GZA/PP 8048 Zürich 81. Jahrgang Donnerstag, 17. Dezember 2015 Nr. 51 Sie wollen sauber in das Jahr 2016 starten? Wir helfen gerne. Herrenhemd CHF 3.70 Kleidungsstück CHF 8.90 Wollishofen Oerlikon Seefeld Mutschellenstr. 39 Thurgauerstr. 23 Seefeldstr. 149, Forchstr. 59, Kreuzstr. 26 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Carparkplätze: Engpass programmiert Auf die Eröffnung des FifaMuseums werden an der Alfred-Escher-Strasse Parkplätze zu zwei Carhaltestellen. Weil später geplant ist, die sieben Carparkplätze am Hafen Enge aufzuheben, ist ein Engpass programmiert. Für die prognostizierten jährlichen 250 000 Besucherinnen und Besucher des Fifa-Museums am Tessinerplatz gibts in den nächsten Wochen zwei spezielle Carplätze an der Alfred-Escher-Strasse. Laut der Dienstabteilung Verkehr dürfen die beiden Plätze jedoch von allen Cars benützt werden, aber lediglich zum Ein- und Aussteigenlassen; dafür müssen neun Autoparkplätze weichen (siehe Foto). Laut der Stadt wurde diese Fläche nicht wegen des Fifa-Museums angeordnet, sondern im Zusammenhang mit dem Gestaltungsplan «Hauptsitz Swiss Re». Dieser Gestaltungsplan sieht vor, 157 öffentliche Parkplätze in die Tiefgarage «Mythenschloss» zu verlegen (30 Parkplätze aus der Alfred-Escher-Strasse; 127 Parkplätze vom Hafendamm Enge). Dies bedeutet, dass die sieben Carparkplätze am Hafen Enge aufgehoben werden. Laut der Dienstabteilung Verkehr muss vor der Aufhebung ein Gestaltungsplan vorhanden sein. Dabei sei auch entscheidend, dass Carparkplätze in der Umgebung angeboten werden können. Trotzdem scheint ein Engpass programmiert, denn mehr Carparkplätze wird es künftig sicher nicht geben. «Gröberes Problem» Ein Branchenvertreter lässt verlauten, schon ohne Fifa-Museum sei das Angebot knapp, vor allem in der Reisesaison. Dass die Parkplätze am Hafen Enge abgebaut werden, hört er zum ersten Mal. «Das gibt ein gröberes Problem», so sein spontanes Urteil. Ebenfalls wenig Freude hat eine Anwohnerin. Wegen der künftigen Touristenströme im Wohnquartier sei es mit der Ruhe bald vorbei. (ls.) Foto: Jeannette Gerber Adventsstimmung im Sihltal Der Plan zeigt den Standort der neuen Carplätze. zvg. Diese neun Parkplätze werden umfunktioniert. Foto: ls. Was wäre Adliswil, ja das ganze Sihltal, ohne den lebendigen Adventskalender auf dem Bruggeplatz? Obs regnet oder schneit, ob der Klimawandel die Luft auf 20 Grad heizt oder eisige Kälte herrscht – seit 15 Jahren sorgt das Trio Kamil Krejci (Schauspieler, Autor, Regisseur und Kolumnist), Brigitte Schmidlin (Schauspielerin und Gattin von Kamil Krejci) und Beat Gärtner (Schauspieler) den ganzen Dezember über für eine zauberhafte Adventsstimmung. (zh2.) Reportage auf Seite 7 Baumfällung wegen Sicherheit Ein Grosserfolg am Hauriweg Die Weihnachtsgeschichte Einer der beiden über 120 Jahre alten Mammutbäume am Bleicherweg wurde am Montag gefällt. Er litt an einem schlimmen Nadelpilz und war zum Sicherheitsrisiko geworden. Die Fällung sorgte für viel Aufsehen. Seite 3 Über 100 Kinder nahmen an der 1. Wollishofer Geschenktauschaktion teil. Sie durften eines oder mehrere gebrauchte, aber gut erhaltene Spielsachen mit nach Hause nehmen. Initiantin war Manuela Kohli-Wild. Seite 5 Obwohl dieses Jahr als Premiere auch am 24. Dezember ein «Zürich 2» erscheint, bringen wir die traditionelle Weihnachtsgeschichte (Text: Andy Pearson, Illustration: Claudia Ginocchio) schon in dieser Ausgabe. Seite 9 Täglich frische Bäckerei Konditorei Stefan Winter Brot-Spezialitäten www.beckwinter.ch Torten, Pâtisserie, Konfekt, Take-away Kronenstrasse 10, 8134 Adliswil Tel. 044 710 73 73 Fax 044 710 48 46 Neu: Jeden Montag geöffnet Mo bis Fr, 7 bis 12.45 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr Sa, 7 bis 13 Uhr, So geschlossen 2 Stadt Zürich Nr. 51 17. Dezember 2015 MARKTPLATZ Hochkarätige Unesco-Weihnachtsgala Ein musikalisches Erlebnis der besonderen Art verspricht die Unesco-Gala «Alpenländische Weihnacht» in der Tonhalle. «Das grosse Weihnachtskonzert – die Alpenländische Weihnacht» wurde vor 20 Jahren in der weltbekannten Basilika zu Ottobeuren vor einem begeisterten 4000-köpfigen Publikum uraufgeführt. Seine Einzigartigkeit liegt in der homogenen Verschmelzung von Wort und Musik. Aus einer Vielzahl von Aufzeichnungen wurde ein künstlerisches Konzept erarbeitet, das neben neuen Arrangements für Chor und Blechbläser auch eigene Kompositionen enthält. Die Weihnachtsgala ist mit Christian Wolff als Erzähler, dem Tölzer Knabenchor, dem BlechbläsersextettEnsemble Classique und Eva Deborah Keller als «Meisterin der Tiroler Harfe» hochkarätig besetzt. Während der Tölzer Knabenchor schon seit Jahren zur internationalen Spitze gehört, sorgen in jüngster Zeit auch die Brass-Künstler unter der Leitung von Winfried Roch rund um den Globus für Furore. Und dass der Schauspieler Christian Wolff mit dem Herzen zu sprechen weiss, ist ohnehin bekannt. Dabei wird er von Eva Deborah Kellers einfühlsamen Harfenklängen begleitet. So stehen in der «Alpenländischen Weihnacht» strahlen- Die Tempelstadt Angkor wurde vor über 1200 Jahren errichtet. Der Traum von Angkor Ein Multimediavortrag von Martin Engelmann zeigt Der bekannte Schauspieler Christian Wolff wird als Erzähler von Eva Kambodscha auch aus Deborah Keller an der Harfe begleitet. Fotos: zvg. neuen Perspektiven. de Knabenstimmen im Wechsel mit weihnachtlich getragenen Chor- und Bläsersätzen. Harfenzwischenspiele vermitteln Ruhe und vereinen Musik und Text – Geschichten von Silja Welte, Jörg Zink und Karl Heinrich Waggerl. Christian Wolffs typische Erzählweise, gespeist von feinem Humor ebenso wie von Nachdenklichkeit, spricht jüngere und ältere Generationen gleichermassen an, vermittelt ein tiefes Gefühl von Menschlichkeit und entführt das Publikum in eine Märchenwelt. (pd./mai.) Sonntag, 27. Dezember, 18 Uhr, Tonhalle Zürich (grosser Saal), Claridenstrasse 7. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Eintritte für die «Alpenländische Weihnacht» am 27. Dezember in der Tonhalle. Einfach bis 21. Dezember ein EMail mit Betreffzeile «Unesco Gala» und vollständigem Absender senden an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Unesco Gala» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Der Letzipark macht Schenken einfach Die neue Letzipark-Geschenkkarte in Kreditkarten-Format macht Schenken ganz einfach. Erhältlich an der Center-Information, kann das praktische Weihnachtsgeschenk mit einem Betrag zwischen 20 und 250 Franken aufgeladen werden, und schon kann der glückliche Empfänger mit dem Shoppen in allen Geschäften im Letzipark beginnen. Ein praktisches Geschenk für den Sonntagsverkauf am 20. Dezember oder für das Last Minute Christmas Shopping vom 23. Dezember. Das Zürcher Einkaufszentrum an der Baslerstrasse 50 lässt ANZEIGEN F.: Engelmann Publireportage Prosecco überrascht. Für die Kinder dreht wie gewohnt der Märlizug seine Runden, das Päckli-huus offeriert seinen traditionellen GeGeschenkkarte für Beträge