Dojo-Ordnung

Information
1. Die Sportart Judo
Was heißt „Judo“?
Der Begriff Judo setzt sich aus den japanischen Wörtern „ju“ (sanft/nachgiebig/flexibel) und „do“
(Weg) zusammen, kombiniert bedeutet er somit „Der sanfte Weg“ und verinnerlicht dadurch das
Prinzip dieses Kampfsports: Siegen durch Nachgeben.
Was sind „Judoka“?
„Ka“ bedeutet auf Deutsch so viel wie „jemand, der in etwas bewandert ist“ und wird als Silbe zum Beispiel an Kampfsportarten
angefügt, um deren Teilnehmer zu bezeichnen.
„Ju“ und „Do“ in japanischen Schriftzeichen
Wer ist Kano Jigoro?
Kanō Jigorō (1860 – 1938) war der Begründer des Judo als Kampfsportart. Er entwickelte Judo aus der
traditionellen japanischen Kampfkunst Ju-Jitsu, indem er mehrere verschiedene Stile kombinierte und
zusätzlich neue Techniken erfand.
2. Der Verein
Was bedeutet „Sakura“?
Kano Jigoro
Sakura bezeichnet die Blüte des Kirschbaums. Diese Blüte ist ein in der japanischen Kultur sehr wichtiges Symbol für den
Frühling, es steht somit für Schönheit, Aufbruch aber auch für Vergänglichkeit.
Was ist auf dem Vereinslogo zu sehen?
Das Logo besteht aus einem roten Kreis umrahmt vom Namen des Vereins. Auf dem roten Grund befindet sich das Schriftzeichen für Sakura in weißer Farbe. Insgesamt ähnelt das Logo auch der japanischen Nationalflagge, die eine rot stilisierte aufgehende Sonne auf weißem Grund zeigt.
Die japanische Flagge
3. Im Dojo
Was ist ein „Dojo“?
Dōjō [gesprochen Dodscho] ist japanisch und bedeutet „Ort des Weges“. Gemeint ist damit in unserem Fall die Trainingshalle.
Es ist ein Ort der Ruhe und der Konzentration.
Welche Regeln müssen im Dojo eingehalten werden?
- Pünktlichkeit: Um rechtzeitig mit dem Training zu beginnen, sollten alle Judoka zur angegeben Uhrzeit umgezogen in der
Halle erscheinen. Da die Matten vor dem Training ausgelegt werden müssen, bedeutet dies insbesondere die Teilnehmer/innen der ersten Gruppen (Trainingsbeginn: 16:30 Uhr), 10 Minuten vor Trainingsbeginn umgezogen in der Halle zu
erscheinen, um beim Aufbau zu helfen.
- Hygiene & Sauberkeit: Auf der Matte sind weder Schuhe noch Socken erlaubt. Es wird barfuß trainiert. Beim Verlassen der
Matte müssen deshalb Hausschuhe oder Socken getragen werden um eine Verunreinigung durch Straßenschmutz oder Ähnlichem zu vermeiden und einer möglichen Erkältungsgefahr vorzubeugen. Da es sich beim Judo um eine Kontaktkampfsportart handelt, ist darauf zu achten stets mit sauberen Händen und Füßen sowie mit geschnittenen Nägeln zu trainieren.
- Schmuck: Ohrringe, Ketten, Uhren und jegliche weiteren Accessoires dürfen nicht am Körper getragen werden, da das Verletzungsrisiko zu hoch ist. Permanentohrstecker und Piercings müssen mit Pflastern oder Tape abgeklebt werden.
- Verlassen der Halle: Judoka dürfen die Halle nur mit Erlaubnis eines Trainers verlassen.
- Besucher: Zuschauer auf den Bänken dürfen den Trainingsbetrieb in keiner Weise stören.
- Essen & Trinken: Getränke oder gar Essen sind im Dojo verboten. Es gibt Trinkpausen, in denen man Gelegenheit bekommt, in den Umkleidekabinen zu trinken. Kaugummis und Bonbons bergen Verschluckungsgefahr und sind deshalb zu
jeder Zeit tabu.
