Küsnacht zu Ferienzeiten: verreist und verwaist

GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
32. Jahrgang
Donnerstag, 25. Februar 2016
Nr. 8
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Küsnacht zu Ferienzeiten: verreist und verwaist
Die Strassen leer, Parkplätze
frei und Geschäfte geschlossen: In den Sportferien ist
scheinbar ganz Küsnacht
verreist. Der Detailhandel
hat aber nicht nur jetzt,
sondern über das ganze Jahr
hindurch zu kämpfen.
Annina Just
«Da alle Leute in den Ferien sind,
macht es auch keinen Sinn, das Geschäft offen zu halten», meint Raija
Hiltpold, Inhaberin der Kinderkleider-Boutique «Popcorn» an der Küsnachter Dorfstrasse. Sie widmet sich
in diesen Tagen einer gründlichen
Reinigung ihres Geschäfts. In der
zweiten Sportferienwoche wolle sie
dann auch mit ihren Enkeln Ski fahren gehen.
Christine Walthard, Besitzerin der
Geschäfte «Artus magic table» und
«Artus kitchen & more» im Küsnachter Dorfzentrum, macht in der
ersten Sportferienwoche «Lazy Days»,
wie es an der Türe ihres Geschäfts
verkündet wird. Das bedeutet, dass
ihre beiden Geschäfte in diesen ruhigen Tagen mit eingeschränkten Öffnungszeiten aufwarten. Die Sportund Herbstferien seien jeweils die
Zeit, in der Küsnacht am stärksten
ausgestorben sei, erzählt Walthard.
Deshalb werde auch sie in der zweiten
Woche selber in die Ferien fahren und
die Geschäfte schliessen.
«Hier schauen, im Netz kaufen»
Viel mehr Sorgen als die Ferienzeit
bereitet Walthard allerdings die allgemeine Situation im Detailhandel. Der
immer häufiger genutzte Internetversand sowie der Einkaufstourismus ins
nahe Ausland würden auch ihr
Eine Botschaft, die in diesen Tagen für viele Küsnachter Geschäfte gilt.
Der «Ochsen» macht Ferien; genauso wie die Boutique «Popcorn».
schwer zu schaffen machen, erzählt
die Ur-Küsnachterin. «Es gibt gar Leute, die bestellen bei mir etwas, um es
anzusehen, kaufen dann aber lieber
im Internet, wo sie das Produkt günstiger erhalten», so Walthard.
Diesen Trend verspürt auch Hiltpold vom Popcorn. «Ja, es wird immer schwieriger», bestätigt sie. Nicht
wegen der Geschäftszahlen, sondern
weil nun nach 31 Jahren einfach genug sei, werde sie ihr Geschäft Ende
Jahr aufgeben. Schon jetzt beginnt der
grosse Räumungsverkauf. Trotz des
eigenen Rückzugs hofft sie, dass Küs-
Fotos: A. Just
nacht auch weiterhin viele bunte
Schaufenster bieten kann. «Was soll
man denn sonst ansehen, wenn man
durchs Dorf spaziert?»
Zumindest mehr Leben als in diesen Tagen darf das Dorfzentrum mit
dem Beginn des Frühjahrsquartals am
kommenden Montag wieder erwarten
– wenn nicht nur alle Geschäfte und
Restaurants die Türen öffnen, sondern
auch die verschiedensten Veranstaltungen die Gemeinde zum Leben erwecken. Und vielleicht auch bald die
ersten Frühlingsboten der Natur für
Farbe in Küsnacht sorgen.
Freie Parkplätze, leeres Trottoir: Die Dorfstrasse präsentiert sich verwaist.
2015 war für Detailhandel schwierig
«Der Abfluss eines Teils der Schweizer Kaufkraft ins Ausland (via Einkaufstourismus) und ins Internet»
seien Gründe für ein schwieriges
Jahr 2015 im Schweizer Detailhandel gewesen. Dies geht aus der Studie «Retail Outlook 2016» von Credit
Suisse hervor, die Anfang Jahr erschien. Die Rückgänge seien im
Non-Food-Segment jedoch deutlicher als im Food-Bereich gewesen.
Für das Jahr 2016 wird aber eine
Entspannung der Lage im Detailhandel erwartet. Unter anderem
werde sich der Einkaufstourismus
stabilisieren und sich die Nachfrage
in der Schweiz erhöhen.
«Die Preisrückgänge im Detailhandel dürften sich 2016 abschwächen, und die nominalen Umsätze
dürften sich stabilisieren», so die
Studie. Die Konsumentenstimmung
werde jedoch keine markante Aufhellung erfahren. (sis./pw.)
Feinarbeit
Fussball zum Ersten
Fussball zum Zweiten
Wegen eines ausgedehnten Wurzelbereichs einer Platane, gestalten sich die Bauarbeiten an der Kreuzung Obere Heslibachstrasse, Bergstrasse und Allmendstrasse aufwendiger
als angenommen. Nun wird Samstagsarbeit nötig.
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Immer mehr Fussballvereine in der Region passen ihre
Strukturen an und operieren mit einer professionellen Geschäftsleitung. Nun auch der FC Küsnacht, der Lorelei Fröhlich als Geschäftsführerin einstellt.
Seite 5
Am kommenden Sonntag feiert das Fifa-Welt-Fussballmuseum in Zürich-Enge Eröffnung. Der «Küsnachter» zeigt schon
jetzt, was den Besucher auf den drei Stockwerken des neuen
Fussballtempels erwartet.
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Stadt Zürich
Nr. 8
25. Februar 2016
AKTUELL
Digitale Angebote in der PBZ
Die Pestalozzi Bibliothek Zürich (PBZ)
weitet ihr Angebot an digitalen Medien aus. Zur bisherigen Auswahl kommen altersgerechte Titel für Kinder
und Jugendliche sowie Medien in
englischer Sprache hinzu. Damit
wird auch die Zusammenarbeit der
PBZ mit den Bibliotheken in Aarau,
Basel, Winterthur und Zofingen weiter ausgebaut. Für Kinder und Jugendliche wird das Angebot «Bibnetz
Junior» gestartet. Ergänzend zum be-
stehenden Angebot von Bibnetz-onleihe.ch werden Medien für das erste
Lesealter bis zur Jugendliteratur bereitbestellt. Mit der Einführung des
Portals «Overdrive» stehen digitale
Medien auch auf Englisch zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an Expats und an Benutzer, die die Originalsprache der Übersetzung vorziehen. (pd.)
junior.bibnetz-onleihe.ch, bibnetz.lib.overdrive.com, www.pbz.ch.
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Elodie Pong – Paradise Paradoxe
Augen kann man schliessen – die Nase nicht. Die Zürcher Video- und Installationskünstlerin Elodie Pong
nimmt die unsichtbare Geruchsarchitektur, die die Menschen umgibt, zum
Ausgangspunkt für ihre Einzelausstellung im Helmhaus Zürich. Die Besucherinnen und Besucher begegnen
Pflanzen, die im 3-D-Drucker gewachsen sind, einem Roboter, der
Parfumnamen an die Wand wirft –
und einem noch nie gerochenen Duft.
Die in Zürich lebende Künstlerin
untersucht Gerüche als essenzielle Bedeutungsträger und Metaphern für die
heutige flüssige Zeit. Düfte schaffen
nonverbale Verbindungen zwischen
Menschen, Objekten und Orten. Wird
der Mensch an der Nase herumgeführt? Leben die Menschen in einer
«Schönen Neuen Welt» des Geruchs,
in Anlehnung an Aldous Huxleys
dunklen Zukunftsroman? Oder birgt
das Olfaktorische vielmehr utopisches
– vielleicht sogar, wie im Titel der
Schau, paradiesisches – Potenzial? Die
Helmhaus-Ausstellung bietet künstlerische Anregungen zu solchen Fragestellungen und kreiert im White Cube
einen Wahrnehmungs- und Denkraum, der zwischen Geruch und Gerücht oszilliert. Das Rahmenprogramm umfasst Gespräche, Videos,
Performances und Konzert. (pd./pm.)
Helmhaus: 11. März bis 8. Mai.
GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH
Publireportage
Publireportage
Von tiefen Gebühren profitieren alle
Das Showdown am Gotthard
Die Zürcher Notariate sind gleichzeitig Notariat, Grundbuch- und Konkursamt und erheben für ihre Dienstleistungen Gebühren. Das ist im Prinzip gut so. Die Gebühreneinnahmen
im Grundbuchbereich durch den Satz
von 1,5 Promille übersteigen die Kosten aber bei weitem, überschüssige
Beträge fliessen in die Staatskasse.
Für das Jahr 2015 budgetierten die
Zürcher Notariate einen Überschuss
von 21,8 Mio. Franken, was einem
Deckungsgrad von 200 Prozent entspricht. Diese Gebührenordnung
steht daher in keinem angemessenen
Verhältnis zur erbrachten Leistung.
Sie führen zu einer weiteren Belastung von KMU und Hauseigentümer.
Ebenso werden Pensionskassen und
Genossenschaften durch diese Abgabe unnötig belastet, wodurch Renten,
Erträge und Investitionsanreize sinken. Zu hohe Gebühren verteuern
auch den Wohnungsbau. Eine Reduktion der Gebühren ist damit auch ein
Vor einigen Jahren erlebte ich im
Gotthard gerade vor mir eine Streifkollision zwischen einem Car und einem Personenwagen. Glücklicherweise ist nichts Schlimmes passiert, aber
ich hatte vielleicht einen Schreck! Der
Gotthard ist lang und eng. Ich fühle
mich darin nie wohl, und wenn immer möglich, nehme ich den Zug
oder den Weg über den Pass. Für
Lastwagen,
die
zwischen
der
Deutschschweiz und dem Tessin unterwegs sind, ist das leider keine Option. Nun muss der Gotthard saniert
werden, und zu diesem Zweck soll eine zweite Röhre gebaut werden. Ich
würde dieses Geld auf den ersten
Blick auch lieber in die Bildung als in
den Strassenbau investieren. Und
wenn schon, dann sind doch erst mal
wir Zürcher dran. Wir haben
schliesslich am meisten Stau. Aber
ein gut ausgebautes und vor allem sicheres Strassennetz gehört zur Infrastruktur unseres Landes. Für das Ge-
ANZEIGEN
Albert Leiser.
Foto: zvg.
Beitrag für tiefere Mieten. Darum
wird eine Senkung der Grundbuchgebühr von 1,5 auf 1 Promille gefordert. Ein Ja zur Änderung des Notariatsgesetzes am 28. Februar 2016
ist ein Ja zu massvollen Grundbuchgebühren.
Albert Leiser, Direktor,
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
Nicole Barandun.
Foto: zvg.
werbe ist das enorm wichtig. Und für
den Strassenbau rund um Zürich
sind die Gelder in einem anderen
Kässeli bereitgestellt.
Vor 22 Jahren haben wir die Alpen-Initiative in die Verfassung geschrieben, und seither darf es niemals eine zweite Tunnelröhre geben.
Nun verdächtigt man die Verkehrs-
lobby, heimlich auf vier Spuren ausbauen zu wollen. Statt einer zweiten
Sanierungsröhre sollen deshalb jährlich 820 000 Lkw in Erstfeld und Biasca verladen werden, also rund 2700
pro Tag. Das würde wahrscheinlich
ein ziemlicher Murks. Es scheint etwas aus der Mode gekommen, aber
ich bin der Meinung, dass wir
Schweizer unsere Verfassung respektieren, und ich bin überzeugt, dass
dies unsere Politiker ebenso sehen.
Der Verkehr nimmt übrigens zu, weil
wir immer mehr Auto fahren und immer mehr Güter bestellen, die dann
um die halbe Welt geliefert werden,
und nicht weil wir in der kleinen
Schweiz einen Tunnel sanieren.