von 20 bis 250 Franken. schenkservice, wie im letzten Jahr am 23. Dezember und im dekorativen Weihnachtsdörfli seine Türen bis um 22 Uhr offen und locken leckere Speisen und ein feines lädt so zum entspannten Last Minute Raclette. (pd.) Christmas Shopping ein. Dazu werden die Kunden mit einem Gläschen www.letzipark.ch Auf den Spuren des Traums von Angkor begibt sich der bekannte Innsbrucker Reisefotograf Martin Engelmann auf eine abenteuerliche Reise durch das asiatische Land. Kaum erkundete Naturschutzgebiete entlang des Mekong mit beeindruckender Artenvielfalt und die Ruinen der einst prächtigen Tempelanlagen von Angkor ziehen ihn in den Bann. Engelmann dokumentiert feinfühlig und kritisch seine Erlebnisse und Begegnungen mit den Menschen, die trotz der grausamen Vergangenheit voller Lebensfreude und Optimismus in die Zukunft blicken. Besonders spektaku- Roman als Anklage «Sie sprachen kein Schweizerdeutsch» von C. C. Siro ist ein Roman über die Zustände im Gastgewerbe. Er ist eine Antwort auf die alljährlichen Klagen allwissender Tourismusexperten, die immer einen Grund suchen, um ihr Versagen zu verbergen. Es ist ein Buch über geizige Wirte, selbsternannte Hoteliers, Möchtegern-Gastronomen und naive Gastarbeiter. Als Hotelangestellter musste S. S. Ciro nicht viel recherchieren. In drei der vier erwähnten Hotels hat der Serbe selbst gearbeitet. (zb.) Kontakt: www.ssciro.ch. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für die Live-Reportage «Kambodscha», am 7. Januar im Volkshaus. Einfach bis 21. Dezember eine E-Mail mit Betreffzeile «Kambodscha» und vollständigem Absender senden an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Kambodscha Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich läre Bilder entstanden zudem aus einem Ultralight-Flugzeug. Sie zeigen Kambodscha aus einer neuen und exklusiven Perspektive. (pd./mai.) Donnerstag, 7. Januar, 19.30 Uhr, Volkshaus (Theatersaal), Stauffacherstrasse 60. Wettbewerb S. S. Ciro porträtiert in «Sie sprachen kein Schweizerdeutsch» wie auch in seinem ersten deutschen Roman «Zürcher Geschnetzeltes» die Schweizer Gesellschaft aus dem Anblick des Untergebenen. Postkarte bis 23.12. (Datum des Poststempels) schreiben an: Lokalinfo AG, Stichwort: Schweizerdeutsch Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Zürich 2 AKTUELL Nr. 51 17. Dezember 2015 3 AUF EIN WORT IN KÜRZE Mehr Arbeitslose Die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich stieg im November von 3,6 auf 3,7 Prozent. Betroffen von höherer Arbeitslosigkeit waren vor allem das Baugewerbe und die Industrie. Neben der jahreszeitlich üblichen Zunahme in gewissen Branchen beeinflussen das momentan eher schwache konjunkturelle Umfeld sowie die Frankenstärke die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Neuer Direktor Der Fachhochschulrat hat Andreas Gerber-Grote zum neuen Direktor Departement Gesundheit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften gewählt. Der studierte Mediziner und Theologe übernimmt die Leitung des ZHAW-Departements auf den 1. Mai . Er tritt die Nachfolge von Peter C. Meyer an, der Ende April in den Ruhestand tritt. Gemeinderat Nicolas Esseiva (SP, Wahlkreis 9), seit 6. Oktober 2012 Mitglied des Gemeinderats, tritt per 31. Dezember aus dieser Behörde zurück. Die beiden nachfolgenden Kandidaten auf der Liste der SP haben das Gemeinderatsmandat abgelehnt, der dritte nachfolgende Kandidat nimmt es an: Mathias Manz (SP, Wahlkreis 9) ist für den Rest der Amtsdauer 2014 bis 2018 gewählt. Sportpreis Mathias Seger erhält den Sportpreis der Stadt Zürich 2015. Der Verteidiger der ZSC Lions hat im Januar seine tausendste Partie in der obersten Schweizer Eishockeyliga bestritten. Er ist langjähriger Captain des Stadtzürcher Teams und erfahrener Spieler der Schweizer Nationalmannschaft. Der Preis «Nachwuchssportlerin des Jahres» geht an die Stabhochspringerin und U20-Europameisterin Angelica Moser vom Leichtathletik-Club Zürich. Märchen Wer schreibt das schönste Weihnachtsmärchen? Die Piccola Commedia dell’ Arte aus Zürich hat einen entsprechenden Wettbewerb ausgeschrieben. Die drei besten Märchen werden prämiert. Sie können bis zum 21. Dezember an folgende Adressen gesendet werden: Piccola Commedia dell’ Arte, Zeltweg 16, 8032 Zürich. Volksschulamt Auf Ende Mai geht der Chef des Volksschulamts, Martin Wendelspiess, in Pension. Der 64-Jährige trat 1977 ins Volksschulamt ein und leitet es seit 1998. In dieser Zeit arbeitete er mit zwei Vorstehern und zwei Vorsteherinnen zusammen: Alfred Gilgen, Ernst Buschor, Regine Aeppli und seit dem Frühling Silvia Steiner. Die Leitung des Volksschulamts wurde ausgeschrieben, das Bewerbungsverfahren läuft. Christina Brändli Man attestiert dem Frühling eine sehr aphrodisierende Wirkung. Die Kleidung nimmt im selben Masse ab wie die Temperaturen zu. Der Mensch zeigt, was er hat und bietet. Perfekte Bedingungen, um sich einer neuen oder alten Liebe zu widmen. Doch für mich ist die beste Zeit, sich zu verlieben, der Winter. Der Winter mit seinen eisigen Winden und leise Um 9 Uhr sind die Twins noch friedlich vereint, ab 10.30 Uhr kreischen die Sägen und stiebt das Sägemehl. Verliebt «Auch wir werden einmal umfallen» Einer der beiden über 120 Jahre alten Mammutbäume am Bleicherweg wurde am Montag gefällt. Er litt an einem schlimmen Nadelpilz und war zum Sicherheitsrisiko geworden. Lisa Maire Um 10.30 Uhr gilt’s ernst:. Der erfahrene Baumkletterer Frédéric Daubin und sein junger Kollege Christian Graf werfen sich ins «Gschtältli», hängen sich die Sägen um wie schwere Colts und lassen sich am Kranseil etwa 40 Meter hoch zur Spitze des kranken Mammutbaums hieven. Nicht lange dauert’s, schwebt schon das erste gekappte Baumstück an der Kette zu Boden, wo der Stamm mit viel Manpower und Spezialgeräten von seinen Ästen befreit und auf die LKW-Ladefläche gelegt wird. Zwei Stunden später ist der ganze Baum Stück für Stück abgetragen, während direkt daneben der Verkehr weiter vorbeidonnerte. «Nein, das war eigentlich kein Problem», versichert Adrian Zellweger von der Wetziker Firma Baum+Garten. «Nur auf die Tramdrähte mussten wir gut aufpassen.» Auf der Ladefläche liegt nun etwa 60 Tonnen Holz, das teils verheizt, teils zu Brettern verarbeitet wird. Das Spektakel vor dem Hochhaus zur Palme zog viele Schaulustige an. Manche staunten, zückten die Handykamera, gingen weiter. Andere blieben länger stehen, fanden das Schauspiel «irgendwie traurig». So auch eine Anwohnerin, die 60 Jahre lang von ihrer Wohnung auf den Baum schauen konnte und heute ihr Pudeli «ein letztes Mal an ihm schnüffeln» liess. Ein anderer Passant sah es prosaischer: «Das ist halt der Kreislauf der Stück für Stück zuerst gen Himmel, dann ohne Astwerk auf die «Bahre». Zügig arbeiten sich die Baumkletterer immer weiter nach unten – bis um 12.30 Uhr nur noch der Strunk des gefallen Riesen übrig bleibt. Fotos: mai. Natur. Auch wir werden mal umfallen», kommentierte er, und noch mal andere freuten