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Pressemitteilung
Frankfurt am Main
23.11.2015
VERSO SUD 21: FESTIVAL DES ITALIENISCHEN FILMS
Samstag, 28. November, bis Freitag, 11. Dezember
Die Hommage ist Francesco Rosi gewidmet,
gewidmet der im Januar im Alter von
92 Jahren gestorben ist.
Specials:
„Der Gläserne Untertitler”: Vor dem Film SLOW FOOD STORY (IT 2013,
R: Stefano Sardo) vermittelt der auf Filmübersetzung und Untertitelung
spezialisierte Florian Wolf einen Eindruck seiner anspruchsvollen Arbeit
Mittwoch, 2. Dezember, 16:30 Uhr
Stummfilm mit Klavierbegleitung von Uwe Oberg
CAINÀ – L’ISOLA E IL CONTINENTE (IT 1922. R: Gennaro Righelli)
Sonntag, 6. Dezember, 17 Uhr
Zum 21. Mal bringt Verso Sud vom 28. November bis 29. Dezember eine
Auswahl zwölf aktueller italienischer Spiel- und Dokumentarfilme nach
Frankfurt. Ehrengäste sind Fernando Muraca (Samstag, 28.11., um 19 Uhr),
Gianni Di Gregorio (Sonntag, 29.11., um 19 Uhr) und Gabriele Del Grande
(Freitag, 11.12., um 20 Uhr), drei Regisseure, die zu den interessantesten
Vertretern des zeitgenössischen italienischen Kinos gehören.
Deutsches Filminstitut
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Frauke Haß
Tel. 069 961 220-222
Ausgewählte Filme werden später im Dezember jeweils noch einmal
wiederholt.
Samstag, 28. November, 19 Uhr
Eröffnung Verso Sud 21
Zu Gast: Fernando Muraca
Samstag, 28. November, 22:30 Uhr
LA TERRA DEI SANTI Das Land der Heiligen
Italien 2015. R: Fernando Muraca
D: Valeria Solarino, Lorenza Indovina, Ninni Bruschetta. 89 Min. DCP. OmU
Caterina, die Ehefrau des untergetauchten ‘Ndrangheta-Bosses Alfredo, hat
ihren Sohn Pasquale für eine Zukunft an der Spitze des Mafia-Clans erzogen.
Auch ihre jüngere Schwester Assunta, die im Bandenkrieg bereits ihren
Mann verloren hat, plant dies für ihren Sohn Giuseppe. In diese
geschlossene Gesellschaft bricht Vittoria ein, eine Staatsanwältin aus
Norditalien, die versucht, das Schweigen der Frauen, das die Grundlage der
einflussreichsten kriminellen Vereinigung der Welt bildet, zu brechen.
Sonntag, 29. November, 17 Uhr
Sonntag, 6. Dezember, 19 Uhr
CHE STRANO CHIAMARSI FEDERICO Federico
Italien 2013. R: Ettore Scola. D: Tommaso Lazotti, Maurizio De Santis, Giulio
Forges Davanzati, Ernesto D’Argenio. 93 Min. DCP. OmU
Ettore Scola, selbst einer der einflussreichsten Regisseure Italiens, drehte
20 Jahre nach Federico Fellinis Tod ein sehr persönliches Porträt seines
Freundes – in einer Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm und angefüllt
mit Spielszenen, Archivaufnahmen und Filmausschnitten. Im Zentrum steht
Fax 069 961 220-579
[email protected]
[email protected]
www.deutsches-filminstitut.de
www.deutsches-filmmuseum.de
VersoVerso-SudSud-Katalog
Das Gesamtprogramm von
Verso Sud mit ausführlichen
Informationen zu den Filmen
und Gästen findet sich auch
im Festival-Katalog, der an
der Museumskasse ausliegt
und online einsehbar ist
unter
versoverso -sud.deutschessud.deutschesfilmmuseum.de
CHE
STRANO
CHIAMARSI
FEDERICO
Sonntag, 29. November, 17 Uhr
Sonntag, 6. Dezember, 19 Uhr
der Beginn von Fellinis Karriere, zunächst als Karikaturist bei der
Satirezeitschrift Marc’ Aurelio, später dann als Drehbuchautor und
Regieassistent. Zwischen 1950 und 1993 drehte Fellini mehr als 20 Filme, die
ihn zu einem der wichtigsten Autorenfilmer des 20. Jahrhunderts machten.
