INFOForum Geo Ausgabe 1/2015 Mitteilungen des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr 2 GeoInfoForum 1/2015 Inhaltsverzeichnis Seite Titelblatt Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Vorwort LtrGeoInfoDBw . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Das neue Leitbild des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr (GeoInfoDBw) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Die ‚Multinational Geospatial Support Group‘ – Beispiel für „Smart Defense“ im ZGeoBw . . . . . . . . . . . . . 6 ORR Dr. Sommer, MN GSG Die Wetterfrösche der Bundeswehr – Tag der offenen Tür beim DWD am 09.05.2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Sandra Sander, Redakteurin Landeskommando Hessen Ankündigung „Tag der offenen Tür“ Standort Euskirchen am 05.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Ankündigung „6. Kolloquium Geopolitik“ am 08.09.2015 – Epidemien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 unter geopolitischen Gesichtspunkten 1. Europäisches Geoinformationssymposium unter dem Motto „Urbanisation, Migration, . . . . . . . . . . . . . . 11 Disaster Relief – Key Challenges of the Future“ in Berlin vom 20.10.2015 bis 22.10.2015 „Allgemein-Militärische-Ausbildung (AMA)“ & „Moltke-Patrouille“ 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Lt Gnass und Fw Pommerening (ProjOffz-Team), ZGeoBw, Dez II (1) Raumanalyse Der leichte Zugkraftwagen 1 t Demag D 7 (Sd. Kfz. 10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 RDir Dr. Dierk Willig, Dez V (7) Gedenken an Stabsgefreiten Stefan Kamins, Appell am 29.05.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 OTL Jakob F. Queins, beauftragter Abteilungsleiter II Einsatz und OTL Konze, eingesetzt bei der Multinational Support Group Wir betrauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Herausgeber: Leiter Geoinformationsdienst der Bundeswehr Redaktion: Dezernat III 1 (3) - Fachpublikationen/ FISt Anschrift der Redaktion: Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr – Dez III 1 (3) Frauenberger Str. 250 53879 Euskirchen Tel.: 02251 953-4130 – AllgFSpWNBw: 3461 E-Mail : [email protected] Intranet : zgeobw.skb Auflage: 600 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die M einung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen von Artikeln vor. Druck: D01 - VII.15 -6- G151084 Impressum Bilder Titelseite: Oben: Aufstellung zum Appell, Quelle: Albrecht Mitte: Zelt mit Ehrengästen, Quelle: Schütz Unten: Luftwaffenmusikkorps Münster, dahinter Ehrenformation ZGeoBw, Quelle: Albrecht 3 GeoInfoForum 1/2015 Liebe Leserinnen und Leser, ich begrüße Sie recht herzlich zur ersten Ausgabe des GeoInfoForums 2015. Auch dieses Mal darf ich Ihnen eine bunte Mischung aus aktuellen Beiträgen, Berichten sowie Aus- und Rückblicken auf Veranstaltungen versprechen. Beginnen möchte ich mit unserem neuen Leitbild, welches ich Anfang April herausgegeben habe und – davon gehe ich aus – bereits in Ihrem Büro oder Dienstgebäude hängt. Derzeit wird das Leitbild in verschiedenen Größen hergestellt und kann nach Fertigstellung in der Anforderungszentrale angefordert werden. Zu Einzelheiten hinsichtlich Inhalt und Ziel unseres Leitbildes möchte ich auf mein diesbezügliches Anschreiben vom 02. April 2015 verweisen und an dieser Stelle nochmals den abschließenden Satz hervorheben: „Wenn das neue Leitbild von uns allen verinnerlicht und gelebt wird, so wird dadurch ein Fundament für positive Veränderung und Weiterentwicklung des GeoInfoDBw geschaffen.“ Ein Höhepunkt in der jüngeren Vergangenheit des ZGeoBw war ohne Zweifel der feierliche Appell am 29.04.2015 und damit die Indienststellung der MN GSG 1. Mit dem Beitrag erhalten Sie die notwendigen Hintergrundinformationen zum Auftrag und zu den Aufgaben der MN GSG. Nachdem das ZGeoBw mit eigenem Personal beim Tag der offenen Tür des DWD am 09.05.2015 erfolgreich unterstützte und sich auch am Tag der Bundeswehr in Bonn am 13.06.2015 beteiligte, richten wir nun den Blick auf unseren Tag der offenen Tür am Standort Euskirchen am 05.09.2015. Neben den interessanten Beiträgen zur „Allgemein-Militärische Ausbildung (AMA)“ & „Moltke-Patrouille“ 2015 und zum Fund eines leichten Zugkraftwagen 1 t Demag D 7 bei Gleisbauarbeiten am Abstellbahnhof Euskirchen am 10. Februar 2014 finden Sie einen Ausblick auf das 6. Kolloquium Geopolitik am 08.09.2015 mit dem Thema „ Epidemien unter geopolitischen Gesichtspunkten“ und vor allem auch auf das 1. Europäische Geoinformationssymposium unter dem Motto „Urbanisation, Migration, Disaster Relief – Key Challenges of the Future“ in Berlin vom 20.10.2015 bis 22.10.2015. Am 29.05.2015 fand in der Mercator-Kaserne am Gedenkstein von SG Kamins zu dessen Jahrestag eine Gedenkfeier statt. Sofern Sie nicht daran teilnehmen konnten, finden Sie hier die bewegende Rede von Herrn OTL a. D. Konze. Besonders nachdenklich macht mich die Vielzahl der verstorbenen Angehörigen unseres Dienstes in den ersten Monaten dieses Jahres. Es zeigt mir einmal mehr in der allgemeinen Hektik des Tagesgeschäftes, wie kostbar und manchmal kurz unser Dasein ist. Dies sollten wir, bei allem Wichtigen, in unserer täglichen Arbeit nicht vergessen. Herzliche Grüße Ihr Roland Brunner, Brigadegeneral Kommandeur ZGeoBw und Leiter GeoInfoDBw 1 MN GSG: Multinationale Geospatial Support Group Ge nen aus ei ner Ha verfügen über Geowissenschaftliche Expertise tragen zur Einsatzfähigkeit der Streitkräfte bei sind Operativ und strategisch ausgerichtet kooperieren mit Internationalen und nationalen Partnern Nutzer-, dienstleistungsorientiert und wirtschaftlich handeln Fachliche Aus-, Fort- und Weiterbildung bieten entwickeln unsere Organisationskultur und unseren Führungsstil weiter gewinnen D aten und leiten daraus Produkte ab stellen die B eratung als Teil der GeoInfo-Unterstützung sicher stehen für Wertschätzung, Respekt und Toleranz atio orm f n oi nd Wir Unser Leitbild Geoinformationsdienst der Bundeswehr 4 GeoInfoForum 1/2015 Das neue Leitbild für den Geoinformationsdienst der Bundeswehr 5 GeoInfoForum 1/2015 verfügen über nfo oi ionen aus ein rmat er H d an Wir Unser Leitbild Ge Geoinformationsdienst der Bundeswehr Geowissenschaftliche Expertise Wir vereinen als moderner dienstleistungsorientierter Fachdienst der Bundeswehr 18 geowissenschaftliche Disziplinen, die interdisziplinär zusammenarbeiten. Wir bieten attraktive und zukunftsfähige Berufsfelder. Die zentrale Dienststelle des GeoInfoDBw, das ZGeoBw, ist auch eine wissenschaftliche Forschungseinrichtung (Ressortforschung) des Bundes, die den Stand der Wissenschaft und Technik bei der Fortentwicklung der Aufgabendurchführung sichert. tragen zur Einsatzfähigkeit der Streitkräfte bei Auf Grundlage unserer Daten von Land, von See, aus der Luft und dem Weltraum erstellen wir einsatzspezifische Produkte. Wir verfügen sowohl in den Teilstreitkräften, Org-/MilOrg-Bereichen als auch im ZGeoBw über Einsatzkräfte, die vor Ort in den Einsätzen im gesamten Spektrum des GeoInfoWBw beraten. sind Operativ und strategisch ausgerichtet Wir tragen durch unsere strategisch und operativ gesteuerten Prozesse zur weltweiten Führungsfähigkeit der Bundeswehr bei. Dies erfolgt durch unmittelbare und mittelbare GeoInfo-Unterstützung aus einer Hand. Wir bringen uns mit unserem Wissen und Können selbstbewusst in alle Phasen der Einsatz- und Operationsführung ein. kooperieren mit Internationalen und nationalen Partnern Wir sind ein kompetenter und verlässlicher Partner im nationalen und internationalen Verbund. Arbeitsteilung und Kooperationsprogramme sichern eine hohe Effizienz. handeln Nutzer-, dienstleistungsorientiert und wirtschaftlich Wir stellen den konkreten Bedarf an Geoinformationen mit dem Nutzer fest, erfüllen Forderungen flexibel, schnell, zuverlässig und ermitteln in einem Rückkopplungsprozess die Zufriedenheit der Nutzer. Wir optimieren ständig unsere Bearbeitungsprozesse und richten sie auf die jeweiligen Prioritäten aus. Wir achten auf eine ausgewogene und sachgerechte Balance zwischen Aufwand und Nutzen. bieten Fachliche Aus-, Fort- und Weiterbildung Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine qualifizierte und praxisnahe fachliche Aus-, Fort- und Weiterbildung. Durch unsere persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur fachlichen Kompetenz des GeoInfoDBw. entwickeln unsere Organisationskultur und unseren Führungsstil weiter Unsere Organisationskultur ist von Kooperation, Motivation, offener Gesprächsführung und umfassender Information geprägt. Wir richten unser Handeln am Auftrag aus. Als Vorgesetzte führen wir durch Vorbild. Wir fördern durch vertrauensvollen Umgang miteinander Teambildung und kurze Entscheidungswege und durch Stärkung der Eigenverantwortung die Motivation und Arbeitszufriedenheit jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters. gewinnen Daten und leiten daraus Produkte ab Wir erheben aktuelle Vermessungs-, Gelände-, Wetter- und ozeanographische Daten, aus denen unsere GeoInfo-Produkte und die GeoInfo-Beratung abgeleitet werden. Sie unterliegen Verfahren zur Prozessoptimierung und Qualitätssicherung. stellen die Beratung als Teil der GeoInfo-Unterstützung sicher Wir beraten den Bedarfsträger unter Nutzung des interdisziplinären Ansatzes aller Geowissenschaften. Im Mittelpunkt steht stets die Auftragserfüllung der Bundeswehr im Einsatz und Betrieb Inland. Wir stellen dazu GeoInfo-Produkte und GeoInfo-Beratungsleistungen bereit, die aus auftrags- und lagebezogenen Analysen, Vorhersagen und Bewertungen des Raumes mit seinen geographischen Erscheinungen und Umweltbedingungen hervorgehen. stehen für Wertschätzung, Respekt und Toleranz Wir begegnen uns - zivil und militärisch - mit Wertschätzung, Respekt und Toleranz. Wir vereinbaren realistische Ziele und Maßstäbe und nutzen erkannte Fehler, um die Qualität zu verbessern. Dabei achten wir auf sach- und zeitgerechten Austausch von Informationen und binden alle Beteiligten rechtzeitig in die Prozesse ein. Wir bieten ein familienfreundliches Arbeitsklima und fördern die Teamarbeit. Wir reden miteinander – nicht übereinander. 