Bleiben wir also auf dem Teppich
und sorgen wir mit zwei Tunnels für
unsere eigene Sicherheit am Gotthard. Das Gewerbe wird es ihnen
danken.
Nicole Barandun, Präsidentin
Gewerbeverband der Stadt Zürich
Küsnachter
AKTUELL
Eine Platane verursacht Samstagsarbeit
Annemarie
Schmidt-Pfister
Dass man sich im städtischen Umfeld längst nicht mehr grüsst, habe
ich – frisch aus einer Ostschweizer
«Kapitale» zugereist – vor Jahren
erfahren müssen, als ich morgens
früh ins Züritram stieg und den
darin Versammelten kollektiv und
mit freundlicher Munterkeit einen
schönen guten Morgen wünschte.
Das hätte ich besser nicht getan:
Landeier-Feeling pur! Wohingegen
«auf dem Dorfe» ein freundliches
«Grüezi» zum Glück immer noch
weitherum üblich, ja selbstverständlich ist.
Und in der «Agglo»? Planen
wir heute Begegnungszentren,
weil wir spüren, dass es uns an
zwischenmenschlicher Begegnung
fehlt – und dass wir daran viel-
Lisa Maire
Feinarbeit im Baugraben: Die Wurzeln der Platane links müssen von Hand freigelegt werden.
nur für Anwohner und Zubringer befahrbar. Die Situation werde jetzt vermehrt polizeilich kontrolliert.
Busangebot reduziert
Über die Umfahrungsrouten für den
Individual- und Busverkehr hatte die
Gemeinde in amtlichen Anzeigen und
Anwohnerschreiben informiert. Dass
die Umleitungen auch Fahrplananpassungen für die Busse 916 und 918
zur Folge hatten, kam dort nicht zur
Sprache. Bei den Zürcher Verkehrsbetrieben VBZ (zuständig für das Angebotsmanagement der AZZK Autobus Zürich Zollikon Küsnacht) verweist man auf die übliche Kommuni-
kationspraxis: Informationstafeln an
den Haltestellen und im Internet. Gemäss Martin Odermatt von der VBZ
waren die Fahrplananpassungen unvermeidbar. Denn wegen der umleitungsbedingten verlängerten Fahrzeiten der Busse hätte es Probleme bei
den S-Bahn-Anschlüssen gegeben.
Die einzige Alternative wäre gewesen, zusätzliche Fahrzeuge und Fahrer einzusetzen. Ein finanzieller Aufwand, der jedoch als unverhältnismässig verworfen wurde.
So verkehrt der Bus 916, der für
die Umfahrung in beiden Richtungen
mehrere Minuten länger braucht,
nun zu den Hauptverkehrszeiten zum
Foto: Annina Just
Teil nicht mehr ab/bis Allmend, sondern nur ab/bis Oberwacht. Morgens
zwischen 6 und 8 Uhr verringert sich
damit die Anzahl der Fahrgelegenheiten ab Allmend von 7 auf 5 Fahrten. Zur Hauptverkehrszeit abends
verkehrt ebenfalls nur jeder zweite
Kurs der Linie 916 bis Allmend, womit sich das Angebot zwischen 16
und 19 Uhr von 12 auf 8 Fahrten reduziert.
Auch auf der Linie 918 gibt es
längere Fahrzeiten und deshalb
Fahrplananpassungen zur Sicherstellung der S-Bahn-Anschlüsse: Die
Busse verkehren nun 8 Minuten früher als gewohnt.
Bevor die S20 fahren kann, muss am Bahnhof in Herrliberg-Feldmeilen ein Wendegleis gebaut werden.
Foto: phs.
Wendegleis könnte schon ab Herbst gebaut werden
Die SBB haben ihr Bauprojekt für ein Wendegleis in
Herrliberg ausgeschrieben,
obwohl der Bundesgerichtsentscheid noch aussteht.
Pascal Wiederkehr
Eigentlich wäre ursprünglich geplant
gewesen, dass die S20 mit dem Fahrplanwechsel im letzten Dezember eingeführt wird. Doch schon 2013 zeichnete sich ab, dass daraus nichts werden würde. Denn, damit eine neu SBahn-Linie die überfüllten Züge am
rechten Zürichseeufer entlasten kann,
muss am Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen in Richtung Meilen ein Wendegleis gebaut werden. Das Projekt ist
aber seit Jahren blockiert, weil eine
25. Februar 2016
APROPOS . . .
Um die Bauarbeiten an der
Kreuzung Bergstrasse und
Obere Heslibachstrasse in
Küsnacht wie geplant Ende
April abschliessen zu können, muss nun auch samstags gearbeitet werden.
Am 1. Februar haben die Bauarbeiten begonnen und bald stand fest: Es
gibt ein Problem. Dieses befindet sich
an der Ecke Allmendstrasse/Alte
Landstrasse und ist eine Platane.
«Ihr ausgedehnter Wurzelbereich
macht uns Sorgen», berichtet Tobias
Müller, stv. Leiter Tiefbau der Gemeinde Küsnacht. Um die Wurzeln
nicht zu beschädigen und damit das
Baumleben zu gefährden, müssen die
Werkleitungsgräben von Hand ausgehoben werden. «Eine ‹Apothekerarbeit›», stöhnt Müller.
Durch das aufwendige Freilegen
des ganzen Wurzelbereichs geriet
man beim Zeitplan dermassen in
Rückstand, dass nun zusätzliche Arbeitstage erforderlich sind: Ab sofort
wird auf der Baustelle auch samstags, jeweils von 7 bis 17 Uhr gearbeitet. «Uns ist es einfach sehr wichtig, die Bauarbeiten termingerecht
Ende April abschliessen zu können»,
begründet Müller die Massnahme,
über die direkt betroffene Anwohner
in diesen Tagen schriftlich informiert
werden.
Keine grösseren Probleme bereiten hingegen die baustellenbedingten
Umfahrungen. «Abgesehen von ein
paar Schlaumeiern, die versuchen,
die Allmendstrasse als Abkürzung für
die Umfahrung zu nutzen», schränkt
Müller ein. Diese Strasse sei jedoch
Nr. 8
Gruppe Anwohner Rekurs eingelegt
hat. Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtete, wollen die SBB nun trotzdem
mit den Arbeiten beginnen – obwohl
der Entscheid des Bundesgerichts
noch aussteht. Rückenwind dürfte der
SBB das Bundesverwaltungsgericht
geben. Dieses hatte 2015 im Sinne der
Bundesbahnen die Einwände der rekurrierenden Anwohnergruppierungen zurückgewiesen. Das öffentliche
Interesse an der Betriebssicherheit sei
klar höher zu werten als die Privatinteressen der Liegenschaftsbesitzer. Die
Beschwerdeführer rund um die IG
Wendegleis Süd haben das Urteil jedoch ans Bundesgericht weitergezogen.
«In Absprache mit dem ZVV und
dem Bund haben die SBB mit dem
mehrere Monate dauernden öffentlichen Ausschreibungsverfahren für die
Baumeisterarbeiten im Januar 2016
gestartet», erklärt SBB-Mediensprecherin Michelle Rothen. Wann die
Bauarbeiten beginnen, ist noch nicht
klar. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt das Bundesgerichtsurteil rechtskräftig werde, können die SBB frühestens im kommenden Herbst anfangen.
Entlastung in den Stosszeiten
Die geplante S20 soll zwischen Hardbrücke, Hauptbahnhof, Stadelhofen,
Küsnacht, Männedorf, Meilen und
Stäfa verkehren. Damit könnten die
chronisch überlasteten Züge in den
Stosszeiten entlastet werden. Heute
wird aber der Bahnhof HerrlibergFeldmeilen von der S16 blockiert, die
dort ihre Endstation hat. Würde die
S16 auf dem Wendegleis stehen,
könnte die S20 durchfahren. Das
Bauvorhaben kostet rund 30 Millio-
nen Franken. Laut Rothen stelle das
Projekt die wirtschaftlichste Lösung
zur Angebotserhöhung in Spitzenzeiten dar. Rothen: «Wir sehen keine
günstigere Variante für das vorliegende Projekt mit gleich hohem Nutzen.»
ANZEIGEN
«Waren Sie auch
in Arosa?»
leicht sogar ein bisschen selber
schuld sind. Während wir im Einkaufszentrum längst ebenfalls urban durch alle anderen hindurchschauen und Mitmenschen nur
dann grüssen, wenn wir sie individuell kennen, geht uns auf dem
Waldspaziergang ein Gruss an die
entgegenkommenden Passanten
noch ziemlich selbstverständlich
von den Lippen. Nicht oft, aber
immer öfter treffen wir allerdings
auch dort auf Mitmenschen, die
nur mit sich selbst oder mit den
Baumwipfeln beschäftigt sind.
Während eines Deutschlandaufenthalts ist mir das immer
wieder passiert. So lange, bis mir
vor lauter Ärger über die unfreundlichen Zeitgenossen, die in
der Waldeseinsamkeit den einzigen andern Mitmenschen nicht
wahrzunehmen vermochten, irgendwann einmal nicht ein «Gudde Morsche» oder «Moin, Moin»
entschlüpfte, sondern ein währschaft-eidgenössisches
«Grüezi
mitenand» – laut und halt so, wie
mir der Schnabel gewachsen war.
Erschrocken über die eigene
Frechheit, drehte ich mich einige
Meter weiter um und wollte mich
entschuldigen. Doch siehe da: Die
anderen beiden hatten sich ebenfalls umgedreht, starrten mir mit
offenem Mund nach und stotterten peinlich berührt: «Oh – waren
Sie auch in Arosa im Urlaub?» Es
hat sich daraus ein sehr ungezwungenes und heiteres Gespräch
entwickelt – über Arosa, Urlaub
und zwischenmenschliche Begegnungen.
Und was das Schönste war:
Der Vorfall sprach sich offenbar
herum. Von da an jedenfalls gab
es auf den Waldwegen im MainKinzig-Kreis wieder Begegnungen
– ganz ohne Begegnungszentren!
3
4
Küsnachter
Nr. 8
AKTUELL / AMTLICHE ANZEIGEN
25. Februar 2016
Kalte Bergwinter trotzen der Erwärmung
In den Bergen sind die Winter trotz der globalen Erwärmung überraschend kalt geblieben. Die Gründe hierfür
sind bekannt und werden in
diesem Beitrag erläutert.
Silvan Rosser
Der Winter 2015/16 verlief bisher
sehr mild. Im Flachland ist die kalte
Jahreszeit praktisch ganz ausgefallen. Es gab kaum Schnee, kaum
Frost, dafür immer wieder vorfrühlingshafte
Temperaturen,
milde
Sturmwinde und Regengüsse. An
sonnigen Tagen hingegen blühten
Hasel und Erlen und machten den Allergikern bereits früh im Jahr das Leben schwer.
Gegenläufige Trends überraschen
Der Eindruck täuscht nicht, der diesjährige Winter gehört zu den mildesten in der über 150-jährigen Messreihe von Zürich. Bereits die beiden
Vorjahre brachten insgesamt zu milde Winter. Eine solche Häufung von
milden Wintern scheint kaum überraschend, erwärmen sich im Zuge
der globalen Erwärmung bekanntermassen auch alle anderen Jahreszeiten kontinuierlich. Ein etwas differenzierterer Blick in die Wetterbücher zeigt jedoch, dass die Wintertemperaturen nicht überall in der
Schweiz in den letzten Jahren gestiegen sind. Im Speziellen die Schweizer
Bergwinter haben sich entgegen dem
allgemeinen Temperaturtrend in den
letzten 30 Jahren sogar abgekühlt.
Am Übergang von den 1980er- zu
den 1990er-Jahren haben sich die
Schweizer Winter im Flachland und
in den Bergen innerhalb sehr kurzer
Zeit markant und
sprunghaft
erwärmt. Seit dem
wärmsten Bergwinter 1989/90
kühlten die Winter aber allmählich wieder ab.
