Aus dem Versuch wird ein Volltreffer

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CHAM
Samstag, 11. Juli 2015
Endspurt auf dem
Ausbildungsmarkt
Die ersten Abiturienten der „Berufsschule plus“ in der Kreisstadt mit Schulleiter Siegfried Zistler, dessen Stellvertretern, Landrat Franz Löffler, dem 3. Bürgermeister Josef Blaha, Teamleiterin Maria Pechtl und den zuständigen Lehrkräften.
Aus dem Versuch wird ein Volltreffer
Erster Jahrgang der „Berufsschule plus“ verabschiedet – Löffler spendiert Essen in Wien
Cham. (sep) Wieder einmal hat
der Landkreis Cham etwas Neues
probiert und gleich einen Volltreffer
gelandet: Am Donnerstagabend hat
der Chef der Werner-von-SiemensSchule, Siegfried Zistler, mit Landrat Franz Löffler zehn jungen Frauen und Männern das Zeugnis der
Fachhochschulreife ausgehändigt.
Sie sind damit der erste Abschlussjahrgang der „Berufsschule plus“
(BS+), die es leistungsfähigen Jugendlichen ermöglicht, bereits während der Ausbildung in drei Jahren
zusammen mit der Berufsausbildung das Fachabiturzeugnis zu erreichen. Alle Redner lobten diese
enorme Leistungsbereitschaft, die
zu hervorragenden Ergebnissen geführt hat: Drei haben einen Notendurchschnitt von 1,75, Alexandra
Markl aus Falkenstein sogar eine
1,0.
Bariton Florian Gruber, begleitet
von Hermann Seitz auf dem E-Piano, hatte zur Einstimmung auf die
Entlassfeier den „kleinen grünen
Kaktus“ mitgebracht, wohl eher zur
Erinnerung an die mit so manchem
Stachel versehenen drei Jahre der
Berufsausbildung der Schüler. Umso mehr strahlten sie, denn sie warteten gespannt auf den Moment, in
dem sie ihre heiß ersehnten Reifezeugnisse in Händen halten würden.
Doch vorher nahm Schulleiter Zistler die Begrüßung vor, die insbesondere „Edelfan“ Löffler galt. Er habe
die Klasse mehrmals besucht, um
sich vom Erfolg zu überzeugen.
19 Berufsschüler hätten sich im
September 2012 nach einem Informationsabend für den Schulversuch
eintragen lassen, erinnerte Zistler.
„Sie hatten mächtig Mut, die BS+
zusätzlich zur Berufsausbildung zu
besuchen.“ Bis 2015 haben sie enormes Durchhaltevermögen bewiesen,
denn sie erhalten das Zeugnis des
Fachabiturs. Lob hatte Zistler auch
für die Lehrerkollegen parat, denn
sie wären zu diesem Versuch bereit
gewesen, „aber keiner wusste, wie’s
geht“. Auch sie – Maria Pechtl als
Teamleiterin, Stefanie Käser, Georg
Mühlbauer, Matthias Pechtl und
Georg Ederer – „haben sich auf das
Neue eingelassen“.
Den Abiturienten gab Zistler einige Ratschläge für ihr künftiges
Leben auf den Weg. Ganz wichtig
sei es, ein Gleichgewicht zu schaffen
zwischen Beruf und persönlichen
Wünschen, Toleranz zu üben, sich
auf etwas Neues einlassen. Trotzdem sollte ein Augenmerk auf die
Freude im Leben gelegt werden.
Wichtig sei zudem, aus Niederlagen
zu lernen. Zistler zeigte sich überzeugt, „dass Sie das schaffen werden“.
| Pizza in Wien spendiert
Löffler begann sein Grußwort mit
einem Blick auf die für den Landkreis erfreulichen Arbeitslosenzahlen. Die niedrige Quote sei auf Fleiß,
Zuverlässigkeit und Qualität der
jungen Leute begründet, die „unsere Betriebe zu Investitionen und damit zur Schaffung von Arbeitsplätzen ermutigen“. Dazu gehöre eine
gute Ausbildung, die nicht nur das
Privileg in Ballungszentren sein
dürfe. Besonders das bayerische
dreigliedrige Schulsystem ermögliche beste Bildung.
2000 Euro für Typisierungsaktion
Cham. Auch dem Joseph-vonFraunhofer-Gymnasium ist es ein
Herzenswunsch, sich an den Kosten der Typisierungsaktion für den
kleinen Lucas am Sonntag, 12.
Juli, in Waffenbrunn zu beteiligen.
Am Donnerstag überreichten Vertreter der Schule an den Vater von
Lucas, Stefan Schmaderer, einen
Spendenscheck in Höhe von 2000
Euro. Das Geld setzt sich zusammen aus 1000 Euro Spende des
Abiturjahrgangs 2015, 270 Euro
Spenden von Eltern, Lehrern und
Abiturienten bei der Entlassfeier
und 730 Euro aus dem FraunhoferKinderhilfswerk „Kinder helfen
Kindern“. Der Betrag wird direkt
an die DKMS überwiesen.
Bild: Die beiden Abiturientinnen Anna Bretzl (rechts) und Manuela Köstler mit Lucas’ Vater Stefan Schmaderer und stellvertretenden Rektor Josef Vogl.
