Nr. 2, 2015

Nr. 2 /2015
Natur- und Man-madeKatastrophen 2014:
Massive Schäden durch
starke Konvektionsgewitter
und Winterstürme
1 Zusammenfassung
2Katastrophen 2014:
Weltweiter Überblick
7 Regionaler Überblick
16Schwere Konvektionsgewitter: Eine globale und zunehmende Gefahr
25Tabellen zum Berichtsjahr 2014
50Begriffe und Selektionskriterien
Zusammenfassung
Es gab einen Rekord von 189 Naturkatastrophenereignissen im Jahr 2014.
Im Jahr 2014 kam es zu insgesamt 336 Katastrophenereignissen. Davon waren 189 Naturkatastrophen – bis dato absoluter Rekord – und 147 von Menschen verursachte Katastrophen, sogenannte Man-made- oder technische Katastrophen.
Mehr als 12 700 Menschen verloren dabei ihr Leben oder gelten als vermisst.
Die weltweiten Schäden durch
Katastrophenereignisse beliefen sich 2014
auf USD 110 Milliarden. Am stärksten
betroffen war Asien.
Der wirtschaftliche Gesamtschaden aus Katastrophenereignissen belief sich 2014
auf rund USD 110 Milliarden. Damit ist er niedriger als der Schaden von USD 138
Milliarden im Jahr 2013 und liegt deutlich unter dem inflationsbereinigten
Zehnjahresdurchschnitt von USD 200 Milliarden. Am stärksten betroffen war Asien.
Die Zyklone im Pazifik verursachten dort die grössten Schäden. Die übrigen Schäden
sind vorwiegend auf Wetterereignisse in Nordamerika und Europa zurückzuführen.
Die versicherten Schäden lagen bei USD
35 Milliarden und waren insbesondere
auf schwere Konvektionsgewitter in den
USA und in Europa sowie auf den harten
Winter in den USA und in Japan
zurückzuführen.
Die versicherten Schäden beliefen sich auf USD 35 Milliarden. Dieser Wert liegt
nicht nur unter dem Schadenvolumen von 2013 mit USD 44 Milliarden, sondern
auch deutlich unter dem inflationsbereinigten Zehnjahresdurchschnitt von USD 64
Milliarden. Wie in den Jahren zuvor ist dies hauptsächlich auf die ruhigere
Hurrikansaison in den USA zurückzuführen. Von den versicherten Schäden entfielen
USD 28 Milliarden auf Naturkatastrophen und USD 7 Milliarden auf Man-madeEreignisse. In den USA und in Europa wurden die meisten Schadenforderungen
durch schwere Sommergewitter (auch bezeichnet als schwere Konvektionsgewitter)
ausgelöst. Der harte Winter in den USA und in Japan war 2014 eine weitere wichtige Ursache für Schadenforderungen.
Die Zahl der Opfer von
Katastrophenereignissen war 2014 die
niedrigste seit Beginn der
Aufzeichnungen.
Die Zahl der Opfer von Katastrophenereignissen war 2014 die niedrigste seit Beginn
der Aufzeichnungen, obwohl die Zahl der Naturkatastrophen innerhalb eines einzigen Jahres alle bisherigen Rekorde brach. Die geringeren Opferzahlen waren vor allem Verbesserungen bei den Frühwarnsystemen und in der Notfallvorsorge geschuldet. Fortschritte bei lokalen Präventions- und Minderungsmassnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit werden in der Zukunft eine wichtige Rolle
spielen, um diese Zahlen weiter zu reduzieren, insbesondere vor dem Hintergrund
der immer häufigeren klimawandelbedingten Naturkatastrophen.
Da die Schäden durch schwere
Konvektionsgewitter zunehmen,
gewinnen effektivere Werkzeuge zur
Risikomodellierung immer mehr an
Bedeutung.
Schwere Konvektionsgewitter1 umfassen Tornados, Hagel, Gewitter, heftige Regenfälle sowie Sturzfluten und stellen für die moderne Gesellschaft eine erhebliche
Bedrohung dar. Durch ihre gebündelte Wirkung in dicht besiedelten Gebieten können
diese Unwetter erhebliche Ernteausfälle sowie Schäden an Sachwerten und Fahrzeugen verursachen. Dieses sigma widmet Konvektionsgewittern und den daraus
resultierenden versicherten Schäden ein eigenes Kapitel. Das steigende Gefahrenpotenzial infolge der wirtschaftlichen Entwicklung und der damit verbundenen
Bevölkerungsexpansion und Urbanisierung deutet – neben anderen Faktoren – darauf hin, dass die Schäden durch schwere Wetterereignisse weiter zunehmen
dürften. Dies erfordert effektivere Werkzeuge zur Modellierung der Risiken im
Zusammenhang mit den verschiedenen Gefahrengruppen in der Familie der schweren Konvektionsgewitter.
1 Massgebliches Kriterium für die Einstufung eines Konvektionsgewitters als «schwer» ist in der Regel die Grenze, bei der ein Schaden zu erwarten ist. Diese beginnt meist ab einer Windgeschwindigkeit von 90 km/h und/oder einem Durchmesser von 2 cm für Hagelkörner Hagelkörner in Ländern mit dem
metrischen System bzw. 1 Inch (2,5 cm) in den Vereinigten Staaten.
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 1
Katastrophen 2014: Weltweiter Überblick
336 Ereignisse
Im Jahr 2014 kam es zu 189 Natur- und
147 Man-made-Katastrophen.
Nach sigma-Kriterien kam es 2014 zu 336 Katastrophenereignissen gegenüber 325 im Jahr 2013. Davon waren 189 Naturkatastrophen, die höchste in einem Jahr aufgezeichnete Zahl überhaupt. Im Jahr 2013 waren es nur 147. Die Zahl der
Man-made-Katastrophenereignisse fiel von 159 im Jahr 2013 auf 147.
Abbildung 1
Zahl der Ereignisse 1970–2014
300
250
200
150
100
50
0
1970
1975
1980
1985
Man-made-Katastrophen
1990
1995
2000
2005
2010
Naturkatastrophen
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Was macht eine Katastrophe aus?
Nach sigma-Kriterien wird ein Ereignis als Katastrophe eingestuft und in die sigmaDatenbank aufgenommen, wenn die versicherten Schäden, der Gesamtschaden
oder die Zahl der Opfer, die daraus entstehen, bestimmte Schwellenwerte übersteigen. In der folgenden Tabelle sind diese Schwellenwerte aufgeführt.
Tabelle 1
Die sigma-Selektionskriterien, 2014
Versicherte Schäden (Schwellenwert in USD Mio.)
Schiffskatastrophen
Luftfahrtkatastrophen
Andere Ereignisse
19,6
39,3
48,8
oder wirtschaftlicher Gesamtschaden (Schwellenwert in USD Mio.)
97,6
oder Personenschäden
Tote oder Vermisste
Verletzte
Obdachlose
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
2 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
20
50
2000
Zahl der Opfer: 12 777
2014 steht in der sigma-Statistik an
vierzigster Stelle der Jahre mit den
meisten Todesopfern.
Im Jahr 2014 kam es bei Natur- und Man-made-Katastrophenereignissen zu mehr
als 12 700 Toten oder Verletzten. Diese Zahl ist eine der niedrigsten seit der Aufzeichnung, auch wenn die Zahl der Naturkatastrophen die bislang höchste innerhalb
eines einzigen Jahres gemessene war. Die Zahl der Todesopfer hat sich gegenüber
2013 fast halbiert und lag deutlich unter dem Durchschnitt von rund 66 000
Menschen, die seit 1990 jährlich bei Katastrophenereignissen ums Leben kamen.
Ein Erdbeben im chinesischen Yunnan im August forderte die meisten Todesopfer: Es hinterliess mindestens 731 Tote und Vermisste.
2014 forderten Naturkatastrophen rund
7 000 Menschenleben.
Weltweit gab es 2014 bei Naturkatastrophen rund 7000 Tote und Vermisste. Die meisten Menschen starben bei Erdbeben, Hochwasser oder anderen schweren Unwetterereignissen. Neben dem Erdbeben in China forderten
Überschwemmungen durch starken Monsunregen im indischen Bundesstaat
Jammu und Kashmir sowie in den angrenzenden Regionen Pakistans 665
Menschenleben. Auch winterliche Kältewellen forderten viele Opfer. Gemäss der
amtlichen Statistik gab es 505 kältebedingte Todesfälle in Peru; unter den Toten befanden sich überwiegend Kinder und ältere Menschen. Ausserdem kamen bei
Überschwemmungen und Erdrutschen in Afghanistan, Nepal und Sri Lanka viele
Menschen ums Leben.
Mehr als 5 700 Menschen starben bei
Man-made-Katastrophen, viele davon
bei Schiffskatastrophen.
Technische Katastrophen forderten mehr als 5700 Menschenleben, etwa gleich viele wie 2013. Allein beim Untergang einer Passagierfähre in Südkorea ertranken
304 Menschen. Insgesamt starben 2014 bei Schiffskatastrophen 2118 Menschen,
fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Viele Flüchtlinge aus kriegszerrütteten
Ländern ertranken auf ihrer Suche nach einem besseren Leben.
Auch Luftfahrtkatastrophen und
Terrorismus kosteten viele
Menschenleben.
Weitere Man-made-Katastrophen mit vielen Todesopfern waren ein Brand in einem
Kohlebergwerk in der Türkei (301 Tote), ein Flugzeugabsturz in der Ukraine (298 Tote)
und ein Flugzeugunglück im Indischen Ozean (239 Tote). Insgesamt forderten
Luftfahrtkatastrophen 960 Menschenleben, mehr als fünfmal so viele wie im Vorjahr.
Terroranschläge in verschiedenen Weltregionen kosteten 1361 Menschen das
Leben gegenüber 1192 im Jahr 2013. Durch Grossbrände und Explosionen starben
490 Menschen, was einem Viertel der Opferzahl des Vorjahres entspricht.
Abbildung 2 Zahl der Opfer 1970–2014
10 000 000
1 1970: Sturm- und Flutkatastrophe,
Bangladesh
2 1976: Erdbeben, China
3 1991: Tropischer Zyklon Gorky,
Bangladesh
4 2004: Erdbeben, Tsunami im Indischen
Ozean
5 2008: Tropischer Zyklon Nargis,
Myanmar
6 2010: Erdbeben, Haiti
1 000 000
1
2
4
3
100 000
5
6
10 000
1000
1970
1975
1980
1985
Man-made-Katastrophen
1990
1995
2000
2005
2010
Naturkatastrophen
Anmerkung: Die Skala ist logarithmisch – von einem Band zum nächsten verzehnfacht sich die Opferzahl.
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 3
Katastrophen 2014: Weltweiter Überblick
Wirtschaftlicher Gesamtschaden: USD 110 Milliarden
Der Gesamtschaden lag 2014 deutlich
unter dem zehnjährigen Durchschnitt.
Der geschätzte wirtschaftliche Gesamtschaden2 aus Natur- und Man-madeKatastrophen belief sich 2014 auf rund USD 110 Milliarden. Damit ist er niedriger als der Schaden von USD 138 Milliarden im Jahr 2013 und liegt weit unter dem inflationsbereinigten Zehnjahresdurchschnitt von USD 200 Milliarden. Im Jahr 2014
machten die Schäden infolge von Katastrophenereignissen 0,14 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus; dieser Anteil liegt ebenfalls unter dem zehnjährigen
Durchschnitt von 0,30 %.
Die Naturkatastrophenschäden betrugen
rund USD 101 Milliarden.
Die Schäden infolge von Naturkatastrophen beliefen sich 2014 auf rund USD 101
Milliarden. Sie entstanden vor allem durch Hochwasser, tropische Wirbelstürme und
schwere Konvektionsgewitter in Asien, Nordamerika und Europa.
Tabelle 2 Gesamtschaden 2014, in USD Milliarden
und als % des BIP
Regionen
in USD Mrd. *
in % des BIP
29
8
16
1
52
2
2
110
200
0,15%
0,15%
0,07%
0,06%
0,21%
0,12%
Nordamerika
Lateinamerika/Karibik
Europa
Afrika
Asien
Ozeanien/Australien
Meer/Weltraum
Total
Zehnjahresdurchschnitt**
0,14%
0,30%
* Gerundet
** Inflationsbereinigt
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Man-made-Katastrophen verursachten
einen Gesamtschaden von USD 9 Milliarden.
Der Anteil von Man-made-Katastrophen am Gesamtschaden von USD 110 Milliarden
im Jahr 2014 wird auf USD 9 Milliarden geschätzt, was in etwa dem Vorjahrsniveau
entspricht.
2 Im Folgenden als «Gesamtschaden» bezeichnet.
4 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Versicherte Schäden: USD 35 Milliarden
Die versicherten Schäden für
Naturkatastrophen lagen im vergangenen
Jahr unter dem Durchschnitt ...
Es wird geschätzt, dass vom Gesamtschaden, der 2014 durch Natur- und Man-madeKatastrophen verursacht wurde, nahezu ein Drittel, also rund USD 35 Milliarden,
durch Versicherungen gedeckt war. Naturkatastrophen verursachten USD 28
Milliarden Schadenforderungen. Das ist der tiefste Wert seit 2009, und er liegt etwa bei der Hälfte des bisherigen inflationsbereinigten Zehnjahresdurch-schnitts
(USD 58 Milliarden). Man-made-Katastrophen verursachten 2014 Schadenforderungen in Höhe von USD 7 Milliarden. Das ist weniger als im Vorjahr, als
Schäden von USD 8 Milliarden verzeichnet wurden.
... und machten 0,04 % des BIP aus.
Der Anteil der Naturkatastrophenschäden am globalen BIP lag 2014 bei 0,04 %,
derjenige an den Nichtleben-Direktprämien bei 1,8 % und damit unter dem jeweiligen Zehnjahresdurchschnitt von 0,08 bzw. 3,8 %.
Abbildung 3 Versicherte Katastrophenschäden
1970–2014, in USD Milliarden, zu
Preisen von 2014
140
120
100
80
60
40
20
0
1970
1975
1980
Erdbeben/Tsunamis
1985
1990
1995
Wetterbedingt
2000
2005
2010
Man-made-Katastrophen
Gleitender Zehnjahresdurchschnitt der gesamten versicherten Schäden
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Das grösste versicherte Einzelereignis
fand in den USA statt.
Neun Katastrophen verursachten 2014 Schadenforderungen von USD 1 Milliarde
oder mehr (siehe Tabelle 6 auf Seite 25). Ein schweres Konvektionsgewitter mit
Sturm und Hagel über einen Zeitraum von fünf Tagen in den USA im Mai war mit einem geschätzten versicherten Schaden von USD 2,9 Milliarden das teuerste Einzelereignis des Jahres. Das zweitteuerste Ereignis war ein Wintersturm in Japan, der Schadenforderungen in Höhe von USD 2,5 Milliarden verursachte. Der
Hagelsturm Ela in Europa führte im Juni zu versicherten Schäden in Höhe von USD 2,2 Milliarden, und im September verursachte der Hurrikan Odile in Mexiko
weitere USD 1,7 Milliarden.
Die weltweite Deckungslücke lag 2014
bei USD 75 Milliarden.
Abbildung 4 zeigt die unterschiedliche Entwicklung der versicherten und der
Gesamtschäden. Die Differenz zwischen diesen beiden Werten wird als Deckungsbzw. Finanzierungslücke bezeichnet. Es handelt sich hierbei um Katastrophenschäden, die nicht von Versicherungen abgedeckt sind. Die Deckungslücke belief
sich im Jahr 2014 auf USD 75 Milliarden. Die mit gleitenden Zehnjahresdurchschnitten geglätteten Gesamtschäden haben zwischen 1979 und 2014 mit 11.4%
pro Jahr rascher zugenommen als die versicherten Schäden (10.7%).
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 5
Katastrophen 2014: Weltweiter Überblick
Abbildung 4 Versicherte und nicht versicherte
Schäden 1970–2014, in USD Milliarden
zu Preisen von 2014
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
1970
1975
1980
Versicherte Schäden
1985
1990
1995
2000
2005
2010
Nicht versicherte Schäden
Gleitender Zehnjahresdurchschnitt der versicherten Schäden
Gleitender Zehnjahresdurchschnitt der wirtschaftlichen Gesamtschäden
Gesamtschaden = versicherte + nicht versicherte Schäden
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Die Deckungslücke kann durch eine
bessere Versicherungsdurchdringung
verringert werden.
6 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Die wirtschaftliche Entwicklung, das Bevölkerungswachstum, eine höhere
Wertkonzentration in exponierten Gebieten und der Klimawandel führen dazu, dass
die ökonomischen Auswirkungen von Naturkatastrophen zunehmen. Diese Faktoren
vergrössern die Deckungslücke, sofern die Versicherungsdurchdringung nicht langfristig im gleichen Masse wächst.
Regionaler Überblick
Die grössten versicherten Schäden
entstanden 2014 in Nordamerika und
Europa.
Tabelle 3 Anzahl Ereignisse und Opfer, Höhe der
versicherten und wirtschaftlichen
Schäden 2014 nach Region
Starke Sommergewitter (oder Konvektionsgewitter) und der strenge Winter in den
USA und in Europa verursachten 2014 die weltweit höchsten versicherten Schäden.
In Asien verursachten der Zyklon Hudhud und weitere grössere Stürme die höchsten
versicherten Schäden in der Region, während ein Erdbeben in China und die
Überschwemmungen durch starken Monsunregen in Indien sowie Pakistan die
meisten Todesopfer forderten.
Versicherte
Schäden
Region
Nordamerika
Lateinamerika/Karibik
Europa
Afrika
Asien
Ozeanien/Australien
Meer/Weltraum
Welt
Anzahl
Opfer
in
in % USD Mrd.
51
206
1,6%
31
883
6,9%
37
763
6,0%
47 2506 19,6%
130 7093 55,5%
7
206
1,6%
33
1120
8,8%
336 12 777 100,0%
Wirtschaftliche
Schäden
in
in % USD Mrd.
17,5 50,4%
2,3
6,5%
6,6 19,1%
0,8
2,3%
5,2 15,0%
1,0
2,9%
1,3
3,8%
34,7 100,0%
in %
28,6
26,0%
8,2
7,4%
15,9
14,4%
1,5
1,3%
51,7
47,5%
2,3
1,9%
1,7
1,6%
109,9 100,1%
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Nordamerika
In Nordamerika verursachten
Konvektionsgewitter und Winterstürme
die grössten Schäden.
Nordamerika war 2014 die Region mit den höchsten versicherten Schäden, die sich
auf insgesamt USD 17,5 Milliarden beliefen. Verursacht wurden die Schäden vor allem durch Konvektionsgewitter und eine Reihe von Winterstürmen in den USA.
Fünf Einzelereignisse, allesamt in den USA, verursachten jeweils einen versicherten
Schaden von USD 1 Milliarde oder mehr. Kanada erlebte im vergangenen Jahr relativ
wenige Katastrophen.
Tornados und Hagel verursachten im Mai
und Juni grosse Schäden.
Mitte Mai sorgte eine Reihe schwerer konvektiver Stürme über einen Zeitraum von
fünf Tagen für grosse Hagelmengen und starke Winde über den Rocky Mountains
sowie in den Bundesstaaten im mittleren Westen und im Osten der USA. Am
schwersten betroffen waren dabei Pennsylvania, Colorado und Illinois. Diese
Unwetter verursachten einen versicherten Schaden in Höhe von USD 2,9 Milliarden,
was sie zum teuersten Einzelereignis in diesem Jahr machte. Ein weiteres Hagelereignis im Juni verursachte erhebliche Schäden an Gebäuden und Ackerland, insbesondere in Nebraska. Diese schweren Hagelstürme und ein Tornado in der gleichen
Region verursachten einen versicherten Gesamtschaden von USD 1,3 Milliarden.
Auch im Juli erlitten die Mais- und Sojakulturen in Zentralnebraska Schäden, wiederum verursacht durch Hagel. Der Juli ist die wichtigste Wachstumsperiode für Getreide.
Die Anzahl der Tornadoereignisse in den
USA lag 2014 deutlich unter dem
langjährigen Durchschnitt ...
Die Anzahl der Tornadoereignisse in den USA lag das dritte Jahr in Folge unter dem
Durchschnitt. Das Storm Prediction Centre der US-Behörde für Wetter und
Ozeanografie (National Oceanic and Atmospheric Administration, NOAA) erfasste
2014 nach vorläufigen Angaben 888 Tornados. Diese Zahl liegt deutlich unter dem
seit 1990 gemessenen Durchschnitt von 1 235 Tornados pro Jahr und macht nicht
einmal die Hälfte der 1811 Tornadoereignisse aus, die im Rekordjahr 2004 gezählt
wurden. Ausserdem gehört sie zu einer der niedrigsten Zahlen seit der Einführung
des Doppler-Radars Anfang der 1990er-Jahre.
... dennoch steht 2014 an vierter Stelle
der Jahre mit den höchsten versicherten
Schäden aus Tornadoereignissen.
Dennoch beliefen sich die versicherten Schäden auf schätzungsweise USD 13
Milliarden, und damit steht 2014 in der sigma-Statistik an vierter Stelle der Jahre mit den höchsten versicherten Schäden aus Tornadoereignissen und Gewittern. Vier
der Gewitter verursachten Schäden von USD 1 Milliarde oder mehr. Im Jahr 2013
war dies bei drei Ereignissen der Fall.
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 7
Regionaler Überblick
Die Schäden durch den harten Winter
lagen über dem Durchschnitt.
