1 Donnerstag, 15. Oktober · 20:00 Uhr manfrEd sPiTzEr & manfrEd osTEn Bildung oder digitale Demenz? Wissen oder Information? Sonntag, 18. Oktober · 17:00 Uhr hans-Joachim maaz Empathie und Narzissmus 13 14 Montag, 19. Oktober · 20:00 Uhr marTin PunTigam, hEinz obErhummEr & WErnEr grubEr und diE WElT dEr Physik ScIENcE BUSTERS – Das Universum ist eine Scheißgegend 15 Mittwoch, 21. Oktober · 20:00 Uhr Prof. dr. günTEr ziEglEr Mathematik – Das ist doch keine Kunst! 16 Donnerstag, 22. Oktober · 20:00 Uhr goTTfriEd schaTz Wissen, Wissenschaft und Big Science 17 Freitag, 23. Oktober · 20:00 Uhr barTram, hEschElEr, TauPiTz & müllEr-Jung Keimbahn Manipulation – der Gen-GAU? 18 Samstag, 24. Oktober · 10:00 Uhr barTEns, bEnEckE, gassEn, kasTnEr & lindEn Die Grenzen der Empathie? 5. Empathie-Konferenz Dienstag, 27. Oktober · 20:00 Uhr Prof. ulrich schWarz Physik der Zelle – Lässt sich die Biologie vermessen? Mittwoch, 28. Oktober · 20:00 Uhr sabriyE TEnbErkEn Die Traumwerkstatt von Kerala Mittwoch, 28. Oktober · 20:00 Uhr marTin WalkEr Germany 2064 19 20 21 22 Montag, 02. November · 20:00 Uhr fabian schEidlEr & ulrich duchroW Das Ende der Megamaschine und die Antwort der Religionen 24 Dienstag, 3. November · 20:00 Uhr PavEl krouPa Dunkle Materie, dunkle Energie – Muss das sein? Das kosmologische Standardmodell auf dem Prüfstand 25 Mittwoch, 4. November · 20:00 Uhr rüdigEr safranski & manfrEd osTEn Veränderung der Zeit in unserer technischen Ära 26 Donnerstag, 5. November · 20:00 Uhr klaus mainzEr Komplexe Systeme, chaostheorie und selbstschaffende Ordnung? Komplexität als integrative Wissenschaft 27 Freitag, 6. November · 20:00 Uhr hannah monyEr & marTin gEssmann Die Gedächtnis-Revolution – Warum Sie Ihr „schlechtes Gedächtnis“ getrost vergessen können 28 Sonntag, 08. November · 17:00 Uhr hans-Joachim gEhrkE Auf klärung durch Archäologie? 29 Dienstag, 10. November · 20:00 Uhr karlhEinz mEiEr Klassische Komplexe Systeme und die Facetten neuromorpher Hardware 30 Freitag, 13. November · 20:00 Uhr diETmar daTh Venus siegt 31 Sonntag, 15. November · 17:00 Uhr frans dE Waal Der Mensch, der Bonobo und die zehn Gebote – Moral ist älter als Religion 32 Montag, 16. November · 20:00 Uhr marTín caParrós Der Hunger 33 Dienstag, 17. November · 20:00 Uhr Thomas dE Padova Allein gegen die Schwerkraft Donnerstag, 3. Dezember · 20.00 Uhr brand, draghun & WEidEmüllEr Ordnung im chaos – Naturwissenschaften und Komplexe Systeme 46 Sonntag, 6. Dezember · 17:00 Uhr david gross Stringtheorie, Supersymmetrie und Multiversum – Wer bringt Licht in die verwirrenden Grenzen der Physik? 47 Montag, 7. Dezember · 20:00 Uhr bruno siciliano Roboter, die dem Menschen immer ähnlicher werden 48 Mittwoch, 09. Dezember · 20:00 Uhr hErmann ParzingEr Die Kinder des Prometheus 49 Donnerstag, 10. Dezember · 20:00 Uhr friEd, schEnk & TrÖgEr Lust auf Weltuntergang? 50 40 Sonntag, 13. Dezember · 17:00 Uhr JEan-mariE lEhn Materie, träge? – Von wegen! 51 41 Montag, 14. Dezember · 20:00 Uhr harald lEsch Die crux mit dem Licht 52 Donnerstag, 17. Dezember · 20:00 Uhr Eric kandEl Das Zeitalter der Erkenntnis Die Erforschung des Unbewussten in Kunst, Geist und Gehirn von der Wiener Moderne bis heute 53 34 Donnerstag, 19. November · 20:00 Uhr bErgdolT, ThiEr, WiTTbrodT & TrÖgEr Auge Auf – Auf klärung? 35 Freitag, 20. November · 20:00 Uhr bauEr, dickE & sTErn Die öffentliche Wissenschaft? 36 Samstag, 21. November · 20:00 Uhr rufus bEck Blade Runner Sonntag, 22. November · 17:00 Uhr alkan, bischoff, roJas & PlETTEr Roboter – An die Arbeit!? Montag, 23. November · 20:00 Uhr EugEnE myErs Vom Genom zum fertigen Menschen – Lichtbasierte Systembiologie Dienstag, 24. November · 20:00 Uhr Prof. chrisTian carl von WEizsäckEr Komplexität und Einfachheit in der globalisierten Wirtschaftswelt Dienstag, 24. November · 20:00 Uhr lEif randT Planet Magnon Mittwoch, 25. November · 20:00 Uhr JürgEn kaubE Im Reformhaus – Zur Krise des Bildungssystems Freitag, 27. November · 20:00 Uhr WalTEr siTTlEr & rainEr mausfEld Guantanamo-Tagebuch Fälschung oder Folter 37 38 39 42 43 Sonntag, 29. November · 17:00 Uhr Prof. dr. rEinhard hohlfEld Das getäuschte Gehirn – Ein vergnüglicher Streifzug durch Optik, Neurobiologie und Zauberei 44 4 GeIst HeIdelberG soll die Trennung in Hirnhälften aufheben und die Sichtweise ihrer engen Beziehung hervorheben. Insbesondere die Ergänzung von Literatur und Wissenschaft soll die Begegnung von Wissenschaftskulturen und Öffentlichkeit intensivieren. Es ist Zeit, die Poetik der Naturwissenschaften zu entdecken. Das UNEScO-Lichtjahr trifft auf die Literary city Heidelberg und der Gastgeber ist GeIst HeIdelberG. „Lieber eine Kerze anzünden, als über Finsternis klagen.“ (chinesische Weisheit) Zehn internationale Autoren sind auf dem Weg nach Heidelberg, um bei Physik, Biologie, Medizin, Neurologie u. v. a. zu hospitieren und uns ihre Funde zu liefern. Aktuelle naturwissenschaftliche Fragen und Debatten sollen genauso beschäftigen wie die großen Themen Komplexe Systeme, Bildung, Wissenschaft und Kunst etc. Gehirne, Immunsysteme, ökologische Systeme, Zellen, Ameisenkolonien, Universitäten sind alle Komplexe Systeme. Komplexität lehrt Demut, schürt aber auch Unermüdlichkeit. Dank gebührt vor allem der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung athenaeum, ohne die GeIst HeIdelberG 2015 nicht möglich wäre. Kümmern Sie sich rechtzeitig um Ihre Karten … es wird ein heißer Herbst! Ihr Jakob J. Köllhofer · Direktor 5 Wissenschaft als Religion? Die Komplexität der Welt nimmt weiter zu. Der einzelne Mensch erlebt dies oft als unübersichtlich oder sogar verunsichernd. Umso mehr ist verlässliche Orientierung gefragt. Hat die Religion als Stifterin von Werten, Sinn, Normen ausgedient? Die Naturwissenschaften haben angefangen, diese Aufgaben zu übernehmen – auch die Verantwortung dafür? Das DAI hat zehn international renommierte Schriftsteller als Kundschafter auf die Reise geschickt. Durch ein „Praktikum“ in einem Heidelberger Wissenschaftsinstitut erkunden sie, wie sehr heute die Wissenschaften unsere Sicht auf die Welt, unsere Anforderungen an die Gesellschaft, auch unsere Sprache bestimmen. Die Erkenntnisse, die sie aus ihren intensiven Gesprächen mit Forschern gewinnen, verarbeiten sie in einem literarischen Text. In Sujet und Genre sind sie dabei völlig frei. Im Frühjahr 2016 stellen die Autoren ihre Texte gemeinsam mit den Wissenschaftlern der Öffentlichkeit in einem Townhall Meeting vor; die Texte werden anschließend