abstracts workshops/seminare

5.
Kongress der
Deutschen Gesellschaft für
Körperpsychotherapie (DGK)
Lebenszyklen –
Körperrhythmen
– Entwicklung
– Sexualität
– Reife
10. – 13.09.2015
Freie Universität Berlin
Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie
Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
Programm (Änderungen vorbehalten)
www.koerperpsychotherapie-dgk.de
Direktanmeldung über das Netz: http://dgk-kongress.de/
1
Liebe KollegInnen und Kollegen,
Am dritten Kongresstag sollen Fragen geschlechtsspezifischer Identität und Sexualität und genderabhängiger
Verkörperungsprozesse den Schwerpunkt bilden. Die gesellschaftliche Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit
ist im körperpsychotherapeutischen Feld erst ansatzweise
diskutiert worden.
vom 10. – 13.09.2015 findet an der Freien Universität Berlin
der 5. Kongress der DGK statt.
Mit unserem Thema „Lebenszyklen – Körperrhythmen“
wagen wir einen weiten Blick: Wir wollen uns dem Menschen in seinem Lebenszyklus zuwenden und den Bogen
über die ganze verkörperte menschliche Entwicklung hinweg
spannen: angefangen bei pränatalen Erfahrungen und
Geburt, über Kindheit, Jugend, sexuelle und geschlechtliche
Entwicklung hinweg bis hin zum gereiften Erwachsenen
und zu den Herausforderungen des Älterwerdens und der
Sterblichkeit.
Spannende Ansätze waren hierzu 2013 die Frauenfachtagung
„Das andere Wissen. Frauen-Körper-Sprache-Gesellschaft“
sowie die 11. DGK-Fachtagung 2014 in Marburg zum Thema
„Körperpsychotherapie und Sexualität.“
In größerem Rahmen sollen diese Diskurse fortgeführt und
vertieft werden. Dabei wollen wir uns auch Fragen der Partnerschaftsdynamik widmen und körperorientierte Ansätze
der Paartherapie diskutieren.
In der Psychotherapie werden Faktoren der Entwicklung in
der frühen Kindheit als lebenslang prägend angesehen.
Dabei wird in jüngerer Zeit in der Körperpsychotherapie wie
in anderen Kontexten zunehmend das Augenmerk auch
auf perinatale und pränatale Faktoren seelisch-körperlicher
Gesundheit gerichtet. Weniger wurden der Einfluss der
Adoleszenz oder Fragen erwachsener Reifungskonflikte
und existentieller Krisen und ihrer nötigen therapeutischen
Unterstützung beachtet.
Am letzten Kongresstag werden wir uns mit Fragen und
Herausforderungen des Älterwerdens beschäftigen, zum
Beispiel damit, wie man sich in der Körperpsychotherapie
mit existentiellen Krisen wie schweren Erkrankungen oder
dem Verlust nahe stehender Angehöriger und mit der eigenen Sterblichkeit und dem Lebensende auseinandersetzen
kann.
Wir wollen Chancen und Krisen in den verschiedenen Phasen
der Entwicklung und Reifung beleuchten, Verkörperungsprozesse unter traumatischen oder defizitären Bedingungen betrachten und Potentiale menschlicher Reifung und
Verkörperung unter körperpsychotherapeutischer Perspektive
in den Blick nehmen.
In einer sich demographisch rasant verändernden Gesellschaft, in der Menschen immer älter werden, ist auch die
psychotherapeutische Welt stärker als bisher aufgefordert,
die Krisen und Chancen des älteren Menschen in den
Blick zu nehmen und nach angemessenen therapeutischen
Haltungen und Strategien zu suchen.
Wir sehen ein reiches Potential der modernen Körperpsychotherapie in der Hinwendung zu den großen Themen des
Menschseins. Wir möchten den Kongress dazu nutzen, die
genannten Themen mit interessierten KollegInnen zu diskutieren und weiterzuentwickeln.
Am ersten Tag sollen die übergreifende Thematik des
Kongresses aufgefächert, der bisherige Stand zu den Themen
zusammengefasst und zentrale Fragestellungen und Herausforderungen vorgestellt werden. In einem Panel möchten wir
die Frage behandeln, mit welchen körperpsychotherapeutischen Konzepten und Interventionen wir in den verschiedenen Lebensphasen behandeln und was therapeutische
Wirkung erzielt.
Wir haben bekannte deutsche und ausländische VertreterInnen der Psychotherapie und der Körperpsychotherapie
eingeladen und freuen uns besonders, dass der international
bekannte Paar- und Sexualtherapeut David Schnarch
(USA), bekannt durch Vorträge, Seminare und Veröffentlichungen und Ann-Marlene Henning, Sexual- und Paartherapeutin, bekannt durch Fernsehen und Veröffentlichungen, ihr Kommen zugesagt haben.
Der zweite Tag widmet sich:
1. prä-, peri-, postnatalen und frühkindlichen Lebensbedingungen und Bindungserfahrungen und ihren Folgewirkungen
für erwachsene Identität;
2. der Zeit der Adoleszenz und ihrer prägenden Einflüsse für
späteres Erwachsensein.
Kongresskomitee der DGK:
Angela von Arnim, Ulfried Geuter, Bettina Schroeter,
Manfred Thielen, Anna Willach-Holzapfel
Hierbei werden insbesondere KollegInnen, die mit Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen körperpsychotherapeutisch arbeiten, zu Wort kommen.
Vorstand der DGK:
Manfred Thielen (Vors.), Dagmar Rellensmann,
Thomas Harms
2
TAGUNGSSTRUKTUR
VWS
Um Sie einfacher
und effizienter durch
unser Programmheft
und damit durch das
Tagungsprogramm
zu führen, haben
wir alle Veranstaltungen
mit einer Kennzeichnung
versehen.
WS
Vorkongress-Workshop
David Schnarch
Dieser Workshop gibt die Möglichkeit, die
Ansätze und Behandlungstechniken von Dr.
David Schnarch kennenzulernen.
Der Workshops finden am Mittwoch den
09.09. von 09:00 – 17:00 Uhr und am
Donnerstag, 10.09. von 09:00 – 12:30 Uhr
statt.
VW
Vorkongress-Workshops
In diesen Workshops gibt es Zeit, um die
Ansätze und Behandlungstechniken verschiedener Schulen kennenzulernen und sich
fortzubilden. Namhafte Vertreter/innen der
Körperpsychotherapie werden sie vorstellen.
Die Workshops finden am Donnerstag, 10.09.
von 09:00 – 14:00 Uhr statt.
Alle Teilnehmer sollten eine Matte oder eine
Decke mitbringen.
PV
Plenarvorträge
Die Kongresstage von Donnerstag bis Sonntag
beginnen mit Vorträgen vor dem ganzen
Plenum, in dem der/die Referent in einen Überblick über sein/ihr jeweliges Themengebiet
gibt und seine/ ihre Positionierung darlegt.
P
Panels
Auf die Plenarvorträge folgen in der Regel
Panels von 75 oder 90 Minuten, in denen die
Referenten verschiedener körperpsychotherapeutischer Richtungen zu den angegebenen
Themen diskutieren.
3
Workshops
Workshops mit einführendem Charakter geben
einen Einblick in verschiedene Bereiche der
Körperpsychotherapie. Andere spezialisieren sich auf körperpsychotherapeutische
Methoden oder Behandlungstechniken bei
verschiedenen psychischen Störungsbildern.
Manche dienen auch dazu, auf dem Weg
einer kleinen Selbsterfahrung eine diagnostische oder therapeutische Methode kennenzulernen. Die Workshops bieten eine Vielfalt an Themen und Ideen, Anregungen zu
Neuem und Innovativem oder zu Altem und
Bewährtem bis hin zu wenig Bekanntem.
Alle Workshops gehen über 90 Minuten mit
anhängender Pause.
Alle Teilnehmer sollten eine Matte oder eine
Decke mitbringen.
VS
Vorträge/Seminare
Viele Vorträge setzen sich mit wissenschaftlichen Grundlagen der Körperpsychotherapie
auseinander, mit der Fruchtbarkeit und
der Fragwürdigkeit mancher Konzepte, mit
der Relevanz verschiedener Methoden, mit
Störungsbildern oder Behandlungsmethoden.
Sie berichten von wissenschaftlicher Forschung oder praktischer Erfahrung.
Spezialthemen sind genauso zu finden wie
Brückenschläge zu anderen wissenschaftlichen Gebieten oder anderen psychotherapeutischen Richtungen.
Räume
Die Orts- und Raumangaben für Workshops, Vorträge, Seminare und Panels
finden Sie jeweils rechts von den
Kennzeichnungen innerhalb der TagesÜbersichten.
VWS L113
Workshop mit David Schnarch
Begrüßung und Einführung
09:00 – 10:30 Sexuelles Verlangen Verstehen
s$IE¾KOLOGIEVON,IEBESBEZIEHUNGEN
s$IE$YNAMIKVONHÚHEREMNIEDRIGEREM
Verlangen
s$IE%NTSTEHUNGDES3ELBST
s7IEDAS3ELBSTDAS6ERLANGENBEEINFLUSST
und umgekehrt
10:30 – 10:50 Pause
10:50 – 12:30 Differenzierung
s$IFFERENZIERUNGUND6ERSTEHEN
s#RUCIBLE® 4 Punkte der Balance™
s0UNKTEDER"ALANCEUND0ROBLEMEMIT
sexuellem Verlangen
12:30 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 15:30 Wachstumsprozesse in
Beziehungen
s$IE2OLLEVON+ONFLIKTENINDER
Persönlichkeitsentwicklung
s%MOTIONALES0ATT
s+RITISCHE-ASSEZUR6ERËNDERUNG
15:30 – 15:50 Pause
15:50 – 17:00 Klinisches Fallbeispiel
Donnerstag, 10.09.2015, 09:00 – 12:30
Mittwoch, 09.09.2015, 09:00 – 17:00
VORKONGRESS
WORKSHOPS
VWS L113
Workshop mit David Schnarch
09:00 – 10:30 Eine widerstandsfähige,
kollaborative Allianz entwickeln
s+OLLABORATIVE!LLIANZEN
s+OLLUSIVE!LLIANZEN
s3TREITSàCHTIGE!LLIANZEN
s+EINE!LLIANZ
10:30 – 10:50 Pause
10:50 – 12:30 Einsatz des Körpers zur
Veränderung des Gehirns
s.EUROPLASTIZITËTUNDNEUROPLASTISCHES4RAINING
s"EDINGUNGENDIEPOSITIVE6ERËNDERUNGEN
im Gehirn begünstigen
s5MARMENBISZUR%NTSPANNUNG
s.ACHBESPRECHUNGDER!KTIVITËT
Welche Rolle spielt die Persönlichkeit des
Therapeuten?
Fragen und allgemeine Diskussion
4
Vorkongress zum 5. Kongress der DGK
Vorkongressbeginn:
Donnerstag, 10.09.2015
09:00 – 14:00
Workshops
Donnerstag, 10.09.2015, 09:00 – 14:00
VORKONGRESS
WORKSHOPS
Workshops
VW L115
DER PSYCHODYNAMISCHE ZYKLUS
Mona Lisa Boyesen, Ebba Boyesen
VW L116
ZUR BEDEUTUNG DES HERZENS IN DER BINDUNGSBASIERTEN KÖRPERPSYCHOTHERAPIE
Thomas Harms
VW J 27/14
PERSONZENTRIERTE KÖRPERPSYCHOTHERAPIE –
FÖRDERUNG VON IDENTITÄT, ENTWICKLUNG, SELBSTORGANISATION
Ernst Kern
VW KL 29/208
UNWILLKÜRLICHE BEWEGUNGEN ALS RESSOURCEN IN DER TRAUMAHEILUNG –
TRE® – TENSION & TRAUMA RELEASING EXERCISES
Barbara Oles
VW K 25/11
WENN KÖRPERPSYCHOTHERAPEUTINNEN ÄLTER WERDEN –
VOM LIEBEVOLLEN SELBSTUMGANG
Verena Lauffer
VW JK 28/130
ENTWICKLUNG – VERWICKLUNG.
EINE EINFÜHRUNG IN DIE KONZENTRATIVE BEWEGUNGSTHERAPIE (KBT)
Barbara Bayerl, Marie-Louise Redel
VW KL29/110
SOMATISCHE PSYCHOTHERAPIE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE –
„ZURÜCK ZU DEN KÖRPERNAHEN SINNEN“
Nicole Gäbler
5
VORKONGRESS
ABSTRACTS
Lernziele:
VWS L113
Dr. David Schnarch
Nach Abschluss des Workshops werden die Teilnehmer zu
Folgendem in der Lage sein:
PROBLEME MIT SEXUELLEM VERLANGEN
IN LEIDENSCHAFT UND PERSÖNLICHES
WACHSTUM VERWANDELN
1. Zwei Arten zu beschreiben, wie die Differenzierung mit
der Dynamik des Verlangens in Liebesbeziehungen verwoben ist;
So gut wie jedes Paar sieht sich irgendwann mit Problemen
mit sexuellem Verlangen konfrontiert. Niedriges Verlangen,
kein Verlangen oder Verlangen, das nicht zusammenpasst,
sind die am weitesten verbreiteten Probleme des Liebeslebens.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Probleme mit sexuellem
Verlangen die Probleme sind, mit denen Therapeuten sich in
der Behandlung am schwersten tun.
2. die vier Punkte der Balance zu nennen und sie mit der
Lösung von Problemen mit sexuellem Verlangen in
Verbindung zu bringen;
3. die Rolle von emotionalem Patt und kritischer Masse in
der Entstehung und Auflösung der Probleme mit sexuellem Verlangen zu erklären;
4. ein klinisches Beispiel zu nennen, wie normale, gesunde
Paare Probleme mit sexuellem Verlangen haben und
eine Strategie zu beschreiben, wie diese gelöst werden
können;
Dieser Workshop bietet ein neues Verständnis darüber, wie
sexuelles Verlangen, die Entwicklung der Persönlichkeit und
das Gehirn untrennbar miteinander verwoben sind. Es wird
deutlich werden, wie die Entwicklung und das Aufrechterhalten eines „Selbst” eine essentielle Triebkraft im menschlichen, sexuellen Verlangen sind, die sich im menschlichen
Gehirn vollzieht. Sie werden herausfinden, warum normale,
gesunde Paare Probleme mit sexuellem Verlangen bekommen, und dass dies aus dem natürlichen System der Differenzierung resultiert, das zu Liebesbeziehungen unweigerlich dazugehört.
5. Neuroplastizität zu definieren und eine der sieben Bedingungen, die in der Therapie positive
Neuroplastizität begünstigen, zu nennen;
6. eine Methode zu beschreiben, wie man den Körper
einsetzt, um neuroplastisches Training anzuwenden und
Probleme mit sexuellem Verlangen zu lösen;
VIER!RTENVON"EZIEHUNGSALLIANZENZUBESCHREIBEN
(Kollaborative, Kollusive, Streitsüchtig und Keine
Allianzen);
Dieser bahnbrechende Workshop wird vom Sex- und Beziehungsexperten und Bestsellerautor Dr. David Schnarch, dem
Begründer der Crucible® Therapie, geleitet. Die Veranstaltung wird Ihren Umgang mit Problemen mit sexuellem
Verlangen und die Art, wie sie Therapie im Allgemeinen
durchführen, auf den Kopf stellen. Hierbei wird sowohl die
Theorie als auch die Praxis in der Behandlung von Problemen
mit sexuellem Verlangen abgedeckt. Wir bieten Methoden
an, die sich in 30 Jahren Erfahrung erprobt haben, in denen
wir Systemische Therapie und körperliche Aktivitäten, die
dem Paar vorgeschlagen werden, kombinieren.
8. drei Eigenschaften zu nennen, die kollaborative
Allianzen beschreiben;
9. die Rolle des Differenzierungsgrads des Therapeuten in
der Lösung von Problemen mit sexuellem Verlangen zu
erklären.
Literaturhinweise:
Schnarch, D. M. (2011). Intimacy & Desire: Awaken the Passion
in Your Relationship. Germany: Klett-Cotta. (New York: Beaufort
Books, 2009).
Schnarch, D. M. (2005). Passionate Marriage: Sex, Love, & Intimacy
in Emotionally Committed Relationships. Germany: Klett-Cotta.
(New York: W. W. Norton, 1997, 2009)
Schnarch, D. M. (2010) A Crucible Approach to Sexual Desire
Disorders, (Chapter in Treating Sexual Desire Disorders: A Clinical
Casebook, edited by Sandra R. Leiblum)
Guilford Publication, Inc.
Schnarch, D. M. (2002). Resurrecting Sex:Resolving Sexual
Problems & Rejuvenating Your Relationship. New York: HarperCollins.
Schnarch, D. M. (2000) Sexual Desire: A Systemic Perspective. In
Leiblum & Rosen (Eds.) Principles and Practices of Sex Therapy
(3rd Edition.) Guilford Press.
Schnarch, D. M. (1991). Constructing the Sexual Crucible: An
Integration of Sexual and Marital Therapy. New York: W. W.
Norton.
Sie werden praktische Möglichkeiten lernen, um diese an der
Hirnforschung orientierte Therapie in Ihre Arbeit zu integrieren. Durch anregende Vorträge und Fallbeispiele werden Sie
Folgendes lernen:
s 0ROBLEMEMITSEXUELLEM6ERLANGENAUFZULÚSEN
s -ENSCHENHELFENSICHPERSÚNLICHWEITERZUENTWICKELN
(differenzierter zu werden) und ihre vier Punkte der
Balance zu stärken;
s "EDEUTSAMERES6ERLANGENZUSTËRKENUNDGRڔERE
Intimität zu begünstigen;
s 7IDERSTANDSFËHIGEKOLLABORATIVE!LLIANZENZUBILDENDIE
den Erfolg der Behandlung erleichtern;
s DEN%INSATZVONKÚRPERORIENTIERTEN!KTIVITËTENZUR
Erzeugung der sieben Voraussetzungen, die positive
Veränderungen im Gehirn bewirken.
Außerdem werden wir den persönlichen Entwicklungsstand
des Therapeuten besprechen.
6
VORKONGRESS
ABSTRACTS
VW 01 L115
VW 02 L116
Mona Lisa Boyesen, Ebba Boyesen
Thomas Harms
DER PSYCHODYNAMISCHE ZYKLUS
ZUR BEDEUTUNG DES HERZENS IN DER BINDUNGSBASIERTEN KÖRPERPSYCHOTHERAPIE
Im Laufe unserer langjährigen Ausbildungstätigkeit in der
Biodynamischen Körperpsychotherapie haben wir festgestellt, dass der psychodynamische Prozess und die persönliche Weiterentwicklung unserer Klienten bestimmten
Gesetzmäßigkeiten unterliegen.
Warum spüren wir unser Herz, wenn wir Nähe und Verbundenheit mit anderen Menschen erleben? Warum schmerzt
unser Herz, wenn wir in Beziehungen verletzt und zurückgewiesen werden? Und weshalb richten wir unsere Aufmerksamkeit intuitiv auf das Herz, wenn schwierige Entscheidungen mit dem Kopf allein nicht zu lösen sind?
Es handelt sich dabei um einen natürlichen Zyklus, für dessen
Entdeckung unsere Klienten die Wegweiser gewesen sind.
Ich werde in diesem Workshop erläutern, wie innerhalb einer
körperorientierten Psychotherapie mit Erwachsenen das Herz
genutzt werden kann, um die Bindungsfähigkeit, Emotionsregulation und Handlungsfähigkeit gezielt zu unterstützen.
Das bedeutet, der therapeutische Prozess selbst hat eine
ganz besondere Struktur und einen spezifischen inneren
Aufbau, den wir in 5 Stufen unterteilt haben:
(Bestimmte Entwicklungsschritte können im Prozess nicht
erfolgen, wenn nicht alle Stufen durchgearbeitet sind.)
Dr. Stephen Porges konnte im Rahmen seiner Polyvagaltheorie des Autonomen Nervensystems nachweisen dass die
Aktivierung des sozialen Kommunikationssystems (Lächeln,
Aufnahme von Blickkontakt, Zuhören u.a.) bewirkt, dass
die Herzfrequenzrate (HFR) sich reduziert und verlangsamt. Mit anderen Worten: Innige und sicherheitsspendende
Beziehungserfahrungen haben eine beruhigende Wirkung
auf die Funktionen unseres Herzens.
1. Rückschau (Revision)
Anamnese und Diagnostik der persönlichen und
somatischen Geschichte des Klienten und seiner
Familiensituation
2. Neuordnung (Rearrangement)
Andere Möglichkeiten in Betracht ziehen: wie hätte es
gewesen sein können? Arbeit auf der subjektiven EgoEbene
In meinen Ausführungen werde ich umgekehrt zeigen, wie
ich im Rahmen meines Konzeptes der bindungsbasierten Körperpsychotherapie spezifische Berührungstechniken, achtsame Selbstbeobachtungen sowie imaginative Methoden
NUTZEUMDIE&ËHIGKEITZUR3ELBSTBEZIEHUNGUND¾FFNUNGIN
der Beziehung mit Anderen zu verbessern.
3. Wiederaufbau (Reconstruction)
Arbeit auf der Beziehungsebene: wie es war
(Realitätsprinzip) und wie es hätte sein sollen
4. Wiederherstellung (Repair)
Der Klient beginnt, seine Geschichte mehr in einem
anderen Licht und mit mehr Abstand zu sehen und integriert die neuen Möglichkeiten
Folgende Inhalte werden in der Veranstaltung behandelt:
a. Beschreibung von psychosomatischen und bindungsbasierten Funktionen des Herzens
5. Versöhnung (Reconciliation).
b. Herzbezogene, psychotherapeutische Interventionen
zur gezielten Unterstützung der prosozialen Funktionen
des Autonomen Nervensystems („Social Engagement
System“)
Das Trauma ist ausgearbeitet, die Verstrickungen mit der
familiären Situation haben sich gelöst. Fähigkeit zu mehr
Integrität, Selbstfürsorge und Wertschätzung.
Jede Stufe dieses methodischen Ansatzes beinhaltet besondere Techniken und Interventionen, die wir in unserem
Workshop vorstellen möchten.
c. Praktische Demonstration, Paarübungen und Live- und
Videopräsentation von herzorientierten Berührungstechniken, die den Aufbau von körperlichen und psychischen
Ressourcen unterstützen.
Referentenvorstellung:
Mona Lisa Boyesen, geb. 1945 in Norwegen. Mitbegründerin
der Biodynamischen Psychologie®, des Alpha Nursing® und mit
Grace Wallem der Erogenetic. Seit 1970 Trainerin und Supervisorin in Biodynamischer Körperpsychotherapie; Leiterin der
Europäischen Schule für Biodynamische Psychologie.
Ebba Boyesen, geb. 1944 in Norwegen. Mitgründerin der Biodynamischen Psychologie®, Gründerin der Psycho-Energetik und
des Birth Release. Seit 1970 Trainerin und Supervisorin in
Biodynamischer Körperpsychotherapie; Ausbilderin der Europäischen Schule für Biodynamische Psychologie.
Referentenvorstellung:
Thomas Harms ist Leiter des Zentrum für Primäre Prävention und
Körperpsychotherapie (ZePP) in Bremen. Er arbeitet seit über 25
Jahren in den Bereichen der Frühprävention, Krisenintervention
und bindungsbasierten Körperpsychotherapie mit Eltern, Säuglingen und Kleinkindern. Er war langjähriger Vorsitzender der
Wilhelm Reich Gesellschaft und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Körperpsychotherapie. Neben seiner therapeutischen Tätigkeit arbeitet er als Ausbilder und Supervisor
in Deutschland und im europäischen Ausland. Weitere Infos
zur Person finden sich unter www.zepp-bremen.de und www.
eeh-europa.org
7
VORKONGRESS
ABSTRACTS
Den Teilnehmern wird ein neuer Weg im Umgang mit Trauma
vorgestellt, der den natürlichen (Selbst-)Heilungsprozess des
Körpers aktiviert. Dieser folgt einem ganz individuellen und
autonomen Rhythmus.
VW 03 J 27/14
Ernst Kern
PERSONZENTRIERTE KÖRPERPSYCHOTHERAPIE – FÖRDERUNG VON IDENTITÄT,
ENTWICKLUNG, SELBSTORGANISATION
Die TRE®-Übungsserie wird in Großgruppen, z.B. in Katastophen- und Krisengebieten, sowie in Kleingruppen und
mit Einzelnen von ausgebildeten KollegInnen kurativ wie
präventiv eingesetzt. Praktische Körperübungs-Erfahrungen
werden in diesem Workshop von einer theoretischen
Einführung begleitet. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich,
bitte bequem anziehen, Matte oder Decke mitbringen.
Im Workshop wird die Arbeitsweise der Personzentrierten
Körperpsychotherapie vorgestellt. Die Grundbedingungen
der therapeutischen Beziehung führen zu einer auch körperorientierten Gestaltung von Empathie, Akzeptanz und
0RËSENZ+ONGRUENZ
Referentenvorstellung:
Barbara Oles, Dipl.-Soz.-Päd., Heilpraktikerin für Psychotherapie,
Bioenergetische Analytikerin CBT, Zertifizierende Trainerin für
TRE®, seit 1994 in freier Praxis, zuvor mehr als 10 Jahre Therapie
und psychologische Beratung bei freien Trägern und im klinischen Bereich (Neuropsychologie)
Der Körperbezug wird als zentraler Bezugspunkt für die Person
verstanden, hierüber kann sie ihre Reaktionen, Gefühle und
Bedürfnisse identifizieren. Die genaue Wahrnehmung von
Körperempfindungen und atmosphärischem Erleben ist
daher der Ausgangspunkt der therapeutischen Arbeit. Über
ein sorgfältiges Herausarbeiten der Emotionen bieten sich
alle Möglichkeiten der körperpsychotherapeutischen Weiterarbeit.
VW 05 K25/11
Verena Lauffer
Aus einer entwicklungspsychologischen Perspektive können
so auch in der Arbeit mit früh psychisch verletzten Menschen
Nachreifungsprozesse eingeleitet und das Identitätserleben
gestärkt werden. Die personzentrierte Sicht vertraut dabei
immer der Selbstorganisationsfähigkeit der Klienten.
WENN KÖRPERPSYCHOTHERAPEUTINNEN
ÄLTER WERDEN – VOM LIEBEVOLLEN
SELBSTUMGANG
Für diese besonderen Herausforderungen werden die Möglichkeiten der Funktionellen Entspannung genutzt: Vorurteilsfreies Spüren, Für-wahr-nehmen und Anerkennen der
sich verändernden Leiblichkeit und Zeitlichkeit, Ausdruck
für Schmerz und Trauer finden, auftauchende selbstregulative Impulse verwirklichen, auf den Spuren einverleibter
Biographie Antworten auf bisher übersehene Bedürfnisse
jüngerer Selbstanteile suchen, sich überraschen lassen von
der unerwarteten Ressource, vorhandene Spielräume neu
beleben, Balancieren zwischen Einschränkungen und dem
Erfahrungsschatz vertiefter Resonanzräume. So kann es
möglich werden, dem besonderen Druck zur Selbstoptimierung stand zu halten, notwendige Anpassungen zu leisten,
den intergenerationellen Dialog wohlwollend zu führen und
aus dem Reichtum einer langen therapeutischen Erfahrung
zu schöpfen.
Der Workshop legt besonderes Augenmerk auf den Einbezug
körperorientierten Arbeitens in die üblichen gesprächsbasierten Settings. Daher werden verschiedene, leicht zugängliche Einstiegsmöglichkeiten vom Sprechen in den Körper
vorgestellt und eingeübt.