Die Wintersaison 2014 in den USA war sehr aktiv und brachte mehrere Winterstürme
mit heftigen Schneefällen, eisigen Winden und langen Zeiträumen mit Minustemperaturen. Anfang Januar verursachte ein Wintersturm grosse Schäden in 17 Bundesstaaten. Dabei erreichte der Schnee sogar Florida. Der Schaden wurde
auf USD 1,7 Milliarden geschätzt und war vor allem gefrorenen Wasserleitungen,
dem Gewicht von Schnee und Eis sowie Wasserschäden an Wohn- und Geschäftsgebäuden geschuldet. Insgesamt lag der versicherte Schaden aus Winterereignissen
in den USA im Jahr 2014 bei USD 2,4 Milliarden und war somit mehr als doppelt so
hoch wie der Zehnjahresdurchschnitt.
Heftige Regenfälle lösten in Teilen des
Nordostens schwere Überschwemmungen
aus, und Arizona erlebte seinen regenreichsten Tag überhaupt.
Im August sorgte ein langsames Tiefdruckgebiet für Regenfälle mit Niederschlagsmengen von mehr als 12,7 cm, was zu grossflächigen Überschwemmungen in mehreren Städten in ganz Michigan führte. Am stärksten betroffen war die
Metropolregion Detroit. Auch in Maryland und Long Island, New York, verursachte
das gleiche Tiefdruckgebiet Überschwemmungen. In Islip, New York, wurde ein neuer 24-stündiger Niederschlagsrekord erreicht. Ersten Schätzungen zufolge belief
sich der Gesamtschaden auf USD 1,6 Milliarden, wovon etwa ein Drittel versichert
war. Einen Monat später, am 8. September, verzeichnete Phoenix, Arizona seinen regenreichsten Tag seit Beginn der Aufzeichnungen.3
Trotzdem erlebte Kalifornien sein
trockenstes Jahr überhaupt ...
Im Westen der USA gab es jedoch sonst nur sehr wenig Niederschlag. Kalifornien erlebte 2014 sein trockenstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn. Nach zwei besonders
trockenen Jahren in Folge wurde im Januar der Ausnahmezustand erklärt, und es
folgten Massnahmen zur Vorbereitung auf eine Wasserknappheit. Ende September
wurden 58 % der Fläche Kaliforniens im US Drought Monitor mit der schlechtesten
Kategorie als «aussergewöhnlich» trocken bewertet; mehr als 80 % davon waren von
«extremer» Dürre betroffen.4 ... was einen Gesamtschaden von
schätzungsweise USD 2,2 Milliarden
nach sich zog, vornehmlich in der
Landwirtschaft.
Kalifornien ist ein wichtiger Produzent von Obst, Gemüse, Nüssen und Milchprodukten. Durch seine umfangreiche Wasserinfrastruktur mit Grundwasserpumpen
konnte der Bundesstaat dem Wassermangel entgegenwirken. Dennoch erlitt die
Landwirtschaft einen versicherten Schaden von schätzungsweise USD 1,5 Milliarden.
Insgesamt entstand ein wirtschaftlicher Schaden von USD 2,2 Milliarden.5 Die ver- sicherten privaten Schäden waren aufgrund der zunehmenden Beteiligung der
Landwirte am staatlichen Versicherungsprogramm nach Inkrafttreten des Federal
Crop Insurance Act von 1980 sowie nach 1995, als erstmals eine Katastrophenversicherung (CAT) für Sonderkulturen wie Obst, Gemüse und Nüsse abgeschlossen
werden konnte, begrenzt. Die Trockenphase war Anfang 2015 noch nicht überstanden und wird Schätzungen zufolge noch einige Zeit andauern. Da sich die Grundwasserabsenkung auf die Kosten für die Bewässerung auswirken dürfte, werden die
Schäden in der Landwirtschaft tendenziell zunehmen.
3 Record-breaking rain in Arizona, NOAA,10. September 2014, http://www.climate.gov/news-features/
event-tracker/record-breaking-rain-arizona
4 R. Heim, California, US Drought Monitor, 20. September 2014, http://droughtmonitor.unl.edu/
MapsAndData/MapArchive.aspx
5 R. Howitt, Josué Medellin-Azuara, Duncan MacEwan et al., Economic Analysis of the 2014 Drought for
California Agriculture, Center for Watershed Sciences, University of California, UC Agricultural Issues
Center and ERC Economics, 23. Juli 2014, S. 10, https://watershed.ucdavis.edu/files/biblio/
DroughtReport_23July2014_0.pdf
8 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Die nordatlantische Hurrikansaison 2014
verlief sehr ruhig.
In der nordatlantischen Hurrikansaison 2014 wurden acht benannte Stürme registriert
(2013 waren es 13). Sechs davon erreichten Hurrikanstärke (2013 waren es zwei).
Zwei davon waren schwere Hurrikane der Kategorie 3 oder höher auf der SaffirSimpson-Skala; im Jahr 2013 gab es keine derartigen Hurrikane. Nur Hurrikan
Arthur, der erste benannte Sturm der Saison, traf die USA im vergangenen Jahr. Laut National Weather Service war es der erste Hurrikan der Kategorie 2 seit
Hurrikan Ike im Jahr 2008.6 Der Sturm verursachte Stromausfälle sowie kleinere
Überschwemmungen und Sachschäden. 2014 war das neunte Jahr in Folge (seit
2005), in dem kein schwerer Hurrikan (Kategorie 3 oder höher) in den USA auf Land
traf.7 Das war der längste Zeitraum ohne schwere Hurrikane seit den 1860er-Jahren.
Das stabile Wetter erschwerte die
Sturmbildung.
Berücksichtigt man die Anzahl, die Gesamtstärke und die Dauer der benannten
Stürme und Hurrikane, so war 2014 die zehntruhigste nordatlantische Hurrikansaison seit Beginn der Aufzeichnungen 1950. Nach Angaben des Climate Prediction
Centre der US-Behörde für Wetter und Ozeanografie erschwerten das stabile Wetter
und die gleichzeitig hohe Windscherung in weiten Teilen der Hauptentstehungsgebiete von Hurrikanen die Sturmbildung.
Das Erdbeben South Napa verursachte
begrenzte Schäden.
Das Erdbeben South Napa mit einer Stärke von 6,0 auf der Momenten-MagnitudenSkala8 (Mw) traf am 24. August 2014 die Region nördlich von San Francisco. Es war
das stärkste in der San Francisco Bay Area seit dem Erdbeben Loma Prieta 1989.
Das Beben verursachte Bauschäden, vor allem an altem unbewehrtem Mauerwerk,
sowie Sachschäden, insbesondere in den zahlreichen Fasslagern der örtlichen
Weinindustrie. Der geschätzte versicherte Schaden von USD 0,15 Milliarden war
durch die niedrige Versicherungsdurchdringung in der Region begrenzt. Trotz des
hohen Erdbebenrisikos werden im Verwaltungsbezirk San Francisco und in
Kalifornien insgesamt nur wenige Versicherungen abgeschlossen, selbst bei
Gewerbeimmobilien.
In Kanada lagen die versicherten
Schäden unter dem Durchschnitt ...
In Kanada waren die grössten Schäden einer Reihe von Gewittern in Calgary,
Alberta, geschuldet, die Mitte August einen versicherten Schaden von USD 0,46
Milliarden verursachten. Nach Rekordschäden im Jahr 2013 wurden in Kanada im
Jahr 2014 nur wenige Naturkatastrophen verzeichnet.
... aber es starben 17 Menschen bei
einem Brand in einem Altenheim.
Im Hinblick auf Man-made-Katastrophen verursachte ein Brand in einer petro- chemischen Anlage in Texas, USA, den grössten versicherten Schaden. Ein weiteres
grosses Ereignis war ein Brand in einem Altenheim in Kanada im Januar, der 17 Menschenleben kostete.
6 Hurricane Arthur, National Weather Service, 3.–4. Juli 2014, http://www.weather.gov/mhx/Arthur
7 Hurrikan Sandy verursachte 2012 den bislang drittgrössten Schaden aus einem Unwetterereignis, gilt
aber mit Kategorie 1 nicht als «schwerer» Hurrikan auf der Saffir-Simpson-Skala. Das Schadenausmass
ist auf die enorme Reichweite des Sturms und die damit verbundene schwere Sturmflut in den
betroffenen Regionen an Land zurückzuführen.
8 Mithilfe der Momenten-Magnituden-Skala wird die Stärke von Erdbeben auf der Grundlage der Stelle
gemessen, an der die Erde durch ein Beben erschüttert wird. Für weitere Informationen dazu siehe
Artikel «Measuring the Size of an Earthquake» von US Geological Survey unter http://earthquake.usgs.
gov/learn/topics/measure.php
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 9
Regionaler Überblick
Europa
Die grössten Schäden in Europa
verursachten Hagel, Wind und
Überschwemmungen.
In Europa verursachten Natur- und Man-made-Katastrophen 2014 einen
Gesamtschaden von USD 15,9 Milliarden. Die versicherten Schäden betrugen USD 6,6 Milliarden. Konvektionsgewitter und starke Niederschläge in einigen
Ländern waren für die meisten Schäden verantwortlich.
Der Balkan wurde von verheerenden
Überschwemmungen getroffen ...
In der dritten Maiwoche sorgte das Tiefdruckgebiet Yvette für starke Regenfälle in
Serbien, Bosnien und Kroatien. In einigen Regionen waren dies die heftigsten
Niederschläge seit 120 Jahren. Mehrere Dämme brachen, und die darauf folgenden
Überschwemmungen und Murgänge zerstörten Häuser, Infrastruktur und Ernten.
Auf die Verwüstung folgten Schäden von USD 3 Milliarden, von denen ein Grossteil
nicht versichert war. Bei der Naturkatastrophe mit der höchsten Opferzahl in Europa
starben im vergangenen Jahr 82 Menschen.
... während in Frankreich, Belgien und
Deutschland vor allem Hagelfälle und
Stürme grössere Schäden verursachten.
Anfang Juni sorgte das Tiefdruckgebiet Ela für schwere Hagelstürme in Frankreich
und Belgien sowie starke Winde in Deutschland. Nach einer Zeit überdurchschnittlicher Temperaturen zogen die schweren Stürme von Nordwesteuropa nach
Südosten. Der zusätzliche Warmluftzustrom schaffte schliesslich die Bedingungen
für starke Winde, Gewitter, Niederschläge und Hagel. Die Schäden in Teilen
Nordfrankreichs, Belgiens und im Nordwesten Deutschlands waren erheblich. Mehr
als 600 000 Häuser und 500 000 Fahrzeuge wurden beschädigt, und der damit
verbundene versicherte Schaden belief sich auf USD 2,2 Milliarden. Ela ist in der sigma-Statistik das zweitteuerste Konvektionsgewitter in Europa nach dem
Hagelsturm Andreas ein Jahr zuvor.
Hagelfälle und andere schwere
Konvektionsgewitter kommen in Europa
sehr häufig vor.
Das Risiko steigender Hagelschäden in Europa
Hagel ist in Europa nichts Ungewöhnliches und gilt als eine der grössten Ursachen
für Sachschäden im privaten, gewerblichen und landwirtschaftlichen Bereich. Zu
den Gebieten mit signifikantem bis hohem Hagelrisiko zählen Mittel-, Ost- und
Südeuropa, einschliesslich der Gebirgsregionen der Alpen und der Pyrenäen.
Hagelstürme können separat, sehr häufig aber auch im Rahmen grösserer
Konvektionsgewitter auftreten, die mitunter auch Sturm- und Hochwasserschäden
verursachen können. In Europa sind Hagel und Sturzfluten in der Regel die wichtigsten Faktoren für Schäden durch schwere Konvektionsgewitter. Eine vollständige
Bewertung der Auswirkungen schwerer Hagelereignisse über lokale Schadensmeldungen hinaus wird meist durch das geringe räumliche Ausmass und das Fehlen
einheitlicher Nachweisverfahren begrenzt.9 9 H. J. Punge, K. M. Bedka, M. Kunz et al., A new physically based stochastic event catalog for hail in
Europe, Natural Hazards, Vol. 73, Ausgabe 3, September 2014, S. 1625–1645.
10 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Hagelschäden sind in Gebäude- versicherungspolicen in Europa standardmässig gedeckt ...
Dennoch sind Hagelschäden in Westeuropa standardmässig von Gebäudeversicherungspolicen, die als Kombiprodukte zum Schutz vor Sturmschäden abgeschlossen werden, gedeckt. Die Versicherungsdurchdringung für diese Gefahren beträgt in dieser Region (ohne Italien) mehr als 75 %. In einigen Ländern (z. B. in
Frankreich, der Schweiz und Belgien) sind neben dem Schutz vor Brandschäden
Versicherungen mit Hagel- und Sturmabdeckung Pflicht,10 weshalb die versicherten
Schäden nach Hagelstürmen hoch sein können.
Abbildung 5 Hagelrisikokarte für Europa
Quelle: Swiss Re CatNet®
... und das Schadenpotenzial nimmt seit
einiger Zeit drastisch zu.
Das Schadenpotenzial in Europa nimmt durch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung seit einiger Zeit zu. Darüber hinaus steigt die durchschnittliche
Höhe der Schadenforderungen, da die modernen Baustoffe für Wärmedämmung
und Energieerzeugung anfällig für Hagelschäden sind. Durch die örtlich begrenzte
Natur von Hagelereignissen sind die möglichen Gesamtschäden begrenzt, insbesondere im Vergleich zu Schäden durch Winterstürme, dem grössten Wetterrisiko in
Europa. Der Schadenverlauf der vergangenen zwei Jahre ist jedoch ein eindeutiger
Beweis dafür, dass schwere Konvektionsgewitter Schäden von mehreren Milliarden
verursachen können. Benötigt werden stärkere Minderungsmassnahmen im
Bauwesen und eine umfassendere Risikomodellierung.
10Hailstorms in Europe – a new look at a familiar risk, Swiss Re, 2005.
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 11
Regionaler Überblick
Mehrere Tiefdruckgebiete aus dem
Nordatlantik führten zu einer Reihe von
Stürmen und schwerem Niederschlag in
Nordwesteuropa.
Die Wintersturmsaison 2013–2014 in Europa war sehr aktiv, insbesondere von
Anfang Dezember 2013 bis Mitte Februar 2014. Eine Reihe von Tiefdruckgebieten
verursachte im Dezember 2013 grössere Schäden, gefolgt von Winterstürmen vom
Atlantik über Nordwesteuropa bis weit ins Jahr 2014. Einzeln betrachtet, waren die Sturmereignisse im Januar und Februar nicht sehr bedeutend, doch aufgrund ihrer kurzen zeitlichen Abfolge kam es zu heftigen Regenfällen und grossflächigen
Überschwemmungen, vor allem in Grossbritannien. Durch die Kombination von starken Winden und Spitzenwasserständen wurde die Hochwassersituation in
Küstennähe weiter verschärft. Das britische Met Office bewertete Januar 2014 als nassesten Kalendermonat in Südost- und Mittelsüdengland seit Beginn der
Aufzeichnungen im Jahr 1910.11 Die daraus resultierenden versicherten Schäden
betrugen USD 0,5 Milliarden.
Wirbelstürme im Mittelmeer lösten
konvektive Niederschläge und
Sturzfluten in Frankreich und Italien aus.
Neben den Winterstürmen vom Nordatlantik sorgten mehrere Tiefdruckgebiete aus
dem Mittelmeer für eine Reihe von Stürmen, Überschwemmungen und Erdrutschen
in Mittel- und Südeuropa. Vor allem Frankreich und Italien erlebten zahlreiche starke Niederschläge. Frankreich registrierte den feuchtesten Juli seit Beginn der
Auf-zeichnungen und die höchste Anzahl von Tornados seit 2004: mit rund 50 fast das Dreifache des Jahresdurchschnitts.12 Der Gesamtschaden durch
Überschwemmungen in Frankreich und Italien wird auf mindestens USD 2 Milliarden
geschätzt. Der versicherte Schaden liegt bei USD 0,5 Milliarden.
Das Winterwetter verursachte schwere
Waldschäden in Slowenien und Kroatien.
In Slowenien und Kroatien verursachten heftige Schneefälle, gefrierender Regen und Überschwemmungen in der Zeit vom 31. Januar bis zum 6. Februar Schäden an Waldbeständen, Strassen, Skipisten und anderer Infrastruktur. Der Gesamtschaden wird auf USD 0,9 Milliarden geschätzt. In den betroffenen Gebieten wurde der Ausnahmezustand verhängt. Darüber hinaus wurden Mittel aus dem EU-Solidaritätsfonds verteilt.
Europa wurde von tödlichen und teuren
Man-made-Katastrophen getroffen.
Von den Man-made-Katastrophen forderte im Mai ein Brand in einem Kohlebergwerk in der Türkei 301 Menschenleben. Im Juni verursachte ein Grossbrand nach einer Explosion in einer Ölraffinerie in Russland den höchsten Schaden durch Man-made-Katastrophen in Europa.
Asien
Asien hat das dritte Jahr in Folge die
meisten Todesopfer durch
Katastrophenereignisse zu beklagen.
Am meisten Todesopfer hinterliessen Natur- und Man-made-Katastrophen 2014 in Asien. Über 7 000 Menschen verloren dabei in dieser Region ihr Leben. Schon in den Jahren 2012 und 2013 waren hier im Vergleich zu anderen Regionen die
meisten Todesopfer zu beklagen. Der Gesamtschaden infolge von Katastrophenereignissen in Asien wird für 2014 auf rund USD 52 Milliarden geschätzt. Die ver- sicherten Schäden betrugen über USD 5 Milliarden.
Heftige Schneefälle verursachten
Schäden in Teilen Japans.
Mitte Februar brachte ein massiver Kälteeinbruch Japan den stärksten Schneefall
seit Jahrzehnten und kostete 26 Menschen das Leben. Ausserdem gab es dabei viele Verletzte, vor allem bei Verkehrsunfällen. Auch die Metropolregion Tokio wurde
schwer getroffen. Der Schnee führte zu grossflächigen Schäden an Wohn- und
Geschäftsgebäuden, aber auch in der Landwirtschaft. Der versicherte Schaden liegt
bei schätzungsweise USD 2,5 Milliarden, was die Katastrophe zur teuersten des
Jahres in Asien macht. Der Gesamtschaden betrug mindestens USD 5 Milliarden.
11 Record wet January for parts of southern Britain, www.metoffice.gov.uk, 30. Januar 2014, http://www.
metoffice.gov.uk/news/releases/archive/2014/Early-January-Stats
12 Les tornados en France en 2014: bilan national, www.keraunos.org, 2. Januar 2015, http://www.
keraunos.org/actualites/fil-infos/2015/janvier/tornades-en-france-2014-bilan-nombre-intensite-climatologie.html
12 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Heftige Monsunregen trafen die
nördlichen Regionen von Indien und
Pakistan.
Anfang September hatte Monsunregen im nordindischen Bundesstaat Jammu und
Kashmir sowie im Nachbargebiet in Pakistan die schlimmsten Überschwemmungen
seit 60 Jahren zur Folge. Mindestens 665 Menschen starben, und mehr als 200 000
Häuser wurden zerstört. Der Gesamtschaden der zerstörten Wohngebäude in Indien
wurde auf USD 4,4 Milliarden beziffert. Die ländlichen Gemeinden wurden dagegen
noch härter getroffen, zumal die Überschwemmungen die Reis- und Apfelernte und damit die Existenzgrundlage vieler Bauern bedrohten. Insgesamt betrug der
Gesamtschaden in Indien und Pakistan USD 5,9 Milliarden. Der versicherte Schaden
lag bei mindestens USD 0,2 Milliarden.
Der Zyklon Hudhud verursachte den
grössten Schaden durch einen tropischen
Wirbelsturm.
Der grösste Sturm der Saison im Pazifik und im Indischen Ozean war der Zyklon
Hudhud im Oktober. Hudhud traf in der Nähe der Hafenstadt Visakhapatnam im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh mit Windgeschwindigkeiten von bis zu
200 km/h und in einigen Regionen mit Sturmfluten von bis zu drei Metern auf Land.
Auch die benachbarten Bundesstaaten waren durch die heftigen Regenfälle und
Überschwemmungen betroffen. Mit einer Bevölkerung von 2 Millionen Menschen ist
Visakhapatnam die drittgrösste Stadt an der Ostküste Indiens. Der Gesamtschaden
wurde auf USD 7 Milliarden geschätzt, der grösste Schaden aller Naturkatastrophen
der Welt im Jahr 2014. Mit gerade einmal USD 0,6 Milliarden war jedoch nur ein
Bruchteil dieser Summe versichert. Der Zyklon forderte 68 Tote, die Zahl hätte aber
noch weitaus höher ausfallen können. Frühwarnsysteme und die Evakuierung von
bis zu 400 000 Menschen im Vorfeld des Sturms retteten vielen das Leben.
In China und auf den Philippinen wütete
der Taifun Rammasun.
Der Taifun Rammasun traf die Philippinen und China im Juli gleich zweimal. Dabei
wurden über 140 000 Häuser zerstört und mindestens weitere 500 000 Häuser beschädigt. Ausserdem kam es zu Ernteverlusten in Vietnam. Der Gesamtschaden
belief sich auf USD 5 Milliarden, wovon USD 0,8 Milliarden und 101 der 202 Todesopfer den Philippinen zuzurechnen sind. Dieses Ereignis war 2014 das tödlichste
und verheerendste für die Philippinen. Ein Jahr zuvor erlebte das Land mit dem
Taifun Haiyan die grösste Katastrophe mit den meisten Todesopfern in seiner
Geschichte. Ende des Jahres wurden die Philippinen von einem weiteren Taifun getroffen. Im Vorfeld des Taifuns Hagupit im Dezember gelang es der Katastrophenschutzbehörde des Landes, fast 1 Million Menschen in Sicherheit zu bringen und somit vielen das Leben zu retten.
Bei einem Erdbeben der Stärke Mw 6,1
kamen in China 617 Menschen ums Leben.