als Buch veröffentlicht. Das Projekt des DAI wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Mehr Informationen gibt es unter www.dai-heidelberg.de. 6 Einige der „Praktikanten“ lesen während ihres Heidelberg-Aufenthalts am DAI aus neuesten Werken: Freitag, 25. September: Tim Parks (England/iTaliEn) Schriftsteller, Übersetzer, Sachbuchautor, Kenner europäischer Geistesgeschichte Donnerstag, 29. Oktober: raoul schroTT (ÖsTErrEich) Dichter, Übersetzer, Schriftsteller, bekannt durch seine Neuübersetzung der Ilias Sonntag, 8. November: colm Toíbín (irland) Journalist und Schriftsteller, dessen Werk immer neu um Identität kreist 7 WISSENScHAFT UND LITERATUR BEGEGNEN SIcH Wissenschaftlern wird es zunehmend wichtig, ihre Ergebnisse einem großen Publikum verständlich und gut geschrieben mitzuteilen. Schriftsteller wiederum nehmen Themen aus Wissenschaft und Technik vielschichtig und kenntnisreich in ihr literarisches Werk auf. Beide Bewegungen zeigen, wie viel sinnvoller es ist, die Grenzen zwischen Disziplinen durchlässig zu gestalten, um die Ansprüche der heutigen Welt vollständig zu erfassen. Eine Auswahl aus unserem Literaturprogramm: Mittwoch, 28. Oktober: marTin WalkEr – Germany 2064 Freitag, 13. November: diETmar daTh – Venus siegt Dienstag, 17. November: Thomas dE Padova – Allein gegen die Schwerkraft Dienstag, 24. November: lEif randT – Planet Magnon 8 9 ERLEBBARE WISSENScHAFTEN – ScHULE NEU DENKEN! Wie kann aus Wissensvermittlung echte Bildung werden? Bildung, die Menschen befähigt, die Gesellschaft von morgen verantwortlich mitzugestalten? Aus dieser Fragestellung wuchs 2014 in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (PH) das interaktive Bildungsangebot Erlebbare Wissenschaften. In diesem Rahmen werden für Schulklassen Projekttage zu natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Themen in Zusammenarbeit mit renommierten Wissenschaftlern verschiedener Institutionen und Studierenden der PH angeboten. Die Projekttage sind ein offizieller Bestandteil des Lehramtsstudiums, ermöglichen Kindern eine außerschulische und interaktive Lernerfahrung und erlauben Wissenschaftlern, Schule aktiv mitzugestalten. Programmatisch greifen die Erlebbaren Wissenschaften Themen auf, die dem DAI seit vielen Jahren am Herzen liegen. Ganz im Sinne von GeIst HeIdelberG wird Hochkomplexes im Konkreten verständlich gemacht. 10 Die Termine im Überblick: Fachbereich Biologie: Donnerstag, 19. November: Regenwald – „Die grüne Lunge der Erde“ Donnerstag, 10. Dezember: Meeresbiologie – Lebensraum Ozean Fachbereich Physik: Dienstag, 01. Dezember: Licht – Das Spektrum, das Leben ermöglicht Fachbereich Sachunterricht: Mittwoch, 02. Dezember: Menschenrechte Das Angebot der Fachbereiche Biologie und Sachunterricht richtet sich an Schulklassen der Stufen 3 bis 6, das Angebot des Fachbereichs Physik an Klassen der Stufen 8 bis 10. Bei Interesse an einem Projekttag wenden Sie sich bitte an concha von Mannstein: [email protected]. 11 OKTOBER 12 Donnerstag, 15. Oktober · 20:00 Uhr · Im Dialog manfrEd sPiTzEr & manfrEd osTEn Bildung oder digitale Demenz? Wissen oder Information? Manfred Spitzer beschreibt in digitale demenz die Tendenz zur Schwächung der Lernfähigkeit und des Gedächtnisses, die sich auf den Einsatz digitaler Medien als Lernmittel zurückführen lässt. Durch die regelmäßige Nutzung von schnell verfügbaren Informationen lagern wir die Arbeit unseres Gehirns aus und schaden langfristig unserem Körper und vor allem unserem Geist, so Spitzer. Bewegen wir uns also tatsächlich auf eine „digitale Demenz“ zu? Prof. Manfred Spitzer ist ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm und leitet in dieser Funktion auch das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen an der Universität Ulm, das er 2004 gründete und das sich vor allem mit der Neurodidaktik beschäftigt. Dr. Manfred Osten ist Kunsthistoriker und ehemaliger Diplomat. Nach über 30 Jahren im diplomatischen Dienst war er von 1995 bis 2003 Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung. Osten ist außerdem als Autor und Journalist tätig und publizierte zahlreiche kulturwissenschaftliche Arbeiten. 13 Sonntag, 18. Oktober · 17:00 Uhr · Vortrag hans-Joachim maaz Empathie und Narzissmus Das Verständnis für andere bleibt immer begrenzt. Nur wer sich selbst gut versteht, versteht auch andere. Das Selbstverständnis – als Basis für Empathie – wird durch gute frühkindliche Bindung und Beziehungsspiegelung erworben. Gestörte Empathie verursacht narzisstische Störungen. Narzisstische Entwicklungsstörungen löschen Empathie. Durch die narzisstischen Defizite fehlt Empathie für individuelle Konflikte, für soziale Ungerechtigkeiten und für globale Folgen unserer Lebensweise. Empathiemangel ist die Quelle aller Fehlentwicklungen. Dr. Hans-Joachim Maaz ist Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin. Als Autor publiziert er seit 1990 Kolumnen, Essays und Bücher, u. a. die narzisstische Gesellschaft – ein Psychogramm (2012). Vortrag als Vorlauf zur empathie-Konferenz am 24. Oktober 14 Montag, 19. Oktober · 20:00 Uhr · Kleinkunst Ort: Aula der Neuen Universität marTin PunTigam, hEinz obErhummEr & WErnEr grubEr und diE WElT dEr Physik ScIENcE BUSTERS – Das Universum ist eine Scheißgegend „71 Prozent des Planeten sind mit Wasser bedeckt, das bisschen Land dazwischen besteht […] aus Wüsten, […] Wald mit wilden Tieren und […] Menschen und Mikroben, die es auch nicht immer nur gut mit einem meinen. Und das ist erst die Erde, der bei weitem lebensfreundlichste Himmelskörper für solche wie uns! Woanders ist es beileibe nicht besser: die Venus eine Schwefelhölle, der Mars rostig und der Saturn […] ein Urlaubsparadies für Gefrierbrand. […] Mit anderen Worten ‚Das Universum ist eine Scheißgegend‘. Oder, um mit Gerhard Polt zu sprechen: ‚Dort fahren wir nicht mehr hin.‘ Prof. Heinz Oberhummer (Theoretische Physik, TU Wien), Lekt. Dir. Werner Gruber (Experimentalphysik, Uni Wien) und Kabarettist Martin Puntigam erklären u. a., warum das Universum kein Streichelzoo ist, wieso man Planeten so schwer trifft und wo man gegen außerirdische Bakterien unterschreiben kann.“ (Science Busters, 2015) 15 Mittwoch, 21. Oktober · 20:00 Uhr · Vortrag Prof. dr. günTEr ziEglEr Mathematik – Das ist doch keine Kunst! Wo wir nur einen Weihnachtsstern oder einen kunstvollen Knoten sehen, zeigt uns der „Popstar unter den Mathematikern“ Günter Ziegler die Mathematik in ihrer ganzen Schönheit. In seinem Buch Mathematik – das ist doch keine Kunst! betrachtet der Geometrieprofessor 24 Bilder, die nur auf den ersten Blick nichts mit Mathematik zu tun haben. – So schön kann Mathe sein! Prof. Dr. Günter Ziegler, geboren 1963 in München, ehemaliger Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, ist aktuell Professor für Geometrie an der Freien Universität Berlin. 