salzburg.gv.at/ferienprogramme.
Auch bei Fragen zu Förderungen und Beihilfen ist Forum
Familie die richtige Adresse.
Viele Infos dazu finden Sie in der Online-Broschüre „Geld
für die Familienkassa“ auf der Homepage.
Forum Familie – Elternservice des Landes in den Bezirken
Flachgau: Dr. Wolfgang Mayr, Tel: 0664-8284238,
E-Mail: [email protected]
Tennengau: DSA Frieda Aberzger, Tel: 0664-8565527,
E-Mail: [email protected]
Pongau: Mag. Sabine Pronebner, Tel: 0664-8284180,
E-Mail: [email protected]
Pinzgau: Christine Schläffer, Tel: 0664-8284179,
E-Mail: [email protected]
Lungau: Monika Weilharter, Tel: 0664-8284237,
E-Mail: [email protected]
Online-Infos:
www.salzburg.gv.at/forumfamilie
http://facebook.com/forumfamilie
Forum Familie ist eine Einrichtung
des Referates für Kinderbetreuung,
Elementarbildung und Familien
des Landes Salzburg in Kooperation
mit dem Salzburger Bildungswerk.
Fotos: Schuldenberatung Salzburg
Finanzführerscheinkurs für
junge KonsumentInnen
J
eder Mensch benötigt einen Führerschein, wenn er ein Auto fahren
möchte. Er lernt dabei die Regeln
und Verhaltensweisen, um im Straßenverkehr möglichst unfallfrei voranzukommen – das schützt die eigene und die
Gesundheit anderer Menschen. Wie jeder
Autofahrer im Führerscheinkurs Grundkenntnisse über den Aufbau und die Funktion eines Motors erlangt, so sollte auch
jeder Mensch darüber Bescheid wissen,
wie der Motor unserer Wirtschaft, nämlich
der Geldfluss, funktioniert. Beim Finanzführerscheinkurs sollen junge Menschen
lernen, vorausschauend und verantwortungsvoll mit den eigenen (finanziellen)
Ressourcen umzugehen.
Hauptanliegen ist es, den SchülerInnen
eine Grundausbildung in finanziellen
Belangen zu vermitteln, damit sie ihr
zukünftiges Geldleben aktiver, kritischer
und bewusster gestalten. Informierte und
selbstbewusste Jugendliche sind bei Problemen schneller in der Lage, die richtigen Handlungen zu setzen. Aufgrund
dieser Zielsetzung wird im Unterricht
das Hauptaugenmerk auf die Vermittlung folgender Kompetenzen gelegt:
◦Kritisches Konsumverhalten
◦Kontrollierter Umgang mit
Bankprodukten
Junge KonsumentInnen werden nachhaltig zu einem gesunden Umgang mit
Geld und Geldprodukten ausgebildet.
Dies fördert das Selbstbewusstsein der
jungen Erwachsenen und ermöglicht ein
selbstbestimmteres Leben. Im Rahmen
des Finanzführerscheines wird das Tabuthema Geld und sein Umgang damit aufgezeigt und bearbeitet.
Der Finanzführerschein richtet sich primär an SchülerInnen der vierten Klassen
von Neuen Mittelschulen und Hauptschulen. Die Inhalte sind realitätsnah und
bieten „Lernen fürs Leben“. Die Unterrichtsmaterialien sind altersadäquat aufbereitet. Konsumzwänge, eigenes Verhalten und Gruppendruck werden hinterfragt
und Alternativen aufgezeigt.
Insgesamt werden folgende vier Module
absolviert:
◦Handy, Internet und Onlineshopping
◦Verkaufstricks, Preisvergleich,
Konsum- und Kaufverhalten
◦Fähigkeiten im Bereich der
Haushaltsplanung
UZ-LZ 794
Anmeldungen und Auskünfte
◦Bank, Privatkonto, Bankkarten,
bargeldloser Zahlungsverkehr,
Werbung, Wünsche und Ziele,
Assoziationen zum Thema Geld
◦Budgetplanung anhand eines
praktischen Beispiels (Mopedkauf)
Pro Modul sind zwei Schulstunden im
Rahmen des regulären Schulunterrichtes
vorgesehen. Zwei Module werden von
ExpertInnen der Schuldenberatung Salzburg unterrichtet, zwei Module schulintern
◦Wissen um Rechte von KundInnen
gegenüber Finanzdienstleistern
abgehalten. Jedes Modul wird didaktisch
aufbereitet, und die Unterrichtsmaterialien
werden zur Verfügung gestellt. Großteils
wird direkt in der Schule unterrichtet, es
gibt aber auch Modulteile, die schulextern abgehalten werden können (beispielsweise in Kaufhäusern zum Thema
Konsumverhalten).
Der erfolgreiche Abschluss der Module
wird mittels eines Finanzchecks überprüft
und der Finanzführerschein im Rahmen
eines Festaktes verliehen.
Der Finanzführerschein Salzburg besteht
seit drei Jahren. Bislang konnten ca. 1.300
SchülerInnen erreicht werden, wobei der
Schwerpunkt im Zentralraum Salzburg
lag. Seit 2015 wird der Finanzführerschein
auch Innergebirg und in modifizierter
Form für Berufsschulen angeboten. Die
Kosten des Finanzführerscheines werden
vom Land Salzburg (Abteilung 2: Bildung)
getragen.
Schuldenberatung Salzburg
Gabelsbergerstraße 27
5020 Salzburg
DSA Inge Honisch
Tel: 0662-879901
E-Mail: [email protected]
Impressum: Herausgeber und Verleger: Salzburger Bildungswerk (Dipl. Ing. Richard Breschar), ZVR-Zahl 200 288 147,
Projekt Elterninformation • Redaktion: AG Informationsblatt für die Schulgemeinschaft: DSA Frieda Aberzger, Nina
Behrendt, Mag. Angelika Bukovski, Siegfried Gierzinger, Dr. Peter Gutschner, Mag. Ulrike Kendlbacher, Astrid Kirchsteiger
(LVEV), Dr. Wolfgang Mayr, DSA Mag. Brigitte Singer, Dr. Dorothea Steinlechner-Oberläuter, Mag. Josef Thurner • Informationsblatt für die Schulgemeinschaft • Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die Meinung der AutorInnen
aus. Sie müssen sich nicht immer mit der Auffassung von Herausgeber und Redaktion decken. • Für den Inhalt verantwortlich: DSA Mag. Brigitte Singer • Gestaltung: Karin Maresch • Lektorat: Mag. Michaela Habetseder • Alle: Strubergasse 18/3, 5020 Salzburg • www.salzburgerbildungswerk.at • Cover: iStock.com/skynesher • Gedruckt nach der Richtlinie
„Druckererzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Offset 5020 Druckerei & Verlag Ges.m.b.H., UZ-LZ 794