6 GeoInfoForum 1/2015 Die ‚Multinational Geospatial Support Group‘ – Beispiel für „Smart Defense“ im ZGeoBw ORR Dr. Sommer, MN GSG Anfangsbefähigung auf Weisung BMVg der „Mission Resolute Support“ in Afghanistan zu. In der Zielbefähigung sollen bis 2016 insgesamt 36 Soldatinnen und Soldaten und zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter zukünftig 13 internationale, in dem neuen Dienststellensegment des ZGeoBw ihre Arbeit aufnehmen. Am 29. April 2015 hat der Kommandeur des Kommandos Strategische Aufklärung, Herr Generalmajor Setzer, die Multinational Geospatial Support Group (MN GSG) feierlich im Rahmen eines Appells in Dienst gestellt. Vor zahlreichen Gästen aus Bundeswehr, Politik und unseren Partnernationen skizzierte Herr Brigadegeneral Brunner, Leiter des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr und Kommandeur des ZGeoBw, die Idee der MN GSG als eine von Deutschland geführte Unterstützungskomponente der NATO und EU mit Sitz im ZGeoBw. Die Vorbereitungen zur Umsetzung dieser Idee reichen selbstverständlich weit vor den Aufstellungsappell zurück. Am 1. Oktober 2014 wurde die MN GSG bereits formal unter der deutschen Bezeichnung Multinationale GeoInfo-Unterstützungsgruppe (MN GeoInfo-UstgGrp) per Organisationsweisung der Streitkräftebasis (SKB) aufgestellt. Die MN GSG ist auf dieser Grundlage dem Kommandeur des ZGeoBw unmittelbar unterstellt. In der Anfangsphase bildeten die organisatorischen Herausforderungen zur Herstellung einer Anfangsbefähigung den klaren Schwerpunkt der Arbeit. Ohne die vorbildliche Unterstützung durch viele beteiligten Stellen im ZGeoBw, z.B. I (2) MilSichh, I (5) FüUstg, III 1 (1) Int./Nat. Kooperation, III 2 (4) Rüstung/Technologie, VI (1) GeoInfo-Datenhaltung u.v.m. wäre die Herstellung der Anfangsbefähigung nicht möglich gewesen. Seit Anfang des Jahres 2015 arbeiten die Angehörigen der MN GSG im Rahmen einer mit deutschem Personal realisierten iner Reihe spezieller Fähigkeiten ausgee stattet 2. Bereitstellung von Geoinformationen Die MN GSG ●● koordiniert die Bereitstellung von Geoinformationen durch teilnehmende Nationen (Geoinformation Data Provi der), ●● erstellt harmonisierte Geodatenbanken für Einsätze und Übungen sowie zu Zwecken der Ausbildung und Krisenfallplanung, ●● unterstützt NATO und EU bei der Bereitstellung raumbezogener Geoinformationen in Form von analogen Karten, digitalen Datenbanken oder online über Webdienste, ●● verwaltet Geoinformationen und unterstützt die NATO und EU beim Bedarfsmanagement der Geoinformationen und gibt Hilfestellung im Entscheidungsfindungsprozess bezüglich der Designierung raumbezogener Geoinformationen, ●● archiviert designierte oder für den Einsatz zugelassene raumbezogene Geoinformationen (Designated and Supplementary Geospatial Information) aus Einsätzen, Übungen, Ausbildungsaktivitäten und Krisenfallplanungen der NATO und EU zur weiteren Verwendung. Auftrag und Fähigkeiten Die MN GSG ist als deutscher Beitrag im Rahmen der „Smart Defense Initiative“ der NATO und dem „Pooling and Sharing“ der EU entstanden. Die strategischen Konzepte der NATO und EU fordern die Mitgliedstaaten auf, stärker bei der Entwicklung von Fähigkeiten zusammenzuarbeiten, Doppelungen zu vermeiden und die Kosten-Effizienz zu maximieren. Nicht zuletzt aufgrund der laufenden Einsätze steht dabei aktuell auch die Kapazität zur GeoInfo-Unterstützung im Bereich „Geospatial 1“ im derzeitigen Blickpunkt. Die Aufstellung der MN GSG untermauert Deutschlands Interesse an einer gemeinschaftlichen Bereitstellung von Fähigkeiten und der damit verbundenen Teilung der Lasten. Zur o.a. GeoInfo-Unterstützung multinationaler Einsätze ist die MN GSG mit Geländeanalyse Die MN GSG erhebt, analysiert und interpretiert Geoinformationen zu den natürlichen und künstlichen Geländemerkmalen einschließlich Aspekten von Küstengebieten, in Kombination mit anderen relevanten Faktoren, zur Beurteilung 1Der NATO-Begriff Geospatial ist nicht deckungsgleich mit dem Begriff „GeoInfo“. Geospatial Support deckt nur einen Teil der GeoInfo-Unterstützung ab. Def.: Geospatial information provides the fixed reference to land, sea and airspace (battlespace) es-sential for assessments, planning, situation awareness, manoeuvre, and coordinated action including strike. The Earth is typically represented through selected topographic, hydrographic, and aeronautical information, or suitable imagery. Such elements must be located within a positional framework. Prod-ucts are normally delivered as maps and charts, feature or object databases, queries and analysis results, terrain models, and 3D/dynamic visualisations. They are supported by documents such as gazetteers, coordinate lists, and geographic studies. 2 Aufträge gem. IS-OrgGrundlagen, ObjektID: 30225950 Euskirchen Multinational Geospatial Support Group (MN GSG) 1 Einsatzgebiet stellt Anfrage (ggf. mit RohGeoDaten) an SHAPE. Brüssel Supreme Headquarter Allied Powers Europe (SHAPE) 2 MN GSG stellt SHAPE aufbereitete GeoDaten und Produkte bereit. SHAPE designiert GeoDaten und Produkte. SHAPE wertet Meldung aus. SHAPE stellt Daten dem Einsatzgebiet zur Verfügung. SHAPE beauftragt MN GSG mit der Aufbereitung der GeoDaten. Einsatzgebiet Beispiel Afghanistan: Resolute Support Mission (RSM) Abb. 1: Zusammenarbeit/Kommunikationsbeziehungen SHAPE-MN GSG-EinsLand (Quelle: Redaktion der Bundeswehr, OLt Sebastian Nothing) 7 GeoInfoForum 1/2015 und Vorhersage der Auswirkung auf militärische Einsätze. Entwicklung Die MN GSG ●● entwickelt Workflows zur Erhebung, Bearbeitung, Herstellung und Bereitstellung von Geo-Produkten, ●● beteiligt sich an operativ relevanter Dokumentation und Standardisierung einschließlich beispielsweise der Zusammenstellung von taktisch-technischen Verfahren (Tactical Technical Procedures) in enger Zusammenarbeit mit der JGSWG (Joint Geospatial Standards Working Group) und im Einsatz befindlichem Geo-Personal zur Verbesserung der Interoperabilität und des operativen Wertes von Geo-Standards, ●● beteiligt sich an NATO- und EU-Ausbildungsaufgaben, insbesondere einsatzspezifischer Ausbildung, ●● arbeitet zusammen mit der NATO-Kommandostruktur und der EU sowie den dazugehörigen Arbeitsgruppen im Bereich GeoInfo-Unterstützung, insbesondere des Geospatial Support. Koordination Die MN GSG ●● koordiniert Reproduktionsfähigkeiten (Papierkarten und digitale Daten) für die Vervielfältigung und Massenproduktion von Standardprodukten sowie Vervielfältigung von Ad-hoc-Produkten (GeoInfo-Beratungsunterlagen), ●● koordiniert geodätische Vermessungen im Einsatzgebiet. „hot line support“ Die MN GSG unterstützt GeoInfo-Personal im Einsatzgebiet zur Gewährleistung der schnellen Erstellung und Bereitstellung bedarfsgerechter GeoInfo-Produkte im Rahmen der Sicherstellung des Geospatial Support. Diese Aufgaben erfordern eine enge Kooperation mit NATO- und EU-Kommandobehörden und haben NATO- und EUStandards und Verfahren zu entsprechen. Die bisherige Erfahrung des Dienstalltags in der MN GSG haben gezeigt, dass die unmittelbare Einsatzrelevanz der Arbeit einen bedeutsamen Motivationsfaktor darstellt. Dies gilt sowohl für die militärischen als auch für die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und das, obwohl die unmittelbare Einsatzunterstützung auf internationaler Ebene naturgemäß oftmals auch erhöhten Terminund Leistungsdruck mit sich bringt. Es ist bereits deutlich spürbar, dass mit dem Rückbau des internationalen GeoPersonals in den aktuellen Einsätzen verstärkt auf die ‚Reach back‘-Kapazitäten der MN GSG zurückgegriffen wird. Ausblick Mit der Sicherstellung der Anfangsbefähigung, der Unterstützung der Resolute Support Mission und dem feierlichen Appell zur Indienststellung ist die Aufstellung und Etablierung der MN GSG noch nicht abgeschlossen. Von den insgesamt 36 Dienstposten sind derzeit erst 15 besetzt, 14 davon durch deutsches Personal. Obwohl bereits 17 