Tagblatt Online - Die FDP zieht allein in die Wahlen http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/kantonstgallen/t... 5. Juni 2015, 02:40 Uhr Die FDP zieht allein in die Wahlen Marc Mächler Präsident der St. Galler FDP (Bild: Ralph Ribi) Den St. Galler Freisinnigen wäre eine Allianz aller bürgerlichen Parteien im Kanton am liebsten gewesen. Diese ist geplatzt. Nun marschiert die Partei allein – als «eigenständige, unverfälscht liberale Alternative». Die Avancen der SVP lässt sie unerwidert. REGULA WEIK ST. GALLEN. Das Angebot der SVP für eine Listenverbindung liegt seit Monaten auf dem Tisch der Freisinnigen. Nun ist es weggewischt. Die Freisinnigen haben sich mit der Absage Zeit gelassen. Ihr Präsident hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er eine grosse Wahlallianz aller bürgerlichen Parteien favorisierte. Damit hat es für die nationalen Wahlen nicht geklappt. Und so ist die FDP zum Schluss gelangt: «Wir gehen am besten alleine», sagt Parteipräsident Marc Mächler. Die Partei geht keine Listenverbindung ein – ausser: Sie tut sich mit den Umweltfreisinnigen und den Jungfreisinnigen zusammen. Das Ziel für den Herbst ist klar: ein zweiter Nationalratssitz. Chancen intakt Wann immer der FDP-Präsident in den vergangenen Wochen auf das Thema Listenverbindung angesprochen wurde, betonte er: Listenverbindungen seien keine inhaltliche Annäherung, keine Heirat und keine Fusion, sondern eine reine wahltaktische Massnahme, um zusätzliche Sitze zu sichern. Die Chancen, auch im Alleingang den angestrebten zweiten Sitz zu holen, bezeichnet Mächler als «genügend». Auch nachdem der Spitzenkandidat und einzige Bisherige, Walter Müller, wegen seiner Kasachstan-Reise in der Kritik steht und offen ist, ob seine Immunität als Parlamentarier aufgehoben wird? «Dann würden wir die Situation nochmals anschauen», sagt Mächler. «Am wenigsten Irritationen» 1 von 2 02.08.15 17:29 Tagblatt Online - Die FDP zieht allein in die Wahlen http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/kantonstgallen/t... Hat am Ende weniger die Mathematik als die Ideologie den Ausschlag für die Absage der FDP an die Adresse der SVP gegeben? Denn grundsätzlich kann eine Partei, wenn sie ihre Liste mit einer anderen verbindet, nur gewinnen – weniger Sitze zu holen als ohne Listenverbindung, ist unmöglich. Mächler bleibt diplomatisch: «Der gewählte Weg führt am wenigsten zu Irritationen an der Basis.» Die Jungfreisinnigen hatten, wie umgekehrt auch die Junge SVP, ihrer Mutterpartei zu einer Listenverbindung mit der SVP geraten. Die Jungpartei argumentierte: «Wir fänden es schade, wenn aufgrund von Animositäten zwischen den beiden starken Partnern im bürgerlichen Netzwerk das Restmandat wieder an eine linke Partei ginge.» Dies war auch die Intention der SVP gewesen. Sie hatte in den letzten Wahlen einen Sitz verloren – an die Grünliberalen. Seither politisiert die Rheintalerin Margrit Kessler in Bern. Ihr Sitz wackelt nun aber gehörig – dies weil ihre damalige Listenpartnerin, die BDP, diesen Herbst mit CVP und EVP marschiert. SVP-Parteipräsident Herbert Huser verneint, dass hinter dem Angebot an die Freisinnigen das Kalkül gestanden habe, den verlorenen fünften Sitz zurückzuerobern. «Die Chance, dass die FDP bei einer Listenverbindung mit uns einen zweiten Sitz geholt hätte, wäre grösser gewesen, als dass wir einen fünften gewinnen», sagt Huser. Doch sei ihm dies «alleweil lieber, als dass ein Sitz nach links abwandert». Nun werde es schwieriger, den Sitz in den Reihen der Bürgerlichen zu halten. «Das Original spüren» «Wer FDP wählt, bekommt die FDP», heisst es in der gestrigen Medienmitteilung. Wählerinnen und Wähler wünschten, ihre Partei «im Original» spüren zu können. Den «Alleinstellungsmerkmalen» der Parteien komme in nationalen Listenwahlen grosse Bedeutung zu. Die verabschiedete Listenstrategie garantiere, dass der Wählerwille nicht verfälscht werde. Der Kanton St. Gallen hat zwölf Sitze im Nationalrat. Heute halten die SVP vier, die CVP drei, die SP zwei, FDP, Grüne und Grünliberale je einen. Diesen Artikel finden Sie auf St.Galler Tagblatt Online unter: http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/kantonstgallen/tb-sg/Die-FDP-ziehtallein-in-die-Wahlen;art122380,4247715 COPYRIGHT © ST.GALLER TAGBLATT AG ALLE RECHTE VORBEHALTEN. EINE WEITERVERARBEITUNG, WIEDERVERÖFFENTLICHUNG ODER DAUERHAFTE SPEICHERUNG ZU GEWERBLICHEN ODER ANDEREN ZWECKEN OHNE VORHERIGE AUSDRÜCKLICHE ERLAUBNIS VON ST.GALLER TAGBLATT ONLINE IST NICHT GESTATTET. 2 von 2 02.08.15 17:29
© Copyright 2024 ExpyDoc