Zwischen 1989
und 2013 zeigte
sich
beispielsweise an der MeteoSchweizMessstation Säntis (2490 m ü.M.)
ein eindeutiger
Trend von –1,3
Grad pro Jahrzehnt. Mit den
milderen
Wintern in den letzten Jahren hat
sich dieser negative Trend etwas Wie alle anderen Jahreszeiten haben sich auch die Winter seit 1864 deutlich erwärmt. Über die
entschärft. Trotz- letzten 30 Jahre hat sich der Erwärmungstrend jedoch im Winter deutlich verlangsamt, in den
dem zeigt der Bergen sind die Winter der letzten drei Dekaden sogar wieder kälter geworden.
Grafik: S. Rosser
Trend über die
letzten 30 Jahre immer noch –0,5 über die letzten 30 Jahre keine Ab- mit dominierenden Nordostwinden,
Grad. Die Bergwinter sind in den kühlung registriert. Vielmehr ver- die Föhnwetterlage eine tiefdruckbeletzten drei Dekaden also um 1,5 harrten die Temperaturen im Flach- stimmte mit südlichen Winden.
land auf hohem Niveau.
Grad kälter geworden.
Mild wird es im Winter in hohen
Über eine längere Zeitperiode von
Lagen, wenn unter Hochdruckein50 Jahren dominieren jedoch weiter- Warme und kalte Wetterlagen
fluss milde Luftmassen vom mittleren
hin die Erwärmungssignale. So wur- Vor allem in der kühlen Jahreshälfte Atlantik zu den Alpen fliessen
den die Winter auf dem Säntis in den wird der Verlauf der Temperaturen (Warmluft-Wetterlagen). Dies hat
letzten 50 Jahren um 0,2 Grad pro stark vom Wechselspiel heranflies- auch der vergangene Dezember geDekade milder. Seit Messbeginn im sender Luftmassen polarer und sub- zeigt. Er war auf dem Säntis knapp 6
Jahre 1864 wurden die Bergwinter tropischer Herkunft beeinflusst. Die Grad wärmer als üblich, in Zürich
sogar knapp 2 Grad wärmer. Das Er- Differenzierung von solch grossräu- hingegen «nur» rund 3 Grad überwärmungs- und Abkühlungsmuster migen Strömungen erfolgt in Form temperiert.
der vergangenen Jahrzehnte ist ein von Wetterlagen. So wird hauptsächKälte bringen Wetterlagen, welche
Phänomen, welches nur in Höhenla- lich zwischen hochdruck- und tief- Luftmassen aus dem hohen Norden
gen ab ca. 1500 m ü.M. feststellbar druckbestimmten Wetterlagen und zu den Alpen strömen lassen (Kaltist. Im Flachland ist die Erwärmung den verschiedenen dominierenden luft-Wetterlagen). Dazu gehören auch
ähnlich kräftig, die Abkühlungsphase Windrichtungen unterschieden. Die tiefdruckbestimmte Westlagen, die im
hingegen deutlich weniger stark aus- allen bekannte Bise ist demzufolge ei- Flachland häufig überdurchschnittligeprägt. So wurde in Zürich auch ne hochdruckbestimmte Wetterlage che Temperaturen auslösen, in den
Amtliche Publikationen
Bauprojekte
Bauherrschaft:
Erbengemeinschaft Johann Müller-Spöri,
Forchstrasse 149, 8132 Egg
Projektverfasser: KXS Architektur AG, Kuno Strasser, Hotelstrasse, 8058 Zürich
Objekt/Beschrieb: Umbau Garagen zu Wohnungen, Reorganisation und Gebäudesanierung beim Gebäude
Vers.-Nr. 2823, auf dem Grundstück Kat.-Nr.
9029
Zone:
Wohnzone W3/2.40
Strasse/Nr.:
Karrenstrasse 5, 8700 Küsnacht
Bauherrschaft:
Jeannette Stuker, c/o Katja und Philippe
Stuker, Zürichstrasse 113, 8700 Küsnacht
Projektverfasser: Hansjoerg Jauch Landschaftsarchitekt BSLA,
Asylstrasse 58, 8032 Zürich
Objekt/Beschrieb: Neugestaltung des Garagenvorplatzes sowie
Neubau eines Velounterstandes und einer
Pergola beim Gebäude Vers.-Nr. 628, auf dem
Grundstück Kat.-Nr. 1896
Zone:
Wohnzone W2/1.50
Strasse/Nr.:
Zürichstrasse 113, 8700 Küsnacht
Bauherrschaft:
Lerch und Partner GU AG, Zürcherstrasse 124,
8406 Winterthur
Objekt/Beschrieb: Neubau von zwei Doppeleinfamilienhäusern
mit Tiefgarage auf dem Grundstück Kat.-Nr.
12’781
Bergen aber bereits für zu kalte Verhältnisse sorgen. Dies war im vergangenen Januar gut erkennbar.
Häufige Westlagen brachten in Zürich einen Temperaturüberschuss
von 2,5 Grad, während die Temperaturen auf dem Säntis genau dem
langjährigen Durchschnitt entsprachen.
Die Jahr-zu-Jahr-Schwankungen
im langjährigen Verlauf der Bergwinter-Temperatur kann zu mindestens
70 Prozent mit der Variabilität der
Häufigkeit von wenigen Warm- und
Kaltluft-Wetterlagen erklärt werden.
Die starke Bergwintererwärmung um
1990 und die nachfolgende Abkühlung wurden also hauptsächlich
durch die Veränderung der Häufigkeit warmer und kalter Wetterlagen
ausgelöst. Die Häufigkeit dieser Wetterlagen hängt wiederum stark mit
dem Verlauf der Nordatlantischen Oszillation zusammen, einem periodisch schwankenden Wettermuster
über dem nahen Atlantik.
Winter in Bergen wurden kühler
Die Winter waren in den letzten Jahren zwar sehr mild, jedoch nicht milder als beispielsweise in den Jahren
1990, 1994 oder 1996. Aufgrund einer Häufung kalter Wetterlagen wurden die Winter in den Bergen über
die letzten 30 Jahre sogar kälter. Es
scheint, als ob die Wintertemperatur-Erwärmung erst wieder fortgesetzt werden kann, wenn aufgrund
einer mehrjährigen positiven Nordatlantischen Oszillation auch wieder
die Häufigkeit der Warmluft-Wetterlagen zunimmt. Ob die letzten Winter
den Anfang dafür machen, werden
die Folgejahre zeigen.
Literaturhinweis: Bader S., Fukutome S.:
2015, milde und kalte Bergwinter, Fachbericht MeteoSchweiz, 254, 10 pp.
Amtliche Informationen
Zone:
Strasse/Nr.:
Wohnzone W2/1.15
Alte Forchstrasse 20, 8127 Forch
Die Bauakten liegen während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf.
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
25. Februar 2016
Die Baukommission
Bestattungen
Birker, Otto, von Küsnacht ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht ZH, Glärnischstrasse 17, geboren am 20. Juli 1927, gestorben am 11. Februar 2016.
Steinbrüchel geb. Geistlich, Hanna Elisabeth, von Zürich ZH,
wohnhaft gewesen in 8703 Erlenbach ZH, Kurhausstrasse 3,
geboren am 26. Januar 1925, gestorben am 14. Februar 2016.
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
Sprechstunde des 1. Vizepräsidenten
Der 1. Vizepräsident Martin Bachmann lädt die Bevölkerung zu
einer Sprechstunde ein
auf Montag, 7. März 2016, 17.00 bis 18.00 Uhr
in das Büro des Gemeindepräsidenten im Gemeindehaus,
2. Stock.
Es können Anliegen aller Art besprochen werden.
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
25. Februar 2016
Die Gemeinderatskanzlei
Räumung der Winterbepflanzung auf den
Gräbern
Ab Montag, 29. Februar, wird die Winterbepflanzung abgeräumt.
Anschliessend beginnen die Friedhofsmitarbeitenden mit der
Pflanzung der Frühlingsflor. Die Grabbesorger und Grabbesorgerinnen werden eingeladen, die gewünschten Pflanzen und
Gestecke bis am 28. Februar 2016 abzuholen.
25. Februar 2016
Die Abteilung Tiefbau
Küsnachter
VE R E I N E
Nr. 8
25. Februar 2016
5
Fussballclubs werden nicht mehr ehrenamtlich geführt
Die Vereinslandschaft ist im
Wandel. Fehlender Ersatz für
Vorstandsämter führt bei
den Fussballvereinen der
Region zu einer Professionalisierung. Nach den Fussballclubs aus Stäfa, Meilen und
Herrliberg setzt nun auch
der FC Küsnacht auf ein
Modell mit Geschäftsführer.
Annina Just
«Die Absicht, in diese Richtung zu
gehen, besteht schon seit einigen
Jahren», erzählt Heinz Gross, Präsident des Fussballclubs Küsnacht. Er
meint in Richtung Vereinsstrukturierung mit einem Geschäftsführer, der
dieses Amt im Rahmen einer bezahlten Stelle ausübt. Um dies möglich zu
machen, kommen die Vereine aber
nicht um eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge herum. «Wir werden den
aktuellen Betrag von 250 Franken im
Sommer sicher erhöhen müssen», so
Gross. Wie hoch diese Erhöhung genau sein werde, kann er aber noch
nicht sagen.
Fröhlich wird Geschäftsführerin
«Grundsätzlich geht es bei dieser
Umstrukturierung darum, davon
wegzukommen, dass alles bei einer
Person liegt. Das Tagesgeschäft und
die strategischen Vorgänge sollen getrennt werden», erklärt er. Es wird
für Vereine aber zunehmend schwieriger, jüngere Leute für ehrenamtliche Funktionen in der Vereinsführung zu finden, ein Trend, den Gross
bestätigt, aber keineswegs neu ist.
Er selber ist seit 19 Jahren Präsident des FC Küsnacht, hat unter diesem Amt aber die verschiedensten
Funktionen vereint. Doch nun, in einem Alter von fast 70 Jahren, will er
sich langsam, aber sicher auch einen
FC Küsnacht ohne seine Person vorstellen können. «Ich werde ja nicht
mehr jünger, und wer weiss, wie lange ich das alles noch machen kann.»
Für die Umstrukturierung ganz
zentral sei aber gewesen, dass man
jemand «Internes» für die Funktion
des Geschäftsführers finde, so der
Präsident. Die neue Führungsstruktur ist zwar seit Beginn der Saison
2014/2015 in Kraft, das Amt des Geschäftsführers hatte aber ad interim
Heinz Gross in einem Doppelmandat
mit demjenigen des Präsidenten
übernommen. So hatte sich in der
Praxis noch nicht viel geändert, aber
man konnte sich Zeit nehmen, um in
den eigenen Reihen einen Geschäftsführer zu suchen. Nun wurde man
mit Lorelei Fröhlich fündig.
«Wir sind glücklich, haben wir
nun doch überraschend schnell jemanden Junges aus den eigenen
Reihen gefunden», meint Gross.
Fröhlich selber bezeichnet ihre Ver-
Der FC Küsnacht folgt dem Trend und setzt nun auch auf eine Vereinsstruktur mit einem professionellen Geschäftsführer.
bundenheit
zum FC Küsnacht,
bei
dem
sie
2004
ihre
fussballerische
Laufbahn gestartet hatte, als
sehr gross.
Die 27-JähLorelei Fröhlich.
rige war in
dieser Zeit sowohl als Spielerin als
auch Trainerin tätig. «Ich freue
mich, durch meine neue Tätigkeit
den Verein mittels meines Netzwerkes sowie meiner jungen und dynamischen Arbeitsweise noch weiter
vorwärtsbringen zu dürfen», sagt
sie.