Referentenvorstellung:
Dr. Phil. Dipl. Psych. Ernst Kern. Leitender Psychologe an der
Psychiatrischen Klinik Saarbrücken. Psychologischer Psychotherapeut, Leiter einer Borderline-Station (DBT). Ausbildung in
Personzentrierter Therapie, Focusing, Körperpsychotherapie,
Tanztherapie, Traumatherapie, DBT, Dozent und Supervisor an
mehreren Ausbildungsinstituten.
Buch zum Workshop: Ernst Kern: Personzentrierte Körperpsychotherapie, Reinhardt, München, 2014.
VW 04 KL 29/208
Referentenvorstellung:
Verena Lauffer, Fachärztin Psychosomatik, Lehrbeauftragte
Funktionelle Entspannung, Integration von Funktioneller
Entspannung, pränataler Körperpsychotherapie, Kurzzeittherapie- Steve de Shazer, Hypnotherapie- Milton Erickson,
systemischer Ansätze
Barbara Oles
UNWILLKÜRLICHE BEWEGUNGEN ALS
RESSOURCEN IN DER TRAUMAHEILUNG –
TRE® – TENSION & TRAUMA RELEASING
EXERCISES
Die Psychobiologie, Neurophysiologie und physiologische
Psychologie haben ein neues Verständnis von Trauma ermöglicht, die ‚somatische Traumatologie‘. Hier wird die kritische
Interaktion und die wechselseitige Abhängigkeit von autonomen Körperantworten und neurologischen Prozessen
erkannt. Ob ein Trauma körperlich, kognitiv oder emotional
war, es wurde immer zuerst – instinktiv – vom Körper beantwortet und wird im ungünstigen Fall dort aufrecht erhalten.
8
VORKONGRESS
ABSTRACTS
$IESER 7ORKSHOP RICHTET SICH AN ALLE 4HERAPEUTEN0SYCHO
therapeuten, die bereits mit Kindern arbeiten oder es noch
vorhaben. Durch theoretische Beiträge sowie kleine Videoanalysen und Selbsterfahrungsübungen wird verdeutlicht,
wie der Prozess der Selbstregulation und die Aktivierung
der Selbstheilungs- und Selbstgestaltungskräfte (Identitätsentwicklung) der Kinder über einen körperpsychotherapeutischen Weg unterstützt werden kann.
VW 06 JK 28/130
Barbara Bayerl, Marie-Louise Redel
ENTWICKLUNG – VERWICKLUNG.
EINE EINFÜHRUNG IN DIE KONZENTRATIVE
BEWEGUNGSTHERAPIE (KBT)
Der Kurs bietet die Möglichkeit, diese körperpsychotherapeutische Methode am eigenen Leib kennen zu lernen
oder bereits vorhandene Erfahrungen zu vertiefen. Angebote zur Körperwahrnehmung in Ruhe und Bewegung,
interaktionelle Angebote und Symbolarbeiten können in
Gruppengesprächen reflektiert werden. Dabei werden wir
das Thema „Entwicklung“ als roten Faden nutzen.
Erwünscht sind bequeme Kleidung, rutschfeste Socken oder
Gymnastikschuhe, eine stabile Decke und ein Kissen.
Referentenvorstellung:
Nicole Gäbler, Psychol. Psychotherapeutin, VT, Körperpsychotherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in eigener Praxis, Lehrtherapeutin des Hakomi Instituts of Europe,
[email protected]
Empfohlene Literatur: Veröffentlichung „Zurück zu den körpernahen Sinnen“ im Handbuch für Körperpsychotherapie, Hrsg.:
Halko Weis und Gustl Marlock, 2006.
Bitte eine eigene Decke und warme Socken mitbringen.
Referentenvorstellung:
Dipl.-Psych. Barbara Bayerl, Psychologische Psychotherapeutin,
Lehrerin für Geographie und Sport, Lehrtherapeutin für KBT,
ECP, forensisch-psychologische Schulfähigkeits- und Prognosebegutachtung, langjährige Arbeit in Forensischer Psychiatrie
und psychotherapeutischer Rahaklinik, diverse Vorträge und
Veröffentlichungen u.a. zur Behandlung schizophren erkrankter
Menschen.
Marie-Louise Redel, SupervisorinDGSv., ECP, Konzentrative Bewegungstherapeutin (HP), Physiotherapeutin. Seit 1997 in eigener Praxis tätig, langjährige Arbeit im Behandlungszentrum für
Folteropfer Berlin.
VW 07 KL 29/110
Nicole Gäbler
SOMATISCHE PSYCHOTHERAPIE FÜR KINDER UND
JUGENDLICHE – „ZURÜCK ZU DEN KÖRPERNAHEN
SINNEN“
Ebenso wie bei Erwachsenen wird auch bei Kindern das
Unbewusste durch Grundanschauungen gesteuert. Aber viel
unmittelbarer als bei Erwachsenen wird es bei ihnen über die
psychomotorische Ausdrucksfähigkeit – den Körper – sichtbar. In der Psychotherapie mit Kindern wird durch aktives
Handeln in dem ihnen angebotenen „Möglichkeitsraum“ die
symbolische Geschichte der Kinder aufgerufen, aktiviert, vertieft und durchgearbeitet, sodass neue Erfahrungen integriert
werden können. Dieser Entwicklungsprozess als ganzer ist ein
komplexer Lernprozess, ein vielschichtiges Zusammenspiel
neurologischer Reifungs- und Selbstregulierungs- sowie tiefenpsychologischer Entwicklungs- und Interaktionsprozesse.
Er wird durch eine gewaltfreie, untersuchende Haltung
begleitet und den Kindern bewusst gemacht, und ist entscheidend am Aufbau der Identität des kindlichen Selbst
beteiligt.
9
Aus- und Fortbildungszentrum
Transformative Körperpsychotherapie Berlin
2-jährige
Fortbildung
in Transformativer
Körperpsychotherapie
2016 in Berlin
Einführungsseminar: 15.-17.Januar 2016
6 Wochenendseminare, 1 Tagesseminar
Seminarthemen: Präsenz und Energie; Bewegungsmuster – Körperrhythmen;
Bindungsmuster-Paardynamiken; zum körperpsychotherapeutischen
Verständnis von Abwehrmechanismen; Haut-Ich und Berührungsinterventionen; Arbeit mit Introjekten; Hypnose und Körperpsychotherapie;
Energetische Dimensionen von Übertragung und Gegenübertragung.
Leitung:
Bettina Schroeter, Päd. M.A., HP
Wolfgang Hegenbart, Psych. Psychotherapeut
Informationsabend: Mittwoch, den 25.November 2015 um 19.30 Uhr
Die bisherigen Fortbildungszyklen sind von der Berliner Psychotherapeutenkammer mit 20 FE pro Wochenendseminar zertifiziert.
Praxis und Ausbildungszentrum
Bettina Schroeter
Transformative Körperpsychotherapie
Nassauische Str. 26
10717 Berlin
Tel. 030 - 87 39 180
www.transformative-koerperpsychotherapie.de
[email protected]
Institut für Körperpsychotherapie
Der Körper in der Psychotherapie
Einjährige Fortbildung
Zeitraum: 04. – 12.2016
20 Tage / 7 Wochenenden, 3 Supervisionsabende
Kosten: 1.880,– `(ohne Raumkosten)
Leitung, Info: Dr. Dipl.-Psych. Manfred Thielen
Cosimaplatz 2, 12159 Berlin, Tel.: 030/22327203
E-Mail: [email protected]
Web: www.institut-koerper-psychotherapie.de
DozentInnen:
Ebba Boyesen, Prof. Dr. Ulfried Geuter, Anna Willach-Holzapfel u.a.
10
HAUPTKONGRESS
ZEITABLAUF
15:30
ab 16:00
19:15 – 20:15
KONGRESSERÖFFNUNG
PLENARVORTRAG
PANEL
ERÖFFNUNG HS 1a
Manfred Thielen
Eröffnung und Grußworte
GRUSSWORTE
Lebenszyklen – Körperrhythmen
Entwicklung – Sexualität – Reife
PV 01 HS 1a
16:00 – 16:45
Angela von Arnim
Lebenszyklen – Körperrhythmen
PV 02 HS 1a
n
Ulfried Geuter
Körpererleben und Selbsterleben –
Die Entwicklung des Selbst im
körperlich-affektiven Dialog
Was wirkt in der
Körperpsychotherapie?
Moderation: Ulfried Geuter
P 01
Verena Lauffer
In den Störungen sind die Lösungen
verborgen
P 02
Frank Röhricht
Leibbezogene Theorien und
Erkenntnisse
P 03
PV 03 HS 1a
18:00 – 18:45
Manfred Thielen
Körperpsychotherapie in den
verschiedenen Lebenszyklen
Donnerstag, 10.09.2015
15:30 – 20:15 Uhr
PANEL I HS 1a
Sabine Koch
Ein Rahmenmodell für
bewegungstherapeutische
Wirkfaktoren
Die Zertifizierung des Kongresses
durch die Psychotherapeutenkammer
Berlin ist beantragt.
20:15 Get together
beim Italiener „Galileo“ in der FU Berlin
DGK Mitgliederversammlung
20:45 – 22:00 Hörsaal 1a
11
HAUPTKONGRESS
ZEITABLAUF
09:30 – 11:05
11:30 – 13:00
14:45 – 16:15
PLENARVORTRAG
PANEL
WORKSHOPS
Schwangerschaft – Geburt –
Kindheit – Jugend
PV 04 HS 1a
09:30 – 10:15
Thomas Harms
Es ist nicht egal, wie wir
geboren werden
PV 05 HS 1a
10:20 – 11:05
Sabine Trautmann-Voigt
Jugendliche Mütter –
ihre Entwicklungsaufgaben und
ihre Leiblichkeit
PANEL II HS 1a
WS 01 L113
Schwangerschaft – Geburt –
Frühe Störungen
Baby-Eltern-Therapie
Moderation: Thomas Harms
P 04
Angela v. Arnim
Funktionelle Entspannung und die
Erfahrung von Körperrhythmen in
verschiedenen Lebenszyklen
WS 02 L115
Mona-Lisa Boyesen
Alpha Nursing – Sensible nachgeburtliche Betreuung von Säuglingen
P 05
Paula Diederichs
Schlechtes Gewissen der Mutter
und Nachtschreck des Kindes
P 06
Claudia Köhler
Einblicke in die Praxis
der säuglingszentrierten
Familienberatung
Anna Willach-Holzapfel,
Cornelia Richter Grimm
„Frauen, die brüllen, und Hühnern,
die krähen, sollte man! beizeiten
die Hälse umdrehen!“
WS 03 L116
Claire Gunther
Mentalisieren durch Tanztherapie
fördern
WS 04 J 27/14
Hanna Kotowski
Frühe Trennungen
WS 05 K 25/11
Freitag, 11.09.2015
09:00 – 16:15 Uhr
PANEL III HS 1b
Körperpsychotherapie mit
Kindern und Jugendlichen
Moderation: Manfred Thielen
P 07
Andreas Gehring
Darstellung der körperpsychotherapeutischen Arbeit
anhand der individual-pädagogischtherapeutischen
Jungenwohngruppe „Fokus“
P 08
Thomas Haudel
Körperpsychotherapeutische
Arbeit mit Jungen
P 09
Doris Lange
Körperpsychotherapie mit Kindern
und Jugendlichen
P 10
Jutta Verhoef
Zur Körperpsychotherapie mit
jungen Erwachsenen
12
Kirsten Iris Specht
Körperrhythmen nachnähren
mit der Herztrommel
WS 06 JK 28/130
Maria Holl
Von der frühen Störung zur Reife
– Wege aus der Hilflosigkeit
bei Ängsten, Depressionen,
Schlafstörungen und Tinnitus
WS 07 KL 29/110
Melanie Büttner
Sexuelle Störungen bei sexuellen
Traumaerfahrungen
WS 08 J 30/109
Birgit Scholz-Heuckmann
Die körpertherapeutische Arbeit
mit essgestörten Jugendlichen
WS 09 KL 29/237
Anne Meinhold
Was wir sagen,
wenn wir nichts sagen
WS 10 KL 29/235
Anja Butzkamm
Körper-Kontakt!
Erster Schritt zum Selbst in der
Therapie!?
HAUPTKONGRESS
ZEITABLAUF
14:45 – 16:15
16:30 – 18:00
16:30 – 18:00
Panel
WORKSHOPS
WORKSHOPS
Körperpsychotherapie und
Humanistische Psychotherapie
TeilnehmerInnen:
Werner Eberwein
Ulfried Geuter
Ernst Kern
Jürgen Kriz
Gustl Marlock
Doris Müller
Frank Röhricht
Manfred Thielen
u.a.
WS 11 L113
WS 18 KL 29/110
Bettina Schroeter
Die Liebe zum Selbst oder die
körperpsychotherapeutische Arbeit
mit dem Introjekt
WS 12 L115
Johannes Feuerbach
Nähe, Sinnlichkeit, Bewegung
und Stille: Begegnungszyklen in
den Basisbewegungen des Tango
Argentino
WS 13 L116
Elke Wagner
Ressource Tanz
WS 14 J 27/14
SEMINAR
14:45 – 16:15
VS 01
Helga Krüger-Kirn
Der weibliche Körper und
Mutterschaft
Julianne Appel-Opper
Körper-zu-Körper-Kommunikation:
zu Zweit das gelebte Leben erspüren
WS 15 KL 29/208
Susanne Stinshoff, Francesco Dragotto
Pulsation – Definition – Trennung
WS 16 K 25/11
Martin Pritzel
Körpertherapeutische
Selbsterfahrung,
Ausbildung und Supervision in einer
Fach- und Akutklinik für Kinder und
Jugendpsychiatrie – Berichte aus der
Praxis
WS 17 JK 28/130
Renate Abel
Der Start ins Leben: Wie prägen
Empfängnis, Schwangerschaft,
Geburt und postnatale Zeit unser
Leben?
ABENDVORTRAG 19:30 – 21:00 Hörsaal 1a
David Schnarch:
„Sexualität, Paardynamik, Paartherapie“
13
Günter Weier, Bärbel Smikalla-Weier
Die körperorientierte Psychotherapie
nach Albert Pesso: ungestillte
Entwicklungsbedürfnisse symbolisch
befriedigen
WS 19 J 30/109
Reinhard Weber-Steinbach, Carsten Holle
Körperpsychotherapie an einer Klinik
für Kinder- und Jugendpsychiatrie
WS 20 KL 29/237
Gerlinde Buchholz
The Flow of Life –
Arbeit mit dem storybord in
der Körperpsychotherapie.
WS 21 KL 29/235
Franziska Schindler
Eft – emotional freedom
techniques, eine bifokal-multisensorische Interventionstechnik
16:30 – 21:00 Uhr
Freitag, 11.09.2015
PANEL IV HS 1a
HAUPTKONGRESS
ZEITABLAUF
09:00 – 12:05
12:15 – 13:30
15:00 – 16:45
PLENARVORTRAG
PANEL
PANEL
Sexualität, geschlechtliche Identität,
Paardynamik, Paartherapie
PV 06 HS 1a
09:00 – 09:50
Peter Gehrig
Mannwerden – Mannsein –
Mann’vergehen’ im Spiegel der
Beziehung zum eigenen
Körper und Geschlecht
PV 07 HS 1a
10:00 – 10:50
Ann-Marlene Henning
„Spürst du schon oder schämst du
dich noch?“– Ein Leben mit Fokus auf
das weibliche „Dort-unten“!
PV 08 HS 1a
Samstag, 12.09.2015
09:00 – 16:45 Uhr
11:15 – 12:05
Robert Fischer
Sexualität, Partnerschaft,
Entwicklung und Reifung
PANEL V HS 1a
PANEL VII HS 1b
Sexualität, geschlechtliche Identität
und körperpsychotherapeutische
Praxis
Moderation: Bettina Schroeter
P 11
Peter Gehrig
P 12
Heide Gerdts, Thomas Scheskat
Fragen geschlechtlicher Identität und
Sexualität in unserer körperpsychotherapeutischen Praxis
P 13
Anna Willach-Holzapfel
Veränderung von einengenden
Rollenzuschreibungen von Frauen
und Männern
Ein Fall und gemeinsame und verschiedene körperpsychotherapeutische Sichtweisen
Moderation: Werner Eberwein
TeilnehmerInnen:
Angela von Arnim
Barbara Bayerl
Ebba Boyesen
Vita Heinrich-Clauer
Manfred Thielen
SEMINAR
15:15 – 16:45
VS 02 J 27/14
Gustl Marlock
Zeitgeist-Störungen oder die neuen
Leiden des Homo oeconomicus
PANEL VI HS 1b
12:15 – 13:30
Paare, Paardynamik,
körperorientierte Paartherapie
Moderation: Angela von Arnim
P 14
Helga Krüger-Kirn
Erfüllte Sexualität und Liebe
P 15
Ann-Marlene Henning
P 16
Marc Rackelmann
Wachstum und Krise – ein funktionelles Verständnis der Paardynamik
P 17
Ricarda Rudert
Beziehungssprache verstehen
P 18
Halko Weiss
Verwirrungen über Ansprüche und
Erwartungen in Beziehungen
14
15:15 – 16:45
VS 03 KL 29/235
Kirsten Riering
„Halt mich, fass mich an; ob du mich
berührst, entscheide immer noch ich.“
HAUPTKONGRESS
ZEITABLAUF
15:15 – 16:45
17:00 – 18:30
17:00 – 18:30
WORKSHOPS
WORKSHOPS
WORKSHOPS
WS 22 L 113
WS 32 L 113
WS 23 L 115
Thomas Scheskat, Heide Gerdts
Furchtbar und fruchtbar –
Die Kraft der Aggression (1)
WS23 und WS33 sind ein Doppelworkshop
und als ganzes zu belegen.
WS 24 L 116
Ulfried Geuter
Erkunden und Entdecken –
Erlebniszentrierte
Körperpsychotherapie
WS 25 KL 29/208
Robert Fischer
Wenn Ödipus dazwischenfunkt
WS 26 K 25/11
Katharina Picard
Ungebremst – Tanzen wirkt auch im
Alter!
WS 27 JK 28/130
Dorothee Schweitzer
Dem Schmerz entspannt begegnen
– Funktionelle Entspannung bei der
Behandlung von Schmerzen
Manfred Thielen
Körperpsychotherapie bei frühkindlichen Entwicklungsstörungen
WS 33 L 115
Thomas Scheskat, Heide Gerdts
Furchtbar und fruchtbar –
Die Kraft der Aggression (2)
WS23 und WS33 sind ein Doppelworkshop
und als ganzes zu belegen.
WS 34 L 116
Ursula Schorn
Getanzte Lebensspuren –
gelebtes Leben
WS 35 KL 29/208
Doris Lange
Psychosomatische Selbstregulation
in der Gegenübertragung –
Ein körperpsychotherapeutisches
Konzept zur Burn-Out-Prävention
Sabine Schrem
Atemrhythmus – Lebensrhythmen
WS 38 KL 29/110
Freyja Fischer
Der Tanz der italienischen
Spinnenfrau
WS 39 J 30/109
Lara Schick
Transpersonalität in der
Körperpsychotherapie
WS 40 KL 29/237
Waldtraut Fetscher
Jeder Atemzug folgt dem roten Faden
– Alte und neue Beziehungen im
Lebenszyklus
WS 36 K 25/11
Gabriele Bartuska, Christian Bartuska
Übertragung –
spielerisch und lustvoll
WS 28 KL 29/110
Joachim Vieregge
Die Angst vor dem Tod verringern
WS 29 J 30/109
Renata Mörth
Alter ist keine Krankheit –
der ayurvedische Weg
WS 30 KL 29/237
19:30 Der Kongress tanzt
Das Fest findet auf dem wunderschönen Gelände, in den
historischen Räumen der „Domäne Dahlem“ mit einem
ausgewählten vegetarischen Buffet statt.
DJ Michael (Berlin) legt auf.
Leonhard Schrenker
Pesso-Therapie (PBSP) in der
Arbeit mit Paaren: Theorie und
Demonstrationsarbeit mit
Teilnehmern (Paaren) des Workshops
WS 31 KL 29/235
Helmi Boese
Lebenszyklen respektieren –
Körperrhythmen wiedergewinnen –
verkörperte Selbstwahrnehmung
15
15:00 – 18:30 Uhr
Samstag, 12.09.2015
Halko Weiss
Wechselseitige sexuelle Einstimmung –
die Kunst achtsamer Sexualität
WS 37 JK 28/130
HAUPTKONGRESS
ZEITABLAUF
09:30 – 11:05
11:30 – 13:00
13:00 – 13:30
PLENARVORTRAG
PANEL
ABSCHLUSS DES KONGRESSES
Körperpsychotherapie im Umgang
mit Älterwerden, Krankheit und
Sterblichkeit
PV 09 HS 1a
09:30 – 10:15
Annelie Keil
Das Biologische hat ein Subjekt –
Krankheit und Schmerz als
Gestaltungsorte des Lebendigen
PV 10 HS 1a
KONGRESSKOMITEE DGK
Alter – Reife – Sterblichkeit
Moderation: Anna Willach-Holzapfel
P 19
Dorothea Burkhard-Eggli
Traumatherapie für den Lebenszyklus
„Alter – Reife – Sterblichkeit“
P 20
Joachim Vieregge
Die Angst vor dem Tod verringern
P 21
Dorothee Schweitzer
Älterwerden – Reife – Sterblichkeit
P 22
Cornelia Richter Grimm
Sich täglich an die eigene
Sterblichkeit erinnern
Sonntag, 13.09.2015
09:30 – 13:30 Uhr
10:20 – 11:05
Bettina Schroeter
Reif werden zum Leben –
reif werden zum Sterben…
Zu den körperseelischen
Herausforderungen des
Älterwerdens
PANEL VIII HS 1a
16
Einschätzung, erste Auswertung,
Feedback und Perspektiven
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PLENARVORTRAG
dran sind am Körpererleben, an der Erfahrung von rhythmischen Körperprozessen, zum anderen dadurch, dass ihre
Rhythmen besonders oft fremdbestimmt werden, z. B.
durch technisierte Geburten, oder andere Übergriffe auf
IHRE 'RENZEN &AST DER +04"EHANDLERINNEN SIND
Frauen, spezialisiert auf das andere Wissen in einer körpernahen, metaphernreichen Sprache; andererseits waren
bisher bei KPT-Theoriesystemen, Publikationen und Posten
überwiegend Männer vertreten. Das ändert sich gerade
ein wenig, ich freue mich sehr, dass diesmal auch wieder
mehrere im Bereich Theoriemodell-Bildung und Forschung
aktive Frauen hier vertreten sind – und gleichzeitig auch
wieder mehrere der seit jeher auf Eigenwahrnehmung und
Körpererleben, auf „Tun im Lassen“ bezogene Richtungen
innerhalb der KPT.
PV 01
Angela v. Arnim
LEBENSZYKLEN UND KÖRPERRHYTHMEN
Das Kongressthema setzt den Fokus auf ein wichtiges
Lebensprinzip: Wir sehen heute den Menschen als ein sich
immer wieder in zyklischen Prozessen selbst erschaffendes,
autopoietisches System (Maturana). Leben ist also nur
durch Austausch möglich – zwischen Zellen, Organen und
Organsystemen und zwischen dem lebendem System und der
Umwelt. Das grundlegendste Kommunikations-Instrument
dabei ist der Rhythmus. Rhythmus gestaltet und intensiviert
Beziehungen, Rhythmus ist die nie ganz gleiche Wiederkehr
desselben… Bedrohungen unserer Lebendigkeit werden
durch veränderte Rhythmen angezeigt. Heilung ist demnach Ermöglichung von „Rhythmus-Reparatur“ – zwischen
Menschen und innerhalb des Organismus. Nach M. Fuchs
sind alle zyklischen Lebensprozesse, im sog. autonomen
Eigenrhythmus des Körpers organisiert – z. B. im Atemrhythmus erlebbar, der sowohl autonom-vegetativ reguliert
als auch bewusst beeinflussbar ist. In den Lebenszyklen
zeigt sich der Eigenrhythmus in impliziten Mustern, z. B. im
pränatalen Daumenlutschen und Fruchtwasser-„Atmen“ des
Feten, in den Rhythmen des postnatalen „Attunement“ zwischen Säugling und Pflegeperson (Stern), bei den Rhythmen
der Sexualität.
Ich wünsche uns einen eigenrhythmisch-lebendigen
Austausch!
Referentenvorstellung:
Fachärztin f. Psychosomatische Medizin, DGK-Körperpsychotherapeutin, Ausbildg. Funktionelle Entspannung bei M. Fuchs,
langjährige Arbeit in der AG „Subjektive Anatomie“ und
„Integrierte Medizin“, früher Psychosomatik Univ. Erlangen,
jetzt psychosomatische und KPT- Praxis Berlin. IfP Potsdam, mit
integrierter KPT-Ausbildg.
Literatur: – v. Arnim, Kap. 8: Das Wunderknäuel. Zur Entstehungsgeschichte der Subjektiven Anatomie; Kap.11, Die vorgeburtlichen Verwicklungen und der Rhythmus, In: Uexküll, Fuchs,
Müller-Braunschweig, Johnen, (Hrsg.) Subjektive Anatomie,
Theorie und Praxis körperbezogener Therapie. Schattauer, 1997
– v. Arnim, Integrierte Medizin und körperbezogene Therapieansätze. In: (Hrsg): Uexküll, Geigges, Plassmann. Integrierte
Medizin. Modell und klinische Praxis. Schattauer 2002 –
v. Arnim u. a., Zur Repräsentanz des Weiblichen im Feld der
Körperpsychotherapie. In: Körper-Gruppe-Gesellschaft. Neue
Entwicklungen in der Körperpsychotherapie, Manfred Thielen
(Hrsg.), Psychosozial-Verlag Gießen, 2013.
Alle Eigenrhythmen sind leicht störbar, z. B. bei Geburtskomplikationen, nach Traumatisierungen, bei hyperaktiven
Kindern, in Paarbeziehungen, bei Krankheit und Schmerz,
bis zur periodisch unterbrochenen Cheyne-Stokes-Atmung
bei Zuständen kurz vor dem Tod. Krankheiten im Lebenszyklus stehen im Zusammenhang mit Rhythmen und sind
Ausdruck von Passungsstörungen (Uexküll) – eine Art
biologischer Marker, dass etwas nicht passt, stimmt, aus
dem Gleichgewicht geraten ist. Doch selbst bei traumatisch
bedingter Erstarrung (Porges), wird vom lebenden System
der Kontakt mit dem eigenen inneren Heilungssystem
gesucht, z. B. durch Wiedergewinnen der Eigenbewegung
und der Körperrhythmen (Levine, Percelli). Das Kongressthema betont zentrale KPT-Wirkmechanismen: den Zugang
zur verkörperten Selbstwahrnehmung finden und damit zur
frühen, präverbalen Erfahrungswelt, z. B. zu den Geschichten, die Babys nach perinatalen Traumata mit Rhythmen
ihrer Stimme und Bewegungen erzählen (Appleton).
PV 02
Ulfried Geuter
KÖRPERERLEBEN UND SELBSTERLEBEN –
DIE ENTWICKLUNG DES SELBST IM
KÖRPERLICH-AFFEKTIVEN DIALOG
Die Körperpsychotherapie ging seit ihren Anfängen von entwicklungstheoretischen Vorstellungen aus. Auf Grundlage
der triebtheoretischen Phasenlehre entwickelte Reich seine
Charakterstrukturlehre. Lowen fügte Reichs Lehre ichpsychologische Konzepte hinzu. Später wurden vielfach bindungstheoretische Erkenntnisse aufgegriffen. Mit den jeweiligen
Theorien der Entwicklung waren bestimmte Vorstellungen
von psychischen Störungen verbunden.