2010 trat er in Stefan Raabs Sendung tV total auf und versuchte, diesem die Angst vor Zahlen zu nehmen. Für seine Fähigkeiten als Mathematik-Erklärer wurde er mehrfach ausgezeichnet, ebenso für seine wissenschaftlichen Leistungen, u. a. mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. 16 Donnerstag, 22. Oktober · 20:00 Uhr · Vortrag goTTfriEd schaTz Wissen, Wissenschaft und Big Science Wissenschaft ist für Gottfried Schatz vor allem die Verwandlung von Unwissenheit. Wissen steht dazu im Gegensatz, wenn sich die wissenschaftliche Ausbildung vor allem um den Erwerb von Wissen und beruflichen Fähigkeiten drehen soll. Stattdessen ist die wissenschaftliche Bildung vor allem ein kreativer Umgang mit Unwissenheit. „Der Besitz von Wissen bedeutet uns weniger als die Überzeugung, dass wir Wissen stets neu schaffen können“, so umschreibt Schatz ein Selbstverständnis von Wissenschaft. Was bedeutet das für eine Big Science? Wie kann aus Wissensvermittlung echte Bildung werden? Prof. em. Gottfried Schatz, geboren 1936 in Österreich, ist ein renommierter Biochemiker mit österreichisch-schweizerischen Wurzeln. Er veröffentlichte zahlreiche Essays, wissenschaftliche Publikationen und kürzlich den Roman Postdoc (2015). Sein großes internationales Renommee ist seinen Leistungen als „Wissenschafts-Manager“ geschuldet. 17 Freitag, 23. Oktober · 20:00 Uhr · Im Dialog barTram, hEschElEr, TauPiTz & müllEr-Jung Keimbahn Manipulation – der Gen-GAU? Die Manipulation von Keimbahnen durch gentechnische Eingriffe – ein Skandal! Vom wissenschaftlichen PR-Gag bis hin zu ernsthaften bioethischen Erwägungen reichen die Reaktionen auf mögliche Forschungsergebnisse aus china. Führende Wissenschaftler diskutieren ein Moratorium für manipulierende Genom-Technik, während in England Kinder mit drei biologischen Eltern Realität werden. Bedeuten Eingriffe in die Keimbahn den genetischen GAU? Oder braucht es nüchterne Einschätzungen über pragmatische Möglichkeiten und ethische Grenzen in der synthetischen Biologie? Welche Interessen stehen hinter einer kontrollierten Anwendung und präventiven Maßnahmen? Mit: Prof. Claus Bartram • Direktor des Instituts für Humangenetik, Uni Heidelberg Prof. Jürgen Hescheler • Direktor des Instituts für Neurophysiologie, Uni Köln Prof. Jochen Taupitz • Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Uni Mannheim Moderation: Joachim Müller-Jung • FAZ Wissenschaft 18 Samstag, 24. Oktober · 10:00 Uhr · Vortrag barTEns, bEnEckE, gassEn, kasTnEr & lindEn Die Grenzen der Empathie? 5. Empathie-Konferenz Empathie für alle? Unsere fünfte Empathie-Konferenz führt uns unter anderem in die Grenzgebiete des empathischen Empfindens. Seit selbst Psychopathen über eine instrumentelle Empathie zu verfügen scheinen, stellt sich die Frage nach den Grenzen des empathischen Mitgefühls. Sind Narzissmus, Wut, Verbitterung und Sadismus die Antipoden der Empathie oder markieren sie nur ihre Grenzen? Wo die Hirnforschung schon die Spiegelneuronen in Zweifel zieht, wollen wir keine naive Bejahung der Empathie. Vielmehr wird zu klären sein, wie sehr empathische Therapie, Mitgefühl für andere und Einfühlungsvermögen mächtige Verbündete sind. Es geht weiterhin um Glück und Gesundheit, wenn wir uns die dunklen Seiten der Empathie betrachten. Referenten (Ablauf unter www.dai-heidelberg.de): Dr. Werner Bartens • Leiter Wissenschaftsressort der sZ Lydia Benecke • Kriminalpsychologin Prof. Hans Günther Gassen • Biochemiker und Fachmann für Biotechnologie Dr. Heidi Kastner • Psychiaterin und Österreichs bekannteste Gerichtsgutachterin Prof. Michael Linden • Psychiater und Psychologe, charité Berlin 19 Dienstag, 27. Oktober · 20:00 Uhr · Vortrag Prof. ulrich schWarz Physik der Zelle – Lässt sich die Biologie vermessen? Die Lebenswissenschaften werden immer quantitativer. Auch die kleinste Einheit des Lebens, die biologische Zelle, wird zunehmend besser vermessen. Mit Hilfe von neuartigen Experimenten und der mathematischen Modellbildung sind wir dabei, ein umfassendes Verständnis des komplexen Systems „Zelle“ aufzubauen. In diesem Vortrag wird erklärt, was wir dabei schon über die physikalischen Kräfte und Energien gelernt haben, die neben genetischen und biochemischen Faktoren das Verhalten von menschlichen Zellen bestimmen. Dieses quantitative Verständnis ist auch wichtig, um Abweichungen zu erkennen, zum Beispiel bei Krankheiten wie Krebs. Ulrich Schwarz ist seit 2009 Professor am Institut für Theoretische Physik und Mitglied des BioQuant-Zentrums für quantitative Biologie an der Universität Heidelberg. In der Reihe Komplexe systeme 20 Mittwoch, 28. Oktober · 20:00 Uhr · Literatur sabriyE TEnbErkEn Die Traumwerkstatt von Kerala Ihre Blindenschule in Tibet wird heute von den Schülern der ersten Generation geleitet – nun hat Sabriye Tenberken das kanthari-Institut im südindischen Kerala gegründet. Es ist eine globale Traumwerkstatt: ein campus für Visionäre aus aller Welt, die selbst einer gesellschaftlichen Randgruppe angehören. Hier lernen sie alles, was nötig ist, um Ideen von einer gerechteren Welt zu realisieren. Tenberken berichtet im Buch von kanthari-Projekten in Afrika – sei es mit AIDS-Waisen oder Menschen mit Albinismus. Sabriye Tenberken, geboren 1970, erblindete im Alter von zwölf Jahren. Sie studierte Tibetologie, Soziologie und Philosophie. 