Fröhlich tritt ihre Stelle, die voraussichtlich mindestens 50 Prozent
betragen werde, offiziell ab Beginn
der Saison 16/17 an. In reduziertem
Pensum wird sie aber ab sofort von
Heinz Gross eingearbeitet. Gemäss
dem Präsidenten müsse die Abgrenzung zwischen den Aufgaben von
Sekretariat und Geschäftsführung im
kommenden Halbjahr noch genau
definiert werden. Dadurch werde
man dann auch die genaue Prozentzahl von Fröhlichs Anstellung festlegen.
Positive Reaktionen in Herrliberg
Einen ähnlichen Prozess hat der FC
Herrliberg bereits hinter sich. Seit
August 2014 ist Benjamin Benz Geschäftsführer. Auch er stammt aus einer jüngeren Generation und ist im
Verein als Spieler und Trainer gross
geworden. «Damals sind zwei Personen aus dem Vorstand zurückgetreten, die nicht ersetzt werden konnten», erklärt der 25-Jährige die
Gründe für die Umstrukturierung. Es
klappt sehr gut mit diesem System,
so Benz. Man habe extrem viele positive Rückmeldungen sowohl von intern wie extern. «Es ist für Trainer
und Spieler eine enorme Erleichterung, wenn jemand da ist, der wirklich die Zeit hat, sich um organisatorische und administrative Dinge zu
kümmern.»
Benz hat ein 60-Prozent-Pensum
als Geschäftsführer inne und ist
gleichzeitig Juniorenobmann. Betrachtet man das Organigramm des
FC Herrliberg, dominiert sein Name –
an ganzen 26 Positionen ist Benz eingetragen. Die Aufgaben reichen von
der Verantwortung für den Spiel- und
Trainingsbetrieb über die Leitung des
Sekretariats, der Vereiskommunikation, des Bereichs Anlässe bis zur Leitung Schiedsrichter. Als Juniorenobmann ist er auch für die Koordination der verschiedensten Bereiche im
Nachwuchs zuständig. Um die Geschäftsführerstelle zu finanzieren,
hat der FC Herrliberg auf die Saison
14/15 die Mitgliederbeiträge um 50
Franken erhöht. Sie betragen neu
310 Franken für Aktive, 240 Franken
im Juniorenfussball und 210 Franken
im Kinderfussball. Wie Benz sagt,
sind die Beiträge damit noch immer
auf einem extrem tiefen Niveau. «Der
Verband schlägt 500 Franken für alle
Kategorien vor.» Ausserdem habe
man durch die Professionalisierung
die Ausfälle von Mitgliederbeiträgen
wegen falscher Adressen oder
schlichtem Nicht-Einzahlen minimieren können. Benz: «Durch die Erhöhung und das lückenlose Eintreiben
aller Beiträge kann die Stelle des Geschäftsführers vollständig gedeckt
So starten Küsnacht, Herrliberg und Zollikon in die Rückrunde
FC Küsnacht: Die erste Mannschaft
des FC Küsnacht startet vom vierten
Platz aus in die Frühjahrsrunde der
2. Liga, Gruppe 2. Das erste Rückrundenspiel findet am Dienstag, 29.
März (19.30 Uhr), in Wetzikon statt.
Das erste Heimspiel bestreitet das
Team von Rainer Bieli am Samstag,
2. April (18.00 Uhr), gegen den FC
Greifensee.
In der Winterpause hat der FCK
mit Dennis Brecher einen neuen
Torhüter verpflichtet. Der 19-jährige
Bruder von FCZ-Goalie Yanick Brecher wechselte vom FC Stäfa auf den
Heslibach und ist als Nummer 1 im
Tor vorgesehen. Er hat seine Juniorenzeit wie sein Bruder beim FC Zürich verbracht. Eine zweite Neuver-
pflichtung vermeldete der FCK mit
Harati Younis. Der 20-jährige schweizerisch-tunesische
Doppelbürger
kommt vom FC Oerlikon/Polizei, wo er
in der 2. Mannschaft (3. Liga) eingesetzt wurde. Zuvor hatte er beim FC
Thalwil in der 1. Liga gespielt. Neben
Torhüter Miroslav Dabic (zum FC
Freienbach) verlassen Maxim Brun
und Livio Corrado den FC Küsnacht.
Ersatztorhüter Michele Mattia wird
wegen Kniebeschwerden nicht mehr
im Kader stehen. Für ihn rückt Giulio
Tittarelli (Jg. 1998) aus dem eignen
Nachwuchs nach. Ebenfalls von den
Junioren in die erste Mannschaft
stösst Nicolas Gruenhagen (Jg. 1999).
Im Kader fungieren somit 13 Spieler,
die beim FCK gross wurden, sieben
davon sind noch im Juniorenalter.
FC Herrliberg: Die erste Mannschaft des FC Herrliberg überwinterte auf dem zweiten Tabellenplatz
der 3. Liga, Gruppe 6. Der Rückstand auf Leader Stäfa beträgt sieben Punkte. Am Samstag, 2. April
(18 Uhr, Sportplatz Langacker), startet die Mannschaft gegen den FC
Weisslingen in die Rückrunde.
SC Zollikon: Der SC Zollikon
rangiert momentan auf dem dritten
Platz der 3. Liga, Gruppe 3 und
weist acht Punkte Rückstand auf
Leader Witikon auf. Im ersten Rückrundenspiel trifft der SCZ am Sonntag, 3. April (13.30 Uhr, Sportanlage
Riet) auf die zweite Mannschaft des
FC Wetzikon. (aj.)
werden. Wir stehen finanziell fast
besser da als zuvor.» Er betont aber
auch, dass ehrenamtliche Arbeit
nach wie vor unverzichtbar für den
Verein sei und im FC Herrliberg noch
immer in grossem Masse geleistet
werde.
SC Zollikon bleibt Bewährtem treu
Auch der FC Stäfa und der FC Meilen, letzterer allerdings nur auf Basis
einer 10-Prozent-Stelle, sind seit einiger Zeit mit einem professionellen
Geschäftsführer aufgestellt. Der Herrliberger Benz ist überzeugt, dass sich
dieses Modell durchsetzen wird. «Für
einen Grossteil der Fussballvereine
ist dies die Zukunft», sagt er.
Nicht so für den SC Zollikon. Gemäss Präsident Andreas Roca will
der Verein, welcher nach Anzahl
Mannschaften der kleinste am unteren rechten Seeufer ist, dezentral
aufgestellt bleiben. Man setze darauf,
die ehrenamtliche Arbeit auch im administrativen und organisatorischen
Bereich auf möglichst viele Schultern
zu verteilen. «Je mehr die Arbeit verteilt ist, umso eher besteht die Möglichkeit, dass sich ein Nachfolger für
diese Arbeit finden lässt», so Roca.
Diese Strategie habe natürlich nicht
nur Vorteile, zum Beispiel sei es
schwieriger, für eine eindeutige Strategie zu sorgen. Insgesamt scheine
die dezentrale Struktur für den SC
Zollikon längerfristig aber die bessere Variante zu sein, so der SCZ-Präsident. «Mit ihr können wir unser
Schreckensszenario, sprich ein plötzliches Vakuum an der Spitze des Vereins mit allen negativen Konsequenzen, fast ausschliessen.» Somit ist der
SC Zollikon der einzige Fussballverein der Region, der nicht einen
Grossteil der Aufgaben bei einem Geschäftsführer ansiedelt.
Vom neuen Modell erhofft sich
FCK-Präsident Heinz Gross indes
nicht nur klarere Strukturen, sondern
auch, «dass sich der Generationenwechsel bald auf sportlicher Ebene
ausbezahlt».
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Ihr Vereinsbericht
im «Küsnachter»?
Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in den Gemeinden Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg. Texte mit
Bild (im jpg-Format und mindestens 1 MB gross) können an folgende Adresse geschickt werden:
[email protected]. Unter
derselben Adresse werden auch
Leserbriefe zu politischen oder
anderen
aktualitätsbezogenen
Themen entgegengenommen.
Zollikerberg trifft sich
Am Donnerstag, 3. März, findet die Generalversammlung des Quartiertreffs
Zollikerberg statt. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr mit den statutarischen Traktanden. Ab 20 Uhr wird der
Stand der Ortskernentwicklung in Zollikon-Dorf besprochen. Es ist Zeit einberechnet für Fragestellungen und Visionen, die den Zollikerberg betreffen. Katharina Kull-Benz, Gemeindepräsidentin, wird über aktuelle Themen im Zollikerberg informieren. Zuletzt stehen eine Fragenrunde und Diskussion auf
dem Programm. (e.)
Generalversammlung, Quartiertreff Zollikerberg. Donnerstag, 3. März, 19.30 Uhr,
im Gerenhaus. Jedermann ist eingeladen.
Naturfreunde Küsnacht-Erlenbach:
Schneeschuhtour rund um den Flügespitz
Die Naturfreunde Sektion KüsnachtErlenbach unternehmen am Sonntag,
6. März, eine Schneeschuhtour rund
um den Flügespitz im Kanton St. Gallen. Die Wanderung bietet reizvolle
Ausblicke auf den Walensee, die Glarner Alpen sowie auf die falschen und
die echten Churfirsten.
Der Aufstieg erfolgt ab Amden-Arvenbühl. Nach der Umrundung des
Flügespitz führt die Tour runter zur
Alpwirtschaft Vorder Höhe und dann
zurück nach Arvenbühl. Die Wanderzeit beträgt zirka 4½ Stunden, die Höhendifferenzen 540 Meter auf- und
abwärts. Verpflegung kann aus dem
Rucksack oder im Restaurant eingenommen werden. Das Billett ist folgendermassen zu lösen: Zürich–Amden-Arvenbühl retour. Ab Erlenbach
07.28 Uhr, ab Küsnacht 07.31 Uhr
oder Besammlung um 8 Uhr beim
Treffpunkt im HB Zürich. Anmeldung
bis Donnerstag, 3. März, bei Gaby Arnold, Telefon 079 605 16 22, oder Lisbeth Uster, Telefon 044 915 35 35.
Auskunft über die Durchführung erhalten Interessierte ab Freitagabend
(4. März) über die Hotline 031 544 55
69, Code 13232. (e.)
Fotos: Archivbild, aj. / zvg.
6
Küsnachter
Nr. 8
25. Februar 2016
AKTUELL
LESERBRIEFE
Swiss fördert neue
Verkehrsströme mit
mehr Umsteigeverkehr
Gegen eine geplante Zunahme des
Umsteige- und Zubringerverkehrs in
Kloten protestiert die Stiftung gegen
Fluglärm, Gockhausen, da es sich um
eine künstlich geschaffene Nachfrage
handelt. Mit der Beschaffung der Boeing 777 hat die Swiss ab Zürich Kloten
neue Kapazitäten geschaffen, die im
heutigen Markt nicht vorhanden sind.
Deshalb will die Swiss, wie ihr
Chief Customer Officer Markus Binkert
sagt, die Funktion des Flughafens Kloten für den Umsteige- und Zubringerverkehr massiv ausbauen. «Dies geht
klar an den Interessen der Bevölkerung vorbei», entgegnet Jacob Zgraggen, Stiftungsrat der Stiftung gegen
Fluglärm. Die lokalen Flugpassagiere
ab Zürich zahlen hohe Preise, die noch
fehlenden anvisierten Passagiere, die
von London, Rom oder Berlin aus über
Zürich in die weite Welt fliegen, zahlen
Noch mehr Flieger mit Passagieren,
Foto: A. J. Minor
die nur umsteigen?
nur einen Bruchteil davon. Damit entlarvt sich die deutsche Swiss. Man
kann nicht erst Flugzeuge bestellen
und dann auf Kosten der Zürcher Bevölkerung einen Weg suchen, sie mit
vielen Passagieren aufzufüllen.
Die Stiftung gegen Fluglärm, Gockhausen, wird zusammen mit anderen
Betroffenen rund um den Flughafen
Kloten die Lage analysieren und notwendige Gegenmassnahmen zur geplanten Zunahme des Umsteige- und
Zubringerverkehrs in Kloten prüfen.