sich, dass sie jetzt etwas weniger Nadeln aus dem Rasenstück unter den Bäumen zusammenklauben müssen. Das Wetziker Team hat im Auftrag von Grün Stadt Zürich (GSZ) vor einem Jahr bereits einen Mammutbaum im Rieterpark gefällt, ein weiterer – das Wahrzeichen von Oberrohrdorf (AG) – musste ebenfalls dran glauben, und in Genf gebe es inzwischen praktisch keine Mammutbäume mehr, wissen die Experten. Der heimtückische Pilz grassiert, und es gibt kein Mittel dagegen. Warum der «Zwilling» des gefallenen Riesen bisher vom Pilz verschont blieb, kann sich niemand erklären. «Vielleicht hat er einfach die besseren Gene», lacht GSZ-Sprecher Lukas Handschin. Die Twins waren im ausgehenden 19. Jahrhundert im Garten der Villa zur Palme gepflanzt worden. Die in Kalifornien beheimateten Riesen waren damals typische Modebäume. Sie überdauerten das noble Anwesen, das 1964 dem Bau des Hochhauses geopfert wurde. Dessen Höhe (50 Meter) erreichten die Bäume nie ganz. Doch wer weiss, wie sich der verbliebene Baum entwickelt, jetzt, wo er mehr Platz und Licht hat. KAMILS KOLUMNE «Käi Luscht» – oder köppeln im Bundeshaus Kamil Krejci Flapsigkeiten mag ich nicht. Sie sind meist arrogant, unhöflich und wirken herablassend. Bei pubertierenden Geschöpfen mag es noch angehen, dass sie mit solchen Schnoddrigkeiten um sich werfen, so um Aufmerksamkeit buhlen und, Hunden gleich, ihr Revier markieren. Bei Magistraten wird es etwas schwieriger. Oftmals im Leben hat mancher von uns «käi Luscht». Aus Anstand, Pflichtbewusstsein oder Dankbarkeit ist es jedoch angebracht mit dem Ausdruck «käi Luscht» etwas sparsam und dosiert umzugehen. Man stelle sich bloss vor, die Chefin oder der Chef stellt jemanden ein, und als erste sicht- und hörbare Reaktion schwappt ihr oder ihm ein «käi Luscht» des Angestellten entgegen. Natürlich hat jeder Mensch, Kamil Krejci. zvg. einschliesslich aller Bundesräte, Anrecht auf natürliche und eigensinnige Regungen, sie sollten sich jedoch etwas von denen eines Pubertierenden unterscheiden. Politiker sind uns, dem Volk oder Souverän, unterstellt, sie sollten für uns und für unser Wohl da sein. Grad die Partei besagten «Käi Luscht»-Bundesrats wird nicht müde, dies gebetsmühlenartig zu wiederholen. Wenn nun ein wiedergewählter Bundesrat dem Souverän als Erstes ein dümmliches «käi Luscht» entgegenblafft, fehlt es ihm nicht nur an Anstand und Demut, er ist eigentlich nur daran interessiert aufzufallen und zu provozieren. Ebenso unflätig und dreist ist es, während der Verabschiedungsrede einer Magistratin, stupid irgendwas in seinen Laptop zu köppeln, so wie es ein anderer ungehobelter Volksvertreter demonstrativ getan hat. Ich weiss, eine Parteiparole lautet: In Bern im Parlament verplempert man Zeit. Aber für das Geld, das wir Volk den Volksvertretern bezahlen, sollten wir wenigstens korrektes Benehmen erwarten können. Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe des «Zürich 2». Seine Meinung muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen. fallenden Flocken. Es ist perfekt, um sich an einem Weihnachtsmarkt, angestrahlt von warmen Lichtern und umgeben von würzigen Düften, an den Arm der Begleitung zu schmiegen und sich ganz der Stimmung hinzugeben. Und wer nicht weiss, wo er die passende Begleitung für einen romantischen Weihnachtsmarktbummel findet, kann aus dem übervollen Angebot von Singlebörsen & Co. schöpfen. Es gibt unendlich viele Varianten, sich als Single einen Partner zu angeln. Partnerbörsen, Speed Dating, Flirt Apps, Single-Seiten in Zeitungen, Kontaktinserate, sogar der öffentliche Verkehr hat sich ins Geschäft mit der Liebe eingeklinkt. Haben Sie schon mal vom Single-Schiff gehört? Anderen zu helfen, sich zu verlieben, scheint eine lukrative Einnahmequelle zu sein. Ratgeber, Flirtseminare – und im Web finden sich Aberhunderte von Tipps und Tricks, wie man seinen Traumpartner findet. Von den TV-Astrologen mal ganz abgesehen. Wenn man sich das Überangebot ansieht, müsste man denken, es sei die einfachste Sache der Welt, jemand Passenden zu finden. Vorausgesetzt, man steht sich nicht selbst im Weg. Schon den Mut aufzubringen, sich Hilfe zu suchen, fällt den meisten schwer. Vielleicht liegt es an der Angst, sich im Freundeskreis mit dem Eingeständnis, sich endlich verlieben zu wollen und dazu ein wenig Hilfe zu brauchen, lächerlich zu machen. Oder der Sorge, an den Falschen zu geraten und mit gebrochenem Herzen zu enden. Oder an dem durch das Single-Sein geschrumpften Selbstvertrauen. Oder vielleicht einfach an den zu hohen Ansprüchen an den zukünftigen Partner. Egal, was uns hindert, die Frage ist doch, ob wir uns von der Angst vor eventuellen, nicht vorhersehbaren und womöglich niemals eintretenden Konsequenzen oder von der Meinung anderer so lähmen lassen, dass wir alleine durch den Weihnachtsmarkt schlendern müssen. Playoffs in Sicht Mit einem 6:2-Erfolg gegen den BC Genf konnten sich die Adliswiler Badmintonspieler am Samstagabend etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen und dürfen nun nach Abschluss der Vorrunde wieder von den Playoffs träumen. (e.) ANZEIGEN 4 Stadt Zürich Die Heilsarmee. Nr. 51 17. Dezember 2015 Promis machen Schalterdienst in Sihlpost Foto: zvg. Eine Chance für jeden Von Dienstag bis Mittwoch, 15 bis 23. Dezember, sammelt die Heilsarmee in Zürich. Die Blasmusik, der Topf am Dreibeingestell und der Gesang gehören für viele Menschen zum weihnächtlichen Stadtbild. Den Ertrag der Topfkollekte verwendet die Heilsarmee für soziale Aufgaben in Zürich und nächster Umgebung. Zu verschiedenen Weihnachtsfeiern werden weit über 1000 Personen eingeladen. Dabei erleben sie Wärme durch eine offene Gemeinschaft, aber auch finanzielle Hilfe. Bei der Sozialen Beratungsstelle wird das ganze Jahr hindurch Beratung angeboten und in sozialen Notlagen auch unbürokratische Hilfe. Im «Open Heart» (offenes Herz) an der Luisenstrasse ist die Türe weit offen für Lebensmittelabgaben, im Winter mit Notschlafbetten, durch die Woche hindurch mit einer Quartierarbeit. Die Heilsarmee ist sich bewusst, dass sie nur durch tatkräftige Hilfe der Öffentlichkeit diese «Chance für jeden» umsetzen kann. Die verschiedenen Töpfe stehen vom 15. bis 23. Dezember zwischen 10.30 und 18.30 Uhr an mehreren Orten in der Innenstadt von Zürich und in Oerlikon. (pd.) heilsarmee-zuerich.ch ANZEIGEN VE R M I S C H TE S Nach eineinhalb Jahren im Provisorium steht die modernisierte Sihlpost wieder an ihrem originalen Standort zur Verfügung. An der Wiedereröffnungsfeier versuchten sich Zürcher Promis im Briefestempeln. Schwungvoll im züchtigen Karoröckchen: Dominique Rinderknecht. Lisa Maire Das historische Sihlpostgebäude zwischen Hauptbahnhof und Sihlbrücke ist Teil des emporstrebenden neuen Stadtteils Europaallee. Um das erwartete Kundenaufkommen zu bewältigen, wurde die Sihlpost – neben Lugano 1 die grösste Poststelle der Schweiz – nun komplett modernisiert und auch erweitert: Mit 16 Schaltern (plus 2) und einer Verkaufsfläche von 380 