Im August kamen bei einem Erdbeben der Stärke Mw 6,1 in der Provinz Yunnan im
Südwesten Chinas 617 Menschen ums Leben. Weitere 114 Menschen werden noch
immer vermisst. Die hohe Zahl der Opfer ist auf die weitverbreitete Verwendung von unbewehrtem Mauerwerk für den Wohnungsbau zurückzuführen. Das Beben
zerstörte 25 800 Häuser und verursachte Schäden an weiteren 40 600 Gebäuden.
Zusammen mit der Beschädigung der lokalen Infrastruktur entstand nach
Behördenangaben ein Gesamtschaden von USD 5 Milliarden.
Eine Explosion in einer Metallfabrik in China
kostete die meisten Menschenleben.
Im August kostete eine Explosion in einer Metallfabrik in China mit 146 Toten die
meisten Menschenleben im Rahmen einer Man-made-Katastrophe. Zahlreiche
Brände und Explosionen in Raffinerien und verschiedenen Industrieanlagen sorgten
für weitere Schäden.
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 13
Regionaler Überblick
Lateinamerika und Karibik
Die versicherten Schäden in
Lateinamerika beliefen sich 2014 auf
mehr als USD 2,3 Milliarden.
In Lateinamerika und der Karibik verursachten Natur- und Man-made-Katastrophen
2014 einen Gesamtschaden von mindestens USD 8.2 Milliarden. Die versicherten
Schäden betrugen über USD 2,3 Milliarden. Die wichtigsten Faktoren dafür waren
Hurrikane und Arbeitsunfälle.
Der Hurrikan Odile in Mexiko verursachte
den grössten versicherten Schaden ...
Trotz der ruhigen Hurrikansaison im Nordatlantik war der östliche Pazifik mit 20 benannten Stürmen (fünf mehr als der Jahresdurchschnitt von 15 Stürmen seit 1990)
äusserst aktiv. Tatsächlich war 2014 das aktivste Jahr seit 1992. Das verheerendste
Ereignis war der Hurrikan Odile in Mexiko, der neben dem Hurrikan Olivia (1967) als
stärkster Hurrikan gilt, der seit Beginn der Satellitenaufzeichnung entlang der
Halbinsel Baja California auf Land traf.13 Die Kombination aus starken Winden und
heftigen Regenfällen führte zu einem versicherten Schaden von USD 1,7 Milliarden,
hauptsächlich im Touristenort Cabo San Lucas, wo die Dichte der Gewerbeversicherungen aufgrund der vielen Hotels und anderen Gewerbegebäude relativ
hoch ist. Der Hurrikan Odile ist das zweitteuerste Katastrophenereignis in Mexiko
nach dem Hurrikan Wilma im Jahr 2005.
… während andere Länder in der Region
2014 unter einer Dürre litten.
Brasilien und Zentralamerika waren 2014 von einer Dürre betroffen, die sich erheblich auf den Kaffee-, Mais- und Bohnenanbau auswirkte und Tausende Nutztiere umbrachte. Dies gefährdete die Existenzgrundlage vieler Bauern und Familien mit
niedrigem Einkommen, insbesondere in Zentralamerika. Internationale Hilfe trug
dazu bei, die Situation zu lindern. Allerdings hielt die Trockenheit zu Beginn des
Jahres 2015 weiter an. Die vorläufige Schätzung des Gesamtschadens beträgt mindestens USD 3 Milliarden.
Mehr als 500 Menschen starben bei
einem Kälteeinbruch in Peru.
Bereits zum zweiten Mal in Folge forderten sehr niedrige Temperaturen viele
Todesopfer in Peru. Schätzungsweise 505 Menschen starben durch die Kälte in der Andenregion, darunter viele Kinder und Ältere.14
Ozeanien
Hagel war die wichtigste Ursache für die
grossen versicherten Schäden in
Australien.
Im Jahr 2014 verursachten Natur- und Man-made-Katastrophen in Ozeanien versicherte Schäden von rund einer USD 1 Milliarde, was insbesondere auf Hagelfälle in
Australien zurückzuführen war. Am 27. November 2014 sorgte ein gewaltiges
Sturmtief in Brisbane und im Südosten von Queensland für schwere Schäden durch
Hagel, starken Wind und heftige Regenfälle. Besonders schwer getroffen wurde der
zentrale Geschäftsbezirk von Brisbane. Der geschätzte versicherte Schaden durch
den Sturm lag bei rund USD 0,9 Milliarden – das teuerste Katastrophenereignis in
Australien und der Region im vergangenen Jahr. Darüber hinaus wurden einige weitere Stürme und Waldbrände registriert, die jedoch hinsichtlich der Schäden
nicht unter die sigma-Kriterien fallen.
13 J. P. Cangialosi, T. B. Kimberlain, National Hurricane Center Tropical Cyclone Report – Hurricane Odile,
www.nhc.noaa.gov, 19. Dezember 2014, http://www.nhc.noaa.gov/data/tcr/EP152014_Odile.pdf
14 Instituto Nacional de Defensa Civil, http://www.indeci.gob.pe/objetos/alerta/ODIy/
fil20141015171856.pdf
14 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Afrika
2014 forderten Naturkatastrophen in
Afrika 2506 Menschenleben ...
2014 forderten Natur- und Man-made-Katastrophen in Afrika 2506 Menschenleben
und verursachten einen Gesamtschaden von USD 1,5 Milliarden. Der versicherte
Schaden betrug nur USD 0,8 Milliarden. Ende des Jahres kamen bei Überschwemmungen im Süden Marokkos 47 Menschen ums Leben. Das Ereignis hinterliess 356 überflutete Dörfer, brachte Tausende Häuser zum Einsturz und verursachte
Schäden an 505 Brücken und 18 000 Strassen. Der Gesamtschaden wird auf USD 0,5 Milliarden geschätzt.
... darunter 900 Opfer von
Terroranschlägen.
Auch Burundi, Tansania, Simbabwe, die Elfenbeinküste und Niger wurden von
Überschwemmungen getroffen. Der Zyklon Bejisa verursachte auf der Insel La
Réunion Stromausfälle in 170 000 Haushalten sowie schwere Schäden an
Zuckerpflanzen. Der Terrorismus trug mit mindestens 900 Toten zur höchsten
Opferzahl in der Region bei.
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 15
Schwere Konvektionsgewitter: Eine globale und zunehmende Gefahr
Schwere Konvektionsgewitter umfassen
Tornados, Hagel, Gewitter, Sturmwinde,
heftige Regenfälle und Sturzfluten.
Konvektionsgewitter bzw. Sommergewitter sind eine meteorologische Gefahr, die
durch das Zusammentreffen von kalter trockener und heisser feuchter Luft entsteht.15 Die meisten Gewitter sind örtlich begrenzt und nur von kurzer Dauer, jedoch
können schwere Gewitterfronten – sogenannte schwere Konvektionsgewitter – viele
Stunden andauern und sich gar zu mehrtägigen Ereignissen entwickeln. Schwere
Konvektionsgewitter umfassen Hagel, Tornados, Sturmböen entlang von
Gewitterfronten, Sturzfluten und Blitzschlag. Die Einstufung eines Konvektionsgewitters als «schwer» kann von Region zu Region variieren; massgebliches
Kriterium dafür ist jedoch in der Regel die Grenze, bei der ein Schaden zu erwarten
ist (meist ab einer Windgeschwindigkeit von 90 km/h und/oder einem Durchmesser
von 2cm für Hagelkörner in Ländern mit dem metrischen System bzw. 1 Inch
(2.5cm) in den Vereinigten Staaten). Konvektionsgewitter treten in vielen Ländern
der Welt in unterschiedlicher Häufigkeit und Schwere auf, wobei sie in den USA den
grössten Schaden anrichten.
Die Schäden durch Konvektionsgewitter
und die damit verbundenen Kosten
nehmen immer weiter zu.
Die Schäden infolge eines schweren Konvektionsgewitters können enorm sein, und
die Auswirkungen und Kosten solcher Stürme haben in den vergangenen 25 Jahren
immer weiter zugenommen. Tornados und Hagel sind die zwei grössten Teilgefahren
in der Gruppe der schweren Konvektionsgewitter. Zwischen 1990 und 2014 stiegen
die weltweiten Gesamtschäden und die versicherten Schäden durch schwere
Konvektionsgewitter um jährlich 7,7 bzw. 9,1 %.16 Die Steigerungsraten der
Gesamtschäden und der versicherten Schäden durch alle Naturkatastrophenereignisse lagen im gleichen Zeitraum bei 6,4 bzw. 6,6 %.
Auch die Zahl der schweren
Konvektionsgewitter, die zu versicherten
Schäden von mindestens USD 1 Milliarde
führen, steigt.
Schäden aus Wetterereignissen werden zunehmend durch schwere Konvektionsgewitter verursacht. So lag in den 1990er-Jahren der Anteil der versicherten
Schäden durch schwere Konvektionsgewitter bei etwa 29% der versicherten
Schäden durch alle Wetterereignisse. Von 2010 bis 2014 lag der geschätzte Anteil
bei 40% (siehe Abbildung 6).17 Insbesondere seit Anfang der 2000er-Jahre, mit
Ausnahme von 2005, führt mindestens ein schweres Konvektionsgewitter jährlich
zu einem versicherten Schaden von USD 1 Milliarde oder mehr. Seit 2008 werden
jährlich sechs bis sieben solcher Unwetterereignisse gemeldet.
Abbildung 6
Versicherte Schäden durch schwere
Konvektionsgewitter in % der versicherten
Schäden durch alle Wetterereignisse
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1990–1999
2000–2009
2010–2014
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils.
15 Peril classification and hazard glossary, Integrated Research on Disaster Risk, Januar 2014.
16Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate wurde auf der Basis des gleitenden
Fünfjahresdurchschnitts der Schäden berechnet, um kurzzeitige Schwankungen zu glätten und
längerfristige Entwicklungen hervorzuheben.
17 Die sigma-Datenbank enthält nicht für alle Dürreereignisse Schätzungen. Daher können wetterbedingte
Schäden unterbewertet und der Anteil der Schäden durch schwere Konvektionsgewitter überbewertet
sein. Jedoch können versicherte Schäden in Regionen ausserhalb der USA und Europas durch
mangelnde Informationen zur Aktivität von Konvektionsgewittern in diesen Regionen unterbewertet
sein.
16 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Die steigenden Schäden sind auf das
wachsende Gefahrenpotenzial infolge
der wirtschaftlichen Entwicklung
zurückzuführen.
Zu den Gründen für den Anstieg der Schäden durch schwere Konvektionsgewitter
zählen die wachsenden Risiken und die ansteigende Versicherungsdurchdringung
infolge der wirtschaftlichen Entwicklung: Bevölkerungszunahme und wachsende
Ballungszentren sowie ein Zuwachs der gefährdeten Werte und Technologien. So
weisen zum Beispiel die US-Bundesstaaten mit den grössten Schäden durch schwere Konvektionsgewitter ein Bevölkerungswachstum von 15 bis 48 % seit 1990 auf18,
und gleichzeitig haben sie ein immer höheres Risikopotenzial. Die steigenden weltweiten Schäden durch Konvektionsgewitter sind vor allem dem immer weiter wachsenden Schadenausmass in den USA geschuldet. Durch ein besseres Verständnis
der meteorologischen Ursachen hinter den plötzlichen und heftigen Niederschlägen,
die im Zusammenhang mit schweren Konvektionsgewittern auftreten können (wie
zum Beispiel der Wolkensysteme, die Sturzfluten im Mittelmeerraum verursachen),
können die Schäden durch bestimmte Stürme in bestimmten Regionen künftig besser abgeschätzt werden. Bislang wurden diese Schäden allen Wetterereignissen
und nicht Konvektionsgewitterereignissen zugeordnet.
Versicherer müssen eine Vielzahl von
Wettergefahren modellieren können ...
Heute gibt es eine Vielzahl von Modellen, mit denen die Risiken der «wichtigsten»
Gefahren wie tropischer Wirbelstürme und Erdbeben bewertet werden können. Die
Modellierung schwerer Konvektionsgewitter steckt dagegen noch in den Kinderschuhen und wird durch verschiedene Faktoren erschwert. So gibt es beispielsweise
in vielen Ländern kein offizielles Verfahren zur Erfassung von Berichten über schwere
Konvektionsgewitterereignisse. Selbst wenn ein solches Verfahren vorhanden ist
(wie in den USA seit 1950 für Tornados), kann die beobachtete Zunahme der Einzelereignisse auf die Weiterentwicklung der Systeme zur Meldung und Aufzeichnung
zurückzuführen sein, insbesondere nach der Einführung des Doppler-Radars Anfang
der 1990er-Jahre. Vor diesem Hintergrund entspricht die beobachtete Häufigkeit
von Tornados auf der Grundlage der verfügbaren Aufzeichnungen nicht der tatsächlichen Häufigkeit, was die historische Analyse erschwert.
... aber die örtlich begrenzte Natur der
einzelnen Teilgefahren erschwert die
Modellierung.
Selbst mit einem besseren Verständnis der meteorologischen Gegebenheiten in bestimmten Regionen bleibt die Modellierung schwerer Konvektionsgewitter kompliziert. Sie treten in einem geringeren Umkreis auf als tropische Wirbelstürme, müssen
oft aus der Ferne per Doppler-Radar oder Satellitentechnologie überwacht werden
und gehen häufig mit weiteren Teilgefahren einher. In einer Welt, in der Schäden
durch Konvektionsgewitter immer weiter zunehmen, ist die Entwicklung probabilistischer Modelle für ein breites Spektrum an Gefahren essenziell, um dieses wachsende
Risiko besser beurteilen und mit den Folgen umgehen zu können.
18US and State Decennial Census Population Counts, 1990–2010, Bureau of Business and Economic
Research, University of New Mexico, https://bber.unm.edu/census/2010States.htm
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 17
Schwere Konvektionsgewitter: Eine globale und zunehmende Gefahr
Schwere Konvektionsgewitter: Die regionale Risikolandschaft
Die USA werden von mehr Tornados
getroffen als irgendein anderes Land der Welt.
In Nordamerika, vor allem in den USA, sind Schäden durch schwere Konvektionsgewitter überwiegend auf Hagel und Tornados zurückzuführen. Nach Angaben des
Storm Prediction Center (SPC) der NOAA wüten in den USA jedes Jahr im Durchschnitt rund 1200 Tornados. Daneben gibt es an durchschnittlich 216 Tagen im Jahr
Hagel mit Körnern von mindestens 2,5 cm Durchmesser. Aufgrund ihrer geografischen Lage werden die USA von mehr Tornados getroffen als der Rest der Welt.
Kalte trockene Luft aus Kanada bzw. von den Rocky Mountains, heisse trockene Luft
aus der Wüste im Südwesten und warme feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko treffen in den USA aufeinander. Im Frühjahr kollidieren diese Luftmassen mit den
Winden in der unteren Atmosphäre, die aus verschiedenen Richtungen und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufkommen, wodurch Gewitterwirbel entstehen.
Diese Wirbelstürme – sogenannte Superzellen – sind nicht selten der Ursprung
schwerer Tornados und grosser Hagelkörner. Tornados hinterlassen in den USA jährlich bis zu 60 Tote und 1500 Verletzte.19 In Kanada gibt es durchschnittlich 60
Tornados und 160 schwere Hagelfälle pro Jahr, überwiegend in Alberta, Manitoba,
Saskatchewan und Ontario, den Provinzen der niedrigeren Breitengrade.20 In Europa sind die Ursachen für Schäden
durch schwere Konvektionsgewitter
überwiegend Hagel ...
In Europa sind Gewitter tendenziell kleiner als in den USA. Die Alpen schützen viele
Länder gegen einen intensiven Zustrom von Feuchtigkeit aus dem Mittelmeerraum,
was die Bildung schwerer Konvektionsgewitter erschwert. Dennoch ziehen feuchte
Luftmassen in den Sommermonaten immer wieder bis nach Mitteleuropa, wo sie die
Bedingungen für schwere Gewitter schaffen. Für die Schäden sind dann mehrheitlich Hagelkörner und seltener Tornados verantwortlich. Tornados treten in Europa
zwar auch auf, sind jedoch in der Regel schwächer und richten weit weniger
Schaden an als in anderen tornadogefährdeten Regionen. Eine aktuelle Studie ergab,
dass in Europa zwischen 2006 und 2013 jährlich im Durchschnitt 276 Tornados gemeldet wurden.21 Eine frühere Studie schätzte die jährliche Zahl auf 295 Tornados,
von denen jedoch nur 169 gemeldet wurden. Der Anteil der nicht gemeldeten
Ereignisse lag bei 40%.22
... und Sturzfluten.
Auch Sturzfluten kommen in Europa häufig vor, insbesondere im Südwesten
Frankreichs, im Nordosten Italiens und in den südlichen Pyrenäen in Spanien. Die
Topografie dieser Regionen, mit steilen Bergen in Küstennähe und reissenden
Flüssen, macht sie anfällig für plötzliche Überschwemmungen bei starken
Regengüssen.
Der Süden Brasiliens ist besonders
anfällig für Tornados.
In Lateinamerika treten Tornados und Hagelstürme überwiegend im Süden
Brasiliens sowie in Paraguay, Uruguay und Argentinien auf. Im Durchschnitt wird
Brasilien jedes Jahr von zwei Tornados getroffen, hauptsächlich in der Region Sur.23
Im ganzen Land werden ausserdem jährlich rund 68 Hagelstürme gemeldet.
19 Tornadoes: A Rising Risk?, Lloyds, 2013, http://www.lloyds.com/~/media/lloyds/reports/ emerging%20risk%20reports/tornadoes%20final%20report.pdf
20Spring and Summer Weather Hazards, Environment Canada, 28. Januar 2015, http://ec.gc.ca/
meteo-weather/default.asp?lang=en&n=6c5d4990-1
21P. Groenemeijer, T. Kühnem, A Climatology of Tornadoes in Europe: Results from the European Severe
Weather Database, Monthly Weather Review, Vol. 142, 2014, S. 4775–4790.
22Nikolai Dotzek, An updated estimate of tornado occurrence in Europe, Atmospheric Research, Vol.
67–68, 2003, S. 153–161.
23Atlas Brasileiro de Desastres Naturais 1990 a 2012, Universidade Federal de Santa Catarina und Centro
Universitário de Estudos e Pesquisas Sobre Desastres.
18 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
In Nordindien und Bangladesch kosten
schwere Konvektionsgewitter oft viele
Menschenleben. Auch China wird
regelmässig von Unwettern getroffen ...
In Asien entfällt ein Grossteil der schweren Konvektionsgewitter auf Indien und
Bangladesch, am häufigsten in der Zeit vor dem Monsun zwischen März und Mai.
Die Unwetter werden nach Windgeschwindigkeit eingestuft. Dabei gelten Stürme
mit Windgeschwindigkeiten von mindestens 151 km/h als Tornados, während alles
darunter als «Nor’Wester» bezeichnet wird. Die vier tödlichsten Tornados in der sigma-Statistik fanden allesamt in Bangladesch statt, Rang fünf und sechs belegt
Indien. Am 26. April 1989 kamen bei einem Tornado im Stadtteil Manikganj von
Bangladesch 1 115 Menschen ums Leben, mehr als je zuvor. Weiter hinterliess der
Sturm 12 000 Verletzte und 40 000 Obdachlose. Auch China zählt jedes Jahr viele
schwere Gewitter, wobei die höchste Aktivität über dem zentralen Hochland von
Tibet und in der Gebirgsregion Qilian Shan gemessen wird. Mit 33 Ereignissen pro
Jahr weist Nagqu die höchste Hagelquote auf. Der nationale Durchschnitt in der
Volksrepublik liegt bei einem bis fünf Hagelereignissen pro Jahr.24 Insgesamt sind
gute Statistiken und Aufzeichnungen in Asien eher selten.
... genauso wie Australien und
Neuseeland.
In Australien wurden zwischen 1990 und 2014 jedes Jahr im Durchschnitt 22
Tornados gemeldet, die Mehrheit davon in Western Australia unweit der Stadt
Perth.25 In New South Wales sind dagegen Hagelstürme keine Seltenheit, besonders
von September bis März. Insgesamt werden jährlich etwa 45 Ereignisse registriert,
wobei die offizielle Zahl der Hagelstürme in den vergangenen fünf Jahren rückläufig
war.26 Das National Institute of Water and Atmospheric Research in Neuseeland geht
unterdessen von jährlich 10 Tornadoereignissen im Land aus.27 Seit 2008 überschreiten die versicherten
Schäden durch schwere Konvektionsgewitter in den USA regelmässig die
Schwelle von USD 10 Milliarden.
Schäden durch schwere Konvektionsgewitter in den USA am grössten
Angesichts der hohen Frequenz und Intensität vor allem von Tornados gelten die
USA als besonders anfällig für schwere Konvektionsgewitter mit schwerwiegenden
Auswirkungen und hohen Folgekosten. Daraus folgt, dass die versicherten Schäden
und die Gesamtschäden durch diese Gefahr in den USA höher sind als irgendwo anders auf der Welt. Zwischen 1990 und 2014 betrugen die versicherten Schäden
durch schwere Konvektionsgewitter in den USA jedes Jahr durchschnittlich USD 8 Milliarden. Seit 2008 übersteigen diese versicherten Schäden regelmässig
die Schwelle von USD 10 Milliarden; so auch 2014, dem Jahr mit der geringsten
Tornadoaktivität seit Anfang der 1990er-Jahre. Auch die Hagelaktivität lag 2014 unter dem Durchschnitt. Der hohe versicherte Gesamtschaden von USD 13 Milliarden
im Jahr 2014 ist darauf zurückzuführen, dass die verhältnismässig geringe Zahl
schwerer Ereignisse häufig besonders dicht besiedelte Gebiete betraf.
24C. Zhang, Qinghong Zhang, 2008: Climatology of Hail in China: 1961–2005, Journal of Applied
Meteorology and Climatology, Vol. 27, S. 795–804.
