Hochzeit - Alles für den schönsten Tag1.36 MB

A lles für Ihren schönsten Tag
HST / Seite 37
Unsere
H
Hochzeit
Tragik Alkohol
Die Ehefrau geschlagen, gewürgt und bespuckt
VON ARNO HEIDER
Frau sehr deutlich zu sehen gewesen,
versichert die Zeugin, das könne auch
ihr Mann bestätigen.
Bedrohungen, Beschimpfungen und
aggressives Verhalten seien an der
Tagesordnung gewesen, wenn ihr
Mann getrunken habe, sagte auch die
Noch-Ehefrau, manchmal in Tränen
aufgelöst ob der genauen Nachfragen
der Vorsitzenden des Gerichts. Er
sehe den Alkohol aber nicht als Problem, „obwohl er eine Langzeittherapie hinter sich hat“, sagte die 36-Jährige. Danach habe er wieder heimlich
getrunken und sie auch manchmal
geschlagen. „Mit der flachen Hand ins
Gesicht.“ Im vergangenen Jahr seien
dann Äußerungen im Beisein der Kinder gefallen wie „Wir sollen aufpassen, dass wir die Nacht überleben.“
Sie habe sich dann mit den Kindern in
DEM
einem Zimmer eingeschlossen.
Oberstaatsanwalt Thomas Weyde
SCHWABACH – Da hat Fabian L. und Richterin Dr. Andrea Martin fangerade noch rechtzeitig die Reißleine den den Zeitpunkt gekommen, um
gezogen. Er musste sich vor dem Amts- Fabian L. noch einmal nahezulegen,
gericht verantworten, weil er seine seinen Einspruch gegen den Strafbemittlerweile von ihm getrennt lebende fehl zurückzunehmen. Vor allem auch
Frau geschlagen, gewürgt, bespuckt deshalb, da eine Polizeibeamtin ausgeund beleidigt haben soll. Nach gut sagt hatte, dass sie niemals einen
zwei Stunden Verhandlung zog der großen Belastungseifer bei der Ex des
36-Jährige auf Anraten seines Rechts- Angeklagten feststellen konnte. Die
anwaltes Mathias Hirsch (Kanzlei wollte eher ihre Familie retten, meinFörster) den Einspruch gegen einen te die Beamtin, vor allem die Kinder
Strafbefehl zurück. Bevor seine Kin- schützen.
der aussagen müssen, zahle Fabian L.
lieber die im Strafbefehl festgesetzten Gerade noch rechtzeitig
2700 Euro (90 Tagessätze zu 30 Euro)
Der Staatsanwalt und auch die Richan die Staatskasse, so sein Anwalt.
terin waren entschlossen, den EheFabian L. wollte anfangs der Ver- mann der Nachbarin, der die Würgehandlung die gegen ihn erhobenen male am Hals ebenfalls gesehen haben
Vorwürfe so nicht stehen lassen. Ja, es soll, zu hören sowie einen Rechtsmedihabe im Mai vergangenen Jahres ziner, der über den Angriff gegen den
Streit mit seiner Frau gegeben, sagte Hals und seine möglichen tödlichen
er, gewürgt haben wollte er sie nicht. Folgen etwas sagen kann. Dann gehe
Ja, es habe Mitte Juni erneut eine hefti- es nicht mehr um vorsätzliche Körperge Auseinandersetzung gegeben, sagte verletzung. Als „ultima ratio“ (letzten
er, doch geschlagen und heftig gegen möglichen Schritt) bezeichnete Richteeinen Schuhschrank gedrückt habe er rin Martin die Möglichkeit, zumindest
sie nicht. Dass er sie im August – da die 13-jährige Tochter des Ehepaares
bestand bereits ein Kontaktverbot – hören zu wollen.
bespuckt und als „Russenschlampe“
Sitzungspause.
bezeichnet haben soll, war für ihn
Fabian L. lenkt ein, zieht seinen Eintotal abwegig, „denn meine Frau ist ja spruch gegen den Strafbefehl zurück,
keine Russin.“
gesteht damit seine Taten ein. Die AusSeine Frau sei auf ihn losgegangen, sage seiner 13-jährigen Tochter will
sagte der Angeklagte. Da habe er sie er ihr ersparen. Warum? Dazu sagen
schon mal weggeschubst, von ihm der 36-Jährige und Anwalt Hirsch
fernhalten wollen. Und zum Beweis, nichts.
dass die Gattin ihn „angegriffen“ hat,
„Goldene Brücken“ habe man ihm
legte er Fotos vor, die seine Eltern gebaut, formuliert Richterin Dr.
gemacht hatten und die belegen soll- Andrea Martin zum Schluss. Sie sehe
ten, dass er das Opfer, nicht der Täter einmal mehr, was der abhängige Konwar. Ein ärztliches Attest aus dem sum von Alkohol mit Menschen und
Stadtkrankenhaus Schwabach sollte Familien mache, wenn der Kranke seidas zudem untermauern.