Mitfühlend Zuhören, mit der Stimme begleiten, Angebote
zum Wahrnehmen und Bewegen, im Berühren Rhythmen,
Halt und Grenzen erspüren, Ressourcen entdecken, Resonanz empfinden, dem Gefühl mit körperlichen und seelischen
Mitteln zum Ausdruck verhelfen, d. h. Menschen beim Wiederfinden ihres Eigenrhythmus begleiten, hin zu mehr
Lebendigkeit und achtsamer Selbstfürsorglichkeit.
Ich schlage eine erlebniszentrierte Theorie vor, in der sich das
Verständnis der Entwicklung an der Entwicklung des Selbst
orientiert. Nach dieser Vorstellung beruht das Selbstgefühl
auf dem körperlichen Selbstgefühl, das sich in sensomotorischen Interaktionen entwickelt. Kinder erwerben im frühen
Dialog grundlegende Muster des emotionalen Erlebens, der
Affektregulation und der Interaktion.
„Das andere Wissen“, Tagungstitel der DGK-Frauenfachtagung 2013, weist darauf hin, dass es oft Frauen sind,
die es zur KPT zieht, zum einen dadurch, dass sie näher
17
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PLENARVORTRAG
Diese Muster werden im emotional-prozeduralen Gedächtnis
gespeichert: sowohl Erfahrungen, die Bindungsfähigkeit und
psychische Struktur fördern, als auch Verletzungen, die zu
Hypererregung, Ohnmacht, Problemen mit Nähe oder mit
Selbstwert und Selbststeuerung führen können. Der Bezug
zu sich selbst und den anderen stellt sich her im gelebten
zwischenmenschlichen Bezug.
Auch die geschlechtliche Identität, das Verhältnis von Weiblichkeit und Männlichkeit wird insbesondere am Punkt der
Sexualität und der Paardynamik behandelt werden.
Der Stand der Körperpsychotherapie wird aus dem Blickwinkel der klinischen Praxis reflektiert und offene Fragen thematisiert.
Erfordert die körperpsychotherapeutische Arbeit mit jedem
Lebenszyklus und Körperrhythmus ganz spezifische Vorgehensweisen und Techniken oder überwiegt das Gemeinsame im Vorgehen? Am Beispiel der frühkindlichen Entwicklung kann – unter Einbezug der Säuglingsforschung –
exemplarisch verdeutlicht werden, wie körperpsychotherapeutische Konzepte der affekt-motorischen Schemata und
Mikropraktiken etc. auch für die Arbeit mit Erwachsenen
fruchtbar gemacht werden können.
In meinem Vortrag möchte ich diese Gedanken ausführen
und diskutieren, wie sich körperbasierte Schemata des
Erlebens und Verhaltens vor der Sprachentwicklung herausbilden. Dies möchte ich in Beziehung dazu setzen, wie wir in
der Körperpsychotherapie die Arbeit mit Kernprozessen und
die verbale Arbeit mit Sinn und Bedeutung miteinander verbinden sowie maladaptive Schemata aus dem Körpererleben
heraus abrufen und adaptive Schemata fördern können.
Referentenvorstellung:
Prof. Dr. Ulfried Geuter, Körperpsychotherapeut und Psychoanalytiker in eigener Praxis in Berlin; lehrt Körperpsychotherapie
im Studiengang Motologie der Universität Marburg; Dozent
& Lehrtherapeut in der Weiterbildung.
Literatur: Geuter, Körperpsychotherapie, Grundriss einer Theorie
für die klinische Praxis, Springer, 2015, insb. Kap. 11 & 12.
Referentenvorstellung:
Dr. phi., Dipl.-Psych., Manfred Thielen, Psychologischer Psychotherapeut,Leiter des Instituts für Körperpsychotherapie Berlin, Einzel-, Gruppentherapie, Lehrtherapeut, Supvervisor,
Lehrbeautrftragter, Autor und Herausgeber von Büchern zur
Körperpsychotherapie, zuletzt: zusammen mit Werner Eberwein (2014): Humanistische Psychotherapie. Theorien, Methoden, Wirksamkeit. Psychosozial-Verlag. Delegierter der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und der Berliner Psychotherapeutenkammer, Mitglied des Redaktionsbeirates des
„Psychotherapeutenjournal“, Vors. der DGK, stellv. Vors. der
AGHPT.
Literatur: Manfred Thielen: Geschichte und Entwicklung der Körperpsychotherapie. Ihr Bezug zu anderen humanistischen
Methoden. In: Werner Eberwein/Manfred Thielen (Hg.) (2014):
Humanistische Psychotherapie. Theorien, Methoden, Wirksamkeit. S. 135ff., Gießen: Psychosozial-Verlag.
PV 03
Manfred Thielen
KÖRPERPSYCHOTHERAPIE IN DEN VERSCHIEDENEN LEBENSZYKLEN
Die Körperpsychotherapie (KPT) wurde von W. Reich Mitte
der 30er Jahre als Weiterentwicklung der Freudschen Psychoanalyse und eigener Ansatz etabliert. Zum anderen
wurde sie von aus der Jugend- und Reformbewegung
Anfang des 20. Jahrhunderts stammenden leibpädagogischen Ansätzen entwickelt. Hier ist besonders die Arbeit
von Elsa Gindler zu nennen, die überwiegend, aber nicht nur,
die wahrnehmungsorientierten Richtungen beeinflusst hat.
Seit Mitte der 60er Jahre hat sich die Körperpsychotherapie
in ihrem Menschenbild, ihrem Selbstregulationskonzept,
ihrem Verständnis von therapeutischer Beziehung und ihrer
Arbeit im Hier und Jetzt in Richtung der Humanistischen
Psychotherapie entwickelt. Bereits Reich hatte diesbezüglich humanistische Gedanken formuliert. Aktuell ist die
Körperpsychotherapie Teil des Antrags der Humanistischen
Psychotherapie auf berufsrechtliche Anerkennung. Zu den
verschiedenen Lebenszyklen hat die KPT bereits wertvolle
Beiträge geliefert, vor allem zur Arbeit mit Erwachsenen,
Babys und zur frühkindlichen, aber auch zur prä-, peri- und
postnatalen, sexuellen und traumatischen Entwicklung.
PV 04
Thomas Harms
ES IST NICHT EGAL,
WIE WIR GEBOREN WERDEN
Wie erlebt das ungeborene Kind eine schwierige und überwältigend verlaufende Geburt? In welcher Weise beeinträchtigen Kontaktabbruch und traumatischer Stress während des Geburtsprozesses die spätere Bindungs- und
Regulationsfähigkeit des Säuglings? Und welche spezifische
Körper- und Ausdruckssprache zeigen Babys, um ihre präund perinatalen Erfahrungen mitzuteilen?
In meinem Vortrag werde ich über praktische Beobachtungen
in der Aufarbeitung von traumatisch bedingten Bindungsstörungen mit Eltern und Säuglingen berichten. Dabei
vertrete ich die These, dass nicht die Wiederholung und
Durcharbeiten der Schwangerschafts- und Geburtstraumata
im Zentrum der körperpsychotherapeutischen Arbeit steht.
Zur Körperpsychotherapie mit Kindern und Jugendlichen gibt
es wichtige Vorarbeiten. Doch die Auseinandersetzung mit
dem Lebenszyklus: Alter, Reife und Sterblichkeit ist noch
relativ unterentwickelt, hier wird der Kongress beginnen,
eine Lücke zu schließen.
Vielmehr konzentriert sich mein bindungsbasierter Ansatz
darauf, die verloren gegangene Beziehungssicherheit zwischen den Eltern und ihren Babys in der Gegenwart wieder
herzustellen.
18
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PLENARVORTRAG
Anhand von Videobeispielen wird demonstriert, wie nur
durch eine Synthese von bindungs-, achtsamkeits- und pränatalen Zugängen eine umfassende Integration von prä- und
perinatalen Entwicklungstraumata gelingen kann.
Ausdruckstherapie (DITAT). Mitherausgeberin der Zeitschrift
„Körper Tanz Bewegung“ (ktb). Zahlreiche Veröffentlichungen,
u.a. „Grammatik der Körpersprache“(2012) und „Körper und
Kunst in der Psychotraumatologie“ (2007) im Schattauer Verlag,
zusammen mit Dr. med. Bernd Voigt.
Literatur: Sabine Trautmann-Voigt und Monika Moll: „Bindung in
Bewegung“, 2011, Gießen: psychosozial-Verlag.
Referentenvorstellung:
Thomas Harms, Dipl. Psych., leitet das Zentrum für Primäre
Prävention und Körperpsychotherapie (ZePP) in Bremen. Seit
über 25 Jahren beschäftigt er sich mit der Entwicklung von präventiven und körperpsychotherapeutischen Konzepten für die
Arbeit von geburts- und bindungstraumatisierten Säuglingen
und (Klein-)Kindern.
PV 06
Peter Gehrig
MANNWERDEN – MANNSEIN –
MANN’VERGEHEN’ IM SPIEGEL DER
BEZIEHUNG ZUM EIGENEN KÖRPER UND
GESCHLECHT
PV 05
Sabine Trautmann-Voigt
JUGENDLICHE MÜTTER – IHRE
ENTWICKLUNGSAUFGABEN UND IHRE
LEIBLICHKEIT
Im Vortrag gehe ich von meinen sexualtherapeutischen
Erfahrungen mit Männern aus und entwickle ihn um folgende Schwerpunkte:
Entwicklungs- und Bindungsforschung sowie neurobiologische Erkenntnisse zum „Embodiment“ weisen zunehmend
mehr auf die lebenslang prägenden und komplex wirkenden Einflüsse präverbaler Beziehungsgestaltungen hin, vor
allem bezogen auf die ersten drei Lebensjahre. Frühe Beziehungserfahrungen schlagen sich direkt im prozeduralen
Gedächtnis bzw. im „Körpergedächtnis“ nieder, wodurch
sich u. a. das Phänomen des „transgenerationalen Transfers“
erklären lässt: Das vernachlässigte Kind wird selbst zur vernachlässigenden und verzweifelten (jungen) Mutter, die zur
eigenen Stabilisierung und Identitätsfindung ein Kind bekommt, statt sich pubertierend von einer sicheren Ursprungsfamilie abzulösen. Schon prä-, peri- und postnatal wirkt sie
unbewusst durch mangelnde selbst- und fremdbezogene
3PANNUNGSREGULATION UNDODER RHYTHMISCHDYNAMISCHE
Fehlanpassungen negativ auf ihren Säugling ein, insbesondere auf dessen primäre Adaptionsfähigkeit, was retardierende oder traumatisierende Auswirkungen hat. Im Vortrag
wird ein interaktionsanalytischer, psychodynamischer Behandlungsansatz von jugendlichen, meist schwer beeinträchtigten Müttern mit ihren Säuglingen bzw. Kleinkindern vorgestellt, der eine kontextuelle Sicht auf die frühe Dyade
mit psychodynamischer Psychotherapie und nonverbalen
Interaktionsanalysen verbindet.
Die Körpersprache der Sexualität: Einfluss der körperlichen Gestaltung der Erregungssteigerung (in Auto-und Partnersexualität) über Variationen von Muskelspannung,
Bewegungen, Rhythmen und Atmung auf Lusterleben, Berührungsverhalten, emotionale Intensitäten, Symbolisierungen, Identität und Interaktion.
Einfluss von Geschlechtsrollenkonflikten auf die männliche Sexualität: Entfremdung und Instrumentalisierung
des Körpers, Sex als Eroberung, Macht und Kontrolle.
Erotisierung der männlichen Intrusivität / Intensität /
Aggressivität: Wandelt Ängste um das eigenen Geschlecht,
Ängste in Verbindung mit sexueller Intimität und dem Eindringen in den Körper einer andern Person usw. in lustvolles
Genießen. Erleichtert das Erotisieren einer andern Person,
ihres Körpers, Geschlecht, ihrer sexuellen und emotionalen
Ausdrucksweisen und gibt Raum für ein breites Spektrum
erotischer Beziehungsfähigkeiten. Fördert das sexuelle
Begehren in langdauernden Partnerschaften.
Sexualität und Männlichkeit in der ‚posterektilen’
Phase: Identität und Sexualität von Männern nach radikalen
Prostataoperationen.
Referentenvorstellung:
Peter Gehrig, nach Innerer Medizin und Onkologie Ausbildung
in Psychiatrie und Psychotherapie, ab 1978 Spezialisierung in
Sexologie, Sexualtherapie später in eigener Praxis, bzw. Institut
(ZISS), Zürich.
6IDEOAUSSCHNITTE AUS DER KLINISCHEN 0RAXIS EINER %LTERN
3ËUGLINGS+LEINKIND!MBULANZ IM 2AHMEN EINES -EDIZI
nischen Versorgungszentrums zeigen auf, wie sich eine integrative psychotherapeutische Arbeit Jugendlicher und ihrer
Säuglinge gestalten lässt.
Referentenvorstellung:
Dr. phil. Sabine Trautmann-Voigt (ADTR), Psychologische Psychotherapeutin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin,
Tanztherapeutin (BTD und ADTA), EMDR, Gruppentherapie,
TP/AP/VT in eigener Praxis im Rahmen des Medizinischen
Versorgungszentrums für Psychosomatik, Psychotherapie und
Psychiatrie in Bonn-Zentrum. Leitung der staatlichen Ausbildungsstätten für Psychotherapie: Köln-Bonner Akademie für
Psychotherapie und Verhaltenstherapie (KBAP/KBAV) und des
Deutschen Instituts für tiefenpsychologische Tanztherapie und
19
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PLENARVORTRAG
durchleben. Was fehlt, kann bei dieser Vorgehensweise oft
integriert werden, körperliches Nach-Erleben schafft neue
Erinnerungen im Körper. Objekt- und Bindungstheorien spielen ein Rolle. Wir reinszenieren beispielsweise die ödipale
Situation neu in einer Art und Weise, die das Kind in seiner
sexuellen Entwicklung stärkt. Das macht oft den Weg frei
für Schritte vorwärts. Die vorgestellte Arbeitsweise ist für
Paar- und Einzelarbeit geeignet.
PV 07
Ann-Marlene Henning
„SPÜRST DU SCHON ODER SCHÄMST DU
DICH NOCH?“– EIN LEBEN MIT FOKUS AUF
DAS WEIBLICHE „DORT-UNTEN“!
In meiner Arbeit stelle ich täglich fest, wie schlecht es manchmal um das weibliche „Dort-unten“ bestellt ist. Ein (wohlwollendes) Gefühl für das eigene Geschlecht erleichtert jedoch die Entwicklung einer spielerischen, experimentierfreudigen, erfüllten Sexualität und hat großen Einfluss auf das
sexuelle Erleben eines Menschen.
Regression wird für Nachnähren genutzt, um in der gegenwärtigen Situation mit mehr Selbstregulationsfähigkeit und
Reife die sexuelle Liebe besser gestalten zu können. Progression dient einem umfassenderen Blick auf die aktuelle
Situation. Der feine, aber bedeutsame Unterschied zwischen
sexueller Befriedigung und Erfüllung wird klarer. Die Basis
ist Willem Poppeliers Sexual Grounding Therapy®. Es wird
dargelegt, wo unterschiedliche Ansätze wie diejenigen von
Schnarch, Clement, Sexocorporel Parallelen haben, sich ergänzen und unterscheiden.
Dazu gehört bei der Frau die Wahrnehmung des eigenen
vaginalen Innenraums, sowie auch das Begehren zu entwickeln, diesen Raum mittels einer Penetration aktiv ausfüllen
zu wollen. Am Beispiel eines (möglichen) Frauen-Lebens
werde ich (stark skizziert) versuchen, einige der Ereignisse
darzustellen, die einwirken (könnten) auf die weibliche
Sexualität, gesehen in einem körperlichen lerntheoretischen
Zusammenhang.
Referentenvorstellung:
Robert Fischer, Dr. med. Bern/CH, Facharzt für Psychiatrie und
Psychotherapie. Lehrkörpermitglied IBP Institut für Körperpsychotherapie. Sexual Grounding Therapy® Trainer. Ausbildung
von Sexualtherapeuten. Verheiratet, Vater von zwei Töchtern.
Wie subtil solch ein Lernen vor sich geht und welche weiteren
Erlebnisse dadurch geprägt oder wie Möglichkeiten dadurch
eingeschränkt werden, zum Teil auch erst entstehen können,
darüber denkt selten jemand nach. Es ist längst an der Zeit,
dafür zu sorgen, dass von Anfang an jedes kleine Mädchen
und jede Frau sich auf natürlicher Weise entwickeln darf,
mit Spaß am eigenen Körper – auch am „Dort-unten“.
PV 09
Annelie Keil
DAS BIOLOGISCHE HAT EIN SUBJEKT
– KRANKHEIT UND SCHMERZ ALS
GESTALTUNGSORTE DES LEBENDIGEN
Dazu kann jeder Arzt, Hebamme, Therapeut, Lehrer, jeder
Partner, aber vor allem jede Mutter, Großmutter, wie auch
jeder Vater oder Opa von Anfang an einen sehr wichtigen
und wertvollen Beitrag leisten! Ich hoffe deshalb, dass sich
jeder von meinem Vortrag betroffen fühlt.
Der erkrankte Mensch ist mehr als sein Befund. Zwischen
Erleiden und Entscheiden, dem objektiven Ereignis und dem
subjektiven Erleben, zwischen eine Krankheit zu haben und
Kranksein zu müssen, ist er darauf angewiesen, älter zu werden, sich selbst kennenzulernen und bis ins Sterben hinein
sein Leben zu gestalten. Die Liebe zum Leben erfordert nicht
nur die Kunst, zwischen Geburt und Tod auf verschiedene
Weise gesund zu sein, sondern mitten im Dschungel von
Diagnosen, Befunden und einem zunehmendem Gesundheitswahn, vor allem die Kraft, den Mut und die Geduld,
krank zu sein und eine subjektiv mögliche Gesundheit auf
einzigartige Weise zu entwickeln.
Ich jedenfalls bin es!
Referentenvorstellung:
Ann-Marlene Henning, Sexologin, Paartherapeutin & BestsellerAutorin. Die Dänin studierte Neuropsychologie, Sexologie und
Paartherapie und betreibt eine eigene Praxis in Hamburg. Sie
schrieb zwei Bestseller über Sexualität und moderiert die öffentlich-rechtliche TV-Dokumentationsreihe „MAKE LOVE – Liebe
machen kann man lernen“.
PV 08
Referentenvorstellung:
Annelie Keil, geboren 1939, aus der Erfahrung von Krieg,
Gefangenschaft Flucht und dem Leben mit Sozialhilfe als
Kind und Jugendliche viel gelernt; Studium der Politischen
Wissenschaften, Soziologie u. Pädagogik, 1968 Promotion, 196971 Assistentin und Akademische Rätin an der Pädagogischen
Hochschule Göttingen, 1971 Berufung als Professorin an die
Universität Bremen, Arbeitsbereiche: Sozialarbeitswissenschaft,
Gesundheitswissenschaften und Krankenforschung, angewandte Biographie- und Lebensweltforschung. Gründungsmitglied
des „Zentrum für Public Health“ (Universität Bremen), des
„Instituts für angewandte Biografie- und Lebensweltforschung
(IBL, Universität Bremen), des Netzwerks „Zukunftsgestaltung
und seelische Gesundheit Bremen“ (EXPO Projekt), des „Forum
Lehren und Lernen“ (FLL, Universität Bremen). Umfangreiche
Robert Fischer
SEXUALITÄT, PARTNERSCHAFT,
ENTWICKLUNG UND REIFUNG
Im gegenwärtigen Zeitgeist ist fast alles für alle möglich. Was
heißt das für Paare, bei denen mit der Zeit die Sexualität oft
abnimmt, gerade mit Kindern? Und das, obwohl statistisch
gesehen viel mehr Sex in Partnerschaften als bei Singles stattfindet. Hier stelle ich eine körper- und beziehungsorientierte
Sexualtherapie mit dem dazu gehörenden Reifestufenmodell
vor. Sie geht davon aus, dass wir ein besseres Sexualleben
haben, wenn wir die Entwicklungsstufen vollziehen und
20
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PLENARVORTRAG
Damit kann sie der Sicht auf psychotherapeutische Prozesse
insgesamt eine komplementäre Perspektive hinzufügen.
Gerade die Körperpsychotherapie hat in ihrem Methodenspektrum Mittel zur Verfügung, die nicht nur emotionale
Katharsis, Vitalisierung und Stärkegesten befördern können,
sondern auch zu Seinsmodi der Hingabe, Rezeptivität und
des Loslassens einladen, die für ein reifes Erwachsensein und
Älterwerden oft herausfordernd aber auch unabdingbar
sind.
Vortragstätigkeit, Radio- und Fernsehsendungen zum Bereich
Gesundheit und Krankheit, Lebenskrisen und Lebenskompetenzen, Familie und Kinderförderung, Sterben und Sterbegleitung, Bildungsarbeit mit Landfrauen und Unternehmerfrauen im Handwerk; ehrenamtliche Mitarbeit in unterschiedlichen psychosozialen und Bildungsprojekten im In- und
Ausland wie Kinderschutzbund, Frauengesundheitszentren,
Selbsthilfegruppen; Mitbegründerin des wissenschaftlichen
Weiterbildungsstudiums Palliative Care (PAC) an der Universität
Bremen, 1992 Berninghausen Preis für ausgezeichnete Lehre,
2004 Bundesverdienstkreuz; Autorin einiger Bücher, Artikel,
umfangreiche Medien- und Vortragstätigkeit, seit 2004 im
arbeitsamen „Ruhestand“ jenseits der Erwerbsarbeit, zwei Ehen
ohne Dauererfolg, keine eigenen, aber viele Kinder, für die ich
was tun kann, enge Freund- und Wahlverwandtschaften, neugierig und achtsam im Umgang mit der „letzten“ Lebensphase.
Referentenvorstellung:
Bettina Schroeter, Jg. 55, Dipl.Päd., HP, ECP, langjährige Körperpsychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin, Gründung
und Leitung des Ausbildungszentrums in Transformativer
Körperpsychotherapie in Berlin. Seit der Gründung der EABP/
DGK aktiv in deren Gremien involviert. Mitbegründerin des
Arbeitskreises ,Neue Rosen‘ mit dem Projekt, Genderfragen
stärker in die DGK einzubringen; Organisation der Frauenfachtagung“ Das andere Wissen“ in Marburg 2013.
Inspirationen durch die Einflüsse moderner westlicher Transpersonaler Psychologie ebenso wie der Buddhistischen Psychologie, Ideen des Schamanismus u. a..
PV 10
Bettina Schroeter
REIF WERDEN ZUM LEBEN –
REIF WERDEN ZUM STERBEN…
...ZU DEN KÖRPERSEELISCHEN HERAUSFORDERUNGEN DES ÄLTERWERDENS.
In der westlichen Welt war der alternde Mensch, ebenso wie
die psychische Dimension des Alterungsprozesses, lange das
Stiefkind der Psychotherapie. Frühe Kindheitseinflüsse galten
primär als prägende Faktoren seelischer Entwicklung; das
Ende und die Endlichkeit des Lebens schienen nur bedingt
relevant. Anders als in der westlichen Psychotherapie beziehen sich die Weisheitstraditionen vieler Kulturen auf die
Realität der Sterblichkeit als essentiellen Reifungsfaktor für
das menschliche Individuum.
Bemühen sich die konventionellen modernen Therapieformen
um die Optimierung des Ichs und die Erweiterung seiner
Gestaltungsmöglichkeiten in der Welt, will der Blick auf das
Lebensende und die Grenzen der Selbstwirksamkeit ein
Wachwerden für die Kostbarkeit der Existenz selbst schärfen
auch unter nicht idealen Bedingungen.
Werden in den westlichen Industriegesellschaften Menschen
immer älter, muss auch die (Körper-)Psychotherapie sich dem
Blick in die andere Richtung stellen. Wie geht Therapie vom
Ende her gedacht? Ist diese Blickrichtung nur furchterregend
und zu vermeiden oder ist es möglich, der Endlichkeit wach
ins Auge zu schauen und aus dieser Perspektive therapeutische Wege und Ausrichtungen zu erfinden, die ungeahnte
Inspirationen enthalten können?
Die bewusste Einbeziehung der Realität unserer Sterblichkeit
kann m. E. nicht nur bei schweren Schicksalsschlägen und
lebensbedrohlichen Erkrankungen notwendiges und hilfreiches Werkzeug in der Selbstorientierung sein, sondern ebenso auch für jüngere Menschen an entscheidenden Weichenstellungen ihres Lebens.
21
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
P 02
PANEL I
Frank Röhricht
P 01
LEIBBEZOGENE THEORIEN
UND ERKENNTNISSE
Verena Lauffer
IN DEN STÖRUNGEN SIND DIE LÖSUNGEN
VERBORGEN – KÖRPERPSYCHOTHERAPIE,
DIE KUNST DER INTEGRATION IM ZWISCHENLEIBLICHEN RAUM
Die KPT als eine explizit so bezeichnete Form von Psychotherapie bettet sich ein in die allgemeine Theorie der
Psychotherapie und der sich darauf beziehenden Prozessforschung.
In jedem Moment der Hinwendung zum Leib können sich in
einer Körperpsychotherapie spezifische Wirkfaktoren entfalten.
D. h. als Psychotherapie ist sie eine Methode zur Behandlung
umschriebener Störungen und bezieht sich auf dysfunktionale Aspekte des Selbsterlebens, der Selbst-Effizienz und
des sozialen Miteinanders im Sinne einer Abweichung vom
„Gesunden“ und unterscheidet sich in dieser Weise von auf
ausschließlicher Selbsterfahrung ausgerichteten Prozessen.
Über das Bemerken der leiblichen Empfindungen sind wir
gleichzeitig im Kontakt mit Schmerz und Wohlgefühl, mit
Störendem und den Ressourcen, mit dem ganz Gegenwärtigen und den einverleibten biographischen Erfahrungen
aus allen Lebenszyklen bis in den frühesten pränatalen
Erlebnisraum. Im spürbar Werdenden drücken sich alle
Stufen des Embodiments aus. Wir haben die Möglichkeit,
orientiert an der leiblichen Auswirkung die Integration der
verschiedenen Ebenen anzuregen von Top- down zu Bottomup und umgekehrt. Da TherapeutIn und PatientIn gemeinsam in diese dynamischen Spürvorgänge eintauchen, entsteht über Resonanzphänomene, feine Abstimmungs- und
Synchronisationsvorgänge auf allen Ebenen ein besonderer
Raum der Zwischenleiblichkeit. In ihm können Impulse auftauchen, die im scheinbar Störenden verborgen sind. Dies
können ganz auf die Gegenwart bezogene, bisher nicht
geachtete Selbstregulationen sein. Oder sie fordern vergangenheitsbezogen stimmige Antworten, so dass in der
Gegenwart eine neue Funktion möglich wird. Erforderlich
dafür ist die grundsätzliche Wertschätzung von Unsicherheit
im Suchprozess, die Offenheit für die Erweiterung des gemeinsamen impliziten Beziehungswissens und die Bereitschaft, sich vorurteilsfrei an der spürbaren Auswirkung
zu orientieren. Die konkret erfahrene, durch die Patienten
gesteuerte Berührung spielt dabei noch eine besondere
Rolle, die Erfahrung von Halt und Grenze ins Körperbild zu
integrieren. Die oben beschriebene dynamische Integration
des Potentials der verschiedenen Ebenen ist auch ein
Wirksamkeitsfaktor während der Phase des Nachspürens
und Einverleibens gefundener Lösungen.