25Severe Storms Archive, Australia Government Bureau of Meteorology, http://www.bom.gov.au/
australia/stormarchive/
26Ibid.
27Tornados in New Zealand – FAQs, New Zealand National Institute of Water and Atmospheric Research,
https://www.niwa.co.nz/natural-hazards/faq/tornadoes-in-new-zealand-faqs
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 19
Schwere Konvektionsgewitter: Eine globale und zunehmende Gefahr
Im Jahr 2011 wurden Rekordschäden
durch schwere Konvektionsgewitter
gemeldet.
Abbildung 7
Gesamtschäden und versicherte Schäden
durch schwere Konvektionsgewitter in
den USA in USD Milliarden und Anzahl
der Ereignisse mit versicherten Schäden
über USD 1 Milliarde
Laut sigma-Statistik war 2011 das Jahr mit dem bislang grössten versicherten
Schaden (USD 28 Milliarden) und Gesamtschaden (USD 39 Milliarden) durch
schwere Konvektionsgewitter in den USA. Die meisten Schäden wurden durch
Tornados verursacht. In jenem Jahr wurden in den USA 1690 Tornados gezählt, hinzu kamen neue Rekorde für die höchste Anzahl sowohl an einem einzigen Tag als auch in einem einzigen Monat. Den grössten Schaden richteten dabei zwei
Ereignisse im April und Mai in den Bundesstaaten im Süden und im mittleren
Westen an. Am 22. Mai wurde die Stadt Joplin in Missouri von einem einzelnen
Tornado der Stärke 5 auf der Enhanced-Fujita-Skala (EF5)28, der höchsten Kategorie
für derartige Ereignisse, getroffen. Bei diesem tödlichsten Einzeltornado seit 1950
kamen 160 Menschen ums Leben. Der Ausbruch Ende April umfasste einen Rekord
von 349 Tornados – die höchste Zahl bei einem einzelnen Ausbruch seit 1950. Laut
sigma-Statistik lagen die beiden Tornadoausbrüche in Bezug auf die Höhe der versicherten Schäden an 12. und 13. Stelle der teuersten Naturkatastrophenereignisse in
den USA und an 19. und 20. Stelle weltweit. Das verheerendste Hagelereignis in der
Geschichte der USA fand 2001 statt, als ein Hagelsturm über Kansas City wütete
und einen versicherten Schaden von USD 2,9 Milliarden (zu Preisen von 2014) verursachte. Die Schadenforderungen bezogen sich überwiegend auf Fahrzeug- und
Sachschäden. 40
8
35
7
30
6
25
5
20
4
15
3
10
2
5
1
0
0
1990
1995
2000
2005
2010
Nicht versicherte Schäden durch schwere konvektive Unwetter
Versicherte Schäden durch schwere konvektive Unwetter
Anzahl Ereignisse (versicherte Schaden >= USD 1 Mrd. (rechte Skala))
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
1990
1995
2000
2005
2010
28Die Enhanced-Fujita-Skala ist ein System zur Einstufung der Stärke von Tornados auf Basis der
verursachten Schäden. Es gibt sechs Kategorien, mit denen das Schadenausmass von null bis fünf
dargestellt wird. Weitere Informationen unter http://en.wikipedia.org/wiki/Enhanced_Fujita_scale
20 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Schwere Konvektionsgewitter: Robuste Modellierung notwendig
Die Modellierung schwerer Konvektionsgewitter ist eine Herausforderung ...
... mit vielen Unklarheiten, wie kurzen und
unvollständigen Aufzeichnungen, die
sich auf die Qualität der historischen
Ereignisdaten auswirken.
Die immer grösseren Schäden durch schwere Konvektionsgewitter werden sowohl
für die Gesellschaft als auch für die Versicherer zunehmend zur Herausforderung. Die
Milliardenschäden durch schwere Konvektionsgewitter in den vergangenen Jahren
bestätigen die Notwendigkeit stärkerer Schutzmassnahmen, beispielsweise in Form
von Bauvorschriften und -verfahren. Gleichzeitig erfordern sie eine umfassendere
Risikomodellierung, um die Risiken besser nachvollziehen zu können.
Herausforderungen bei der Risikobewertung für schwere
Konvektionsgewitter
In der Realität ist die Risikomodellierung für schwere Konvektionsgewitter jedoch naturgemäss schwierig. Die Modelle basieren in der Regel auf historischen
Ereignisarchiven. Jedoch sind die Archive für schwere Konvektionsgewitter häufig
unzuverlässig, wenn es überhaupt welche gibt. Die US-Datenbank für Tornados,
Hagelereignisse und Sturmböen entlang von Gewitterfronten gilt zum Beispiel als
die umfassendste der Welt. Trotzdem ist die Risikobeurteilung selbst mit diesen
Daten schwierig. Die wichtigsten Gründe hierfür sind:
̤̤ Kurze und unvollständige Einträge
̤̤ Doppelte Einträge (z. B. wenn ein Tornado mehrere Bundesstaaten trifft)
̤̤ Unterschiede bei der Berichterstattung in der Nähe von Ballungszentren und bei
der Tageszeit
̤̤ Bewertung der Intensität von Tornados auf Basis von Schäden als Näherungswert
für die tatsächliche Windgeschwindigkeit, wodurch häufig schwächere Tornados
nicht gemeldet oder stärkere Tornados unterbewertet werden
̤̤ Einstufung der Intensität von Tornados auf Basis des maximalen Schadens und
nicht des Durchschnitts oder Streuung der Schäden
̤̤ Breite und Länge des Tornadoverlaufs auf Basis der maximalen Breite/Länge und
nicht des Durchschnittes oder der Streuung der Breite/Länge; diese Parameter
werden zudem häufig auf die nächsten 100 Yards (ca. 91 m) oder die nächste
Meile (ca. 1,6 km) gerundet
̤̤ Aufzeichnung der Start- und Endpunkte des Tornadoverlaufs ohne Informationen
zur Verlaufskrümmung
̤̤ In den USA wurde die Fujita-Skala29 2007 durch die Enhanced-Fujita-Skala ersetzt; die vor 1970 erfassten Tornados wurden rückwirkend bewertet
̤̤ Die Beschreibungen der Intensität von Hagelstürmen in Aufzeichnungen sind sehr
subjektiv und basieren auf der relativen Grösse von Alltagsgegenständen wie
Golfbällen
̤̤ Hagelberichte sind örtlich immer stark eingegrenzt; Informationen zu
Hagelstreifen müssen mit Hilfe anderer Methoden (z. B. Doppler-Radar oder
Satellitenbeobachtung) gewonnen werden
Ebenfalls problematisch ist die Tatsache,
dass Schäden durch schwere
Konvektionsgewitter in der Regel
aggregiert und die Meldeschwellen
geändert werden.
Hinzu kommt, dass versicherte Schäden durch schwere Konvektionsgewitter in der
Regel zusammen mit Schäden durch Tornados, Hagel und Sturmböen entlang von
Gewitterfronten aggregiert werden. Auch die historischen Meldeschwellen sind
hoch und können sich ändern. So lag zum Beispiel die zwischen 1941 und 1981 von
Property Claim Services (PCS) in den USA verwendete Schwelle bei USD 1 Million.
Von 1982 bis 1996 wurde eine Schwelle von USD 5 Millionen verwendet, bis diese
schliesslich 1997 auf USD 25 Millionen heraufgesetzt wurde.
29Der Vorgänger der EF-Skala, bei dem die Tornadostärke ebenfalls in sechs Stufen auf Basis der
verursachten Schäden bewertet wurde. Mehr dazu unter http://en.wikipedia.org/wiki/Fujita_scale
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 21
Schwere Konvektionsgewitter: Eine globale und zunehmende Gefahr
Die örtlich begrenzte Natur schwerer
Konvektionsgewitter erschwert den Aufbau
einer vollständigen Ereignisübersicht.
Modelle für die Risikobewertung schwerer Konvektionsgewitter
Es gibt eine Vielzahl von Modellen, mit denen sich die Risiken der «wichtigsten»
Gefahren wie tropischer Wirbelstürme und Erdbeben bewerten lassen. Für schwere
Konvektionsgewitter existieren jedoch nur wenige Modelle. Risikobewertungsmodelle stützen sich in der Regel auf Datensätze mit simulierten Ereignissen auf
Basis von Statistiken, die aus historischen Aufzeichnungen gewonnen werden. Die
örtlich begrenzte Natur schwerer Konvektionsgewitter bedeutet jedoch, dass sich
der damit verbundene Schaden auf einen sehr kleinen Bereich konzentrieren kann
und simulierte Ereignisse aus Hunderttausenden bis Millionen von Jahren nötig wären, um ausreichend Daten für die Bewertung des Risikos jeder einzelnen Region
zu erhalten. Heute hat die Rechenkapazität ein Niveau erreicht, das die Generierung
einer solchen Datenmenge zulässt. Jedoch handelt es sich hierbei um eine relativ
neue Entwicklung, weshalb sich die Risikomodellierung für schwere Konvektionsgewitter noch immer in einem Anfangsstadium befindet.
Es gibt ein paar wenige Modelle zur
Bewertung der Risiken von
Konvektionsgewittern ...
Die wenigen Modelle zur Risikobewertung schwerer Konvektionsgewitter weisen einige Defizite auf. Die verfügbaren Modelle sind allesamt Hybridmodelle, die zum
Beispiel statistische Methoden in Verbindung mit numerischen Wettervorhersagemodellen und Schadenanalysen umfassen oder Daten aus der Satelliten- oder
Doppler-Radar-Überwachung als Näherungswerte für Umgebungen mit günstigen
Bedingungen für Hagel oder Tornados verwenden. Anhand dieser Methoden können
einige der Probleme im Zusammenhang mit historischen Archiven umgangen werden, allerdings haben sie ihre ganz eigenen Unsicherheiten und Komplikationen.
Hinzu kommt, dass Rasterweite, räumliche Korrelation, strukturelle Gefährdung und
Schadensakkumulationspotenzial von Modell zu Modell sehr unterschiedlich behandelt werden. Ein in den USA und Kanada verwendetes Modell berücksichtigt die
Auswirkungen von Tornados, Hagel und Sturmböen entlang von Gewitterfronten gemeinsam, während ein anderes in den USA, Kanada und Australien verwendetes
Modell jede Teilgefahr separat oder in Kombination mit anderen Gefahren analysieren
kann. Ein wieder anderes Modell konzentriert sich auf Tornados und Hagelstürme in
den USA. Aufgrund der Vielzahl der verwendeten Ansätze und Annahmen lassen
sich diese Modelle nur selten gut miteinander vergleichen. Diese Herausforderungen
und Schwierigkeiten werden durch kurze, unvollständige oder nicht vorhandene historische Aufzeichnungen weiter verstärkt.
... jedoch weisen alle Modelle gewisse
Defizite auf.
Darüber hinaus sind unterschiedliche Ansätze erforderlich, je nachdem, ob der
Schwerpunkt auf einem einzelnen Risiko/Ort oder auf einem ganzen Portfolio von
Risiken/Orten (d. h. einer obligatorischen Rückversicherung) liegt. Dies ist vor allem
aus Sicht der Rückversicherung von Bedeutung. In der obligatorischen Rückversicherung gelten schwere Konvektionsgewitter als wichtigste Schadenursachen,
und die Schäden korrelieren meist besser mit Marktschäden. Bei einem einzelnen
Risiko/Ort kann jedoch bereits ein einziges Unwetter zu erheblichen Schäden bis hin
zum Totalverlust führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Ort von einem
schweren Konvektionsgewitter getroffen wird, ist jedoch wesentlich geringer. 22 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Swiss Re verfügt über drei Modelle zur
Bewertung der Risiken schwerer
Konvektionsgewitter.
Modelle für schwere Konvektionsgewitter von Swiss Re
Swiss Re verfügt über drei Modelle zur Bewertung der Risiken schwerer
Konvektionsgewitter. Ein kombiniertes Modell für Tornados/Hagel berücksichtigt vor
allem den Osten der USA, ein anderes konzentriert sich auf Hagel in Mitteleuropa.
Beide Modelle wurden für die obligatorische Rückversicherung entwickelt. Ein 2014
aufgenommenes Modell, das ausschliesslich für Tornados verwendet wird, dient zur
Bewertung von Einzelrisiken in den USA und Kanada.
Mit dem neuesten Modell können
Tornadorisiken für einzelne Objekte in
den USA und Kanada bewertet werden.
Dieses neueste Modell basiert auf der Häufigkeit und Schwere historischer
Tornados, der räumlichen Korrelation der Schäden und der Häufigkeit der erwarteten
Schäden. Anhand der Daten des SPC zum Tornadoverlauf zwischen 1950 und 2013
wurde eine «Gefahrenkarte» entwickelt. Hierfür wurden zunächst alle Tornados der
Stärke EF bzw. F0, der geringsten Intensität gemäss Enhanced-Fujita-Skala bzw.
Fujita-Skala, sowie alle durch tropische Wirbelstürme ausgelösten Tornados entfernt.
Für jeden Gitterpunkt auf einem 1-Kilometer-Raster wurde die Anzahl der Tornados
in einem Umkreis von 100 km bestimmt. Anschliessend wurde je nach Wahrscheinlichkeit, dass ein Tornado eine bestimmte Intensität überschreitet, ein regional
variabler Schweregradfaktor angewendet. Zum Schluss wurden einige Anpassungen
vorgenommen, um Unterschiede bei der Berichterstattung in der Nähe von
Ballungsgebieten zu berücksichtigen.
Tabelle 4 Eigenschaften des Tornadoverlaufs
Stufe
gemäss
EnhancedFujita-/
Fujita-Skala
Anzahl
ausgewerteter
Tornados
Durchschnittliche
Himmelsrichtung
(Grad)
18 691
8 904
2 510
658
81
67
56
62
66
54
1
2
3
4
5
Länge des Tornadoverlaufs
Breite des Tornadoverlaufs
50. Perzentil (km)
95. Perzentil (km)
50. Perzentil (m)
95. Perzentil (m)
1,6
4,8
15,5
30,3
48,4
21,1
42,2
77,4
140,7
182,6
46
91
183
366
487
305
594
1 207
1 609
1 749
Quelle: Swiss Re
Das Modell generiert eine Gefahrenkarte,
die Bereiche mit hohem und niedrigem
Risiko zeigt.
Ein unregelmässiger Raster wurde entwickelt, um die räumliche Korrelation von
Schäden zu berücksichtigen. Die Gitterauflösung und -orientierung basieren dabei
auf der durchschnittlichen Verlaufsrichtung (in den einzelnen Regionen) sowie auf
der Breite und Länge des Tornadoverlaufs (Tabelle 4).
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 23
Schwere Konvektionsgewitter: Eine globale und zunehmende Gefahr
Abbildung 8 Gefahrenkarte für Tornados in den USA
Quelle: Swiss Re CatNet® Anhand der «Gefahrenkarte» und des unregelmässigen Rasters wurden die erwarteten Schäden akkumuliert. Voraussetzung dafür war eine vollständige Korrelation innerhalb der Rasterzelle und keine Korrelation zwischen Rasterzellen. Schliesslich
wurde das Modell durch Vergleichen der erwarteten Marktschäden mit den
Schäden durch schwere Konvektionsgewitter von Property Claim Services verifiziert.
Abbildung 9 Regionale Wahrscheinlichkeitskurven für
die Tornadointensität
1
0.1
0.01
0.001
EF/F1
EF/F2
Südost
Nordost
South Plains
North Plains
EF/F3
EF/F4
EF/F5
Mittlerer Westen
Rocky Mountains
Westen
Südappalachen
Quelle: Swiss Re
Es bedarf noch einiger Anstrengungen,
um die Risikomodellierung für schwere
Konvektionsgewitter zu verbessern.
24 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Wie alle Modelle für schwere Konvektionsgewitter weisen auch die Modelle von
Swiss Re aus den oben genannten Gründen gewisse Defizite auf. Die Modelle sind
nur so gut wie die Daten und Annahmen, die darin verwendet werden. Aus diesem
Grund sind der Aufbau von längerfristigen und qualitativ hochwertigen historischen
Ereignis- und Schadensarchiven sowie die Entwicklung probabilistischer Modelle für
ein breites Spektrum an Gefahren von wesentlicher Bedeutung. Nur so kann die
Risikobewertung für schwere Konvektionsgewitter weiter verbessert werden.
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Tabelle 5
Aufstellung der Grossschäden 2014 nach Schadenkategorie 30 31
Versicherter
Schaden31
(in USD Mio.)
Anzahl
in %
Opfer30
in %
Naturkatastrophen
Überschwemmungen
Stürme
Erdbeben
Dürren, Buschbrände, Hitzewellen
Kälte, Frost
Hagel
Übrige Naturkatastrophen
189
61
85
15
10
6
5
7
56,3%
7 066
3 064
1 195
897
335
745
7
823
55,3%
27 749
2 162
18 397
313
150
53
6 641
34
80,0%
Man-made-Katastrophen
Grossbrände, Explosionen
Industrie, Lager
Erdöl, Erdgas
Andere Gebäude
Übrige Feuer, Explosionen
147
43
12
18
9
4
43,8%
12,8%
5 711
490
152
40
296
2
44,7%
3,8%
6 958
4 257
1 278
2 928
50
20,0%
12,3%
Luftfahrtkatastrophen
Absturz
Explosionen, Brände
Weltraum
12
7
1
4
3,6%
960
940
20
7,5%
916
337
2,6%
Schiffskatastrophen
Frachter
Passagierschiffe
Bohrinseln
Übrige Schiffskatastrophen
39
3
28
4
4
11,6%
Bahnkatastrophen
(inklusive Bergbahnen)
5
1,5%
127
1,0%
Gruben-/Minenunglücke
7
2,1%
400
3,1%
Einsturz von Gebäuden/Brücken
3
0,9%
42
0,3%
38
1
28
9
11,3%
1 574
21
1 361
192
12,3%
893
350
543
2,6%
336
100,0%
12 777
100,0%
34 708
100,0%
Diverse Grossschäden
Soziale Unruhen
Terrorismus
Übrige Grossschäden
Total
in %
579
2 118
8
2 000
16,6%
783
156
231
326
70
110
2,3%
0,0%
110
0,3%
0,0%
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
30Tote oder Vermisste.
31Sach- und Betriebsunterbruchschäden, ohne Schadenzahlungen im Rahmen von Haftpflicht- und Lebensversicherungspolicen.
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 25
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Tabelle 6
Die 20 teuersten versicherten Schäden 2014 32 33
Versicherter
Schaden32
(in USD Mio.)
Opfer33
2 935
2 502
Datum
(Beginn)
Ereignis
Land
–
26
18.05.2014
08.02.2014
Schwere Gewitter, schwerer Hagel
Schneesturm
2 190
1 700
1 669
1 269
1 220
1 084
k. A.
6
6
21
2
33
–
7
08.06.2014
14.09.2014
05.01.2014
03.06.2014
27.04.2014
02.04.2014
15.06.2014
905
852
678
k. A.
635
632
–
–
–
–
–
68
27.09.2014
30.11.2014
12.04.2014
07.07.2014
10.05.2014
12.10.2014
592
545
539
–
3
2
27.03.2014
14.06.2014
11.08.2014
k. A.
530
47
–
13.07.2014
01.01.2014
Wind und Hagelsturm Ela
Hurrikan Odile
Wintersturm
Schwere Gewitter, schwerer Hagel, Tornados
Gewitter, schwerer Hagel, 83 Tornados, heftige Sturzfluten
Schwere Stürme, schwerer Hagel, Tornados
Grossbrand und Explosion in Ölraffinerie
Gewitter mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 108 km/h,
Hagel, Sturzfluten
Hagelsturm
Gewitter, schwerer Hagel, Tornados
Brand in Petrochemiefabrik
Gewitter, Hagel, Tornados, Sturzfluten
Zyklon Hudhud
Gewitter, Windgeschwindigkeiten von bis zu 129 km/h, schwerer Hagel, Tornados
Gewitter, > 100 Tornados, Hagel
Schwere Überschwemmungen durch sintflutartige Regenfälle
Bei Kampfhandlungen auf einem Flughafen werden Flugzeuge
zerstört
Überschwemmungen
Vereinigte Staaten
Japan
Frankreich, Deutschland,
Belgien
Mexiko
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
Russland
Vereinigte Staaten
Australien
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
Indien
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
Libyen
Vereinigtes Königreich
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
32Sach- und Betriebsunterbruchschäden, ohne Schadenzahlungen im Rahmen von Haftpflicht- und Lebensversicherungspolicen; Zahlen für Naturkatastrophen
USA auf Basis von Property Claim Services, inklusive National-Flood-Insurance-Program(NFIP)-Schäden (siehe Seite 53, Abschnitt «Begriffe und
Selektionskriterien»).
33Tote und Vermisste.
26 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Tabelle 7 Die 20 Katastrophen mit den höchsten Opferzahlen 2014 34 35
Opfer
34
731
665
505
304
301
298
256
251
250
241
239
212
209
202
196
190
186
180
162
154
Versicherter
Schaden35
(in USD Mio.)
–
237
–
k. A.
–
k. A.
–
–
–
–
k. A.
