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Tiefgreifende Wandlungen in der Welt beunruhigen uns Menschen und drängen
uns zur Suche nach neuen Antworten. Diese Antworten sind bereits mit unserem
Herzen verbunden, denn dort liegt als geistiges Prinzip die Möglichkeit zu einem
ganz neuen Beginn verborgen.
Was für eine atemberaubende Zeit!
Weltweit zerbrechen nicht nur Strukturen, sondern ganze Systeme. Ein großer
Weltenwandel hat eingesetzt, der zu grundsätzlichen Paradigmenwechseln in
allen Bereichen führt.
Signale eines sehr tiefgreifenden Umbruchs sind überall zu erkennen. Kosmische
Einflüsse machen sich geltend, die Wertverluste und Unsicherheiten verursachen
und gerade dadurch auch große Möglichkeiten mit sich bringen.
Eine Möglichkeit ist die Öffnung für ein neues Verständnis vom Sinn des Lebens
und für Fragen wie z.B.:
Woher komme ich?
Warum lebe ich?
Wohin gehe ich?
Wir können uns diesen Fragen nähern,
wenn wir dort suchen, wo alles begann:
im Ewigen.
Schweigen und große, unendliche Stille
erwarten uns dort. Aber auch ursprüngliche,
ungeborene Energie.
Es ist der Mutterschoß, aus dem die Welt
entsprang. Göttliches Licht durchstrahlt
alles und alles nimmt darin Gestalt an.
Diese geistig-seelische Welt wird in Ägypten und in der Antike als göttliche
Welt, bei den Manichäern und anderen als Lichtreich und in der Bibel als
himmlische Welt oder Königreich Gottes bezeichnet. Wir verbinden mit dem
Begriff „göttliche Welt“ ein Ewigkeits-Dasein, ewigen Frieden, absolute Liebe
und vollkommene Harmonie. Aus unmittelbarer Erfahrung kennen wir diese
Welt der Vollkommenheit in der Regel nicht.
Viele Menschen empfinden aber innerlich, dass eine solche Welt existiert und
dass die Suche nach ihr der eigentliche Sinn des menschlichen Lebens ist.
Die göttliche Welt ist mit unserem Herzen verbunden. Wir tragen sie als eine
still wirkende Sehnsucht in uns. Denn der Mensch ist ein zweifaches Wesen:
göttlich seinem Ursprung und ungöttlich der stofflichen Offenbarung nach.
© Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes – Lectorium Rosicrucianum e.V.
Querlandweg 5 • 31848 Bad Münder • www.rosenkreuz.de
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Diese Sicht wird durch das Kreuz mit der Rose symbolisiert:
Der horizontale Balken steht für unsere irdische Welt. Er wird vom vertikalen
Balken, der göttlichen Welt durchkreuzt. Am Schnittpunkt, wo das Vollkommene,
Ewige, Göttliche das Unvollkommene, Sterbliche, Irdische berührt, befindet
sich die Rose.
Sie symbolisiert das geistige Urprinzip im Herzen des Menschen. Aus ihm
entspringt alle Sehnsucht nach Freiheit, Vollkommenheit, ewigem Frieden
und alles umfassender Liebe.
Folgt der Mensch diesem innerlichen Ruf, so setzt eine Seelen- und Bewusstseinsentwicklung ein. Die Persönlichkeit lernt dabei, der Wirksamkeit des geistigen
Urprinzips im Herzen Raum zu geben. Durch die Entfaltung intuitiver
Wahrnehmungsorgane kann die Persönlichkeit nun lernen, Impressionen aus
der göttlichen Welt wahrzunehmen und ihnen zu folgen, damit diese im
menschlichen Wesen Gestalt annehmen können. Im Johannes-Evangelium 3,
Vers 30 heißt es:
Er muss wachsen, ich aber muss weniger werden.
Mit diesen Worten wird eine tiefgreifende Entwicklung angedeutet, die zur
Wiederauferstehung des Geistig-Ewigen im Menschen führt.
Und wo stehen wir jetzt?
Welche Entwicklungen können wir in unserer Welt beobachten?
Seit über 80 Jahren tragen immer mehr Naturwissenschaftler dazu bei, dass
das bisher rein materialistische Weltbild der Menschheit durch ein eher
ganzheitliches Weltbild ergänzt oder gar abgelöst wird, in dem Materie und
Energien, Strahlungen, Quanten, morphische und morphogenetische Felder
ein komplexes Weltgefüge bilden. Gleichzeitig glauben immer mehr Menschen
an eine höhere, lenkende Instanz als Ausgangspunkt allen Lebens, an eine
Instanz, die sehr persönlich und direkt erfahren werden kann.
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