- Mobiltelefone: Handys sollten nach Möglichkeit zu Hause bleiben, da in Notfällen Telefone der Trainer benutzt werden.
Mitgebrachte Handys müssen ausgeschaltet sein und zur sicheren Aufbewahrung bei den Trainern abgegeben werden.
4. Der Judogi
Welche Kleidung trägt man beim Judo?
Beim Training und im Wettkampf tragen Judoka einen sogenannten Judogi, den Judoanzug, bestehend aus einer Jacke und
einer Hose, die meistens weiß sind, und einen Obi, dem Judogürtel, der wie unten beschrieben gebunden wird. Jungen trainieren im Allgemeinen ohne T-Shirt unter dem Anzug, wohingegen Mädchen stets ein T-Shirt oder Top tragen müssen.
Jacke: links vor rechts; Gürtelmitte auf Bauch; hinter Rücken kreuzen; oberes Ende unter beiden durch; einfacher Endknoten
Was bedeuten die Farben der Gürtel?
Die Gürtel geben beim Judo den Rang des Judoka an, machen aber keine Aussage über Fähigkeit oder Dienstalter. Die Farben
Weiß, Gelb, Orange, Grün, Blau und Braun und deren Kombinationen stehen dabei für Kyu-Grade (Schülergrade) und deren
Zwischenstufen, Schwarz, Rot-Weiß und Rot stehen für die Dan-Grade (Meistergrade).
5. Das Training
Wie begrüßt man sich auf der Matte?
Traditionell begrüßt man sich in Japan mit einer Verbeugung, auch beim Judo spielt diese Formalität eine große Rolle. Bei
Beginn und Ende des Trainings stellen sich alle Judoka zum gemeinsamen An- bzw. Abgrüßen in einer Reihe, sortiert nach
Gürtelfarben den Trainern gegenüber auf. Es wird sich gleichzeitig hingekniet und absolute Ruhe kehrt ein, nachdem ein Judoka das Stichwort „Mokuso“ gibt. Mit „Rei“ wird schließlich zur Verbeugung aufgefordert. Beim Randori oder anderen Übungen reicht auch eine schnelle Verbeugung im Stehen aus. Die Hände berühren dabei leicht die Oberschenkel.
Was ist ein „Randori“?
Randori bedeutet wörtlich „das Chaos nehmen“. Es steht für einen Übungskampf, bei dem beide Partner Techniken ausprobieren und vertiefen. Hierbei gibt es weder Gewinner noch Verlierer. Begonnen wird der Kampf nach dem Ausruf "Hajime" (anfangen) und beendet nach der Aufforderung "Mate" (aufhören).
6. Wettkämpfe & Prüfungen
Wie kann man an einem Wettkampf teilnehmen?
Im Normalfall lädt der Verein zu Wettkämpfen alle Judoka ein, die daran teilnehmen können. Daraufhin kann man sich mit
einer E-Mail verbindlich anmelden. Die eigentliche Meldung muss der Verein übernehmen. Das Startgeld wird ebenfalls vom
Verein gestellt, die Zahlung wird allerdings im Falle unentschuldigten Fehlens am Wettkampftag trotzdem zurückverlangt. Für
das „Coaching“ vom Mattenrand aus werden Trainer als Betreuer zur Verfügung gestellt. An Turnieren teilzunehmen, zu denen der Verein nicht explizit einlädt, ist generell auf Anfrage möglich, wobei möglicherweise jedoch kein Betreuer mitfährt.
Wie kann man an einer Prüfung teilnehmen?
Zur Prüfung zugelassen wird, wer das Mindestalter und die Wartezeit für die nächste Gürtelfarbe erreicht hat und die vorausgesetzten Techniken beherrscht. Betreffende Judoka werden rechtzeitig informiert und vorbereitet. Da dem Verein durch die
Prüfung zusätzliche Kosten an den Verband entstehen, wird eine Prüfungsgebühr erhoben.