1998 gründete sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten die Blindenschule in Lhasa. Für ihr Engagement wurde sie u. a. mit dem Hero Award des time Magazine und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Anlässlich des Internationalen Jahr des lichts der UNEScO 21 Mittwoch, 28. Oktober · 20:00 Uhr · Literatur marTin WalkEr Germany 2064 Martin Walker entwirft ein Bild von Deutschland im Jahr 2064: High-Tech-Städte unter staatlicher Kontrolle stehen selbstverwalteten Natur-Kommunen gegenüber. Seuchen breiten sich aus, doch die Keime sind multiresistent. Maschinen und Roboter werden immer eigenständiger und „arbeiten“ beim Militär … Walker schreibt Themen weiter, die heute bedrängend sind, und verpackt sie in einen Entführungsfall. Engster Mitarbeiter des Ermittlers: ein Roboter. Doch ist der nach dem letzten Update noch vertrauenswürdig? Martin Walker, geboren 1947 in Schottland, war 25 Jahre lang politischer Journalist beim Guardian. Er ist Mitglied des Think Tanks Global business Policy Council der Beratungsfirma A. T. Kearney, der gemeinsam mit deutschen Unternehmern und Politikern Zukunftsszenarien entwickelt hat. Walker lebt in Washington und im Périgord. Sprache: Englisch 22 NOVEMBER 23 Montag, 02. November · 20:00 Uhr · Im Dialog fabian schEidlEr & ulrich duchroW Das Ende der Megamaschine und die Antwort der Religionen Fabian Scheidlers Buch das ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation (2015) führt in einer historischen Spurensuche zu den Ursprüngen ökonomischer, militärischer und ideologischer Macht. Prof. Ulrich Duchrow diskutiert mit dem Autor über einen Ausstieg aus der kapitalistischen Megamaschine und die Rolle, die Religionen dabei spielen können. Fabian Scheidler, Jahrgang 1968, arbeitet als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. Er ist Mitbegründer des 2009 ins Leben gerufenen unabhängigen Fernsehmagazins Kontext tV, das sich mit den Fragen der globalen Gerechtigkeit befasst. Ulrich Duchrow, Jahrgang 1935, ist apl. Professor für Systematische Theologie an der Universität Heidelberg, Moderator von Kairos Europa und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Attac. 24 Dienstag, 3. November · 20:00 Uhr · Vortrag PavEl krouPa Dunkle Materie, dunkle Energie – Muss das sein? Das kosmologische Standardmodell auf dem Prüfstand „Die noch rätselhafte Dunkle Materie soll eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Galaxien spielen […]. Doch Beobachtungen in unserer kosmischen Nachbarschaft nähren Zweifel an der Existenz dieser Materieform.“ (Spektrum der Wissenschaft). Benötigen astronomische Daten tatsächlich das Vorhandensein Dunkler Materie? Welche Konsequenzen hätte es, wenn die Existenz Dunkler Materie mit astronomischen Daten ausgeschlossen werden kann? Mit seiner These entfacht Kroupa eine hitzige, folgenschwere Wissenschaftsdebatte und stellt sich gegen die große Mehrheit seiner Zunft. Dieses „Abseits“ hält ihn auch fern von den Fleischtöpfen der Fördergelder. Mut, Überzeugung oder Skurrilität? Prof. Dr. Pavel Kroupa, 1963 in der Tschechoslowakei geboren, ist Astrophysiker und leitet an der Universität Bonn eine Forschungsgruppe, die sich mit der Dynamik von Galaxien beschäftigt. 25 Mittwoch, 4. November · 20:00 Uhr · Im Dialog rüdigEr safranski & manfrEd osTEn Veränderung der Zeit in unserer technischen Ära Ein Buch über die Zeit – und damit über das Leben: Was macht die Zeit mit uns? Was machen wir aus ihr? Feinsinnig beschreibt Safranski das Spannungsfeld zwischen Vergehen und Beharren. Jenseits der Uhren, die ein objektives Zeitmaß vorgaukeln, und jenseits gesellschaftlichen Termingetriebes ermutigt er dazu, den Reichtum der Zeiterfahrung zurückzugewinnen. Prof. Dr. Rüdiger Safranski, geboren 1945, ist Philosoph und schrieb Biografien über E.T.A. Hoffmann, Nietzsche, Goethe und Schiller, auch Bücher über die menschlichen Grundfragen (das bose). Er wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2014 mit dem Thomas-Mann-Preis. Seit 2012 lehrt er Philosophie an der Freien Uni Berlin. Dr. Manfred Osten ist Autor, Jurist und Kunsthistoriker. Er war über 30 Jahre lang Diplomat, u. a. in Afrika und Japan, und von 1995 bis 2003 Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung. Er publizierte zahlreiche kulturhistorische Arbeiten. 26 Donnerstag, 5. November · 20:00 Uhr · Vortrag klaus mainzEr Komplexe Systeme, chaostheorie und selbstschaffende Ordnung? Komplexität als integrative Wissenschaft Im Zeitalter der Globalisierung werden die Lebensbedingungen der Menschen immer vielschichtiger und unübersichtlicher. Klaus Mainzer widmet sich schwerpunktmäßig Komplexen Systemen in Natur, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft, dem Paradigma der Selbstorganisation, der chaostheorie und der künstlichen Intelligenz aus einer philosophischen Perspektive. Er fragt: Welche Konsequenzen lassen sich aus der Wissenschaft vom Komplexen für unser Handeln ziehen? Welche Perspektiven ergeben sich für Länder, Kulturen und Religionen? In der Diversität moderner Welt bietet die Komplexitätsforschung Integration oder – mit den Worten von Leibniz – „Einheit in der Vielheit“. Prof. Dr. Klaus Mainzer, geboren 1947, studierte Physik, Mathematik und Philosophie. Er gilt als philosophisch-wissenschaftlicher Experte auf dem Gebiet der Komplexen Systeme und bekleidet an der TUM München den Lehrstuhl für Philosophie und Wissenschaftstheorie. In der Reihe Komplexe systeme 27 Freitag, 6. November · 20:00 Uhr · Vortrag hannah monyEr & marTin gEssmann Die Gedächtnis-Revolution – Warum Sie Ihr „schlechtes Gedächtnis“ getrost vergessen können Unser Gedächtnis hat einen zweifelhaften Ruf. Es verfälscht Erinnerungen und speichert nur unvollständig, was wir uns merken wollen. Doch die neueste Forschung revolutioniert unser Verständnis von Gedächtnis: Ob „Elefantengedächtnis“ oder „Hirn wie ein Sieb“ spielt kaum eine Rolle, da unser Gedächtnis kein Archiv ist, das Erlebtes statisch ablegt, sondern ein viel anspruchsvolleres Netzwerk: Seine radikale Zukunftslogik bestimmt, was wir uns merken, wie wir lernen und wer wir sind. Prof. Dr. Hannah Monyer, 1957 in Rumänien geboren, ist eine der weltweit renommiertesten Hirnforscherinnen. Seit 1999 ist sie Direktorin der Abteilung Klinische Neurobiologie der Uniklinik Heidelberg. 2004 wurde sie mit dem Leibniz-Preis geehrt. Prof. Dr. Martin Gessmann, geboren 1962, studierte in Tübingen, Nantes und Washington D.c. 2010 wurde er in Heidelberg zum Professor für Philosophie berufen, seit 2011 ist er Professor für Kultur- und Techniktheorie und Ästhetik an der HfG in Offenbach am Main. 28 Sonntag, 08. November · 17:00 Uhr · Vortrag hans-Joachim gEhrkE Auf klärung durch Archäologie? Auf klärung lässt sich zunächst im Sinne der Auf klärung eines Geschehens, Verbrechens etc. verstehen. In diesem Sinne ist es evident, dass Archäologie – vergleichbar der Spurensicherung – zur Auf klärung beiträgt. Im Rahmen der historischen Epoche und des damit verbundenen Ideals bilden jedoch warnende Beispiele einer politisch instrumentalisierten Archäologie den Ausgangspunkt: Gerade im Zusammenhang mit der Formierung von Nationen und Kulturen wird das Fach häufig zur Legendenbildung und Legitimierung benutzt und sollte deshalb eher auf die kritische Analyse solcher „mythisierender“ Verfahren ausgerichtet sein. Prof. Dr. Hans-Joachim Gehrke ist einer der renommiertesten deutschen Althistoriker. Von 2008 bis 2011 war er Präsident des Deutschen Archäologischen Institutes, 2010 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. 