–
–
250
–
–
–
–
–
–
Datum
(Beginn)
Ereignis
Land
03.08.2014
03.09.2014
13.04.2014
16.04.2014
13.05.2014
17.07.2014
02.05.2014
22.03.2014
13.01.2014
13.08.2014
08.03.2014
15.03.2014
30.07.2014
15.07.2014
29.10.2014
11.04.2014
02.08.2014
01.01.2014
28.12.2014
22.04.2014
Erdbeben (Mw* 6,1); Nachbeben und Erdrutsche
Schwere Überschwemmungen durch Monsunregen
Kältewelle; Minustemperaturen
Untergang einer Passagierfähre
Brand in Kohlebergwerk
Absturz Boeing 777-2H6ER (Flug MH17) von Malaysia Airlines
Massiver Erdrutsch durch heftige Regenfälle
Überfülltes Boot mit Flüchtlingen kentert auf dem Lake Albert
Überfülltes Boot kentert auf dem Nil
Überschwemmungen durch Monsunregen
Absturz Boeing 777-2H6ER (Flug MH370) von Malaysia Airlines
Terroranschläge in der Nähe eines Gefängnisses
Erdrutsch durch heftige Regenfälle begräbt ein Dorf
Taifun Rammasun
Massiver Erdrutsch
Überschwemmungen und Erdrutsche durch heftige Regenfälle
Massiver Erdrutsch
Hitzewelle
Airbus A320-216 von Indonesia AirAsia verschwindet vom Radar
Überschwemmungen
China
Indien, Pakistan
Peru
Nordpazifik, Südkorea
Türkei
Ukraine
Afghanistan
Uganda
Sudan
Nepal
Indischer Ozean
Nigeria
Indien
China, Philippinen, Vietnam
Sri Lanka
Afghanistan, Tadschikistan
Nepal
Pakistan
Indonesien
Tadschikistan
*Mw = Momenten-Magnituden-Skala.
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
34Tote und Vermisste.
35Sach- und Betriebsunterbruchschäden, ohne Schadenzahlungen im Rahmen von Haftpflicht- und Lebensversicherungspolicen.
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 27
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Tabelle 8
Chronologische Liste aller Naturkatastrophen 2014
Überschwemmungen
Datum
Land
Ort
1.1.–24.1.
Vereinigtes Königreich Süden
1.1.–20.1.
Peru Cusco, Huancavelica
Italien Ligurien, Toskana
Bolivien Beni
4.1.–5.1.
10.1.–28.2.
13.1.
14.1.–7.2.
Brasilien Itaoca (São Paulo)
Indonesien Jakarta
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Überschwemmungen; anhaltende
Niederschläge während Winterstürmen
verursachen Überschwemmungen auf bereits
stark gesättigten Böden
Überschwemmungen
GBP 340 Mio. (USD 530 Mio.) versicherter
Schaden GBP 400 Mio. (USD 624 Mio.)
Gesamtschaden
21 Tote
Sturzfluten
EUR 154 Mio. (USD 186 Mio.)
Gesamtschaden
64 Tote, 10 Vermisste USD 200 Mio. Gesamtschaden
Überschwemmungen, Erdrutsche; 1600
Häuser zerstört, 2200 Häuser beschädigt,
63 000 ha Ackerland überflutet, 108 231
Nutztiere getötet
Sturzfluten
16.1.–19.1.
Frankreich, Italien Var (Frankreich), Ligurien,
Toskana (Italien)
Sturzfluten, Erdrutsche; Zug entgleist in Italien
19.1.
Italien Modena, Bologna (Emilia
Romagna)
Sturzfluten durch sintflutartige Regenfälle; Fluss Secchia tritt über die Ufer, 6500 ha
Ackerland überflutet
22.1.–23.1.
Tansania Morogoro
Argentinien El Rodeo (Catamarca)
Peru Tambopata, Manú
Italien Rom
Simbabwe
Sri Lanka
Burundi Bujumbura
Sturzfluten; 500 Häuser zerstört
32 Tote USD 20 Mio. versicherter Schaden USD 600 Mio. Gesamtschaden
1 Toter 3 Verletzte EUR 140 Mio. (USD 169 Mio.) versicherter
Schaden EUR 320 Mio. (USD 387 Mio.)
Gesamtschaden
2 Tote 1 Verletzter 1000 Obdachlose EUR 99 Mio. (USD 120 Mio.)
Gesamtschaden
5000 Obdachlose
Erdrutsch durch Überschwemmungen
24 Tote
Heftige Regenfälle und Überschwemmungen;
500 Häuser zerstört, 1240 Häuser beschädigt
Überschwemmungen durch sintflutartige
Regenfälle
Überschwemmungen
Überschwemmungen
Überschwemmungen, Erdrutsche
6000 Obdachlose
Paraguay Asunción
Kolumbien Caquetá, Magdalena, Chocó,
Cauca
Salomoninseln
Argentinien Neuquén, Rio Negro,
Córdoba, Santa Fe, Entre
Rios, Catamarca, Santiago del
Estero
Afghanistan, Tadschikistan
Überschwemmungen
EUR 243 Mio. (USD 294 Mio.)
Gesamtschaden
4000 Obdachlose
27 Tote
64 Tote, 32 Vermisste 182 Verletzte 12 500 Obdachlose
2000 Obdachlose
Überschwemmungen
33 Tote
Sturzfluten
Überschwemmungen
22 Tote
3000 Obdachlose
Überschwemmungen und Erdrutsche durch
heftige Regenfälle
190 Tote
24.1.
27.1.
30.1.–31.1.
1.2.–30.3.
6.2.
19.2.–10.3.
25.2.–10.3.
15.3.–15.5.
2.4.–3.4.
5.4.–9.4.
11.4.–13.4.
28 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Überschwemmungen
12 Tote, 8 Vermisste
Datum
11.4.–17.4
22.4.–30.4.
2.5.
2.5.–4.5.
12.5.–16.5.
12.5.–21.5.
24.5.–28.5.
27.5.–31.5.
1.6.–10.6.
2.6.–7.6
2.6.–10.6.
5.6.–20.6.
6.6.
16.6.–25.6.
18.6.–20.6.
19.6.–11.7.
23.6.–25.6.
26.6.–28.6.
3.7.–29.7.
3.7.–7.7.
13.7.–18.7.
Land
Ort
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Tansania Daressalam
Tadschikistan
Afghanistan Badachschan
Italien Senigallia, Chiaravalle
(Marken)
China Hunan
Serbien und Montenegro,
Bosnien und Herzegowina,
Kroatien, Rumänien,
Slowakei, Polen
China Guangdong
Russland Region Altai, Republik
Chakassien, Republik Altai
Überschwemmungen
41 Tote
Überschwemmungen
Massiver Erdrutsch durch heftige Regenfälle; 300 Häuser zerstört
Überschwemmungen durch sintflutartige
Regenfälle; Flüsse Triponzio und Misa treten
über die Ufer; 2670 Häuser beschädigt
Überschwemmungen durch sintflutartige
Regenfälle
Schwere Überschwemmungen, Erdrutsche
154 Tote
256 Tote
Überschwemmungen, mehr als 90 000 Häuser
zerstört oder beschädigt
Überschwemmungen durch sintflutartige
Regenfälle; 4000 Häuser schwer beschädigt
Iran Chorasan, Golestan
Elbenbeinküste Abidjan
China Guizhou, Gangdong
Überschwemmungen
37 Tote USD 1,1 Mrd. Gesamtschaden
6 Tote 2000 Verletzte RUB 500 Mio. (USD 8 Mio.)
Gesamtschaden
37 Tote
Überschwemmungen, Erdutsche
23 Tote
Überschwemmungen; über 70 000 Häuser
beschädigt, Schäden an Ackerland
Brasilien, Paraguay,
Argentinien Paraná (Brasilien), El Chaco
(Paraguay)
Afghanistan Guzargah-e-Nur (Baghlan)
China Sichuan, Fujian
Überschwemmungen
33 Tote CNY 4,2 Mrd. (USD 677 Mio.)
Gesamtschaden
13 Tote 7000 Obdachlose USD 500 Mio. Gesamtschaden
Bulgarien Varna, Dobritsch, Gabrowo,
Weliko Tarnowo, Burgas,
Montana, Kjustendil,
Plowdiw, Chaskowo, Jambol,
Sofia
Elfenbeinküste Abidjan
Indien Assam
China Sichuan, Zhejiang
Brasilien, Uruguay Rio Grande do Sul (Brasilien),
Paysandú (Uruguay)
China Guizhou, Yunnan
China Fujian, Jiangxi, Shandong
3 Tote EUR 99 Mio. (USD 120 Mio.)
Gesamtschaden
53 Tote USD 700 Mio. Gesamtschaden
82 Tote < USD 100 Mio. versicherter Schaden USD 3,1 Mrd. Gesamtschaden
Sturzfluten; 380 Häuser zerstört, 40 Häuser beschädigt
Überschwemmungen durch Monsunregen,
Gewitter, Hagel; über 80 000 Häuser
beschädigt oder zerstört, Schäden an
Ackerland
Gewitter lösen Sturzfluten und Hagel aus
81 Tote 35 Verletzte
34 Tote CNY 5,74 Mrd. (USD 925 Mio.)
Gesamtschaden
Überschwemmungen
23 Tote
Überschwemmungen
27 Tote
Überschwemmungen durch Monsunregen
24 Tote USD 900 Mio. Gesamtschaden
10 Tote 8405 Verletzte
Überschwemmungen
Überschwemmungen; 5000 Häuser zerstört
Überschwemmungen; 5800 Häuser zerstört, 16 300 Häuser beschädigt
15 Tote 1260 Obdachlose EUR 311 Mio. (USD 377 Mio.)
Gesamtschaden
15 Tote, 8 Vermisste USD 500 Mio. Gesamtschaden
66 Tote USD 1,25 Mrd. Gesamtschaden
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 29
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Datum
29.7.–3.8.
30.7.–31.7.
2.8.–20.8.
7.8.–8.8.
11.8.–13.8.
11.8.–19.8.
13.8.–20.8.
13.8.–18.8.
20.8.
Land
Ort
Deutschland, Bulgarien,
Rumänien Nordrhein-Westfalen,
Baden-Württemberg
(Deutschland)
Kambodscha Fluss Mekong
Niger Tillabéri
Indien Odisha
Vereinigte Staaten Detroit (MI), NY, MD
Ereignis
Gewitter lösen Sturzfluten und Erdrutsche aus;
schwere Hochwasserschäden in Münster
(Deutschland)
Sturzfluten
Überschwemmungen; 4700 Häuser zerstört
Überschwemmungen durch Monsunregen
Schwere Überschwemmungen in Michigan
und im Nordosten durch sintflutartige
Regenfälle
Überschwemmung durch starken
Monsunregen
China Regionen Fujian, Jiangxi,
Hunan, Guangdong, Sichuan,
und Guangxi
Nepal
Überschwemmungen durch Monsunregen
Bangladesch Überschwemmungen durch Monsunregen; Distrikt Bhola, Barisal
16 314 Häuser zerstört, 110 682 Häuser
beschädigt
Japan Erdrutsche durch starke Regenfälle
Hiroshima
China Guizhou, Hebei, Qinghai,
Ningxia, Hunan, Sichuan,
Innere Mongolei, Shaanxi,
Gansu
China Provinzen Chongqing,
Sichuan, Guizhou
Indien, Pakistan Jammu und Kashmir (Indien)
Überschwemmungen
19.9.–20.9.
Frankreich Hérault, Gard, Ardèche
(Languedoc)
Gewitter lösen Sturzfluten und Hagel aus
20.9.–25.9.
Indien Assam, Meghalaya
Überschwemmungen nach Taifun Kalmaegi
28.9.–30.9.
Frankreich Montpellier, Hérault,
Montagnac, Saint-Pargoire
(Languedoc-Roussillon)
Italien Genua, La Spezia (Ligurien)
Gewitter lösen Sturzfluten und Hagel aus
Nicaragua, Honduras,
Guatemala
Überschwemmungen durch sintflutartige
Regenfälle
22.8.–28.8.
1.9.–8.9.
3.9.–10.9.
8.10.–13.10.
15.10.–27.10.
30 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
6 Tote EUR 140 Mio. (USD 169 Mio.) versicherter
Schaden EUR 300 Mio. (USD 363 Mio.)
Gesamtschaden
45 Tote
38 Tote 36 000 Obdachlose
45 Tote USD 100 Mio. Gesamtschaden
2 Tote USD 0,6–1 Mrd. versicherter Schaden USD 1,6 Mrd. Gesamtschaden
27 Tote USD 400 Mio. Gesamtschaden
92 Tote, 149 Vermisste
59 Tote USD 150 Mio. Gesamtschaden
74 Tote 67 Verletzte
USD 30,9 Mio versicherter Schaden USD 38 Mio. Gesamtschaden
10 Tote USD 600 Mio. Gesamtschaden
Überschwemmungen durch Monsunregen
65 Tote USD 570 Mio. Gesamtschaden
Schwere Überschwemmungen durch
Monsunregen
665 Tote 53 735 Verletzte > INR 15 Mrd. (USD 237 Mio.) versicherter
Schaden USD 5,97 Mrd. Gesamtschaden
6 Tote EUR 120 Mio. (USD 145 Mio.) versicherter
Schaden EUR 150 Mio. (USD 182 Mio.)
Gesamtschaden
73 Tote INR 10 Mrd. (USD 158 Mio.)
Gesamtschaden
EUR 200 Mio. (USD 242 Mio.) versicherter
Schaden
Sturzfluten
1 Toter EUR 250 Mio. (USD 303 Mio.)
Gesamtschaden
33 Tote 32 000 Obdachlose
Land
Ort
Datum
28.10 – 24.11
4.11.–16.11.
22.11.–30.11.
3.12.–4.12.
17.12.–30.12.
Ereignis
Kolumbien
Italien, Frankreich, Schweiz,
Slowenien Lombardei, Piemont, Ligurien,
Trentino-Südtirol, Toskana,
Friaul-Julisch Venetien,
Sizilien (Italien), ProvenceAlpes-Côte d’Azur,
Languedoc-Roussillon
(Frankreich), Tessin (Schweiz)
Marokko, Spanien Guelmim-Es Semara,
Souss-Massa-Drâa (Marokko)
Kolumbien Chocó
Malaysia, Thailand
Stürme
Überschwemmungen
Mehrere Tiefdruckgebiete lösen Gewitter,
Sturzfluten und Tornados aus
44 Tote
12 Tote, 3 Vermisste 5 Verletzte EUR 300 Mio. (USD 363 Mio.)
Gesamtschaden
Stürme verursachen schwere
Überschwemmungen und Schäden an
Infrastruktur
Sturzfluten
47 Tote USD 450 Mio. Gesamtschaden
Überschwemmungen
36 Tote
USD 284 Mio. Gesamtschaden
Land
Ort
2.1.
Réunion
Zyklon Bejisa; Stromausfälle in 170 000
Häusern, Strassen durch hohe Wellen
beschädigt, schwere Schäden an
Zuckerrohrpflanzen
3.1.–5.1.
Vereinigte Staaten MA, NJ, NY, PA, CT
Wintersturm
5.1.–8.1.
Vereinigte Staaten GA, OH, NY, TN, IL, PA, MI,
MD, NJ, IN, VA, NC, KY, AL,
MO, SC, MS
Tonga Ha’apai
Wintersturm
Ereignis
Zyklon Ian (Kategorie 5) mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu 430 km/h;
800 Häuser beschädigt oder zerstört; 17
Schulen beschädigt; schwere Schäden an
Nutzpflanzen
Tropensturm Linglin
12.1.–20.1.
Philippinen
25.1.
Burundi Blitzeinschläge treffen eine Schule
Nyanza-Lac
Afghanistan Wintersturm, heftige Schneefälle, Kältewelle
Dschuzdschan
Frankreich, Spanien,
Wintersturm Petra, Überschwemmungen
Vereinigtes Königreich, Irland
1.2.–11.2.
4.2.–6.2.
44 Tote
36
Datum
11.1.
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
2 Tote 15 Verletzte EUR 41 Mio. (USD 49 Mio.) versicherter
Schaden EUR 70 Mio. (USD 85 Mio.)
Gesamtschaden
16 Tote USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 210 Mio. Gesamtschaden
21 Tote USD 1,67 Mrd. versicherter Schaden USD 2,5 Mrd. Gesamtschaden
1 Toter 14 Verletzte 2300 Obdachlose TOP 62 Mio. (USD 31 Mio.) Gesamtschaden
64 Tote 36 Verletzte USD 13 Mio. Gesamtschaden
7 Tote 51 Verletzte
63 Tote
EUR 77 Mio. (USD 94 Mio.) versicherter
Schaden EUR 130 Mio. (USD 157 Mio.)
Gesamtschaden
36Daten übernommen von Perils AG, http://www.perils.org/
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 31
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Datum
4.2.–6.2.
Land
Ort
Ereignis
Vereinigte Staaten PA, MD
Frankreich, Irland, Vereinigtes Königreich,
Spanien, Portugal
Wintersturm, eisige Winde
7.2.–14.2.
China Süden
Wintersturm, heftige Schneefälle
8.2.
Japan
Schneesturm
11.2.
Vereinigte Staaten GA, NY, NC, PA, SC
Wintersturm, Eisregen, Schneefall
12.2.–13.2.
Vereinigtes Königreich, Irland Sturm Tini (Darwin); Windgeschwindigkeiten
von bis zu 180 km/h, heftige Regenfälle
verschärfen Überschwemmungen in
Südengland
Irland, Vereinigtes Königreich, Wintersturm Ulla
Frankreich, Belgien,
Norwegen
6.2.–9.2.
14.2.–15.2.
17.2.–21.2.
20.2.–21.2.
3.3.–4.3.
6.3.–7.3.
14.3.–16.3.
Winterstürme
China Sichuan, Guizhou, Yunnan
Vereinigte Staaten MO, IL
Wintersturm, Schneefall; Schäden an Häusern
und Ackerland
Gewitter, Tornados, Hagel
Indien Hyderabad (Andhra Pradesh)
Vereinigte Staaten NC
Deutschland, Dänemark,
Norwegen, Schweden
Gewitter, Hagel, Sturzfluten; 374 Häuser
beschädigt
Wintersturm, Eisregen, Überschwemmungen
Wintersturm
16.3.
19.3.–20.3.
Thailand
China Sichuan, Xinjiang, Henan
Gewitter, heftige Regenfälle, Hagel
Gewitter, Hagel
26.3.–5.4.
Madagaskar, Komoren,
Mosambik
29.3.–4.4.
China Guangdong, Guangxi,
Guizhou
Vereinigte Staaten
TX, IL, KS, MO
China
Tropischer Zyklon Hellen (Kategorie 4); über
600 Häuser zerstört, über 1000 Häuser
beschädigt
Stürme, Hagel, Erdrutsche
2.4.–4.4.
7.4.–16.4.
12.4.–14.4.
Vereinigte Staaten IL, MI, TX, IA, W
Schwere Stürme, schwerer Hagel, Tornados
Wintersturm, heftige Schneefälle,
Minustemperaturen
Gewitter, schwerer Hagel, Tornados
36Daten übernommen von Perils AG, http://www.perils.org/
32 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 260 Mio. Gesamtschaden
EUR 125 Mio. (USD 151 Mio.) versicherter
Schaden EUR 170 Mio. (USD 206 Mio.)
Gesamtschaden
10 Tote 90 Verletzte USD 675 Mio. Gesamtschaden
26 Tote 600 Verletzte USD 2,5 Mrd. versicherter Schaden USD 5 Mrd. Gesamtschaden
12 Tote USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 650 Mio. Gesamtschaden
1 Toter USD 362 Mio. versicherter Schaden36 USD 500 Mio. Gesamtschaden
EUR 136 Mio. (USD 165 Mio.) versicherter
Schaden EUR 160 Mio. (USD 194 Mio.)
Gesamtschaden
USD 140 Mio. Gesamtschaden
1 Toter USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 170 Mio. Gesamtschaden
7 Tote 58 Verletzte
USD 50–100 Mio. versicherter Schaden USD 100 Mio. Gesamtschaden
EUR 67 Mio. (USD 81 Mio.) versicherter
Schaden EUR 100 Mio. (USD 121 Mio.)
Gesamtschaden
2000 Obdachlose
1 Toter CNY 728 Mio. (USD 117 Mio.)
Gesamtschaden
12 Tote 2736 Obdachlose USD 20 Mio Gesamtschaden
21 Tote USD 155 Mio. Gesamtschaden
USD 1,08 Mrd. versicherter Schaden
USD 1,6 Mrd. Gesamtschaden
128 Tote USD 100 Mio. Gesamtschaden
USD 678 Mio. versicherter Schaden USD 800 Mio. Gesamtschaden
Datum
Land
Ort
14.4.–16.4.
Australien, Salomoninseln,
Neuseeland
17.4.–20.4.
17.4.–19.4.
Indien
China
23.4.–26.4.
China Xinjiang, Shaanxi, Guangxi,
Hunan, Jiangxi, Qinghai
27.4.–1.5.
Vereinigte Staaten MS, AL, AR, FL, MD, PA, TN,
GA, KS, MO, NJ, NY, VA, NC,
DE, DC
Bangladesch Netrokona
China
28.4.
3.5.–7.5.
7.5.–9.5.
Ereignis
Zyklon Ita; über 760 Häuser zerstört (hauptsächlich auf den Salomoninseln), über 1066
Häuser beschädigt; schwere Schäden an
Bananenplantagen und öffentlicher
Infrastruktur
Stürme
Schwerer Sturm
Schwere Stürme, heftige Regenfälle,
Sturzfluten, Erdrutsche; über 5000 Häuser
zerstört oder beschädigt, Schäden an
Ackerland
Gewitter, schwerer Hagel, 83 Tornados; starke Niederschläge verursachen Sturzfluten in Florida und Alabama
Gewitter, Hagel; 1000 Häuser zerstört
Sturm, Minustemperaturen
Vereinigte Staaten TX, MN, CO, KS, MO
Vereinigte Staaten OH, MO, IN, NE, KS, TX, IL,
WV
Vereinigte Staaten TX, NM
Chile
Gewitter, schwerer Hagel, Tornados,
Sturzfluten
Gewitter mit Windgeschwindigkeiten von bis
zu 160 km/h, Hagel, Tornados, Sturzfluten
3.6.–5.6.
Vereinigte Staaten Blair (NE), IA, KS, AR, WY
5.6.–6.6.
