ZO/AvU Montag, 7. September 2015 Sport l 27 In Kürze DUATHLON Brenn nach Umweg auf Platz 5 Die beiden Vorjahressieger Emma Pooley aus Grossbritannien und der Franzose Gaël Le Bellec gewannen in Zofingen die WM im Duathlon. Bester Schweizer in der Männerkategorie wurde der Zürcher Marc Widmer auf Rang 8. Die beste Schweizerin, Nina Brenn, hatte Pech, erreichte aber Rang 5. Ein Streckenposten wies die in Fehraltorf aufgewachsene Athletin auf der Radstrecke falsch ein, sodass sie einen zeitinten siven Umweg fahren musste und rund zwölf Minuten verlor. si SCHIESSEN Uster souverän zum Meistertitel An den Gruppenmeisterschaften Gewehr 300 Meter in Zürich holte sich die Schützengesellschaft Uster im Feld D (Ordonanzwaffen) den Meistertitel. Sie setzte sich deutlich mit 695 Punkten durch. Bereits in der ersten Runde erzielte das Mixed-Team mit Sonja Leemann, Emil Leuthold, Markus Lutz, Ronny Kiefer und Max Kunz mit 699 Punkten das höchste Resultat und legte so den Grundstein für ihren Erfolg. si TENNIS Patty Schnyder gewinnt Turnier Patty Schnyder hat im vierten Turnier seit ihrem Comeback nach vierjähriger Pause den ersten Sieg gefeiert. Die 36-jährige Baselbieterin gewann das mit 10 000 Dollar dotierte Sandplatzturnier in Prag. Im Final des Events der dritthöchsten Stufe deklassierte Schnyder die Slowakin Zuzana Luknarova (WTA 941) 6:1, 6:2. In sieben Einzeln (zwei in der Qualifikation) gab die ehemalige Weltnummer 7 in Prag insgesamt nur gerade 19 Games ab. si Wirbelt mächtig Staub auf: Quadfahrer Ernst Zwicker bei seiner Aufholjagd, die ihn vom letzten Startplatz noch bis auf den dritten Rang führte. Putzer, Mechaniker und Seelendoktoren S o früh ist es gar nicht mehr. Die Betriebsamkeit im weitläufigen Fahrerlager, auf dem Dutzende teils mit allen Schikanen ausgestattete Camper stehen, hält sich dennoch in Grenzen. Einige Mitglieder der Fahrertrosse sehen so aus, als hätten sie sich eben erst aus ihrem Bett geschält. Während das 41. Motocross in Gutenswil Schauplatz Ernüchterung für NLA-Klubs EISHOCKEY Von wegen beste Liga neben NHL und KHL: Obwohl in der aufgeblähten Champions Hockey League 32 von 48 Mannschaften weiterkamen, brachte die Schweizer NLA von sechs Teams nur deren zwei in die K.-o.-Phase. Bern daheim gegen Linköping und Genf- Servette bei Sparta Prag hätten am Samstag mit Siegen noch in die Sechzehntelfinals einziehen können. Bern blamierte sich aber trotz einer frühen Führung mit einer 1:7-Heimniederlage gegen Linköping. Und Servette ging gegen Sparta mit 2:5 unter. Schon vor einem Jahr waren nur zwei von sechs Schweizer Teams weitergekommen. Die NLA wird in den Sechzehntelfinals (22.9. und 6.10.) noch durch Meister Davos (am Samstag 5:3-Heimsieg gegen Pardubice) und die ZSC Lions vertreten. Diese beiden Schweizer Vertreter retteten als Gruppensieger halbwegs die Ehre der Schweizer Liga. Zum Vergleich: Die schwedische Liga brachte alle acht Klubs in die Sechzehntelfinals, die finnische SM-Liga immerhin sieben Vertreter von acht. Aus den grossen europäischen Ligen scheiterte nebst den vier Schweizern (Bern, Freiburg, Zug, Servette) nur ein tschechischer Vertreter (Pardubice) und ein DEL-Team (Krefeld). si Bilder Fabio Meier Am 41. Motocross in Gutenswil ging es im Fahrerlager trotz emsigem Treiben gemütlich zu und her. längst im Gang ist und im Hintergrund die Motoren dröhnen, haben sie es sich vor ihren mobilen Heimen gemütlich gemacht und versuchen mit einem ausgiebigen Frühstück, das zu bekämpfen, was der Inhalt der herumstehenden Bierflaschen am Vorabend verursacht haben könnte. Muck Hublard schlürft ebenfalls einen Kaffee vor ihrem Motorhome. Seit 16 Jahren wohnt sie mit ihrem Mann und den beiden Fahrer-Söhnen Rennwochenende für Rennwochen- ende in diesem und sorgt dafür, «dass es allen gut geht». Selbst heute, da die Mönch altorfer mühelos zu Hause hätten übernachten können, haben sie ihr mächtiges