29 Dienstag, 10. November · 20:00 Uhr · Vortrag karlhEinz mEiEr Klassische Komplexe Systeme und die Facetten neuromorpher Hardware Das menschliche Gehirn dient Physikern als Vorbild, um neuartige computer zu entwickeln, denn die Fähigkeiten unseres Gehirns übertreffen klassische Rechner um Längen. Karlheinz Meier erklärt in seinem Vortrag, welche Vorteile neuromorphe Systeme bieten und wie man sie herstellt. Die Ziele seiner Forschung im Bereich der klassischen Komplexen Systeme sind Auf bau und Betrieb von elektronischen Modellsystemen zum besseren Verständnis der Prinzipien der Informationsverarbeitung im Gehirn und die Entwicklung von neuartigen Sensoren für den Einsatz in der medizinischen Diagnostik. Prof. Dr. Karlheinz Meier lehrt seit 1992 an der Universität Heidelberg und bekleidet dort den Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Fakultät für Physik und Astronomie. In der Reihe Komplexe systeme 30 Freitag, 13. November · 20:00 Uhr · Literatur diETmar daTh Venus siegt Die Venus, in ferner Zukunft. Ein gewaltiges soziales Experiment findet statt: Können Menschen, Roboter und räumlich ungebundene künstliche Netzintelligenzen gleichberechtigt miteinander existieren? Eine neuartige Programmiersprache soll den Menschen einen Fortschrittssprung bringen. Das Regime verspricht, von Ausbeutung und Abhängigkeit zu befreien. Der Weg dahin: eine Diktatur … Dath erzählt aus dem Blick eines jungen privilegierten Politikersohns, der Befreiung und Terror, Zwang und Emanzipation unter höchstentwickelter Technik erlebt. Dietmar Dath, geboren 1970, ist Schriftsteller, Übersetzer, Musiker und Publizist. Er studierte Literaturwissenschaft und Physik. Von 2001 bis 2007 war er Feuilletonredakteur der FAZ (und trotzdem bekennender Marxist); seit 2011 ist er für die FAZ als Filmkritiker tätig. 31 Sonntag, 15. November · 17:00 Uhr · Vortrag frans dE Waal Der Mensch, der Bonobo und die zehn Gebote Moral ist älter als Religion Es ist nicht die Erfindung des Menschen, moralisch zu sein. Aber: Woher kommt die Moral? Wie hilft sie uns dabei, richtig zu handeln? Der weltbekannte Primatenforscher Frans de Waal beantwortet Fragen rund um Moral und Religion mit Blick auf Primaten und andere Tiere, die uns erstaunlich nahestehen: Im gottlosen Universum beobachtet er, wie Menschenaffen gerecht, kooperativ und empathisch handeln. Die Konsequenz: Moral muss älter sein als Religion. Vielschichtig erläutert er, welchen Beitrag Religion und Humanismus dennoch zu einer funktionsfähigen Gesellschaft leisten. Frans de Waal, geboren 1948 in den Niederlanden, ist Biologe und Primatenforscher, Professor für Psychobiologie an der Emory University und Direktor des Yerkes National Primate Research center in Atlanta. Er wurde durch zahlreiche populärwissenschaftliche Buchveröffentlichungen bekannt und vom time Magazine in die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten aufgenommen. Sprache: Englisch 32 Montag, 16. November · 20:00 Uhr · Vortrag marTín caParrós Der Hunger Alle zwölf Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Unterernährung. Der Hunger, heißt es, ist das größte lösbare Problem der Welt. Doch offensichtlich lösen wir es eben nicht – eine Schande. Fünf Jahre hat caparrós die Welt bereist, um das Elend zu kartografieren. Am Ende der Reise steht ein einzigartiges Buch: Großreportage, Geschichtsschreibung und wütendes Manifest. Hunger, sagt er, ist keine Naturkatastrophe. Hunger ist der krasseste Ausdruck der enormen sozialen Ungleichheit einer Welt, in der das reichste Prozent mehr besitzt als alle anderen zusammen. Martín caparrós, geboren 1957 in Buenos Aires, ist Schriftsteller, Journalist und ein bedeutender Intellektueller der spanischsprachigen Welt. Für seine Essays und Romane erhielt er viele Auszeichnungen, unter anderem den renommierten Journalistenpreis Rey de España. Sprachen: Englisch/Deutsch 33 Dienstag, 17. November · 20:00 Uhr · Literatur Thomas dE Padova Allein gegen die Schwerkraft Berlin 1914: Eine schwierige Phase in Albert Einsteins Leben. Die Ehe mit Mileva scheitert, Deutschland zieht begeistert in den Krieg. Kollegen wie Max Planck unterschreiben den rassistischen Aufruf an die Kulturwelt, sein Freund Fritz Haber propagiert das Giftgas, das die Kriegsführung auf eine neue Stufe von Unerbittlichkeit hebt. Thomas de Padova zeigt, wie Einstein in seinen frühen Berliner Jahren zum leidenschaftlichen Pazifisten wird – und wie er inmitten einer erschütterten Welt die Physik neu erfindet. Thomas de Padova, geboren 1965, studierte Physik und Astronomie in Bonn und Bologna. Von 1997 bis 2005 war er Wissenschaftsredakteur beim tagesspiegel. Sein Buch das Weltgeheimnis über Kepler und Galilei wurde 2010 Wissenschaftsbuch des Jahres. Er lebt als freier Publizist in Berlin. 34 Donnerstag, 19. November · 20:00 Uhr · Im Dialog bErgdolT, ThiEr, WiTTbrodT & TrÖgEr Auge Auf – Auf klärung? Evolutionsbiologisch gesehen ist das Auge ein einzigartiges Organ. Es verarbeitet optische Reize in Zusammenarbeit mit dem Gehirn und ist unser „Fenster zur Welt“. Ungeachtet der repräsentativen Bildverarbeitung lädt jedoch das Gesehene immer zu Interpretationen ein. Das Auge selbst wird dadurch zu einer Metapher für Wissen, Vernunft und Auf klärung. Im Sinne einer aufgeklärten Welt wäre das Auge ein Instrument, damit wir die Welt sehen, wie sie ist. Steckt dahinter ein Auftrag der Auf klärung? Wie lässt sich das Auge im Wechselspiel mit dem Gehirn verstehen? Welche Rolle spielte es in der Wissenschaftsgeschichte? Mit: Prof. Dr. Dr. Klaus Bergdolt • Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, Uni Köln Prof. Dr. Hans-Peter Thier • Leiter der Kognitiven Neurologie, Uniklinik Tübingen Prof. Dr. Joachim Wittbrodt • centre for Organismal Studies, Uni Heidelberg Moderation: Jörg Tröger Anlässlich des Internationalen Jahr des lichts der UNEScO 35 Freitag, 20. November · 20:00 Uhr · Im Dialog bauEr, dickE & sTErn Die öffentliche Wissenschaft? „Die Wissenschaft hat festgestellt…“, heißt es unter anderem in einem populären Kinderlied. Was jedoch stellt die Wissenschaft fest und wie lautet ihr öffentlicher Bildungsauftrag? Schnell stehen sich die Vorstellungen einer humanistischen Bildung und einer ökonomischen