Dem Paradigma der aktuellen Kognitionswissenschaft entsprechend, wird das menschliche Erleben, Denken, Fühlen
Handeln als verkörpert-enaktiv gesehen. Daher ist die
psychotherapeutische Arbeit mit dem Körper (z.B. dem
+ÚRPERERLEBEN UNDODER DEM +ÚRPERAUSDRUCK HINSICHTLICH
der spezifisch dort ansetzenden therapeutischen Aspekte
zu verstehen und evaluieren. Hinzu kommt der zentrale
Aspekt der Affektregulation vor dem Hintergrund evolutionsbiologischer Erkenntnisse zum Stellenwert der Emotionen als Sollwertfühler einer auf Handlung ausgerichteten
Selbstregulation (inneres und äußeres Milieu).
Eine Diskussion hinsichtlich der Wirkfaktoren in der KPT sollte
m. E. von leibbezogenen Theorien und Erkenntnissen zum
Verständnis und zur Beschreibung dysregulierter Zustände
ihren Ausgangspunkt nehmen (bezugnehmend auf eine
Theorie der Selbstregulation im Allgemeinen) und die daran
entlang entwickelte therapeutische Arbeit mit körperpsychotherapeutischen Mitteln betrachten.
Referentenvorstellung:
Prof. Dr. med. Frank Röhricht, Facharzt für Psychiatrie und Körperpsychotherapeut, ist Leitender Arzt und Klinischer Direktor
der Erwachsenenpsychiatrie in Newham/Ost-London, UK, und
Visiting Professor an der University of Hertfordshire, School of
Psychology. Seit September 1997 ist er Consultant (Chefarzt) für
Psychiatrie in London und von 2000 bis 2013 klinischer Direktor
für Erwachsenenpsychiatrie in Ost-London. Seit 2013 medizinischer Direktor für Forschung und Innovation für London-Ost.
Literatur: Köperorientierte Psychotherapie psychischer Störungen. 2000, Hogrefe-Verlag. Röhricht (Hg): Störungsspezifische
Konzepte in der Körperpsychotherapie. 2011, PsychosozialVerlag.
Referentenvorstellung:
Verena Lauffer, Fachärztin Psychosomatik, Lehrbeauftragte
Funktionelle Entspannung, Integration von Funktioneller Entspannung, pränataler Körperpsychotherapie, Kurzzeittherapie
– Steve de Shazer, Hypnotherapie – Milton Erickson, systemischer
Ansätze
22
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
Ausgehend von meinen biodynamischen Erkenntnissen über
Stress und Selbstregulation habe ich viele (auch sehr physiologische) Erkenntnisse gewinnen können, was Babys für
ganz spezifische Bedürfnisse haben und was sie brauchen,
um sich optimal entwickeln zu können.
P 03
Sabine Koch
EIN RAHMENMODELL FÜR BEWEGUNGSTHERAPEUTISCHE WIRKFAKTOREN
Referentenvorstellung:
Mona Lisa Boyesen, geb. 1945 in Norwegen, Mitbegründerin der
Biodynamischen Psychologie®, des Alpha Nursing® und mit Grace
Wallem der Erogenetic. Seit 1970 Trainerin und Supervisorin in
Biodynamischer Körperpsychotherapie; Leiterin der Europäischen
Schule für Biodynamische Psychologie.
Wirkfaktoren der Körpertherapien sind unter anderem die
Erfahrung der Leib-Seele-Einheit bzw. die erfahrene BeWEGTHEITDIE&REUDEIMLEIBLICHEN4UN3PIEL(EDONISMUS
DIE%NTDECKUNGDER3TËRKEN2ESSOURCENDARINDERSPONTANE
Selbst-Ausdruck, das Heilsame des (liebevollen) GesehenWERDENS)NTERAKTION"EZIEHUNGDIE-ÚGLICHKEITZUR)NSZE
nierung (Enactment) und zum Probehandeln (SelbstwirkSAMKEITDER3CHUTZRAUMFàR6ERËNDERUNG!DAPTIONUND
DAS TRANSPERSONALESPIRITUELLE %LEMENT 7IRKFAKTOREN BRAUchen allerdings ein übergreifendes Theoriemodell, in das
sie eingebettet sind, sonst werden sie schnell beliebig.
Existiert ein solches Modell in den Körperpsychotherapien
oder den Grundlagenwissenschaften? Gibt es geschlechts-,
alters-, und kulturabhängige Wirkfaktoren? Welche empirische Methode ist für die Wirkfaktorenforschung angemessen? Setze ich Wirkfaktoren in experimentellen Designs
als UV, AV (unabhängige oder abhängige Variablen) oder
Mediatorvariablen? Welche anderen Forschungsmethoden
gibt es, die der Komplexität, Mehrdimensionalität und
Prozesshaftigkeit des leiblichen Tuns gerecht werden? Wie
untersuchen wir transpersonale und spirituelle Aspekte? Ich
freue mich auf eine interessante Diskussion!
P 05
Paula Diederichs
SCHLECHTES GEWISSEN DER MUTTER UND
NACHTSCHRECK DES KINDES
Vorstellung eines Fallbeispiels im Rahmen der körperpsychotherapeutischen Krisenbegleitung
Dieses Fallbeispiel wird von kleinen, aber sehr eindrücklichen
Videosequenzen begleitet. Der betroffene Junge ist fast zwei
Jahre alt und leidet unter nächtlichen Panikattacken, die
Mutter macht sich sehr große Sorgen um ihren Sohn. Beide
hatten eine schlimme Geburt. Auf die detaillierte Fallarbeit
(die Ursachen und die Bearbeitung der Probleme) wird hier
eingegangen werden. Die Sichtweise bezieht sich einmal auf
die Mutter als Person, auf das Kind als Person und auf die
Bindung.
Referentenvorstellung:
Prof. Dr. phil. habil. Sabine C. Koch, Psychologin, Leiterin des
Master-Programms für Tanz- und Bewegungstherapie an der
SRH Hochschule Heidelberg. Nationale und internationale Projekte und Publikationen. Forschungsinteressen: Embodiment, Phänomenologie, Sozialpsychologie, Künstlerische
Therapien, Körpertherapien, Bewegungsanalyse, Gesundheitswissenschaften.
Verbale und nonverbale Anteile in dieser Arbeit werden in
dem Video sichtbar und spürbar. Der nonverbale Anteil
beinhaltet die von mir entwickelte Kaiserschnittmassage.
Grundlagen dazu sind die Biodynamischen Massagen und
Babymassage von Eva Reich.
Als Ausblick: Was würde mit diesem Mutter-Kind-Paar geschehen, wenn sie keine Hilfe bekämen?
Was kann die Erwachsenen-Körperpsychotherapie von der
Arbeit mit den Babys und deren Müttern lernen?
PANEL II
P 04
Referentenvorstellung:
Dip. Soz. Päd. Paula Diederichs, geb. 1957, Leitung des WIkk
(Weiterbildungsintitut für körperpsychotherapeutische Krisenbegleitung), Leiterin der SchreiBabyAmbulanz/Nachbarschaftsetage Berlin Mitte. Fortbildung und Supervision in Deutschland,
Österreich, Portugal und Schweiz für professionelle Helfer,
Autorin, Lehrauftrag an der Hochschule Darmstadt und
Gesundheitsakademie der Charitee/ Hebammenwissenschaften
Mitgliedschaften: DGK, ISPPM (Internationale Studiengemeinschaft für Pränatale und Perinatale Psychologie und Medizin),
GAIMH (German speaking Association for Infant Mental Health)
VIFF (Verein für Interdisziplinäre Früh-Förderung), Rückhalt
(Verein für körperpsychotherapeutische Krisenbegleitung e.V.).
Mona Lisa Boyesen
ALPHA NURSING – SENSIBLE NACHGEBURTLICHE BETREUUNG VON SÄUGLINGEN
Durch meine lange therapeutische Arbeit mit Erwachsenen,
die von frühkindlichen Störungen betroffen waren, drängte
sich mir immer mehr die Frage auf, wie man solche Störungen
vermeiden könnte. Zumal sich herausstellte, dass es oft nicht
einmal grobe Vernachlässigungen oder massive Verletzungen
waren, sondern sehr subtile Störungen, bei denen die Eltern
zwar in guter Absicht handelten, aber die Bedürfnisse ihres
Kindes einfach nicht kannten. Mein wichtigstes Anliegen ist
daher, Eltern mein Wissen darüber zu vermitteln, was Babys
besonders in den ersten 9 Lebensmonaten brauchen und wie
Eltern den vielfältigen Gefühlsausdruck und die Signale ihres
Babys besser erkennen und deuten können.
23
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
In diesem Konzept arbeiten das Gemeinschaftskrankenhaus
in Herdecke, das Kinderheim St. Vinzenz in Bochum und
eine Körpertherapeutischen Praxis Düsseldorf im Verbund.
P 06
Claudia Köhler
Die praktische Arbeit dieser Körpertherapeutischen Praxis
in der individualpädagogisch-therapeutischen Jungenwohngruppe wird dargestellt.
EINBLICKE IN DIE PRAXIS DER SÄUGLINGSZENTRIERTEN FAMILIENBERATUNG
Mit meiner Arbeit begleite ich Babys, Kinder und Erwachsene zurück zu ihrer eigenen Lebenskraft. Es ist ein sanfter
Prozess, der die Individualität unterstützt und gesunde,
kreative Bindungen und Entscheidungen unterstützt. In den
Familiensitzungen steht meistens das Baby mit seinen Bewegungen, Lauten und Gesten im Mittelpunkt. Es ist bei ihm
wie bei uns Erwachsenen: wir erzählen von unserem letzten
großen, sehr bewegenden Erlebnis immer wieder, solange
bis uns jemand wirklich versteht.
Es werden Aufarbeitung von psychischen Traumatisierungen
und die Veränderung von entstandenen Reaktionsmustern
anhand von körpertherapeutischen Methoden aufgezeigt.
Die speziellen Möglichkeiten und auch die Grenzen werden
verdeutlicht.
Referentenvorstellung:
Andreas Gehring, Dipl. Sozialpädagoge, Körperpsychotherapeut
HPG und seit 1993 in eigener Praxis im Bereich Fortbildung/
Supervision/Psychotherapie/Gewalt- und Suchttherapie/Initiationsarbeit mit Jungen und Männern tätig.
www.andreasgehring.de, www.visionssuche-deutschland.de
Unsere Körperzellen werden seit vor der Geburt durch
Erfahrungen geprägt. (Diese Erfahrungen entscheiden darüber welche Gene wirksam werden). Zelluläre „Erinnerungen“
bis zum zweiten Lebensjahr sind später vom Gehirn nicht
als Erinnerungen decodierbar. Sie wirken als der Boden, die
subjektive Realität, von der aus wir alle weiteren Lebenserfahrungen beurteilen. Die Eltern erhalten Anregungen im
Umgang mit der vielschichtigen Kommunikation ihres Kindes
und kommen mit ihren eigenen Erfahrungen und Erinnerungen
mit ihren (Groß-)Eltern in Berührung.
P 08
Thomas Haudel
KÖRPERPSYCHOTHERAPEUTISCHE ARBEIT
MIT JUNGEN
Im Gegensatz zu Erwachsenen machen Kinder von sich aus
viel mehr Angebote in der Therapie, auch ihren Körper
einzubeziehen. Sie sind agiler und bewegungsfreudiger. Für
Jungen, um die es in meinem Beitrag hauptsächlich geht, ist
die Differenzierung und Weiterentwicklung ihrer Grob- und
Feinmotorik außerordentlich wichtig für die Ausbildung
ihrer männlichen Identität. Ein gesundes Selbst in diesem
Lebensabschnitt gründet sich neben der Akzeptanz des eigenen Körpers und des Aussehens auch auf die Beherrschung
motorischer Funktionen. Jeder Mann wird sich erinnern, dass
gute sportliche Leistungen in der Schule von gleichaltrigen
Jungen oft mehr anerkannt wurden als beispielsweise
Deutsch- oder Mathematikkenntnisse. Körperliche Qualitäten wie Stärke, Schnelligkeit oder Geschicklichkeit sind
dabei hilfreich. Nun ist es erwartungsgemäß so, dass junge
männliche Psychotherapiepatienten diese körperlichen
Fähigkeiten oft nicht ausreichend entwickelt haben und
darunter leiden. Viele von ihnen wachsen vaterlos auf und
haben kaum männliche Identifikationspersonen in ihrem
unmittelbarem sozialem Umfeld. Jungs in der Psychotherapie
haben daher ein Bedürfnis, von ihren Therapeuten auch in
dieser Hinsicht gestärkt zu werden. Sie schauen instinktiv danach, was sie von ihm lernen können. Das können
Fußballtricks ebenso sein, wie eine höhere Geschicklichkeit
im Umgang mit einem Federballschläger oder bei einem
Brettspiel wie z. B. Carrabande oder Tipp-Kick. Bei der
Auswahl der Spiele schlagen Jungs oft gerade solche
Spiele vor. Es versteht sich von selbst, dass nicht die ganze
Therapiestunde mit so einem Spiel gestaltet werden sollte,
da es ja primär um die Verbesserung der Selbstakzeptanz
und der Selbstreflektion durch Sprechen, Sich-Bewegen und
Erfühlen des aktuellen Seelenzustandes geht.
Die Behandlungsdauer hängt von der Zielsetzung der Eltern
ab: durchschnittlich 1 – 12 Stunden. Jede Sitzung zählt.
Referentenvorstellung:
Claudia Köhler, Krankengymnastin seit 1986. Weitere Qualifikationen: biodynamische Craniosacraltherapie und prä- und
perinatale Körperarbeit. Seit 1997 selbstständig als Physiotherapeutin und mit prä- und perinataler Körperarbeit. 2002
Niederlassung als Krankengymnastin mit dem „Institut für präund perinatale Körperarbeit“. Begleitung von Familien, Leitung
von Selbsterfahrungs-Seminaren zur vorgeburtlichen und
Geburtserfahrung im In- und Ausland.
PANEL III
P 07
Andreas Gehring
DARSTELLUNG DER
KÖRPERPSYCHOTHERAPEUTISCHEN ARBEIT
ANHAND DER INDIVIDUAL-PÄDAGOGISCHTHERAPEUTISCHEN JUNGENWOHNGRUPPE
„FOKUS“
Die Umsetzung der körperpsychotherapeutischen Arbeit in
der Jugendhilfe erfordert das Mitwirken und das Vernetzen von verschiedenen Institutionen. Wie kann ein Hilfsangebot geschaffen werden, das den komplexen Verhaltensauffälligkeiten und Störungen von traumatisierten
Jungen gerecht werden kann?
24
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
Daher sollte es in jeder Stunde auch Interventionen ohne
einen Leistungsaspekt geben.
3. „Dem unbewussten Körper Sprache geben“: Die Funktionelle Entspannung lädt auch in der Erwachsenentherapie
ein, autonome Bedürfnisse des Körpers, körperorientierte Selbstregulation, „Funktionslust“, „Verspieltheit“
zu entwickeln bzw. Ressourcen aus Kindheitserfahrungen
wiederzubeleben.
Das könnte z.B. ein Rollenspiel sein, bei dem die Körper von
Klient und Therapeut miteinander interagieren und das Kind
bzw. der Jugendliche sich gestisch ausdrücken kann.
Referentenvorstellung:
Dipl.-Psych. Thomas Haudel, Jg. 1960, Psychologischer Psychotherapeut; Ausbildungen in tiefenpsychologisch-fundierter und
biodynamischer Psychotherapie. Psychotherapeut in freier Praxis
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Berlin, Prenzlauer
Berg und in der Erziehungs- und Familienberatungsstelle Friedrichshain/Kreuzberg.
Referentenvorstellung:
Doris Lange, Dipl.Psych., Lehrerin, Psychologische Psychotherapeutin(TP), Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin (TP),
Analytische Paar- und Familientherapeutin, Lehrbeauftragte der
Arbeitsgemeinschaft Funktionelle Entspannung.
www.afe-deutschland.de
P 10
P 09
Doris Lange
Jutta Verhoef
KÖRPERPSYCHOTHERAPIE MIT KINDERN
UND JUGENDLICHEN
ZUR KÖRPERPSYCHOTHERAPIE MIT JUNGEN
ERWACHSENEN
1. Ambulante psychotherapeutische Praxis (TP): Risikomütter
in der Schwangerschaft, Säuglinge und Kleinkinder mit
Eltern, ab Vorschulalter Kinder-Einzeltherapie unter
Mitbehandlung der Bezugspersonen, Schulkinder,
Jugendliche, Heimkinder, Adoptiv- und Pflegekinder.Schwerpunkt bei Kindern und Jugendlichen: PsyCHOSOMATISCHE 3TÚRUNGSBILDER 4EILLEISTUNGSSTÚRUNGEN
„AD(H)S“, Angst-u.depressive Störungsbilder, Schulverweigerung, Sozialphobien, Trennungskinder etc.
Seit 2005, also seit 10 Jahren, gibt es in der Habichtswaldklinik ein speziell entwickeltes und fortwährend umgesetztes Konzept zur Behandlung von jungen Erwachsenen,
die sich in Adoleszenzkrisen befinden und bei vielfältigen
Entwicklungsaufgaben Unterstützung brauchen.
Weitere Konzeptentwicklung und deren Umsetzung in
Teamarbeit mit meinen Kolleginnen ist, neben der praktischen therapeutischen Tätigkeit, ein wichtiger Bestandteil
meiner Arbeit. Körperpsychotherapie nimmt einen wichtigen
Platz im Konzept ein und trägt in diesem Zusammenhang
zum bewussten Umgang mit der eigenen körperlichen
Entwicklung der jungen Erwachsenen, zum Austarieren von
Grenzen und eigenen Fähigkeiten sowie zur Entwicklung von
Genderidentität, insgesamt zur Identitätsbildung, bei.
2. a) Eltern-Kind-Therapie: Halt, Zentrierung, Selbstberuhigung der Eltern in sich selbst, dadurch dem Kind die
benötigten haltgebenden Erfahrungen über den Körper
vermitteln. b) Kinderpsychotherapie: Die Gestaltung des
Spieltherapieraumes ist so, dass die Materialien „ohne
Worte“ einladen zu absichtslosem Spiel, zur Bewegung
und zur Regression, zur Erfahrung des „Sich-Spürens“.
Aufmerksamkeit auf den Körper lenken und durch SpürAngebote zur Selbstregulation anregen. Elternarbeit:
ein Gespür für die Bedürfnisse des Kindes entwickeln,
Delegationen hinterfragen etc. c) Jugendlichen-Psychotherapie: Nachfragen nach Körperwahrnehmung, Einsatz
von körperorientierten Spiegeldeutungen, Genese und
Funktion der Symptomatik („Symptomträger“ in der
Familie?) verstehen, Selbstregulation und Autonomieentwicklung anregen.
Referentenvorstellung:
Jutta Verhoef, Dipl. Soz. Päd., Analytische Beraterin für Kinder
und Jugendliche, junge Erwachsene, PG., Mitscherlich Institut,
Uni Kassel, ECP. Ausbildung in Körperpsychotherapie (Biodynamik, Biosynthese), Transformativer Atemtherapie, Traumatherapie, Supervision. Arbeit in eigener Praxis in Göttingen, langjährige klinische Arbeit in der interdisziplinären HabichtswaldKlinik, Kassel, aktuell klinische Arbeit mit jungen Erwachsenen.
PANEL IV
KÖRPERPSYCHOTHERAPIE UND
HUMANISTISCHE PSYCHOTHERAPIE
Das Gemeinsame in der Arbeit mit allen Altersgruppen
besteht aus Sicht der Funktionellen Entspannung (FE) in
der (Re-)Integration von unbewussten Abspaltungen, z. B.
in Form von Körpersymptomen, in der Entwicklung von
Selbstregulation und einer selbstfürsorglichen Grundhaltung.
Die DGK ist seit der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft
Humanistische Psychotherapie“ (AGHPT) 2010 eines ihrer
Mitglieder. Die AGHPT, die aus den Verbänden folgender
humanistischer Richtungen besteht: Gesprächspsychotherapie (Personzentrierte Psychotherapie), Gestalttherapie, KörPERPSYCHOTHERAPIE 0SYCHODRAMA %XISTENZANALYSE,OGO
therapie, Transaktionsanalyse und Integrative Therapie, hat
2012 einen Antrag an den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) auf Nachvollzug ihrer wissenschaftlichen Anerkanntheit gestellt. Nach dreijähriger (!) Überprüfung soll er Ende 2015 abschließend begutachtet sein.
25
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
Eine positive Begutachtung würde zur berufsrechtlichen Anerken nung der Humanistischen Psychotherapie führen, d. h.
es können dann staatlich anerkannte Ausbildungen durchgeführt werden. Sie ist auch der erste Schritt zur sozialrechtlichen Anerkennung, die die Aufnahme in das Kassensystem
bedeutet.
Hier können therapeutische Konzepte – abgesehen von
Traumatherapien – dazu beitragen, grenzverletzendes
Verhalten einerseits und das Erstarren in Opferrollen andererseits aufzulösen. Die Stichworte sind hier Sensibilisierung,
Verantwortungsübernahme und Selbstwirksamkeit.
Heide Gerdts und Thomas Scheskat beschäftigen sich seit
den 80er Jahren mit geschlechtsspezifischen Ansätzen für
körperorientierte Therapie und Persönlichkeitsentwicklung.
Seit 1996 bündeln sie ihre Erkenntnisse dazu im gemeinsamen Seminarkonzept „Furchtbar und Fruchtbar – die Kraft
der Aggression“.
Die Körperpsychotherapie hat sowohl seit Wilhelm Reich
eine tiefenpsychologische als auch mit Elsa Gindler eine
humanistisch inspirierte leib- und bewegungstherapeutische Geschichte. Auch im Werk von Reich gab es bereits
humanistische Aspekte. Seit Mitte der 60er Jahre hat
sich die Körperpsychotherapie in Richtung Humanistische
Psychotherapie entwickelt.
Referentenvorstellung:
Heide Gerdts: Pädagogin M.A, Psychologische Psychotherapeutin,
körperorientierte Psychotherapie, Therapie und Supervision in
freier Praxis („Institut Femme Vitale“ Hamburg, www.institutfemmevitale.de)
Thomas Scheskat: Pädagoge M.A., körperorientierte Psychotherapie (HPG, DGK-Mitglied), psych. Stationsleiter in der forensischen Landesklinik Moringen und freier Seminarleiter Göttinger
Institut für Männerbildung. www.maennerbildung.de
In dem Panel soll aus verschiedenen körperpsychotherapeutischen Blickwinkeln das Verhältnis von Körperpsychotherapie und Humanistischer Psychotherapie diskutiert werden.
PANEL V
P 11
P 13
Peter Gehrig
Anna Willach-Holzapfel
Referentenvorstellung: S. Seite 19.
VERÄNDERUNG VON EINENGENDEN
ROLLENZUSCHREIBUNGEN VON FRAUEN UND
MÄNNERN
P 12
Heide Gerdts, Thomas Scheskat
Ich interessiere mich dafür, wie wir zu Frauen und Männern
geworden sind, wie wir uns geschlechtsspezifisch verkörpert
haben in unserer Kultur, in unserer Sozialisation, in unserer
Zeitgeschichte. Körperpsychotherapie mit ihrem wertvollen
Handwerksrepertoire kann eine Unterstützung sein für die
Veränderung von einengenden Rollenzuschreibungen von
Frauen und Männern. Die für den Rollenerwerb u. U. notwendige Verleugnung der authentischen Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken kann die Entwicklung eines
kohärenten Körperselbst, eines stabilen, fühlenden und
Empathie fähigen Ichs und die positive Identifikation mit
dem eigenen Geschlecht beeinträchtigen.
FRAGEN GESCHLECHTLICHER IDENTITÄT UND
SEXUALITÄT IN UNSERER KÖRPERPSYCHOTHERAPEUTISCHEN PRAXIS
Männer und Frauen verkörpern in ihren habituellen Haltungen auch die Geschlechterbilder ihrer Herkunftskultur. Dies
drückt sich z. B. in raumgreifenden Gesten bei Männern
(gespreizte Beine beim Sitzen) oder dem gegenteiligen
Muster bei Frauen (eng an den Körper gepressten Ellenbogen) aus. Aber dies gilt in westlichen Gesellschaften
längst nicht mehr durchgängig für alle Milieus, hier mischen
sich die Körperbilder. Viele Männer lehnen Machogehabe
ab, finden dabei aber nur schwer zu ihrer authentischen
Kraft. Viele Frauen erkämpfen sich erfolgreich ihren Platz
im öffentlichen Leben, deckeln dabei dennoch Anteile ihrer
Kraft, um nicht unweiblich zu erscheinen. Körperarbeit
kann hier dazu beitragen, gemeinsam an der Überwindung
falscher Schonhaltungen zu arbeiten. Im konfrontativen
Üben mit dem Fokus auf Aggression können sich manche
Stereotype deutlich zeigen und ihre Begrenzungen überschritten werden. Die eigentliche Gleichwertigkeit und auch
die Gleichmächtigkeit der Geschlechter wird kaum so unverstellt deutlich, wie im Ausdruck von Aggression und dem
Gegenpol der Hingabe. Jenseits der mittelschichtsgeprägten
Bildungsmilieus hingegen, dort wo Gewalt zur Alltagskultur
gehört, gilt es an gegenteiligen Extremen zu arbeiten.
Diese Entwicklung können wir in der Körperpsychotherapie,
in der Hinwendung zum Körper, erleben, bewußt werden
lassen und auch emanzipativ versuchen zu verändern durch
neue körperliche, sinnliche und emotionale Erfahrungen.
In diesem Sinne verstehe ich diesen Bereich meiner Arbeit
durchaus auch als einen politisch und emanzipatorisch
gemeinten, gesellschaftlichen Beitrag, in dem ich interessiert bin an Verständnis und Gerechtigkeit zwischen den
Geschlechtern, an konstruktiver Selbstbehauptung anstatt
Gewalt und an einer selbst-bewussten, verkörperten und
stimmigen Identität als Frau und Mann.
Referentenvorstellung:
Anna Willach-Holzapfel, Körperpsychotherapeutin und Traumatherapeutin (HPG), geb. 1957, ich arbeite seit 1984 in eigener
Praxis. Einzel- und Gruppentherapie sowie Fortbildung. Mein
berufliches Hauptinteresse gilt der Integration des Körpers in die
psycho- und traumatherapeutische Praxis
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HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
P 16
PANEL VI
Marc Rackelmann
P 14
WACHSTUM UND KRISE – EIN FUNKTIONELLES VERSTÄNDNIS DER PAARDYNAMIK
Helga Krüger-Kirn
ERFÜLLTE SEXUALITÄT UND LIEBE
Gibt es eine grundlegende Dynamik, die ein Liebespaar
früher oder später mit oft tiefgreifenden Beziehungskrisen
konfrontiert?
Eine erfüllte Sexualität und Liebe in einer Paarbeziehung
lebendig zu halten trotz Streit, Konflikten und Frustrationen
sowie den Anforderungen in Beruf und Familie, ist erklärter
Wunsch und Hoffnung für die meistens Paare.
Liebesbeziehungen basieren zu Beginn zu einem guten Teil
auf romantischen Idealisierungen. Die so entstehenden
‚kollusiven Allianzen’ (Jörg Willi) dienen vornehmlich der
Angstabwehr und führen in die Erstarrung der Beziehung und
damit in eine Entwicklungskrise. Diese Krise kann das Ende
der Beziehung bedeuten oder einen Entwicklungsschritt
anstoßen, der es beiden Partnern ermöglicht, eigene Bindungs- und Selbstbestimmungsbestrebungen auf höherem
Niveau auszutarieren und eine reife, postromantische
Liebesfähigkeit zu entwickeln.