Quadratmetern steht der Kundschaft mehr Platz zur Verfügung. Dafür sei es hinter den Schaltern etwas enger geworden, informierte Andreas Pätzold, Leiter Poststellen und Verkauf, anlässlich des Eröffnungsevents. Zum neuen Angebot gehört ein «MyPost 24»-Automat, wo Briefe und Päckli rund um die Uhr abgeholt werden können. In der Schalterhalle steht weiterhin ein grosses, sogenannt postnahes Artikelsortiment zur Verfügung, wobei fortan auf den vielkritisierten Verkauf von Süssigkeiten verzichtet wird. Mit der Zeit wollte die Post auch beim Eröffnungsanlass gehen: «Früher hätten wir vielleicht Wurst und Bier offeriert», sagte Pätzold. Am letzten Samstagnachmittag nun lud die Post unter dem Motto «Zürcher Origi- Grösser und freundlicher: Die neue Schalterhalle der Sihlpost. Fotos: mai Erweist sich als begabter Millionenlos-Verkäufer: Rolf Hiltl. Foto: zvg. Will nicht reden und stempeln gleichzeitig: Beat Schlatter hochkonzentriert an der Arbeit. Vor seinem Schalter zückten vor allem reifere Semester die Handykamera: Beni Thurnheer. nale arbeiten im Zürcher Original» mit prominenten Schalter-Praktikanten, Post-Engeln mit Lebkuchentablett und einer Fotobox zur Feier. Doch der gelbgewandete Samichlaus, mit dem man sich hier ablichten lassen konnte, schien etwas unterbeschäftigt: Die Kamerabewehrten unter den zahlreichen Schalterkunden wollten lieber einen Schnappschuss oder ein Selfie mit den Promis ihrer Wahl: Ob Jetsetterin Irina Beller, Ex-Bachelor Vujo Gavric, Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht, Komiker Beat Schlatter, Vegikönig Rolf Hiltl oder Beni «National» Thurnheer – alle hatten sie die Hände voll zu tun mit Autogrammkartenschreiben, Briefeabstempeln und Millionenloseverkaufen – oder eben mit hübsch Lächeln für die Kamera. Ihre Gage für den 2- bis 3-stündigen Werbegag stiften die Sihlpost-«Auszubildenden» dem in Zürich ansässigen Hilfswerk Ropka. «Hier ist zu wenig Platz für sexy Posen»: Irina Beller. Auch bei jungen Männern begehrt: Ein Autogramm von Vujo Gavric. Zürich 2 AKTUELL Nr. 51 17. Dezember 2015 5 Fotos: Heinz Schluep Hafenkran – das Buch An der Buchvernissage von «Hafenkran» (jetzt im Handel) im Hotel Storchen: Künstler Jan Morgenthaler, Martin Senn und Verleger Jürg Zimmerli. Auch alt Stadträtin Ruth Genner holte sich ein signiertes Exemplar. Sie freute sich sichtlich darüber. (hps.) ANZEIGEN Über 100 Kinder kamen dank der 1. Wollishofer Geschenktauschaktion zu neuem Spielzeug. F. : Désirée La Roche Grossandrang an 1. Geschenktauschaktion «Wir haben mit der 1. Wollishofer Geschenktauschaktion etwas Quartierübergreifendes in Bewegung gesetzt, es war viel Esprit spürbar», freut sich die Initiantin Manuela Kohli-Wild. Sie ist Sozialdiakonin der reformierten Kirche Wollishofen und hat die Sammlung der Spielsachen und die Tauschbörse am Mittwoch vor einer Woche im Zentrum Hauri- weg mitorganisiert. Über 100 Kinder nahmen daran teil und konnten eines oder mehrere gebrauchte, aber gut erhaltene Spielsachen nach Hause nehmen. Der Clou: Wer im Vorfeld zwei oder mehr Spielsachen an die Sammelstellen brachte, bekam dafür einen Gutschein und damit im Hauriweg mindestens eine Spielsache. Das kam total an bei den Kindern. Beteiligt an der erfolgreichen Premiere waren: Young Caritas, reformierte und katholische Kirche, EMK, GZ Wollishofen, Lesegesellschaft Wollishofen, Alterszentrum Kalchbühl, Städtische Soziale Dienste. Bis Ende Januar wird – nach einer Feedbackrunde – entschieden, ob es 2016 eine Wiederholung gibt. Zumindest aus Kindersicht wäre das sicher toll. (ls.) 6 Stadt Zürich Nr. 51 17. Dezember 2015 Spital Triemli: «Turm» wird saniert Die Massnahmen zur Instandhaltung «Turm» des Stadtspitals Triemli werden ab Januar in Angriff genommen. Für die erste Etappe hat der Stadtrat gebundene Ausgaben von 24,7 Millionen Franken bewilligt. Der Turm soll so instand gehalten werden, dass er sicherheitstechnisch dem geforderten gesetzlichen Standard entspricht und für weitere 15 Jahre für medizinische Ambulatorien und Büros genutzt werden kann. Die erste Etappe beinhaltet Massnahmen, die für die Aufrechterhaltung des Betriebs schnell umgesetzt werden müssen, wie die Instandhaltungsmassnahmen im Eingangsbereich und Brandschutzmassnahmen. Die erste Etappe dauert bis Dezember 2017. In einer zweiten Etappe sind Massnahmen geplant, die für den Erhalt der Gebäudesicherheit und die Sicherstellung der Gebrauchstauglichkeit für 15 weitere Jahre notwendig sind. (pd.) AKTUELL Keine Probleme wegen Fahrplanwechsel Der neue Fahrplan lief am Sonntag erfolgreich an. Auch die Pendler zeigten am Montag keine Mühe mit den grossen Veränderungen im Grossraum Zürich. An gewisse Neuerungen müssen sie sich allerdings zuerst gewöhnen. Pia Meier «Die Inbetriebnahme des neuen Fahrplans verlief auch am ersten Werktag ohne nennenswerte Probleme», teilte die SBB am Montag mit. Insgesamt hat das Bundesunternehmen das Angebot im Fernverkehr um 660 000 Zugkilometer oder rund ein Prozent ausgebaut, im Regionalverkehr gar um 2,7 Millionen oder 3,3 Prozent. Rund 350 Kundenbetreuerinnen und Betreuer waren an den Erlebte am Sonntag Premiere im Fernverkehr: die Letzigrabenbrücke. Sie Foto: ls. ist mit 1156 Metern die längste Bahnbrücke der Schweiz. Bahnhöfen in der ganzen Schweiz am Montag im Einsatz. Zudem informierte die SBB laufend mit Flyern und Durchsagen. Keine Hektik Vor allem im Grossraum Zürich mussten sich die vielen Pendler auf andere Abfahrtszeiten, andere Verbindungen oder ein neues Perron umstellen. Das bereitete ihnen aber offensichtlich keine grosse Mühe. Jedenfalls herrschte im Hauptbahnhof Zürich keine grössere Hektik als sonst. Die SBB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hatten eher wenig zu tun oder mussten mehr allgemeine Fragen beantworten. Auch die Züge hatten keine grösseren Verspätungen, wie die SBB festhielt. Im Bahnhof Oerlikon, wo erstmals alle acht Gleise in Betrieb waren, lief ebenfalls alles rund, so die SBB. Durch den Bahnhof Oerlikon führten bisher rund 800 Züge, wovon 600 gehalten haben. Mit dem Fahrplanwechsel halten dort nun täglich rund 70 Züge mehr. «Insgesamt fahren rund 300 Züge mehr durch Oerlikon», hält die SBB fest. Allerdings ist der Bahnhof nach wie vor ein Bauplatz, denn die Unterführungen werden erst im 2016 fertig sein. Mit dem Fahrplanwechsel erhalten auch die Wipkinger wieder eine Verbindung zum Flughafen. Noch nicht umgestellt haben die Pendler allerdings auf Neuerungen wie die neue S-Bahn-Linie 21 zwischen Regensdorf und HB. Dieser Zug soll werktags die häufig überfüllte S6 entlasten. Am Montagmorgen aber war die S21 fast leer. Es gab viele freie Sitzplätze, während die S6 wie gewohnt überfüllt war. CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK Publireportage Mit Pensionskassengeld zum Eigenheim Beträchtlich ist der Betrag, der sich über die Jahre als Freizügigkeitsleistung auf dem Pensionskassenkonto kumuliert. Die Möglichkeit, dieses Guthaben einzusetzen, um den Traum vom Eigenheim auch