Jacob Zgraggen,
Stiftung gegen Fluglärm
Ein Versprechen ist fällig
geworden …
Es geht um die unzulängliche Reinigung des Abwassers der Kläranlage
Küsnacht und dessen Einleitung in den
Zürichsee. Unzulänglich heisst in diesem Fall: Wenn die Anlage bloss so gebaut wird, wie sie in der vor rund 10
Jahren beschriebenen Art ausgeführt
wird. Die vielen modernen chemischen
Stoffe werden in einer somit bloss
«klassisch» sanierten Abwasserreinigungsanlage (ARA) leider nur unzulänglich vom See ferngehalten. Und
dies mit weitreichenden Folgen, die
heute unbestritten sind.
Dem Stimmbürger wurde in den
damaligen Kreditvorlagen der drei
ARA-Zweckverbandsgemeinden Küsnacht, Erlenbach und Zumikon versprochen, die zukünftig gemeinsam
betriebene ARA in Küsnacht solle nach
den sich damals erst abzeichnenden
neuen und notwendigerweise strengeren eidgenössischen Gewässerschutzvorschriften saniert und erweitert werden. Das bedeutet, dass eine 5. Reinigungsstufe eingebaut werden muss.
Heute steht die Umsetzung der Sanierung und Erweiterung der ARA unmittelbar bevor. Sie ist sehr dringend
und im Vergleich mit den zeitlichen
Vorgaben des Kantons (AWEL) überfällig. Bis dato hiess es seitens zweier
Mitglieder der für einen Systementscheid zuständigen Betriebskommission einstweilen ohne die versprochene
5. Reinigungsstufe beziehungsweise
erst in den Jahren ab 2030. Diese ist
seit der formellen Inkraftsetzung der
eidgenössischen Gewässerschutzverordnung auf den 1. Januar dieses Jahres aber zwingend, und nachdem das
AWEL einen Realisierungsfahrplan erlassen hat, ist sie in Küsnacht aufgrund des Alters der bestehenden Anlage in der ersten Etappe, also jetzt,
umzusetzen. Sie ist auch aufgrund der
seit dem 1. Januar 2012 als Teil der
Abwassergebühren von maximal 9
Franken pro Jahr und Einwohner erhobenen Abgaben finanziert. Demnach darf der Bürger einen entsprechenden Beschluss erwarten. Auf dem
Korrespondenzweg erhielt ich bisher
keine Antwort und der Unterzeichnete
dürfte nicht der Alleinige sein, der eine Antwort im Sinne des Versprechens erwartet.
Hugo Rhiner, Zumikon
Taeuber-Arp:
Eine bekannte Unbekannte
Sophie Taeuber-Arp belebte
an den Dada-Abenden im
Cabaret Voltaire mit ihrem
Tanz die Kostüme und
Masken von Marcel Janco.
Im Rahmen des Dada-Jubiläums stellt ein Dokfilm
ihre Arbeit und ihr kurzes,
intensives Leben vor.
Sie war Malerin, Plastikerin, Tänzerin,
Textilkünstlerin, Architektin, Innenarchitektin, Möbeldesignerin. Ihr Konterfei ziert seit 20 Jahren die
50er-Note, und die Stadt Zürich hat ihr
eine Strasse gewidmet. Trotzdem blieb
Sophie Taeuber-Arp, geboren 1889 in
Davos, gestorben 1943 in Zürich, bis
heute eine «bekannte Unbekannte».
Dabei ist sie international eine der bedeutendsten und spannendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.
Der 2012 entstandene SRF-Dokumentarfilm von Marina Rumjanzewa
stellt das vielfältige Werk von Sophie
Taeuber-Arp in den Fokus. Es reicht
von abstrakt-geometrischen Ölgemälden bis zur dadaistischen Puderdose,
vom superpraktischen Schreibtisch bis
zum zeitgenössischen Tanz. Trogen,
München, Zürich, Paris waren die Stationen ihres Lebens. Meist im Hintergrund, in der Kunst wie im Leben,
Verewigt: Sophie Taeuber-Arp auf
der 50er-Note.
Foto: zvg.
wurde die Avantgardistin von der
Kunstwelt erst lange nach ihrem frühen Tod, ab den 1960er-Jahren, langsam entdeckt. Heute ist ihr Werk in
den besten Sammlungen und Museen
weltweit präsent und immer mehr gefragt.
Sophie Taeuber-Arp sei eine Ausnahmeerscheinung, sagt «Sternstunden»-Moderator Juri Steiner im Film.
Eine unabhängige Frau und radikale
Künstlerin, die mit den Konventionen
ihrer Zeit brach, ohne aber ganz auszubrechen. Ihre Biografie spiegelt die
schweizerische und internationale Geschichte des 20. Jahrhunderts. Jene
der Schweizer Textilindustrie ebenso
wie Dada Zürich, die Geburt der Moderne und die Tod und Schrecken
bringenden Weltkriege. (mai.)
Freitag, 26. Februar, 20 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich.
Auf einen Blick
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Für Ihre Eintragungen
in unserer Rubrik
«Auf einen Blick»:
Frau H. Haltiner
berät Sie gerne.
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Küsnachter
AKTUELL
Nr. 8
25. Februar 2016
7
In einem Kino wird ein höchst emotionaler, 8-minütiger Film gezeigt mit Ausschnitten aus Weltmeisterschaftsendspielen, natürlich auch mit dem legendären Zinédine Zidane (l.).
Weltweit grösster Museumstempel für den Fussball
Das Fifa-Welt-Fussballmuseum in Zürich-Enge
öffnet am Sonntag, 28.
Februar, punkt 12 Uhr seine
Türen fürs Publikum.
Das Fifa-Welt-Fussballmuseum sammelt, bewahrt und zeigt bedeutende
Artefakte, Dokumente und Fotografien aus dem internationalen Verbandsfussball und dessen Dachverband. «Unser Ziel ist es, Menschen
mit Relikten aus der Geschichte des
Fussballs zu inspirieren und miteinander zu verbinden. Wir zeigen, wie
die Sportart gewachsen ist – von den
bescheidenen Ursprüngen bin hin zu
einer globalen Kultur», sagt Kommunikationsleiter Marc Caprez sichtlich
stolz. Die Dauerausstellung zeigt
mehr als 1000 Ausstellungsstücke
der Sammlung, darunter nostalgische
Erinnerungsstücke, Dokumente und
Bilder aus den Archiven der Fifa.
Die Erfindung der «Ampelkarten»
So kann man eintauchen in eine Reise durch alle Fifa-Fussball-Weltmeisterschaften, angefangen vom ersten
Turnier 1930 in Uruguay bis hin zum
Original des Fifa-WM-Pokals. Es gibt
zu jeder WM-Auflage eine Inszenierung mit einzigartigen Ausstellungsstücken zu entdecken. Etwa die Notizen des deutschen Schiedsrichters
Rudolf Kreitlein während des hitzigen Viertelfinalduells der Weltmeisterschaft 1966 zwischen England und
Argentinien in Wembley. Kreitlein
verwies den argentinischen Spielführer Antonio Rattín in der 35. Minute
des Feldes. Der Akteur weigerte sich
jedoch, den Rasen zu verlassen, betonte seine Unschuld und bat, wie die
Notizen des Unparteiischen zeigen,
um einen Übersetzer. Aus Kreitleins
Zettel geht hervor, dass Rattín bereits
eine letzte Verwarnung erhalten hatte. Schliesslich verliess der Argentinier widerwillig das Spielfeld.
Jene Viertelfinalpartie und ebendieser Vorfall trugen dazu bei, dass
gelbe und rote Karten eingeführt
wurden. Nach dem Spiel sass der
englische Schiedsrichter Ken Aston,
der daran beteiligt war, Rattín zu
überzeugen, das Feld zu verlassen,
im Auto an einer Verkehrsampel. Die
gelben und roten Lichter brachten
ihn auf eine Idee, und schon 1970
wurden bei der nächsten WM erstmals Karten verwendet.
Rekord: Dreierpack in 14 Minuten
Drei Stockwerke
alles über Fussball
Das Museum beim Bahnhof Zürich-Enge umfasst vom Untergeschoss bis in den 1. Stock drei
Ausstellungsebenen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Sportsbar, und im 2. Stock sind der Gastronomiebereich, der Museumsshop sowie die Seminarräume
untergebracht.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag 10–19,
Sonntag 9–18 Uhr (am Eröffnungssonntag ab 12 Uhr). Montag
geschlossen (am 28. März, 16.
Mai und 26. Dezember ist das
Museum geöffnet). Eintrittspreise:
Erwachsene 24.–, Kinder (7–15
Jahre) 14.–, Senioren (Woche/Wochenende) 19.–/24.–, IV-Bezüger
14.–, Studenten/Lernende 18.–.
Nicht nur jede Endrunde der Männer,
sondern auch alle Auflagen der Frauen-Weltmeisterschaft haben im Museum ihren Platz. Die Vitrinen zu allen Turnieren beinhalten sowohl den
alten als auch den aktuellen Siegerpokal der Frauen. In einem Spiel, das
zahlreiche Rekorde purzeln liess, erzielte die Amerikanerin Carli Lloyd
den ersten Dreierpack und die
schnellsten Tore in der Geschichte
der Endspiele der Fifa-Frauen-Weltmeisterschaften. Ihre ersten beiden
Treffer markierte Lloyd in der dritten
und fünften Spielminute, doch ihr
drittes Tor in der 16. Minute war es,
das für immer unvergessen bleiben
wird: Ein atemberaubender Schuss
aus der eigenen Spielhälfte, der für
den Fifa Puskás-Preis 2015 nominiert
wurde. Mit ihrem Dreierpack binnen
14 Minuten ebnete Lloyd ihrem Team
den Weg zu einem 5:2-Finalsieg gegen Titelverteidiger Japan und damit
Kult: Jens Martin Knudsens Kappe,
die er beim famosen 1:0 der Färöer-Inseln gegen Österreich trug.
Workshops für Jung und Alt: Während Fussballveteranen von alten Trikots schwelgen können, werden Kinder von Fachpersonen angeleitet,
wie sie selber Fanartikel herstellen können.
zum dritten Weltmeistertitel der USA,
der eine neue Bestmarke darstellt.
Das deutliche Endspielergebnis war
zugleich der höchste Sieg in einem
Frauen-WM-Final.
Weltweite Begegnungen
Der Fussball inspiriert Menschen jeglicher Herkunft aus der ganzen Welt.
Das Museum würdigt diese einzigartige Fähigkeit, indem es seinen Besuchern die Möglichkeit bietet, aussergewöhnliche Persönlichkeiten zu treffen und deren persönliche FussballGeschichte kennen zu lernen. In einigen Teilen der Welt sind Juju-Medizinmänner dafür bekannt, Fussballspiele mit einem Bocio beeinflussen
zu wollen. Dabei handelt es sich um
eine blockierte Pfeife, die erstellt
wurde, um Schiedsrichter-Entscheidungen ihren eigenen Weg gehen zu
lassen. Die Pfeife ist zudem mit
Schlössern und Ketten versehen, um
sich die Gegner vom Leib zu halten.
Bis heute ist nicht bestätigt, dass ein
Bocio jemals tatsächlich den Ausgang
von Spielen beeinflusst hat – aber es
gibt auch keinen Beweis für das Gegenteil. Das Museum, für das die Fifa
rund 30 Millionen Franken investiert
hat, lohnt einen Besuch auf jeden
Fall. «Fifa-Museum» ist ja nicht
gleich Mauscheleien um Sepp Blatter
& Co. Auch wenn die «NZZ» das Museum schnippisch «Gebaute Hochstapelei» nannte. (pd./ls.)
Internet: de.fifamuseum.com.
Viele interaktive Stationen lassen über König Fussball fachsimpeln.