Eine körper-psychoanalytische Perspektive auf das Paar
reflektiert die Konflikte und Symptome, wie z. B. sexuelle
Störungen oder Sprachlosigkeit als Zusammenspiel von subjektiven biographischen Erfahrungen, unbewussten Wirkmechanismen und aktuellen Auslösern. Denn neben den
individuellen Überformungen sind unsere Begehrensweisen
und Sehnsüchte tagtäglich der Verführung ausgesetzt,
sich aktuellen Strömungen und Liebesidealen anzupassen,
anstatt in einen Dialog mit sich selbst zu treten. Egal in
welcher Beziehungsphase, die konflikthafte Paardynamik
inszeniert sich immer auch auf der affektiv-körperlichen
Ebene und bestimmt unser Streit- und Konfliktverhalten.
Daher wird der Körper als Referenzpunkt aktueller und biographischer Erfahrungen und als der Ort verstanden, an dem
sich die Konflikte, aber auch das (unerfüllte) Begehren
der Gegenwart mit der Vergangenheit verbinden. Auf diesem Hintergrund wird die konflikthafte Paardynamik als
Ausgangspunkt und Kompass der Veränderungen betrachtet.
Hier wird dem Wissen um die unbewussten Identifizierungen
und einem verborgenen libidinösen und sexuellen Begehren
ein leiblich-affektiver Zugang zur Seite gestellt, um die
Ressourcen der unbewussten Wirkmechanismen der Konflikte spürbar in die Beziehung zu bringen.
Diese Krisen sind demnach ein notwendiger wie meist ungewollter Teil eines Reifungsprozesses der Paarbeziehung.
Verbindet man den Differenzierungsansatz David Schnarchs
mit dem von Wilhelm Reich entwickelten Dreischichtenmodell
der menschlichen Persönlichkeit, ergibt sich ein vom Referenten entwickelter funktioneller Ansatz, mit dem die einzelnen Phasen der Paarentwicklung aus der Dynamik dieser
Persönlichkeitsschichten verstanden werden können. Anders
gesagt: eine Beziehung hilft uns, durch den schmerzhaften
Abrieb der beiden Egos, dass unser Kernselbst die Herrschaft
über unser Leben übernehmen kann. In der Sprache der
Neurobiologie: nicht die reptilienhaften Emotionen des
Stammhirns sondern der Neokortex sitzt im Sattel.
In der Paartherapie ist dieses Modell von großem diagnostischen Nutzen, und es erleichtert ein gezielteres Finden von
wachstumsfördernden Interventionsstrategien.
Referentenvorstellung:
Dr. Helga Krüger-Kirn, Dipl. Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene, Lehranalytikerin (DGPT), Dozentin für Paar- und
Körperpsychotherapie und Lehrbeauftragte an der PhilippsUniversität Marburg. Forschungsschwerpunkte: weibliche Identität, insbesondere Mutterschaft im Spannungsfeld von Weiblichkeitsdiskurs und der Materialität des Körpers; die Bedeutung von Geschlecht in der weiblichen Übertragung –
Gegenübertragung.
Referentenvorstellung:
Marc Rackelmann, Dipl. Pol., HP Psychotherapie, ist Körperpsychound Paartherapeut in eigener Praxis in Berlin und Potsdam. Er
beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit den Ansätzen
Wilhelm Reichs und David Schnarchs.
P 15
Ann-Marlene Henning
Referentenvorstellung: S. Seite 19.
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HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
P 17
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Ricarda Rudert
Halko Weiss
BEZIEHUNGSSPRACHE VERSTEHEN
VERWIRRUNGEN ÜBER ERWARTUNGEN UND
ANSPRÜCHEN IN BEZIEHUNGEN
In der Paartherapie nach Sue Johnson wird davon ausgegangen, dass Paare einander als die wichtigsten Bindungsperson erleben, entsprechend dem Konzept von
John Bowlby der frühen Eltern-Kindbindungen. Distanzierungen, Meinungsverschiedenheiten und alltägliche Konflikte führen unbewusst zu existentiellen Verlust- und Verlassenheitsängsten. Immer, wenn grundlegende Ängste berührt werden, kommt es zu Stress und den 3 Grundverhaltensweisen von Angriff, Rückzug und Erstarrung. Bei
Klärungsversuchen gerät das Paar in eine Art Konfliktteufelskreis in dem es das Gefühl des Miteinanders und
der Verbundenheit verliert, so dass einmal vorhandene
Liebesgefühle beim Paar verloren gehen und Zerrüttung und
Trennung droht.
Ein Merkmal der Postmoderne ist, dass Rollen nicht mehr
fest definiert sind und wir sie selber verhandeln müssen.
Das führt zu grossen Verwirrungen über Erwartungen und
Ansprüchen in Beziehungen. Auch Therapeuten habe keine
Autorität bezüglich „richtiger“ Kommunikation oder „richtiger“, „gerechter“, oder „angemessener“ Problemlösungen.
Mit Hilfe achtsamen Vorgehens können stattdessen Zustände
der Beziehungspartner gefördert werden, in denen mit
prinzipiell unvermeidlichen Problemen besser umgegangen
werden kann. Lösungsversuche behindern den hier vorgeschlagenen Weg der Achtsamkeit, auf dem das Bewusstsein
in Bezug auf automatisiert auftretende Schutzmechanismen
und biografisch gelagerte wunde Punkte auf beiden Seiten
gefördert wird. Tiefes gegenseitiges Sehen ermöglicht
schliesslich eine von Mitgefühl für sich selbst und den anderen getragene Präsenz. Achtsame Selbsterforschung und
achtsam gestaltete körperliche Interventionen bilden den
praktischen Hintergrund des therapeutischen Vorgehens,
bei dem eine Reihe zentraler zwischenmenschlicher „skills“
entwickelt werden.
Ich möchte kurz das Paartherapeutische Konzept von Sue
Johnson darstellen und dieses mit körpertherapeutischen
Herangehensweisen und meinen langjährigen einzeltherapeutischen Erfahrungen auf dem Hintergrund eines tiefenpsychologisch-psychodynamischen Grundverständnisses
verbinden.
In unserer modernen Gesellschaft von Freiheit und Selbstbestimmung und dem Ideal der Selbstoptimierung bei gleichzeitiger Sehnsucht nach der romantischen Liebe mit emotionaler Verbundenheit, sind Paare in der Herausforderung
einen lebendigen gemeinsamen Lebensweg über viele Jahre
zu gestalten oft überfordert. Die Bereitschaft, Abhängigkeit
und emotionale Verletzlichkeit zuzulassen, sehe ich als notwendige Voraussetzung für eine gelingende Partnerschaft.
Referentenvorstellung:
Halko Weiss, Ph.D., P.P., Dozent der Bayr. Psychotherapeutenkammer, ZIST Akademie, und Universität Marburg. Wie in seinem jüngsten Buch „Hakomi-Mindfulness-Centered Somatic
Psychotherapy“ (Norton, NY) liegt sein Fokus seit fast 40 Jahren
auf Formen achtsamer Beziehungsgestaltung.
PANEL VII
Es braucht gereifte Persönlichkeiten, die die Fähigkeit mitbringen, mit sich, mit nahen Menschen und der Umwelt
in einen sensitiven und emotionalen Erlebenskontakt zu
leben.
Moderation: Werner Eberwein
EIN FALL UND GEMEINSAME UND
VERSCHIEDENE KÖRPERPSYCHOTHERAPEUTISCHE SICHTWEISEN
Referentenvorstellung:
Ricarda Rudert, Dipl. Psych., Psychologische Psychotherapeutin,
seit 1994 in eigener Praxis in Hamburg, Einzeltherapie, Paartherapie, Supervision, Coaching Lehrtherapeutin in TP. Ausgebildet in Biodynamik, Biosynthese, PBSB nach Albert Pesso.
Psychoanalytische Supervision in Selbstpsychologie, systemische Paartherapie mit Robert Wäschele, Emotionsfokussierte
Paartherapie n. Sue Johnson. Arbeitskreis der DGK „Neue
Rosen“.
Anhand eines Fallberichtes mit einer Borderlineproblematik,
UNKLAREN -ISSBRAUCHSPHANTASIEN UND "EZIEHUNGS0ARTNER
schaftsproblemen werden KörpersychotherapeutInnen aus
den Richtungen Funktionelle Entspannung, Konzentrative
Bewegungstherapie, Biodynamik, Bioenergetik und Integrativer Körperpsychotherapie darstellen, wie sie jeweils
therapeutisch vorgehen würden. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Besonderheiten ihrer jeweiligen Arbeitsweise
sowie der Zusammenhang zur Humanistischen Psychotherapie herausgearbeitet.
Referentenvorstelllung:
Werner Eberwein, Psychologischer Psychotherapeut in BerlinKreuzberg seit 1983, Aus-, Fort,- Weiterbilder, Supervisor,
Coach, Autor, Blogger (www.wernersblog.de); abgeschlossene Ausbildungen in Körperpsychotherapie, Gesprächspsychotherapie, Hypnotherapie, NLP, Provokativer Therapie, Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie; zahlreiche Fort- und Weiter-
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HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
bildungen; Leiter des Instituts für Humanistische Psychotherapie Berlin (IHP) und des Fort- und Weiterbildungszentrums Berlin der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und
Hypnotherapie (DGH); Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Humanistische Psychotherapie (AGHPT).
Literatur: Zusammen mit Manfred Thielen (Hg): Humanistische
Psychotherapie. Theorien, Methoden, Wirksamkeit. (Psychosozial-Verlag 2014), Humanistische Psychotherapie (Thieme
2009), Zen in der Kunst der Körperpsychotherapie (Junfermann
1994), Die Kunst der Hypnose (Junfermann 1996); diverse wissenschaftliche Aufsätze; 12 Selbsthypnose-CDs; ausgedehnte
Seminar- und Vortragstätigkeit.
P 20
Joachim Vieregge
DIE ANGST VOR DEM TOD VERRINGERN
Für mich sind Bewusstswerden und Loslassen der inneren
Bilder wichtig, mit denen wir uns identifizieren. Wenn wir leiden, dann sind daran immer innere Bilder beteiligt, die zum
einen der Tatsache der Unbeständigkeit und Vergänglichkeit
der Welt der Phänomene widersprechen und die zum anderen die Ebene der Desidentifaktion nicht ermöglichen. Diese
Ansicht verdanke ich den Lehren und Lehrern der großen
spirituellen Traditionen (Buddhismus, Hinduismus und esoterisches Christentum). Ihre selbstlose Liebe und ihr Beispiel
leiten meine therapeutische und pädagogische Arbeit, so
gut es mir möglich ist.
Panelteilnehmerin:
Die anderen PanelteilnehmerInnen wurden bereits vorgestellt.
Dr. Vita Heinrich-Clauer, Dipl. Psych., Psychotherapeutin für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Bioenergetische
Analytikerin (CBT seit 1991), Internationale Trainerin (IIBA Faculty).
Supervisorin, Dozentin, Autorin. Herausgeberin der Zeitschrift
„Forum Bioenergetische Analyse“ 2005-2011 sowie des Buches
„Handbuch Bioenergetische Analyse“, Gießen, Psychosozial 2008.
Seit 1989 in eigener Praxis in Osnabrück. 1981-1988 Forschung
und Lehre an der Universität Osnabrück, Fachgebiet Psychologische Diagnostik und Entwicklungspsychologie.
Referentenvorstellung:
Joachim Vieregge, geboren 1939 in Berlin. Ehemaliger Studienrat. HP/ECP für Körperpsychotherapie (Core-Energetics und
Etherikos). Systemaufstellungen. Praxis in München seit 1982.
Kursleiter am Odenwaldinstitut seit 1986. Dozent an der
Münchner Volkshochschule. Zahlreiche Seminare im In- und
Ausland. Buddhistische Meditationspraxis seit vielen Jahren.
Publikationen: Das Selbstwertgefühl, Berlin 2003; Metaglück,
München 2011; Einfach gute Gedanken. Heilung unseres feinstofflichen Körpers, Güllesheim 2015.
Empfohlene Lektüre: „Einfach gute Gedanken“, SilberschnurVerlag 2015.
PANEL VIII
P 19
Dorothea Burkhard-Eggli
TRAUMATHERAPIE FÜR DEN LEBENSZYKLUS
„ALTER – REIFE – STERBLICHKEIT“
P 21
PITT (Psychodynamisch Imaginative Trauma Therapie) ist
mein bevorzugtes Konzept, auch für den Lebenszyklus
„Alter – Reife – Sterblichkeit.“
Dorothee Schweitzer
ÄLTERWERDEN – REIFE – STERBLICHKEIT
Unverarbeitete traumatische Erfahrungen, auch aus den frühesten Lebensphasen (Kriegskinder), haben oft tiefe Spuren
hinterlassen, die sich vermehrt negativ auf Seele und Körper
auswirken. Diese Erfahrungen bleiben virulent, wurden aber
oft in der Hektik des Alltags immer wieder verdrängt.
Irgendwann merken wir alle, dass wir nicht unsterblich
sind. Ich musste mich dieser Tatsache in einem Bereich
stellen, in dem eher dagegen angekämpft wird – als Anästhesistin in der Notaufnahme, im Operationssaal und auf der
Intensivstation. Zu akzeptieren, dass auch Kinder und junge
Menschen sterben können, die niemals die Chance bekamen, sich zu entwickeln, blieb immer schwer für mich.
Die Behandlung von Traumafolgestörungen folgt einer phänomenologischen Sichtweise, einer Orientierung am Würdeprinzip und mit mitgefühlsbasierten Interventionen.
Älter und reifer zu werden heißt, Lebenserfahrungen zu
machen, die ihre Spuren in Leib und Seele hinterlassen.
Erwachsen werden, unsere eigene Urteilskraft entwickeln,
vielleicht irgendwann weise werden. Das bedeutet auch, die
wirklich wichtigen Themen im Leben zu erkennen und in der
Lage zu sein, gut abgewogene Entscheidungen zu treffen.
Die langen und reichen Lebenserfahrungen der älteren und
alten Menschen, der reiche Schatz an inneren Bildern und
Ressourcen ermöglichen und erleichtern eine Verbesserung
der Lebensqualität und unterstützen den selbstbestimmten
Umgang mit Schmerz und Einsamkeit.
Referentenvorstellung:
Dipl. Psych. Dorothea Burkhard-Eggli, Zürich. 71 Jahre alt., Psychoanalytikerin PSZ, Gruppenanalytikerin SGAZ, Psychodynamisch
Imaginative Trauma Therapeutin PITT, Supervisorin.
Nicht für immer bei den Spielen und Spielzeugen der
Kindheit und Jugend – Körperstyling, Social media, technische Spielereien – stehenzubleiben. Sie können uns so
sehr beschäftigen, dass wir für die entscheidenden Themen
unseres persönlichen Lebens und dieser Welt keine Kapazitäten mehr haben und unmündig und abhängig bleiben.
Die vom Körper ausgehende Selbstwahrnehmung bildet die
Grundlage dafür, uns selbst in unserer Umwelt realistisch zu
sehen, nicht einem längst überholten Körperbild oder unerreichbaren Idealen nachzujagen.
29
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS PANEL
Sie hilft, Halt zu finden, selbstständig und dabei flexibel zu
sein, unseren eigenen Rhythmus (wieder) zu finden und neugierig zu bleiben darauf, wie das Leben weitergeht.
Referentenvorstellung:
Dr. med. Dorothee Schweitzer, Fachärztin für Anästhesiologie;
ärztliche Psychotherapeutin in eigener Praxis, Lehrbeauftragte
für Funktionelle Entspannung, Zertifikat „Psychosomatische
Schmerztherapie“ (DGPM/IGPS), Traumatherapeutin (DeGPT)
P 22
Cornelia Richter Grimm
SICH TÄGLICH AN DIE EIGENE STERBLICHKEIT
ERINNERN
Sich täglich an die eigene Sterblichkeit zu erinnern, kann
Klarheit schaffen über das, was wirklich wichtig ist im
Leben, und unterstützen, sich zu nicht zu verzetteln oder
zu zerstreuen. „Sehe ich eine junge Frau, sehe ich auch die
alte Frau in ihr. Sehe ich eine alte Frau, sehe ich auch die
junge Frau in ihr“, diese Spiegelperspektive ist zu einem
tragenden Element meines therapeutischen Menschenbildes
geworden. Wenn Alter für uns nur mit Gebrechlichkeit
und Schwäche verbunden ist, wird die Lebensperspektive
eng, Angst und Verdrängung des Älterwerdens die Folge.
Körperpsychotherapie unterstützt hier durch die Hinwendung
zum Körper, zum Empfinden, zum Spüren, mit der Beziehung
vom ICH zum DU ein lebendiges Gewahrsein für das, was im
Moment möglich ist. Wenn die äusseren Sinneskanäle und
körperliche Kraft sich im Älterwerden allmählich zurückzuziehen, ist dies eine Chance, den Blick mehr nach innen zu
richten. Aus den inneren Erlebnisräumen können unerwartet
persönliche Bilder und Antworten auf unsere Ängste vor
Tod, Schmerz und Einsamkeit im Alter auftauchen. Die
Götterboten – Krankheit, Schmerz und Sterben – fordern uns
heraus. Ihre Akzeptanz ist ein aktiver Prozess. Widerstand
dagegen eine der ersten Phasen. Demut, Geduld und Freude
an den kleinen Dingen können daraus erwachsen. Möge die
Frage, was es heisst, „lebendig zu sterben“, einen Impuls für
diesen Prozess geben.
In meiner ambulanten psychotherapeutischen Praxis arbeite
ich mit Einzelnen und Paaren. Die Begleitung älterer Menschen ist fester Bestandteil meiner Arbeit.
Referentenvorstellung:
Cornelia Richter Grimm, Dipl. Psych., geb 1956, Körperpsychotherapeutin, Traumatherapeutin, Klangtherapeutin, arbeite seit 1983 in freier Praxis. 2003 Migration in die Schweiz.
Mein berufliches Forschungsinteresse gilt dem kreativen Ausdruckspotential in Tanz, Bewegung und Klang.
30
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
WS 01
WS 02
Angela v. Arnim
Anna Willach-Holzapfel, Cornelia Richter Grimm
FUNKTIONELLE ENTSPANNUNG UND DIE
ERFAHRUNG VON KÖRPERRHYTHMEN IN
VERSCHIEDENEN LEBENSZYKLEN
„FRAUEN, DIE BRÜLLEN UND HÜHNERN, DIE
KRÄHEN, SOLLTE MAN! BEIZEITEN DIE HÄLSE
UMDREHEN!“
Die ursprünglich in der Psychosomatischen Medizin beheimatete Körperpsychotherapiemethode Funktionelle Entspannung (FE) setzt den Fokus auf ein wichtiges Lebensprinzip
in der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt, d. h. in der
Herstellung von sowohl Bindung als auch Autonomie:
auf die Entdeckung und Befreiung des Eigenrhythmus der
Körpers. In den verschiedenen Entwicklungsphasen des
„Wunderknäuels Mensch“ (v. Arnim in „Subjektive AnatoMIEh ZEIGT SICH DAS IN VERSCHIEDEN &ORMEN UND
Mustern, die in der körperlichen Selbstwahrnehmung aufgespürt werden. Dazu wird es Angebote in diesem Workshop geben, ein weiter Bogen wird sich von den perinatalen und kindlichen Körpererfahrungen spannen über die
„Einverleibungsspuren“ der Erwachsenenzeit bis hin zur
Reife und zu Alter und Sterblichkeit. Da diese Rhythmen in
den verschiedenen Lebensphasen alle sehr leicht störbar
sind ist, ist es Thema dieses Workshops, wie die verkörperte Selbstwahrnehmung mithilfe von FE wieder zu mehr
Lebendigkeit durch achtsame Selbstfürsorglichkeit verhelfen
kann. Bitte ein paar typische und liebgewonnene Fotos von
sich selbst aus verschiedenen Lebensphasen mitbringen,
oder auch bedeutsame kleine Gegenstände aus der eigenen
Geschichte, außerdem Socken, bequeme Kleidung, eine
Matte, eine Decke, ein kleines Kissen.
Ein sinnlicher Diskurs über weibliche Aggression.
Referentenvorstellung:
Dr. Angela v. Arnim, Fachärztin f. Psychosomatische Medizin,
DGK-Körperpsychotherapie, Ausbildung in Funktioneller Entspannung bei M. Fuchs, Lehrbeauftragte (A) und Präsidiumsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Funktionelle Entspannung
(AFE), AG/Publ. „Subjektive Anatomie“ und „Integrierte Medizin“, langjährige Leitende Oberärztin Psychosomatische Klinik,
Erlangen, jetzt psychosomatische KPT- Praxis Berlin. Inst. f. PT
Potsdam, Schwerpkt. integrierte KPT-Ausbildg.
Literatur: Subjektive Anatomie, Hrsg. Fuchs, Uexküll, e. a.,
Schattauer, 1997, Kapitel v. Arnim, „Das Wunderknäuel“ –
Entstehungsgeschichte der Subjektiven Anatomie, Pränatale
Verwicklungen und der Rhythmus)
Referentenvorstellung:
Cornelia Richter Grimm, s. Seite 30.
Anna Willach-Holzapfel, s. Seite 26.
Zickig, hysterisch, dominant, unweiblich, unsexy, unmöglich: so der Zuschreibungen nur einige, wenn Frauen laut
und deutlich für sich selber einstehen. Die andere Seite
der Medaille: machtlos, wehrlos, ungeschützt, sich ausliefernd, hilflos, gemein nur zu sich selbst, autoaggressiv,
wenn Frauen ihren Ärger, ihre weibliche Expressionskraft
zurückhalten. Oder Frauen üben sich in ihrer Meisterschaft:
der stillen, indirekten Kommunikation und Machtausübung.
Immer noch wenige Frauen wagen sich in den öffentlichen Diskurs, bewegen sie sich doch dann im männlichen Herrschaftsgebiet und sind männlichen Attacken von
Entwertung und Diffamierung ausgesetzt, noch dazu droht
der Verlust der weiblichen Solidargemeinschaft.
Es ist ein wenig, als gingen Frauen in den Kampf, und darauf
sind die Wenigsten vorbereitet: Kämpferinnen zu sein.
Körperpsychotherapie bahnt einen Weg mit allen Sinnen,
von allen Sinnen: zu gesunder Aggression, Streitlust, emotionaler und körperlicher Robustheit und weiblich-deutlicher
Kommunikation: Frauen können lustvolle Kämpferinnen
werden.
Ein ganz schön weiblicher, sinnlich psychologischer Diskurs
in Form eines PixMix zweier Frauen.
WS 03
Claire Gunther
MENTALISIEREN DURCH TANZTHERAPIE
FÖRDERN
Mentalisieren wird als Fähigkeit betrachtet, das eigene sowie
das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibungen von
Gefühlen und Überzeugungen zu interpretieren. Die Reifung
der Affektregulation, Selbstorganisation, Steuerung interpersoneller Kommunikation und Anpassungsfähigkeit hängt
von der Art der Bindung zur Primärperson ab und prägt
die Entwicklung der Mentalisierung aus. Neue Forschungsstudien verdeutlichten, dass das Mentalisieren bereits vor
dem Spracherwerb durch körperliche rhythmische Interaktionserfahrungen angelegt und parallel zum Spracherwerb
weiterentwickelt wird. In diesem Seminar wird sowohl
theoretisch als auch praktisch vermittelt, wie inadäquates
Mentalisieren mit Hilfe der tanztherapeutischen KestenbergBewegungsanalyse nachreifen kann.
31
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Spiegelneurone, Resonanz, Körperselbst, Intentionalität,
Autonomie und Unterstützung werden dabei thematisiert.
WS 05
Kirsten Iris Specht
Bitte bewegungsfreundliche Kleidung, rutschfeste Socken,
Zeichenblock und Farbkreiden mitbringen.
KÖRPERRHYTMEN NACHNÄHREN MIT DER
HERZTROMMEL
Referentenvorstellung:
Claire Gunther, Tanztherapeutin BTD®, Ausbilderin / Lehrtherapeutin /Supervisorin BTD, ECP, HP-Psychotherapie, system. Coach.
Seit 1995 Tanztherapeutin im KRH für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und seit 2002 in eigener Praxis tätig.
Literatur: Eberhard-Kaechele, M. (2010) Spiegelungsvorgänge
in der Tanztherapie/Körperpsychotherapie. S. 193-212. Shai, D
(2010) Introducing Parental Embodied Mentalising. Exploring
Parents and Infants’ Meeting of Minds from a Relational WholeBody Kinaesthetic Perspective. S. 107-124. Beides in: Bender, S.
(Hrsg.) (2010) Bewegungsanalyse von Interaktionen/Movement
Analysis of Interaction. Berlin: Logos. Schultz-Venrath U (2013)
Lehrbuch Mentalisieren – Psychotherapien wirksam gestalten. 2.
Aufl., Stuttgart: Klett-Cotta
Alles ist Klang – alles ist Schwingung. Jeder Planet, jeder
Organismus, jede Zelle, jedes Atom und jedes Quantenteilchen ist in stetiger Schwingung.
Diese Schwingungsfähigkeit zu unterstützen und wieder
anzuregen, ist der Kern der Klangpsychodynamik.
Auf der körperlichen Ebene erinnern die Klänge die Zellen an
ihre ursprüngliche Schwingungsfrequenz. Auf der seelischen
Ebene öffnen sie vergrabene alte Gefühle und laden die
Lösung ein. Auf der geistigen Ebene schaffen sie Zugang zu
tieferem Bewusstsein.
Die bedingungslose Annahme ist die Aussage der Herztrommel, wie es das Herz der Mutter sagen sollte.
WS 04
Hanna Kotowski
Bei Ablehnungs- oder Mangelerfahrungen aus der frühen
Zeit, kann die Herztrommel lösend eingesetzt werden. Die
Herztrommel mit ihrem klaren Metrum bietet Erdung und
ein lineares Zeitverständnis unserer irdischen Existenz an.
Verwurzelung im Selbst und Sicherheit im Diesseitigen können wachsen.
FRÜHE TRENNUNGEN
Anhand einiger der sehr früh (Ende der 1940er Jahre und Beginn der 1950ger Jahre) gedrehten Babybeobachtungsfilmen
(von René Spitz sowie von James und Joyce Robertson) soll
eindringlich hingeschaut werden, wie es kleinen Kindern
und Babys geht, denen ihre dringendsten Urbedürfnisse
nicht erfüllt werden. Diese dringendsten Urbedürfnisse sind
ja nicht nur: Nahrung, Kleidung, Dach über’m Kopf, waschen,
sondern, um mit René Spitz zu reden, „Motherlove, Babys
greatest need“ (So der Titel eines seiner Filme). Babys brauchen eine einfühlende, sie verstehende Umwelt.
In diesem Kurs wird die nachnährende Wirkung der Klangarchetypen vorgestellt. Das Erleben und Fühlen der Wirkung
der Herztrommel wird den meisten Raum einnehmen.
Unterlage zum Liegen und bequeme Kleidung ist von Vorteil.