Nationen Interesse signalisiert und Unter- Abb. 2: OFw John stützung durch Personal, Fähigkeiten oder Datenbereitstellungen in Aussicht gestellt haben, sind insbesondere zur Besetzung der internationalen Dienstposten noch Grundlagen zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung und den Ministerien der interessierten Nationen endgültig abzustimmen und anschließend zu unterzeichnen. Ein multinationaler Dienstposten wurde bereits durch die Niederlande besetzt, die seit dem 29. April 2015 einen Major für die Mitarbeit in der MN GSG abgestellt haben. Bereits Ende März wurde ein zweiter Entwurf des multinationalen Rahmendokumentes (Technical Arrangement concerning the MN GSG – TA) über die Militärattachestäbe an die Partnernationen der NATO und EU sowie ein SHAPE und E-UMS) verschickt. Derzeit reagieren einzelne Nationen mit Fragen und Kommentaren zum Entwurf des TA. Der weitere Zeitplan sieht bisher vor, dass noch im 4. Quartal dieses Jahres eine abschließende Abstimmungskonferenz ggf. sogar Unterzeichnerkonferenz in Deutschland stattfindet. In deren Anschluss bzw. mit dieser soll das TA in Kraft gesetzt werden. Sollte dies gelingen, rückt das Ziel in greifbare Nähe, die volle Einsatzbereitschaft zur bestmöglichen Geo-Unterstützung für alle NATO- und EU-Missionen zu erreichen. Bereits heute mit der realisierten Anfangsbefähigung weist die MN GSG den hohen Nutzen eines zentralen, multinationalen Reach back- Elementes für die GeoInfo-Unterstützung – hier der Anteil Geospatial Support – nach. Auch für andere Bereiche der GeoInfo-Unterstützung, wie z.B. die meteorologische und ozeanographische Unterstützung (sogenannter METOC Support) wird derzeit die Einrichtung eines multinationalen Reach back-Elementes im Rahmen des Framework Nation Konzeptes untersucht. Hier können die Erfahrungen beim Aufbau der MN GSG zum Aufbau eines GeoMETOC Support Clusters genutzt werden, um z.B. ein zentrales multinationales meteorologisches und ozeanographisches Produktionselement aufzubauen. 8 GeoInfoForum 1/2015 Die Wetterfrösche der Bundeswehr Tag der offenen Tür beim DWD am 09.05.2015, Bericht von Sandra Sander, Redakteurin Landeskommando Hessen Wie wird morgen eigentlich das Wetter? Diese alltägliche Frage hat beinahe existenziellen Charakter. Denn von der Antwort hängt nicht nur ab, welche Kleidung man wählt, sondern weiterführend auch, ob Luftfahrzeuge starten oder landen können. Bei der Bundeswehr beschäftigt sich das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) unter anderem mit dem Einfluss des Wetters und dessen hungsweise Geoinformationsfeldwebel des Aerologischen Messzuges Kümmersbruck als Exoten gelten. Doch ihre Arbeit ist unersetzlich. Aerologen sind auch zahlenmäßig eher seltene Spezialisten, die eine hohe Einsatzbereitschaft tragen müssen. Das bedeutet Arbeiten im Schichtdienst rund um die Uhr und an jedem Tag des Jahres. Denn von der Wetterbeobachtung hängt einiges ab. Aerologische Messungen dienen der Gewinnung meteorologischer Daten (Luftdruck, Luftfeuchte, Lufttemperatur und Wind) der bodennahen Luftschicht sowie der freien Angehörige des ZGeoBw. Quelle: Dr. Theunert weltweiter Entwicklung. Die Mitarbeiter beraten nicht nur Piloten über das aktuelle Flugwetter, sondern sorgen mit ballistischen Berechnungen auch dafür, dass die Artillerie meist schon mit dem ersten Schuss einen Treffer landet. Samstagmorgen 10 Uhr in Offenbach. Der Tag der offenen Tür beim Deutschen Wetterdienst (DWD) beginnt wettertechnisch eher wechselhaft. Doch der Himmel wird langsam klarer und selbst die Sonne kommt hervor. Eigentlich keine schlechten Voraussetzungen für den Start eines Wetterballons. Mitgebracht haben ihn die beiden Hauptfeldwebel Klaus Dalheimer und Steve Redlich. Sie gehören zum Aerologischen Messzug Kümmersbruck, einer Dienststelle des ZGeoBw. Am Tag der offenen Tür des DWD beteiligen sie sich das erste Mal und stellen ihre interessante Arbeit vor. Atmosphäre. Die Messungen werden mit Radiosonden durchgeführt, die an einem heliumgefüllten Ballon hängen und in die Atmosphäre aufsteigen. Geht ein Wetterballon auf Reisen… Die Geoinformationsfeldwebel Dalheimer und Redlich haben einen für ihre Verhältnisse eher kleinen Ballon nach Offenbach mitgebracht: Er ist 50 Gramm schwer und fasst 250 Volumenliter Helium. Doch immerhin kann er mit dieser Füllung bis zu sechs Kilometer aufsteigen. „Die Ballons, die wir zu Hause nutzen, können bis zu 35 Kilometer steigen und wiegen ca. 800 Gramm“, erklärt Dalheimer. Die Voraussetzung dafür ist jedoch der Start von einem großen Feld aus, auf dem keine Gebäude oder Bäume den Aufstieg stören. Auf dem Gelände des DWD ist dies eher schwierig. Bereits vor dem Start hat sich eine Menschentraube um den Stand der Aerologen versammelt. Zahlreiche Fragen prasseln auf Dalheimer und Redlich ein: „Ist das mit dem Flughafen Frankfurt auch alles abgesprochen?“, möchte beispielsweise ein älterer Herr wissen. „Selbstverständlich“, entgegnet Hauptfeldwebel Dalheimer. „Jeder Ballonaufstieg erfordert die Freigabe durch die Flugsicherung. Ohne deren Genehmigung starten wir nicht.“ Eine Frau erkundigt sich nach der Flug- und Lebensdauer eines Wetterballons. „Der steigt so lange, bis er platzt“, entgegnet ihr Redlich. Der Ballon fällt daraufhin allerdings nicht unkontrolliert zu Boden, sondern sinkt, weil ein Fallschirm am Ballon befestigt ist, langsam nach unten. Punkt 11 Uhr ist es dann soweit: Redlich lässt den knallroten Wetterballon los und die Besucher verfolgen gespannt seine Flugroute. Schnurgerade und zielstrebig steigt er gen Himmel. Die Exoten der Bundeswehr Selbst innerhalb der Bundeswehr dürften die Wetterdiensttechniker bezie- Radiosondenaufstieg. Quelle: Dr. Theunert 9 GeoInfoForum 1/2015 Kein Haus oder Baum bremsen seinen Weg. Redlich ist zufrieden. Ohne Wetterballon keine Daten… Die Radiosonde am Wetterballon misst bis in eine Höhe von 30 bis 35 Kilometern permanent Daten wie Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Lufttemperatur und Luftfeuchte. Die gesammelten Daten werden durch die Wetterspezialisten des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr (GeoInfoDBw) parallel ausgewertet. Die Bundeswehr benötigt diese Daten „zu weit rechts“ und die Feuerleitstelle hat daraufhin seine Angaben geändert und sich so dem Ziel angenähert.“ Durch die moderne Technik und durch die Wettervorhersage ist die Artillerie nun meistens schon mit dem ersten Schuss im Ziel. Taktische Entscheidungshilfen im Ausland Welche Aufgaben die Geoinformationsfeldwebel eines Aerologischen Messzuges haben, ist somit geklärt, doch was macht das ZGeoBw beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach? „Ganz Auswerten der gewonnen Daten. Quelle: Dr. Theunert als Grundlage zur Erstellung von Flugwetterberatungen, von Wettervorhersagen jeglicher Art sowie von ballistischen Wettermeldungen der schießenden und aufklärenden Artillerie. Trotz aller Automatisierung ist die Wetterbeobachtung nach wie vor auf Augenbeobachtung angewiesen. „Das wird auch so bleiben“, ist sich Dalheimer sicher, denn der Faktor Mensch sei unersetzbar. …und keine Treffer Warum ballistische Wettermeldungen so wichtig sind, weiß Dalheimer: „Die schießenden Einheiten der Artillerie auf dem Truppenübungsplatz benötigen präzise Angaben über das Wetter, um genau schießen zu können. Dazu gehören Luftdichte, Lufttemperatur, Feuchte und Wind. Früher hat die Artillerie ungefähr sieben Schuss gebraucht, um sich dem Ziel anzunähern. Da saß einer vorne auf der Beobachtungsstelle mit Blick auf das Zielgebiet und hat gesagt „zu weit links“ oder einfach“, erklärt RDir Friedrich Theunert, Vertreter der Gruppe Meteorologie des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr beim DWD: „Unser Mutterhaus ist in Euskirchen und wir betreiben hier eine Außenstelle. Wir entwickeln Wettermodelle und sonstige Wettervorhersagen- und Beratungsverfahren, passen diese auf Einsatzländer an und unterstützen mit unserer Arbeit auch die Kollegen beim DWD.