Höhepunkte des Fifa-Museums: An mehreren Posten kann man seine Fertigkeiten am Fussball testen.
Fotos: Lorenz Steinmann
8
Stadt Zürich
Nr. 8
25. Februar 2016
VE R M I S C H TE S
Fünf Monate lang war die vierköpfige Familie «nomadisierend» in der Mongolei unterwegs.
Foto: zvg.
Tritt mit neuen Liebesliedern im Hallenstadion auf: Semino Rossi. Foto: zvg.
Mit Kindern und Kamelen unterwegs
Frühlingsgefühle mit Semino Rossi
In einer Live-Reportage geben die beiden deutschen
Reisejournalisten Barbara
Vetter und Vincent Heiland
einen Einblick ins mongolische Nomadenleben.
Semino Rossi kommt auf
seiner Europa-Tournee auch
nach Zürich.
Die Mongolei ist bekannt für endlos
weite Grassteppen, schroffe Berglandschaften, weisse Jurten, grasende Ziegen- und Schafherden und traditionell lebende Nomaden. Barbara
Vetter und Vincent Heiland zogen mit
ihren zwei Töchtern Saba (6) und Lola (2) sowie drei Kamelen los. Sie
wollten als «Nomaden auf Zeit» den
Traum von Freiheit und einer ursprünglichen Lebensweise erfahren.
Insgesamt fünf Monate lang wanderte die Familie mit ihren drei Kamelen
Botok, Kila und Mila, die als Lasttiere
und Transportmittel für die Kinder
dienten, durch die Steppen- und Gebirgslandschaft des mongolischen
Altai-Gebirges.
Der Weg führte sie durch tosende
Flüsse, vorbei an mächtigen Gletschern und über stürmische Bergkämme. Sie überstanden glühende
Hitze, Regen und einem Wintereinbruch mit Hagel, Schnee und klirrender Kälte. Immer wieder traf die kleine Karawane auf Nomaden, die kilometerweit angeritten kamen, um sie
zu Trockenkäse und Milchtee in ihre
Jurte einzuladen. (pd./mai.)
Montag, 7. März, 19.30 Uhr, Volkshaus,
Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für
den Multimediavortrag über die
Mongolei am Montag, 7. März, im
Volkshaus. Wer dabei sein will,
schickt bis spätestens 29. Februar
eine Mail mit der Betreffzeile
«Mongolei» und vollständigem
Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Mongolei»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Alben in Spitzenpositionen der Charts,
ausverkaufte Tourneen, begeisterte
Fans: Semino Rossi ist einer der erfolgreichsten Live-Künstler. Mit «Amor
– die schönsten Liebeslieder aller Zeiten» entführt der argentinisch-italienische Schlagersänger, der in Österreich
lebt, auf eine Reise durch die Facetten
der Liebe. Zart, sinnlich, romantisch,
heissblütig – so unterschiedlich das
schönste aller Gefühle, so auch die
musikalische Umsetzung. Rossi-Fans
dürfen sich freuen auf zauberhafte
Liebeslieder in neuen Arrangements
und mit besonders viel Gefühl. Lieder,
die man zu kennen meint, und sich
Der Schauspieler Volker Ranisch lebt
an diesem aussergewöhnlichen Tag
Thomas Manns Romanfigur «Felix
Krull» und bringt dem Zuschauer die
Intentionen des Autors näher.
Um 11 Uhr beginnt der Hochstaplertag mit Erläuterungen aus
der Entstehungsgeschichte des Thomas-Mann-Romans durch Volker
Ranisch.
Zwischen 14.30 und 16.30 Uhr
findet der Theaternachmittag als literarisches Kammerspiel inklusive
einer Pause mit Kaffee und Kuchen
statt.
Von 19.15 bis 20 Uhr gibt es im
Rahmen einer Abendunterhaltung eine Fortsetzung der Geschichte. Die
Gäste sind eingeladen, zwischen den
Aufführungen mit dem Schauspieler
ins Gespräch zu kommen und gleichzeitig das Haus kennen zu lernen.
Mittagessen können alle im Restaurant Klus Park, Kaffee und Kuchen am Nachmittag und der Apéro
am Abend werden vom Alterszentrum Klus Park offeriert. (pd.)
«Bekenntnisse des Hochstaplers Felix
Krull» von Thomas Mann. Montag, 29. Februar, ab 11 Uhr. Veranstaltungsort sind
das Restaurant und der Theatersaal Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130.
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
das Konzert von Semino Rossi am
9. März im Hallenstadion. Wer dabei sein will, schickt bis 29. Februar eine Mail mit der Betreffzeile
«Rossi» und vollständigem Absender an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Rossi»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
dann doch neu in sie verliebt, in die
Stimme Semino Rossis und seinen
Charme – rechtzeitig zum Erwachen
der Frühlingsgefühle. (pd./mai.)
Mittwoch, 9. März, 19.30 Uhr, Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich.
Wohnbautätigkeit
auf Rekordniveau
Hochstapelei am Schalttag
Der Schalttag steht ganz im
Zeichen von Thomas Manns
Roman «Bekenntnisse des
Hochstaplers Felix Krull».
Wettbewerb
Volker Ranisch spielt im Klus Park den Hochstapler Felix Krull.
Foto: zvg.
Die Bautätigkeit in der Stadt Zürich
erreichte mit 3210 Wohnungen einen
langjährigen Höchstwert. 2015 wurden zwei Drittel mehr Wohnungen
gebaut als 2014. Baugenossenschaften stellten doppelt so viele Wohnungen wie 2014 fertig. Im Stockwerkeigentum entstanden fast dreimal so
viele Wohnungen wie im Vorjahr.
Rund achtzig Prozent der Fertigstellungen entstanden im Rahmen von
Ersatzneubauprojekten. Die Bautätigkeit nahm im ganzen Stadtgebiet zu,
Wie 2014 wurden auch 2015 in
Schwamendingen am meisten neue
Wohnungen gebaut. Auch in den
Kreisen 2 und 5 entstanden mehr als
400 Neubauwohnungen. (pd./pm.)
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Mahlzeitendienst
Wir liefern in der Stadt Zürich und
Umgebung, für weitere Infos und
die aktuellen Menüpläne:
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KLEINANZEIGEN
Fein essen zu Hause
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Stadt Zürich
Nr. 8
25. Februar 2016
9
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Mark Strähl und TV-Moderatorin
Kiki Maeder mit Töchterchen Ava
(6 Monate).
Legendäre Band aus Nashville exklusiv auf der Albisgüetli-Bühne:
«Riders in the Sky» gehören zu den beliebtesten Cowboys. V.l.: Douglas
B. Green, Woody Paul, Fred LaBour, Joey Miskulin.
Countrystar Jeff Turner li., Walter
Rhyner, CEO Walter Rhyner Transport AG.
Wenn VIPs festen wie im Wilden Westen
Schützenhaus-Gastronom
Georg
Tännler und Musikmanager Albi
Matter sind die beiden «Angefressenen», welche seit 32 Jahren das
längste Festival der Welt («The only
39 Days Country Festival in the
World») nach Zürich ins Albisgüetli
holen. Noch bis am 20. März sind dort
hochkarätige Auftritte zu verzeichnen.
Und das Beste kommt zum Schluss.
Vergnügt: Moderator Thommy
Rüegg und Yvonne Söhner, ex
SRF-Produzentin.
ANZEIGEN
Das Festival gipfelt schliesslich an drei
Tagen in den Gigs der Bellamy Brothers. Von ihnen stammen Welthits
wie «Let Your Love Flow» (Jürgen
Drews hat die Melodie zu «Ein Bett im
Kornfeld» verwandelt). Howard und
David Bellamy sind beide mit Texanerinnen verheiratet. Und sie kennen
auch «unsere» Shawne Fielding. Die
Bellamy Brothers halten ihrem Nash-
ville-Kumpel Albi Matter unverbrüchliche Treue.
Hoch kochte das Albisgüetli auch
vergangenen Freitag. Amerikas beliebte Cowboys, die «Riders in the
Sky» sorgten für eine ausgelassene
Stimmung. Als Vorband agierte der
sympathische Australier Wayne Law,
der wie Jeff Turner zu den Publikumslieblingen gehört. Jeff Turner ist
Genossen den Abend im Albisgüetli: Reto Pommes-Chips-König Mathias
Kammermann (TCS Touring, l.) und Kurt Adank (l.) und Coop-DirekEberhard, CEO Hotelplan.
tionsmitglied Urs Jordi.
Die Macher des Internationalen Country Music Festivals: Gastgeber Georg
Tännler (l.) und Musikmanager Albi Matter, Direktor Show & Music AG.
übrigens auch auf der von Matter initiierten 3. Ausgabe der CountryKreuzfahrt im Oktober als Stargast
mit an Bord.
Draussen vor dem auf Westernstyle dekorierten Schützenhaus Albisgüetli und auch im Innern sind neben
den Fahrzeugen von Sponsoringpartner Emil Frey und Toyota attraktive
Bikes von Victory sowie dem ältesten
Benny Wobmann (l.) und
der Töff-Abenteurer Urs
«Grizzly» Petraita.
US-Töffhersteller Indian zu bewundern. Moderiert wurde der Anlass
am Freitag von Cony Sutter, der mit
Bühnenpartner Peter Pfändler für
den diesjährigen Prix Walo nominiert
ist. Das Albisgüetli bedeutet für viele
Besuchende ein Stück Amerika und
eine Musik-Insel der Unbeschwertheit, welche auch Weitgereiste immer
wieder in ihren Bann zieht.
Backstage: The Malpass-Brothers zusammen mit Moderator Cony Sutter (Sutter &
Pfändler).
10
Küsnachter
Nr. 8
25. Februar 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
www.stadtbibliothekopfikon.ch
empfiehlt:
Der goldene Sohn
Anil
wächst
wohlbehütet im
Kreis
einer
grossen Familie
in einem indischen Dorf auf.
Als
ältester
Sohn soll er
später die Rolle
des
Familienoberhaupts
und
Schiedsmanns einnehmen und
Streitigkeiten in der Dorfgemeinschaft schlichten. Leena ist seine
beste Freundin. Ein mutiges Mädchen und ein draufgängerischer
Wildfang, das seine Familie und
die freie Natur über alles liebt.
In ihrer Kindheit sind Anil und
Leena ein unzertrennliches Gespann, doch dann führen ihre Wege in verschiedene Richtungen.
Anil verlässt das Dorf, um Medizin
zu studieren und in den USA als
Arzt zu arbeiten. Er geniesst sein
neues Leben dort und verliebt sich
Hals über Kopf in eine Amerikanerin. Leena bleibt in Indien, heiratet
und zieht zur Familie ihres Mannes. Doch Anil unterläuft ein
schwerer medizinischer Fehler,
seine Beziehung zerbricht, und er
stürzt in eine Krise. Bei einem Besuch in seiner Heimat trifft er Leena wieder, die Frau, die ihn besser
kennt als jeder andere. Aber zwischen ihnen steht eine Entscheidung, die Jahre zuvor getroffen
wurde.
Shilpi Somaya Gowda ist in Toronto geboren und aufgewachsen.
Ihre Eltern sind aus Mumbai immigriert. Ihr Debütroman «Geheime
Tochter» stand weltweit auf den
Bestsellerlisten.
Shilpi Somaya Gowda. Der goldene Sohn.
KiWi. 2016.
Der schmale Pfad
durchs Hinterland
Dorrigo Evans
ist ein begabter
junger Chirurg.
Im
Zweiten
Weltkrieg gerät
der Australier
aber bald in japanische
Kriegsgefangenschaft und wird in Siam beim Bau
der berüchtigten Todeseisenbahn
eingesetzt. Während Dorrigo mit
seinen Männern gegen Hunger,
Cholera und die Grausamkeit des
Lagerleiters kämpft, suchen ihn die
Erinnerungen an die Frau seines
Onkels heim, mit der er sich zwei
Jahre zuvor auf eine leidenschaftliche Affäre eingelassen hat. Eines
Tages erhält Dorrigo einen Brief ...