Referentenvorstellung:
Kirsten Iris Specht, geb. 1968, verheiratet, Mutter von drei
Kindern. Seit 2007 Praxis in Braunschweig. Musik- und Theaterpädagogik, Atemtypenstimmarbeit, Circle-Singen, Vokalimprovisation freies Singen. Leiterin der „Choralle – Chor-für-alle“,
fünfjährige Ausbildung in Biorelease und Biodynamischer
Körperpsychotherapie E.S.B.P.E.. Seit Oktober 2009 In Fortbildung in Klangkörperpsychotherapie, Dr. Wolfgang Strobel,
Würzburg. Leitung des Instituts für psychodynamische Körperund Klangtherapie in Braunschweig, ab Oktober 2015 Leitung
des LivVenia – Raum für Leib Seele Klang. Mitgliedschaft in der
GBP und in der DGK.
Wir werden einige Filmsequenzen sehen und auch besonders
auf die eigenen körperlichen und emotionalen Reaktionen
achten.
Diese Gegenübertragungen wahrzunehmen, mag dazu mithelfen, die Gefühle der frühen Babyzeit zu spüren, zu empfinden.
Es gilt, auch schwierige Situationen und Gefühle nicht zu verleugnen, wegzurationalisieren, sondern gerade ihre Wucht zu
spüren und dennoch handlungsfähig zu bleiben.
WS 06
Referentenvorstellung:
Dipl. Soz. Dipl. Psych. Hanna Kotowski, Psychoanalytikerin (auch
für Kinder und Jugendliche), Dozentin an der MAP München,
Bioenergetische Analytikerin CBT, Mitglied des IIBA (International Institute of Bioenergetic Analysis), Lehrtherapeutin des
NIBA (Norddeutsches Institut für Bioenergetische Analyse), TREPractinioner (Trauma-Releasing Exercises).
Maria Holl
VON DER FRÜHEN STÖRUNG ZUR REIFE
Wege aus der Hilflosigkeit bei Ängsten, Depressionen, Schlafstörungen und Tinnitus durch die Tinnitus-Atemtherapie
nach Holl.
Die Tinnitus-Atemtherapie (TAT) nach Holl® ist ein seit 1995
erprobtes Selbsthilfeprogramm, das auf der Maria Holl
Methode (MHM) basiert. Es ist eine einmalige Synthese
aus chinesischer Medizin, Achtsamkeitsübungen, einer
lockernden Gymnastik, Selbstmassage, inspiriert durch die
+ÚRPERARBEITVON%LSA'INDLER&RIEDA'ORALEWSKIUNDMODERner Körperpsychotherapie.
32
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Eine der Grundlagen ist die Bioenergetische Analyse nach
Alexander Lowen.
Der Körper wird bekämpft, das Gefühl für die eigenen Körpergrenzen ist verloren gegangen. Elementare
Bedürfnisse, wie Hunger und Sättigung oder Erschöpfung
werden nicht mehr wahrgenommen.
Referentenvorstellung:
Die mehrfache Buchautorin Maria Holl ist Dipl.-Sozialarbeit.,
Heilprakt., Psychoth. Seit 1981 arbeitet sie in eigener Praxis als
Psychotherapeutin, Coach und Lehrerin für achtsamkeitsbasierte
Meditation. Im Vordergrund steht die Ausbildung von TinnitusAtemtherapeuten nach Holl.
In diesem Workshop möchte ich Ihnen Angebote aus der
körpertherapeutischen Arbeit mit essgestörten Jugendlichen
vorstellen, welche die Körperannahme unterstützen und
einen Weg zu mehr Akzeptanz aufzeigen. Praxisorientiert
wird ein Einblick in die Arbeit an den Körpergrenzen und
dem Körperbild gegeben.
WS 07
Melanie Büttner
Die Teilnehmerinnen benötigen eine Decke.
SEXUELLE STÖRUNGEN BEI SEXUELLEN
TRAUMAERFAHRUNGEN
Referentenvorstellung:
Birgit Scholz-Heuckmann, Diplom-Sozialpädagogin, Therapeutin
für Konzentrative Bewegungstherapie ( DAKBT), Behandlung von
jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Essstörungen im
klinischen und ambulanten Bereich .
Sexuelle Gewalterfahrungen führen oft zu schwerwiegenden Störungen der Sexualität. Die Folgen für die Betroffenen
und ihre Partnerschaften sind erheblich – es kann zu Problemen im psychischen und körperlichen Wohlbefinden, zu Beziehungskrisen, Trennungen oder zur völligen Vermeidung
partnerschaftlicher Beziehungen kommen. Gleichzeitig werden traumaassoziierte sexuelle Störungen meist nicht ausreichend erkannt und behandelt.
WS 09
Anne Meinhold
WAS WIR SAGEN, WENN WIR NICHTS SAGEN
Dimensionen der Verkörperung in der therapeutischen Kommunikation
Neben einer allgemeinen Zurückhaltung auf Patienten- und
Therapeutenseite im Umgang mit sexuellen Themen liegen
die Gründe hierfür oft im fehlenden therapeutischen Knowhow. Der Workshop soll für die Problematik sensibilisieren,
einen Überblick über traumaassoziierte sexuelle Störungen
und integrative Behandlungsmöglichkeiten (sexual-, trauma-, körpertherapeutisch, systemisch) geben und ausgewählte Interventionen vermitteln.
Den entscheidensten Teil der Kommunikation bestreitet die
Körpersprache, die Art, wie wir sitzen, schauen, uns nach
vorne neigen oder nicht. Wir kommunizieren permanent und
oft unbewusst körperlich. Diese fundamentale und sensible
Dimension möchte ich in dem Workshop in den Mittelpunkt
stellen.
Wie nutzen wir unsere Verkörperung in der therapeutischen
Kommunikation? Neben der geschulten emotionalen Resonanz auf den Klienten und der Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung, eröffnet die Körpersprache ein Kommunikationspotenzial, das uns oft aus dem Fokus gleitet, während
wir mit Biografien, Beziehungen, Widerständen und Bindungsstörungen befasst sind.
Referentenvorstellung:
Melanie Büttner, Klinisch und wissenschaftlich tätige Ärztin an
der Klinik für Psychosomatische Medizin, Klinikum rechts der
Isar, TU München. Betreuung der Sprechstunde für sexuelle Störungen. Wissenschaftliche Schwerpunkte: Sexuelle Störungen, Traumafolgestörungen, somatoforme Störungen.
Literatur: Büttner et al. „Trauma und sexuelle Störungen“
(Psy-cho-therapeut, 2014). Sack, Büttner. „Sexuelle Störungen
als Folge sexueller Traumatisierungen – Wie kann die Therapie
gelingen?“ (Psychotherapie im Dialog, 2014).
Den Blick auf die kleine Ausdrucksbewegung der Hände
richten und den Wechsel der Sitzposition im hier und jetzt,
eröffnet Chancen für andere Dimensionen des therapeutischen Prozesses.
WS 08
Birgit Scholz-Heuckmann
Gerade wenn der therapeutische Kontakt sich schwierig
gestaltet, bietet diese Dimension der Arbeit einen Zugang
für empathisches Verstehen und erleichtert die therapeutische Beziehung.
DIE KÖRPERTHERAPEUTISCHE ARBEIT MIT
ESSGESTÖRTEN JUGENDLICHEN
Essstörungen zählen im Kinder- und Jugendalter zu den häufigsten chronischen Gesundheitsproblemen. Mehr als jedes
fünfte Kind in Deutschland im Alter zwischen elf und siebzehn Jahren weist Symptome einer Essstörung auf, wobei
Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen.
Schwerpunkten des Workshops:
s.ONVERBALE+OMMUNIKATIONIMhKLASSISCHENhPSYCHOTHErapeutischen „Setting“ im Sitzen
Körperpsychotherapeutisch zu arbeiten, heißt in meinem
Verständnis nicht zwangsläufig, Bewegungsübungen zu
machen, den oder die Klientin anzufassen.
Die körpertherapeutische Arbeit ist in der Behandlung von
besonderer Wichtigkeit. Jugendliche, die an einer Anorexie
oder Bulimie leiden, haben große Schwierigkeiten, sich in
ihrem Körper anzunehmen. Ihre Einstellung zum Körper ist
geprägt von Ablehnung und Ekel bis zum Hass.
33
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Die Aufmerksamkeit auf den nonverbalen Ausdruck zu
richten, ist für mich Basis des körperpsychotherapeutischen Verständnisses und elementare Grundlage der
Kommunikation.
WS 11
Bettina Schroeter
DIE LIEBE ZUM SELBST
ODER DIE KÖRPER-PSYCHOTHERAPEUTISCHE
ARBEIT MIT DEM INTROJEKT
Referentenvorstellung:
Anne Meinhold, Jrg. 64. Im Erstberuf: Artistin, Schwerpunkt
Tanz und Tanztheater. 1995 Ausbildungen in Körperpsychotherapie. Mein beruflicher Werdegang hat mich von der äußeren
zur inneren Bewegung geführt. Diese beiden Ansätze miteinander kreativ zu verbinden, prägt meine Herangehensweise.
Seit 1997 in freier Praxis tätig mit Einzelklienten, Paaren
und Gruppen. Leitung von Gruppen mit kriegstraumatisierten Menschen; Trainerin für Kommunikation, Team und
Führungsschulung
Freundschaft mit sich selbst zu schließen, Frieden mit dem
eigenen Sosein zu machen, sind für die meisten Menschen
auch in fortgeschrittenem Alter schwierige Prozesse.
Auch bei langjährig Therapierten finden sich oft im innersten
Hinterzimmer des Geistes hartnäckige Instanzen von Zweifel,
3ELBSTVERURTEILUNG UND CHRONISCHER 3ELBSTUNSICHERHEIT
Selbstnormierung, die eine emotionale Autonomie und Reife
einschränken. Die Freiheit des Erwachsenseins wirklich in
Anspruch zu nehmen – ohne in grandiose Selbstgerechtigkeit zu verfallen – scheint für viele, auch therapieerfahrene
Menschen, schwer. Kindliche Überzeugungsstrukturen und
Einstellungen führen versteckte Regie in der geistigen
Selbstregulation.
WS 10
Anja Butzkamm
KÖRPER-KONTAKT! ERSTER SCHRITT ZUM
SELBST IN DER THERAPIE!?
Die Integration unterschiedlicher körpertherapeutischer
Ansätze im klinischen Kontext einer Fach- und Akutklinik für
Kinder- und Jugendpsychiatrie wird vorgestellt.
Die Körperpsychotherapie hat ein breites Spektrum von
Zugängen zur Affektregulierung und psychosozialen
Kompetenzerweiterung. Der therapeutischen Umgang mit
den negativen Introjekten wird jedoch recht wenig diskutiert und reflektiert, bildet dies jedoch den delikatesten,
subtilsten und – wenn Wandlungen gelingen sollen – den
nachhaltigsten Teil therapeutischer Bemühungen.
Eine In-House-Weiterbildung in Tiefenpsychologisch fundierter
Körpertherapie mit Kollegen aus dem Behandlungsteam und
die dazu gehörige Selbsterfahrung fördern Empathie und
Sensibilisierung für den Umgang mit seelisch erkrankten Kindern
und Jugendlichen (und ihren Eltern). In der TCM (Traditionelle
Chin. Medizin) finden sich ebenso passende körpertherapeutische Interventionen. Schutzpanzer, Abwehrmechanismen und
allgemeine körperliche Symptome wie Kopf- Bauch-, Rückenund Nackenschmerzen sind erste Ansatzpunkte zur Kontaktaufnahme. Wo schmerzliche Erlebnisse verdrängt werden müssen, melden sich Schutzpanzer und Abwehrmechanismen.
Einige dieser subtilen Haltungen, Techniken und Kombinationen von kognitiven und somatischen Zugängen sollen in
diesem Workshop besprochen, ausprobiert und diskutiert
werden.
Referentenvorstellung:
Bettina Schroeter, s. Seite 21.
„Füße können nicht gepanzert werden“ – das macht die Körperintervention Fußreflexzonenmassage innerhalb des gesamten psychotherapeutischen Gefüges zu einer hilfreichen
Intervention. Durch die angenehmen Nebeneffekte der Fußreflexzonenmassage (Tiefenentspannung mit auch Reduktion der
allgemeinen Abwehr) kommen die Heranwachsenden von sich
aus niederschwellig in das Angebot.
WS 12
Johannes Feuerbach
NÄHE, SINNLICHKEIT, BEWEGUNG UND
STILLE: BEGEGNUNGSZYKLEN IN DEN
BASISBEWEGUNGEN DES TANGO ARGENTINO
Eine weitere Intervention ist die Körperkontaktaufnahme über
Entspannungsrückenmassagen und weiterführend die Gua
Sha (chin. Schabetechnik). Körperbilder spielen hier für die
Jugendlichen eine erleichternde Rolle, da sie nicht verbalisieren
müssen und sich trotzdem ausdrücken können.
Nach einem Impuls-Referat zu den quasi-therapeutischen
Ingredienzen des so erfolgreichen, öffentlich-intimen „Tausendsassa“ Tango machen die TeilnehmerInnen selbst einige
Erfahrungen damit.
Anhand eines Fallbeispiels wird die situative Vorgehensweise
der unterschiedlichen körpertherapeutischen Interventionen im
integrierten Gesamtbehandlungsverlauf vorgestellt.
Der Workshop lädt ein zu komfortablen, herausfordernden,
und selbstlosen Begegnungen im präsenten Da-, Beiund Miteinander-Sein. Die dabei entstehende Nähe und
Berührung bringt ein intimes und unmittelbares „Zwischen“
mit sich. Hier treffen sich sexuelle Empfindungen, Ängste
und hier und da auch beglückende Selbstvergessenheit.
Mit welchen Vorbehalten, Interessen und Freuden sie
ins Gewahrsein kommen, hat neben den biografischen
Prägungen auch mit dem Lebensabschnitt und seinen
Referentenvorstellung:
Anja Butzkamm, 51 Jahre, Krankenschwester, Erzieherin. Seit
2011 im Behandlungsteam der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Klinik Walstedde. TCM Therapeutin i. A., Fußreflexzonenmassage
(TCM- Zertifizierung).
34
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Kompetenzen, Herausforderungen und Interessen zu tun.
Wofür bin ich durchlässig? Woran interessiert? Wovon
wende ich mich ab?
Julianne Appel-Opper
Die Erfahrungen werden abschließend mit Hilfe des Rituals
„Paar-Kontemplation“ vertieft und betrachtet.
KÖRPER-ZU-KÖRPER-KOMMUNIKATION:
ZU ZWEIT DAS GELEBTE LEBEN ERSPÜREN
WS 14
Methode: Kontemplation, Körper- und erlebnisorientierte
Selbsterfahrung mit Hilfe der Basisbewegungen des Tango
Argentino.
Im interkörperlichen Miteinander beeindrucken Therapeut
und Klient einander. Rhythmen, Melodien, Atmosphären und
Kleinstbewegungen senden relationale Botschaften sowohl
vom Klienten als auch vom Therapeuten. Beide kokreieren
eine implizite Körper-zu-Körper-Kommunikation, parallel zu
den gesprochenen Worten und im Schweigen. Dies kann
zum Beispiel ein Luft Anhalten, ein Verspannen, ein
Vorlehnen sein.
Referentenvorstellung:
Johannes Feuerbach, Diplom-Pädagoge, Gestalttherapeut
DVG, EAGT. Aus der Lomi-Körperarbeit, der Gestalttherapie,
der Kontemplation und dem Tango entwickelte er „Beziehung,
die man tanzen kann“: Eine Methode zur bewegungsorientierten und kontemplativen Gestaltung, Untersuchung, und
Neugestaltung von Beziehungen. In Berlin arbeitet er in privater Praxis mit den Schwerpunkten Paar- & Gruppentherapie,
Kontemplation und Supervision. www.feuerbach.biz
In der Relationalen Körper-zu-Körper-Kommunikation werden aus solchen körperlichen Resonanzen verkörperlichte
Interventionen entwickelt. Die Intervention wird zunächst
verbal ausgesprochen. Der andere Körper hört die Intention
und wird so eingeladen, eine sichere und stimmige Bühne
für die Intervention mit zu gestalten. Erst nach dieser
Prä-Interventionsphase wird die Intervention ausgeführt,
wie zum Beispiel eine achtsam ausgeführte und für den
Klienten sichtbare Kleinstbewegung oder Selbstberührung
des Therapeuten. Ein direkter Körperkontakt steht hierbei
nicht im Fokus.
WS 13
Elke Wagner
RESSOURCE TANZ
Geburt, das heißt auch Bewegung, Bewegungen von Mutter
und Kind, die im Idealfall vollkommen aufeinander abgestimmt sind und für mich einen großartigen Tanz zu zweit
darstellen.
So wird den prä-verbalen Mitteilungen des Klienten in der
gleichen nonverbalen Sprache geantwortet, und explizite
heilsame körperliche Dialoge können entstehen. Eine solche
praktizierte explizite Interkörperlichkeit lädt den anderen
Körper ein, sich weiter mitzuteilen und zu kommunizieren.
Eine auf die körpersprachlichen Signale des Klienten abgestimmte behutsame und fokussierte Gesprächsführung fördert die Mentalisierung der in der Körpersprache festgehaltenen Erlebnisse.
Die Bewegungen, die bei Mutter und Kind bei der Geburt
ablaufen, sind Bewegungen des Lebens: Hin-und-Her und
Vor-und-Zurück – Welle, Schlängeln, Spirale, Drehen...
Gebären und Geboren werden heißt, sich den großen unwillkürlichen Bewegungen des Lebens anzuvertrauen. Doch
nicht immer gelingt dieser großartige „Pas de deux“ von
Mutter und Kind und es kommt zu Störungen oder gar trauMATISCHEN'EBURTSERLEBNISSENBEI-UTTERUNDODER+IND
Der Hauptschwerpunkt des Workshops wird bei der Selbsterfahrung liegen. Es wird Gelegenheit geben, diese Art
des körperorientierten Arbeitens unmittelbar persönlich zu
erfahren. Sowohl in theoretischer als auch in therapeutisch
praktischer Hinsicht lässt sich die Vorgehensweise in eine
TIEFENPSYCHOLBEZIEHUNGSORIENTIERTE 0SYCHOTHERAPIE GUT
integrieren.
In der tanztherapeutischen Arbeit HKIT® geht es darum, den
Raum dafür zu geben, dass die Bewegungen, die bei einer
als traumatisch erlebeten Geburt nicht vollständig da sein
durften, nachträglich „nachgeholt“ werden und im Gewebe
tänzerisch erlöst werden.
Die Tanztherapie HEILENDE KRÄFTE IM TANZ® geht davon
aus, dass in der Bewegung der Schlüssel liegt, um das
Trauma aus dem Körper zu entlassen. Im geschützen therapeutischen Rahmen kann sich die Geburtsbewegung, die
angehalten, unterbrochen, festgehalten wurde oder gar
nicht stattfinden konnte, weiterbewegen und vollenden.
Referentenvorstellung:
Julianne Appel-Opper ist Psychol. Psychotherapeutin (TP), Supervisorin (Univ. of Birmingham), MUKAHPP, UKCP, Lehrbeauftragte
in Bukarest, London, Oslo, München, Berlin. Nach 12-jähriger
Auslandstätigkeit in versch. Ländern ist sie jetzt in Berlin in
eigener Praxis. Ihren Ansatz des Relational Living Body
Psychotherapy lehrt und publiziert sie international.
www.thelivingbody.de
Dieser Workshop zeigt einfache und wirkungsvolle tanztherapeutische Methoden, die einladen, die gestoppte Bewegung
zu Ende zu führen und Heilungswege im Tanz zu finden.
Referentenvorstellung:
Elke Wagner, Jahrgang 1967, Tänzerin, Dipl. Sozialarbeiterin FH,
Ausbilderin, Mutter eines 5jährigen Sohnes. Seit 1997 Leitung
des von Gabriele Fischer 1986 gegründeten Ausbildungsinstituts
Heilende Kräfte im Tanz® und der Ausbildungen zur Tanzpädagogin HKIT® und Tanztherapeutin HKIT®, Fortbildungen
für Hebammen.
35
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
WS 15
WS 16
Susanne Stinshoff, Francesco Dragotto
Martin Pritzel
PULSATION – DEFINITION – TRENNUNG
THEORIE DER 3 ENERGETISCHEN FELDER:
MUTTER-VATER-KIND
KÖRPERTHERAPEUTISCHE SELBSTERFAHRUNG, AUSBILDUNG UND SUPERVISION
IN EINER FACH – UND AKUTKLINIK FÜR
KINDER UND JUGENDPSYCHIATRIE –
BERICHTE AUS DER PRAXIS
Ein wichtiger Aspekt der Methode des Energetischen Funktionalismus ist die Wiederherstellung unserer Ganzheit, unseres
Eins-seins mit uns selbst. Diese wird oft schon während der
Schwangerschaft beeinträchtigt. Francesco Dragotto wird
in seinem Workshop auf die Bedeutung vorgeburtlicher
Erfahrungen eingehen und erklären, welche Funktion die
Präsenz des Vaters wahrend der Schwangerschaft hat – für
das heranwachsende Kind im Mutterleib und für die werdende Mutter. Eine wichtige Funktion des Vaters ist es z.B.,
dem ungeborenen Baby zu vermitteln, dass es eine Welt
außerhalb des Uterus gibt, in die es als komplettes Wesen
geboren werden kann.
In meinen Coachings und Fortbildungen gebe ich nicht nur
meine Erfahrung als Körpertherapeut weiter, sondern leite
Fachpersonal an wie man die Körpertherapie in die alltägLICHE THERAPEUTISCHPËDAGOGISCHE !RBEIT MIT IHREM +LIENTEL
integrieren kann.
Mit Hilfe von Fallsupervision und Selbsterfahrung lernen die
Mitarbeiter sich selbst, ihren Körper und den Einsatz von körpertherapeutischen Elementen besser kennen. Im pädagogischen
wie klinischem Alltag stellen wir uns als Projektionsfläche,
Übertragungsobjekt, aber eben auch als Resonanzkörper zur
Verfügung. Da macht es Sinn, seine Wahrnehmung zu schulen,
sein Selbst und seinen Körper besser kennenzulernen, um
den angefragten inneren Raum besser anbieten zu können,
den unsere Klientel braucht und um aus ihren Defiziten und
Störungen gesundeter hervorzugehen.
Francesco Dragotto wird darstellen, wie er im Rahmen seiner
Methode im körperpsychotherapeutischen Prozess vorgeburtliche Themen bearbeitet.
Im Workshop geben wir den Teilnehmern die Möglichkeit,
unseren Ansatz in der Praxis kennenzulernen.
Referentenvorstellung:
Matin Pritzel: Ich arbeite seit 2003 als Coach und Körpertherapeut
in eigener Praxis. Hier habe ich mich spezialisiert auf die Arbeit
mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus sozialpädagogischen Einrichtungen.
Seit einigen Jahren coache ich pädagogische Teams und seit
zwei Jahren biete ich Fortbildungskurse in tiefenpsychologisch
fundierter Körpertherapie in der Fach- und Akutklinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie unter der Leitung
von Dr. Khalid Murafi im Münsterland an.
Ich berichte in diesem Workshop aus dem Kontext meiner
klnischen Arbeit heraus.
Wir sind beide Körperpsychotherapeuten und arbeiten mit
der Methode des „Energetischen Funktionalismus,“. Diese
ist eine von Dr. Francesco Dragotto begründete Weiterentwicklung der Vegetotherapie und Charakteranalyse Wilhelm
Reichs und hat seine Wurzeln in der Linie: Wilhelm Reich
– Ola Raknes – Federico Navarro. Sie beinhaltet die Arbeit
mit prä-und perinatalen Themen sowie die Integration des
„Väterlichen Prinzips“ in den therapeutischen Prozess.
Referentenvorstellung:
Dr. Francesco Dragotto ist Psychologe und langjähriger Leiter
der S.E.O.R. ( Europäische Schule für Orgonomie) in Rom. Er
hat den Reichschen Ansatz um die Arbeit mit perinatalen und
pränatalen Themen erweitert. - in langjähriger Zusammenarbeit
mit Ärzten, Hebammen und Psychologen. Er war Mitgestalter
einer Gesetzesvorlage, die es heute werdenden Vätern in Italien
erlaubt, nach der Geburt eines Kindes bezahlten Urlaub zu
nehmen. Ausserdem hat er zahlreiche Kurse des „kleinen emotionalen ABC`s in italienischen Schulen geleitet, die es den
Lehrern ermöglicht haben, einen verständnisvolleren und tieferen Umgang mit ihren Schülern zu entwickeln. Er hat zahlreiche
Studenten an der S.E.O.R. zu Körperpsychotherapeuten ausgebildet und arbeitet seit vielen Jahren regelmäßig in Berlin.
Susanne Stinshoff ist Körperpsychotherapeutin und arbeitet seit
vielen Jahren in eigener Praxis in Berlin. Sie wurde an der S.E.O.R
ausgebildet, ist Heilpraktikerin und Atem-und Stimmpädagogin.
Sie arbeitet seit ca. 25 Jahren intensiv mir Dr. Francesco Dragotto
zusammen und leitet viele Körperpsychotherapie-Gruppen und
Fortbildungen in Zusammenarbeit mit ihm. Sie betreut neben
ihrer Arbeit als Körperpsychotherapeutin schwangere Paare
während der Schwangerschaft, bietet Warm-Wasserarbeit für
Schwangere an und hilft Eltern nach der Geburt bei auftretenden Problemen mit dem Baby oder in der Beziehung. Sie ist
zweite Vorsitzende der Wilhelm Reich Gesellschaft in Berlin.
WS 17
Renate Abel
DER START INS LEBEN: WIE PRÄGEN
EMPFÄNGNIS, SCHWANGERSCHAFT, GEBURT
UND POSTNATALE ZEIT UNSER LEBEN?
Unser Start ins Leben hat immense Bedeutung, für die Art
und Weise, wie wir unser Leben leben! Erinnerungen an die
Vereinigung von Ei- und Samenzelle ist als erste „Verschmelzungserfahrung“ in unseren Zellen gespeichert. Drei Wochen
nach der Geburt sind die wichtigsten Synapsenverbindungen
im Gehirn geknüpft. Die Grundstrukturen unseres späteren
Bindungsverhaltens, unseres Denkens, Handelns und Fühlens
werden von der Empfängnis bis zur postnatalen Phase geprägt.
Mein Konzept der therapeutischen Geburtsarbeit von der
Empfängnis und Inkarnation der Seele bis zum postnatalen
Bonding beinhaltet Ressourcenbildung und Traumaarbeit.
36
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Dieser neue Ansatz erweitert und vertieft den biodynamischen „birth-release-Prozess“ von Ebba Boyesen und bezieht
die Geburtstraumatherapie nach Karlton und Kathryn Terry
mit ein. Wesentlich ist, die eigenen Ressourcen zu finden
und in der Gruppe durch körperorientierte Übungen weitere zu entwickeln. Bei Erwachsenen werden nonverbale
tiefe Strukturen angesprochen und können ins Bewusstsein
gelangen. Wir verstehen uns selbst besser, können leidvolle
Erfahrungen sowie essentielle Lebenskraft mitfühlend würdigen. Die bisherigen Therapieverläufe bestätigen eine vertiefte Heilungsarbeit für die Klienten.
WS 19
Reinhard Weber-Steinbach, Carsten Holle
KÖRPERPSYCHOTHERAPIE AN EINER KLINIK
FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE
In diesem Workshop soll die körperpsychotherapeutische
Arbeit an einer kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik
dargestellt werden. Viele der kinder- und jugendpsychiatrischen Patienten leiden unserer Auffassung nach an strukturellen Defiziten, das heißt, sie haben unzureichende
Fähigkeiten, eigene Affekte und Stimmungen wahrzunehmen und richtig zu benennen. Gleichermaßen ist es meist
schwierig für sie, Affekte beim Gegenüber zu erkennen und
zu benennen. Körperpsychotherapie in unserem Verständnis
bedeutet, Kinder und Jugendliche darin zu unterstützen, ihre
Wahrnehmungsfähigkeit und damit ihre Toleranz für Affekte
und Stimmungen zu verbessern. Dadurch können sie lernen,
Emotionen dem sozialen Kontext angemessen zu kommunizieren, zu steuern und somit zu einer authentischen Selbstund einer realistischen Objektwahrnehmung zu gelangen.