“ Folgerichtig beteiligen auch sie sich mit einem eigenen Stand am Tag der offenen Tür. Mitgebracht haben sie zahlreiche Karten und sogenannte Meteogramme – Wetterdiagramme mit meteorologischen Informationen. Anhand dieser Grafiken können sie taktische Entscheidungshilfen sowohl im Inland als auch im Ausland geben. In Zusammenarbeit mit dem DWD entwickelt die Gruppe Meteorologie in Offenbach hochaufgelöste numerische Vorhersagemodelle, die für den eigenen militärischen Bedarf optimiert und angepasst werden. Vor dem Start kommt die Beratung Oberleutnant der Reserve Christian Hommel ist Diplom-Meteorologe und besitzt eine Lizenz als Flugwetterberater – allerdings nur für die Bundeswehr. Er arbeitet ebenfalls für das ZGeoBw in Offenbach und war als Reservist bereits dreimal in Afghanistan. Seine Hauptaufgabe vor Ort: Vorhersage der Wetterbedingungen für den militärischen Flugbetrieb. Dazu gehören Staubvorhersagen oder das Ermitteln von Kaltfronten, die extremen Wind entwickeln können. Diese Vorhersagen benötigt er für seine Tätigkeit als Flugwetterberater. „Sämtliche militärischen Luftfahrzeuge dürfen erst dann starten, nachdem deren Piloten bei mir zur Beratung waren. Ich muss schauen, ob das Wetter zu den Flügen passt. Im Rahmen des Wetterwarndienstes ist es unsere Aufgabe, Mensch und Material vor gefährlichen Wettererscheinungen zu schützen“, erklärt Hommel. Dank seiner Vorhersagen kann er den Piloten mitteilen, in welchen Gebieten Wolken vorhanden sind und wie sich die Sichten während des Fluges verhalten bzw. wo Gefahren für den geplanten Flug bestehen. Verbieten kann er den Piloten den Start allerdings nicht. Denn die letzte Entscheidung treffen immer noch diese selbst. Gespräche mit interessierten Besuchern. Quelle: Dr. Theunert 10 GeoInfoForum 1/2015 Ankündigung „Tag der offenen Tür“ am 05.09.2015 Tag der offenen Tür ehr der Bundesw in Euskirchen Präsentation Dienststellen der 05.09.2015 10:00 Uhr - 17:00 Uhr Parkmöglichkeit am Kreishaus Jülicher Ring BUSPENDELVERKEHR AB 09.45 UHR Info: [email protected] } Platzkonzert Heeresmusikkorps Koblenz ab 14:00 Uhr } Kinderbetreuung } Essen und Trinken (familienfreundlich!) Mercator-Kaserne Frauenberger Straße 250 • 53879 Euskirchen Ankündigung „6. Kolloquium Geopolitik“ Zentrum Zentrum für Zentrum fürfür Geoinformationswesen Geoinformationswesen Geoinformationswesen der der Bundeswehr Bundeswehr der Bundeswehr Frauenberger Frauenberger Frauenberger Straße Straße Straße 250 250250 53879 53879 53879 Euskirchen Euskirchen Euskirchen Autobahnabfahrt Autobahnabfahrt A1 Euskirchen Autobahnabfahrt A1 Euskirchen A1 Euskirchen Euskirchen GMEuskirchen GMFrhr-v.-GersdorffEuskirchen GMFrhr-v.-GersdorffKaserne Frhr-v.-GersdorffKaserne Kaserne Das Kolloquium soll Antworten auf die Am 08. September 2015 wird dasGrußwort 6.Grußwort KolGrußwort Wegbeschreibung Wegbeschreibung Wegbeschreibung Fragen geben, ob bzw. unter welchen loquium Geopolitik in Euskirchen stattfinUmständen Epidemien ursächlich für den den und sich mit dem Thema „Epidemien Foto Foto Foto Sehr Sehr Sehr geehrte geehrte geehrte Damen Damen Damen Brigadegeneral Brigadegeneral Brigadegeneral Zusammenbruch von Staaten oder die unter geopolitischen Gesichtspunkten“ und und und Herren, Herren, Herren, Brunner Brunner Brunner Gefährdung der Sicherheitspolitik sein befassen. Als Fallbeispiel vor dessen Kondie die die Einsätze Einsätze Einsätze der der der Bundeswehr Bundeswehr Bundeswehr können und welche Bedingungen koopetext die Betrachtung erfolgen soll, wird und und und die die die sicherheitspolitische sicherheitspolitische sicherheitspolitische Ausrichtung Ausrichtung Ausrichtung der der der BundesBundesBundesdie letzte große Ebola-Epidemie mit ihrer republik republik republik Deutschland Deutschland Deutschland werden werden werden rative Strategien zu Verhinderung von Epinicht nicht nicht nur nur nur durch durch durch militärische militärische militärische Bedrohungsszenarien Bedrohungsszenarien Bedrohungsszenarien demien und deren Bekämpfung fördern. Hochphase im Jahr 2014 herangezogen. geprägt. geprägt. geprägt. Als Referent wird Herr Prof. Dr. BrockDie Brisanz der Ebola-Epidemie im Der Der Der jüngste jüngste jüngste Ausbruch Ausbruch Ausbruch des des des Ebola-Virus Ebola-Virus Ebola-Virus ininden inden den Ländern Ländern Ländern Sierra Sierra Sierra Leone, Leone, Leone, Liberia Liberia Liberia und und und Guinea Guinea Guinea zog zog zog mann von der Universität Berlin bezügwestlichen Afrika zeigte, wie geopolitische auch auch auch den den den Einsatz Einsatz Einsatz der der der Bundeswehr Bundeswehr Bundeswehr zur zur zur Bekämpfung Bekämpfung Bekämpfung des des des Virus Virus Virus nach nach nach sich sich sich um um um der der der Situation Situation Situation lich Ausbreitungswegen Ebolas vortragen. Prozesse der jüngeren und älteren VerHerr Herr Herr zu zuzu werden. werden. werden. Um zum die gangenheit zum AusbruchDie von Epidemien Die Die komplexe komplexe komplexe Situation, Situation, Situation, die die die letztendlich letztendlich letztendlich zum zum Folgen der Epidemie für die beAusbruch Ausbruch Ausbruch der der der Epidemie Epidemie Epidemie führte führte führte und und und die die die Probleme, Probleme, Probleme, troffenen führen können und wie die diese die aktu-wie die die eine eine eine frühe frühe frühe Erkennung Erkennung Erkennung wie wie auch auch auch Bekämpfung Bekämpfung BekämpfungLänder zu betrachten, werden des des des Virus Virus Virus durch durch durch verschiedene verschiedene verschiedene Akteure Akteure Akteure erschwerte, erschwerte, erschwerte, Vor-träge elle und zukünftige Geopolitik beeinflussoll soll soll zentraler zentraler zentraler Gegenstand Gegenstand Gegenstand des des des 6.6.Kolloquiums 6.Kolloquiums Kolloquiums von Frau Dr. Vorrath, SWP, zu Geopolitik Geopolitik Geopolitik mit mit mit dem dem dem Titel Titel Titel �Epidemien �Epidemien �Epidemien unter unter unter den politischen Auswirkungen der Episen. So führte das Handeln diverser Akgeopolitischen geopolitischen geopolitischen Gesichtspunkten“ Gesichtspunkten“ Gesichtspunkten“ sein. sein. sein. Mit Mit Mit öffentlichen öffentlichen öffentlichen Verkehrsmitteln: Verkehrsmitteln: Verkehrsmitteln: demie teure, eingebunden über unterschiedliche Ich Ich Ich wünsche wünsche wünsche allen allen allen Teilnehmerinnen Teilnehmerinnen Teilnehmerinnen und und und und den humanitären Folgen von • • •Mit Mit Mit dem dem dem Zug Zug Zug aus aus aus Köln Köln Köln oder oder oder Bonn Bonn Bonn kommend kommend kommend Teilnehmern Teilnehmern Teilnehmern des des des Kolloquiums Kolloquiums Kolloquiums interessante interessante interessante bis bis bis zum zum zum Bahnhof Bahnhof Bahnhof Euskirchen. Euskirchen. Euskirchen. Herrn Dr. Ärzte ohne GrenEbenen und Netzwerke zu einerund geopoGespräche Gespräche Gespräche und und neue neue neue Erkenntnisse Erkenntnisse Erkenntnisse ininBezug inBezug Bezug auf auf aufDörner von • • • Buslinien Buslinien Buslinien 808, 808, 808, 810, 810, 810, 872 872 872 oder oder oder 878 878 878 vom vom vom die die Ebola-Epidemie Ebola-Epidemie Ebola-Epidemie aber aber aber auch auch auch für fürfür das das das Verständnis Verständnis zen eVerständnis rfolgen. litischen Konstellation, diedie zum Ausbruch Bahnhof Bahnhof Bahnhof Euskirchen Euskirchen Euskirchen bis bis bis zum zum zum Berufskolleg Berufskolleg Berufskolleg zukünftiger zukünftiger zukünftiger geopolitischer geopolitischer geopolitischer Herausforderungen Herausforderungen Herausforderungen und und und Euskirchen. Euskirchen. Euskirchen. Entwicklungen. Entwicklungen. Entwicklungen. Die Folgen der••Epidemie für die Region der Virus-Epidemie beitrug. •Nach Nach Nach ca. ca. ca. 50 5050 mm in minRichtung inRichtung Richtung Tankstelle Tankstelle Tankstelle ististist auf auf auf der der der rechten rechten rechten Seite Seite Seite die die die Hauptwache Hauptwache Hauptwache der der der und ihre Stabilität Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorffwird von Frau Dr. LeiAuf Grund der komplexen Situation, Generalmajor-Freiherr-von-GersdorffGeneralmajor-Freiherr-von-GersdorffKaserne. Kaserne. Kaserne. niger, Deutsches Institut für Entwicklungsin Bezug auf Ausbreitungsgrund, Handpolitik, vorgestellt. Einsatzerfahrungen aus lungsstrategien und involvierter Akteure, Brunner Brunner Brunner dem Ebola-Einsatz der Bundeswehr, werwird auch in Bezug auf die eingeladenen Brigadegeneral Brigadegeneral Brigadegeneral Kommandeur Kommandeur Kommandeur ZGeoBw ZGeoBw ZGeoBw und und und Leiter Leiter Leiter GeoInfoDBw GeoInfoDBw GeoInfoDBw den vom ZSanDienst präsentiert werden. Referenten Wert auf Interdisziplinarität gelegt. 6. 6.6.Kolloquium Kolloquium Kolloquium Geopolitik Geopolitik Geopolitik N N Bahnhof Bahnhof Euskirchen Bahnhof Euskirchen Euskirchen Epidemien Epidemien Epidemienunter unter unter geopolitischen geopolitischen geopolitischen Gesichtspunkten Gesichtspunkten Gesichtspunkten Dienstag, Dienstag, Dienstag, 08. 08. 08. September September September 2015 2015 2015 InInder Inder der Kasinobetreuungsgesellschaft Kasinobetreuungsgesellschaft Kasinobetreuungsgesellschaft Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne Kommerner Kommerner Kommerner Str. Str. Str. 188 188 188 D-53879 D-53879 D-53879 Euskirchen Euskirchen Euskirchen GeoInfoForum 1/2015 11 sowie von NATO PartUrbanisation, Migration und Disaster vom 20.10.2015 bis 22.10.2015 das 1. EuUrbanisation, Migration und Disaster Relief sind Themenbereiche, die in und derbefreundeten öffentlichen nerdiensten wie z.B. der National GeospaRelief sind Themenbereiche, die in der öfropäische Geoinformationssymposium Diskussion allgegenwärtig sindunter unddem auch für die Streitkräfte tial-Intelligence immer mehr in den Fokus Agency (NGA) der USA. fentlichen Diskussion allgegenwärtig sind Motto „Urbanisation, Migrücken. oder krisenhafte Aspekte stehen im Vordergrund: Urbanisationen, Zu den Rednern gehören u. a. Prof. Dr. Dr. und auch fürKritische die Streitkräfte immer mehr ration, Disaster Relief – Keyhierbei Challenges Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des „Instiin den Fokus rücken. Kritische oder kriof the Future“ in Berlin durchgeführt. Die die nicht mehr kontrollierbar sind, durch Kriege und Konflikte ausgelöste Migrationsströme tute for Advanced Sustainability Studies senhafte Aspekte stehen hierbei im VorVeranstaltung steht unter der Schirmherrund unzureichende Katastrophenhilfe sind nur einige Beispiele. e.V.“, Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, dergrund: Urbanisationen, die nicht mehr schaft des Bundesministeriums der Verteiderzeit Vorsitzender des sind Vorstandes DLR kontrollierbar durch Kriegevon und Kondigung. Krisen imsind,Kontext Urbanisation, Migration und Umweltkatastrophen keine und zukünftiger Generaldirektor der ESA, flikte ausgelöste Migrationsströme und Ziel des Symposiums ist es, den Hauptkurzfristigen Entwicklungen, sondern bahnen sich oft über einenProf. längeren Zeitraum an. Es ist Dr. Mojib Latif, GEOMAR, Vizeadmiunzureichende Katastrophenhilfe sind nur akteuren der Veranstaltung – Streitkräfdaher erforderlich, sich diesen Herausforderungen frühzeitig zu stellen und sie Inspekteur öffentlich – im ral Manfred Nielson, Streitkräfeinige Beispiele. ten, Forschung, Industrie – in den angebreiten zuUrbanisation, diskutieren. sprochenen Themenbereichen mit Hilfe tebasis sowie Dr. Jamie Shea, Vice Head Krisen imKontext Kontext -von of Division „Emergent Security ChallenMigration und Umweltkatastrophen sind einer thematischen Einleitung sowie vier Zu diesem wirdPanels durch Geoinformationsdienst der Bundeswehr, ges“, NATO Hauptquartier zu nennen. im keine kurzfristigen Themenkreis Entwicklungen, soneinen den geeigneten Rahmen zu bie1 Vertreter der die parallel zur dern bahnen sich oft übermit einen länge- Europe ten, um eigene darzustellen, Zusammenwirken AFCEA , vomFähigkeiten 20.10.2015 bis 22.10.2015 dasIndustrie, 1. Europäische Veranstaltung themenbezogene ren Zeitraum an. Es ist daher erforderlich, Fragestellungen aufzuwerfen und insbeGeoinformationssymposium unter dem Motto �Urbanisation, Migration,eine Disaster Relief Fachausstellung durchführen, beleuchten sich diesen Herausforderungen frühzeitig sondere Kooperationsmöglichkeiten zu – Key Challenges of the Future“ in Berlin durchgeführt. Die Veranstaltung steht unter der das Themenfeld unter anderem aus techzu stellen und sie öffentlich – im breiten eruieren. Weiterentwicklungsforderungen Schirmherrschaft nologischer Sicht und stellen LösungsmögKontext – zu diskutieren. des Bundesministeriums der Streitkräfte der sowieVerteidigung. von NATO und EU lichkeiten für die aufgeworfenen ProblemZu diesem Themenkreis wird durch den sollen mit dem industriellen LeistungsanZiel des Symposiums ist es,gebot den Hauptakteuren der Veranstaltung – Streitkräften, felder dar. Geoinformationsdienst der Bundeswehr, verknüpft werden. 1 Forschung, Industrie – in, den angesprochenen mit Hilfe einer im Zusammenwirken mit AFCEA Europe Als Teilnehmer werden rund 500 Themenbereichen Vertreter aus Militär, Wissenschaft, Industrie, bethematischen Einleitung sowie vier Panels einen geeigneten Rahmen zu bieten, um eigene freundeten Partnerdiensten sowie NATO 1 AFCEA Europe ist eine non-profit-Organisation, die PersönFähigkeiten Fragestellungen aufzuwerfen und insbesondere lichkeiten aus den Streitkräften,darzustellen, der Politik sowie der Forund EU erwartet. schung und Industrie ein Forum für den interdisziplinären Kooperationsmöglichkeiten eruieren. Weiterentwicklungsforderungen der Streitkräfte Meinungsaustausch bietet. Sie verbindet dabei Weiterent- zu Referenten sind hochkarätige Persönwicklungsforderungen der Bedarfsträger von Bundeswehr, sowie NATO EU sollen lichkeiten mit dem verknüpft werden. ausindustriellen Wissenschaft undLeistungsangebot Forschung NATO und von EU mit der industriellenund Leistungsfähigkeit. Als Teilnehmer werden rund 500 Vertreter aus Militär, Wissenschaft, Industrie, befreundeten Partnerdiensten sowie NATO und EU erwartet. Allgemein-Militärische-Ausbildung (AMA) & „Moltke-Patrouille“ 2015 Referenten sind hochkarätige Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung sowie von NATO und befreundeten Partnerdiensten wie z.B. der National Geospatial-Intelligence Patch ZGeoBw satzausbildungen und zum Lt Gnass und(NGA) Fw Pommerening Agency der USA. Zu den Rednernvorbereiten gehören u. Era. Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer, halt und der Vertiefung der individuellen (ProjOffz-Team), ZGeoBw, Exekutivdirektor Advanced Sustainability Studies e.V.“, Prof. Dr. JohannDez II (1) Raumanalyse des �Institute for Grundfertigkeiten dienen. Auch sollten Dietrich Wörner, derzeit Vorsitzender desSelbstverständnis Vorstandes und DLR das soldatische die und zukünftiger Generaldirektor Zusammenfassung: Kameradschaft abteilungsübergreifend ge- Manfred Nielson, Inspekteur der ESA, Prof. Dr. Mojib Latif, GEOMAR, Vizeadmiral stärkt undShea, gefestigt werden. Vom 13.04.2015 bis zum 24.04.2015 Streitkräftebasis sowie Dr. Jamie Vice Head of Division �Emergent Security Dies ist uns, nicht zuletzt wegen der fanden die „Allgemein-Militärische-AusChallenges“, NATO Hauptquartier zu nennen. hervorragenden Motivation aller Beteiligbildung 2015“ (AMA 2015) & die „Moltketen, gelungen. Patrouille 2015“ des ZGeoBw statt. Vertreter der Industrie, die parallel zur Veranstaltung eine themenbezogene Fachausstellung Die Zahl der Teilnehmenden schwankte Zum ersten Mal wurden Kräfte, Mittel, durchführen, beleuchten das Themenfeld unter anderem zwischen 31 und 47 Soldatinnen und Sol- aus technologischer Sicht und Raum und Zeit gebündelt und die AusstelleninLösungsmöglichkeiten die Der aufgeworfenen Problemfelder dar. daten. Stärkeansatz des Leitungsund bildung einem zusammenhängenden für Ausbildungspersonals lag bei durchschnittBlock durchgeführt. Die AMA 2015 sollte lich 24 Kameradinnen und Kameraden. auf laufbahnrelevante Lehrgänge und EinPatch TERRA 1 12 Vorbereitung: Dezernat II (1) Raumanalyse bekam den Auftrag zur Erstellung eines Konzepts und zur Planung der Ausbildung am 15.01.2015. In der knapp 12-wöchigen Vorbereitungszeit ist es uns trotz diverser Herausforderungen und Abwesenheiten des Leitungsund Ausbildungspersonals gelungen, ein tragfähiges Konzept und eine qualitativ hochwertige Ausbildung auf die Beine zu stellen. Dies war nur durch die gute Zusammenarbeit mit allen Führungsgrundgebieten möglich. GeoInfoForum 1/2015 sich die Belastungen unter den einzelnen BAS-Stufen auf den Soldaten auswirken können. Ausbildungspersonal: Fw Böll, Fw Freimuth 3. Orientierung im Gelände Ziel dieser Ausbildung war es, den Soldaten das Zurechtfinden im Gelände zu erleichtern. Hilfsmittel wie Karte, Kompass, Doppelschrittzahl etc. dienten den auszubildenden Soldaten bei der Umsetzung dieses Zieles. Ein sehr gut vorbereiteter Orientierungsmarsch zum Abschluss rundete die Ausbildung ab. Durchführung: 1. Woche Am 13.04.2015 war es dann soweit. Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen und die Ausbildung konnte beginnen. In „aller Herrgottsfrühe“ wurde die für das ZGeoBw untypische Vollzähligkeit durchgeführt. Nach einer kurzen Einweisung in die Ausbildungsvorhaben der ersten Woche wurden die Waffen empfangen und auf den Bus aufgesessen. Auf dem Standortübungsplatz „Schavener Heide“ angekommen, wurden die Gruppen auf die jeweiligen Ausbildungsstationen aufgeteilt und mit der Ausbildung begonnen. Dieser Ablauf wurde für die folgenden Tage beibehalten. Ausbildungspersonal: OLt Haupt, HptFw Lange, Fw Oppermann 2. FM-Ausbildung Ziel dieser Station war es, die Funkbetriebssprache zu schulen und zu verbessern. Außerdem wurde Ausbildung an verschieden FM-Geräten, hier insbesondere die Inbetriebnahme und Nutzung (z.B. auf GGF 2 EAGLE IV), betrieben. Ausbildungspersonal: OFw Kistner, Fw Herr Am Montag, den 13.04.2015 und Dienstag, den 14.04.2015 standen folgende Stationen des ersten Blocks der ersten Woche auf dem Programm: 1. ABC-Ausbildung Ziel dieser Station war es zum einem, die IGF-Leistungen im Bereich ABC abzudecken und zum anderen, den Blick über den Tellerrand zu wagen. So wurde an Hand eines Meldeparcours sowie Tätigkeiten an Waffen und Gerät unter ABCSchutz aufgezeigt, wie unterschiedlich 4. Militärische San-Lage Ziel dieser Ausbildung war es, das jährlich erlernte Wissen der „Einsatzersthelferausbildung“ zu festigen und zu vertiefen. Hierfür wurden kleine Lagen ausgewählt und nach Bewältigung dieser mit den SanUstgKr aus Kerpen ausgewertet und besprochen. Ausbildungspersonal: Hptm (w) Lyhs, OFw Karg, OFw Kleine 13 GeoInfoForum 1/2015 2.Tätigkeiten Einzelschütze Ziel dieser Ausbildungsstation war es, die grundlegenden Tätigkeiten der Soldaten beim Bewegen im Gelände zu wiederholen und zu festigen. Auch wurde das Fortbewegen im Gelände im Gruppenrahmen, mit der Einspielung kleiner Lagen, hervorragend ausgebildet. Ausbildungspersonal: OLt Haupt, HptFw Lange, Fw Oppermann 4. Waffenausbildung Ziel der Waffenausbildung war es, den Umgang und