ohne gross angespartes Vermögen zu realisieren, ist interessant, aber nicht risikofrei. Wer sein Pensionskassenvermögen für den Erwerb oder zur Amortisation eines selbst genutzten Eigenheims verwenden will, hat die Wahl: Er kann es beziehen oder verpfänden. Zum Erwerb von selbstbewohntem Wohneigentum werden eigene Mittel von 20 Prozent des Kaufpreises benötigt. Davon darf maximal die Hälfte aus dem Guthaben der 2. Säule stammen. Zusätzlich können Guthaben aus Vorsorgekonten der 3. Säule vollumfänglich eingesetzt werden. Abwägen und absichern Beim Vorbezug nimmt man das Kapital aus der Pensionskasse und schlägt es zum Eigenkapital. Dadurch reduziert sich die Hypothek und die Zinsbelastung fällt tiefer aus. Doch kein Vorteil ohne Nebenwirkungen: Einerseits wird der Betrag umgehend durch Bund und Kanton besteuert Bei der Verpfändung wird das Guthaben aus der Pensionskasse als Garantie für die Hypothek betrachtet. Das Freizügigkeitskapital wird dabei lediglich an die Bank verpfändet und verbleibt in der Pensionskasse. Die Versicherungsleistungen werden dabei nicht gekürzt, können jedoch bei einer Pfandverwertung an die Bank verloren gehen. Dem möglichen Risiko, durch eine unfallbedingte Erwerbsunfähigkeit die Bedingungen des Hypothekarvertrags nicht mehr einhalten zu können, ist mit einer Invaliditätsversicherung vorzubeugen. Foto: zvg. Publireportage Rolf Häusler ist Individualkundenberater bei der Clientis Zürcher Regionalbank in Zürich. Foto: zvg. und andererseits die Alters- und Risikoleistung reduziert. Wird diese Leistungskürzung nicht durch eine private Lebensversicherung ausgeglichen, entsteht eine Vorsorgelücke. Zudem steht bei einem Verkauf des Eigenheims das vorbezogene Geld nicht zur freien Verfügung, sondern muss wieder in die Vorsorgeeinrichtung einbezahlt werden. Im Scheidungsfall wird auch ein während der Ehe getätigter Vorbezug geteilt. Mit Sicherheit gut beraten Die Finanzierungsmöglichkeit eines Eigenheims unter Einbezug des Vorsorgekapitals ist interessant. Zu einer nachhaltigen Lösung gehört neben der auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichteten Risikoabdeckung auch die Schliessung möglicher Vorsorgelücken. Lassen Sie sich deshalb vom Finanzierungsfachmann beraten. (pd.) Clientis Zürcher Regionalbank Goethestrasse 18 8001 Zürich Telefon 044 250 64 00 www.zrb.clientis.ch Neuer Flamant-Concept-Store Mitte November wurde zur Freude vieler begeisterter Kunden der neue Flamant-Concept-Store eröffnet. Der weihnachtlich dekorierte Shop lädt mit einer grossen Auswahl an Geschenken zum stimmungsvollen X-MasShopping ein. Das umfangreiche Sortiment an Möbeln, Wohntextilien, Teppichen, Wandfarben und Tapeten macht es leicht, ein Einrichtungskonzept mit gediegenem Luxus und viel persönlichem Charme zu entwickeln, das genau so perfekt in ein Loft, in ein Appartement, in ein Chalet oder auch in ein Landhaus passt. Stets wird dabei Wert auf maximale Wohnlichkeit gelegt. Am 19. Dezember lohnt sich ein Besuch doppelt. Um die Besucher auf die Festtage einzustimmen, kann edler Champagner degustiert werden. (pd.) Flamant by Friolet Interiors, Seefeldstrasse 12, 8008 Zürich, oder Sempre by Friolet Home Projects, Klosbachstrasse 137, 8032 Zürich. ANZEIGEN Fein essen zu Hause KLEINANZEIGEN IMMOBILIEN Mahlzeitendienst Wir liefern in der Stadt Zürich und Umgebung, für weitere Infos und die aktuellen Menüpläne: 044 271 55 66 www.gourmet-domizil.ch KLEINANZEIGEN Wohnungen Zwischen Kreuz- und Hottingerplatz sind 2 Parkplätze zu vermieten. 079 473 15 23 Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Zürich 2 AKTUELL Im Lauf der letzten vier Jahre ist das Jugi Wollishofen ein wichtiger Treffpunkt im Quartier geworden. Jeweils 40 bis 50 Jugendliche pro Abend nutzen das Angebot. Ein Besuch an der Christmas-Party vom Freitag, wo sogar 80 Personen anwesend waren. Fotos: Jeannette Gerber Die 15-jährige Erfolgsstory des Adliswiler Adventskalenders Der lebende Weihnachtskalender in Adliswil ist Kult – oder mit Kamil Krejcis Worten: «Tradition isch Tradition.» Jeannette Gerber ANZEIGEN 17. Dezember 2015 7 Christmas-Party im Jugi Wollishofen mit viel Volk Brigitte Schmidlin und Beat Gärtner. Kamil Krejci fehlt heute leider krankheitshalber. Alle Jahre wieder – und das bereits zum fünfzehnten Mal – werden auf dem Bruggeplatz, organisiert vom «statttheater», Weihnachtsgeschichten in der dafür aufgebauten Krippe lebendig. Täglich wird in Form von Geschichten für Jung und Alt eine Tür symbolisch geöffnet; mit Geschichten, die abwechselnd von Kamil Krejci (Schauspieler, Autor, Regisseur und Kolumnist), Brigitte Schmidlin (Schauspielerin und Gattin von Kamil Krejci) und Beat Gärtner (Schauspieler) vorgetragen werden. Alle drei sind Mitglieder des «statttheaters». Am vergangenen Samstag hat das Vorlesen der ersten Geschichte der «Engel» Brigitte Schmidlin übernommen. Die Gschichtli stammen allesamt aus den Kinderbüchern «Adventsmümpfeli», «Weihnachtsmümpfeli» und dem soeben erschienenen neuen Weihnachtsbuch «Adventsmümpfeli II» (Bestelladresse am Ende des Texts). Die schweizer- Nr. 51 Marlen Oberholzer, Christian Menzi und Martina Brunner, die «Christmas Songs on Stage»-Gruppe. deutschen Geschichten stammen aus der Feder von Kamil Krejci, illustriert hat sie Brigitte Schmidlin. Die neueste Ausgabe wurde durch drei Geschichten von Beat Gärtner bereichert. Lustig, aber auch frech Es sind lustige, besinnliche, manchmal auch freche kleine Geschichten, die einem feierlich auf den Advent einstimmen, da das frühlingshafte Wetter momentan nicht gerade viel dazu beiträgt. Die Bücher und die entsprechenden CDs kann man vor Ort im Kiosk-Hüsli kaufen oder online bestellen. Es sind Geschichten mit den vielversprechenden Titeln wie: «De listig Uhrmacher», Chrüsimüsi im Fadezeinli» oder eben «Tra- dition isch Tradition». Die Geschichten wurden diesen Samstag mit den Weihnachtsliedern der Gruppe «Christmas Songs on Stage» (Marlen Oberholzer, Christian Menzi und Martina Brunner) untermalt. Man konnte aus dem klangvollen Gesang heraushören, dass die Drei eine professionelle Ausbildung genossen haben, und zwar an der SAMTS Musical & Theatre School in Adliswil. Ein Wermutstropfen jedoch war, dass Kamil Krejci diesen Samstag schwer erkältet im Bett lag und somit beim Vorlesen fehlte. Musikalische Mümpfeli Unterstützt werden die Darbietungen durch die Stadt Adliswil und viele Sponsoren, ohne die diese Tradition keine Zukunft hätte. Weitere musikalische Mümpfeli erwartet die Besucher am Samstag, 19. Dezember, mit dem «Harmonischen Sextett», am Sonntag, 20. Dezember, mit dem Duo Jörg und Simone und am Donnerstag, 24. Dezember, zum feierlichen Abschluss «The Ladybug». Vorgelesen wird jeweils: Montag bis Freitag 17 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und Heiligabend, 24. Dezember, 11 bis 12 Uhr. Bücher und CDs bestellen: www.statttheater.ch/weihnachtskalender. Das Jugi (Jugendraum) Wollishofen im Zentrum St. Franziskus ist seit vier Jahren für OberstufenschülerInnen jeden Freitagabend (ausser in den Schulferien) geöffnet. Das Jugi wird von Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeitern der katholischen Kirche sowie der OJA Wollishofen & Leimbach geleitet. Der Raum wird durchschnittlich von 40 bis 50 Jugendlichen pro Abend besucht. Neben dem Jugi, das mit einer Musikanlage, Bar, einem Töggelikasten und Sofas bestückt ist, gibt es zudem eine neue Küche, die von der Jugendarbeit genutzt werden darf. Die Jugendlichen können sich im Jugi unbeschwert treffen und untereinander austauschen. «Einen solchen Freiraum im Quartier ist besonders im Jugendalter essenziell, da das Zusammensein mit Gleichaltrigen extrem wichtig ist für die Persönlichkeitsentwicklung der Teenager», betonen die Verantwortlichen. Von und für Junge Neben den normalen Treffabenden organisieren die Jugendlichen selber auch immer wieder spezielle Anlässe. Am letzten Freitag fand eine Christmas-Party statt, die von drei 2.