Vereinigte Staaten SD
China Peking, Tianjin
Vereinigte Staaten Texas
China Shantou (Guangdong)
Vereinigte Staaten SD, NE, CO, MN, IA, WI, KS
Schwere Gewitter mit Windgeschwindigkeiten
von bis zu 128 km/h, schwerer Hagel,
Tornados; schwere Hagelschäden in der Stadt
Blair und an Ackerland (NE)
Gewitter, schwerer Hagel, 1 Tornado,
Sturzfluten
Gewitter, starke Winde, Überschwemmungen;
Schäden an Ackerland
Gewitter, schwerer Hagel, Tornados
10.5.–14.5.
24.5.–28.5.
2.6.–4.6.
6.6.–9.6.
12.6.–13.6.
13.6.–21.6.
14.6.–18.6.
24.6.–25.6.
28.6.–1.7.
29.6.–1.7.
6.7.–7.7.
Vereinigte Staaten CO, WY
Kanada Saskatchewan, Manitoba
Vereinigte Staaten IA, IL, IN, MI
Frankreich, Deutschland,
Luxemburg
Gewitter, Tornados, Hagel, Sturzfluten
Gewitter lösen Sturzfluten aus
Tropensturm Hagibis
Gewitter, > 100 Tornados und Hagel; grosse
Schäden durch Doppeltornado der Stärke EF4
aus Gewitter mit einer Superzelle in der Stadt
Pilger
Gewitter, schwerer Hagel, Sturzfluten
Sturm verursacht Wind- und
Hochwasserschäden
Gewitter, Tornados, schwerer Hagel,
Sturzfluten
Gewitter, heftige Regenfälle, Hagel,
Sturzfluten
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
22 Tote 9000 Verletzte USD 50 Mio. versicherter Schaden USD 981 Mio. Gesamtschaden
27 Tote
3 Tote USD 156 Mio. Gesamtschaden
9 Tote CNY 2,83 Mrd. (USD 456 Mio.)
Gesamtschaden
33 Tote 115 Verletzte USD 1,22 Mrd. versicherter Schaden USD 1,9 Mrd. Gesamtschaden
16 Tote 4000 Obdachlose
CNY 2,6 Mrd. (USD 419 Mio.)
Gesamtschaden
USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 200 Mio. Gesamtschaden
USD 0,6–1 Mrd. versicherter Schaden USD 1 Mrd. Gesamtschaden
USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 200 Mio. Gesamtschaden
7 Verletzte 2000 Obdachlose
2 Tote USD 1,27 Mrd. versicherter Schaden USD 1,7 Mrd. Gesamtschaden
USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 170 Mio. Gesamtschaden
1 Toter USD 193 Mio. Gesamtschaden
USD 300–600 Mio. versicherter Schaden USD 560 Mio. Gesamtschaden
USD 131 Mio. Gesamtschaden
3 Tote 17 Verletzte USD 300–600 Mio. versicherter Schaden USD 800 Mio. Gesamtschaden
USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 270 Mio. Gesamtschaden
CAD 103 Mio. (USD 89 Mio.) versicherter
Schaden CAD 200 Mio. (USD 173 Mio.)
Gesamtschaden
USD 300–600 Mio. versicherter Schaden USD 600 Mio. Gesamtschaden
EUR 300 Mio. (USD 363 Mio.)
Gesamtschaden
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 33
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Datum
Land
Ort
Ereignis
7.7.–9.7.
Vereinigte Staaten NE, CO, MO, NY, PA
8.7.–14.7.
Japan Honshu
15.7.–21.7.
China, Philippinen, Vietnam
Taifun Rammasun; mehr als 140 000 Häuser
zerstört, 500 000 Häuser beschädigt
19.7.–20.7.
China Shaanxi, Shanxi
Gewitter, Hagel, Sturzfluten; über 5000 Häuser zerstört
19.7.–26.7.
China, Taiwan Fujian, Jiangxi, Shandong
(China)
Vereinigte Staaten MI, TN, MA
Frankreich, Deutschland,
Belgien, Spanien, Vereinigtes
Königreich
Kanada Ontario
Taifun Matmo
7.8.–8.8.
Kanada Airdrie, Calgary (Alberta)
Gewitter mit Windgeschwindigkeiten von bis
zu 94 km/h, Hagel, Sturzfluten
10.8.–11.8.
China Xishui (Guizhou)
Gewitter
23.8.–24.8.
Dominikanische Republik,
Haiti, Turks- und
Caicosinseln
Vereinigte Staaten, Mexiko Phoenix (AZ), Mexiko
Ausläufer von Tropensturm Cristobal
verursachen Überschwemmungen; mehr als
1000 Häuser beschädigt
Ausläufer von Hurrikan Norbert verursachen
Gewitter, heftige Niederschläge und
Sturzfluten (8. August ist regenreichster Tag in
Phoenix seit 1895 – und regenreichster Tag
seit Aufzeichnungsbeginn)
Taifun Kalmaegi
26.7.–28.7.
3.8.–10.8.
4.8.–5.8.
7.9.–8.9.
Gewitter mit Windgeschwindigkeiten von bis
zu 113 km/h, Hagel, Sturzfluten undTornados;
schwere Hagelschäden an Mais- und
Sojakulturen in Zentralnebraska
(Verwaltungsbezirk Buffalo)
Taifun Neoguri
Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu
160 km/h, Hagel, Sturzfluten, Tornados
Ausläufer von Hurrikan Bertha bringen
Windgeschwindigkeiten von bis zu 128 km/h,
Tornados, heftige Regenfälle, Sturzfluten
Gewitter lösen Sturzfluten aus
10.9.–16.10.
China, Philippinen, Vietnam,
Hongkong
14.9.–16.9.
Mexiko Cabo San Lucas (Halbinsel
Baja California)
Hurrikan Odile
19.9.–24.9.
China, Philippinen, Taiwan
Tropensturm Fung-Wong
25.9.–26.9.
China Gansu, Shanxi, Innere
Mongolei
Vereinigte Staaten CO, AZ
Vereinigte Staaten Dallas (TX), KS
Gewitter, Hagel, Sturzfluten
27.9.–30.9.
1.10.–3.10.
34 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Gewitter mit Windgeschwindigkeiten von bis
zu 108 km/h, schwerer Hagel, Sturzfluten
Gewitter mit Windgeschwindigkeiten von bis
zu 145 km/h, schwerer Hagel, Sturzfluten
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
4 Tote USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 500 Mio. Gesamtschaden
3 Tote 64 Verletzte USD 156 Mio. Gesamtschaden
176 Tote, 26 Vermisste 125 Verletzte USD 250 Mio. versicherter Schaden USD 5,15 Mrd. Gesamtschaden
5 Tote CNY 1,7 Mrd. (USD 274 Mio.)
Gesamtschaden
14 Tote USD 500 Mio. Gesamtschaden
USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 270 Mio. Gesamtschaden
1 Toter EUR 200 Mio. (USD 242 Mio.)
Gesamtschaden
4 Verletzte CAD 100 Mio. (USD 87 Mio.) versicherter
Schaden CAD 150 Mio. (USD 129 Mio.)
Gesamtschaden
CAD 537 Mio. (USD 463 Mio.) versicherter
Schaden CAD 700 Mio. (USD 604 Mio.)
Gesamtschaden
9 Tote, 11 Vermisste CNY 190 Mio. (USD 31 Mio.)
Gesamtschaden
5 Tote, 1 Vermisster 4000 Obdachlose
6 Tote USD 25–100 Mio. versicherter Schaden USD 325 Mio. Gesamtschaden
25 Tote 45 Verletzte < USD 3 Mrd. Gesamtschaden
6 Tote USD 1,7 Mrd. versicherter Schaden MXN 48 Mrd. (USD 3,26 Mrd.)
Gesamtschaden
21 Tote, 4 Vermisste USD 263 Mio. Gesamtschaden
CNY 821 Mio. (USD 132 Mio.)
Gesamtschaden
USD 0,6–1 Mrd. versicherter Schaden USD 1,4 Mrd. Gesamtschaden
USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 360 Mio. Gesamtschaden
Datum
Land
Ort
Ereignis
5.10.–10.10.
Japan
Taifun Phanfone
10.10.
Japan, Philippinen, Taiwan
Taifun Vongfong, Sturmflut
12.10.–13.10.
Indien Visakhapatnam (Andhra
Pradesh)
Zyklon Hudhud
12.10.–14.10.
Vereinigte Staaten LA, AL, TX
Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu
160 km/h, Hagel, Tornados, Vertikalwinde
15.10.
Nepal Manang, Mustang
(Himalaya)
Bermuda, Anguilla, St. Kitts
und Nevis, Antigua und
Barbuda, Niederländische
Antillen
Demokratische Republik
Kongo Provinz Süd-Kivu
Haiti, Dominikanische
Republik
China
Kanada Ontario, Québec
Ausläufer von Zyklon Hudhud verursachen
Blizzard und massive Lawinen; Wanderer,
Bergführer und Hirten kommen ums Leben
Hurrikan Gonzalo (Kategorie 2) mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 km/h;
37 Boote zerstört
17.10.
15.10.–28.10.
2.11.–7.11.
10.11.–14.11.
24.11.–25.11.
Gewitter, Sturzfluten
Starke Winde, heftige Regenfälle, Sturzfluten
Wintersturm
Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu
100 km/h, Überschwemmungen
26.11.–1.12.
Frankreich Var, Gard, Hérault, Aude,
Pyrénées-Orientales
Gewitter, Sturzfluten
2.12.–4.12.
Vereinigte Staaten CA
Japan Tokushima
Philippinen Eastern Samar
Gewitter, heftige Regenfälle, Sturzfluten,
Schlammlawinen
Wintersturm, heftige Schneefälle
Taifun Hagupit (Ruby); 42 466 Häuser zerstört,
248 204 Häuser beschädigt
10.12.–12.12.
Vereinigte Staaten CA, WA, OR
Gewitter, heftige Regenfälle,
Überschwemmungen
12.12.–13.12.
China, Russland Nordosten Chinas und
Chabarowsk, Amnur
(Russland)
Vereinigte Staaten Columbia (Mississippi)
Philippinen Surigao del Sur
Wintersturm, Blizzard, heftige Schneefälle; über 300 Häuser beschädigt
5.12.–6.12.
6.12.–10.12.
24.12.
28.12.–29.12.
Tornado
Tropensturm Jangmi (Seniang) verursacht
Wind- und Hochwasserschäden; 610 Häuser
zerstört, 2687 Häuser beschädigt
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
6 Tote, 1 Vermisster 60 Verletzte USD 100 Mio. Gesamtschaden
9 Tote, 2 Vermisste 90 Verletzte USD 80 Mio. Gesamtschaden
68 Tote 43 Verletzte INR 40 Mrd. (USD 632 Mio.) versicherter
Schaden USD 7 Mrd. Gesamtschaden
2 Tote USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 170 Mio. Gesamtschaden
43 Tote, 40 Vermisste 175 Verletzte
2 Tote, 2 Vermisste 12 Verletzte USD 41 Mio. versicherter Schaden USD 100 Mio. Gesamtschaden
30 Tote
17 Tote 4000 Obdachlose
USD 254 Mio. Gesamtschaden
CAD 96 Mio. (USD 83 Mio.) versicherter
Schaden CAD 110 Mio. (USD 95 Mio.)
Gesamtschaden
5 Tote EUR 200 Mio. (USD 242 Mio.) versicherter Schaden EUR 250 Mio. (USD 303 Mio.)
Gesamtschaden
USD 25–100 Mio. versicherter Schaden USD 100 Mio. Gesamtschaden
24 Tote 101 Verletzte
18 Tote 916 Verletzte 100 264 Obdachlose PHP 6,39 Mrd. (USD 143 Mio.)
Gesamtschaden
1 Toter 1 Verletzter USD 100–300 Mio. versicherter Schaden USD 240 Mio. Gesamtschaden
USD 135 Mio. Gesamtschaden
5 Tote 50 Verletzte
66 Tote, 6 Vermisste 43 Verletzte PHP 1,6 Mrd. (USD 36 Mio.)
Gesamtschaden
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 35
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Erdbeben
Land
Ort
Ereignis
26.1.–3.2.
Griechenland Argostoli und Livadi (Insel Kefalonia)
Erdbeben (Mw 6,1 und Mw 6,0); 600 Häuser
zerstört, 2500 Gebäude beschädigt; Schäden
an Strassen und Häfen
1.2.
Indonesien Sumatra
China Yutian (Xinjiang)
Chile, Peru
Ausbruch des Vulkans Sinabung
Erdbeben (Mw 8,2)
10.4.
Nicaragua Nagarote
Erdbeben (Mw 6,1); 1001 Häuser beschädigt,
Autobahn durch Erdrutsche blockiert
24.5.
Griechenland, Türkei Kamariotissa, Thessaloniki
Erdbeben (Mw 6,9); 11 Häuser zerstört, 312 Häuser beschädigt
7.7.
Guatemala San Marcos
Erdbeben (Richterskala 6,4); 10 050 Häuser
beschädigt (davon 3087 schwer)
3.8.
China Wenping (Yunnan)
Erdbeben (Mw 6,1), Nachbeben und
Erdrutsche; 25 800 Häuser zerstört, 40 600 Häuser schwer beschädigt
18.8.
Iran Mormori (Provinz Ilam)
Erdbeben (Mw 6,2), Nachbeben; 17 000 Häuser beschädigt
24.8.
Vereinigte Staaten South Napa (CA)
Erdbeben (Mw 6,0) über 500 Gebäude
beschädigt; schwere Schäden an lokaler
Weinindustrie
27.9.
Japan Honshu
Ausbruch des Vulkans Ontake
7.10.
China Yongping (Yunnan)
Erdbeben (Mw 6,6); 6987 Häuser zerstört,
79 146 Häuser beschädigt
14.10.–22.10
22.10
22.11.
Indonesien Nord-Sumatra
China Kangding (Sichuan)
Vulkan-Aktivitäten am Mount Sinabung
6.12.
China Weiyuan
Erdbeben (Mw 5,5)
Datum
12.2.
1.4.
36 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Erdbeben (Mw 6,9); 90 000 Häuser beschädigt
Erdbeben (Mw 5,9)
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
12 Verletzte EUR 7 Mio. (USD 8 Mio.) versicherter
Schaden EUR 147 Mio. (USD 178 Mio.)
Gesamtschaden
32 Tote
CNY 1,08 Mrd. (USD 174 Mio.)
Gesamtschaden
6 Tote 9 Verletzte >CLP 92,4 Mrd. (USD 152 Mio.)
versicherter Schaden > CLP 347 Mrd. (USD 571 Mio.)
Gesamtschaden
3 Tote 250 Verletzte USD 3 Mio. Gesamtschaden
3 Tote 324 Verletzte EUR 4 Mio. (USD 5 Mio.) Gesamtschaden
1 Toter 274 Verletzte 9940 Obdachlose
617 Tote, 114 Vermisste 3143 Verletzte USD 5 Mrd. Gesamtschaden
250 Verletzte 12 000 Obdachlose IRR 1160 Mrd. (USD 43 Mio.)
Gesamtschaden
1 Toter 200 Verletzte USD 153 Mio. versicherter Schaden USD 700 Mio. Gesamtschaden
57 Tote, 6 Vermisste 69 Verletzte
1 Toter 324 Verletzte CNY 1,7 Mrd. (USD 274 Mio.)
Gesamtschaden
50 Tote
5 Tote 54 Verletzte USD 50 Mio. Gesamtschaden
1 Toter 22 Verletzte 2000 Obdachlose
Dürren, Buschbrände, Hitzewellen
Land
Ort
Datum
1.1.–30.11.
1.1.–30.4.
1.1.–31.12.
13.1.–18.1.
Sommer
Sommer
12.4.–16.4.
Sommer
1.6.–10.10.
31.7.–25.8.
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Brasilien
Pakistan
Vereinigte Staaten San Joaquin Valley, Central
Coast (Kalifornien)
Australien Victoria
China Henan
China Liaoning
Chile Valparaiso
Schwere Dürre
Hitzewelle
Dürre in Kalifornien
USD 3 Mrd. Gesamtschaden
180 Tote
USD 2,2 Mrd. Gesamtschaden
Hitzewelle
139 Tote
Dürre; 508 000 ha Ackerland zerstört
China Mongolei
Guatemala
Schweden Västmanland
Dürre; 178 000 ha Ackerland zerstört
CNY 7,3 Mrd. (USD 1,18 Mrd.)
Gesamtschaden
USD 110 Mio. versicherter Schaden USD 2,5 Mrd. Gesamtschaden
15 Tote 10 Verletzte 8000 Obdachlose USD 34 Mio. Gesamtschaden
USD 459 Mio. Gesamtschaden
Dürre; 471 000 ha Ackerland zerstört
Waldbrände
Schwere Dürre in Zentralamerika
Waldbrände
USD 100 Mio. Gesamtschaden
1 Toter >USD 30 Mio versicherter Schaden >USD 100 Mio Gesamtschaden
Kälte, Frost
Datum
3.1.–20.1.
23.1.–31.1.
31.1.–6.2.
13.4.–27.9.
17.11.–19.11.
23.12.–30.12.
Land
Ort
Indien
Thailand Loei, Tak
Slowenien, Kroatien Slowenien: ganzes Land Kroatien: Primorje-Gorski
Kotar, Karlovac, SisakMoslavina, Varaždin, Zagreb
Peru Ancash, Apurímac,
Arequipa, Ayacucho, Cusco,
Huancavelica, Huánuco,
Junín, Lima, Moquegua,
Pasco, Puno und Tacna
Vereinigte Staaten Buffalo (NY)
Indien Uttar Pradesh
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Kältewelle, dichter Nebel
Kältewelle
24 Tote
63 Tote
Heftige Schneefälle, Eisregen und
Überschwemmungen durch Schneebruch
verursachen schwere Waldschäden; über
500 000 ha Wald (40 % des slowenischen
Waldbestands) zerstört oder beschädigt
Kältewelle; Minustemperaturen
EUR 721 Mio. (USD 873 Mio.)
Gesamtschaden
Wintersturm (Lake-Effect-Sturm) verursacht heftige Schneefälle. In Buffalo fällt 1,5 m Schnee
Kältewelle, eisige Winde, dichter Nebel
13 Tote USD 25–100 Mio. versicherter Schaden USD 100 Mio. Gesamtschaden
140 Tote
505 Tote
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 37
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Hagel
Land
Ort
Datum
27.3.–29.3.
Vereinigte Staaten TX, MO, LA
18.5.–23.5
Vereinigte Staaten PA, CO, IL, MT, SC, IN, NY,
IA, OA, VA
Frankreich, Deutschland,
Belgien
8.6.–10.6.
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Gewitter, Windgeschwindigkeiten von bis zu 129 km/h, schwerer Hagel, Tornados;
schwere Hagelschäden in Texas
Starke Gewitter, schwerer Hagel
USD 0,6–1 Mrd. versicherter Schaden USD 1 Mrd. Gesamtschaden
Sturm Ela verursacht schweren Hagel in
Frankreich und Belgien sowie Windschäden in Deutschland; über 600 000 Häuser und
500 000 Fahrzeuge beschädigt
6 Tote EUR 1,81 Mrd. (USD 2,19 Mrd.) versicherter Schaden EUR 2,6 Mrd. (USD 3,15 Mrd.)
Gesamtschaden
1 Toter 40 Verletzte EUR 60 Mio. (USD 73 Mio.) versicherter Schaden EUR 450 Mio. (USD 545 Mio.)
Gesamtschaden
12 Verletzte AUD 1,04 Mrd. (USD 852 Mio.) versicherter Schaden AUD 1,3 Mrd. (USD 1 Mrd.)
Gesamtschaden
8.7.
Bulgarien Sofia
Schwerer Hagelsturm; schwere Schäden in
Sofia, 10 000 Fahrzeuge beschädigt
30.11.
Australien Brisbane
Hagelsturm; 17 509 Häuser und 51 472
Fahrzeuge beschädigt
USD 2,94 Mrd. versicherter Schaden USD 3,7 Mrd Gesamtschaden
Übrige Naturkatastrophen
Datum
22.3.
13.4.
30.7.
2.8.
29.10.
20.12.
Land
Ort
Vereinigte Staaten Oso (Bundesstaat
Washington)
Indonesien Bezirk Kediri (Java)
Indien Malin, Distrikt Pune
(Maharashtra)
Nepal Distrikt Sindhupalchok
Sri Lanka Haldummulla (Distrikt
Badulla)
Indonesien Banjarnegara (Java)
Ereignis
Erdrutsch
Ascheregen durch Ausbruch des Vulkans
Kelud, Überschwemmungen mit erkalteter Lava
durch gleichzeitigen Regen verschärft; 11 093
Häuser schwer beschädigt, 15 412 Häuser
moderat beschädigt
Erdrutsch durch heftige Regenfälle
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
43 Tote 4 Verletzte USD 20 Mio. Gesamtschaden
7 Tote 70 Verletzte USD 103 Mio. Gesamtschaden
209 Tote
Massiver Erdrutsch
33 Tote, 153 Vermisste
Massiver Erdrutsch; 63 Häuser zerstört
4 Tote, 192 Vermisste
Erdrutsch; über 100 Häuser zerstört
95 Tote, 13 Vermisster 2000 Obdachlose
Schadenausmasse von Naturkatastrophen in den USA in Tabelle 8: definiert durch Property Claim Services (PCS)
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
.
38 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Tabelle 9 Chronologische Liste aller Man-made-Katastrophen 2014
Grossbrände, Explosionen
Datum
Land
Ort
Ereignis
10.1.
18.1.–19.1.
20.1.
23.1.
Saudi-Arabien
NorwegenLærdalsøyri
Kuwait
Kanada L’Isle-Verte (Québec)
Brand in einer Petrochemiefabrik
Feuer zerstört ein historisches Dorf
Brand in einer Ölraffinerie
Brand in einem Altenheim
8.2.
