Marktsituation Elektrofahrzeuge – Flottenaufbau in den Modellregionen des BMVI Fachkonferenz – Elektromobilität vor Ort Hotel Pullmann Aachen Quellenhof Aachen | 08.03.2016 Oliver Braune | Programmleiter Elektromobilität NOW Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie GmbH Technische Übersicht elektromobiler Antriebskonzepte: vom Plug-in-Hybrid EV, über reine BEV bis zum Brennstoffzellenfahrzeug Quelle: Strukturstudie BW eMobil 2011, e-mobilBW, Fraunhofer IAO, Wirtschaftsförderung Stuttgart, 2011 Fahrzeughochlauf Elektrofahrzeuge in Deutschland (Bestandsentwicklung seit 2008): kontinuierlicher Anstieg des Gesamtbestands, Einfluss der Förderprogramme der BuReg Pkw (BEV+PHEV): Bestandsentwicklung in D. 50.000 44.303 * Pkw Bestand KBA (BEV + PHEV) 45.000 Pkw Bestand MR (BEV+PHEV) Anzahl Fahrzeuge 40.000 Aufschläge durch Bestände der Schaufenster Elektromobilität 35.000 * Ermittlung unter Berücksichtigung der monatl. Neuzulassungen, keine Berücksichtigung von Besitzumschreibungen und Abmeldungen 30.000 21.089 25.000 20.000 15.000 10.265 10.000 5.811 3.574 5.000 0 2.083 1.436 1.452 1.588 0 0 0 224 967 1.303 1.891 2.386 2.636 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: Kraftfahrtbundesamt (KBA), eigene Berechnungen Marktsituation im Kontext der Modellregionen des BMVI: von Umrüstlösungen, über steigendes Angebot bis hin zum Fahrzeughochlauf mit weiterentwickelten Modellen 2010 2011 •Programmstatus: Förderphase I im Kontext des Konjunkturpakets II, Veröffentlichung Förderrichtlinie 2011 (06/2011) •hohe Anzahl an Umrüstlösungen und Sonderbauten •Einsatz von klassischen Hybridfahrzeugen: Toyota Prius •Erste Kleinserien im Bereich BEV+PHEV: z.B. Citroen, Nissan, Daimler/Smart… 2012 •Programmstatus: Übergang Förderphase I+II, Initiierung der Schaufenster •Steigendes Angebot seitens OEM und Importeure •Fahrzeuge der Hersteller: Ford, Mitsubishi, Opel/GM, Peugeot, Renault, Daimler/Smart 2013 •Programmstatus: Programmumsetzung, Fahrzeuginbetriebnahmen im Kontext F+E, Hochlauf •Fahrzeughochlauf und Angebotssteigerung seitens der Hersteller •Angebot neuer Generation von Fahrzeugen: z.B. Smart Fortwo ed III 2014 2015 •Programmstatus: Projektumsetzung, Fahrzeuginbetriebnahmen im Kontext der Modellregionen und Schaufenster, Veröffentlichung Förderrichtlinie 2015 (06/2015) •Neuankündigungen seitens der Deutschen: 29 Modelle zum Ende 2015 2016ff. •Programmstatus: Weitere Unterstützung des Markthochlauf durch inhaltliche Neuausrichtung des Programms und der Programmbegleitforschung, Flottenaufbau in Kommunen •Steigerung und Weiterentwicklung des Fahrzeugangebots (u.a. bei Audi, Daimler, Porsche): Ausbau der Fahrzeugklassen, Reichweitenerhöhung (300 bis 500 km Reichweitenankündigungen) Marktsituation Elektrofahrzeuge in Deutschland (2015): Überblick über die 10 zulassungsstärksten Modelle (inkl. Reichweite und Preis) Platz Modell Typ Neuzul. Reichweite (Batterie) Preis (inkl. MwSt.) 1. Kia Soul EV BEV 3.842 212 km (27 KWh) 30.790 € 2. BMW i3 BEV / REEV 2.271 BEV: 160-190 km (18,8 kWh) REEV: 170-300 km (18,8 kWh) 34.950 € 39.450 € 3. Mitsubishi Outlander PHEV 2.128 >50 km (12 kWh) 39.990 € 4. VW Golf GTE PHEV 2.109 >50 km (8,7 kWh) 36.900 € 5. Audi A3 e-tron PHEV 1.839 >50km (8,8 kWh) 38.400 € 6. Renault ZOE BEV 1.787 210 km (22 kWh) (Winter/Sommer: 100 - 150 km) 20.600 € (zzgl. 79 €/mtl. Batterie) 7. Tesla Model S BEV 1.582 442 km (70 kWh) 550 km (90 kWh) 83.500 € 98.000 € 8. VW e-Golf BEV 1.099 130-190 km (24,2 kWh) 34.900 € 9. VW Passat GTE PHEV 996 Passat: >50 km (9,9 kWh) Variant: >50 km (9,9 kWh) 44.250 € 45.250 € 10. Nissan Leaf BEV 949 199 km (24 kWh) 250 km (30 kWh) 28.960 € (inkl. Batt) 33.960 € (inkl. Batt.) Quellen: Herstellerangaben, KBA, electrive.net Marktsituation Elektrofahrzeuge in Deutschland: stetige Vergrößerung der Modellpalette (29 Angebote deutscher Hersteller zum Ende 2015) Quellen: Nationale Plattform Elektromobilität (NPE), Verband der Automobilindustrie (VDA) Gesamtverteilung der Fahrzeuge in den Modellregionen (Verteilung nach Segmenten und Technologie, nur Förderphase II): Fokussierung im Bereich der Pkw und Nutzfahrzeuge (BEV) MR 2.0*: 2.056 Fahrzeuge 81% der geplanten Fahrzeuge sind PKW oder Nutzfahrzeuge Fokus in MR 2.0: 1.559 PKW + NFZ 1400 Bemerkung: Rund 83% aller bisher geplanten Fahrzeuge sind im Betrieb! 