-Oberstufenschülern initiiert wurde. Die Jugendlichen trafen sich mehrere Male am Mittwochnachmittag im Jugendladen der OJA mit einer Jugendarbeiterin, um den Anlass vorzubereiten. Sie gestalteten einen Flyer, stellten die Musik zusammen und kauften das Essen und die Getränke Stimmen «Es war toll, dass so viele verschiedene Leute kamen. So lerne ich immer wieder neue Freunde kennen.» Sherry (Organisator) «Man braucht Durchhaltewillen für die Organisation einer Party. Es hat sich aber gelohnt.» Ashenafie (Organisator) «Am Freitag können sich immer alle im Jugi treffen. Manchmal gibt es sogar noch etwas zu essen.» Lilia (3. Sek.) «Ich finde es toll, dass wir Partys organisieren dürfen. Ohne diesen Raum wäre dies nicht möglich.» Nicole (2. Sek.) «Hier trifft man immer coole Leute und es gibt tolle Anlässe.» Tara (2. Sek) Der Partyraum. Fotos: zvg. ein. Die drei Hauptorganisatoren waren kurz vor dem Anlass spürbar nervös und hofften auf eine erfolgreiche Party. Endlich öffneten sich die Türen um 19 Uhr und die ersten Jugendlichen strömten herein. DJane Melinda spielte die ersten Lieder, und der Raum wurde immer voller. Aufgeregt unterhielten sich die Jugendlichen und tauschten die neusten News aus. Dazu tanzten andere miteinander oder benutzten die Küche, wo die Organisatoren Getränke und Pizza servierten. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Es waren über 80 Jugendliche dabei. (eing.) OJA Wollishofen & Leimbach, Albisstrasse 40, 8038 Zürich, Tel. 043 243 11 49, www.oja.ch. Sherry, Ashenafie und Joschka waren die Organisatoren. 8 Zürich 2 Nr. 51 17. Dezember 2015 Zürich 2 WE I H N AC H TS G E S C H I C H TE Nr. 51 17. Dezember 2015 9 Von der Familie, die beinahe das Leben verpasste Text: Andy Pearson Illustration: Claudia Ginocchio Unsere ganz normale Familie Oberhuser zählte sechs Personen. Heide und Jürg Oberhuser bewohnten mit ihren Kindern Michi, Ella, Nino und der 1½-jährigen Emilia ein geräumiges Haus mit Garten in Wollishofen, eine Rarität in Zürich. Die Oberhusers waren eine glückliche Familie, die Eltern hatten gute Jobs, sodass sie sich leisten konnten, was sie sich leisten wollten, und sie leisteten sich eine ganze Menge. Die Oberhusers waren eine sehr aktive Familie. Jedes Familienmitglied besuchte jede Woche diverse Kurse und Veranstaltungen, ihre Zeitpläne platzten aus allen Nähten, sogar Klein-Emilia war mit Krippe, Babyschwimmen und früh-musikalischer Erziehung bereits ausgebucht. An der Kühlschranktür hing eine randvolle Familienagenda, die zeigte, dass für Ungeplantes kein Raum mehr sei. Das ging eine Weile gut, es machte Spass, an vielen Orten gleichzeitig zu sein und eine Menge zu erleben. Einmal pro Woche waren alle zur selben Zeit am selben Ort, und das war am Sonntagmorgen beim Brunch, dann nahmen sie sich richtig Zeit füreinander, jeder erzählte von seinen Erlebnissen, und Klein-Emilia krähte fröhlich. «Ich habe mich am Wochenende vor Weihnachten für einen Snowboardkurs angemeldet», teilte Jürg seiner Familie mit. «Am vierten Advent?», rief Heide empört, «da holen wir doch den Tannenbaum!» – «Dabei können dir doch die Kinder helfen, die haben das letztes Jahr auch bestens gemacht.» Sofort setzte ein Gemaule ein, «Ich habe am Sonntag mit Ulla abgemacht.» – «Ich bin ins Puppentheater eingeladen.» – «Ich habe ein Handballturnier!» Alle redeten durcheinander, und Klein-Emilia krähte lauthals. «Schliesslich verdiene ich das Geld für die Familie!» Zu diesem Argument griff Jürg, wenn ihm nichts anderes mehr einfiel. Jetzt wurde Heide wütend: «Das ist ja wohl das Dümmste, was ich je gehört habe. Und was ist mit meiner Arbeit?» Die fröhliche Stimmung war dahin, jeder verteidigte vehement seinen Punkt, und Klein-Emilia schrie, was das Zeug hielt. Nach kurzer Zeit verschwanden alle vom Tisch und knallten die Türen. Doch solche Probleme waren keine Probleme für Familie Oberhuser. Nach der Devise «Es gibt für alles eine Lösung» regelte es Familie Oberhuser auf ihre Weise. Am vierten Advent sass Heide allein mit Klein-Emilia am Tisch. Sie wartete auf Emilias Götti, der sie für einen Zoobesuch abholen wollte. Heide war auf einer Vernissage verabredet. Den Baum hatten sie im Internet bestellt. «Eigentlich ist der Weihnachtsbaum eh für die Füchse», dachte Heide, «am 25. gehts ab in die Skiferien.» Abends klingelte Heides Handy, das Spital in Chur meldete sich: «Wir müssen Ihnen mitteilen, dass Ihr Mann gerade operiert wird, er hat sich beim Snowboardfahren den Oberschenkelhals gebrochen.» Heide stand da wie vom Donner gerührt. Nachdem die Pflegefachfrau alles nochmals wiederholt hatte, setzte sich Heide erst mal auf den nächsten Stuhl. Auf einmal stand die Mühle still, stattdessen liefen Heides Gedanken heiss: Die Kinder informieren, ich muss nach Chur fahren, dafür muss ich einen Tag freinehmen, Skiferien absagen, für Weihnachten einkaufen, Wagen aus der Werkstatt holen, Winterreifen müssen sofort drauf, und, und, und ... – Sendepause. Heide holte tief Luft, diese Weihnachten würde anders werden, als geplant, und sie sollte recht behalten. Es war Donnerstag, der 24. Ein Krankentransporter brachte Jürg nach Hause. Die Kinder schmückten das Wohnzimmer und richteten dem Vater eine gemütliche Ecke her. Heide war beim Einkauf, es würde Fondue geben. Der Heiligabend kam, am Weihnachtsbaum brannten echte Honigwachskerzen, Heide stellte das Essen auf den Tisch, und der Raum füllte sich mit einem Duftgemisch aus war- mem Käse und Weihnachten. Gerade wollten sie die ersten Brotbrocken eintunken, als es einen lauten Knall gab, gleichzeitig wurde es dunkel. Die Strassenlaternen und sämtliche Weihnachtsbeleuchtungen erloschen. Nino rannte zum Lichtschalter und probierte – nichts. Im ganzen Haus, und wie es aussah, im ganzen Quartier, fiel der Strom aus. «Macht nichts», sagte Jürg, «wir brauchen keinen Strom.» Fröhlich sassen die Oberhusers bei Tisch und nahmen es gemütlich, als Ella auf einmal ein Geräusch hörte, es klang nach einem verzweifelten Gefiepse aus dem Garten. Ella öffnete die