Saudi-Arabien Medina
Vereinigte Staaten Connecticut
Russland Region Stawropol
Südkorea
Schweden Lysekil
Vereinigte Staaten New York
Nordsee, Norwegen Nordsee
Argentinien Mendoza
Vereinigte Staaten Storm Lake
Südkorea
Vereinigte Staaten Pensacola (Florida)
Brand in einem Hotel
Vereinigte Staaten Colorado Springs
Deutschland Hessen
Südkorea Jangseong
Vereinigte Staaten
Thailand Rayong
Indien Chhattisgarh
Ghana Sekondi-Takoradi
Russland Atschinsk (Region
Krasnojarsk)
Indien Bhatinda (Sirsa)
Kanada Bécancour
Brasilien
Indien Chennai
Brand in einem Kraftwerk
12.2.
26.2.
9.3.
10.3.
12.3.
17.3.
22.3.–24.3.
22.3.
29.3.
30.4.
5.5.
12.5.
28.5.
29.5.
9.6.
12.6.
14.6.
15.6.
20.6.
25.6.
27.6.
28.6.
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
50 Verletzte
17 Tote, 15 Vermisste
15 Tote 130 Verletzte
Brand in einem Gasturbinenwerk
Brand in einer Petrochemiefabrik
Brand in einer Elektronikfabrik
Brand in einer Ölraffinerie
Gasaustritt verursacht Explosion in zwei
Wohnblocks
Brand an einer Offshore-Pipeline
5 Tote 63 Verletzte
Brand in einer Erdölanlage
Brand in einem Fleischverarbeitungsbetrieb
Brand in einem Optikunternehmen
Gasexplosion in einem Gefängnis
2 Tote 184 Verletzte
1 Verletzter
Explosion in einem Wärmekraftwerk
Brand in einem Krankenhaus
21 Tote
Brand in einer Ölquelle
Brand in einer Raffinerie
Explosion in einem Stahlwerk
6 Tote 50 Verletzte
Schaden in einer Erdölanlage
Grossbrand und Explosion in einer Ölraffinerie
7 Tote 12 Verletzte
Brand in einer Raffinerie
Explosion in einer Chemiefabrik
Brand in einem Wasserkraftwerk
Elfstöckiges Gebäude im Bau stürzt ein
1 Toter
61 Tote 27 Verletzte
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 39
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Datum
7.7.
11.7.
24.7.
31.7.
31.7.
2.8.
8.9.
9.9.
9.10.
9.10.
13.10.
6.11.
12.11.
16.11.
18.11.
8.12.
Land
Ort
Vereinigte Staaten Port Arthur
Marokko Casablanca
Angola Luanda
Taiwan Kaohsiung
Vereinigtes Königreich Yorkshire
China Kunshan
Brasilien São Paulo
Pakistan Lahore
Saudi-Arabien Jeddah
Südafrika Kya Sands (Johannesburg)
Nigeria Lagos
Argentinien Córdoba
Thailand Pathum Thani
Spanien Burgos
Vereinigte Staaten Los Angeles
Vereinigte Staaten Los Angeles
40 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Brand in einer Petrochemiefabrik
2 Verletzte
Einsturz von drei Wohngebäuden
23 Tote 55 Verletzte
Brand in einem Lebensmittelgrosslager
Mehrere Gasexplosionen in unterirdischen
Rohrleitungen
Brand in einem Kraftwerk
32 Tote 321 Verletzte
Explosion in einer Metallfabrik
146 Tote 185 Verletzte
2000 Obdachlose
Brand zerstört 600 Häuser (80 %) einer
Hüttensiedlung
Dach einer Moschee stürzt ein
24 Tote
Brand in einer Grossbäckerei
Brand in einer Hüttensiedlung
Einsturz eines kirchlichen Wohnheims
8 Verletzte 2000 Obdachlose
115 Tote
Explosion in einer Chemiefabrik
66 Verletzte
Brand in einer Fabrik für elektronische
Komponenten
Brand in einem Fleischverarbeitungsbetrieb
2 Verletzte
Explosion in einer Abwasseranlage
52 Verletzte
Brand in einem Wohngebäude
Luftfahrtkatastrophen
Datum
25.1.
Land
Ort
8.3.
Demokratische Republik
Kongo Mbuji-Mayi
Algerien Aïn Kercha
Indischer Ozean
15.4.
16.5.
Weltraum
Weltraum
17.7.
Ukraine Donezk
Taiwan Penghu-Inseln
Mali Gossi
Weltraum
11.2.
23.7.
24.7.
26.7.
28.10.
31.10.
28.12.
Weltraum Wallops Island (Virginia)
Vereinigte Staaten Mojave-Wüste (CA)
Indonesien Javasee
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Explosion in einem Waffenlager wegen eines
Blitzeinschlages
20 Tote 50 Verletzte
Bruchlandung einer Lockheed C-130 Hercules
der algerischen Luftwaffe
Boeing 777-2H6ER (Flug MH370) von
Malaysia Airlines stürzt aus unbekannten
Gründen ab
Stromanomalie bei Satellit in der Umlaufbahn
Kommunikationssatellit erreicht Umlaufbahn
nicht und geht verloren
Boeing 777-2H6ER (Flug MH17) von Malaysia
Airlines stürzt aus unbekannten Gründen ab
Bruchlandung einer ATR 72-500 von
TransAsia Airways
McDonnell Douglas MD-83 von Air Algérie
stürzt ab
Ausfall des Sendestrahls bei Satellit in der
Umlaufbahn
Versorgungsrakete für Raumstation explodiert
kurz nach dem Start
Raumfahrzeug stürzt bei Testflug ab
76 Tote
Airbus A320-216 von Indonesia AirAsia stürzt
in die Javasee
239 Tote
298 Tote
48 Tote
116 Tote
1 Toter 1 Verletzter
162 Tote
Schiffskatastrophen
Datum
13.1.
26.1.
3.2.
10.2.
2.3.
6.3.
12.3.
17.3.
22.3.
22.3.
7.4.
16.4.
Land
Ort
Sudan Nil
Indischer Ozean, Indien Nikobaren
Bangladesch Sunamganj
Golf von Mexiko, Mexiko
Indischer Ozean, Indonesien Jawa Timur
Nigeria
Indischer Ozean, Jemen Beer Ali (Schabwa)
Nordpazifik, Japan Bucht von Tokio
Uganda Ndaiga (Bezirk Kibaale)
Golf von Mexiko, Mexiko Bucht von Campeche
Nordpazifik, Japan Wakayama
Nordpazifik, Südkorea Jeju
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Überfülltes Boot kentert auf dem Nil
250 Tote
Boot mit Touristen kentert
22 Tote 9 Verletzte
11 Tote, 30 Vermisste
Boot mit Arbeitern fängt Feuer und kentert auf
dem Fluss Surma
Brand auf Ölplattform
Bodenabsenkung verursacht Schäden an
Ölplattform
Brand auf Offshore-Ölplattform
Boot mit Migranten kentert
Frachtschiff kollidiert mit Containerschiff und
sinkt
Überfülltes Boot mit Flüchtlingen kentert auf
dem Lake Albert
Blow-out auf Ölplattform
43 Tote
8 Vermisste 1 Verletzter
251 Tote
Frachtschiff fängt Feuer
Untergang einer Passagierfähre
297 Tote, 7 Vermisste
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 41
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Datum
5.5.
6.5.
31.5.
18.6.
30.6.
13.7.
14.7.
19.7.
1.8.
4.8.
22.8.
23.8.
23.8.
23.8.
12.9.
16.9.
6.10.–6.12.
7.10.
10.10.
24.10.
31.10.
3.11.
1.12.
12.12.–12.12.
13.12.
28.12.
Land
Ort
Mittelmeer, Griechenland Samos
Mittelmeer, Libyen Tripolis
Rotes Meer, Jemen,
Indischer Ozean Dhubab
Nordpazifik, Malaysia Sepang
Mittelmeer, Italien Vor der sizilianischen Küste
Ostsee, Deutschland
Indischer Ozean, Malaysia Südliches Malaysia
Mittelmeer, Malta Malta
Brasilien Santos
Bangladesch Distrikt Munshiganj
Mittelmeer, Libyen Guarabouli
Sudan Shagarab
Mittelmeer, Italien Mittelmeer
Mittelmeer, Libyen Nordlibyen
Zentralafrikanische Republik Bangui
Nordpazifik, Indonesien Nordmolukken
Rotes Meer, Indischer
Ostsee, Jemen Al-Makha (Provinz Taiz)
Südpazifik, Indonesien Bali
Nordatlantik, Guinea Benty
Sambia Lake Kariba
Nordatlantik, Bahamas
Schwarzes Meer, Türkei Istanbul
Nordpazifik, Russland Anadyrgolf,
Tschuktschen-Halbinsel
Demokratische Republik
Kongo Tanganjikasee
Rotes Meer, Ägypten Suez
Mittelmeer, Griechenland Korfu
42 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Boot mit Migranten kentert
22 Tote
Boot mit Migranten kentert
36 Tote, 42 Vermisste
Überfülltes Boot mit Migranten kentert
60 Tote
Fähre mit Migranten kentert
10 Tote, 20 Vermisste
30 Menschen ersticken auf Migrantenboot
30 Tote
Pontoon sinkt und verliert Frachtgut
Boot mit Migranten kentert
2 Tote, 18 Vermisste
Boot mit Migranten kentert
29 Tote
Brand in Exportterminal für Zucker
Fähre kentert auf dem Fluss Padma
130 Vermisste
Boot mit Migranten kentert
119 Tote
Boot mit Migranten kentert auf dem Fluss
Atbara
Boot mit Migranten kentert
21 Tote
Fischerboot kentert bei schlechtem Wetter
nördlich der libyschen Küste
Boot kentert auf dem Fluss M’poko
24 Tote
Passagierboot kentert bei schlechtem Wetter
14 Tote, 7 Vermisste
Boot mit Migranten kentert bei schlechtem
Wetter
70 Tote
Passagierfähre kentert nach Motorstörung
22 Tote, 21 Vermisste
Überfülltes Boot kentert
18 Tote, 20 Vermisste
Überfüllte Fähre kentert auf dem Lake Kariba
26 Tote
Kreuzfahrtschiff läuft auf Grund
Boot mit Migranten kentert auf dem Bosporus
24 Tote
Fischerboot kentert bei schlechtem Wetter
27 Tote, 26 Vermisste
Boot kentert auf dem Tanganjikasee
129 Tote
Containerschiff kollidiert mit Fischerboot
13 Tote, 14 Vermisste
Passagierfähre fängt Feuer;
Rettungsmassnahmen durch schlechtes
Wetter behindert
9Tote (mindestens), 18 Vermisste
18 Tote, 10 Vermisste
80 Vermisste
Bahnkatastrophen (inklusive Bergbahnen)
Datum
22.4.
2.5.
4.5.
26.5.
18.8.
Land
Ort
Demokratische Republik
Kongo Katanga
Südkorea Seoul
Indien Raigad
Indien Khalilabad, Uttar Pradesh
Indien Bihar
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Güterzug entgleist
63 Tote 162 Verletzte
Zwei U-Bahnen kollidieren in U-Bahnhof
200 Verletzte
Passagierzug entgleist
18 Tote 124 Verletzte
26 Tote 74 Verletzte
20 Tote
Zwei Züge kollidieren
Zug stösst an Bahnübergang mit Autorikscha
zusammen
Gruben-/Minenunglücke
Datum
8.4.
25.4.
13.5.
3.6.
21.8.
25.10.
26.11.
Land
Ort
China Chongqing
Kolumbien Buriticá
Türkei Soma
China Chongqing (Wansheng)
Zentralafrikanische Republik Bambari
Australien Koolan Island
China Liaoning
Ereignis
Explosion in einem Kohlebergwerk
Explosion in einer Goldmine
Brand in einem Kohlebergwerk
Gasexplosion in einem Kohlebergwerk
Goldmine stürzt ein
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
22 Tote 2 Verletzte
4 Tote 95 Verletzte
301 Tote 80 Verletzte
22 Tote 2 Verletzte
25 Tote, 2 Vermisste
Uferdamm in Eisenerzmine bricht ein
Brand in einem Kohlebergwerk
24 Tote 52 Verletzte
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 43
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Einsturz von Gebäuden/Brücken
Land
Ort
Datum
4.1.
Indien Canacona (Goa)
China Dukezong (Yunnan)
11.1.
18.2.
Südkorea Gyeongju
Ereignis
Fünfstöckiges Gebäude im Bau stürzt ein
Brand in einem Gästehaus breitet sich auf
angrenzende Gebäude aus; 242 Häuser
zerstört
Dach eines Hörsaals stürzt ein
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
32 Tote 14 Verletzte
2600 Obdachlose
10 Tote 100 Verletzte
Diverse Grossschäden
Datum
Land
Ort
1.1.
Philippinen
9.1.–10.1.
Vereinigte Staaten Charleston (West Virginia)
Nigeria Maiduguri, Bundesstaat
Borno
Afghanistan Kabul
Indien Mumbai
Pakistan Belutschistan
Ägypten Kairo
Nigeria Kawuri, Borno
Nigeria Izghe
Libanon Beirut
Nigeria Buni Yadi
China Kunming
Nigeria Maiduguri
Pakistan Islamabad
Nigeria Abuja
Demokratische Republik
Kongo Kiwit
Nigeria Abuja
14.1.
17.1.
18.1.
21.1.
24.1.–25.1.
26.1.
15.2.
19.2.
25.2.
1.3.
15.3.
9.4.
14.4.
25.4.
1.5.
44 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Ereignis
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
Feuerwerkskörper explodieren bei
Neujahrsfeier
Chemieunfall am Elk River in West Virginia
2 Tote 599 Verletzte
169 Verletzte
Selbstmordanschlag in einem Marktviertel
30 Tote 50 Verletzte
Selbstmordanschlag in einem Restaurant
Bewaffneter Angriff auf ein Dorf
21 Tote 12 Verletzte
18 Tote 56 Verletzte
24 Tote 31 Verletzte
7 Tote 100 Verletzte
85 Tote 50 Verletzte
106 Tote
Selbstmordanschläge in der Nähe eines
Kulturzentrums
Terroranschlag in einer Hochschule
7 Tote 100 Verletzte
59 Tote
Terroranschlag in einem U-Bahnhof
28 Tote 113 Verletzte
212 Tote
Massenpanik bei einer Beerdigung
Bombenexplosion in einem Bus mit Pilgern
Serie von Autobombenexplosionen vor
Polizeizentrale
Bewaffneter Angriff auf ein Dorf
Terroranschläge auf ein Gefängnis
Bombenexplosion auf einem Markt
Bombenexplosionen in einem Busbahnhof
Massenpanik bei einem Musikfestival
Autobombenexplosion in einem Wohngebiet
22 Tote 100 Verletzte
71 Tote 124 Verletzte
21 Tote
19 Tote 60 Verletzte
Datum
Land
Ort
13.5.
Vietnam
20.5.
Nigeria Jos
China Ürümqi
Nigeria Borno
Thailand Pattani
Zentralafrikanische Republik Bangui
Pakistan Karatschi
23.5.
24.5.
25.5.
30.5.
8.6.
8.6.
15.6.
18.6.
13.7.–20.7.
29.7.
31.7.
19.9.
26.9.
3.10.
29.11.
2.12.
16.12.
31.12.
Indien Dorf Shalanala, Distrikt
Mandi (Himachal Pradesh)
Kenia Mpeketoni
Nigeria Damaturu
Libyen Tripolis
Guinea Conakry
Pakistan Karatschi
Nigeria Mainok
China Xinjiang
Indien Patna (Bihar)
China Xinjiang
Nigeria Mandera
Pakistan Peschawar
China Schanghai
Ereignis
Aufstände gegen China; über 400 Fabriken
beschädigt
Bombenexplosionen auf einem Markt und an
einer Bushaltestelle
Zahl der Opfer bzw. Schadenausmass
(falls verfügbar)
21 Tote
Bombenexplosion auf einem Markt
118 Tote 84 Verletzte
31 Tote 90 Verletzte
Terroranschläge in einem Dorf
Bombenexplosionen in Geschäften und
Behörden
Bewaffneter Angriff auf eine Kirche
28 Tote
3 Tote 55 Verletzte
30 Tote
Terroranschlag auf dem Flughafen
36 Tote 18 Verletzte USD 10 Mio. versicherter Schaden
24 Tote, 1 Vermisste
Studenten ertrinken bei einer Exkursion am
Staudamm Larji, nachdem sich dessen
Schleusen öffnen
Terroranschlag
Bombenexplosion auf einem öffentlichen Platz
Bei Kampfhandlungen auf dem Flughafen
werden Flugzeuge zerstört
Massenpanik bei einem Konzert
48 Tote
21 Tote 27 Verletzte
47 Tote 120 Verletzte
24 Tote
Picknicker ertrinken während
Eid-Feierlichkeiten
Bewaffneter Angriff auf Markt
33 Tote
Explosionen in einer Polizeistation, in einem
Geschäft und auf einem Markt
Massenpanik bei einem religiösem Fest
50 Tote 54 Verletzte
33 Tote 29 Verletzte
26 Tote
Terroranschläge auf einem belebtem
Marktplatz
Schusswechsel in einem Steinbruch
Schusswechsel in einer Schule
Massenpanik bei Neujahrsfeierlichkeiten
30 Tote
36 Tote
145 Tote 130 Verletzte
36 Tote 49 Verletzte
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 45
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Tabelle 10
Die 40 teuersten versicherten Schäden (1970–2014) 37 38
Versicherter
Schaden37
(in USD Mio., zu Preisen von 2014)
Opfer38
Datum
(Beginn)
78 683
1836
25.08.2005
36 828
18 520
11.03.2011
36 079
26 990
25 104
237
43
2982
24.10.2012
23.08.1992
11.09.2001
22 355
22 258
61
136
17.01.1994
06.09.2008
16 836
16 157
15 783
15 234
181
119
815
35
22.02.2011
02.09.2004
27.07.2011
19.10.2005
12 240
34
20.09.2005
11 339
10 087
123
24
15.07.2012
11.08.2004
9 813
8 730
8 682
51
71
562
27.09.1991
15.09.1989
27.02.2010
8 458
8 241
7 681
7 418
95
110
321
177
25.01.1990
25.12.1999
22.04.2011
20.05.2011
6 959
54
18.01.2007
6 456
6 449
6 134
22
38
50
15.10.1987
26.08.2004
22.08.2011
5 780
5 740
5 426
5 125
4 818
64
26
–
600
41
25.02.1990
22.09.1999
04.09.2010
20.09.1998
05.06.2001
4 765
3 034
13.09.2004
4 492
45
06.09.2004
Ereignis
Land
Hurrikan Katrina; Sturmflut, Schäden an
Ölplattformen
Erdbeben (Mw 9,0) löst Tsunami aus; Nachbeben,
Erdrutsche
Hurrikan Sandy; massive Sturmflut
Hurrikan Andrew; Überschwemmungen
Terroranschlag auf WTC, Pentagon und andere
Gebäude
Northridge-Erdbeben (M* 6,6)
Hurrikan Ike mit Windgeschwindigkeiten von bis
zu 195 km/h
Erdbeben (Mw 6,3), Nachbeben
Hurrikan Ivan; Schäden an Ölplattformen
Überschwemmung durch starken Monsunregen
Hurrikan Wilma; sintflutartige Regenfälle,
Überschwemmungen
Hurrikan Rita; Überschwemmungen, Schäden an
Ölplattformen
Dürre im Corn Belt
Hurrikan Charley
USA, Golf von Mexiko, Bahamas,
Nordatlantik
Japan
Taifun Mireille
Hurrikan Hugo
Erdbeben (Mw 8,8) mit Tsunami, mehr als 200
Nachbeben
Wintersturm Daria
Wintersturm Lothar
Schwerer Tornadoausbruch; 343 Tornados, Hagel
Schwerer Tornadoausbruch (180) mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu 405 km/h,
Hagel
Wintersturm Kyrill, Windgeschwindigkeiten von
bis zu 190 km/h; Überschwemmungen
Sturm und Überschwemmungen in Europa
Hurrikan Frances
Hurrikan Irene; sintflutartige Regenfälle,
grossflächige Überschwemmung
Wintersturm Vivian
Taifun Bart
Erdbeben (Mw 7,0), über 300 Nachbeben
Hurrikan Georges; Überschwemmungen
Tropensturm Allison; heftige Regenfälle,
Überschwemmungen
Hurrikan Jeanne; Überschwemmungen,
Erdrutsche
Taifun Songda
USA, Karibik
USA, Bahamas
USA
USA
USA, Karibik
Neuseeland
USA, Karibik
Thailand
USA, Mexiko, Jamaika, Haiti, Kuba,
Bahamas
USA, Golf von Mexiko, Kuba
USA
USA, Kuba, Jamaika, Golf von Mexiko,
Cayman Islands
Japan
USA, Puerto Rico,
Chile
Frankreich, UK, u.a.
Schweiz, UK, Frankreich, u.a.
USA
USA
Deutschland, UK, u.a.
Frankreich, UK, u.a.
USA, Bahamas
USA, Kanada, Bahamas,
Dominikanische Republik
Europa
Japan
Neuseeland
USA
USA
USA, Haiti, u.a.
Japan, Südkorea
37Sach- und Betriebsunterbruchschäden, ohne Schadenzahlungen im Rahmen von Haftpflicht- und Lebensversicherungspolicen; Zahlen für Naturkatastrophen
USA auf Basis von Property Claim Services, inklusive National-Flood-Insurance-Program(NFIP)-Schäden (siehe Seite 53, Abschnitt «Begriffe und
Selektionskriterien»).
38Tote und Vermisste.