1.301 136 1200 1000 800 HEV 1101 600 REEV 258 400 PHEV 2 200 0 BEV 3 9 222 64 32 87% der geplanten Fahrzeuge sind rein batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) 332 1 1** 15 2 * Angaben im Soll ** Verbrennungstriebwagen 135 Fahrzeuge in Planung noch ohne Zuordnung Fahrzeugeinsatz in den Modellregionen (Einsatzkontext und Zweck): nahezu 70% der Fahrzeuge werden im Flottenkontext genutzt 0% * Datenbasis: 1.696 Fahrzeuge (im Betrieb) 5% 14% 5% Carsharing (nP) 5% Carsharing (1P) Dienstwagen 13% 1% Flotte (Firmen) Flotte (Kommunal) 15% 1% Flotte (Mietwagen) 0% 19% ÖPNV-Flotte 10% Privatwagen 47% 16% Arbeitsweg Dienst-/Privatfahrt Dienstfahrt 2% Lieferfahrt 47% Personenbeförderung Privatfahrt Datenbasis: 1.476 Fahrzeuge in MR 2.0 in Betrieb Sonstiges undefiniert Anforderungen für die Beschaffung aus Flottenbetreibersicht: Ergebnisse im Themenfeld Flottenmanagement (Telefoninterviews + Befragungen von Fuhrparkbetreibern) Wesentliche Beschaffungsgründe für Elektrofahrzeuge: • Umweltvorteil (Emissionsfreiheit), Image und Erfahrungsgewinn Wichtige Beschaffungskriterien: • Technische Zuverlässigkeit, • Reduzierung der Kostennachteile (positive TCO-Bilanz), • Nutzerfreundlichkeit Wichtige Rahmenbedingungen zum Flottenaufbau: • Verfügbarkeit von Förderung/ Subventionierung von E-Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur, • Bevorrechtigungen im Verkehr (Parken & Zufahrt) 9 Vergleich der jährlichen Gesamtkostenvergleich bei Mini und Kleinwagen: Mini (BEV) nahezu vergleichbar mit Kleinwagen (konventionell), bei einer jährl. Laufleistung von 12.000 km Gesamtkostenvergleich BEV vs. Benziner vs. Diesel (Quelle: Fachhochschule Erfurt, Städtebau-Institut der Universität Stuttgart, 2015) 10 Break Even Darstellung jährl. Gesamtkosten / Fahrleistung: mit Zunahme der Fahrleistung steigt die Wirtschaftlichkeit ggü. konventionellen Fahrzeugen Gesamtkostenvergleich anhand der Fahrleistung: • Ab Jahresfahrleistung von 23.000 km können E-Fahrzeuge bereits günstiger als konv. Fahrzeuge sein. • Bei steigenden Fahrleistungen (z.B. Taxi-Betrieb) steigen TCO-Vorteile weiter an (nach vier Jahren Haltedauer: 55.000 € Betriebskostenersparnis eines BEV im Vergleich zu einem Diesel-Taxi bei jeweils 70.000 km p.a). (Quelle: Fachhochschule Erfurt, StädtebauInstitut der Universität Stuttgart, 2015) 11 Zusammenfassung: Marktsituation + Flottenaufbau in den Regionen des BMVI • Breites Angebot an Technologien, Fahrzeugtypen und -klassen verfügbar • Erkennbare Marktaktivierung infolge der Förderprogramme der Bundesregierung seit 2011 FAZIT • Nennenswerter Markthochlauf seit 2014 • Praxistauglichkeit der Fahrzeuge vorhanden: Reichweiten decken die tgl. Wegstrecken auch unter Realbedingungen hinreichend ab (Unsicherheiten bezüglich Batterielebensdauer und Leistungseinbußen) • Integration der Fahrzeuge in Flotten (kommunal und gewerblich) als wichtige Stellschraube des Markthochlaufs • In der Gesamtkostenbetrachtung können EVs (Bsp. BEV Mini) bereits ab Laufleistungen von 23.000 km/Jahr ihre Kostenvorteile ausspielen (Unsicherheiten bzgl. Restwerte der Fahrzeuge) 12 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Oliver Braune Programmleiter Elektromobilität [email protected] NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoffund Brennstoffzellentechnologie Fasanenstraße 5 10623 Berlin www.now-gmbh.de
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