Richard Flanagans kompromissloser, schmerzvoll poetischer
Roman erzählt von den unterschiedlichen Formen der Liebe und
des Todes, von Wahrheit, Krieg
und der tiefen Erkenntnis eines
existenziellen Verlusts.
Für diesen Roman erhielt Flanagan, 1961 in Tasmanien geboren, den Booker-Preis und den Miles Franklin Award, den höchsten
Literaturpreis Australiens.
Richard Flanagan. Der schmale Pfad durchs
Hinterland. Piper 2015.
Donnerstag, 25. Februar
9.00–11.00 booXkey: Gespräch mit Autorin und
Schauspielerin Hannelore Fischer Knuth. Lesezimmer des Höchhuus, Seestrasse 123, Küsnacht.
Eintritt: 15.– (reduziert 10.–). Erste Veranstaltung
des Literaturforum booXkey.
Freitag, 26. Februar
15.00–17.00 Live Pianomusik: Mit Evelyne Kunz.
Restaurant Rondo, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
19.30 Vortrag über Vogelfedern: Power-Point-Präsentation über Vogelfedern von Toni Masafret,
Ornithologe. Apéro, anschliessend 77. GV des Natur- und Vogelschutzvereins Küsnacht. Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht.
Dienstag, 1. März
20.00 Kino-Treff Erlenbach: «Una noche», packendes kubanisches Spielfilmdebüt von Lucy Mulloy
(2012). Ref. Kirchgemeindehaus, Schulhausstrasse 40, Erlenbach.
Mittwoch, 2. März
12.00 Mittagstisch: Mit Anmeldung bis Montag,
29. Februar, 11 Uhr an Sonia Oesch, 044 914 22
24. Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht.
9.01 Wanderung zu Orten der Kraft: «Rätselhafte
Menhire und Grabhügel am Stadtrand von Zü-
rich». Mit Barbara Hutzl-Ronge und Pfr. Brigitte
Crummenerl. Dauer: 8.50 bis ca. 18.00 Uhr.
Fahrkarte: Tageskarte Küsnacht–Zürich und retour selbst lösen. Anmeldungen bis zum 26. Februar bei Brigitte Crummenerl, 044 910 40 51.
Bahnhof, Küsnacht.
10.00 Café Littéraire: Gelesen wird das Buch «Hiob» von Joseph Roth. Ref. Kirche, Küsnacht.
14.00 Infoveranstaltung: Zu den Seniorenferien
2016 in Flims. Barbara Videtic, 044 914 20 44.
Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse
5, Küsnacht.
14.30–15.30 Gemeindenachmittag: Oster- und
Frühlingsdekorationen kreieren. Mit Charlotte Albonico, Dekorateurin. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Auch Kinder ab Schulalter sind mit Ihnen zusammen willkommen. Anschliessend Kaffee und Kuchen. Eintritt frei. Ref. Kirchgemeindehaus, Schulhausstrasse 40, Erlenbach.
14.45–16.30 Erlebniswerkstatt Selbstbildnis: Für
Kleinkinder ab 18 Monaten in Begleitung. Mit
Arian Zeller, Kunsttherapeutin ED. Anmeldung:
[email protected]. Familienzentrum
Küsnacht, Obere Witlisgasse 28, Küsnacht ZH.
20.00 Filmvorführung: «Kulinarisches im Film».
Eintritt frei, Apéro ab 19.30 Uhr. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
Donnerstag, 3. März
11.30 Gemeinsames Mittagessen für Alleinstehende:
Lilo Clauss, 044 910 02 91. Gasthof Ochsen, Küsnacht.
Zumikon: Töpfern
für Erwachsene
Arabischer Frühling
an der Limmat
In der gut ausgestatteten Keramikwerkstatt des Freizeitzentrums Zumikon können Erwachsene unter fachlicher Anleitung von Regula Wolfensberger nicht nur Gebrauchsgegenstände herstellen, sondern verschiedenste kreative Ideen mit Ton umsetzen. Interessierte erhalten praktische
Tipps und lernen verschiedene Techniken kennen. Es ist keine Anmeldung erforderlich, ebenso müssen lediglich die Materialkosten bezahlt
werden.
Neu öffnet die Keramikwerkstatt
für Erwachesene auch Donnerstagabends: 3., 10., 17., 24. und 31. März
sowie 7., 14. und 21. April 2016 von
19.30 bis 22.00 Uhr. Die regulären
Öffnungszeiten lauten wie folgt: Donnerstag, 9 bis 12 Uhr. Keramikwerkstatt, Dorfplatz 8, Zumikon. (e.)
Vor fünf Jahren wurde in der arabischen Welt der Frühling ausgerufen.
Von Rabat bis Riad trugen die Menschen den Frust über die unterdrückenden Regimes auf die Strasse. Die
Bilanz heute fällt ernüchternd aus.
Dennoch herrscht besonders unter
den Jungen eine Aufbruchsstimmung. Eine Entwicklung, die auch
vor der Literatur nicht haltmacht.
Deshalb widmet sich das Literaturhaus dieses Wochenende dem Thema. Autorinnen und Autoren aus
Ägypten, Syrien und dem Libanon,
Verleger und Übersetzerinnen lesen
aus ihren Werken und berichten über
ihr Schaffen in einer sich verändernden Welt. (jb.)
Tage arabischer Literatur, Freitag, 26., bis
Sonntag, 28. Februar, Literaturhaus Zürich, Limmatquai 62.
19.00–20.00 Ski-Fit 2014/15: Skiturnen für Jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den
Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine
Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@
ggaweb.ch, 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht.
20.00 Achtsam – Schritt für Schritt: Meditatives
Tanzen. Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht.
Freitag, 4. März
20.30 Margrit Läubli: Die Grande Dame des
Schweizer Kabaretts. Bar und Abendkasse ab
19.30 Uhr. Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27,
Küsnacht.
Samstag, 5. März
9.30–12.00 KinderSamstag: Für Kinder im Alter
von 5 bis 11 Jahren. Ref. Kirche, Küsnacht.
10.00–16.00 Markttreff: Der Wintermarkt im Garten von Mariska Wieland zügelt in die Chrottegrotte. Mit: Mariska Wieland (Dekorationsobjekte
aus Naturmaterialien), Corinne Perriard (Alltagskleider), Janine Just (Suppe und Bündner Spezialitäten), Claudia Handloser (Handgenähtes aus
Wachstüchern), Trix Deck (Holziges und Toniges),
Giuseppe Tamburello (Öl aus Sizilien). Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Küsnacht, St. Georg
3. Fastensonntag
Samstag, 27. Februar
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 28. Februar
10.30 Eucharistiefeier
Mitwirkung «Ensemble Bleu»
Sonntag, 28. Februar
10.00 Kirche: Gottesdienst
Pfrn. Brigitte Crummenerl.
Anschliessend Kirchenkaffee
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Heimgottesdienst
Pfrn. Ruth Stenger
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 28. Februar
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 27. Februar
18.30 Eucharistiefeier
Dienstag, 1. März
10.15 Seniorenheim Tägerhalde
Heimgottesdienst
Pfrn. Brigitte Crummenerl
18.15 Seniorenheim Wangensbach
Heimgottesdienst
Pfrn. Brigitte Crummenerl
Mittwoch, 2. März
18.06 Kirche: 6nach6-Kurzgottesdienst, Pfr. Andrea Marco Bianca
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion:
Annina Just (aj.), Pascal Wiederkehr (pw.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Das musikalische Theater «Ronja Räubertochter» tourt dieses Jahr durch die Deutschschweiz.
Foto: zvg.
Ronja führt die Räuber nach Zollikon
Die quirlige Räubertochter
begeisterte bereits über
12 000 Zuschauer. Jetzt
kommt das Stück in den Gemeindesaal Zollikon.
Mutig, schlau und neugierig: Das ist
Ronja, die Tochter des Räuberhauptmannes Mattis. Sie verbringt ihre
Zeit am liebsten im abenteuerlichen
Wald, beobachtet Tiere und geniesst
ihre Freiheit. Bis plötzlich Birk auftaucht, der Sohn des Anführers der
verfeindeten Räuberbande Borka.
Darüber ist weder Ronja noch deren
Sippe erfreut, und sie versuchen, die
Eindringlinge aus ihrer Mattisburg zu
vertreiben. Doch schon bald entsteht
eine tiefe Freundschaft zwischen
Ronja und Birk, die den zerstrittenen
Eltern wie auch den vielen Gefahren
im Wald zu trotzen scheint. Oder
doch nicht? Mit spannenden Ideen,
viel Humor und schönen Melodien inszeniert Matthias Keilich eine frische
und kindgerechte Interpretation des
Bestsellers von Astrid Lindgren. Eine
Geschichte über Mut, Freundschaft
und Familie. «Ronja Räubertochter»
– das musikalische Theatererlebnis
für die ganze Familie! (e.)
Der «Küsnachter» verlost 2× 4 Tickets für das musikalische Theater «Ronja Räubertochter» im Gemeindesaal Zollikon am Samstag,
12. März.
Wer Tickets für die ganze Familie gewinnen möchte, schickt
bis spätestens 8. März ein Mail
mit der Betreffzeile «Ronja» und
vollständigem Absender an:
Samstag, 12. März, 14 Uhr, Zollikon, Gemeindesaal. Infos und Tickets über
www.kindermusicals.ch oder www.starticket.ch. Für Kinder ab 5 Jahren.
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Wettbewerb
[email protected]
Die Grande Dame des Kabaretts
Über ein halbes Jahrhundert prägte sie mit ihrem
Mann das Schweizer Kabarett. Nun präsentiert die
87-jährige Margrit Läubli
ihr Schaffen in der «Chrottegrotte» in Küsnacht.
Wer kennt sie nicht, die Frau mit
dem kecken Blick und der hellen beweglichen Stimme, die Grande Dame
des Schweizer Kabaretts? Margrit
Läubli war Mitglied im Cabaret Cornichon, dem ersten Kabarett der
Schweiz, bevor sie zum Cabaret Fédéral wechselte, wo sie den Mann ihres Lebens kennen lernte. Mehr als
ein halbes Jahrhundert hat sie mit
César Keiser die Bühne und das Leben geteilt und hat mit ihm ein grosses Kapitel der Schweizer Kabarettgeschichte geschrieben – eine Geschichte, die vor genau 100 Jahren
im Cabaret Voltaire in Zürich ihren
Anfang nahm.
Margrit Läubli wird uns einen
bunten Strauss von Texten aus dem
langen gemeinsamen Schaffen mit
Cés Keiser präsentieren, heiter und
mit dem ihr eigenen Charme. (e.)
Margrit Läubli. Freitag, 4. März. Chrottegrotte Küsnacht, Obere Dorfstrasse 27, visà-vis Gemeindehaus. Bar und Abendkasse
ab 19.30 Uhr, Vorstellungsbeginn 20.30
Uhr. Eintritt Fr 25.–, mit Legi Fr. 10.–.
www.wohnlicheskuesnacht.ch.
Kabarettistin Margrit Läubli.
Foto: zvg.
Gemeinsam essen in Küsnacht
Einmal im Monat bietet die
reformierte Kirchgemeinde
in Küsnacht einen Mittagstisch für Seniorinnen und
Senioren.