Fließ hätten die Absolventen bewiesen, dass sie den Herausforderungen ihres privaten und beruflichen
Lebensweges gewachsen sind. Die
Wirtschaft brauche die gut ausgebildeten Fachkräfte „wie Sie, die
gewissenhaft, interessiert und engagiert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt nutzen“. Die Absolventen
sollten aber auch daran denken,
dass sie von den inzwischen gut aufgestellten Firmen in der Heimat gebraucht werden.
| „Waren drei tolle Jahre“
Julia Busch (links) und Viola Hoppinger erinnern sich.
„BS+ begeistert mich“, bekannte
der Landkreischef. Es sei durchaus
nicht ganz einfach für die Jugendlichen, zusätzlich zu der Ausbildung
auch noch das Fachabitur zu schaffen. „Was ihr geleistet habt in den
letzten drei Jahren, ist grandios“,
lobte Löffler und versprach, ein Essen für alle auf der Abschlussfahrt
nach Wien zu übernehmen.
| Bereicherung für Cham
Mit der Einrichtung der BS+ an
der Werner-von-Siemens-Schule sei
die Stadt Cham wesentlich aufgewertet und bereichert worden, bekannte Chams dritter Bürgermeister Josef Blaha. Mit einem starken
Willen, Zielstrebigkeit und sehr viel
Die beiden Abiturientinnen Viola
Hoppinger und Julia Busch blickten
nochmals zurück auf die vergangenen drei Jahre, die nicht immer
leicht gewesen seien, „aber es waren
tolle drei Jahre“. Beide dankten ihren Lehrern mit Geschenken und
erinnerten Löffler, der die Schüler
vor drei Jahren noch mit Hummeln
verglichen habe. „Die fliegen, obwohl sie aus aufgrund ihrer kleinen
Flügel bei stattlicher Figur eigentlich nicht fliegen könnten...“
■ Die Besten
Eine Eins vor dem Komma hatten:
Alexandra Markl aus Falkenstein
(1,0); Julia Busch aus Waldmünchen
(1,75); Viola Hoppinger aus Gleißenberg (1,75); Johannes Schmid
aus Roding (1,75). Sie erhielten Urkunden und Geldpreise. Ferner erhielten das Abiturzeugnis: Lisa Bucher, Schatzendorf; Justine Fuchs,
Neukirchen b. Hl. Bl.; Andreas
Hierstetter, Daberg; Kathrin Götz,
Winklarn; Melanie Lorenz, Roding;
Ralph Peintinger, Miltach.
Cham. In Kürze startet das neue
Ausbildungsjahr. Dabei zeigt sich
aus Sicht der Bewerber für eine
Lehrstelle eine sehr günstige Lage.
Bei der Agentur für Arbeit waren im
Landkreis Mitte Juni 576 unbesetzte Ausbildungsplätze und 152 unversorgte Bewerber gemeldet. Aktuell ist viel Bewegung auf dem
Ausbildungsmarkt. Tagtäglich teilen Jugendliche oder Unternehmen
mit, dass Ausbildungsverträge geschlossen wurden. Falls bisherige
Aktivitäten nicht zum Erfolg führten, hilft die Agentur für Arbeit
weiter, damit für interessierte, geeignete Jugendliche und junge Erwachsene ein Ausbildungsstart für
2015 gelingt. Damit verfolgt die Arbeitsagentur gleichzeitig das Ziel,
dass auch möglichst viele Betriebe
ihren dringend benötigten Nachwuchs bekommen.
Als zusätzliches Angebot für Ausbildungs-Interessierte bietet die Arbeitsagentur Cham am Donnerstag,
23. Juli, von 14 bis 17.30 Uhr Beratungsgespräche an und unterbreitet
Vorschläge für freie Ausbildungsstellen. Hierfür stehen Beratungsfachkräfte zur Verfügung. Wer diesen Termin nutzen möchte, wird um
Voranmeldung bis Montag, 20. Juli,
gebeten. Die Anmeldung ist möglich
per Mail [email protected].
Patrozinium in der
Chamer Stadtpfarrei
Cham. „Sankt Jakob feiert“ heißt
das Motto am Sonntag, 19. Juli, in
der Chamer Stadtpfarrei zum diesjährigen Patrozinium und Pfarrfest.
Dementsprechend sind an diesem
Tag – einige Zeit vor dem eigentlichen Festtag des Namenspatrons am
25. Juli – Pfarrangehörige, Freunde
und Bekannten zum Mitfeiern eingeladen. Der Gottesdienst wird um
10 Uhr in der Stadtpfarrkirche gefeiert. Im Anschluss um 11.30 Uhr
geht es los mit dem geselligen Zusammensein auf dem Gelände des
Hotels am Regenbogen. Dort haben
die Verantwortlichen alles vorbereitet, um den erwarteten Gästen unterhaltsame Stunden zu bereiten.
Für das leibliche Wohl ist bei Rollbraten und Gegrilltem bestens gesorgt. Jenseits der leiblichen Genüsse können sich kleinere oder größere
Kinder auch heuer in einer Hüpfburg vergnügen.
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