Leseprobe Theaterstück

Theaterstück
für Grundschulen
Der
Froschkönig
frei nach Gebrüder Grimm
Regiebuch
von
Reinhard Zembruski
Theaterstück - Der Froschkönig
Übersicht
1. Inhalt:
Beim Spielen fällt einer Prinzessin ihre goldene Kugel in den Brunnen. Ein Frosch,
der im Brunnen sitzt, bietet ihr an sie wieder heraufzuholen. Dafür musste sie
ihm versprechen, dass er bei ihr leben, mit ihr essen und bei ihr schlafen darf.
Die Prinzessin verspricht es ihm, bekommt die Kugel und läuft ins Schloss
zurück. Am nächsten Tag kommt der Frosch ins Schloss und verlangt, dass die
Prinzessin ihr Versprechen einlöst. Auch der König sagt ihr, dass sie ihr Versprechen halten muss. Also muss sie dulden, dass der Frosch mit ihr am Tisch sitzt
und in ihrem Zimmer schläft. Als er auch noch in ihr Bett will, wirft sie ihn voller
Ekel an die Wand. Da verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen. Die Prinzessin
hatte ihn erlöst und konnte nun nach ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und
Gemahl sein.
Auf der Fahrt zur Hochzeit hört der Prinz dreimal etwas krachen. Er denkt es ist
ein Schaden an der Kutsche und macht seinen Diener darauf aufmerksam:
„Heinrich, der Wagen bricht“. Heinrich aber sagt voller Erleichterung, das seien
die drei eisernen Bänder gewesen, die er aus lauter Kummer um sein Herz gelegt
habe und die nun vor lauter Freude über die Erlösung zersprungen seien.
2. Checkliste
Seite
1
3. Komplettes Märchen
Seite
2 bis
4. Theaterstück „Der Froschkönig“ (3 Szenen)
Seite
5 bis 14
5. Besetzungsliste
Seite 15
6. Dekoration / Bühnenbild
Seite 16
7. Organisationsplan
Seite 17
8. Praktische Hinweise für die Theater AG
Seite 18 bis 19
Anzahl der Mitwirkenden: 11- 13 Personen
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König
Prinzessin
Frosch
Diener
Königssohn
Hauptdiener (Heinrich)
Pferde
Hofnarr mit Blockflöte
Erzähler
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Theaterstück - Der Froschkönig
Checkliste
1. Vorplanung:
- Zusammensetzung der Gruppe (Spielerfahren? Anfänger?)
- Wo wollen wir spielen?
- Was?
- Wie lange?
- Wie viele Mitspieler werden tatsächlich benötigt?
- Wer macht die Ausstattung, Licht, Geräusche, Bühnenaufbau, Bühnenbild etc.?
2. Rollenverteilung:
Die Rollenverteilung soll die Mitspieler nicht auf die „richtigen“ Rollen festlegen. Es ist
nicht das Ziel, Traumrollen zu besetzen, sondern jede Rolle spielen zu können. Die
Besetzung wird meist in einem ersten Gespräch vor dem Spielen möglich sein.
Gerade Kinder, die im kognitiven Lernen Probleme haben, entpuppen sich oft als geniale Schauspieler. Rollenklischees sollte „Mann/Frau“ nicht unbedingt bedient werden. Es wurde z. B. „Die kleine Hexe“ von einem Jungen wunderbar gespielt.
3. Spielgestaltung:
- Textvorlage prüfen und entsprechend umschreiben.
- Mag die Gruppe das Stück?
- Reicht ein Bühnenbild aus?
- Wie sieht das Bühnenbild aus?
- Welche Requisiten werden benötigt?
- Beleuchtung einrichten, wo sind die Steckdosen?
- Wie werden Geräusche erzeugt?
- Welche Kostüme werden gebraucht?
4. Proben:
- Hineinwachsen in die Rolle durch Arbeiten und Verbesserungen des kontrollierten
Sprechens, des Ausdrucks, Tonfalls, der Mimik, Gestik und Bewegung.
5. Aufführung:
- alle sind rechtzeitig da (mind. 1 Stunde vorher)
- Requisiten sind vollständig
- in Ruhe umkleiden und schminken
- Beleuchtung, sonstige Technik und Ausstattung prüfen
- spielen
- danach gemütliches Beisammensein, Gespräch
- Auswertung im Deutschunterricht
Aus unseren Erfahrungen können wir sagen, dass die Schüler einer Klasse/Schule
durchaus in der Lage sind, zunächst aus dem Stegreif zu sprechen und zu handeln.
Eine kurze Inhaltsangabe der Szene reicht aus. Spontane Ideen sind oft sehr gut, ein
wortgetreues „Kleben“ am Text kann die spontane Spiellust auch verhindern.