die vorhandenen Fertigkeiten mit den gängigen Handwaffen zu vertiefen. Hierzu gehörte auch das Zerlegen und Zusammensetzen bei eingeschränkter Sicht. Ausbildungspersonal: Fw Herr Von Mittwoch, den 15.04.2015 bis Donnerstag, den 16.04.2015 fand dann der zweite Block der ersten Woche mit den aufgeführten Stationen statt: 1. nSAK – trocken Ziel dieser Ausbildungsstation war es, die in den meisten Fällen im Vorfeld erfolgten Umschulungen im Bereich des neuen Schießkonzepts zu festigen und zu wiederholen, um dahingehend Handlungssicherheit zu erlangen. Abgerundet wurde diese Ausbildung durch einen aufgebauten Parcours, den es in 2-Mann-Teams zu bewältigen galt. In dieser Form wurde die Ausbildung das erste Mal durchgeführt. Ausbildungspersonal: OLt Fischer, Fw Hanel 3. Kfz-Marsch & 5/25 Ziel dieser Ausbildungsstation war es, Tätigkeiten im Rahmen der aufgesessenen Patrouille und der damit verbundenen Eigensicherung auszubilden. Um diese Station auszubilden war eine Menge Einfallsreichtum gefragt und umgesetzt worden, um mit den vorhandenen Mitteln dieses Ziel auch zu erreichen. Ausbildungspersonal: HptFw Kolberg, OFw Rocholl Nach den ersten 4 Tagen mit einer ungewohnten zeitlichen Belastung der ÜbTruppe und dem Leitungspersonal wurde am Freitag, dem 17.04.2015 im Schwerpunkt die Nachbereitung von Waffen und Gerät durchgeführt. Außerdem wurde die Zeit genutzt, um ein erstes Feedback zu geben. Das Erreichen der Ausbildungsziele und die durchweg positiven Rückmeldungen der Teilnehmer lassen für die erste Woche ein positives Fazit ziehen. Alle Teilnehmenden waren im höchsten Maße motiviert und mit Elan bei der Sache. Das Ausbildungspersonal war, trotz geringer Vorbereitungszeit, gut bis sehr gut vorbereitet. Erleichternd kam hinzu, dass die Versorgung mit Marketenderwaren unkompliziert sichergestellt werden konnte. Highlight hierbei war sicherlich die Versorgung mit Kaffee und Wassereis. Auf Grund der Belastung für die Soldaten und Soldatinnen und der für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen, wurde der für den Donnerstagabend angesetzte IGFMarsch abgesagt. 14 2. Woche Moltke-Patrouille: Nach dem Wochenende konnte erholt und in alter Frische in die zweite Woche gestartet werden. Am Montag (20.04.2015) stand wie immer als erstes die Vollzähligkeit an. Im Anschluss wurde eine Einweisung für die folgenden Tage durchgeführt, da das Feld der Teilnehmenden sich zumindest für den Montag stark vergrößert hatte. Grund hierfür war die jährlich stattfindende „Moltke-Patrouille“. Nach der Einweisung wurden dann wieder die Waffen empfangen und es ging per Bus auf die „Schavener Heide“. Dort angekommen hatten die im Vorfeld eingeteilten Patrouillen noch die Möglichkeit sich zu finden, bevor die Patrouillenführer eine kurze Einweisung in den Patrouillenweg und die Rahmenbedingungen bekamen. Die “Moltke-Patrouille“ wurde dieses Jahr in einem Kreislauf aufgebaut. Die Marschleistung von ca. 10 km je Patrouille wurde durch verschiedene Stationen unterbrochen. Zum einem waren soldatische Fähigkeiten, Muskelkraft, aber auch die geistige Flexibilität und Köpfchen gefordert. Folgende Stationen wurden vorbereitet und waren zu bewältigen: 1. Verwundetentransport 5. Geo-Quiz 2. Waffenkiste 6. Kübelspritze 3. Eagle IV-schieben 7. Sackhüpfen 4. Entfernung schätzen 8. Wasser kochen Es war zu beobachten, dass alle Beteiligten trotz großer Anstrengungen mit Motivation und Spaß bei der Sache waren. Die Moltke-Patrouille kann genau wie die erste Woche der AMA 2015 als voller Erfolg gewertet werden. Die Ergebnisse GeoInfoForum 1/2015 dieses mittlerweile traditionellen Wettkampfs wurden natürlich bis zu Siegerehrung geheim gehalten. C-IED- & Brandschutzausbildung: Nachdem dies zügig sichergestellt werden konnte, war noch genug Zeit, um die persönliche Ausrüstung nachzubereiten und den Schuhputz für das Abschlussantreten zu verbessern. Abschlussantreten (Gersdorff-Kaserne, Grillhütte) An den beiden folgenden Tagen (Dienstag, 21.04. und Mittwoch, 22.04.2015) wurde jeweils im Wechsel die jährlich zu absolvierende Brandschutzausbildung durch die Feuerwehr am Fliegerhorst Nörvenich sowie die C-IED-Ausbildung durch Teile des Zentrums C-IED aus Gelsdorf durchgeführt. Abgerundet wurde die CIED-Ausbildung durch einen „Kampfmittelparcours“, der durch eigene Kräfte vorbereitet wurde. Nachbereitung und Abschlussantreten: Am Donnerstag, den 23.04.2015, stand die große Nachbereitung sämtlichen Materials, Waffen und Gerät auf dem Plan. Das Antreten fand, wie die komplette Ausbildung, bei herrlichstem Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen statt. Im würdigen Rahmen konnten dann im Vorfeld auch noch eine Beförderung sowie die Verleihung von Tätigkeitsabzeichen stattfinden. Auch der Chef des Stabes zeigte sich von den zurückliegenden Tagen begeistert. Nachdem dem Ausbildungspersonal auch noch einmal der Dank für das bisher Geleistete ausgesprochen wurde, konnte nun mit der heiß erwarteten Siegerehrung begonnen werden. Im Vorfeld ließ sich eindeutig feststellen, dass irgendwie alle gewonnen haben und sei es nur an Erfahrung. Die Kameradschaft wurde gefordert und gefördert und somit das primäre Ziel erreicht. Folgende Platzierungen wurden erreicht: 1. Team Parchim 2. Team Aachen 3. Team Kolberg 4. Team Dresden 5. Team Bremen 15 GeoInfoForum 1/2015 6. Team Magdeburg 7. Team Hamburg Im Rahmen der „DVgA“ konnten wir in geselliger Runde die „Allgemein-Militärische-Ausbildung 2015“ Revue passieren lassen. In vielen Gesprächen untereinander konnte das WIR-Gefühl, auch abteilungsübergreifend, gestärkt werden. Waffenlose Selbstverteidigung: Am letzten Tag der „AMA 2015“ wurde als kleiner Bonus die Teilnahme an der Ausbildung „Waffenlose Selbstverteidigung“ angeboten. Durchgeführt wurde diese Ausbildung durch Kräfte der Feldjäger aus dem 2. Feldjägerregiment Bonn. Die Kameraden verstanden es, mit Spaß und trotzdem schweißtreibend, einen Einblick in verschiedene Befreiungstechniken und Haltegriffe zu geben. Im Gespräch mit den Ausbildern wurde nochmal deutlich, wie wichtig es sein kann, in diesem Bereich wenigstens Grundkenntnisse zu besitzen, da anscheinend Übergriffe auf Soldaten immer mehr zunehmen. Dieser Ausbildungsabschnitt rundete das Gesamtbild der zwei fordernden, fördernden und lehrreichen Wochen ab. Nachbereitung: In der Nachbereitung kommt es nun darauf an, die vergangenen Wochen professionell aufzuarbeiten. Hierbei werden die ausgefüllten „Feedbackbögen“ sowie die Anmerkungen und Gespräche ebenso berücksichtigt wie die gesammelten Erfahrungen des Leitungs- und Ausbildungspersonals. Ziel muss es hier nun sein, die Ausbildungen und Abläufe zu verfeinern und zu verbessern. Für manche Ausbildungsabschnitte lässt sich jetzt schon feststellen, dass dies (mit unseren Mitteln und Personal) nur schwer möglich ist. Fazit: Es lässt sich grundsätzlich ein positives Fazit ziehen. Das Wichtigste war die Unversehrtheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Von vereinzelten Zeckenbissen mal abgesehen. Auch gab es keine größeren Sach- und Materialschäden. Die Ausbildungsziele wurden überall erreicht. Dem Leitungs- und Ausbildungspersonal ist es gelungen auch auf persönliche Befindlichkeiten einzugehen um eine größtmögliche Teilnehmerzahl anzusprechen. Die Gestaltung des Ausbildungsvorhabens in dieser Form war zielführend und sollte in diesem Rahmen, gebündelt, beibehalten werden. Gegebenenfalls macht es Sinn, die Ausbildungen im Rahmen eines Truppenübungsplatzaufenthaltes fernab des Standortes Euskirchen durchzuführen, damit sich alle Teilnehmenden und auch die Ausbilder auf den militärischen Ausbildungsabschnitt konzentrieren können. Quelle alle Bilder: ZGeoBw (RAmtm A lbrecht, Lt Gnass, Fw Pommerening, HG Haak) Abkürzungen: IGF – Individuelle Grundfertigkeiten BAS – bedrohungs- und auftragsangepasste Schutzzustände (BAS-Stufen) SanUstgKr – sanitätsdienstliche Unterstützungskräfte nSAK – neues Schießausbildungskonzept IED – Improvisierte Spreng- und Brandvorrichtungen (Improvised Explosive Devices – IED) C-IED – Abwehr der Bedrohung durch IED (Counter-IED) „DVgA“ – Dienstliche Veranstaltung geselliger Art Der leichte Zugkraftwagen 1 t Demag D 7 (St. Kfz. 10) RDir Dr. Dierk Willig, Dez V (7) Bei Gleisbauarbeiten am Abstellbahnhof Euskirchen wurde am 10. Februar 2014 der sog. „Panzer von Euskirchen“ entdeckt. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei dem verrosteten Kriegsrelikt aus dem 2. Weltkrieg nicht um die Reste eines Panzers, sondern um den hinteren Teil eines Halbkettenfahrzeugs mit 1 t Anhängerlast, dessen Vorderteil mit der Radachse anscheinend unter nicht geklärten Umständen abhanden gekommen war (Bild 1). Am 19.03.2014 wurde der leichte Zugkraftwagen 1 t, so die Wehrmachtsbezeichnung des Fahrzeugs, unter Aufsicht von Herrn Wilfried Hoyer von der Lehrsammlung gepanzerte Kampftruppen und der Heeresaufklärungstruppe am Ausbildungszentrum Munster begutachtet, verladen und nach Munster abtransportiert. Nach Auskunft von Herrn Hoyer soll das Relikt nachdem der Rost konserviert wurde, nach einem völlig neuen museumsdidaktischem Konzept in ein Diorama eingebunden werden, das Rüstungsaltlasten veranschaulicht. Da die Fahrerkabine und die Vorderachse samt Rädern fehlen, könnte das Fahrzeug bei einem der zahlreichen Luftangriffe auf Euskirchen und speziell des Bahngeländes, zerstört worden sein. Leider lässt sich die Geschichte des Fahrzeugs, insbesondere sein anscheinend gewaltsames Ende, nicht eindeutig rekonstruieren, zu seiner Technik und seinem Einsatzzweck ließen sich aber eine ganze Reihe von interessanten Details zusammen tragen. 