ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH ZAHLENSPIEGEL 2015 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH ZAHLENSPIEGEL 2015 Gesamtenergie Gas Nah-/Fernwärme Fernkälte 1 8 21 29 IMPRESSUM Herausgeber: FGW – Fachverband der Gasund Wärmeversorgungsunternehmungen 1010 Wien, Schubertring 14 Telefon: +43/1/513 15 88 - 0 Telefax: +43/1/513 15 88 - 25 E - Mail: [email protected] www.gaswaerme.at © September 2015 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 TJ 1.600.000 1.400.000 Erneuerbare 1.200.000 1.000.000 Erdgas 800.000 Quelle: Statistik Austria 600.000 Öl 400.000 200.000 Kohle 0 1990 1995 2000 2005 2010 1 Entwicklung des Gesamtenergieverbrauches Der Gesamtenergieverbrauch in Österreich lag im Jahr 2014 nach vorläufigen Berechnungen von Statistik Austria um 3,0 % unter dem Niveau des Vorjahres. Maßgebend dafür war die gegenüber dem Vorjahr mildere Witterung, aber auch die konjunkturelle Schwäche kam hier zum Tragen. Bei allen fossilen Energieträgern waren 2014 zum Teil kräftige Rückgänge zu beobachten. Die Erneuerbaren konnten ihren Anteil am Gesamtenergieverbrauch ausbauen. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Erdgas 19 % Kohle 9% Erneuerbare 35 % 2 Struktur des Gesamtenergieverbrauchs (2014) 2014 basierten 65 % der österreichischen Energieversorgung auf fossilen Energieträgern, also Erdöl, Erdgas und Kohle. Erneuerbare Energieträger tragen bereits 35 % zur österreichischen Energieversorgung bei. Erdgas musste 2014 Marktanteilsverluste hinnehmen, deckt aber mit 19 % immer noch ein knappes Fünftel des österreichischen Energieverbrauches ab. Quelle: Statistik Austria Öl 37 % ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Index, 1990=100 170 160 150 140 130 120 110 100 Quelle: Statistik Austria 90 80 70 1990 1995 2000 2005 2010 Wirtschaftswachstum (BIP real) Gesamtenergieverbrauch (GEV) Energieintensität (GEV je Einheit BIP real) 3 Seit 1990 sank die gesamtwirtschaftliche Energieintensität um 17 % Obwohl das reale Bruttoinlandsprodukt in Österreich zwischen 1990 und 2014 um 58 % gewachsen ist, b ewegte sich der Gesamtenergieverbrauch des Jahres 2014 um vergleichsweise geringe 31 % über dem Niveau des Jahres 1990. Damit hat sich die Energieintensität bzw. der relative Energieverbrauch – d. h. die zur Erzeugung einer Einheit des Bruttoinlandsproduktes notwendige Menge an Gesamt energie – um 17 % verringert. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 TJ 1.200.000 Mittelwert 2005-2014 1.000.000 800.000 600.000 200.000 0 1990 1995 2000 Haushalte Produzierender Bereich 2005 2010 Verkehr Dienstleistungen, Sonstige 4 Endenergieverbrauch auf Zielkurs Seit etwa 2005 entwickelt sich Österreichs Endenergienachfrage seitwärts und lag zuletzt (2014) bei 1.074 PJ. Damit liegt diese mit durchschnittlich 1.102 PJ p.a. (2005–2014) nur knapp über dem vom österreichischen Gesetzgeber für 2020 angepeilten Zielniveau von 1.050 PJ. Mit 34 % ist der Verkehrssektor heute der mit Abstand größte Sektor im Endenergieverbrauchssegment. Quelle: Statistik Austria 400.000 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Fernwärme 7 % Kohle 2 % Benzin, Diesel 29 % Quelle: Statistik Austria Elektrische Energie 21 % Heizöl, sonstige Mineralölprodukte 8% Erneuerbare 17 % Gas 16 % 5 Endenergieverbrauch nach Energieträger (2014) Dominiert wird der Endenergieverbrauch von Kraftstoffen (29 %), Strom (21 %) und Erneuerbaren (inkl. brennbare Abfälle 17 %). Gas erreicht auf Endverbraucherebene einen Marktanteil von 16 %. Während die Verwendungsstruktur von Mineralölprodukten, Erdgas oder Strom relativ heterogen ist, können die Lieferungen von Kohle schwerpunktmäßig dem Einsatz in der Stahlindustrie zugeordnet werden. Fernwärme nahm 2014 knapp 7 % des österreichischen Endenergieverbrauches ein und spielt im Wärmemarkt eine immer bedeutendere Rolle. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Beleuchtung, EDV 3 % Raumheizung, Klimaanlagen 30 % Dampferzeugung 8% Standmotoren 11 % Industrieöfen 14 % 6 Endenergieverbrauch nach Nutzenergie (2014) Der Endenergieverbraucher ist nicht unmittelbar am Erwerb bestimmter Energieträger, sondern an deren Nutzen im Haushalt oder industriellen Produktionsprozess interessiert. Die Benzin-/Dieselnachfrage beispielsweise dient letztlich der Befriedigung der Mobilitätsbedürfnisse. Wenn sich auch sektoral betrachtet ein relativ heterogenes Bild der Nutzenergieverwendung ergibt, so überwiegen in Summe aller Sektoren die Anwendungsbereiche Mobilität (34 %) und Raumheizung/-klimatisierung (30 %). Quelle: Statistik Austria Mobilität 34 % ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Index, Jan. 2010=100 160 140 Wärme Pellets 120 Quelle: Statistik Austria Gas HEL 100 80 2010 2011 2012 2013 2014 7 Energiepreise für Konsumenten Konsumenten mussten im abgelaufenen Jahr etwas weniger für Energieträger ausgeben als noch ein Jahr zuvor (–0,4 %). Den größten Rückgang lieferte 2014 Heizöl extraleicht (HEL) mit einem Minus von 6,0 %. Auch Erdgas war im Durchschnitt des Jahres 2014 für den Endverbraucher geringfügig günstiger (–0,3 %). Demgegenüber stieg der Fernwärmepreis für Haushalte im Jahresdurchschnitt 2014 um 2,6 %. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2014 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 3 Mrd. m 8 Erdgaslieferung an österreichische Verbraucher Die von Gasnetzbetreibern insgesamt an Endkunden und Kraftwerksbetreiber transportierte Erdgasmenge sank 2014 neuerlich deutlich und erreichte 7,0 Mrd. m3. Der mittlerweile geringe Einsatz von Erdgas in Kraftwerken war weiterhin stark rückläufig. Ursache für diese Entwicklung: Die niedrigen Strompreise im Großhandel decken nicht die Kosten des Einsatzes von Erdgas in Gaskraftwerken. Zudem wirkte sich die im Vergleich zum Vorjahr deutlich wärmere Witterung sowie die schwache Entwicklung der Industrieproduktion negativ auf die Gasnachfrage aus. Quelle: FGW 2012 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Kraftwerke, Heizwerke, Fernheizkraftwerke 24 % Quelle: Statistik Austria Haushalte 19 % Verkehr, Dienstleistungen, Sonstige 10 % Produzierender Bereich 47 % 9 Erdgaslieferung nach Verbrauchern (2014) Hauptverbraucher von Erdgas in Österreich in 2014 war der produzierende Bereich. Dieser Sektor verwendet Erdgas zur Erzeugung von Prozesswärme oder als Rohstoff in der Produktion und nimmt mittlerweile 47 % ein. Nur mehr 24 % der gesamten Gasnachfrage werden für die Strom- und Fernwärmeerzeugung eingesetzt, weil Erdgas im Umwandlungsbereich massiv unter Druck steht. Bei den Haushalten (etwa 19 % der Erdgasnachfrage) stehen die Anwendungen Raumheizung, Warmwasserbereitung und Kochen im Vordergrund. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Mrd. m3 Importe Inlandsproduktion 10 9 7 6 5 4 3 2 1 0 1990 1995 2000 2005 2010 10 Erdgasaufbringung Die österreichische Erdgasproduktion ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor des Landes. 2014 betrug die Förderung 1,23 Mrd. m3 . Damit konnten rund 14 % der Erdgasaufbringung Österreichs abgedeckt werden. Die restlichen 86 % entfallen auf Importe aus GUS-Ländern, Norwegen und anderen Staaten. Die OMV Austria E&P trug 80,8 % und die RAG 19,2 % zur Inlandsförderung bei. 74,1 % des heimischen Erdgases wurden 2014 im Wiener Becken gefördert und 25,9 % in der Molassezone. Quelle: Geologische Bundesanstalt, E-Control 8 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Oberkappel Thann 7Fields Puchkirchen/ Nussdorf/ Haidach Haag Zagling Quelle: GIE, www.gie.eu Tallesbrunn WAG PW Burghausen Haidach 5 Aigelsbrunn Schönkirchen/ Reyersdorf Baumgarten HAG TAG TAG Arnoldstein SOL TAG 11 Erdgasspeicheranlagen Durch Erdgasbevorratung ist es möglich, die Schwankungen zwischen Gasversorgung und Gasbedarf, etwa zur Deckung der deutlich höheren Nachfrage in den Wintermonaten, auszugleichen. Mit Stand Mai 2015 verfügen die in Österreich tätigen Erdgasspeicherbetreiber über Speicher mit einer technischen Gesamtkapazität von 8,25 Mrd. m³ Arbeitsgasvolumen. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 GWh 100.000 2010 2011 2012 2013 2014 80.000 60.000 20.000 0 Jan. Juli Jan. Juli Jan. Juli Jan. Juli Jan. Juli Speicherinhalt am Monatsletzten Quelle: E-Control 40.000 12 Standort Unternehmen Schönkirchen/Reyersdorf Tallesbrunn Thann Puchkirchen/Haag Aigelsbrunn Haidach 5 Nussdorf/Zagling Haidach 7Fields Österreich OMV Gas Storage OMV Gas Storage OMV Gas Storage RAG Energy Storage RAG Energy Storage RAG Energy Storage RAG Energy Storage Astora/GSA LLC E.ON Gas Storage Arbeitsgasvolumen Mio. m 3 1.834 400 250 1.130 130 16 117 2.640 1.733 8.250 Quelle: GIE, www.gie.eu Speicherkapazitäten (Stand Mai 2015) ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Oberkappel PW WAG Baumgarten Linz St. Pölten Burghausen HAG Eisenstadt Salzburg Bregenz Quelle: OMV, FGW Wien TAG Graz Innsbruck Arnoldstein Klagenfurt TAG SOL TAG 13 Erdgas-Transitleitungsnetz (Fernleitungen) und innerösterreichische Hochdruckleitungen Fernleitungen im europäischen Verbund: HAGHungaria-Austria-Gasleitung PW Penta West SOLSüd-Ost-Leitung TAGTrans-Austria-Gasleitung WAGWest-Austria-Gasleitung ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 km 45.000 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 5.000 0 1990 1995 2000 2005 2010 14 Entwicklung der Gasnetzlänge (ohne Erdgas-Transitleitungen) Die Länge des österreichischen Erdgas-Transport- und -Verteilnetzes (ohne Transitleitungen) erreichte 2014 eine Gesamtlänge von mehr als 43.100 Kilometern und