In Präsentation und Übungen gebe ich einen Einblick in diese
Arbeit.
Lockere Kleidung, Decke, Kissen bitte mitbringen.
Referentenvorstellung:
Renate Abel, Biodynamische Psychotherapie, CraniosacralTherapie, Heilpraktikerin (Psychotherapie), Pädagogin.
[email protected], www.renateabel.de
WS 18
Günter Weier, Bärbel Smikalla-Weier
In diesem Sinne wollen wir – sehr erfahrbar für die Teilnehmer – unsere Arbeit mit Affekten und Körper im
psychotherapeutischen Prozess vorstellen und uns dabei
insbesondere der Affektregulation und dem Stellenwert
der Affekte in der therapeutischen Beziehung widmen.
Hierfür schlagen wir den Bogen von der Bioenergetik nach
Alexander Lowen als unserer methodischen Wurzel bis
hin zum aktuellen Strukturkonzept der OPD-KJ sowie dem
Mentalisierungskonzept nach Fonagy et al.
DIE KÖRPERORIENTIERTE PSYCHOTHERAPIE
NACH ALBERT PESSO: UNGESTILLTE ENTWICKLUNGSBEDÜRFNISSE SYMBOLISCH
BEFRIEDIGEN
Die wichtigsten Prägungen sind nicht kognitiv abrufbar.
Ihnen liegen aber körperlich-szenische Gestalten und
Muster (Körpergedächtnis) zugrunde, die in der psychotherapeutischen Situation „zum Sprechen“ bzw. zum Ausdruck
gebracht werden sollen. An diesen defizitären oder traumatischen Erinnerungsfetzen setzt die „heilsame Szene“ an.
Der Patient kann mit Hilfe von Rollenspielen die Erfahrung
machen, wie es sich angefühlt hätte, wenn sein Grundbedürfnis zum Beispiel nach Platz oder Schutz befriedigt
worden wäre. Die Tür zum intensiven Erleben für die entscheidendsten Momente in der Kindheit wird geöffnet, und
es bietet sich die Chance, mit „idealen Eltern“, die verinnerlicht werden sollen, neu zu beginnen. Der Schwerpunkt liegt
auf den neuen körperlichen und emotionalen Erfahrungen,
die dann kognitiv geordnet und verankert werden. Damit
wird die Befähigung erlangt, das künftige Geschehen selbst
in die Hand zu nehmen.
WS 20
Gerlinde Buchholz
THE FLOW OF LIFE –
ARBEIT MIT DEM STORYBORD IN
DER KÖRPERPSYCHOTHERAPIE.
)NDIESEM3EMINARWIRDJEDEJEDER4EILNEHMER)NNACHEINER
Einführungsphase mit dem eigenen Lebensthema arbeiten
können. Mit der Storyboards Methode können wir Teile vom
Fluss unseres eigenen Lebens sichtbar machen und auch im
eigenen Körper sichern.
Anschliessend kann der Einsatz der Methode im therapeutischen Prozess diskutiert werden.
Referentenvorstellung:
Bärbel Smikalla-Weier und Günter Weier sind promovierte Psychologen und seit vielen Jahren als Psychotherapeuten für
Einzel-, Paar- und Gruppenpsychotherapie zusammen in eigener
Praxis in Berlin tätig. Darüber hinaus ist sie gelernte Pianistin und
er tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapeut. Beide sind
ausgebildete Pesso-Psychotherapeuten.
Etwas Experimentierfreude und Neugier sind erwünscht.
Referentenvorstellung:
Gerlinde Buchholz, Dipl.-Soziologin, Körperpsychotherapie/Biosynthese, Lehr-Supervisorin, Lehr-Coach
37
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Haltungen und Methodik aus der Hakomi-Methode und aus
Passion&Presence stellt die sexuelle Begegnung in einen
Rahmen der Achtsamkeit. Kurze Vorträge führen durch
einen Workshop, in dem durch Übungen, die das sexuelle
Erleben repräsentieren sollen, „achtsames Attunement“
vorgestellt wird.
WS 21
Franziska Schindler
EFT – EMOTIONAL FREEDOM TECHNIQUES:
EINE BIFOKAL-MULTISENSORISCHE INTERVENTIONSTECHNIK
Referentenvorstellung:
Halko Weiss, s. Seite 28.
EFT ist auch bekannt unter den Namen „Klopfen“ oder
„Tapping“ und gehört zu einer Reihe therapeutischer Techniken, bei denen während der Fokussierung auf die mentalen, emotionalen und körperlichen Aspekte eines Problems
eine (multi-)sensorische Körperstimulation durchgeführt
wird.
WS 23
Thomas Scheskat, Heide Gerdts
FURCHTBAR UND FRUCHTBAR – DIE KRAFT
DER AGGRESSION (1)
Bei EFT besteht diese Stimulation darin, eine Reihe von
Akupunkturpunkten kontinuierlich zu klopfen. Dadurch werden hirnphysiologische Veränderungen angeregt, die zu
Spannungsabbau in bezug auf das Problem führen. Dies
hilft, sich aus der engen problemorientierten Wahrnehmung
zu befreien, ressourcenvollere Perspektiven einnehmen zu
können und zu einer stimmigen Lösung zu finden.
WS23 und WS33 sind ein Doppelworkshop und als ganzes zu belegen.
„Furchtbar und Fruchtbar“ – die Kraft in der Aggression
nicht nur fürchten, sondern auch nutzen lernen. Männer
und Frauen begegnen sich selbst und einander in „dialogischen Konfrontationen“. So nennen wir die Settings
zur Erforschung von kraft- und reibungsvoller Energie im
Kontakt der Geschlechter. Schlagende Argumente, miteinander Ringen um den gemeinsamen Gewinn in Konflikten...
nicht nur im übertragenen Sinn, sondern ganz wörtlich
und körperlich. Siegen heißt nicht nur Gewinnen und eine
Niederlage kann die stärkende Erfahrung bedeuten, alles
gegeben zu haben. Sie kann aber auch einen fruchtbaren
Zugang zu Gefühlen von Ohnmacht und Ausgeliefertsein
eröffnen. Dies wird oft als großer Gewinn erlebt. Darüber
hinaus gibt es aber auch Begegnungen jenseits von Überund Unterlegenheit, in denen die reine Freude an der Kraft
im Mittelpunkt steht. Wir stellen einen Arbeitsansatz vor,
mit dem all dies erforscht werden kann.
Wenn wir in der Therapie mit Reden allein nicht weiterkommen, wenn es darum geht, im Körper gespeicherte, leidvolle
Erlebensmuster aufzulösen, ist EFT ein sicheres und wirkungsvolles Verfahren.
In dem Seminar werden die theoretischen Hintergründe
dargestellt und in Demonstrationen das praktische Vorgehen
deutlich gemacht. Die thematische Ausrichtung und die
Struktur des Kurses sind flexibel. Beispiele wären:
EFT bei Partnerkonflikten, bei Sexualstörungen der Frau, in
den Wechseljahren und im Alter o.ä.
Referentenvorstellung:
Dr. med. Franziska Schindler, Fachärztin für Allgemeinmedizin,
Naturheilverfahren, Akupunktur, Hypnose. Niedergelassen in
ganzheitlich orientierter Hausarztpraxis in Berlin. Seit 2001
Einsatz von EFT in der therapeutischen Arbeit und in Kursen.
Referentenvorstellung:
Thomas Scheskat, Heide Gerdts, s. Seite 26.
WS 24
WS 22
Halko Weiss
Ulfried Geuter
WECHSELSEITIGE SEXUELLE EINSTIMMUNG
DIE KUNST ACHTSAMER SEXUALITÄT –
SEXUAL ATTUNEMENT THE ART OF MINDFUL
SEXUALITY
ERKUNDEN UND ENTDECKEN – ERLEBNISZENTRIERTE KÖRPERPSYCHOTHERAPIE
Auf diesem Kongress wird u. a. über das Verhältnis der
Körperpsychotherapie zur Humanistischen Psychotherapie
(HP) diskutiert. Mit der HP kamen andere Prinzipien in die
Therapie hinein, z. B. Dialog statt Deutung, Erleben statt
Einsicht als Agens der Veränderung oder Entdecken statt
Aufdecken, wie Fritz Perls sagte. Diese und andere Prinzipien
GINGENSEITDENER*AHRENINDIE+ÚRPERPSYCHOTHERAPIE
ein. In deren Theorien blieben jedoch psychoanalytisch
geprägte Vorstellungen von Therapie als Symbolisierungsoder Energiearbeit prägend.
In unserer Kultur sind Liebende umgeben von Botschaften,
die die Sexualität in einen Kontext von halbbewussten
Leistungserwartungen stellen. Normen des Aussehens zu
entsprechen, Orgasmen, tolle Praktiken, und ähnliche Massstäbe tendieren dazu, den Menschen während seines sexuellen Erlebens mit einem Partner zu vereinzeln, unter Druck zu
setzen, und das sexuelle Erleben verarmen zu lassen. Auch
die unvermeidbare Automatisierung von Verhaltensmustern,
und die psychische Biographie tragen dazu bei. Wie kann es
gelingen, dass eine höhere innere Verbindung und gegenseitige Einstimmung möglich wird?
Ich verstehe die Körperpsychotherapie heute als ein erlebniszentriertes Therapieverfahren.
38
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
In diesem Workshop möchte ich darüber sprechen, was
dieser Ansatz in Theorie und Praxis bedeutet.
WS 26
Katharina Picard
Kennzeichnen eines erlebniszentrierten Ansatzes ist ein
erkundendes, entdeckendes, experimentelles Herangehen,
bei dem sich der Patient seiner selbst mehr gewahr wird
und Muster seines Erlebens und Verhaltens in Bezug
auf sich selbst und in seinen Beziehungen erfährt. Das
Körpererleben dient in dieser Arbeit als zentraler Zugang
zum Selbsterleben. In der Praxis schlägt sich das z. B. in einer
erkundenden, körperbezogenen Sprache oder in Techniken
wie Tracking, Verstärken ideomotorischer Signale, Erkunden
von Unterschieden, Erlebnisaktivierung von Emotionen oder
szenischem Erkunden nieder.
UNGEBREMST –
TANZEN WIRKT AUCH IM ALTER!
Bis ins hohe Alter nährt und erhält Bewegen und Tanzen
Neugier, Spontaneität und die Bereitschaft, Neues zu entdecken. Wenn die uns innewohnende Spiel- und Experimentierfreude erwacht, treten Einschränkungen oftmals in den
Hintergrund oder fallen weg. In einem offenen Raum
beginnt sich ein inniger und stimmiger Ausdruck zu zeigen,
der in einem persönlichen Rhythmus einen tieferen Zugang
zu uns selbst und zu vielleicht noch wenig zugänglichen
Quellen erlaubt. Unerlöste Themen zeigen sich während
dem Bewegen aus einer andern Perspektive. Dies stärkt
die Fähigkeit, mit Herausforderungen oder Verlusten akzeptierender und kreativer umzugehen. Durch diesen weiten
Erlebnisbogen kann Tanzen sinnstiftend wirken.
Referentenvorstellung:
Prof. Dr. Ulfried Geuter, s. Seite 17.
WS 25
Robert Fischer
Dieser Prozess geschieht in unterschiedlichen Phasen:
WENN ÖDIPUS DAZWISCHENFUNKT
Ankommen und die Aufmerksamkeit lenken: auf den Boden,
das Gewicht, den Atem, den Raum, um einen gefühlten
Kontakt zu sich selbst, Halt und Sicherheit zu finden.
Was die ödipale Situation mit Paarsexualität und elterliche
Sexualität mit Unterstützung der kindgemässen Sexualität
zu tun hat.
Einfache Alltagsbewegungen und Elemente aus der frühkindlichen Bewegungsentwicklung geben Impulse für die
Improvisation. Nähe und Intimität im Kontakt zu andern
zuzulassen und Grenzen zu setzen, erweitert den Erfahrungsspielraum für Beziehungen.
Bisher wurde Sexualtherapie meist gemacht, um dem
Einzelnen oder dem Paar mehr Befriedigung zu ermöglichen.
Und was, wenn wir die Sexualität nicht nur tiefenpsychologisch, sondern auch familiensystemisch sehen und behandeln? Überraschenderweise wird dann plötzlich körperlich
erfahrbar, wie sexuelle elterliche Unterstützung des ödipalen Kindes auf dessen späteres sexuelles Liebesleben wirkt.
Es wird verständlich, wie die sexuelle Qualität zwischen
den Eltern beim Jungen und Mädchen das kindgemäße
Sexuell-Sein fördert. Die Methode behandelt Sexualität im
Beziehungskontext und sieht „Herz“ und „Sex“ als zusammengehörig. Das wird in dem Workshop körperlich erfahrbar. So erhalten Sie einen Eindruck, wie therapeutische
Interventionen auf diesem Hintergrund gemacht werden
können. Teilweise erinnert das an Systemaufstellungen.
Einleitend wird das Modell mit den Reifestufen von Sexual
Grounding Therapy® von Willem Poppeliers vorgestellt, das
eine wichtige Basis dieser Arbeit ist. Für jede dieser Reifestufen
gibt es sexuelle Entwicklungschancen mit entsprechenden
sexualtherapeutischen Interventionsmöglichkeiten. Das gilt
für die ödipale Zeit, die Pubertät, verschiedene Phasen
im Erwachsenenleben und im Alter bis zum Lebensende.
Sexualität schafft nicht nur Leben, sie hat auch im ganzen
Leben einen Platz.
Im Workshop erhalten Sie Einblicke in den bewegungsTHERAPEUTISCHEN 'ESTALTUNGSPROZESS FàR -ENSCHEN AB Bewegend loten wir Themen von Selbstkontakt, Begegnung,
Beziehung aus.
Die persönlichen Erfahrungen reflektieren wir im Dialog und
setzen sie in Bezug zur eigenen therapeutischen Arbeit.
Referentenvorstellung:
Katharina Picard, Bewegungspädagogin: Feldenkrais, Body–
Mind Centering, Tanzimprovisation, Movement Studies, Yoga,
Somatisches Lernen. Klinische Körperwahrnehmungstherapeutin: Essstörungen, Adipositas, Traumata, Depression, Sucht,
existentielle Lebenssituationen. www.katharinapicard.ch
Referentenvorstellung:
Robert Fischer, s. Seite 20.
39
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
WS 27
WS 29
Dorothee Schweitzer
Renata Mörth
DEM SCHMERZ ENTSPANNT BEGEGNEN –
FUNKTIONELLE ENTSPANNUNG BEI DER
BEHANDLUNG VON SCHMERZEN
ALTER IST KEINE KRANKHEIT –
DER AYURVEDISCHE WEG
Seit mindestens 23000 Jahren ist die Alterskunde (jaracikitsa) ein beschriebener Bereich der ayurvedischen Heilkunde
und Gesundheitslehre. Laut dieser ist Gesundheit nicht das
fehlen von Krankheit, sondern die persönliche Balance von
Körper, Geist und Psyche. Diese steht in Abhängigkeit von
gesunder Umwelt, sozialer und spiritueller Eingebundenheit,
guter daily routine und lebenslanger sinnvoller Tätigkeit,
aber auch von der allgemeinen Weltlage. Die Kenntnis
der Zusammenhänge der energetischen Prinzipien ist eine
Voraussetzung, um das Ziel der ayurvedischen Therapie,
nämlich ein langes, aber vor allem gesundes Leben, ein „best
aging“, zu erreichen. Die ayurvedische Körperpsychotherapie
beruht auf der Integration aller jeweils bekannten Ebenen
und die natürlichen Rythmen des menschlichen Seins sind
eine Grundlage des Verstehens der Existenz und eventuell
auftretender Probleme, seien sie körperlich, psychisch oder
geistiger Natur.
Die Funktionelle Entspannung (FE) ist ein körperbezogenes
Psychotherapieverfahren. Über kleine, an den Atemrhythmus
gebundene Reize, die zum Entspannen und zu wahrnehmbaren körperlichen und seelischen Veränderungen führen,
ERHËLTDER0ATIENTDIE0ATIENTINWIEDER:UGANGZUM+ÚRPER
erleben als einem basalen Teil des Selbsterlebens. Bei
Schmerzen kann die FE beruhigend und lindernd wirken,
sogar zu Schmerzfreiheit führen. Dieses Jahrzehnte alte Erfahrungswissen wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen
bestätigt.
In dem Workshop soll an Hand praktischer Beispiele ein Einblick
in die Methode gegeben werden. Es sollen Möglichkeiten
diskutiert werden, die Funktionelle Entspannung im Rahmen
einer differenzierten Schmerztherapie sinnvoll und aktuellen
Erkenntnissen entsprechend einzusetzen. Dabei werden wir
uns FE-gemäß von unserem leiblichen Empfinden leiten
lassen, Anregungen nachspüren und Angebote am eigenen
Leibe ausprobieren.
Erfahrungen der TeilnehmerInnen, Fallgeschichten oder
kurze Behandlungsvignetten werden gern in die Arbeit einbezogen.
Im Westen boomt eine riesige „anti-aging kultur“, aber was
heisst das?: GEGEN – alter! Diese „Entwicklung“ ist vollkommen aus der Balance geraten, die natürlichen Rythmen
des Alterns werden missachtet und das hysterische Streben
nach ewiger Jugend macht den grössten Stress.
Referentenvorstellung:
Dr. med. Dorothee Schweitzer, s. Seite 29.
In diesem Einführungsworkshop werde ich die Grundlagen der
ayurvedischen Energielehre und Psychologie bearbeiten.
Referentenvorstellung:
Renata Mörth, Mag. Pharm, geb: 1945; Körperpsychotherapeutin,
Ayurvedin, seit 1978 Aufbau und Leitung des Ayurvedazentrums
Nexenhof (nähe wien), Vortragende und Schreiberin, Köchin,
Gärtnerin und auf dem spirituellen Weg dahinstolpernde.
WS 28
Joachim Vieregge
DIE ANGST VOR DEM TOD VERRINGERN
WS 30
Die Angst vor dem Tod hat auch mit ängstigenden inneren
Bildern (Vorstellungen, sogenannten „Elementalen“) zu
tun, die wir über Sterben und Tod mit uns tragen und mit
denen wir uns identifizieren. Einige dieser inneren AngstVorstellungen wollen wir uns in diesem kurzen Workshop
bewusst machen und durch eine geführte Meditation sich
auflösen lassen. Dieser Meditation liegen Erfahrungen und
Erkenntnisse über die Vorgänge im feinstofflichen Körper
zugrunde. Sie knüpft an Traditionen des geistigen Heilens
an.
Leonhard Schrenker
PESSO-THERAPIE (PBSP) IN DER
ARBEIT MIT PAAREN: THEORIE UND
DEMONSTRATIONSARBEIT MIT TEILNEHMERN
(PAAREN) DES WORKSHOPS
Pesso-Therapie stellt ein körperorientiertes ganzheitliches
Therapieverfahren dar, das Anfang der 60er Jahre von Al
Pesso und Diane Boyden Pesso entwickelt wurde (ursprünglich Trainer für modernen Ausdruckstanz). In den letzten
Jahren modifizierte Pesso dieses Gruppentherapieverfahren
auch für das einzeltherapeutische Setting. In der Arbeit mit
Paaren stellt sie eine hervorragende Möglichkeit dar, die
jeweilige dysfunktionale „Aufladung“ der Paarbeziehung
ins fühlende Bewusstsein zu bringen, darunter liegende
frühe Defizite, traumatische Prägungen oder elterliche
Parentifizierungen offen zu legen und zu bearbeiten.
Empfohlene Lektüre: „Einfach gute Gedanken“, SilberschnurVerlag 2015.
Referentenvorstellung:
Joachim Vieregge, s. Seite 29.
40
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Der Workshopleiter ist international zertifizierter Supervisor
und Trainer für Pesso-Therapie (PBSP) und arbeitet seit
langem damit in Einzel-, Paar- und gruppentherapeutischem Setting, sowie als Supervisor und Weiterbilder (CIP
München). Dargestellt werden kurz das entwicklungspsychologische und störungsätiologische Konzept (Defizite,
Trauma, Holes in Roles) und die Bedeutung symbolischer
körperlich-emotionaler Interaktion (Form-Passform-Modell)
als Heilungsmodell.
WS 32
Manfred Thielen
KÖRPERPSYCHOTHERAPIE BEI FRÜHKINDLICHEN ENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN
Nach den Erkenntnissen der pränatalen Psychologie und
der körperorientierten Babytherapie können sich psychische
Problematiken bereits in den Interaktionsprozessen der
Mutter mit dem Embryo während der Schwangerschaft
entwickeln. Nach den Erkenntnissen der perinatalen Psychologie können die Phasen und Matrizen vor der Geburt
prägend für die psychische Entwicklung sein. Vor allem
Angststörungen aber auch depressive Resignation können in
der prä-, peri- und postnatalen Phase ihre Wurzeln haben.
Referentenvorstellung:
Leonhard Schrenker, Diplom-Psychologe/Psychotherapeut.
www.psychotherapie-schrenker.de
Literatur: Schrenker L. (2008): Pesso-Therapie: Das Wissen zur
Heilung liegt in uns. Klett-Cotta, Leben lernen, Stuttgart, 2008.
WS 31
Die Kern-Selbstentwicklung des Säuglings vollzieht sich nach
der Säuglingsforschung (D. Stern u. a.) bereits ab dem 2.
Lebensmonat. Durch Interaktionsstörungen und mangelnder
Affektabstimmung zwischen den primären Bezugspersonen
und dem Kind entstehen frühe Regulationsstörungen der
affektiven Selbstregulation. Der Körperpsychotherapeut G.
Downing hat die Konzepte der affekt-motorischen Schemata
und der Mikropraktiken entwickelt, die frühkindliche Bewegungs- und Verhaltensmuster prägen. Aus diesen Konzepten
habe ich Interventionen für die körperpsychotherapeutische
Praxis entwickelt, die im Workshop erfahr- und erlebbar
werden. Zusammenfassend werden in diesem Workshop
körperpsychotherapeutische Vorgehensweisen bei prä-, peri,
postnatalen und frühkindlichen Störungen in Theorie und
Praxis vermittelt.
Helmi Boese
LEBENSZYKLEN RESPEKTIEREN –
KÖRPERRYTHMEN WIEDERGEWINNEN –
VERKÖRPERTE SELBSTWAHRNEHMUNG
Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Tumor, chronischer
Schmerz, Depression, Panik, Angst, schizophrene Episode,
Neurodermitis, Erschöpfung u. a. Ich begegne den ICDDiagnosen in meiner Praxis als erlebte Erfahrungen von
Menschen auf deren Suche nach Erklärungen von unklaren
Leiden wie nach pränatalem Zwillingsverlust, Missbrauch,
Operationen, Trauer und Verdrängung. Die Schulmedizin
benutzt sie zur Medikamentierung, die pharmakologische
Forschung zur Standardisierung, die Gesellschaft zur Medikalisierung. Lebenszyklen und Körperrhythmen werden
manipuliert – we medicate our best minds! Die begriffliche
Selbst- und Fremdwahrnehmung von Arzt, Therapeut und
Patient ist überstrapaziert. Rückgewinnung von Vertrauen
in die gelebte emotionale Erfahrung mit Er-Klärung führt
über die Berührung, Erfassung mit der verkörperten Selbstwahrnehmung – vom Körpergefühl in die Kognition.
Referentenvorstellung:
Dr. phi., Dipl.-Psych., Manfred Thielen, s. Seite 18.
WS 33
Thomas Scheskat, Heide Gerdts
FURCHTBAR UND FRUCHTBAR – DIE KRAFT
DER AGGRESSION (2)
Depression, unterdrückte Linkshändigkeit und rechtshändige
Monoparese verbinden sich in spontaner Emergenz. Mein
Handwerkszeug hierfür ist die respektvoll-lauschende, evozierende Berührung mit der Rosen Methode Körperarbeit
auf der Grundlage der Arbeit von Alan Fogel. Deren analoge Einbindung in die GOÄ, Behandlungsverläufe, VideoDemonstrationen aus meiner Praxis, die Zusammenarbeit mit
einer namhaften Reha-Klinik informieren über meine Arbeit
– mit berührender Selbsterfahrung der Rosen Methode für alle.
WS23 und WS33 sind ein Doppelworkshop und als ganzes zu belegen.
Referentenvorstellung:
Thomas Scheskat, Heide Gerdts, s. Seite 26.
Referentenvorstellung:
Ärztin (Psychiatrie); Rosen Methode, Körperarbeit, Praktizierende.
Literatur: Autorin der deutschen Übersetzung und Bearbeitung
von Selbstwahrnehmung und Embodiment in der Körperpsychotherapie, Alan Fogel, Schattauer, 2013. www.helmi-boese.de.
Editorial board member, www.rosenjournal.org
41
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Die Funktionelle Entspannung (FE), ursprünglich als körperpsychotherapeutisches Behandlungsverfahren für psychosomatische Patienten entwickelt, wird hier als Konzept zur SelbstREGULATION FàR 4HERAPEUT)NNEN VORGESTELLT ZUR 6ERHINDERUNG
der Beeinträchtigung emotionaler Schwingungsfähigkeit, zum
Erhalt der psychophysischen Ressourcen und zum Aufbau von
Resilienz.
WS 34
Ursula Schorn
GETANZTE LEBENSSPUREN –
GELEBTES LEBEN
Welche Spuren hinterlassen wir auf unserem Lebensweg?
Auf einer imaginierten Zeitachse wandern wir zu prägenden
Stationen unseres Lebens, holen Erlebtes in die Gegenwart
durch den leiblichen Ausdruck in der Bewegung und im
gemalten Bild. In der tanzenden Begegnung erfahren wir
die Wirksamkeit des Eigenen im Anderen und konfrontieren
uns mit Bildern des Vergangenen in der Vergegenwärtigung
gelebten oder auch nicht gelebten Lebens. Fragen an die im
gemalten und getanzten Bild sichtbar gewordenen Spuren
finden eine wortlose Beantwortung im Tanz. Der Workshop
erschließt Erfahrungsräume in der Beschäftigung mit der
urmenschlichen Frage der Vergänglichkeit eigenen Lebens.
In der Suche nach Sinnhaftigkeit öffnet sich der Blick für
kreative Zugänge, die die leiblichen Spuren in sich und dem
anderen begreifbar und erfahrbar machen.
$IE &UNKTIONELLE %NTSPANNUNG BIETET DER 4HERAPEUTINDEM
Therapeuten an, im Aufsuchen von innerem und äußerem Halt
sich selbst zu stabilisieren, im Zusammenspiel der Gelenke
im Fluss zu bleiben für spontane Bewegungsimpulse, im Aufsuchen von Innenräumen sich Platz zu schaffen für innere
Durchlässigkeit und ein Gespür für den autonomen Atemrhythmus zu entwickeln.
Der Workshop ist als anwendungsorientiertes Selbsterfahrungsangebot konzipiert. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Referentenvorstellung:
Doris Lange, Dipl.Psych., s. Seite 25.
WS 36
Der gewählte Zugang zu diesem generationsübergreifenden
Thema basiert auf tanz- und gestalttherapeutischen MethoDENSOWIEAUFDEMVON!NNA(ALPRINENTWICKELTEN,IFE!RT
Process.