Sonntag, 29. November, 19 Uhr
Zu Gast: Gianni Di Gregorio
Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr
BUONI A NULLA Pechvögel
Italien 2014. R: Gianni Di Gregorio. D: Gianni Di Gregorio, Marco Mazzocca,
Valentina Lodovini. 87 Min. DCP. OmU
Gianni Basani wird vom Pech verfolgt: Kurz bevor er seinen Ruhestand
antreten will, erhöht die Regierung das Renteneintrittsalter und er muss nun
nicht nur zwei Jahre länger arbeiten, sondern wird zudem in ein modernes
Büro außerhalb Roms versetzt. Auch seine Ex-Frau, seine Kinder, die neuen
Kollegen und sogar die Nachbarn scheinen sich gegen ihn verschworen zu
haben. Doch irgendwann entscheidet er, sich nicht mehr alles gefallen zu
lassen. Sechs Jahre nach seinem Überraschungserfolg IL PRANZO DI
FERRAGOSTA (Das Festmahl im August) drehte Gianni Di Gregorio als
Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller erneut eine charmante und
unterhaltsame Komödie.
BUONI A NULLA
Sonntag, 29. November, 19 Uhr
Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr
Montag, 30. November, 20:30 Uhr
Freitag, 4. Dezember, 20:30 Uhr
I NOSTR I RAGAZZI Unsere Kinder
Italien 2014. R: Ivano De Matteo. D: Alessandro Gassman, Giovanna
Mezzogiorno, Luigi Lo Cascio, Barbora Bobulova. 92 Min. DCP. OmU
Zwei unterschiedliche Brüder, der Kinderchirurg Paolo und der Anwalt
Massimo haben einander eigentlich nichts zu sagen. Paolos Sohn Michele
und Massimos Tochter Benny hingegen gehen oft gemeinsam auf Partys. Als
eine Obdachlose von Jugendlichen misshandelt wird und die Aufnahmen
einer Überwachungskamera im Fernsehen gezeigt werden, vermuten die
Brüder und ihre Ehefrauen, dass es sich bei den Tätern um ihre eigenen
Kinder handeln könnte – und ein erbittertes Ringen um die Wahrheit und die
Konsequenzen beginnt.
Dienstag, 1. Dezember, 20:30 Uhr
Freitag, 4. Dezember, 22:30 Uhr
SMETTO QUANDO VOGLIO Ich kann jederzeit aussteigen
Italien 2014. R: Sydney Sibilia. D: Edoardo Leo, Valeria Solarino, Valerio
Aprea, Paolo Calabresi. 100 Min. DCP. OmU
Pietro Zinni, 37 Jahre alt und ein genialer Neurobiologe, verliert aufgrund
von Etatkürzungen seine Stelle an der Universität. In seiner beruflichen
2/9
Aussichtslosigkeit gründet er eine kriminelle Vereinigung. Pietro rekrutiert
die besten seiner Ex-Kollegen, die ihr Dasein inzwischen als Tellerwäscher
oder Tankwarte fristen. Mit rasantem Tempo und witzigen Dialogen
überzeugt Sydney Sibilias Debütfilm, eine Satire auf das Schicksal der
Mittelklasse in Zeiten der Wirtschaftskrise.
Mittwoch, 2. Dezember, 16:30 Uhr
Special vor dem Film SLOW FOOD STORY: “Der Gläserne Untertitler”
Zu Gast: Florian Wolf (Deutsches Filmmuseum, Erdgeschoss)
Vor der Vorführung von SLOW FOOD STORY vermittelt der auf
Filmübersetzung und Untertitelung spezialisierte Florian Wolf als „Gläserner
Untertitler“, anhand von Filmausschnitten aus SLOW FOOD STORY einen
Eindruck seiner anspruchsvollen Arbeit, beantwortet Fragen zum Thema und
diskutiert mit dem Publikum, das zudem aktiv mitarbeiten kann.