46 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Versicherter
Schaden37
(in USD Mio., zu Preisen von 2014)
Opfer38
Datum
(Beginn)
4 200
25
27.05.2013
4 123
4 010
51
70
02.05.2003
10.09.1999
3 899
3 882
3 839
3 501
–
59
6 425
25
27.07.2013
01.10.1995
17.01.1995
24.01.2009
3 410
57
27.12.1999
Ereignis
Land
Überschwemmungen: Schäden an Häusern,
Infrastruktur und Ackerland
Gewitter, Tornados, Hagel, Sturzfluten
Hurrikan Floyd; heftige Regenfälle,
Überschwemmungen
Hagelstürme
Hurrikan Opal; Überschwemmungen
Great-Hanshin-Erdbeben (M 7,2) in Kobe
Wintersturm Klaus, Windgeschwindigkeiten von
bis zu 170 km/h, heftige Regenfälle
Wintersturm Martin
Deutschland, Tschechien, u.a.
USA
USA, Bahamas
Deutschland, Frankreich
USA, Mexiko, Golf von Mexiko, Japan
Frankreich, Spanien
Spanien, Frankreich, Schweiz, Italien
* Momenten-Magnituden
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 47
Tabellen zum Berichtsjahr 2014
Tabelle 11
Die 40 Katastrophen mit den höchsten Opferzahlen (1970–2014) 39 40
Opfer39
Versicherter
Schsaden40
(in USD Mio., zu Preisen von 2014)
Datum
(Beginn)
300 000
255 000
222 570
220 000
138 300
–
–
109
2506
–
11.11.1970
28.07.1976
12.01.2010
26.12.2004
02.05.2008
138 000
87 449
74 310
66 000
4
403
–
–
29.04.1991
12.05.2008
08.10.2005
31.05.1970
55 630
–
15.06.2010
40 000
35 000
26 271
25 000
25 000
23 000
22 300
19 737
19 118
18 520
208
1622
–
–
–
–
312
134
1421
36 828
21.06.1990
01.06.2003
26.12.2003
16.09.1978
07.12.1988
13.11.1985
04.02.1976
26.01.2001
17.08.1999
11.03.2011
15 000
142
29.10.1999
14 204
11 069
10 800
–
–
–
20.11.1977
25.05.1985
26.10.1971
10 000
313
12.12.1999
9 500
9 475
1 041
–
19.09.1985
30.09.1993
9 000
8 135
7 079
6 425
6 304
6 000
726
518
–
3 839
–
–
22.10.1998
08.11.2013
17.08.1976
17.01.1995
05.11.1991
02.12.1984
6 000
5 749
–
47
01.06.1976
27.05.2006
Ereignis
Land
Sturm- und Flutkatastrophe
Erdbeben (M 7,5)
Erdbeben (Mw 7,0), Nachbeben
Erdbeben (Mw 9), Tsunami im Indischen Ozean
Tropischer Zyklon Nargis mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 km/h
Tropischer Zyklon Gorky
Erdbeben (Mw 7,9) in Sichuan, Nachbeben
Erdbeben (Mw 7,6); Nachbeben, Erdrutsche
Erdbeben (M 7,7) löst massive Lawinen und
Überschwemmungen aus
Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 40
Grad Celsius
Erdbeben (M 7,7); Erdrutsche
Hitzewelle und Dürre in Europa
Erdbeben (M 6,5) zerstört 85 % der Stadt Bam
Erdbeben (M 7,7) in Tabas
Erdbeben (M 6,9)
Ausbruch des Nevado del Ruiz mit Lawinen
Erdbeben (M 7,5)
Erdbeben (Mw 7,6) in Gujarat
Erdbeben (Mw 7) in İzmit
Erdbeben (Mw 9,0) löst Tsunami aus;
Nachbeben, Erdrutsche
Bangladesch
China
Haiti
Indonesien, Thailand, u.a.
Myanmar (Burma), Golf von Bengalen
Tropischer Zyklon 05B mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 km/h
Tropischer Zyklon in Andhra Pradesh
Tropischer Zyklon im Golf von Bengalen
Odisha-Zyklon, Überschwemmung im Golf von
Bengalen und im Bundesstaat Orissa (heute:
Odisha)
Überschwemmungen, Schlammlawinen und
Erdrutsche
Erdbeben (M 8,1)
Erdbeben (M 6,4)
Indien
Hurrikan Mitch in Zentralamerika
Taifun Haiyan, Sturmflut
Erdbeben (M 7,9), Tsunami im Golf von Moro
Great-Hanshin-Erdbeben (M 7,2) in Kobe
Taifun Thelma (Uring)
Unfall in Chemiewerk; Freisetzung von
Methylisocyanat
Hitzewelle, Dürre
Erdbeben (ML 6,3); Bantul fast vollständig
zerstört
Honduras, Nicaragua, u.a.
Philippinen, Vietnam, China, Palau
Philippinen
Japan
Philippinen
Indien
Bangladesch
China
Pakistan, Indien, Afghanistan
Peru
Russland, Tschechien
Iran
Frankreich, Italien, Deutschland, u.a.
Iran
Iran
Armenien, ehemalige UDSSR
Kolumbien
Guatemala
Indien, Pakistan
Türkei
Japan
Indien
Bangladesch
Indien
Venezuela
Mexiko
Indien
Frankreich
Indonesien
39Tote und Vermisste.
40Sach- und Betriebsunterbruchschäden, ohne Schadenzahlungen im Rahmen von Haftpflicht- und Lebensversicherungspolicen.
48 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Opfer39
Versicherter
Schsaden40
(in USD Mio., zu Preisen von 2014)
Datum
(Beginn)
5 748
508
14.06.2013
5 422
5 374
5 300
5 000
–
–
–
765
25.06.1976
10.04.1972
28.12.1974
23.12.1972
Ereignis
Land
Überschwemmung durch starken
Monsunregen
Erdbeben (M 7,1)
Erdbeben (M 6,9) in Fars
Erdbeben (M 6,3)
Erdbeben (M 6.2)
Indien
Indonesien
Iran
Pakistan
Nicaragua
*ML = Lokale Magnituden Skala
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 49
Begriffe und Selektionskriterien
Eine Naturkatastrophe wird durch
Naturgewalt ausgelöst.
Man-made- oder technische Katastrophen
werden durch menschliche Einflüsse
verursacht.
Zu den Schäden zählen auch direkt einer
Katastrophe zurechenbare Sachschäden
und Betriebsunterbrüche.
Die Höhe der Gesamtschäden ist als
Richtgrösse zu sehen.
Unter Schäden sind die versicherten
Schäden zu verstehen, ohne
Haftpflichtschäden.
NFIP-Flutschäden in den USA sind
eingeschlossen.
50 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Naturkatastrophen
Unter einer Naturkatastrophe wird ein durch Naturgewalten ausgelöstes Ereignis
verstanden. In der Regel hat ein derartiges Ereignis viele Einzelschäden zur Folge,
welche zahlreiche, unterschiedliche Versicherungsverträge betreffen. Das Schadenausmass einer Katastrophe hängt nicht allein von der Stärke der Naturgewalten ab,
sondern auch von menschlichen Faktoren wie der Bauweise oder der Effizienz des Katastrophenschutzes in der betroffenen Region. sigma unterteilt die Naturkatastrophen in folgende Kategorien: Überschwemmung, Sturm, Erdbeben, Dürre/Buschbrand/Hitzewelle, Kältewelle/Frost, Hagel, Tsunami und übrige
Naturkatastrophen.
Man-made-Katastrophen
Als Man-made- oder technische Katastrophen bezeichnet die Studie Grossereignisse,
die im Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten stehen. Betroffen ist zumeist
ein grosses Objekt auf eng umgrenztem Raum, das von wenigen Versicherungsverträgen gedeckt ist. Kriege, Bürgerkriege und kriegsähnliche Ereignisse sind ausgeschlossen. sigma unterteilt die Man-made-Katastrophen in folgende Kategorien:
Grossbrände und Explosionen, Luft-/Raumfahrtkatastrophen, Schiffskatastrophen,
Bahnkatastrophen, Gruben-/Minenunglücke, Einsturz von Gebäuden/Brücken und
diverse Grossschäden (inklusive Terrorismus). In den Tabellen 8 und 9 (Seite 27 bis
48) sind alle Natur- und Man-made-Kategorien mit ihren Schadenbilanzen chronologisch aufgeführt.
Gesamtschäden
Als Gesamtschaden gelten in der vorliegenden sigma-Studie die direkt einem
Grossereignis zurechenbaren finanziellen Schäden, also Schäden an Gebäuden,
Infrastruktur, Fahrzeugen usw. Hinzu kommen Schäden durch Betriebsunterbruch
bei direkt durch die Sachschäden betroffenen Betrieben. Versicherte Schäden verstehen sich vor Rückversicherung, ob im Rahmen von kommerziellen oder von staatlichen Programmen. Eine als Gesamtschaden oder volkswirtschaftlicher Schaden
aufgeführte Summe umfasst alle Schäden, einschliesslich der versicherten. Nicht berücksichtigt werden indirekte Schäden, wie beispielsweise Einkommensausfall bei den Zulieferern direkt geschädigter Betriebe. Ebenfalls nicht eingeschlossen sind
Schätzungen zum Ausfall des Bruttoinlandsprodukts oder nichtökonomische
Schäden wie beispielsweise Reputationsverlust oder Verlust an Lebensqualität.
Allgemein gilt, dass die Schätzungen für Gesamtschäden sehr unterschiedlich erfasst und kommuniziert werden. Ihre Vergleichbarkeit ist dadurch eingeschränkt, und die genannten Schadenhöhen sind als Richtgrössen zu sehen.
Versicherte Schäden
Unter Schäden sind alle versicherten Schäden mit Ausnahme der Haftpflichtschäden
zu verstehen. Die Nichtberücksichtigung von Haftpflichtschäden erlaubt einerseits
eine relativ schnelle Beurteilung des Versicherungsjahres, führt andererseits jedoch
meist zu einer Untergewichtung der Schäden aus Man-made-Katastrophen.
Ebenfalls ausgeschlossen sind Schadenzahlungen im Rahmen von
Lebensversicherungspolicen.
NFIP-Flutschäden in den USA
Die sigma-Katastrophendatenbank umfasst auch durch das National Flood
Insurance Program (NFIP) gedeckte Überschwemmungsschäden in den USA, sofern sie den sigma-Selektionskriterien entsprechen. Selektionskriterien
sigma publiziert seit 1970 Grossschadenlisten. Das zusätzliche Kriterium der
Personenschäden – Todesopfer, Vermisste, erheblich Verletzte und Obdachlose –
erlaubt es zudem, auch Ereignisse in unterdurchschnittlich versicherten Regionen zu erfassen. Tabelle 12 zeigt die Schadengrenzen für das Berichtsjahr 2014.
Tabelle 12
Grenzwerte für versicherte Schäden und
Personenschäden 2014
Versicherte Schäden (Forderungen):
Schiffskatastrophen
Luftfahrtkatastrophen
Andere Ereignisse
USD 19,6 Millionen
USD 39,3 Millionen
USD 48,8 Millionen
oder Gesamtschäden:
USD 97,6 Millionen
oder Personenschäden:
Tote oder Vermisste
Verletzte
Obdachlose
20
50
2000
Quellen: Swiss Re Economic Research & Consulting und Cat Perils
Schäden werden zu Wechselkursen per
Jahresende bestimmt und danach
inflationsbereinigt.
Inflationsbereinigung, Änderungen, Auskünfte
sigma rechnet alle Schäden des Ereignisjahres, welche nicht in USD beziffert sind,
zum Jahresendkurs in USD um. Zur Inflationsbereinigung werden diese USD-Werte
mit dem Konsumentenpreisindex der USA auf den aktuellen Preisstand (zurzeit 2014)
hochgerechnet.
Zur Illustration dient der versicherte Sachschaden der Überschwemmungen in
Grossbritannien vom 29. Oktober bis 10. November 2000:
Versicherter Schaden zu Preisen von 2000:
USD 1045,7 Millionen
Versicherter Schaden zu Preisen von 2014:
USD 1437,6 Millionen
Würde man alternativ die Schäden in Originalwährung (GBP) um die Inflation bereinigen und anschliessend zum aktuellen Wechselkurs in USD umrechnen, ergäbe
sich ein versicherter Schaden zu Preisen von 2014 in Höhe von USD 1502 Millionen.
Dies entspräche einem Anstieg von 4 %, verglichen mit der sigma-Standardmethode. Die Differenz entsteht, weil der Wechselkurs des GBP im Verhältnis zum USD im
Zeitraum zwischen 2000 und 2014 um 4 % gestiegen ist, was den
Teuerungsunterschied zwischen den USA (37,5 %) und Grossbritannien (37,5 %)
übersteigt.
Überschwemmungen in Grossbritannien
Wechselkurs
29. Oktober bis 10. November 2000
Originalschaden
GBP Mio.
700,0
Stand Konsumentenpreisindex 2000
Stand Konsumentenpreisindex 2014
Teuerungsfaktor
93,1
128,0
1,375
Bis 2014, inflationsbereinigt
Vergleich
962,7
USD/GBP
1,494
US-Inflation
USD Mio.
1 045,7
USD Mio.
1 045,7
172,2
236,7
1,375
1,561
1 502,6
105%
1 437,6
100%
Quelle: Swiss Re Economic Research & Consulting
Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 51
Änderungen bezüglich Schadenhöhe von
publizierten Ereignissen berücksichtigt
sigma in der Datenbank.
Falls Änderungen bezüglich der Schadenhöhe von publizierten Ereignissen bekannt
werden, berücksichtigt sigma diese in der Datenbank. Die Änderungen werden jedoch in der Publikation nur sichtbar, falls das Ereignis in der Tabelle der 40 teuersten
versicherten Schäden oder der 40 Katastrophen mit den höchsten Opferzahlen seit
1970 aufgeführt wird (siehe Tabellen 10 und 11).
Für Man-made-Katastrophen werden nur
öffentliche Informationen verwendet.
In den chronologischen Listen aller Man-made-Katastrophen macht sigma zu den
versicherten Schäden aus Datenschutzgründen keine Angaben. Die Schäden sind
jedoch in der Aufstellung der Grossschäden 2014 nach Schadenkategorie enthalten.
Zu den einzelnen Ereignissen wie auch zu aktualisierten Vergangenheitsdaten erteilt
sigma keine Auskünfte.
Als Quelle werden Zeitungen, Erst- und
Rückversicherungszeitschriften,
Fachpublikationen und andere Berichte
herangezogen.
Tabelle 13
Zugrunde liegender Wechselkurs,
Landeswährung pro USD
Quellen
Als Quelle dienen Tagespresse, Erst- und Rückversicherungszeitschriften, gedruckte
oder elektronische Fachpublikationen sowie Meldungen von Erst- und
Rückversicherern.41 Aus den aufgeführten Informationen können keinerlei
Rechtsansprüche gegenüber Swiss Re abgeleitet werden.
Land
Australien
Kanada
Chile
China
Europa
Grossbritannien
Indien
Iran
Mexiko
Philippinen
Russland
Saudi-Arabien
Thailand
Tonga
USA
Südafrika
Währung
AUD
CAD
CLP
CNY
EUR
GBP
INR
IRR
MXN
PHP
RUB
SAR
THB
TOP
USD
ZAR
Wechselkurs per Jahresende 2014
1,2213
1,1584
607,2500
6,2048
0,8264
0,6414
63,2500
27163,0000
14,7395
44,8000
59,7500
3,7535
32,9150
2,0243
1,0000
11,5671
Quelle: Swiss Re Economic Research & Consulting
41 Naturkatastrophen in den USA: sigma-Zahlen, welche ausschliesslich auf Schätzungen von Property
Claim Services (PCS), einer Einheit von Insurance Services Office, Inc. (ISO), beruhen, werden pro
Einzelereignis in von PCS definierten Spannen dargestellt. Die Schätzungen sind Eigentum von ISO und
dürfen ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung von ISO weder abgedruckt noch anderweitig
verwendet werden, so auch nicht als Teil von Finanzinstrumenten.
52 Swiss Re sigma Nr. 2 /2015
Neuere sigma-Publikationen
2015
Nr. 1 Gesundheit in Schwellenländern: Versicherungen können helfen
Nr. 2Natur- und Man-made-Katastrophen 2014: Massive Schäden durch starke Konvektionsgewitter und Winterstürme
2014
Nr. 1 Natur- und Man-made Katastrophen 2013: Massive Schäden aus Überschwemmungen und Hagelstürmen; Haiyan verwüstet die Philippinen
Nr. 2 Digitaler Vertrieb von Versicherungen: Eine stille Revolution
Nr. 3 Globale Assekuranz 2013: Auf Erholungskurs
Nr. 4Schadentrends in der Haftpflichtversicherung: Neue Risiken und Erholung der wirtschaftlichen Einflussfaktoren
Nr. 5 Wie sieht die Pflege in Zukunft aus ? Die Suche nach nachhaltigen Pflegelösungen für eine alternde Welt
2013
2012
2011 2010
2009
2008
Nr. 1 Partnerschaften für Ernährungssicherheit in Schwellenländern
Nr. 2Natur- und Man-made-Katastrophen 2012: Ein Jahr der extremen Wetterereignisse
in den USA
Nr. 3 Assekuranz Global 2012: Auf dem langen, beschwerlichen Weg zur Erholung
Nr. 4Navigation durch die Welt der Transportversicherungen und der Versicherung für
Fluggesellschaften – Neueste Entwicklungen
Nr. 5 Urbanisierung in Schwellenländern – Fluch und Segen für die Versicherer
Nr. 6 Lebensversicherung – Fokussierung auf den Konsumenten
Nr. 1 Profitabilität in der Lebensversicherung
Nr. 2Natur- und Man-made-Katastrophen 2011: Rekordschäden durch Erdbeben und
Überschwemmungen von historischem Ausmass
Nr. 3 Assekuranz Global 2011: Nichtlebenversicherung im Aufwind
Nr. 4 Zinsen als Herausforderung und Chance für die Assekuranz
Nr. 5 Die Gewerbeversicherung – Ein Markt im stetigen Wandel
Nr. 6Rechnungslegungsreform im Versicherungswesen: Ein halb volles oder ein halb leeres Glas?
Nr. 1Natur- und Man-made-Katastrophen im Jahr 2010: Ein Jahr der verheerenden und teuren Ereignisse
Nr. 2 Assekuranz Global 2010: Prämienvolumen steigt wieder, Kapitalisierung nimmt zu
Nr. 3 Die Rolle des Staates im Versicherungsmarkt
Nr. 4Produktinnovation in der Nichtlebenversicherung: Von kleinen und grossen Innovationen
Nr. 5 Versicherung in den Emerging Markets: Wachstumsfaktoren und Profitabilität
Nr. 1Natur- und Man-made-Katastrophen 2009: Katastrophen fordern weniger Menschenleben, Versicherungsschäden sind rückläufig
Nr. 2 Assekuranz Global 2009: Leicht sinkende Prämien, aber gefestigte Kapitalbasis
Nr. 3 Herausforderungen in der Versicherungsregulierung
Nr. 4 Die Folgen der Inflation für die Versicherer
Nr. 5 Anlagetätigkeit der Versicherer in einem schwierigen globalen Umfeld
Nr. 6 Mikroversicherung – Risikoschutz für 4 Milliarden Menschen
Nr. 1 Szenarioanalysen in der Versicherungswirtschaft
Nr. 2Natur- und Man-made-Katastrophen 2008: Schwere Schäden in Nordamerika und Asien
Nr. 3Assekuranz Global 2008: Sinkende Prämien in den Industrieländern, starkes Wachstum in den Schwellenländern
Nr. 4 Die Rolle von Indizes beim Transfer von Versicherungsrisiken an die Kapitalmärkte
Nr. 5Gewerbliche Haftpflichtversicherung: Herausforderung für Unternehmen und ihre Versicherer
Nr. 1 Natur- und Man-made-Katastrophen im Jahr 2007: Hohe Schäden in Europa
Nr. 2Schadenreservierung in der Nichtlebenversicherung eine strategische Herausforderung
Nr. 3 Assekuranz Global 2007: Schwellenländer auf dem Vormarsch
Nr. 4 Innovative Finanzierung der Altersvorsorge
Nr. 5Versicherung in den Emerging Markets: Überblick und Aussichten für islamische Versicherungen Swiss Re sigma Nr. 2 /2015 53
Herausgeberin:
Swiss Re AG
Economic Research & Consulting
Postfach
8022 Zürich
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Telefon Fax E-Mail
+41 43 285 2551
+41 43 282 0075
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Diese Ausgabe wurde am 31. Januar 2015 abgeschlossen.
sigma ist in englischer (Originalsprache), deutscher, französischer,
spanischer, chinesischer und japanischer Sprache erhältlich.
sigma ist unter www.swissre.com/sigma verfügbar.
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und den Weltversicherungsmärkten unter www.sigma-explorer.com
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enthalten.
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Autoren:
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Kirsten Orwig
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Rajeev Sharan
Telefon
+91 80 4900 2172
sigma-Redaktor:
Paul Ronke
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+41 43 285 2660
Chefredaktor
Verantwortlich für die sigma-Reihe ist Dr.
Kurt Karl, Leiter Economic
Research & Consulting.
Übersetzungen:
Deutsch: Französisch: Spanisch: Diction AG
ithaxa Communications SARL
Traductores Asociados Valencia S.L.
Gestaltung und Produktion:
Corporate Real Estate & Logistics/Media Production, Zürich
Druck: Multicolor Print AG, Baar
Diese Studie ist auf nachhaltig hergestelltem Papier gedruckt. Das
verwendete Holz stammt aus Wäldern, die zu 100% durch den Forest
Stewardship Council (FSC) zertifiziert sind..
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werden unter der Voraussetzung, dass keine urheberrechtlichen oder
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