Gabriele Bartuska, Christian Bartuska
ÜBERTRAGUNG –
SPIELERISCH UND LUSTVOLL
Der Workshop richtet sich an alle Teilnehmer, die an der
Einbeziehung künstlerischer Ausdrucksmedien in einen körperpsychotherapeutischen Prozess interessiert sind.
!LS4HERAPUET)NNENLÚSENWIRVIELÄBERTRAGUNGAUSnPOSItive und negative –, laden ein, auftauchende Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Das kann vor allem in tiefer
Regression sehr beängstigend und schmerzhaft sein, aber
speziell in Gruppen überwiegen oft und schnell lustvolle,
befreiende Impulse.
Bitte bequeme Kleidung, Wolldecken oder Yoga-Matten
mitbringen.
Referentenvorstellung:
Ursula Schorn, M.A., Master-Studium in Tanztherapie (USA);
am Fritz Perls-Institut graduierte Tanz- und Gestalttherapeutin;
Ausbildung zum Halprin Practitioner am Tamalpa Institut,
Kalifornien. In freier Praxis als Tanz- und Gestalttherapeutin in
Berlin; Fortbildungen im In- und Ausland.
Literatur: Co-Autorin des 2009 erschienenen Buches: „Anna
Halprin. Tanz – Prozesse – Gestalten.“ Kieser Verlag, München.
Gezielte Übungen regen an, angstvoll festgehaltene Gefühle
zu zeigen. Wir geben Raum zu schimpfen, Grimassen zu
schneiden, herumzutoben und sich zu bewegen. Angenommen, verstanden und wertgeschätzt, kann aus dem „bösen,
verrückten oder übersensiblen Kind“ ein lebendiger Erwachsener werden, der sich und anderen liebevoll begegnet.
WS 35
Derartige alte Zuschreibungen wurden Teil des Selbstbildes,
und man weiß nicht mehr, wofür man sich schämt. Diese
Verletzungen können in jeder Entwicklungsphase geschehen
sein. Schuld, Scham und Überforderung zeigen sich dann
körperlich als massive Einschränkung der Beweglichkeit,
Spannung und Rückzug nach innen. Grounding, Backing,
und Augenkontakt lösen alte Spannungen, die Atmung wird
freier und tiefer. Oft entwickelt sich nachhaltige Veränderung,
Heilung (z.B. bei Ängsten, Depression), die mit einem neuen,
erwachsenen Blick auf die eigene Geschichte einhergeht.
Doris Lange
PSYCHOSOMATISCHE SELBSTREGULATION
IN DER GEGENÜBERTRAGUNG – EIN KÖRPERPSYCHOTHERAPEUTISCHES KONZEPT
(FUNKTIONELLE ENTSPANNUNG) ZUR
BURN-OUT-PRÄVENTION
Psychotherapeuten werden im Kontakt mit ihren Patienten
von einem erheblichen inter- und intrapsychischen Spannungsfeld in Anspruch genommen; ihr Organismus als Gesamtes
ist im Rahmen von Resonanzphänomenen in der Gegenübertragungsreaktion einem dauerhaften, nur schwer fassbaren
Verschleiß ausgesetzt.
Referentenvorstellung:
Gabriele Bartuska, Dipl.-Psych. *1952, Ps.-Th. seit 1975; Biodynamische, Organismische, Klientenzentr. Psychotherapie.
Christian Bartuska *1946, Ps.-Th. seit 1972; Biodynamische,
Organismische Psychotherapie, Gemeinsame körperpsychotherapeutische Arbeit seit 1981.
42
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
Der Tanz als Körperpsychotherapie nimmt hier eine besondere Stellung ein, da sich die Lebensenergie im Tanz in
selbstbestimmten Bewegungen ausdrücken kann und der
Tanz so ermöglicht, sich von der Selbstobjektifizierung zum
Selbst als Subjekt zu bewegen.
WS 37
Sabine Schrem
ATEMRHYTHMUS – LEBENSRHYTHMEN
Wir sind umgeben und inmitten von Rhythmen, von circadianen Rhythmen, die sich täglich wiederholen, wie dem
Schlaf – Wachrhythmus, dem Wechsel von Tag und Nacht,
von infradianen Rhythmen, wie den Jahreszeiten, der
Gezeiten- und Mondrhythmik, von ultradianen Rhythmen,
die sich mehrmals täglich wiederholen, wie dem Herzschlag
und dem Atemrhythmus. In diesem Workshop wollen wir
den Atemrhythmus in einer zulassenden Weise erfahren, und
durch ihn unseren Verbindungen zu anderen lebensrhythmischen Zusammenhängen nachforschen. Seismografisch
reagiert der Atemrhythmus auf alle Rhythmusänderungen
im Innern, z. B. durch Gefühle, Gedanken, Spannungs- und
Bewegungsphänomene, sowie auf alle Rhythmusänderungen im Äußeren, so z. B. auf das Fehlen von Pausen, aber
auch auf Musik und Tanz. Innere und äußere Rhythmen
beeinflussen und durchdringen sich, wir sind mit ihnen
verbunden, wie auch der Atem bei jedem Atemzug äußere
Rhythmen aufnimmt und innere Rhythmen an die Umwelt
abgibt. In diesem Workshop geben wir diesem Geschehen
unsere Achtsamkeit, Raum und Ruhe und suchen einen
Rhythmus, der zu uns passt und der Situation um uns gemäß
ist. Wir erforschen den Satz von Ilse Middendorf: „Seinen
eigenen Rhythmus finden, das ist das Wichtigste, und wenn
man den hat, dann ist man Zuhause.“
Die Heilenden Kräfte im Tanz® erforschen seit bald 30 Jahren
wie der Tanz körperpsychotherapeutisch eingesetzt werden kann.
In diesem Workshop werde ich das Heilungstanzritual Tarantella
als ein Element der HKiT® vorstellen und nach einigen einstimmenden Körperübungen mit den Teilnehmerinnen tanzen.
Der Mythos der Tarantella besagt, dass eine Frau, die von der
Tarantel gestochen wurde, solange tanzen muss, bis all das
Gift aus ihrem Körper ausgeschieden ist. Da heute bekannt
ist, dass die Spinne gar kein für den Menschen schädliches
Gift enthält, ist das Ziel des Tanzes, solange zu tanzen, bis
„die Bewegungen der Spinne in einen kraftvollen Lebenstanz
innerhalb der ganzen Gemeinschaft integriert werden“ und
„Gefühle wie Neid, Hass, Eifersucht, Aggression, Wut [können] so nach außen treten, gesehen und erkannt, gelebt,
getanzt und losgelassen werden” (Gabriele Fischer).
In diesem Workshop werden wir zu traditioneller Tarantellamusik tanzen, die den Biss der Spinne nachahmt und die
Bewegungen des Lebens hervorlockt.
„Die Tarantella ist ein Tanz, um selbst wieder ins Gleichgewicht zu kommen, aber auch ein Tanz, um das psychosoziale Gleichgewicht einer Gruppe wieder herzustellen.“
(Gabriele Fischer)
So kann frau sich an die eigenen Energien anbinden, sich
über Objektifizierung und Selbstobjektifizierung hinwegsetzen, und überfordernde Gefühle heilsam integrieren.
Referentenvorstellung:
Sabine Schrem, Atemtherapeutin AFA®, Heilpraktikerin, Körperpsychotherapeutin, ECP. Arbeitet seit 1990 erst in Berlin, seit
1998 in Dresden in eigener Praxis, sowie als Dozentin an verschiedenen Bildungseinrichtungen.
Jede kann sich als Frau im Tanz erleben und frei tanzen von
den Spinnenfäden und Netzen, die sie einengen.
Referentenvorstellung:
Freyja Fischer, M.Sc. Psychologie, Tanztherapeutin HKiT® i.A.,
tanzt seit 2011 im Dancing Dialogue® Kollektiv. Seit 2013
Doktorandin an der Universität Osnabrück zum Thema Sexismus
im Kulturvergleich.
WS 38
Freyja Fischer
DER TANZ DER ITALIENISCHEN SPINNENFRAU
WS 39
Geschlechtsspezifische Identität – Frau sein, Raum einnehmen, Frei sein, sich als Frau wohl in seinem Körper fühlen
vs. Unterdrückung, Objektifizierung, bis hin zur Selbstobjektifizierung. Was bedeutet es in unserer Gesellschaft eine
Frau zu sein?
Lara Schick
TRANSPERSONALITÄT IN DER
KÖRPERPSYCHOTHERAPIE
Theoretischer Teil (ca. 40min):
Einerseits hat sich viel verändert in den letzten 150 Jahren,
andererseits sind viele psychologische und körperliche Leiden
geschlechtsspezifisch. Frauen werden dazu sozialisiert, ihren
eigenen Körper als Objekt zu behandeln, sich mehr dafür
interessieren, wie er von außen aussieht, anstatt dafür, wie
ER SICH VON INNEN ANFàHLT &REDRICKSON 2OBERTS Essstörungen (Noll & Fredrickson, 1998), Depressionen
(Moradi & Huang, 2008) und Substanzmissbrauch (Szymanski, Moffitt, & Carr, 2010) sind nur einige der möglichen
Auswirkungen.
Nach einer kurzen Einstimmung, wird unter Bezugnahme auf
die Transpersonale Psychologie eine Begriffsklärung vorgenommen und die Relevanz der Thematik aufgezeigt.
Wichtige Vertreter und ihre Theorien, Forschungsergebnisse
und praktische Ansätze werden erläutert. Folgend wird der
Bezug zur KPT hergestellt.
43
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
%S WIRD AM "EISPIEL MEHRERER -ODELLE AUF DIE $EFINITION
Diagnostik Spiritueller Krisen und deren Differenzierung zu
Psychosen eingegangen. Abschließend wird das Potenzial
Transpersonaler Bewusstseinszustände dargestellt.
Arbeit am Körper
Praktischer Teil (ca. 50 min):
Umgang mit „Objekten“
Meditative Gruppenübung zur Transzendierung eigener
(Körper- und Bewusstseins-)Grenzen. Mit dieser Übung wird
den Teilnehmern ein Erfahrungsraum zur Verfügung gestellt,
in dem sie mit den eigenen Bewusstseinsgrenzen experimentieren können. Durch wechselnde Fokussierung auf die
äußere und anschließend auf die innere Wahrnehmung kann
eine Bewusstseinserweiterung erleben werden.
Menschen, Gegenstände und viel weitere Umwelten werden
genutzt, um fixierte Haltungen aufzugeben, Neues auszuprobieren – Handlungsspielräume werden erweitert.
Bei der Berührung im therapeutischen Angebot entfaltet
sich der tonische Dialog und ermöglicht Differenzierung der
bisherigen Erfahrung.
Konkretes Körpererleben und verbale Bearbeitung
Durch Evidenzerleben werden Probleme konkret „begreifbar“ und dadurch veränderbar, Lösungsperspektiven eröffnen sich im Gruppengeschehen. Dies bringt die symbolische
Bedeutung alter sowie neuer Beziehungen ins Bewusstsein.
s'RUPPENBILDUNGER
s+ONTAKTAUFNAHMENONVERBALINDER+LEINGRUPPE
Referentenvorstellung:
Waldtraut Fetscher, MSc, Psychotherapeutin ECP, KBT-Therapeutin, ÖAKBT/DAKBT, Traumatherapie (KReST/EMDR), Simsseeklinik
Bad Endorf. Körperpsychotherapeutin im Zweitberuf, früher
BWL- und Theologie-Studium. Tätigkeiten in Seelsorge und
Familienmanagement, verh., zwei erw. Kinder. Seit 2009 in der
Psychosomatik; Freie Praxis in Wien und München.
www.lebens-supervision.com.
s!UGENSCHLIE”ENVISUELLE7AHRNEHMUNGSTOPPEN
s ANDERE 7AHRNEHMUNGSKANËLE AKTIVIEREN UND DEN &OKUS
auf die Wahrnehmung im Außen richten
s7AHRNEHMUNGSFOKUSNACHINNENRICHTENMIT&RAGENDAS
Bewusstsein auf die Dualität bzw. Non-Dualität aufmerksam machen
sÄBUNGBEENDEN
VS 01
s&EEDBACK
Helga Krüger-Kirn
Referentenvorstellung:
Lara Schick (Geb. 29.04.1981), Motologin (M.A.) mit dem Schwerpunkt Körperpsychotherapie, Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin
(B.A.), Integralis® Therapeutin (i.A.)
DER WEIBLICHE KÖRPER
UND MUTTERSCHAFT
Der Vortrag widmet sich den körperlichen Erfahrungen
rund um Mutterschaft. Auf der Grundlage meiner Studie
zu Mutterschaft und Kinderwunsch (Krüger-Kirn, 2015)
argumentiere ich, dass die Gebärfähigkeit als körperliches
Potenzial der Frau nicht erst mit dem Auftauchen eines
Kinderwunsches oder während der Schwangerschaft eine
Rolle spielt, sondern spätestens mit Beginn der Menstruation
einen bedeutsamen Einfluss auf das weibliche Körpererleben
und den weiblichen Selbstentwurf ausübt.
WS 40
Waldtraut Fetscher
JEDER ATEMZUG FOLGT DEM ROTEN
FADEN – ALTE UND NEUE BEZIEHUNGEN IM
LEBENSZYKLUS
Der sich selbst erhaltende und sich ständig neu formende
Lebensprozess des Daseins zeigt sich in der menschlichen Biografie, die sich wie ein roter Faden durch das
Zusammenleben aller beteiligten und mitwirkenden Lebewesen zieht.
Dem steht gegenüber, dass der weibliche Körper einschließlich seiner reproduktiven Potentiale im körperanalytischen Geschlechterdiskurs bis heute ein Schattendasein
fristet. Hier wird Mutterschaft vorwiegend im Kontext der
Beziehung mit dem Kind theoretisiert. Dadurch bleibt der
Blick auf die mütterliche Erlebensperspektive der somatischen
Dimensionen von Menstruation, Zeugung, Schwangerschaft,
Abtreibung, Geburt und Stillen verstellt. Diese wissenschaftliche Vernachlässigung spiegelt gleichzeitig wider, welche
Einstellungen über Mutterschaft und den weiblichen Körper
in unserer Gesellschaft vorherrschen. In der Konsequenz
spannen Fragen, warum schwangere Frauen ihre subjektiven
Empfindungen einem medizinischen Diktat unterwerfen und
sich so schwer tun, ihren Körperempfindungen zu vertrauen,
einen Bogen zur gesellschaftlichen Degradierung des weiblichen bzw. mütterlichen Körpers auf einen Objektstatus.
In der Beziehung zu anderen gemachte Erfahrungen strukturieren unser Gehirn. Es ist ein soziales Konstrukt, und
wir sind dabei als Individuen einzigartig, aber geformt
durch unsere jeweiligen mit anderen Menschen gemachten
Erfahrungen.
Und sie sind nicht immer hilfreich, oft sogar verletzend.
Tiefgreifende Veränderung wird da möglich, wo Menschen
von etwas berührt werden, das sie in ihrer Beziehung zu sich
selbst oder zu anderen betrifft. Sinneswahrung ermöglicht
Ungleichgewichte zu spüren und den roten Faden aufzugreifen.
Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) begleitet
Lebensprozesse auf drei Wegen:
Referentenvorstellung:
Dr. Helga Krüger-Kirn, s. Seite 27.
44
HAUPTKONGRESS
ABSTRACTS WORKSHOPS/SEMINARE
VS 02
VS 03
Gustl Marlock
Kirsten Riering
ZEITGEIST-STÖRUNGEN ODER DIE NEUEN
LEIDEN DES HOMO OECONOMICUS
HALT MICH, FASS MICH AN; OB DU MICH
BERÜHRST, ENTSCHEIDE IMMER NOCH ICH
Anhand einer Fallvignette werde ich versuchen zu zeigen,
was mit den Körpern und Seelen in den neo-liberalen
'ESELLSCHAFTEN DIE DURCH ¾KONOMISIERUNG ALLER "EREICHE
forcierte Leistungs und Selektionsprinzipien und neo-autoritäre Regularien bestimmt sind, passiert. Wo erstmals
große Güter wie Eros, Freiheit und Sinn vom Warenkonsum
und seiner sinnlich-erotischen Propaganda fast vollständig
vereinnahmt sind und Autonomie und Selbstbestimmung
auch durch die Durchdigitalisierung des Lebens unterminiert werden, äußert sich Widerstand gegen diese Form
der Vergesellschaftung zunehmend nur noch in symptomatischer Form. Der diagnostischen Dialekt spricht dann von
Angst- und Panikstörungen, Depression und Burn-out.
In diesem Seminar geht es um die Tätigkeit und die
Veränderung durch die Weiterbildung in der Gruppe von
Arbeitskollegen in der Körperpsychotherapie in der Klinik
Walstedde, Fach- und Akutklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychosomatik.
Wir sind vor 2 Jahren als Inhouse-Weiterbildungsgruppe des
Behandlungsteams gestartet und aktuell weiterhin unter der
Leitung von Martin Pritzel in körperpsychotherapeutischer
Arbeit im Kleinteam, mit den Jugendlichen und zum Teil
auch Eltern in der Klinik unter Leitung von Dr. Murafi tätig.
Speziell in der Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
mit Minderjährigen, welche psychische Beschwerden und
Leiden mitbringen kann Körperpsychotherapie ein Weg sein
Erleben und Fähigkeiten zu fördern, ohne sprechen zu müssen, sich aber ausdrücken zu dürfen.
Auch die ehemals emanzipatorischen Richtungen der
Psychotherapie laufen Gefahr, sich in kritikloser „Dekontextualisierung“ der psychotherapeutischen Metapsychologie
zu üben und sich dem – seit Angela Merkel’s historischer
Formulierung –„alternativlosen“ Realitätsprinzip anzupassen. Was an diesem Punkt von Nöten ist, sind keine
neuen therapeutischen Methoden oder Techniken, sondern eine metapsychologische Rekontextualisierung des
Zusammenhangs von seelischem Leiden und der spezifisch
historische Vergesellschaftung von Menschen.
Bei Kindern und Jugendlichen geht es in der Phase des
Erwachsenwerdens ganz speziell um die Entwicklung von
Identität, sowie Integration von Sexualität und Aggressionen.
Sie lösen sich von ihren ersten Liebesobjekten und wenden
sich neuen zu. Es ist die Entwicklungszeit ihres Selbst
und die Ablösung aus gewohnten Bezügen, die durch die
teilweise schwerst psychiatrischen Erkrankungen unserer
+LIENTENDEUTLICHBEEINTRËCHTIGTVERZERRTUNDODERVERZÚGERT
sind. In der Vorbereitung auf ein selbstbestimmtes Leben
kann die Körpertherapie viel bieten. Dies soll anhand von
Interventionen und Verläufen dargestellt werden.
Vortrag und Diskussion
Referentenvorstellung:
Gustl Marlock, Dipl. Päd. Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, verbindet umfassende
Berufserfahrung mit einer weit reichenden Kenntnis verschiedenster therapeutischer Kulturen, Sprachen und Methoden.
Er ist in verschiedenen körperpsychotherapeutischen Verfahren,
Gestalt, gruppenanalytischer und psychodynamischer Psychotherapie ausgebildet. Er ist Leiter des deutschen Ausbildungsprogramms in Unitiver Integrativer Körperpsychotherapie,
einer Richtung der Körperpsychotherapie, die systematisch
Körperpsychotherapie, Psychodynamische und HumanistischExistentielle Psychotherapie integriert. Er ist Dozent und Supervisor für Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und
hat zahlreiche Veröffentlichungen zur körperpsychotherapeutischen und tiefenpsychologischen Geschichte, Metatheorie
und Methodik. Mitherausgeber des Handbuchs der Körperpsychotherapie.
Referentenvorstellung:
Kirsten Riering, 26 Jahre, B.A. Soziale Arbeit, Seit 3,5 Jahren
im Behandlungsteam der Fach- und Akutklinik Walstedde für
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kunsttherapeutin i.A., Referentin, klinische Pädagogin, Win2Win.
45
5. KONGRESS DGK
ANMELDUNG
Aktualisierungen des Programms finden
Sie unter:
www.koerperpsychotherapie-dgk.de
unter „Aktuelles“.
Hotelreservierung
Haftung
Tagungsort
Hotelreservierungen können über die KelCon
GmbH gebucht werden. Die Liste der Hotels
finden Sie im Hauptprogramm und unter www.
koerperpsychotherapie-dgk.de
Anmeldung
Für Verluste, Unfälle oder Schäden, gleich welchen Ursprungs, an Personen und Sachen haften
weder der Veranstalter noch die KelCon GmbH.
Teilnehmer und Begleitpersonen nehmen auf
eigene Verantwortung an der Tagung und an
allen begleitenden Veranstaltungen teil.
Freie Universität Berlin
Fachbereich Erziehungswissenschaft und
Psychologie
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin
Kongress- und Ausstellungsorganisation
KelCon GmbH
Sandra Wehr
Tauentzienstraße 1
"ERLIN
4EL
&AX
[email protected]
www.kelcon.de
Teilnehmerregistrierung und
Hotelbuchung
KelCon GmbH
Peggy Steinig
Tauentzienstraße 1
"ERLIN
4EL
&AX
[email protected]
www.kelcon.de
Die Anmeldung ist über die Internetseite
www.koerperpsychotherapie-dgk.de möglich.
Alle Gebühren sind in Euro zu entrichten.
Sämtliche Bankgebühren sind vom Teilnehmer
zu tragen. Auf jeder Banküberweisung muss
der Name des Teilnehmers deutlich aufgeführt
sein. Bei Sammelüberweisungen fügen Sie bitte
eine Namensliste hinzu. Anmeldungen ohne
gleichzeitige Zahlung können nicht bearbeitet
werden. Nach Eingang der Teilnahmegebühr
erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung.
Teilnahmebedingungen
Die Kongressgebühr fällt mit der Anmeldung an.
Bei einer Absage der Veranstaltung seitens des
Veranstalters aus organisatorischen oder sonstigen Gründen (außer bei höherer Gewalt) werden bezahlte Gebühren voll erstattet. Erfolgt eine
– wenn auch unverschuldete – Absage des
Teilnehmers bis zum 17.08.2015, so wird für
die Stornierung eine Bearbeitungsgebühr i.H.v.
20,00 EUR einbehalten. Bei einer Stornierung
nach diesem Zeitpunkt erfolgt keine Rückvergütung der Kongressgebühr. Eine Ersatzperson
kann jedoch benannt werden. Der Veranstalter
behält sich Programmänderungen vor.
Tagungskonto
KelCon GmbH,
Vereinigte Volksbank Maingau eG
)"!.$%
BIC: GENODE51OBH
Verwendungszweck:
DGK September 2015 – Name
Infos über die Anmeldung:
www.koerperpsychotherapie-dgk.de/
oder direkt anmelden unter:
http://dgk-kongress.de/
Anmeldeformulare ausfüllen, entweder scannen oder rausschneiden, unterschreiben und per Post oder mail versenden.
Infos unter:
[email protected] oder www.kelcon.de oder
www.koerperpsychotherapie-dgk.de
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5. KONGRESS DGK
ANMELDEFORMULAR
Ihre Anmeldung ist verbindlich und verpflichtet zur Zahlung der Kongressgebühr. In der Kongressgebühr sind Speisen und Getränke nicht
enthalten. (Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen)
❑ Dipl.-Psych.
❑ Dipl.-Päd.
❑ Prof.
Nachname
Vorname
Klinik/Ambulant
Abteilung
❑ Dr.
❑ Herr
❑ Frau
Rechnungsadresse
❑ Privat
❑ Klinik/Ambulant
Straße
PLZ/Ort
Telefon
Telefax
E-Mail
Bitte einen Vorkongress-Workshop auswählen; für den Fall, dass der Workshop bereits ausgebucht sein sollte, bitte eine Alternative benennen
(Platzvergabe erfolgt nach Reihenfolge der Anmeldungen mit Zahlungseingängen).
❑
❑
❑
❑
❑
❑
❑
DER PSYCHODYNAMISCHE ZYKLUS Mona Lisa Boyesen, Ebba Boyesen
ZUR BEDEUTUNG DES HERZENS IN DER BINDUNGSBASIERTEN KÖRPERPSYCHOTHERAPIE Thomas Harms
PERSONZENTRIERTE KÖRPERPSYCHOTHERAPIE – FÖRDERUNG VON IDENTITÄT, ENTWICKLUNG, SELBSTORGANISATION Ernst Kern
WENN KÖRPERPSYCHOTHERAPEUTINNEN ÄLTER WERDEN – VOM LIEBEVOLLEN SELBSTUMGANG Verena Lauffer
ENTWICKLUNG – VERWICKLUNG, EINE EINFÜHRUNG IN DIE KONZENTRATIVE BEWEGUNGSTHERAPIE (KBT)
Barbara Bayerl, Marie-Louise Redel
SOMATISCHE PSYCHOTHERAPIE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE – „ZURÜCK ZU DEN KÖRPERNAHEN SINNEN“ Nicole Gäbler
UNWILLKÜRLICHE BEWEGUNGEN ALS RESSOURCEN IN DER TRAUMAHEILUNG –
TRE® – TENSION & TRAUMA RELEASING EXERCISES Barbara Oles
Vorkongressgebühren D. Schnarch (09. – 10.09.2015)
Kongressgebühren 2015:
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Nichtmitglieder
0)!3TUDENT)NNEN
7ORKSHOPLEITER2EFERENTEN
Workshop David Schnarch (09.09. und 10.09.15)
Workshop David Schnarch für PIA/StudentInnen*
❑ 350,00 %
❑ 390,00 %
❑ 145,00 %
❑ 200,00 %
❑ 180,00 %
❑ 90,00 %
Vorkongressgebühren (10.09.2015)
Zusätzlich zu den Kongressgebühren
0)!@S3TUDENT)NNEN
Nur Vorkongressteilnahme
.UR6ORKONGRESSTEILNAHME0)!@S3TUDENT)NNEN
Rahmenprogramm:
❑ Get-together, 10.09.2015 (in der Kongressgebühr enthalten)
❑ Kongressfete am 12.09.2015 Gerne nehme ich an dem
Gesellschaftsabend mit __ Person(en) teil (38,00 %pro Person)
❑ 90,00 %
❑ 45,00 %
❑ 130,00 %
❑ 65,00 %
"ITTE.ACHWEISBEILEGEN
Zutreffendes bitte ankreuzen.
Bezahlung:
+EL#ON'MB(6EREINIGTE6OLKSBANK-AINGAUE')"!.$%")#'%./$%/"(
Verwendungszweck: DGK September 2015 – Name
❑ Banküberweisung (Bestätigung erst nach Geldeingang)
❑ Kreditkartenzahlung
Hiermit bevollmächtige ich die KelCon GmbH, die unten angegebene Kreditkarte mit dem Gesamtwert der auf diesem Formular gebuchten Leistungen
zu belasten. Weiterhin bevollmächtige ich die KelCon GmbH die Kreditkarte für Folgebelastungen oder für Gutschriften zu verwenden. Die Daten sind
ausschließlich für die Kongressgebühr und das von Ihnen gebuchte Hotel bestimmt.
❑ Visa
❑ %UROCARDMastercard
❑ American Express
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Mit meiner Unterschrift akzeptiere ich die genannten Teilnahme- und Zahlungsbedingungen. Erst nach Zahlungseingang gilt die Teilnahme als bestätigt.
Direktanmeldung über das Netz:
http://dgk-kongress.de/
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ORIENTIERUNG
STADTPLAN
www.koerperpsychotherapie-dgk.de
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