Mittwoch, 2. Dezember, 18 Uhr
SLOW FOOD STORY
Italien 2013. R: Stefano Sardo
Dokumentarfilm. 73 Min. DCP. OmU
1986 gründete Carlo Petrini, genannt Carlìn, in Italien den gastronomischen
Verband ArciGola, drei Jahre später lancierte er „Slow Food“, eine
internationale Bewegung, die aus dem Widerstand gegen Fast Food
entstanden ist. Ohne jemals seine 27.000 Einwohner zählende Heimatstadt
Bra verlassen zu haben, schuf Petrini eine Bewegung, die heute in 150
Ländern aktiv ist und sich für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln
einsetzt.
Donnerstag, 3. Dezember, 18 Uhr
ITALY IN A DAY
Italien 2014. R: Gabriele Salvatores
Dokumentarfilm. 75 Min. DCP. OmeU
Inspiriert von Ridley Scotts Projekt LIFE IN A DAY konnte für ITALY IN A DAY
jeder, der Lust hatte, ein Video einschicken, das am 26. Oktober 2013 in
Italien gedreht wurde. Der fertige Film ist das Ergebnis von mehr als 2.200
Stunden Material, eingeschickt von mehr als 40.000 Italienern. Der
faszinierende Episodenfilm ITALY IN A DAY folgt dem Tagesverlauf und zeigt
Menschen in ihrem Alltag.
Samstag, 5. Dezember, 22 Uhr
NOI E LA GIULIA Ich und die Giulia
Italien 2015. R: Edoardo Leo. D: Luca Argentero, Edoardo Leo, Stefano Fresi,
Claudio Amendola. 115 Min. Blu-ray. OmeU
Die unzufriedenen Mittvierziger Diego, Fausto und Claudio finden zufällig
durch das Vorhaben zueinander, ein Hotel auf dem Land zu eröffnen. Zu
ihnen gesellen sich Sergio, ein aus der Zeit gefallener Fünfzigjähriger, und
die junge, schwangere, etwas durchgeknallte Elisa. Außerdem stößt Vito
hinzu, der als Mitglied der Camorra Schutzgeld eintreiben will. Angesichts
der Drohung Vitos, das Hotel in Brand zu setzen, entschließt sich die Gruppe
zur Rebellion. NOI E LA GIULIA gilt schon jetzt als eine der besten
italienischen Komödien des Jahres.
Special in Kooperation mit
der Weltlesebühne e.V: Die
Weltlesebühne e.V. ist ein
Zusammenschluss
von
Übersetzerinnen
und
Übersetzern
aus
ganz
Deutschland,
die
der
Öffentlichkeit
auf
unterhaltsame Weise etwas
von ihrem Beruf, ihrer
Berufung vermitteln. Bei
Verso Sud widmet sich die
Weltlesebühne dem Thema
der Untertitelung, einem
interessanten Sonderfall des
Brückenschlags
zwischen
den Kulturen.
ITALY IN A DAY
Donnerstag, 3. Dezember, 18 Uhr
NOI E LA GIULIA
Samstag, 5. Dezember, 22 Uhr
3/9
Special: Stummfilm mit Klavierbegleitung von Uwe Oberg
Sonntag, 6. Dezember, 17 Uhr
CAINÀ – L’ISOLA E IL CONTINENTE Cainà – Die Insel und der Kontinent
Italien 1922. R: Gennaro Righelli. D: Maria Jacobini, Carlo Benedetti, Ida
Carloni Talli, Eugenio Duse. 65 Min. 35mm. OmU
Die Schäferin Cainà, eine unabhängige junge Frau aus dem Volk, träumt
davon, Sardinien zu verlassen. Eines Tages landet ein Schiff aus Korsika an
der Küste und bleibt für eine Nacht im Dorf, ehe die Besatzung ihre Reise
fortsetzt. Bei einem Fest zu Ehren der Schiffsmannschaft gelingt es ihr, sich
im Schiffsladeraum zu verstecken – bei Morgengrauen legt das Schiff mit
seiner blinden Passagierin Richtung Kontinent ab. Das Inseldrama CAINÀ ist
der erste Versuch der filmischen Darstellung ungeschminkter Realität der
Insel, archaischer Dorfgesellschaften und großartiger Landschaften. 1992
wurde in Prag die letzte Kopie dieses ersten in Sardinien gedrehten, bis
dahin verschollen geglaubten Spielfilms gefunden und restauriert.