Ausbildung gegenüber und laden zu Polemiken ein. Dass Wissenschaft auch forschende Unsicherheit ist, geht oft unter. Konkrete Probleme der Finanzierung von Grundlagenforschung und ein öffentlicher Austausch jenseits von Skandalen sind bleibende Herausforderungen. Droht ein Rückfall in Ideologien? Wie macht uns wissenschaftliche Bildung zukunftsfähig? Was kann Wissenschaftspolitik tun und was sind ihre Leitbilder? Welche Öffentlichkeit braucht die Wissenschaft und umgekehrt? Wir laden zu einem ergebnisoffenen Gespräch ein. Mit: Theresia Bauer • Wissenschaftsministerin Baden-Württemberg, Die Grünen Prof. Klaus Dicke • Politikwissenschaftler und ehemaliger Rektor, Uni Jena Prof. Elsbeth Stern • Lehr- und Lernwissenschaftlerin, ETH Zürich Moderation: Patrick Bahners • FAZ Feuilleton 36 Samstag, 21. November · 20:00 Uhr · Literatur rufus bEck Blade Runner Träumen Androiden von elektrischen Schafen? Der gleichnamige ScienceFiction-Klassiker über den Androidenjäger Rick Deckard ist vor allem durch die Verfilmung blade runner von 1982 mit Harrison Ford bekannt geworden. In einer von Atomstaub und Krieg verwüsteten Zukunft macht Deckard als verdeckter Ermittler Jagd auf entflohene Androiden. Diese sind von Menschen kaum noch zu unterscheiden und tauchen unter, um nicht enttarnt zu werden. Mit Rufus Becks einzigartiger Stimmkunst wollen wir Einblicke in Dicks Werk und eine etwas andere Mensch-Maschine-Interaktion ermöglichen. Es verwischen die Grenzen zwischen dem Menschen und dem, was er als sein Ebenbild erschaffen hat. Der Schauspieler, Hörbuch- und Synchronsprecher Rufus Beck wurde durch den Film der bewegte Mann einem großen Publikum bekannt. Im vergangenen Jahr begeisterte Beck das DAI-Publikum mit einem literarischen Ritt durch auserlesene Dramen von Shakespeare. Im Rahmen der robotertage 37 Sonntag, 22. November · 17:00 Uhr · Im Dialog alkan, bischoff, roJas & PlETTEr Roboter – An die Arbeit!? Im Rahmen der robotertage widmen wir uns Robotern, künstlicher Intelligenz und deren Auswirkungen auf Berufs- wie Arbeitswelt. Es sind nicht mehr nur klassische Industrieroboter, die menschliche Arbeitskraft ergänzen bzw. ersetzen. Mensch-Maschine-Interaktion erscheint ebenso in der Pflege oder Ähnlichem denkbar. Visionen von Programmen, die Zeitungsartikel schreiben, von Roboterautos und Haushaltshilfen sind längst nicht mehr nur ScienceFiction. Wie kann die Mensch-Maschine-Arbeit der Zukunft aussehen? Werden manche Arbeiten bald nur noch von Robotern erledigt? Gehen Wissenschaft und Unternehmen auf Zukunftsängste und Hoffnungen ein? Wann gibt es die erste Robotergewerkschaft? Mit: Saim Alkan • Geschäftsführer Kommunikationsagentur aexea GmbH Dr. Rainer Bischoff • Head of corporate Research, Kuka Roboter GmbH Prof. Raúl Rojas • Informatik, Robotik und intelligente Systeme, Uni Berlin Welf Schröter • Forum Soziale Technikgestaltung, Netzwerk ZIMT Moderation: Roman Pletter • Die ZeIt, Wirtschaftsredaktion Im Rahmen der robotertage 38 Montag, 23. November · 20:00 Uhr · Vortrag EugEnE myErs Vom Genom zum fertigen Menschen Lichtbasierte Systembiologie Eugene Myers studierte am caltech, den Bell Laboratries, der University of colorado, forschte bei celera Genomics in Rockville und Berkeley und am Howard Hughes Medical Institute – ein Visionär unter den Bio-Informatikern. Er arbeitete an der Entschlüsselung des menschlichen Genoms mit, seine Algorithmen ermöglichten einige große Sequenzierungsprojekte. Mit den Fortschritten bei der Genmanipulation und dem cRISPR/cas-System bekommt die Forschung Schnittwerkzeuge in die Hände, die überaus brisant sind. Dieser Bereich gehört derzeit zu den charakteristischsten, aber auch umstrittensten Segmenten der (Natur-)Wissenschaften. Myers leitet in Dresden ein neues Forschungszentrum der Systembiologie, wo Genetiker, Informatiker, Biologen, Mathematiker und Physiker unter seiner Regie zusammenarbeiten, um herauszufinden, wie aus dem genetischen Bauplan ein fertiger Mensch wird. Niemand kann von dieser faszinierenden Forschung leidenschaftlicher berichten als „Gene“ Myers. Sprache: Englisch 39 Dienstag, 24. November · 20:00 Uhr · Vortrag Prof. chrisTian carl von WEizsäckEr Komplexität und Einfachheit in der globalisierten Wirtschaftswelt Auch die Voraussagbarkeit ökonomischer Entwicklung unterliegt dem Tatbestand Komplexer Systeme. Optimisten verkünden immer wieder, dass sie die Entwicklungen exakt beurteilen können. Die jüngsten Krisen verlangen einen sorgfältigeren Umgang mit solchen Versprechungen. Auch wenn hinreichend viele Daten vorhanden sind, tut man gut daran, zu misstrauen. Das Wirtschaftsgeschehen ist immer auf dem prekären Grat zwischen Stabilität und Instabilität: Wäre es stabil, würden die Menschen sich so verhalten, dass es nicht mehr stabil wäre und umgekehrt. Es kann daher nie völlig voraussagbar oder völlig unvoraussagbar werden und ist somit immer in der Schwebe. Prof. christian von Weizsäcker hat in Basel promoviert, bevor er als ordentlicher Professor in Heidelberg, Bielefeld, Bonn, Bern und Köln lehrte. Er war Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts Köln und ist seit 2004 Senior Fellow am Bonner Max Planck Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern. Jüngst setzte sich Prof. von Weizsäcker mit den Krisen der Weltfinanz und Europa auseinander. In der Reihe Komplexe systeme 40 Dienstag, 24. November · 20:00 Uhr · Literatur lEif randT Planet Magnon Ein Sonnensystem, irgendwo: Armut, Krankheit, Naturkatastrophen, auch der Tod sind so gut wie verschwunden. Ein Zentralrechner steuert alles. Staatsgrenzen sind weg, die Menschen schließen sich, je nach Lebensstil, zu Kollektiven zusammen. Dank der Psychodroge Magnon sind sie frei von starken Gefühlen und leben im Wellness-Rausch – sind aber zugleich nüchtern und ohne Mitgefühl. Doch: Das „Kollektiv der gebrochenen Herzen“ strebt nach ungefilterten Emotionen und nach Umwälzung der Verhältnisse. Es kommt zum Konflikt … Leif Randt, geboren 1983, studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. 2011 erhielt er in Klagenfurt für schimmernder dunst uber Coby County den Ernst-Willner-Preis, 2012 den Düsseldorfer Literaturpreis. Die Kritik verglich Randt mit dem frühen christian Kracht und Dave Eggers. 