hat sich damit gegenüber 1990 beinahe verdreifacht. Quelle: FGW 10.000 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Ort mit CNG-Tankstelle(n) Landeshauptstadt mit CNG-Tankstelle(n) Linz Quelle: FGW, www.erdgasautos.at Wien St.Pölten Salzburg Eisenstadt Bregenz Graz Innsbruck Klagenfurt 15 CNG-Tankstellennetz Wir halten heute bei 175 öffentlichen Tankstellen mit CNGZapfsäulen, dazu kommen private und Betriebstankstellen. Der jeweils aktuelle Stand an öffentlichen CNG-Tankstellen sowie Detailinformationen (Zufahrtspläne, Kontaktadressen und Öffnungszeiten) sind auf www.erdgasautos.at abrufbar. Zum Stichtag 31.12.2014 waren rund 9.300 Erdgasfahrzeuge auf Österreichs Straßen unterwegs. Die Zahl der Neuzulassungen stieg 2014 um 966 (oder 12,6 %). Der Absatz von Erdgas als Treibstoff ging 2014 um 5,6 % zurück. Gründe für den Absatzrückgang sind in der verhaltenen Konjunktur, in geänderten Preisrelationen bei Treibstoffen (2014 verbilligten sich Benzin und Diesel deutlich) und in der immer besseren Effizienz moderner PKW-Motoren zu sehen. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 GWh 200 180 140 120 100 80 60 40 20 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Abgabe von CNG an Zapfsäulen in das Netz eingespeistes Biomethan 16 Mit CNG und Biomethan zu einer nachhaltigeren Energieversorgung 2014 deutlich zugenommen hat die Einspeisung von aufbereitetem Biogas (Biomethan) in das Erdgasnetz. Wurden 2013 noch 55 GWh Biomethan direkt eingespeist, waren es ein Jahr später bereits knapp 88 GWh. In Österreich sind 12 Biomethananlagen registriert. Während der Großteil des eingespeisten Biomethans für die Erzeugung von Ökostrom verwendet wird, bieten auch Erdgas- und Wärmeversorger unterschiedliche Produkte für Endkunden (Wärmeenergie, Mobilität etc.) mit einem Biomethananteil zwischen 5 % und sogar 100 % an. An einigen Tankstellen in Österreich kann bereits zu 100 % Biomethan getankt werden. Mit dem Einsatz von CNG und erneuerbarem Methan können die Treibhausgas- und Schadstoffemissionen des Straßenverkehrs deutlich gesenkt werden. Quelle: FGW, AGCS Biomethan Register Austria 160 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Quelle: E-Control Energie 41 % Netznutzungsentgelt 27 % Entgelt für Ablesung/ Messleistung 2 % Gebrauchsabgabe Wien 4 % Erdgasabgabe 9 % Umsatzsteuer 17 % 17 Zusammensetzung des Gesamtabgabe preises für Erdgas Der gesamte Gaspreis, den ein Endverbraucher zu bezahlen hat, setzt sich aus dem Energiepreis, dem verordneten Netznutzungsentgelt, dem Messentgelt sowie Steuern und Abgaben (Erdgasabgabe, Gebrauchsabgabe, Umsatzsteuer) zusammen. Die steuerliche Belastung, die in Summe rund 30 % der Gesamtkosten ausmacht, ist der zweitgrößte Kostenblock. Die Verteilung des Erdgases bis direkt zum Kunden verursacht einen Kostenanteil von 29 %. Quelle: Tarifkalkulator E-Control, Abfrage vom 03.06.2015 (Die Zahlen beziehen sich auf den Netzbereich Wien, 15.000 kWh/a, günstigster Anbieter, ohne Rabatte) ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 45 % 35 % 30 % 25 % 20 % Durchschnitt EU-28 15 % 10 % 5% 0% NL IT HU UK LIT RO HR IRL SK LAT BE DE ES LUX AT DK PT CZ FR BG PL