2 Tiefgreifende Wandlungen in der Welt beunruhigen uns Menschen und drängen uns zur Suche nach neuen Antworten. Diese Antworten sind bereits mit unserem Herzen verbunden, denn dort liegt als geistiges Prinzip die Möglichkeit zu einem ganz neuen Beginn verborgen. Was für eine atemberaubende Zeit! Weltweit zerbrechen nicht nur Strukturen, sondern ganze Systeme. Ein großer Weltenwandel hat eingesetzt, der zu grundsätzlichen Paradigmenwechseln in allen Bereichen führt. Signale eines sehr tiefgreifenden Umbruchs sind überall zu erkennen. Kosmische Einflüsse machen sich geltend, die Wertverluste und Unsicherheiten verursachen und gerade dadurch auch große Möglichkeiten mit sich bringen. Eine Möglichkeit ist die Öffnung für ein neues Verständnis vom Sinn des Lebens und für Fragen wie z.B.: Woher komme ich? Warum lebe ich? Wohin gehe ich? Wir können uns diesen Fragen nähern, wenn wir dort suchen, wo alles begann: im Ewigen. Schweigen und große, unendliche Stille erwarten uns dort. Aber auch ursprüngliche, ungeborene Energie. Es ist der Mutterschoß, aus dem die Welt entsprang. Göttliches Licht durchstrahlt alles und alles nimmt darin Gestalt an. Diese geistig-seelische Welt wird in Ägypten und in der Antike als göttliche Welt, bei den Manichäern und anderen als Lichtreich und in der Bibel als himmlische Welt oder Königreich Gottes bezeichnet. Wir verbinden mit dem Begriff „göttliche Welt“ ein Ewigkeits-Dasein, ewigen Frieden, absolute Liebe und vollkommene Harmonie. Aus unmittelbarer Erfahrung kennen wir diese Welt der Vollkommenheit in der Regel nicht. Viele Menschen empfinden aber innerlich, dass eine solche Welt existiert und dass die Suche nach ihr der eigentliche Sinn des menschlichen Lebens ist. Die göttliche Welt ist mit unserem Herzen verbunden. Wir tragen sie als eine still wirkende Sehnsucht in uns. Denn der Mensch ist ein zweifaches Wesen: göttlich seinem Ursprung und ungöttlich der stofflichen Offenbarung nach. © Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes – Lectorium Rosicrucianum e.V. Querlandweg 5 • 31848 Bad Münder • www.rosenkreuz.de 3 Diese Sicht wird durch das Kreuz mit der Rose symbolisiert: Der horizontale Balken steht für unsere irdische Welt. Er wird vom vertikalen Balken, der göttlichen Welt durchkreuzt. Am Schnittpunkt, wo das Vollkommene, Ewige, Göttliche das Unvollkommene, Sterbliche, Irdische berührt, befindet sich die Rose. Sie symbolisiert das geistige Urprinzip im Herzen des Menschen. Aus ihm entspringt alle Sehnsucht nach Freiheit, Vollkommenheit, ewigem Frieden und alles umfassender Liebe. Folgt der Mensch diesem innerlichen Ruf, so setzt eine Seelen- und Bewusstseinsentwicklung ein. Die Persönlichkeit lernt dabei, der Wirksamkeit des geistigen Urprinzips im Herzen Raum zu geben. Durch die Entfaltung intuitiver Wahrnehmungsorgane kann die Persönlichkeit nun lernen, Impressionen aus der göttlichen Welt wahrzunehmen und ihnen zu folgen, damit diese im menschlichen Wesen Gestalt annehmen können. Im Johannes-Evangelium 3, Vers 30 heißt es: Er muss wachsen, ich aber muss weniger werden. Mit diesen Worten wird eine tiefgreifende Entwicklung angedeutet, die zur Wiederauferstehung des Geistig-Ewigen im Menschen führt. Und wo stehen wir jetzt? Welche Entwicklungen können wir in unserer Welt beobachten? Seit über 80 Jahren tragen immer mehr Naturwissenschaftler dazu bei, dass das bisher rein materialistische Weltbild der Menschheit durch ein eher ganzheitliches Weltbild ergänzt oder gar abgelöst wird, in dem Materie und Energien, Strahlungen, Quanten, morphische und morphogenetische Felder ein komplexes Weltgefüge bilden. Gleichzeitig glauben immer mehr Menschen an eine höhere, lenkende Instanz als Ausgangspunkt allen Lebens, an eine Instanz, die sehr persönlich und direkt erfahren werden kann. © Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes – Lectorium Rosicrucianum e.V. Querlandweg 5 • 31848 Bad Münder • www.rosenkreuz.de
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