Terrassentür und kam mit einem Hundewelpen auf dem Arm zurück. «Na, das ist ja eine Weihnachtsüberraschung!», Heide schaute amüsiert. Die Kinder waren wie elektrisiert, eine kleine Hundedame; wie lange schon wünschten sie sich einen Hund, doch Heide und Jürg hatten das bisher erfolgreich zu verhindern gewusst. «Ein Hund hat in unserem Leben keinen Platz. Ein Hund gehört zur Familie, er ist ein Lebewesen und braucht jeden Tag viel Aufmerksamkeit und Zeit, und von uns hat niemand Zeit!» Die Kinder konnten noch so betteln und das Blaue vom Himmel versprechen, Heide und Jürg waren bisher hart geblieben. «Na, da hat sich wohl der Weihnachtsmann etwas ganz Besonderes für uns ausgedacht.» Jürg war etwas ratlos. Es dauerte keine halbe Stunde, da tauften sie das Hündchen auf den Namen «Christmas». Heide machte Feuer im Kachelofen. Wie gut, dass sie sich entschlossen hatten, den alten Ofen zu reparieren. «Wir müssen Zettel im Quartier aufhängen, sicher wird Christmas vermisst.» An diesem Heiligabend gab es nichts anderes mehr als Christmas, die glücklich zwischen den Kindern hin und her sprang, gierig Brotbröckchen vertilgte und sich auf den Wassernapf stürzte. «Sie scheint schon länger unterwegs zu sein, vielleicht hat sie niemanden», meinte Nino und sprach aus, was alle Kinder hofften. Klein-Emilia kugelte fröhlich mit Christmas auf dem Teppich rum, als diese plötzlich aufsprang, zur Tür rannte und daran kratzte. «Seht ihr, nun ist sie satt und will wieder raus. Seid so gut, und öffnet die Tür», sagte Jürg. Schweren Herzens begleiteten die Kinder Christmas auf die Terrasse, die lief schnurstracks zum nächsten Busch, machte ihr Geschäftchen und rannte anschliessend fröhlich wedelnd wieder auf die Kinder zu. «Sie ist sogar schon stubenrein!», riefen alle begeistert. Es half nichts, am nächsten Morgen setzten sie sich hin und entwarfen einen Flyer. Der Strom lief wieder, also druckten sie 50 Exemplare und hängten sie im Quartier auf. Die nächsten Tage waren die reinste Freude über den neuen Familienzuwachs und die grösste Qual bei dem Gedanken, es könne sich jemand melden, dem Christmas gehöre. An den Weihnachtsmann glaubten die Oberhuser Kinder nicht mehr so direkt, aber nun hofften sie fest, er möge seine Hand im Spiel haben, damit Christmas bleiben dürfe. Das Tierheim hatte über Weihnachten geschlossen, so blieb Christmas für die nächsten Tage bei den Oberhusers. Das war ein fataler Fehler. Auf die Flyer meldete sich niemand, und am Montag gehörte Christmas praktisch fest zur Familie. Am Neujahrstag bissen die Eltern in den sauren Apfel. «Also gut, ein neues Jahr beginnt, und Christmas wird bei uns bleiben ...» Heide musste ihre Rede unterbrechen, weil unter den Kindern in ein lautes Gejubel ausbrach. «Christmas kann bei uns bleiben, unter der Bedingung, dass jeder aus der Familie seinen Wochenplan ändert und ein paar Dinge aufgibt. Jeder von uns muss sich ab jetzt um Christmas kümmern.» Heide hatte mit längeren Diskussionen gerechnet, wer was aufgeben würde, aber zu ihrem Erstaunen wussten die Kinder bereits, auf was sie gut verzichten konnten. Es war wieder Weihnachten. Ein Skiurlaub stand nicht zur Debatte. Alle, inklusive Christmas, hatten im Wald den Weihnachtsbaum geholt. Christmas war nun schon ein ganzes Jahr bei den Oberhusers, und es hatte sich einiges geändert: Die Familienagenda zeigte viele weisse Flecken, die Kinder gingen lieber mit Christmas spazieren, als dauernd sonst wo auf Achse zu sein. Beim Familienbrunch erzählten sie sich viele lustige Dinge, die sie im Lauf der Woche mit Christmas erlebt hatten, oft luden sie Freunde ein, die sie alle ganz schrecklich um Christmas beneideten. Heide und Jürg hätten wetten können, dass sich die anfängliche Euphorie bald legen würde, doch sie irrten sich, Christmas hielt die Kinder gut bei der Stange. Sie lernten, Verantwortung zu übernehmen, und wenn jemand Kummer hatte, kam Christmas, um ihn zu trösten. Am Ende war sich die Familie einig: Wer auch immer es gewesen war, der Christmas ausgerechnet in ihren Garten geschickt hatte, hatte ihnen allen damit ein ganz besonderes Geschenk zu Weihnachten gemacht. Anmerkung der Autorin: Menschen und Tiere gehören zusammen. Seit Tausenden von Jahren ist der Hund der treueste Begleiter des Menschen. Manchmal, wenn das Leben ausser Rand und Band gerät und wir nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht, können uns Tiere wieder zurückholen, auf den Boden der Tatsachen. Allerdings soll diese Geschichte keine romantische Verklärung in Bezug auf die Tierhaltung sein. Tiere im Haushalt bedeuten viel Zeit und Arbeit. Wer diese Zeit nicht hat, kann ihnen nicht gerecht werden und alle werden darunter leiden. Weihnachtsgeschenkidee: Andy Pearson (Text) und Claudia Ginocchio (Bilder) haben ein Kinderbuch, inkl. Hörbuch, veröffentlicht: «Lerngeschichten – Tierische Abenteuer vom Regenwurm, der Schnecke und der Spinne», ISBN 978-3-937995-33-5, für Kinder von 5 bis 8 Jahren, im Buchhandel erhältlich. www. lerngeschichten.com. 10 Zürich 2 Nr. 51 17. Dezember 2015 Stadt Zürich AU TO M O B I L Nr. 51 17. Dezember 2015 11 Lexus RX ist ein SUV mit Ecken und Kanten Der Lexus RX war das erste Hybrid-SUV und ist nach wie vor der Topseller von Toyotas Edeltochter. Die neue Generation ist nun auch von aussen elektrisierend. 238 PS und soll sich mit 8 Litern begnügen. Es stehen fünf Ausstattungsvarianten zur Wahl – für die Schweiz besonders bedeutend wird die Version F-Sport sein, die mit exklusiven Gestaltungsmerkmalen und adaptivem Fahrwerk ausgerüstet ist. Wir fuhren beide Motorisierungen rund um Lissabon, und beide konnten auf ihre Weise überzeugen. Der Turbobenziner im 200t läuft in Kombination mit einer Sechsstufenautomatik geschmeidig und beschleunigt das leer über zwei Tonnen wiegende SUV in 9,5 Sekunden auf Tempo 100. Die Hybridversion 450h ist freilich deutlich schwerer (bis 2275 Kilogramm) und beschleunigt in 7,7 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Beide Modelle sind, wie man es von Lexus kennt, sehr gut schallisoliert – der Benziner im Hybridmodell kann jedoch wegen des stufenlosen CVT-Getriebes zuweilen etwas störend aufheulen. Dave Schneider Es läuft bei Lexus. In Europa und auch in der Schweiz zwar auf bescheidenem Niveau, aber es geht vorwärts. Global wird die Toyota-Tochter das Jahr mit einem Plus von etwa 10 Prozent und über 600 000 verkauften Einheiten abschliessen; in Europa werden es immerhin über 60 000 Fahrzeuge und ein Zuwachs von geschätzten 23 Prozent sein. Die Schweiz trägt dazu allerdings nicht allzu viel bei: 2014 verkaufte Lexus hierzulande 853 Autos, dieses Jahr sollen es über 1000 werden, bis 2020 peilen die von Emil Frey importierten Japaner 2000 Einheiten jährlich an. Jeder dritte der weltweit verkauften Lexus ist ein RX – seit seiner Einführung 1998 (in Europa ab 2000) wurden über 2,2 Millionen des SUV verkauft. Der Topseller erhielt allerdings vom neuen, aufregend gestalteten NX eine starke Konkurrenz. Nun wurde diese