16 GeoInfoForum 1/2015 Der leichte Zugkraftwagen 1 t (Sd.Kfz. 10) - Technische Daten Typ D7 Motor Vergasermotor HL 42 TRKM Leistung 100 PS bei 3000 U/min Zylinder 6 Hubraum 4170 cm2 Elektr. Anlage 12 V 75 Ah Getriebe halbautomatisches Schaltreglergetriebe mit Gangvorwahl und selbsttätiger Gangschaltung durch Unterdruck beim Durchtreten der Kupplung (Maybach VariorexSRG 102128 H) 7 Vorwärts-, 3 Rückwärtsgänge I. 8,2 II. 5,4 III. 3,53 IV. 2,28 V. 1,49 VI. 1,02 VII. 1,00 Kette 2 Gleisketten mit Gummipolster je 41 Glieder, Teilung 160 mm 1 Triebrad vorn, 1 Leitrad 5 große Doppel-Laufräder in Schachtelanordnung 1 Federstab je Doppel-Laufrad Abmessungen 4750 x 1930 x 1620 mm (mit Verdeck 2000 mm) Bereifung 6,00 - 20 Gelände Wenderadius 10 Meter Leergewicht 3400 kg Max. Gewicht 4900 kg Nutzlast 1500 kg Anhängelast 1000 kg Geschwindigkeit Straße 65 km/h Verbrauch Straße 38 l, Gelände 67 l Tankinhalt 115 l Fahrbereich Straße 300 km Gelände 170 km Bild 1: Die Überreste eines „Leichten Zugkraftwagen 1 t Demag D7“ bei der Verladung am 19.03.2014 im Bereich Bahnhof Euskirchen. (Foto: Dr. Willig 2014) Die genaue Bezeichnung des Militärfahrzeugs lautet: Leichter Zugkraftwagen 1 t Demag D7 (Sd.Kfz.10). Die Firma Demag aus Wetter an der Ruhr, war die Entwicklungs- oder Patenfirma der Halbketten-Zugmaschine. Alle folgenden Detailangaben wurden der Veröffentlichung von SEIFER (2005) entnommen. Der Prototyp von Demag entstand bereits 1939. Abbildung 2 (siehe auch URL 1) zeigt ein Sd.Kfz. 1 t Typ D7 mit Baujahr 1941 der österreichischen Saurer Werke (Wien). Weitere Herstellerfirmen (vgl. URL 2) waren Büssing-NAG (Berlin-Oberschöneweide), Adler (Frankfurt a.M.), Phänomen (Zittau) und Mühlenbau und Industrie AG (MIAG, Braunschweig). Bereits im 1. Weltkrieg wurde der Bedarf an Zugmaschinen u.a. für die Artillerie erkannt. Die Firma Krupp entwickelte daraufhin eine Zugmaschine für Geschütze, die aber auch als Waffenträger für Flugzeugabwehrkanonen und zum Transport von Ballonen genutzt wurde (SEIFER 2005). Die Einsatzerfahrungen zeigten aber, dass diese Zugmaschine mit Rädern abseits von Straßen, bei nassem Bodenzustand im Gelände, nicht einsatzfähig war. Nach län- Tab. 1: Fahrzeugdatenblatt Sd. Kfz. 10 (aus SEIFERT 2005) bei einem Tankinhalt von 115 l. Es hatte eine Bodenfreiheit von 32,5 cm und eine Wattfähigkeit von 70 cm. Die Ketten waren 24 cm breit und jeweils 656 cm lang. Die Kettenauflage (Kettenlänge mit Bodenkontakt) betrug 136 cm. Kettenpolster aus Gummi (siehe Bild 3) schonen Straßen (was wohl damals nicht im Vordergrund stand), erhöhen die Lebensdauer der Kette (geringerer Verschleiß) und verbessern die Lenkfähigkeit über die Vorderräder. Auf der Ladefläche fanden acht Soldaten Platz. Neben der Nutzung als Mannschaftstransporter war das Sonderfahr- Bild 2: Leichter Zugkraftwagen 1 t D7 der Firma Saurer von 1941, Fahrgestellnummer 700811 (Foto freigegeben von BAIUD-Wehrtechnische Dienststelle Koblenz) geren Versuchen entschied sich 1933 das Heereswaffenamt zur Entwicklung eines Halbkettenfahrzeugs. Die Version D 7, die von 1939 bis 1944 gebaut wurde, besaß einen 3,8 Liter Maybach Motor. Weitere Daten sind der Tabelle 1 zu entnehmen. Nach SEIFERT (2005) war das Halbkettenfahrzeug sehr geländegängig, robust und einfach zu bedienen. Das 100 PS starke Fahrzeug verbrauchte im Gelände ca. 67 l zeug auch für zahlreiche andere Einsatzzwecke umrüstbar. Auf der Ladefläche wurden Flugabwehr- und Panzerjägerkanonen (Bild 4) oder Infanteriegeschütze montiert. Auch für den Materialtransport abseits befestigter Wege und Straßen über längere Strecken und bei jedem Wetter/ Bodenzustand haben sich Halbkettenfahrzeuge bewährt. Von den etwa 15.000 Reichsmark teuren Fahrzeugen wurden ca. 25.000 Stück produziert und an allen Fronten und nahezu unter allen klimatischen Bedingungen eingesetzt. Im Museum Auto + Technik in Sinsheim, im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden und in der Wehrtechnischen Studiensammlung der Bundeswehr in Koblenz können gut erhaltene und restaurierte Exemplare der „Spezies“ Halbkettenfahrzeuge besichtigt werden. Bild 3: Detailaufnahme der Gleiskette mit Kettenpolstern aus Gummi (Foto: Dr. Willig 2014) Bild 4: Sd. Kfz. 10 mit Munitionsanhänger und Fliegerabwehr-/ Panzerabwehr-Kanone augenscheinlich zum Bekämpfen von Bodenzielen eingesetzt (Foto: Sammlung Dr. Willig) Literaturverzeichnis: SEIFERT, W.E. (2005): Die Zugkraftwagen der deutschen Wehrmacht 1t-5t (Sd. Kfz.10, Sd.Kfz.11 und Sd.Kfz.6).- WaffenArsenal, Spezialband 39, Podzun-PallasVerlag, Wölfersheim-Bernstadt. URL-List: URL 1: http://www.fahrzeuge-der-wehrmacht.de/ Artikel/Zgkw_1t.html URL 2: http://de.wikipedia.org/wiki/Sd.Kfz._10 17 GeoInfoForum 1/2015 Gedenken an Stabsgefreiten Stefan Kamins, 29.05.2015 OTL Jakob F. Queins, beauftragter Abteilungsleiter II Einsatz und OTL Konze, eingesetzt bei der Mutinational Support Group Der 29. Mai hat sich in das Gedächtnis des damaligen Amtes für Militärisches Geowesen (später Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr, jetzt Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr) eingebrannt. Ein noch junger Soldat unseres Fachdienstes ließ sein Leben in Erfüllung seiner Pflichten im Auslandseinsatz in Afghanistan! Für unsere Dienststelle ist dies ein Anlass, dem Soldaten insbesondere an seinem Todestag alljährlich in besonderer Weise zu gedenken. Die Abteilung II Einsatz hat die Aufgabe schon vor Jahren übernommen, dieses Gedenken als militärischen Appell durchzuführen. In diesem Jahr waren die Begleitumstände dazu besonders prägnant. Oberstleutnant Hans-Friedrich Konze hatte 2003 in KABUL gerade das Kommando als Chief Geospatial Officer an seinen Nachfolger übergeben, damals Major Bongard, als das tragische Unglück passierte. OTL Konze ließ sich spontan für die Unterstützung der Abteilung II Einsatz gewinnen und bot an, in einem Redebeitrag die damaligen Umstände aus ei- Bild.1: Gedenkstein vor dem Hauptgebäude des ZGeoBw. Quelle:OStFw Hager gener Wahrnehmung als Teil des Appells zu schildern. Darüber hinaus erklärte sich Oberstleutnant Benjamin Mörtl bereit, im Anschluss an die Rede das Lied „Ich hatt einen Kameraden“ zu präsentieren. Ich danke beiden Kameraden hiermit noch einmal sehr herzlich für ihr spontanes persönliches Engagement. Oberstleutnant Konze hat seinen Redebeitrag zur Verfügung gestellt, der Teil dieses Artikels ist. Dank gebührt auch dem Dezernat VI (5) Medienproduktion für die Gestellung des Photographen, dessen Bilder diesen Beitrag bereichern. Mein besonderer Dank gilt schließlich den zivilen Bediensteten unserer Dienststelle, die dem Appell beigewohnt haben. Gedenkrede von OTL Konze: Herr Oberst Grambach, angetretene Soldatinnen und Soldaten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Zum letzten Mal in meinem militärischen Leben nehme ich in Uniform an dieser, einer guten Tradition entsprechenden Veranstaltung zum Gedenken an den vor 12 Jahren im Einsatz gefallenen Stabsgefreiten Stefan Kamins teil. Es ist mir eine Ehre und kameradschaftliche Verpflichtung, der Bitte von Ihnen, Herr Oberstleutnant Queins, lieber Jakob, zu Ihnen heute hier zu sprechen, nachzukommen. Ich gestehe, dass es mir nicht leichtfällt, die dem Anlass angemessenen Worte als einer der Vorgesetzten unseres Kameraden Kamins bei der ISAF 3 Mission im Jahre 2003 zu finden; dies geht wohl allen Kameraden so, die mit ihm dort im Einsatz waren oder hier in der Heimat Dienst taten. Daher freue ich mich, dass ein bewährter Soldat unseres GeoInfo-Teams von damals, Herr Oberstabsfeldwebel Kuhlmann, hier mit angetreten ist, dies macht mir diese Aufgabe leichter. Meldungen über Tod und Verwundung deutscher Soldaten in den Einsätzen erreichten und erreichen uns leider allzu viele; sie rufen besonders bei uns Soldaten Betroffenheit hervor und gemahnen uns an die extremste Ausprägung unseres Berufs: getötet oder verwundet zu werden oder andere Menschen im Einsatz, d.h. eben oft im Krieg, zu töten oder zu verwunden. Überwiegend haben wir zu den bisher Gefallenen keinen persönlichen Bezug – dies änderte sich für uns, seine Vorgesetzten und Kameraden im Einsatz in Afghanistan und hier in der Heimatbasis am 29. Mai 2003 schlagartig: der Tod im Einsatz trug plötzlich ein vertrautes Gesicht! Ich hatte die Ehre, Stefan Kamins zusammen mit sechs anderen Kameraden im GeoInfo-Team der Abt J 2 im Hauptquartier der KABUL MULTINATIONAL BRIGADE, der „Schneeleoparden-Brigade“, im CAMP WAREHOUSE – im Osten von K ABUL gelegen – von Januar bis April 2003 als „ChiefGeo“ fachlich zu führen. Aber nicht nur die fachliche Funktionalität steht für mich im Focus der Erinnerung an einen qualifizierten, engagierten, hoch motivierten und liebenswerten Menschen – nein, vor allem die Erinnerung an eine einzigartige, durch die Gegebenheiten eines Einsatzes geprägte und zusammengeschweißte Schicksalsgemeinschaft, wie sie dort und nur dort gegeben und erfahrbar ist – anwesende Einsatzkameradinnen-und Kameraden werden dies bestätigen – zu der eben auch Stefan Kamins gehörte. Von daher bin ich dankbar, für ihn und diese Gemeinschaft, wenn auch nur für drei Monate, Verantwortung getragen und sie mitgestaltet zu haben, aber auch 18 GeoInfoForum 1/2015 Bild.2: Angehörige des ZGeoBw beim Gedenken des verstorbenen Kameraden. Quelle: OStFw Hager selbst durch diese geprägt worden zu sein. Unvergessen auch die Erlebnisse mit Stefan Kamins jenseits von den Plottern, die er virtuos trotz extremster Staubbelastung beherrschte, vom Kartenlager oder den Fahrten weit im Lande oder im orientalischen Getümmel der Millionenstadt: die Sonntag-nachmittägliche Zeremonie bei Kaffee und aufgetauter Torte, bei der auch hin und wieder der raummäßig gegenüberliegende Commander KMNB, BrigGen Freers, seine Aufwartung machte, Abende in einer der Betreuungseinrichtungen, wo wir, ich gestehe es hier ein, uns bei der „two-cans-regulation“ manchmal doch verzählt haben, die Nächte bei Raketenalarm nebeneinander hockend mit Schutzweste und Helm im Bunker – für uns Stabsangehörigen die Innenbereiche der Flure im Hauptquartiersgebäude. Und plötzlich fehlt hier jemand in dieser Ersatzfamilie und die vorher für uns relativ unbeschwerte Einsatzwelt ist eine ganz andere! Lassen Sie mich kurz auf die damalige Lage und Verhaltensweisen von uns eingehen, da sich diese doch erheblich, insbesondere im Bereich der Sicherheitslage im Großraum KABUL, von der von heute unterscheidet, um zu verstehen, warum sich ein ungepanzertes „GeoInfo-Kfz“ im Einsatzraum bewegte und es darum zu dem tragischen Vorfall am 29. Mai 2003 kam: Gemäß den politischen Vorgaben nahmen die Soldatinnen und Soldaten der ISAF-Missionen in dieser Zeit voller Enthusiasmus und Optimismus ihre Aufgaben wahr: Unterstützung des Landes, der Behörden, der Menschen beim Wiederaufbau des durch den Krieg 2001/2002 schwer geschädigten Landes: die Begriffe Brunnenbau, Schul- und Kindergarteneröffnung, etc. sind uns noch in Erinnerung. Auch wir Geo`s leisteten einen Beitrag im Rahmen unserer Möglichkeiten bei der fachlichen Unterstützung von afghanischen Dienststellen/Behörden/Ministerien, z.B. beim Wiederaufbau eines Karten-, Vermessungs- und Katasterwesens. In vielfältiger Weise war ich im „Außenbereich“ mit unserem Geo-Wolf, ungepanzert, wie damals völlig normal, unterwegs, oft mit unseren temporär unterstellten Vermessungskräften oder Einsatzgeologen-Trupps, immer bemüht, dabei den uns gemachten Vorgaben „wave and smile“ zu folgen: hier unterschieden wir uns grundsätzlich von den US-Streitkräften der Operation „ENDURING FREEDOM“, mit denen wir auch, meist in deren Basis in BAGRAM, fachlich zum gegenseitigen Nutzen kooperierten und dabei auch unseren ebenfalls dort stationierten KSK-Kräften fachlich etwas Gutes taten. Fazit: die Bewegung in der Area of Operation, auch oft mit Einzel-Kfz in der Millionenstadt KABUL, war nichts Ungewöhnliches, nur in den kritischen Außenbereichen wurden wir z.B. bei Vermessungseinsätzen mit Patrouillensicherung, oft mit Panzer Wiesel, wegen der dort operierenden schwerbewaffneten Kräfte unklarer Zuordnung (ehemalige Kräfte der Nordallianz, nach dem Krieg „arbeitslos“, lokale Machthaber, neu sich formierende Afghan National Army ?) gesichert. Man wägte sich nach kurzer Zeit als „alterfahrener“ Einsatzsoldat, der alles kannte und der meinte, ihm könne nichts „passieren“, besonders gegenüber den Neuen, in Sicherheit. Welcher Trugschluss, welche Naivität, der wir uns hingegeben haben im Nachhinein betrachtet, aber da ist man bekanntlich ja immer schlauer. 19 GeoInfoForum 1/2015 Donnerstag, 29. Mai 2003 (Himmelfahrtstag): Lageschilderung Eine Erkundungspatrouille der KMNB bewegt sich auf Marschwegen im landesüblichen schwierigen Gelände südlich und südostwärts von KABUL, um mögliche alternative Routen zur Vermeidung von Nutzung enger Durchgangsstraßen durch das Stadtgebiet für Kräfte zu verifizieren, die in dieser Regionen operieren müssen. Mit dabei ein GeoInfo-Team mit unserem (ungepanzerten) Kfz 0,9 t gl Wolf, ein OFw des GeoInfo-Teams als Fahrzeugund Team-Führer, StGefr Kamins als Fahrer. Aufgabe: Detaillierte GPS-gestützte Einmessung der Route zur anschließenden Übernahme derselben in unsere Datenbasis und Verwendung bei der Erstellung der üblichen GeoInfo-Produkte: ein völlig normaler, dutzende Male durchgeführter Routineauftrag für das Team. Im Zuge der Marschbewegung auf den Wegen fährt das Kfz auf eine Panzermine auf, was den Tod von Stefan Kamins und Verwundung des OFw zur Folge hatte. Ich zitiere dazu aus einer offiziellen Verlautbarung des HQ KMNB: HQ KMNB, May 29, 2003 THE GE MINE ACCIDENT “The patrol was conducting a recce of the two routes between South-East and South extensions. The second vehicle (0,9 t gl Wolf) drove on a mine. It was reported about one dead soldier and one light injured soldier. It was confirmed, that the dead soldier was a German Stabsgefreiter (Corporal).” Derartige Minen, ebenso Schützenminen, lagen zu der Zeit noch in großer Zahl scharf (aufgeklärt und markiert aber auch nicht aufgeklärt) im Gelände, wurden durch Wettereinflüsse frei- oder zugeweht oder auch durch heftige Niederschläge verlagert. Ich selbst habe bisweilen die Detonationen solcher Kampfmittel im freien Gelände in unangenehmer Nähe erlebt und weiß um deren Wirkung. Es steht mir nicht zu als zu diesem Zeitpunkt wieder in der Heimat befindlichen Offizier, den Schmerz und den Seelenzustand der vor Ort befindlichen Kameraden unseres Teams anzusprechen. Mein Respekt gilt den Kameraden unter der Führung des damaligen Majors Bongard als mein Nachfolger im Amte als ChiefGeo, die diese Situation unter Fortführung ihres Auftrags bewältigen mussten. Zeigt doch dieser tragische Vorfall in aller Eindringlichkeit, dass unser Beruf eben kein „Job wie jeder andere“ ist, sondern dass er sehr wohl das höchste von einem Menschen fordert, was er geben kann: sein Leben. Wir tragen alle, mit der griechischen Mythologie gesprochen, mit unserer Uniform eben auch stets das „Nessus-Hemd“. Für mich war die anschließende Beisetzung von Stefan Kamins in seiner ostdeutschen Heimat die schmerzvollste Erfahrung während meiner Dienstzeit seit 1972. Die Anwesenheit von Kameraden aus diesem Einsatz und seines Dezernats im damaligen AGeoBw gab mir jedoch innere Kraft und die Gewissheit, dass das Band der Kameradschaft auch den Tod überdauert. Deshalb haben wir uns auch heute wieder hier zusammengefunden und sollten dies, so mein Appell an die Führung der Dienststelle, auch weiterhin tun, am 29. Mai jeden Jahres. Ich verneige mich abschließend vor unserem Kameraden, den Stabsgefreiten Stefan Kamins in stillem Gedenken, und bitte Sie, ebenfalls kurz in Stille zu verharren. Bild.3: Stilles Gedenken. Quelle: OStFw Hager 20 GeoInfoForum 1/2015 Wir betrauern Herr Herr Helmut Kessler Walter Arenz Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr Kraftfahrzeigmechaniker Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr Offset-Drucker Herr Oberregierungsrat Frau Regierungshauptsekretärin † 24.11.2014 Dr. rer. nat. Wolf-Dieter Heimann † 02.01.2015 † 02.01.2015 Elke Hesse † 06.01.2015 ehem. Leiter der GeoInfoBst Flugbereitschaft Köln-Wahn Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr Dezernat GeoInfo-Datenverarbeitung Herr Herr Oberstbasfeldwebel a. D. † 11.01.2015 † Januar 2015 Helmut Goldschmidt Dieter Jäger Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr Bote und Vervielfältiger Abteilung MilGeo des Wehrbereichskommandos V in Stuttgart Sachbearbeiter MilGeo-Versorgung Herr Ministerialrat a. D. Herr Leitender Regierungsdirektor a. D. † 05.02.2015 † 09.02.2015 Gerhard Zehnpfund Referatsleiter im Führungsstab der Luftwaffe des Bundesministeriums der Verteidigung Herr Rgierungshauptsekretär a. D. Volkhart Kramer † 12.02.2015 Angehöriger der Flugbereitschaft Herr Univ.-Pro. em. Dr.-Ing. Kurt Brunner † 15.03.2015 Universität der Bundeswehr München Kartograph Werner Grüning Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr Abteilungsleiter Grundlagen Geowissenschaften / GeoInfo-Datenbasis Herr Regierungsoberamtsrat a. D. Henning Büttner † 08.03.2015 Angehöriger der Flugbereitschaft BMVg in Köln-Bonn Herr Regierungsdirektor Michael Wilhelm † 03.06.2015 Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr Dezernatsleiter GeoInfo-Datenbereitstellung „Wir werden allen Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren“
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