41 Mittwoch, 25. November · 20:00 Uhr · Vortrag JürgEn kaubE Im Reformhaus Zur Krise des Bildungssystems Das Bildungssystem als Reformhaus? Jürgen Kaube spricht sich für eine Bildung aus, die Schulen und Hochschulen vom Reformeifer entlastet. Er stellt den mündigen Bürger in den Mittelpunkt und macht eine „selbstständige Lebensführung“ zum Bildungsziel. Reformen vom Fließband, eine einseitige Orientierung an Kompetenzen und immer neue soziale Aufgaben, die Schule und Hochschule leisten müssen, verhindern nötigen Optimismus. Dabei kann Bildung für sich etwas bewegen, wenn sie „wache, wahrnehmungsfähige und kenntnisreiche Bürger“ hervorbringt. Nicht mehr und nicht weniger? Jürgen Kaube, geboren 1962 in Worms, ist als Nachfolger des 2014 verstorbenen Frank Schirrmacher Mitglied des Herausgeberkreises der FAZ und zuständig für das Feuilleton. 42 Freitag, 27. November · 20:00 Uhr · Literatur WalTEr siTTlEr & rainEr mausfEld Guantanamo-Tagebuch Fälschung oder Folter Noch immer gibt es Guantanamo. Noch immer werden Menschen ohne Gerichtsurteil inhaftiert, unter Druck gesetzt, gefoltert. Kaum jemand konnte sich je ein Bild von diesem Gefängnis machen. Mohamedou Ould Slahis Guantanamo-tagebuch hat dies geändert. Der sehr persönliche Bericht ermöglicht erstmals einen Blick hinter die Zäune von Guantanamo und auf das Leben der Inhaftierten. Ergänzend spricht Rainer Mausfeld über die Rolle von Psychologen bei der Entwicklung von „weißer Folter“. Lesen wird der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Walter Sittler. Walter Sittler, Schauspieler und Produzent, ist neben seinem künstlerischen Engagement auch gesellschaftlich aktiv. Sehr kritisch steht er „Stuttgart 21“ gegenüber. Rainer Mausfeld ist Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Kiel. Er beschäftigt sich seit langem mit Menschenrechtsverletzungen. 43 Sonntag, 29. November · 17:00 Uhr · Vortrag Prof. dr. rEinhard hohlfEld Das getäuschte Gehirn Ein vergnüglicher Streifzug durch Optik, Neurobiologie und Zauberei Das Gehirn ist ein fantastisches Organ, aber es hat auch seine Grenzen: Reinhard Hohlfeld lädt ein zu einem Streifzug durch die Welt der Dimensionen, Perspektiven und Größenverhältnisse, die unser Gehirn nicht erfassen kann und die jedes noch so scharfsinnige Adlerauge täuschen, und führt sein Publikum an diesem Abend aktiv hinters Licht. Diese Einsicht in die Grenzen der Wahrnehmung, so Hohlfeld, kann einen Moment der tiefen Ergriffenheit und der Freude bedeuten. Prof. Dr. Reinhard Hohlfeld ist Direktor des Instituts für Klinische Neuroimmunologie an der Universität München und Professor für Neurowissenschaften und Neurologie. Kerngebiet seiner Forschungsarbeit ist die Untersuchung von Autoimmunerkrankungen wie der Multiplen Sklerose. Zur Ehrung seiner Arbeit wurde er u. a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. 44 DEZEMBER 45 Donnerstag, 3. Dezember · 20.00 Uhr · Im Dialog brand, draghun & WEidEmüllEr Ordnung im chaos – Naturwissenschaften und Komplexe Systeme Wie bilden sich komplexe Strukturen aus einfachen Gesetzmäßigkeiten und welchen fundamentalen Gesetzen unterliegen sie? Wie ist das Leben in seiner Komplexität, aber auch Robustheit gegenüber Umwelteinflüssen entstanden? Wie funktioniert unser Gehirn? Lassen sich naturwissenschaftliche Beschreibungen Komplexer Systeme auf durch Menschen bestimmte Systeme wie Gesellschaft, Wirtschaft oder historische Zusammenhänge übertragen? Die Podiumsdiskussion beleuchtet die rasante Erforschung Komplexer Systeme mit zum Teil spektakulären Einsichten, aber auch immer neuen Rätseln. Mit: Prof. Frank Brand • Professor für Wirtschaftsmathematik und Statistik, HWR Berlin Prof. Andreas Draguhn • Direktor des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie, Uni Heidelberg und anderen. Moderation: Prof. Matthias Weidemüller • Direktor des Physikalischen Instituts, Uni Heidelberg In der Reihe Komplexe systeme 46 Sonntag, 6. Dezember · 17:00 Uhr · Vortrag david gross Stringtheorie, Supersymmetrie und Multiversum – Wer bringt Licht in die verwirrenden Grenzen der Physik? Auf der Suche nach der Weltformel weckten Stringtheorie und Supersymmetrie (Susy) große Erwartungen. Nach Jahren bescheidenen Erfolgs wähnen sich Physiker nun wieder auf der richtigen Spur und sind von der Stringtheorie als Weltformel überzeugt. David Gross meint: „Wenn die Stringtheorie nicht schon selbst die finale Theorie ist, ist sie zumindest ein sehr wichtiger Schritt dorthin.“ Gemeinsam mit seinem Schüler Frank Wilczeck und dem Physiker David Politzer wurde Gross 2004 für die Entdeckung der asymptotischen Freiheit in der Theorie der Starken Wechselwirkung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Prof. Gross, Jahrgang 1941, promovierte an der University of california, forschte in Harvard und am cERN und lehrte von 1969 bis 1996 in Princeton. Zurzeit ist er Professor für Theoretische Physik an der University of california. Sprache: Englisch 47 Montag, 7. Dezember · 20:00 Uhr · Vortrag bruno siciliano Roboter, die dem Menschen immer ähnlicher werden Roboter auf dem Mars, im Ozean, in Krankenhäusern, Zuhause, in Fabriken oder Schulen; Roboter löschen Feuer, produzieren Waren, retten Zeit und Leben – man kann sich ihnen heutzutage kaum noch entziehen. Künftig werden Roboter ebenso verbreitet sein wie computer heute. Der Traum, intelligente Maschinen zu erschaffen, besteht schon seit Beginn der Menschheit. In verschiedensten Disziplinen wie Biomechanik, Haptik, Neurowissenschaften, chirurgie u. a. hat die Robotik bereits Einzug gehalten – und die Entwicklung steht nicht still. In seinem Vortrag blickt Bruno Siciliano zurück auf 50 Jahre Robotik-Forschung und liefert brandneue Trends und Perspektiven. Bruno Siciliano ist Professor für Robotik und Direktor des Laboratoriums PRISMA am Institut für Elektrotechnik und Informationstechnologie an der Universität Neapel Federico II. Seine Forschungsgebiete umfassen die Bereiche Kraftregelung und visuelle Robotersteuerung, Mensch-Roboter-Interaktion sowie Flug- und Servicerobotik. Sprache: Englisch 48 Mittwoch, 09. Dezember · 20:00 Uhr · Im Dialog hErmann ParzingEr Die Kinder des Prometheus Kultur beginnt nicht erst mit der Schrift. Diese Erkenntnis belegt Hermann Parzingers Kinder des Prometheus als ein Werk über die globale und universale Menschheitsgeschichte. Dabei räumt der renommierte Prähistoriker mit Vorurteilen über schriftlose Kulturen ebenso auf, wie er Lust auf materielle Forschung bereitet. Aus Steinen, Holz, Knochen, Bauwerken, Grabstätten und Höhlenmalereien liest er die Geschichte früher Gesellschaften heraus, ohne den Boden empirischer Forschung zu verlassen. Ernährung sowie Überleben sind in der frühhistorischen Zeit ebenso wie heute die Grundherausforderungen menschlicher Tätigkeit. Hermann Parzinger tritt an diesem Abend ins Gespräch mit DAI-Direktor Jakob Köllhofer. Prof. Dr. Dr. Hermann Parzinger ist Prähistoriker und Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der größten Kulturstiftung Deutschlands. 