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Theaterstück - Der Froschkönig
Anzahl der Mitwirkenden: 11-13 Personen
Märchenfiguren:
1
1
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4
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1
2
1
König
Prinzessin
Frosch
Diener
Königssohn
Hauptdiener (Heinrich)
Pferde
Hofnarr mit Blockflöte
Dekoration:
1 Goldene Kugel
1 Brunnen
1 Baum
1 Schlosshintergrund
1 Kutsche/Leiterwagen
4 Stühle
1 Tisch
1 Bett
1 Plastikfrosch an einem langen Faden
Teller, Becher, Kerzenständer
Kostüme:
1 Froschkostüm, 1 Königskostüm, 1 Prinzessinkostüm, Dienerkleidung
Musik:
Musikgruppe (Gitarre/Flöten Arbeitsgemeinschaft)
oder- Märchenlieder CD
5
Theaterstück - Der Froschkönig
Auszug aus 1. Szene
Personen:
Prinzessin mit goldener Kugel, Frosch, 4 Diener
Gegenstände:
1 Fischernetz oder Stange mit Korb
Bühnenbild:
Brunnen, Baum
Handlung:
Die Prinzessin sitzt am Brunnen und spielt mit einer goldenen Kugel.
Der Frosch sitzt bereits im Brunnen. Die Kugel fällt in den Brunnen, die
Prinzessin ist traurig und weint. Der Frosch streckt seinen Kopf aus dem
Wasser und spricht mit der Prinzessin.
Regie:
Der Erzähler begrüßt die Gäste und setzt sich dann in die linke oder rechte
Bühnenecke und fängt an zu erzählen, bis die Prinzessin auf den Frosch
trifft.
Dann beginnt der Dialog zwischen Darsteller Prinzessin und Frosch. Der
Erzähler macht Pause, bis zu seinem nächsten Vortrag.
Sprechdialoge mit Gestik- und Mimikbeschreibung - Fettdruck!
Der Text des Erzählers - Kursivschrift und mager!
Erzählung und Darstellung zusammenhängend als Regieanweisung!
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Theaterstück - Der Froschkönig
Regieanweisung:
Die Prinzessin betritt die Bühne mit der goldenen Kugel in der Hand, singt
ein kleines Lied, im Hintergrund spielt AG Musik ein Kindermärchenlied
(oder CD-Player).
Sie setzt sich auf dem Brunnenrand und wirft die Kugel in die Höhe und
fängt sie wieder auf. Dieses macht sie mehrmals, bis die Kugel in den
Brunnen fällt.
Prinzessin (traurig / weint laut):
„Wo ist meine Kugel, ich will meine Kugel wieder haben. Hilfe, ihr
Diener kommt herbei und holt meine Kugel aus dem Brunnen.
Schnell beeilt euch!“
Regieanweisung:
Die 4 Diener eilen mit einem Fischernetz (oder Stange mit Korb) herbei,
beugen sich über den Brunnen und versuchen die Kugel zu bergen. Aber
sie schaffen es nicht und gehen zurück ins Schloss.
Die Prinzessin weint immer lauter und kann sich nicht trösten. Als sie so
klagte, rief ihr plötzlich jemand zu:
Frosch zur Prinzessin:
„Was hast du nur, Königstochter? Du schreist ja, dass sich ein
Stein erbarmen möchte.“
Prinzessin:
„Ach, du bist es, du einfältiger Wasserplanscher. Ich weine über
meine Kugel, die mir in den Brunnen gefallen ist.“
Frosch zur Prinzessin:
„Sei still und weine nicht, ich kann wohl Rat schaffen. Aber was
gibst du mir, wenn ich deine Kugel wieder heraufhole?“
Prinzessin:
„Was du haben willst, lieber lieber Frosch. Meine Kleider, Perlen,
Edelsteine und auch die goldene Krone, die ich trage.“
Frosch:
„Deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine und deine goldene
Krone mag ich nicht.
Aber wenn du mich lieb haben willst und ich dein Geselle und
Spielkamerad sein darf, wenn ich an deinem Tischlein neben dir
sitzen, von deinem goldenen Tellerrand essen, aus deinem Be-
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Theaterstück - Der Froschkönig
Auszug aus Szene 2
Am anderen Tag, als sie sich mit dem König und allen Dienern zur Tafel
gesetzt hatte und eben von ihrem Teller aß, da kam plitsch, platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen. Als es oben angelangt war,
klopfte es an die Tür und rief:
Frosch:
„Königstochter, jüngste mach mir auf!“
Die Prinzessin lief und wollte sehen, wer da draußen wäre. Als sie aber
aufmachte, saß der Frosch vor der Tür. Da warf sie die Tür hastig zu,
setzte sich wieder an den Tisch und es war ihr ganz ängstlich zumute.
Der König sah wohl, dass ihr Herz gewaltig klopfte und sprach:
König:
„Mein Kind, was fürchtest du dich? Steht etwa ein Riese vor der
Tür und will dich holen?“
Prinzessin (ängstlich, leise):
„Ach, nein, es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch“.
König:
„Was will der Frosch von dir?“
Prinzessin (weinerlich):
„Ach, lieber Vater, als ich gestern bei dem Brunnen saß, fiel mir
meine goldene Kugel in das Brunnenwasser. Als ich weinte, hat
sie mir der Frosch herausgeholt. Und weil er vieles verlangte, versprach ich ihm alles und er sollte mein Spielgefährte werden.
Nun ist er draußen, will zu mir herein und mein Versprechen einfordern.“
Da klopfte es zum zweiten Mal und der Frosch rief:
Frosch (ärgerlich und laut):
„Königstochter, mach mir auf. Hast du vergessen, was du mir gestern versprochen hast. Mach auf!“
König (wütend):
„Was du versprochen hast, das musst du auch einhalten! Geh nur
und mach ihm die Tür auf.“
Die Prinzessin geht zur Tür und öffnet sie. Da hüpft der Frosch herein und
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