Der Mittagstisch der reformierten
Kirchgemeinde Küsnacht ist ein Angebot für Seniorinnen und Senioren. Das
gemeinsame Essen findet einmal im
Monat statt. In diesem Monat fällt der
Termin auf den Mittwoch, 2. März. Der
Anlass beginnt um zwölf Uhr. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können
entspannt und in angenehmer Atmosphäre ein gemeinsames, feines Mittagessen und gute Gespräche geniessen. Interessentinnen und Interessen-
ten, die den Mittagstisch bisher noch
nie besucht haben, sind ebenfalls herzlich willkommen. Um eine Anmeldung
bis Montag, 29. Februar, elf Uhr an Sonia Oesch, Telefon 044 914 22 24, wird
gebeten. Im Preis von 18 Franken sind
Suppe und Salat, Menü, Dessert, Getränke und Kaffee enthalten. Im Anschluss an das Mittagessen findet um
14 Uhr im Kirchgemeindehaus das unverbindliche Informationstreffen zu
den Seniorenferien vom 26. Juni bis 1.
Juli 2016 statt. Bei dieser Gelegenheit
können Interessierte auch die Begleitpersonen kennen lernen. (e.)
Mittwoch, 2. März, 12 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus Küsnacht. Mit Anmeldung 29. Februar, 11 Uhr an Sonia
Oesch unter Telefon 044 914 22 24.
Reformierte Kirche Küsnacht.
F: aj.
Nr. 8
25. Februar 2016
11
12
Stadt Zürich
Nr. 8
25. Februar 2016
AU TO M O B I L
Lexus bringt schickes Sport-Coupé
AUTONEWS
Jaguar Land Rover
Nach dem extremen RC-F
schiebt Lexus nun die gemässigteren Versionen 300h
und 200t nach. Das aggressiv gestaltete Coupé wird
somit salonfähiger.
Jaguar Land Rover verzeichnet
für 2015 eine neue Bestmarke:
Weltweit wurden 487 065 Fahrzeuge verkauft, eine Steigerung
um 5 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Damit haben die Briten
die globalen Absatzzahlen seit
2009 mehr als verdoppelt.
Dave Schneider
Breit. Flach. Böse. Die Leute drehen
den Kopf, der Mund steht offen. Nur
der Krach fehlt. Flüsterleise rollen
wir im neuen Lexus RC durch Palma
de Mallorca, vorbei an den spärlichen Januartouristen, an den geschlossenen Clubs und Bars.
Bei jedem Schaufenster, das unser
Bild zurückwirft, bestaunen wir die
Aussicht: Ja, dieses Teil sieht scharf
aus! Wobei scharf auszusehen ja
nicht gerade die Kernkompetenz von
Toyotas Hochpreistochter war. Doch
spätestens seit dem NX ist alles anders. Lexus will sportlich sein, findet
plötzlich den Mut zur Emotion. Breit,
flach, böse eben, Sie wissen schon.
Toyota
Toyota verkaufte im vergangenen
Jahr 10,15 Millionen Fahrzeuge.
Damit sind die Japaner wieder
die globale Nummer 1, vor der
Volkswagen Group (9,9 Millionen)
und General Motors (9,8 Millionen Fahrzeuge).
Ford
Ford hat die Preise für den neuen
Edge bekannt gegeben: Das künftige Flaggschiff von Fords SUVPalette, das in der Schweiz voraussichtlich
im
Spätsommer
2016 auf den Markt kommt, wird
bei uns ab 49 800 Franken kosten
(Version Trend, 2,0-Liter-Turbodiesel mit 180 PS).
Raus aus der Biederkeit
Der RC ist ein weiterer Schritt auf
dem Weg vom biederen Altherrenauto zum stylishen Flitzer. Die Werbevideos sind heute schrill und bunt,
die Markenbotschafter jung und hipp.
Statt altbackenem Hochglanz-Wurzelholz gibt es Carbon und Metall. Die
Designsprache hat sich von vornehm-zurückhaltend zu futuristischaggressiv gewandelt, und die Kundschaft scheint es zu goutieren: 2015
verbuchte Lexus mit 652 000 verkauften Einheiten weltweit das dritte
Rekordjahr in Folge. Auch in Europa
läuft das Geschäft erfreulich, wobei
dies vor allem dem neuen NX zu verdanken ist: 34 000 der 64 000 in Europa verkauften Fahrzeuge gingen
auf das Konto des neuen Crossovers;
das erste Modell notabene, das diese
radikale Designsprache vollumfänglich einführte.
Riesiger Kühlergrill
Top to bottom. So lancierte Lexus die
neue Baureihe RC in Europa; zuerst
die Powerversion RC-F, nun schieben
die Japaner mit RC 200t und 300h
die gemässigteren Versionen nach.
Entwickelt wurde freilich in umgekehrter Reihenfolge. Der von einem
V8 befeuerte, 477 PS leistende RC-F
bereitete quasi das Terrain vor, sorgte für Aufmerksamkeit, weckte Begierde. Dabei hätte das attraktiv gestaltete Coupé diese Effekthascherei
gar nicht nötig gehabt.
Der RC sieht nämlich ausnehmend gut aus. Er kauert tief auf der
Audi
Sportlich und mit viel Luxus präsentieren sich der neue Lexus RC 200t und RC 300h.
Strasse, ist mit 4,7 Meter Länge und
1,84 Meter Breite eine stattliche Erscheinung. Ecken und Kanten überall
– das passte bisher so gar nicht zur
Toyota-Tochter, heute sind sie die
Grundlage der Gestaltung. Auch der
RC trägt diesen riesigen, gezackten,
diaboloförmigen Kühlergrill, der die
Strasse einzusaugen scheint, dazu
markante Tagfahrlicht-Haken und
ausgeprägte Bügelfalten. Das gefällt,
oder eben nicht – gut möglich, dass
die Japaner damit viele neue Kunden
ansprechen und dabei einige alteingesessene vertreiben.
Leder-Luxus im Innenraum
Der Innenraum ist in bester LexusManier üppig mit Leder ausgeschlagen und wunderbar verarbeitet. Die
Sorgfalt hört aber leider bei den seitlichen Rändern des Bedienteils in der
Mittelkonsole auf; schade. Die Bedienung des Infotainmentsystems erfolgt
nicht mehr umständlich über eine
Art Computermaus, sondern eleganter via Touchpad. Eingewöhnung
braucht sie nach wie vor. Die Sitze
sind feudal und stützen tadellos, die
Sitzposition ist sportlich und bequem,
auf den beiden Plätzen im Fond findet man allerdings höchstens im
Schneidersitz Platz.
Hybrid verbraucht 8,9 Liter
Wir fahren zuerst das Modell 300h
mit bekannt-bewährtem Vollhybridantrieb, bestehend aus einem 2,5-Liter-Vierzylinder-Motor mit 181 PS
und einem Elektromotor mit 143 PS;
die Systemleistung beträgt 223 PS.
Ein echter Sportler ist der stattliche
Japaner damit nicht, den Spurt von 0
auf 100 schafft er in 8,6 Sekunden,
bei 190 Stundenkilometern wird dem
Vortrieb ein Riegel geschoben. Doch
der 300h in ein angenehmer Cruiser,
Lexus-typisch sehr leise und innerorts oft ohne Zutun des Verbrenners
unterwegs. Die Werksangaben von
4,7 bis 5 Liter auf 100 Kilometer
sind, wie bei Hybriden üblich, reine
Makulatur; wir waren auf der Landstrasse mit einem Schnitt von 8,9 Litern unterwegs. Etwas sportlicher,
straffer und irgendwie auch ehrlicher
Fotos. zvg.
fühlt sich der RC 200t an. Er wird
von einem 2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner angetrieben, der 245 PS
leistet und 350 Newtonmeter Drehmoment generiert. Der 200t verfügt
serienmässig über ein 8-Gang-Automatikgetriebe – allein deshalb fühlt
er sich schon athletischer an als das
Hybridmodell mit stufenlosem CVTGetriebe. Die Fahrleistungen sind
denn auch deutlich besser: Den
Sprint von 0 auf 100 absolviert der
Benziner in 7,5 Sekunden, der Topspeed beträgt 230 km/h.
Es ist bemerkenswert, dass Lexus
ein reines, sportliches Coupé lanciert
– und mit dem LC 500 steht der
nächste Paukenschlag schon kurz bevor. Wie sich diese Strategie auf das
übersichtliche Schweizer Geschäft
mit zuletzt 943 Einheiten pro Jahr
auswirken wird, muss sich zeigen;
grosse Stückzahlen generiert ein Coupé nicht. Wir finden dennoch: Lexus
ist auf einem guten Weg mit dieser
Strategie. Der Lexus RC wird ab April
lanciert, die Preise sind noch nicht
bekannt.
Der Audi A1 wird zukünftig im
Seat-Werk im spanischen Martorell gebaut. Die Fertigung des A1,
der zurzeit in Brüssel vom Band
läuft, soll 2018 beginnen. Mit der
durch den A1 erreichten maximalen Produktionskapazität des
Werks gehen zusätzliche Investitionen und Arbeitsplätze einher.
Renault
Seit 2007 baut Renault den Kangoo in zweiter Generation, nun
rollte im Werk Maubeuge das einmillionste Modell vom Band.
Auto Winterthur
Unter dem Motto «Emotionen
rund ums Auto» findet am Wochenende vom 19. bis 20. März
die 11. Autoshow Winterthur
statt. An diesem Ausstellungswochenende präsentieren 23 Winterthurer Fachgaragen jeweils
von 10 bis 17 Uhr die Neuheiten
von 38 Automarken.
Neuer Ford RS ist «very hot»
Der Focus RS war stets tonangebend im Segment der
Hot Hatchbacks. Die neue
Generation setzt die Messlatte weit nach oben.
Dave Schneider
Es riecht nach verbranntem Gummi,
während wir quer durch die eigene
Rauchwolke driften. Das muss ein
Auto nicht können, und erst recht hat
dies im Strassenverkehr nichts verloren. Aber hier, auf abgesperrtem Terrain, geht das derart kinderleicht,
dass wir doch verblüfft sind. Kaum
Lenkradgekurbel ist nötig, auch
Grobmotoriker schaffen das. Ford
hat einen Drift-Modus entwickelt,
und dieser taugt tatsächlich: Mit nur
wenigen anderen Autos lässt es sich
so einfach querfahren. Die neue, dritte Generation ist eine Wucht.
470 Newtonmeter
Der 2,3-Liter-4-Zylinder-Turbobenziner leistet beachtliche 350 PS und generiert bis 470 Newtonmeter im
Overboost – damit lässt sich am
Stammtisch prahlen. Viel wichtiger:
die Drehmomentkurve. Bereits ab
1500 Touren und bis kurz vor den
Drehzahlbegrenzer peitscht der RS
unbändig vorwärts. Es ist ein grosser
Schritt nach vorne, den Ford mit der
neuen RS-Generation schafft. Nun
verpassten sie dem heissen Focus
statt Frontantrieb ein ausgeklügeltes
Allradsystem mit Torque Vectoring.
Will heissen: Wann immer nötig, wird
bis zu 70 Prozent der Antriebskraft
auf die Hinterachse und dort bis zu
100 Prozent auf ein einzelnes Rad ge-
leitet, während das Auto durch gezielte Bremseingriffe an allen Rädern regelrecht in die Kurve hineingedrückt
wird. Das Resultat beeindruckt: Grip
ohne Ende, kaum Untersteuern, äusserst einfach zu kontrollierendes
Übersteuern, wenn man das denn
will. Der Focus RS ist aber nicht als
Rennmaschine, sondern als Alltagsfahrzeug konzipiert. Daher bietet ihn
Ford konsequent und nur als Fünftürer an. Der NEFZ-Durchschnittswert
beträgt 7,7 Liter pro 100 Kilometer
(175 Gramm CO2 pro Kilometer). Auf
der Rennstrecke freilich waren wir
mit fast 40 Litern unterwegs. Dieses
Auto ist die neue Benchmark im Segment. Nicht zuletzt, weil auch das
Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt:
Der neue «Hot Ford» kostet bei uns
ab 48 900 Franken. Das ist doch mal
eine Kampfansage.
Dampfhammer mit Vorzügen: Der RS ist schnell und relativ sparsam.
zvg.