GR SLO FI EE SE 18 Erdgasanteil am Primärenergieverbrauch in europäischen Ländern Der Anteil von Erdgas am Primärenergieverbrauch der EU (EU-28) liegt bei etwas über 23 %. Den höchsten Erdgas anteil am Primärenergieverbrauch halten die Niederlande vor Italien, Ungarn, Großbritannien und Litauen. Absolut gesehen ist Deutschland der größte europäische Gasmarkt, vor Grossbritannien, Italien und Frankreich. Quelle: EUROSTAT (Datenstand 2013, Österreich 2014) 40 % ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 180 % Quelle: EUROGAS (Datenstand 2013, Österreich 2014/15) 160 % 140 % 120 % 100 % 80 % 60 % 40 % 20 % 0% Durchschnitt EU-28 LV AT HU SK CZ DK DE RO FR IT BG HR NL PL ES UK BE IRL PT SE 19 Erdgasspeicherkapazitäten innerhalb der EU-Mitgliedsländer (Speicherkapazität in % des Landesverbrauches) Österreich nimmt bei der Erdgasspeicherung aufgrund geologischer Besonderheiten EU-weit eine Sonderstellung ein. Kaum ein anderes EU-Land verfügt, gemessen am Verbrauch, über so große Speicherkapazitäten wie Österreich. Die österreichische Speicherquote ist rund fünfmal so hoch wie im EU-Durchschnitt. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 29 12 74 12 4 40 21 Reserven in Bill. m3 131 6 15 8 kumulierte Förderung 15 4 47 35 4 41 Ressourcen nicht-konventionell Ressourcen konventionell 17 8 7 42 80 9 45 88 Ressourcen: 638,0 Bill. m3 Reserven: 198,0 Bill. m3 Förderung 2013: 3,4 Bill. m3 Reserven: nachgewiesene, zu heutigen Preisen und mit heutiger Technik wirtschaftlich gewinnbare Energierohstoffmengen. Ressourcen: nachgewiesene, aber derzeit technisch-wirtschaftlich und/oder wirtschaftlich nicht gewinn bare sowie nicht nachgewiesene, aber geologisch mögliche, künftig gewinnbare Energierohstoffmengen. Konventionelles Erdgas: freies Erdgas und Erdölgas in strukturellen und/oder stratigraphischen Fallen. Nicht-konventionelles Erdgas: Schiefergas, Tight Gas, Kohleflözgas (CBM), Aquifergas, Gashydrat. 20 Erdgaspotenzial Allein bei konventionellem Erdgas liegt die an der heutigen Weltjahresförderung gemessene Reichweite der sicheren Reserven bei 58 Jahren. Zählt man die geschätzten zusätzlichen Ressourcen (konventionell und nicht-konventionell) noch dazu, sind es etwa 250 Jahre. Über die Hälfte der weltweiten Erdgasreserven (54 %) sind in nur drei Ländern, Russland, Iran und Katar konzentriert. Die mit Abstand größten Erdgasressourcen (konventionell und nicht-konventionell) werden für Russland ausgewiesen, gefolgt von China, den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada und Australien. Quelle: BGR 41 49 63 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Fernwärme 24 % 912 Einzelofenheizung 13 % Quelle: Statistik Austria 606 Etagen- und Zentralheizung 63 % 477 347 175 226 83 Nah-/Fernwärmeversorgte Wohnungen in 1.000 758 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2014 21 Wohnungen nach der Art der Beheizung (2014) und Entwicklung nah-/fernwärme versorgter Wohnungen 24 % aller Wohnungen in Österreich werden heute mit Nah-/ Fernwärme beheizt. Wegen der Kosten bei der Fernwärme verteilung kommt diese Art der Wärmeversorgung insbesondere in Gebieten mit ausreichend hoher Wärmedichte