Gefährt als Schlafplatz vorgezogen. «Es ist einfach bequemer, vor dem Rennen bereits vor Ort zu sein», sagt Fabian Hublard von der ver anstaltenden MSG Gutenswil, der im Europameisterschaftslauf der MX1-Klasse startet. «Ausserdem schlafe ich hier sogar besser als zu Hause.» Einen aufgeweckten Eindruck macht auch Armin Moser, der sich am Rande des Fahrerlagers um die Maschine seines Sohnes Yves Moser kümmert, während dieser sich ausruht. Putzmann, Pfleger, Mechaniker und Seelendoktor sei er, sagt der Dorfer, der in aller Frühe angereist ist. «Oder einfach der Bimbo für alles.» Er putzt die Suzuki, schmiert die Ketten, füllt Kühlwasser nach, kontrolliert die Pneus, lüftet die Gabeln und wechselt die Luft filter, an denen sich reichlich Sand gesammelt hat. Wohl bald schon wieder müde ist Ernst Zwicker, der nebenan auf seinem Quad heranbraust und dieses in seinem mit Werbebanden abgesteckten Revier parkiert. Der 55-Jährige hat noch im Morgengrauen einen Trainingslauf bestritten und soeben den ersten Lauf hinter sich gebracht. Dieser ist für den Lokalmatador aber denkbar unglücklich verlaufen: Erst wurde er als Zeitlaufschnellster auf den letzten Startplatz verbannt, weil er angeblich zu spät zum Start erschienen war. Danach kostete ihn ein fragwürdiges Manöver einer Konkurrentin wertvolle Zeit. Dank einer beeindruckenden Aufholjagd reichte es Zwicker dennoch zum dritten Platz. Noch bevor Zwicker sein verschmiertes Gesicht vom Dreck befreit, legt er eine Decke über seinen Boliden. Er will ihn vor dem mittlerweile fallenden Regen schützen – nur um ihn Minuten später gründlich zu waschen. Wie fast alle Fahrer kann auch Zwicker auf familiäre Unterstützung zählen. Zur Hand geht ihm beim anschliessenden Rennservice nämlich Neffe Rolf Zimmermann. Sie justieren aufgrund der aufweichenden Piste das Fahrwerk und überlegen sich aus demsel- ben Grund einen Pneuwechsel. Ausser einem gerissenen Riemen am Fussschutz scheint sonst a lles in Ordnung. Auch Fabian Hublard hat nun das Zeittraining absolviert und erholt sich im Fahrerlager zusammen mit seinem kleinen Sohn Giulien. Der Zeitplan kann nicht eingehalten werden, es herrscht Hektik. Doch Hublard behält die Ruhe ebenso wie sein Vater Marcel Hublard, der die Pneus der 450er-Yamaha wechselt und dabei entdeckt, dass eine Speiche herausgebrochen ist. «Mal schauen, ob wir den Schaden beheben können», sagt der langjährige Betreuer lapidar. Später wird klar: Das Problem ist auf die Schnelle nicht zu be heben. Fabian Hublard muss mit einer fehlenden Speiche antreten, was im Falle einer unsanften Landung nach einem der hohen Sprünge Folgen haben könnte. Sagen will Marcel Hublard seinem Sohn davon aber nichts. «Das würde ihn nur verunsichern.» Daniel Hess Bildergalerie unter bilder.zol.ch BAUMANN UNSCHLAGBAR Kern und Hublard verpassen Top Ten Mario Kern von der veranstaltenden MSG Gutenswil hat am Europameisterschaftslauf der MX1 Serie 94 Punkte ergattert und klassierte sich damit als bester Fahrer aus der Region im zwölften Schlussrang. Der Dübendorfer vermochte in Gutenswil insbesondere im dritten Durchgang zu überzeugen, den er als Siebter beendete. Der Mönchaltorfer Fabian Hublard hingegen verpasste einen Rang unter den besten 15 und musste sich mit 73 Punkten und dem 16. Platz bescheiden. Eine Klasse für sich war der Thurgauer Simon Baumann, der in sämtlichen drei Läufen nicht zu schlagen war und sich über legen den Tagessieg sicherte. Bei den Quadfahrern, die sich im Rahmen der SAM-Meisterschaft massen, gewann Lokalmatador Ernst Zwicker den zweiten Lauf und klassierte sich im zweiten Gesamtrang. Überflügelt wurde er einzig vom Portugiesen Marcelo Cruz. zo Arbeit und Erholung im Fahrerlager: Vater Marcel Hublard wechselt das Rad, während sich Sohn Fabian Hublard eine Pause gönnt. Mario Kern (rechts) bei einem der vielen Sprünge.
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