ne Krankheit nicht einsehen wolle,
Die „Ex“ sei ja nur eifersüchtig, „da kapituliere. „Die Krankheit zuzugeich mittlerweile eine neue Beziehung ben, kann auch der Zugang zu einem
habe“, meinte der Umschüler im Lau- neuen Leben sein“, appellierte Martin
fe der Verhandlung, und er unterstell- im Beisein der geschlagenen Frau, um
te der gleichaltrigen Frau, dass sie zum Ausdruck zu bringen, dass sich
schon mal wegen der bevorstehenden Fabian L. erneut dem Thema Alkohol
Scheidung und der Frage des bei einer weiteren Therapie stellen
Umgangsrechtes mit den Kindern muss. Und sie appellierte an beide ParPluspunkte vor Gericht sammeln will. teien, dass sie doch einen Weg finden
Die Aussage einer Nachbarin mögen, den Umgang mit den Kindern
erschütterte freilich die Einlassung in deren Sinne zu regeln.
des 36-Jährigen. Die sagte nämlich,
Fabian L. kann sich nichts mehr leisdass es in der Beziehung von Fabian ten, zumal für ihn ein Kontaktverbot
L. und seiner Frau stets Höhen und zu seiner scheidungswilligen Frau
Tiefen gegeben habe. Streit sei an der besteht. Ignoriert er richterliche
Tagesordnung gewesen, vor allem, Beschlüsse, dann wird er noch mehr
wenn Fabian L. getrunken habe. Am Probleme vor Gericht haben. Frei31. Mai seien Würgemale am Hals der heitsstrafe nicht ausgeschlossen.
Alkoholiker tun sich oft lange Zeit
schwer, sich ihre Krankheit einzugestehen. Alkoholiker haben immer recht.
Sie belügen sich und andere – auch
vor Gericht. Vor dem Amtsgericht
Schwabach appellierte deshalb Richterin Dr. Andrea Martin an den 36-jährigen Fabian L. (Name geändert), sich
endlich der Wahrheit zu stellen. Damit
meinte sie nicht nur den Alkoholismus, sondern auch all die Dinge, die
geschehen waren, wenn Fabian L.
unter der Droge Nummer eins in
Deutschland oder anderen Betäubungsmitteln stand. Was er seiner
Frau angetan hat.
AUS
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GERICHTSSAAL
Diebesgut unter
der Regenjacke
Trotz Verfolgung: Täter
entkamen unerkannt
SCHWABACH — Teure Elektrowerkzeuge haben zwei bislang
unbekannte Täter am Mittwoch,
um die Mittagszeit, in einem Baufachmarkt in der Dr.-Haas-Straße gestohlen.
Der Wert der Beute: rund 1500
Euro. Die Täter – zwei osteuropäisch anmutende Männer, so die
Polizei – wirkten beim Diebstahl
zusammen, indem sie an der Kasse Waren für etwa fünf bis zehn
Euro bezahlten und damit ein normales Kundenverhalten vortäuschten. Einer der beiden Unbekannten hatte eine auffallend
große Regenjacke an, was einen
der Mitarbeiter des Baustoffhandels stutzig werden ließ.
Bei der anschließenden Überprüfung des Maschinenbestands
wurde prompt sogleich das Fehlen zweier Exzenterschleifer und
eines Akku-Bauschraubers festgestellt.
Obwohl ein Mitarbeiter der Firma die Täter zunächst zu Fuß und
anschließend in seinem Pkw verfolgte, gelang es den Männern mit
ihrem blauen Kleinwagen – vermutlich VW Polo – in Richtung
Nürnberger Straße unerkannt zu
entkommen. Die Polizeiinspektion Schwabach ermittelt.
POLIZEIREPORT
Betrüger aufgesessen
KAMMERSTEIN — Ein 45-Jähriger
aus Kammerstein fiel einem Internetbetrüger zum Opfer. Der Geschädigte
wollte über ein Kleinanzeigenportal
im Internet einen iPod erwerben. Er
überwies dem vorerst unbekannten
Täter das Geld, erhielt daraufhin
jedoch trotz mehrfacher Aufforderung keine Ware. Dem gutgläubigen
Opfer blieb daraufhin nur noch der
Weg zur Polizei. Die Ermittler der
Polizei Schwabach konnten den Täter
überführen. Es handelt sich um einen
ebenfalls 45-jährigen Serienbetrüger
aus dem Raum Berlin. Die dortige Kriminalpolizei wurde eingeschaltet.
Mülltonne in Flammen
GUSTENFELDEN — Am Mittwoch, zwischen 16 und 16.15 Uhr,
brannten an einem Anwesen in der
Waldstraße in Gustenfelden zwei
Mülltonnen. Die Mülltonnen waren
an der Hofeinfahrt vor der Garage
abgestellt. Der Brand wurde vom
Grundstückseigentümer bereits unmittelbar nach Entdecken des Feuers
gelöscht. Ein Einsatz der Feuerwehr
war nicht notwendig. Durch die Flammen wurden die Hauswand der Garage verrußt und die Stoßstange des
danebenstehenden Pkws leicht beschädigt. Der entstandene Sachschaden
wird auf rund 400 Euro geschätzt. Die
Ursache des Brandes steht noch nicht
fest. Wer kann der Polizei Schwabach
Hinweise zur Ursache des Brandes
geben?
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wenn es natürlich genauso oft vorkomme,
dass die Braut sich in ein Kleid verliebe, das
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Text & Bild: Robert Schmitt