CAINÀ –
L’ISOLA E IL CONTINENTE
Stummfilm mit Klavierbegleitung
Sonntag, 6. Dezember, 17 Uhr
Sonntag, 6. Dezember, 21 Uhr
BIAGIO
Italien 2015. R: Pasquale Scimeca. D: Marcello Mazzarella, Vincenzo
Albanese, Renato Lenzi, Omar Noto. 90 Min. DCP. OmeU
Beeindruckt vom Wirken des Heiligen Franz von Assisi, entscheidet sich
Biagio Conte dafür, sein Leben den Hilfsbedürftigen zu widmen, und gründet
eine Mission. In den nächsten 20 Jahren zieht diese mehr als 15.000 Männer
und Frauen an, die dort helfen und wirken wollen, wo andere Menschen
ausgegrenzt werden.
Montag, 7. Dezember, 20:30 Uhr
Donnerstag, 10. Dezember, 18 Uhr
TORNERANNO I PRATI Die Wiesen werden blühen
Italien 2014. R: Ermanno Olmi. D: Claudio Santamaria, Alessandro Sperduti,
Francesco Formichetti. 80 Min. DCP. OmU
An der Frontlinie in den Alpen während des Ersten Weltkriegs: Es herrscht
Waffenruhe und die Soldaten verharren in der eisigen Kälte und der Stille
der Natur, verschanzt in ihren Schützengräben. In dem ihm eigenen religiösantimilitärischen Stil erzählt der 83-jährige Regisseur Ermanno Olmi von
einer Nacht während des harten und blutigen Kriegswinters 1917.
Dienstag, 8. Dezember, 20:30 Uhr
FINO A QUI TUTTO BENE So weit, so gut
Italien 2015. R: Roan Johnson. D: Alessio Vassallo, Paolo Cioni, Silvia
D’Amico, Guglielmo Favilla. 80 Min. DCP. OmeU
Fünf Freunde haben in Pisa zusammen in einer Wohnung gelebt, studiert
und alles miteinander geteilt. Das alles endet nun, denn jeder der fünf trifft
Entscheidungen, die alles verändern. Es sind die letzten drei gemeinsamen
Tage der Freunde, die die vielleicht schönste Zeit ihres Lebens gemeinsam
verbracht haben – eine Zeit, die sie nie wieder vergessen werden.
FINO A QUI TUTTO BENE
Dienstag, 8. Dezember, 20:30 Uhr
4/9
Mittwoch, 9. Dezember, 20:30 Uhr
BELLUSCONE. UNA STORIA SICILIANA
Belluscone – Warum die Italiener Berlusconi lieben
Italien 2014. R: Franco Maresco. Dokumentarfilm. 95 Min. Blu-ray. OmU
Der Filmkritiker Tatti Sanguinetti kommt nach Palermo, um die Geschichte
des nie fertig gestellten Filmes BELLUSCONE von Franco Maresco zu
rekonstruieren, der von der besonderen Beziehung zwischen Silvio
Berlusconi und Sizilien erzählen sollte. Doch der Film wurde nicht fertig, da
Schwierigkeiten aller Art auftraten. Das, was einmal der Film von Maresco
sein sollte, verwandelt sich nun in eine skurrile Nachforschung über ein
unmögliches Vorhaben. In Deutschland noch recht unbekannt, ist Maresco in
Italien längst Kult. In seinem Dokumentarfilm BELLUSCONE zeigt er, wie
stark die Mafia mit dem Leben der Italiener verwoben ist.
Freitag, 11. Dezember, 20 Uhr
Zu Gast: Gabriele Del Grande
IO STO CON LA SPOSA Auf der Seite der Braut
Italien 2014. R: Antonio Augugliaro, Gabriele Del Grande, Khaled Soliman Al
Nassiry. Dokumentarfilm. 98 Min. DCP. OmeU
Ein palästinensischer Lyriker und ein italienischer Journalist begegnen in
Mailand fünf Flüchtlingen aus Palästina und Syrien. Die beiden wollen die
Flüchtlinge auf ihrer illegalen Weiterreise nach Schweden unterstützen und
beschließen, eine Hochzeit zu inszenieren. Mit einer als Braut verkleideten
Freundin sowie zehn italienischen und syrischen Freunden durchqueren sie,
getarnt als Hochzeitsgesellschaft, in vier Tagen halb Europa und legen eine
Strecke von 3.000 Kilometern zurück – eine Reise voller Emotionen und
Hoffnungen, die am 18. November 2013 in Stockholm endete.