49 Donnerstag, 10. Dezember · 20:00 Uhr · Im Dialog friEd, schEnk & TrÖgEr Lust auf Weltuntergang? Weltuntergangsvorstellungen, Beobachtungen und Befürchtungen, dazu die Angst vor zerstörerischen Naturkatastrophen bis zum Super-GAU, gehören zum Lebensgefühl der bedrohten westlichen Gesellschaft. Hervorgebracht von frühen christen, verfestigte sich die Untergangserwartung seit der Tempelzerstörung in Jerusalem im Laufe von knapp 2.000 Jahren bis hin zu heutigen Forschungen über irdische und kosmische Katastrophen und zur zeitgenössischen Pop-Musik. Der Heidelberger Historiker Prof. em. Johannes Fried untersucht in seinem neusten Buch dies irae Geschichte und Wandel des Begriffs „Weltuntergang“. Sein Kollege Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk, Uni Darmstadt, erforscht, wie mythische oder reale Naturkatastrophen über die Jahrhunderte gesellschaftliche Veränderungen auslösen. Moderation: Jörg Tröger 50 Sonntag, 13. Dezember · 17:00 Uhr · Vortrag JEan-mariE lEhn Materie, träge? – Von wegen! Die supramolekulare chemie erforscht die Selbstorganisation der Materie. Sie beschäftigt sich mit untermolekularen Bindungen und den neuen Eigenschaften, die sich durch diese Bindungen ergeben. Zwei oder mehr chemische Spezies ordnen sich durch intermolekulare Wechselwirkungen zu einem Supermolekül an. Beim Studium Komplexer Systeme, wo es ja um chaos und Ordnung geht, faszinieren Selbstorganisation und Selbsterkennung von molekularen Systemen. Jean-Marie Lehn ist ein Pionier in dem Forschungsfeld, das sich „supramolekulare chemie“ nennt. Prof. Jean-Marie Lehn promovierte an der Universität in Straßburg, forschte in Harvard und wurde 1970 Professor für chemie an der Universität Straßburg. Außerdem gehörte er dem Institut für Nanotechnologie in Karlsruhe an und lehrt immer wieder an der Hochschule Zürich sowie an den Universitäten Harvard, cambridge und Barcelona. 1987 wurde er mit dem Nobelpreis für chemie ausgezeichnet. In der Reihe Komplexe systeme 51 Montag, 14. Dezember · 20:00 Uhr · Vortrag Ort: Aula der Neuen Universität harald lEsch Die crux mit dem Licht Im Internationalen Jahr des lichts berichtet Harald Lesch von einem allgemeinen, selbstverständlichen und doch fragwürdigen Phänomen – dem Licht. „Ohne Licht gäbe es kein Leben“, sagt Lesch und erinnert damit an das eigentlich Offensichtliche, nämlich dass Licht uns alle betrifft. Wie jedoch entsteht Licht? Was ist sichtbares und unsichtbares Licht? Sind Raum und Zeit für das Licht irrelevant? Was hat es mit der Lichtgeschwindigkeit auf sich? Diese sowie andere Fragen werden von Lesch an diesem Abend intensiv „beleuchtet“. Harald Lesch ist wohl der bekannteste Astrophysiker Deutschlands. Mit Fernsehsendungen wie alpha Centauri, leschs Kosmos oder Frag den lesch hat der Professor für Physik an der LMU München immer wieder bewiesen, dass Naturwissenschaften unterhaltsam und auch für Laien verständlich präsentiert werden können. Anlässlich des Internationalen Jahr des lichts der UNEScO 52 Donnerstag, 17. Dezember · 20:00 Uhr · Vortrag Eric kandEl Das Zeitalter der Erkenntnis Die Erforschung des Unbewussten in Kunst, Geist und Gehirn von der Wiener Moderne bis heute Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir Kunst betrachten, welche Einsichten und Emotionen werden dadurch ausgelöst? Und inwiefern sind sie Grundlagen für Empathie und Kreativität? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, begibt sich Eric Kandel in das Wien Freuds, Klimts und Schnitzlers, wo ein enger Austausch zwischen den bedeutendsten Psychologen, Künstlern und Literaten der damaligen Zeit stattfand. In Kandels Vortrag geht es um eine Revolution, die den Blick auf den menschlichen Geist und seine Beziehung zur Kunst für immer verändert – ein Manifest für eine neue Wissenschaft. Prof. Dr. Eric Kandel, 1929 in Wien geboren, ist einer der bedeutendsten Neurowissenschaftler unserer Zeit. 1939 emigrierte er mit seiner jüdischen Familie in die Vereinigten Staaten und studierte in Harvard und New York, wo er bis heute Professor ist. 2000 erhielt er für seine Forschung den Nobelpreis für Medizin. Sprache: Englisch 53 BILDNAcHWEIS Seite 15: Ingo Pertramer, Seite 16: Sandro Most, Seite 17: M. carpenter, Seite 18: Medizin Foto Köln, Seite 19: Alessandra Schellnegger, Tom Oettle und Olivier Favre, Seite 21: Paul Kronenberg, Seite 22: Klaus Einwanger (Diogenes Verlag), Seite 24: www.counter-images.de und Johannes Duchrow, Seite 26: Peter-Andreas Hassiepen, Seite 28: Felicitas Von Lutzau, Seite 29: Silvia Gehrke, Seite 30: Frederike Hentschel, Seite 31: Barbara Kirchner, Seite 32: cathrine Marin, Seite 33: christiane von Enzberg/Agentur Focus, Seite 35: Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und cOS, Seite 36: Mathias Ernert/MWK und Jürgen Scheere, Seite 37: Jannes Rupf, Seite 39: ISMB, Seite 41: Zuzanna Kaluzna, Seite 42: FAZ, Seite 43: Mathias Bothor, Seite 44: Klinikum der Universität München, Seite 46: Universität Heidelberg, Seite 49: SPK-Bildschön, Seite 50: M. Futterer und carolin Breckle, Seite 51: Masur, Seite 52: RaBoe, Seite 53: Gian Paul Lozza Für die in der Auflistung nicht enthaltenen Bilder liegen die Rechte bei den abgebildeten Referenten selbst. 54 IMPRESSUM hErausgEbEr: DAI Heidelberg • Sofienstraße 12 • D-69115 Heidelberg Tel.: 06221.6073-0 • Fax: 06221.6073-73 Website: www.dai-heidelberg.de Öffnungszeiten, Verwaltung und Vorverkauf Montag – Freitag: 13:00 – 18:00 Uhr Tel.: 06221.6073-0 Kartenvorverkauf auch online über www.dai-heidelberg.de gEsTalTung: zakazfoto • Johannes Wütscher gEsTalTung kEy visual und saTz: Ideenagentur Riegelsberg Printed in Germany • 2015 Das Deutsch-Amerikanische Institut ist eine binationale Einrichtung, die über die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Ereignisse jenseits und diesseits des Atlantiks informieren will. Diese Arbeit umfasst Einzelvorträge, Vortragsreihen, Seminare und Diskussionen in deutscher und englischer Sprache, Konzerte, Filme und Ausstellungen. Träger des Instituts ist die Schurman-Gesellschaft e. V. 55 WWW.gEisT-hEidElbErg.dE DAS DAI BEDANKT SIcH FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG.
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