zur Anwendung, d.h. überwiegend in Ballungszentren. Bei Gebäuden mit 20 und mehr Wohnungen liegt der Nah-/ Fernwärmeanteil bereits bei 52 %, bei Gebäuden mit 10 bis 19 Wohnungen immer noch bei 42 %. Index, 1990=100 340 320 300 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 1990 1995 2000 Nah-/Fernwärmeverkauf 2005 2010 Endenergieverbrauch 22 Energiebedarf der Letztverbraucher (Endenergieverbrauch) und Wärmeverkauf In Österreich war es 2014 deutlich wärmer als im Jahr zuvor, der Heizenergiebedarf sank. Die Heizgradsummen lagen mit 2.669 um 19,2 % tiefer als 2013. Der Neukundenzuwachs konnte den witterungsbedingt niedrigeren Heizenergie bedarf des Jahres 2014 nicht kompensieren. Die von Wärme versorgungsunternehmungen an Endkunden gelieferte Wärmemenge (Nah- und Fernwärme) ging im Jahr 2014 um knapp 8 % zurück. Trotzdem hat sich seit 1990 der Nah-/Fernwärmeverkauf verdreifacht. Quelle: Statistik Austria, FGW ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Quelle: Statistik Austria Haushalte, Landwirtschaft 37 % Produzierender Bereich 14 % Öffentliche und private Dienstleistungen 49 % 23 Nah-/Fernwärmeverkauf nach Sektoren (2014) In Österreich gehen 37 % des Nah- und Fernwärmeverkaufs an Haushalte (einschließlich landwirtschaftlicher Betriebe). 49 % entfallen auf den Sektor öffentliche und private Dienstleistungen – Einrichtungen, die ganz besonderen Wert auf eine zuverlässige Wärmelieferung legen müssen, wie eben Kaufhäuser und Verwaltungen. 14 % des Nah- und Fernwärmeverkaufs gehen an den produzierenden Bereich (Industriekunden). ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Industrielle Abwärme, Geothermie, Sonstige 8 % Kohle 4 % Flüssige mineralische Brennstoffe 7 % Hackschnitzel, Holzabfälle, Rinde 17 % Erdgas 40 % Biogas, Deponiegas, andere Gase 2 % 24 Brennstoffeinsatz für Wärmeerzeugung (2014) 2014 basierte knapp die Hälfte des Brennstoffeinsatzes für die Wärmeerzeugung auf erneuerbaren Energien (Müll, biogene und sonstige Brennstoffe). Unter Berücksichtigung des Erdgaseinsatzes für Wärmeerzeugung wurden 2014 knapp 90 % der Nah- und Fernwärme mittels CO2-neutraler oder CO2-armer Primärenergieträger erzeugt. Die weitere Entwicklung ist jedoch ungewiss. Grund: Der dramatische Wandel auf den internationalen Energiemärkten. Vor allem gasbefeuerte KWK-Anlagen können wegen zu niedriger Strompreise und zu hoher Gaspreise nicht rentabel betrieben werden. Quelle: FGW Müll 22 % ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 GWh 12.738 12.761 9.401 8.951 13.348 13.508 14.508 14.110 14.474 15.131 13.564 11.863 10.043 9.937 10.612 8.316 9.759 9.220 9.567 8.579 Quelle: FGW 73,8% 70,1% 70,1% 75,2% 73,6% 73,1% 69,2% 63,7% 63,2% 63,2% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Nah- und Fernwärmeerzeugung gesamt hievon aus KWK 25 Wärmeerzeugung aus der Kraft-Wärme-Kopplung (absoluter Anteil an der gesamten Wärmeerzeugung) Bedingt durch die schwierige wirtschaftliche Situation der KWK-Anlagen wird statt einer Fernwärmeaufbringung aus hocheffizienter KWK die Fernwärmeerzeugung zunehmend auf reine Heizkessel verlagert. Der KWK-Anteil an der gesamten Nah-/Fernwärmeerzeugung sank von 75 % im Jahr 2008 (dem historischen Höchstwert) auf 63 % im Jahr 2014. ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 km 26 Fernwärme-Netzlängenentwicklung Die Wärmeversorgungsunternehmen betreiben heute ein Netz von rund 5.000 km Länge. Auch in Zukunft werden die Unternehmen in die Verdichtung und den weiteren Ausbau der Flächenversorgung investieren. Die Unternehmen planen zwischen 2015 und 2024 einen jährlichen Zubau an Fernwärmeleitungen zwischen 29 und 72 km. Die durchschnittliche jährliche Zubaurate im Zeitraum 2015 bis 2024 liegt bei 42 km jährlich. Quelle: FGW Prognose ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 DK SE DE PL FI CZ SK AT NL IT FR LT HU LV NO BG EE CH SI HR 6 5 km/1.000 Einw. Quelle: Euroheat & Power (Datenstand 31.12.2013, Österreich 31.12.2014) km 35.000 4 3 2 1 0 DK FI SE EE SK LT LV CZ AT PL SI NO DE NL HU BG CH HR IT FR 27 Fernwärme-Netzlänge und -Netzdichte im internationalen Vergleich Die Netzdichte (Netzlänge je 1.000 Einwohner in km/1.000 Einw.) in Österreich ist mit knapp 0,6 km/1.000 Einwohner etwa dreimal so hoch wie im zentral-/westeuropäischen Raum (CWE: 0,2 km/1.000 Einwohner). ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0% LV DK EE LT PL SE FI CZ SK AT RO BG HU SI DE HR FR IT NL CH NO 28 Marktanteile Fernwärme im internationalen Vergleich (Marktanteile in %, gemessen am jeweiligen Niedertemperatur-Wärmemarkt) Die höchste Marktdurchdringung hält Fernwärme in den baltischen und nordischen Staaten. Der Marktanteil von Fernwärme in Österreich liegt bei 24 % und damit noch deutlich vor jenem von Deutschland. Quelle: Euroheat & Power (Datenstand 2013, Österreich 2014) 70 % ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 GWh 120 110 100 90 Fernkälteabgabe 80 70 60 50 40 30 Quelle: FGW 20 10 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 29 Zukunftsmarkt Fernkälte Insbesondere in den Ballungszentren steigt der Kältebedarf rasant. Fernkälte gilt gegenüber herkömmlichen KlimaGeräten als besonders umweltfreundlich, verursacht weniger CO2-Emissionen und als Primärenergie kommt die Abwärme von Kraftwerken ebenso zum Einsatz wie etwa Biomasse. GWh 1.000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 SE FR FI DE AT IT PL 30 Fernkälte im internationalen Vergleich (Produktion in GWh) Während in den USA und Japan etwa 80 % aller Büroflächen klimatisiert werden, sind es in Europa weniger als 50 %. Aber auch in Österreich (die Fernkälteproduktion lag 2014 bei 107 GWh) sind in den nächsten Jahren weitere Investitionen in Fernkälteanlagen geplant. Mehrere Anlagen sind bereits erfolgreich in Betrieb. Quelle: Euroheat & Power (Datenstand 2013, Österreich 2014) ERDGAS UND FERNWÄRME IN ÖSTERREICH | ZAHLENSPIEGEL 2015 Maßeinheiten und Umrechnung 1 TJ (Terajoule) = 1.000 GJ (Gigajoule) 1 GJ (Gigajoule) = 1.000 MJ (Megajoule) 1 MJ (Megajoule) = 1.000 kJ (Kilojoule) 1 GWh (Gigawattstunde) = 1.000 MWh (Megawattstunden) 1 MWh (Megawattstunde) = 1.000 kWh (Kilowattstunden) 1 TJ = 0,277 GWh = rd. 25.000 m3 Erdgas 1 GWh = 1 m3 3,6 TJ = rd. 90.000 m3 Erdgas = 11,2kWh (lt. E-Control Betriebsstatistik 2015)
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