5/9
Hommage Francesco Rosi
Francesco Rosi (*1922 in Neapel, † 2015 in Rom) begann in den späten
1940er Jahren als Regieassistent bei Luchino Visconti und Michelangelo
Antonioni. Mit SALVATORE GIULIANO (IT 1962) gelang Rosi der
internationale Durchbruch. Mit Filmen wie LE MANI SULLA CITTÀ (IT/FR
1963), IL CASO MATTEI (IT 1972) und LUCKY LUCIANO (IT 1973) festigte er
seinen Ruf als politisch engagierter Regisseur, der die Verflechtungen
zwischen Politik, Wirtschaft und Verbrechen in seinem Land dokumentiert
und analysiert. Ende der 1970er Jahre wandte er sich jedoch auch neuen
Stoffen und Verfahren zu und drehte hauptsächlich Literaturverfilmungen.
2008 verlieh ihm die Berlinale den Goldenen Ehrenbären für sein
Lebenswerk, 2012 wurde er bei den Internationalen Filmfestspielen von
Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
FRANCESCO ROSI –
MOMENTE DER WAHRHEIT
Samstag, 5. Dezember, 16 Uhr
Samstag, 28. November, 16 Uhr
Dienstag, 22. Dezember, 20:30 Uhr (Wiederholung)
LA TREGUA Die Atempause
Italien/Frankreich/Deutschland/Schweiz 1997. R: Francesco Rosi
D: John Turturro, Rade Serbedzija, M. Ghini. 118 Min. 35mm. OmU
Am 27. Januar 1945 befreit die Rote Armee Auschwitz. Einer der befreiten
Überlebenden ist Primo Levi, ein junger italienischer Chemiker. Für ihn und
für einige seiner Kameraden beginnt ein langer Weg zurück ins Leben, eine
Monate dauernde Odyssee durch das vom Krieg gezeichnete Europa.
Francesco Rosis letzter, mehrfach preisgekrönter Film entstand nach einem
autobiografischen Roman von Primo Levi, der 1987, gezeichnet von seinen
Erlebnissen im Konzentrationslager, Selbstmord beging.
Sonntag, 29. November, 11:30 Uhr
CRISTO SI È FERMATO A EBOLI Christus kam nur bis Eboli
Italien/Frankreich 1979, R. Francesco Rosi
D: Gian Maria Volenté, Paolo Bonacelli, Alain Cuny. 150 Min. 35mm. OmeU
Carlo Levi, ein Arzt, Maler und Schriftsteller aus Turin, wird 1935 aufgrund
seiner antifaschistischen Aktivitäten vom Mussolini-Regime in ein
süditalienisches Bergnest verbannt. Seine Erlebnisse in dieser für ihn
fremden Welt verarbeitete Levi zehn Jahre später in einem Roman, der die
Grundlage für Francesco Rosis Adaption bildete – eine Verbeugung vor der
faszinierenden Landschaft und vor den Not leidenden, doch aufrechten
Bewohnern dieser Region.
Montag, 30. November, 18 Uhr
Donnerstag, 17. Dezember, 20:30 Uhr (Wiederholung)
TRE FRATELLI Drei Brüder
Italien/Frankreich 1981. R: Francesco Rosi
D: Charles Vanesi, Michele Placido, Philippe Noiret. 111 Min. 35mm. OmeU
Nach dem Tod der Mutter treffen sich drei Brüder erstmals seit Jahren
wieder. Raffaele ist Richter in Rom, Rocco leitet in Neapel ein Heim für
kriminelle Jugendliche, Nicola ist Arbeiter in Turin. In der Nacht vor der
Beerdigung geraten sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Meinungen in
Streit, finden aber am Grab ihrer Mutter wieder zueinander. Francesco Rosi
erzählt von drei Menschen, in deren Leben und Weltanschauungen sich die
Existenzfragen Italiens am Beginn der 1980er Jahre widerspiegeln.
