Standardschnitte

2. Kapitel 19
Ultraschall Abdomen
2. Kapitel
Standardschnitte
Schnitt 1
Leber und rechte Niere
Schnitt 2
Gallenblase
Schnitt 3
Pfortadergabel
Schnitt 4
Venenstern
Schnitt 5
CPC- Schnitt
Schnitt 6
Große Gefäße
Schnitt 7
Pankreas
Bonus:
Nierenarterien
Schnitt 8
Milz und linke Niere
Schnitt 9
Aortenbifurkation
Schnitt 10
Harnblase
20 2. Kapitel
Schnitt 1
Ultraschall Abdomen
Leber und rechte Niere
Bildeinstellung – Längsschnitt
Der Schallkopf wird in Längsrichtung in
der rechten Flanke zwischen vorderer und
hinterer Axillarlinie direkt unterhalb des
Rippenbogens aufgesetzt. Die Markierung
zeigt dabei nach kranial.
Abb. 1: Schallkopfposition –
rechte Flanke, längs.
Bei Bildüberlagerung durch den Darm verschiebt man den Schallkopf parallel weiter nach
dorsal. Falls Rippen einen ungünstigen Schallschatten werfen, positioniert man den Schall­
kopf im Rippenzwischenraum.
Folgende Strukturen sind darzustellen:
Niere
Leber
■■ Musculus psoas major
■■ Wirbelsäule
■■
■■
Optimaler Anfangsschnitt
Dieser Schnitt ist optimal, um mit einer Untersuchung zu beginnen und die Gerätefunkti­
onen kennenzulernen. Die Strukturen sind in der Regel gut darstellbar und es ist sowohl ein
Überblick als auch die Abbildung kleinerer Details bei genauerer Beobachtung möglich.
Abb. 2: Ultraschall der rechten
Flanke, Längsschnitt, B-Bild.
Im Längsschnitt zeigt sich in der rechten Flanke zentral die Niere. Die Leber liegt direkt an,
so dass ein Vergleich des Parenchyms durchgeführt werden kann. Sollte ein flüssigkeits­
gefüllter Raum zwischen Leber und Niere in diesem Schnitt darstellbar sein (Morison Pouch),
weißt dies auf Aszites, Blut durch Trauma, etc. hin.
Der M. psoas major ist im Überblick ebenso gut sichtbar wie die echoreiche Wirbelsäule mit
ihren Schallschatten. Der Längsschnitt eignet sich damit besonders gut, um Knochen mit
seiner echoreichen Darstellung und dorsalem Schallschatten, sowie Muskelgewebe mit
seinen streifigen Fasern im Ultraschall kennenzulernen.
2. Kapitel 21
Ultraschall Abdomen Abb. 3: Legende: Leber (1),
Nierenparenchym (2),
­Kelchsystem, bzw. Sinus (3),
Markpyramiden (4), M. psoas
major (5), Wirbelsäule (6).
Betrachtet man die Niere genauer, so sind anatomische Details gut erkennbar. Das echo­
arme Parenchym, d. h. die Nierenrinde, kann von dem echoreichen Pyelon, d. h. dem Kelch­
system, BGW, etc. abgegrenzt werden. Die echoarmen Markpyramiden sind perlenschnur­
artig nebeneinander angeordnet und können mittels Farbdoppler klar abgegrenzt werden.
Perlenschnurartige
An­ordnung der
­Markpyramiden
Beide Nierenpole sollten auf einem Schnittbild dargestellt werden, um den Längsdurch­
messer gut abmessen zu können. Der obere Nierenpol liegt mittig auf der linken Bildseite,
der untere Pol mittig rechts im Bild.
Die Leber liegt der Niere direkt an, der Morison Pouch ist als kapillarer Spalt nur durch die
Atemverschieblichkeit von Leber und Niere gut erkennbar.
Vaskularisierung
Klinisch dient der Farbdoppler zur groben Abschätzung der Durchblutung durch Darstellung
der Nierenarterie und intrarenalen Gefäße.
Sind die Markpyramiden im B-Bild nicht gut sichtbar, so kann der Farbdoppler diese durch
die umgebende Gefäßversorgung aufzeigen.
a
b
Analog zum anatomischen Schema sind die Gefäße innerhalb der Niere mittels Ultraschall
bis in den Bereich der Aa. interlobulares visualisierbar.
Abb. 4: Anatomisches Schema
der Niere im Detail (a). Farbdoppler der Niere im Längsschnitt (b): A. segmentalis (1),
A. interlobares (2), A. arcuata
(3), A. interlobulares (4).