CRISTO SI È FERMATO A EBOLI
Sonntag, 29. November, 11:30 Uhr
TRE FRATELLI
Montag, 30. November, 18 Uhr
6/9
Dienstag, 1. Dezember, 18 Uhr
Freitag, 18. Dezember, 20:30 Uhr (Wiederholung)
IL CASO MATTEI Der Fall Mattei
Italien 1972. R. Francesco Rosi. D: Gian Maria Volenté, Luigi Squarzina,
Gianfranco Ombuen, Peter Baldwin, Renato Romano. 116 Min. 35mm. OmeU
Am 27. Oktober 1962 kam Enrico Mattei, der Präsident der staatlichen
Erdölgesellschaft ENI, bei einem Flugzeugabsturz in Norditalien ums Leben.
Acht Jahre später begann Rosi mit der Arbeit an seinem Porträt des
umstrittenen Erdölmagnaten, der aus ärmlichen Verhältnissen stammte und
zu einem der mächtigsten Männer Italiens aufstieg. Das Leben und Wirken
Matteis ist nicht chronologisch, sondern thematisch montiert. Es entsteht das
Bild eines Mannes, der aus der Rolle des „Staatsdieners“ in die des
Staatschefs hineinwuchs. Rosis Film wirft Fragen nach den Grenzen
zwischen Machtgebrauch und Machtmissbrauch auf.
IL CASO MATTEI
Dienstag, 1. Dezember, 18 Uhr
Freitag, 18. Dezember, 20:30 Uhr
Mittwoch, 2. Dezember, 20:30 Uhr
Sonntag, 20. Dezember, 20:30 Uhr (Wiederholung)
C’ERA UNA VOLTA Schöne Isabella
Italien/Frankreich 1967. R: Francesco Rosi. D: Sophia Loren, Omar Sharif,
Georges Wilson, Dolores del Rio. 103 Min. 35mm. OmeU
Ein spanischer Prinz soll sich unter sieben italienischen Prinzessinnen eine
Gemahlin aussuchen, verliebt sich aber in die einfache Landmagd Isabella.
Nach allerlei Abenteuern, Hexereien und Intrigen findet das ungleiche Paar
schließlich zueinander. Als Hommage an neapolitanische Volksmärchen
gedacht, wurde dem aufwändigen Kostümfilm von einigen Kritikern
vorgeworfen, einen zu großen Kompromiss mit der Industrie eingegangen zu
sein. Was den Film dennoch als Werk Rosis ausweist, ist die Präsenz des
bäuerlichen Volks in vielen Szenen, das die beiden Stars Sophia Loren und
Omar Sharif bisweilen an die Wand spielt.
Freitag, 4. Dezember, 18 Uhr
Donnerstag, 29. Dezember, 20:30 Uhr (Wiederholung)
UOMINI CONTRO Bataillon der Verlorenen
Italien/Jugoslawien 1970. R. Francesco Rosi. D: Mark Frechette, Alain Cuny,
Gian Maria Volenté, Giampiero Albertini. 101 Min. Blu-ray. OmeU
Italien im Kriegsjahr 1916: Der italienische General Leone will um jeden Preis
eine an die Österreicher verlorengegangene Stellung von den Soldaten
seiner Division zurückerobern lassen. Täglich werden die Truppen zum
Angriff hinausgetrieben und verbluten massenhaft im sinnlosen
Stellungskrieg. Mittendrin liegt das Bataillon von Leutnant Sassù, der sich im
Angesicht des Grauens mehr und mehr mit den Soldaten solidarisiert und
schlussendlich zum Widerstand gegen die militärische Führung aufruft. Rosis
einzige Großproduktion zeigt seine konsequente moralische Haltung und
reiht sich ein in die pazifistische Tradition von Lewis Milestones ALL QUIET
ON THE WESTERN FRONT (US 1930).
Freitag, 4. Dezember, 18 Uhr
Donnerstag, 29. Dezember,
20:30 Uhr
7/9
Samstag, 5. Dezember, 16 Uhr
FRANCESCO ROSI – MOMENTE DER WAHRHEIT
Deutschland 2002. R: Eckhart Schmidt
Dokumentarfilm. 90 Min. Digi Beta. OmU
MOMENTE DER WAHRHEIT ist ein filmisches Porträt Francesco Rosis, der
sein Handwerk in den 1950er-Jahren bei Lucino Visconti und Michelangelo
Antonioni erlernte und sich seit seinem ersten Film LA SFIDA (IT 1958)
immer wieder mit den mafiösen Strukturen auseinandersetzte und die
korrupte Verfilzung von Macht und Kapital anprangerte. Regisseur Eckhart
Schmidt lässt Rosi selbst zu Wort kommen und belegt seine Aussagen über
Kunst und italienische Zeitgeschichte anhand zahlreicher Filmausschnitte.
Dabei verdichtet sich das Porträt zum Bild einer der außergewöhnlichsten
Erscheinungen in der europäischen Filmszene.
Samstag, 5. Dezember, 18 Uhr
Freitag, 25. Dezember, 18 Uhr (Wiederholung)
LE MANI SULLA CITTÀ
CITTÀ Hände über der Stadt
Italien/Frankreich 1963. R. Francesco Rosi. D: Rod Steiger, Salvo Randone,
Guido Alberti, Angelo D’Alessandro. 100 Min. Blu-ray. OmeU
Baulöwe Nottola plant den großen Coup: Billiges Ackerland am Rande von
Neapel soll durch einen Beschluss des Bürgermeisters zu teurem Bauland
werden. Doch als ein maroder Altbau neben der Baustelle einstürzt und
mehrere Bewohner unter sich begräbt, gerät das skandalöse Geflecht aus
Korruption und Vetternwirtschaft ins Wanken. Die ZEIT schrieb anlässlich der
Verleihung des Goldenen Ehrenbären der Berlinale für Francesco Rosis
Lebenswerk: „LE MANI SULLA CITTÀ ist das epische Gemälde einer Stadt im
Würgegriff einer zerstrittenen politischen Klasse und alteingesessener
krimineller Clans.“
LE MANI SULLA CITTÀ
Samstag, 5. Dezember, 18 Uhr
Freitag, 25. Dezember, 20:30 Uhr
Sonntag, 6. Dezember, 11:30 Uhr
SALVATORE GIULIANO Wer erschoss Salvatore G.?
Italien 1962. R. Francesco Rosi. D: Frank Wolff, Salvo Randone, Pietro
Cammarata, Sennuccio Benelli. 123 Min. Blu-ray. OmeU
Francesco Rosi rekonstruiert in SALVATORE GIULIANO mittels
dokumentarisch wirkender Elemente den Mord an einem als Volkshelden
verehrten sizilianischen Banditenkönig am 5. Juli 1950 und macht sich zwölf
Jahre nach dem Verbrechen auf die Suche nach den Tätern. Als Darsteller
wirkten fast ausschließlich Laien aus den Drehorten mit, ehemalige Ganoven
spielten sich selbst. Während der Dreharbeiten erhielt Regisseur Rosi
mehrfach Morddrohungen.
Montag, 7. Dezember, 18 Uhr
I MAGLIARI Auf St. Pauli ist der Teufel los
Italien/Frankreich 1959. R. Francesco Rosi. D: Alberto Sordi, Belinda Lee,
Renato Salvatori, Linda Vandal. 107. 35mm. OmeU
Der italienische Gastarbeiter Mario verliert seinen Job in Hannover und
überlegt, wieder in seine Heimat zurückzukehren. In dieser hoffnungslosen
Lage lernt er Totonno kennen, einen Trickbetrüger, der als Teil einer
neapolitanischen Gaunerbande minderwertige Stoffe und Teppiche für viel
Geld an die Profiteure des deutschen Wirtschaftswunders verkauft. Mario
schließt sich Totonno an und geht mit ihm nach Hamburg, wo das große
Geld in Gestalt des Teppichgrossisten Mayer lockt. Doch auf St. Pauli tobt ein
SALVATORE GIULIANO
Sonntag, 6. Dezember, 11:30 Uhr
8/9
harter Verteilungskampf zwischen Deutschen, Polen und Italienern, und als
sich Mario auch noch in Paula, die Frau des Teppichhändlers, verliebt,
häufen sich die Probleme.
Verso Sud wird veranstaltet vom Deutschen Filminstitut / Deutschen Filmmuseum und Made in
Italy (Rom) und wird gefördert vom Ministerio dei Beni e delle Attività Culturali e del Turismo
Direzione Generale per il Cinema (Rom) und unterstützt vom Consolato Generale d’Italia
(Frankfurt), dem Istituto Italiano di Cultura (Köln), der Camera di Commercio Italiana per la
Germania (Frankfurt) sowie der Casa di Cultura (Frankfurt).
9/9