neue Designsprache auch auf den RX übertragen. Kein sportlicher Kurvenkünstler Ein Hauch von Origami-Kunst: Der neue Lexus RX ragt mit seinem Design aus der SUV-Masse heraus. Foto: zvg. Schöner Innenraum Ein riesiger, chromumrandeter Grill in Sanduhrform ist das dominanteste Element dieser neuen Gestaltungssprache. Er geht über in eine stark modellierte Motorhaube, daneben sind flache LED-Scheinwerfer mit einem markanten Tagfahrlicht-Lidstrich. Die Karosserie des neuen RX ist etwas weniger zerklüftet geformt als beim NX, wirkt aber mit den markanten Sicken, den konvexen und konkaven Partien und den Zickzackformen recht verspielt. Komplett eigenständig ist die über die C-Säulen bis zur Heckklappe gezogene Fens- terlinie. Der Innenraum ist eine Augenweide. Der Wählhebel für die Automatik hat endlich einen eleganten Platz, wenn auch noch mit althergebrachter Kulisse, die verbauten Materialien – Leder, Aluminium, Kunststoffe, Hölzer – sind gewohnt hochwertig, die Verarbeitung wirkt detailverliebt und solide. Auch das Bedienteil für die Klimaanlage wirkt nun einigermassen modern und nicht mehr, als würde es aus den 80er-Jahren stammen. Über allem ragt ein riesiger Bildschirm, der nach wie vor von einer Art Computer-Maus bedient wird. Das ist Geschmackssache – wir sind von diesem Prinzip nach wie vor keine Fans, weil es zu viel Aufmerksamkeit vom Fahrer erfordert. Hybridantrieb ist gefragt Die Antriebspalette in Europa ist sehr überschaubar: Ein Grossteil der Fahrzeuge wird mit dem bewährten Hybridantrieb ausgestattet sein, ein kleinerer Teil der Kundschaft wird den 2-Liter-4-Zylinder-Turbobenziner wählen, der hierzulande ausschliesslich mit Allrad angeboten wird; Lexus Schweiz rechnet mit lediglich zehn Prozent dieser Variante. Ausserhalb Westeuropas gibt es zudem die Version RX 350 mit 3,5Liter-V6-Benziner, ein Diesel fehlt weiterhin. Das Hybridmodell RX 450h wird von einer Kombination aus 3,5-Liter-V6-Benziner und zwei Elektromotoren über alle vier Räder angetrieben. Die Systemleistung wurde auf 313 PS gesteigert, der Normverbrauch gemäss NEFZ leicht auf 5,3 Liter pro 100 Kilometer gesenkt (122 Gramm CO2 pro Kilometer). In der Realität wird es klar mehr sein. Das reine Benzinmodell 200t leistet Das Fahrwerk ist ebenfalls typisch Lexus: grundsätzlich betont komfortabel, in letzter Zeit jedoch gemixt mit einem Schuss sportlicher Straffheit. Erstmals hat der RX aktive Stabilisatoren, die Wankbewegungen reduzieren. Ein Kurvenkünstler ist das SUV dennoch nicht, doch das muss ein solches Fahrzeug ja auch nicht sein. Aufgefallen sind uns ausserdem das gute Platzangebot im Fond, die enorm hohe Ladekante des ordentlich grossen Kofferraums (539 bis 1612 Liter) und die leider nicht ebene Ladefläche, die nach dem (sehr langsamen) elektrischen Umklappen der Rücksitze entsteht. Die ebenfalls elektrisch betätigte Heckklappe soll automatisch öffnen, wenn man mit der Hand vor dem Logo wedelt, was bei unseren Versuchen jedoch nicht funktionierte. Der neue Lexus RX kommt im Januar auf den Markt und kostet ab 62 600 (200t) respektive 69 900 Franken (450h). Dickes Ding: Audi erfindet sein Premium-SUV Q7 neu Lenker in ihrer hohen Sitzposition reichlicher als andernorts. Das Bedienungskonzept hat aber teilweise seine Tücken und braucht etwas Zeit, bis es wirklich vertraut ist. Serienmässig eingebaut sind beispielsweise die Warnung vor drohenden Kollisionen mit andern Fahrzeugen oder Fussgängern, die im automatisch eingeleiteten Bremsprozess mündet, ein einstellbarer Geschwindigkeitsbegrenzer oder die Pausenempfehlung. Der Q7 hat massiv abgespeckt und trotzdem zugelegt. Das Raum- und Platzangebot bleibt ungeachtet der bescheideneren Aussenmasse in dieser Klasse das Mass aller Dinge. Peter Lattmann Das Motorenangebot der zweiten Generation des Q7 beschränkt sich nämlich zunächst auf den DreiliterTurbodiesel mit 272 PS und den aufgeladenen Dreiliter-Benziner mit 333 PS. Wer etwas geduldiger ist und seine Finanzkraft vorerst anderweitig unter Beweis stellen will, kann auf die Dieselvariante mit 218 PS oder auf die Dieselhybridversion (e-tron) mit 373 PS warten. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Trotz jüngsten Zweifeln bleibt der starke Turbodiesel die schärfste Waffe im direkten Vergleich mit den wichtigsten deutschen Konkurrenten, dem BMW X5, dem Mercedes-Benz GLE oder gar dem viel teureren Porsche Cayenne. Dass sich die VW-Nobelmarken auf höchster Ebene duellieren dürfen, ist nicht neu. Sie machen das auch bei den 24 Stunden von Le Mans und den übrigen Läufen der Basispreis 82 900 Franken 300 Kilogramm leichter ist der Q7 der zweiten Generation. Langstrecken-Weltmeisterschaft, die Porsche erstmals wieder für sich entschieden hat. Bei den Premium Sports Utility Vehicles – eine klare markenübergreifende deutsche Definition lässt weiter auf sich warten – sieht die Sache anders aus. Mindestens im Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis hat Audi die Nase vorne. Der Q7 3.0 TDI mit Quattro-Antrieb und Acht-Gang-Tiptronic garantiert mit einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmetern neben überzeugenden Fahrleistungen auch überdurchschnittliche Verbrauchswerte. Wer weniger als 10 Liter Diesel verbraucht für 100 Kilometer, darf sich jedenfalls vorne Fotos: zvg. schätzen. Der hohe Konsum stört deshalb nicht, weil die Konkurrenz in diesem Bereich keineswegs zurückhaltender ans Werk geht. Das ungeachtet der dank Leichtbau eingesparten 300 Kilogramm immer noch zwei Tonnen schwere SUV hat gewaltige Kraftreserven, lässt sich aus dem Stand in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen, beeindruckt fast noch mehr mit einem limousinenähnlichen Komfort und unterscheidet sich damit deutlich vom Vorgänger. Dank der enormen Ladekapazität und der Variabilität sind viele Verwendungszwecke möglich. Vier oder auch fünf Erwachsene haben dabei keine Platzangst zu befürchten, bei Bedarf wird der wuchtige Audi gegen einen weiteren Aufpreis auch als Siebenplätzer ausgeliefert. Überragend in seiner Klasse ist der Gepäckraum. Das Ladevolumen kann durch das Umklappen der Rückbank von 890 auf rekordverdächtige 2075 Liter erhöht werden. Für den Transport in den Kindergarten oder andere Termine in der Stadt ist er aber trotz der bescheideneren Proportionen immer noch zu gross. 505 Zentimeter in der Länge und 197 in der Breite finden auch mit den modernsten Parkassistenten nicht überall Platz. Willkommene Unterstützung von der Technik erhalten die nur in solchen Situationen wirklich geforderten Ans Portemonnaie geht es dagegen mit den in den Paketen Parken, Stadt, Tour, Sport und Informationen gebündelten Optionen, zu denen weitergehende Sicherheits-, Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungssysteme gehören. Zum Basispreis von 82 900 Franken, von dem in der Schweiz ein sich verändernder Premiumbonus abgezogen werden kann, sind auf diese Art schnell einmal 40 000 Franken zusätzlich ausgegeben. Das Studium der Preisliste ist deshalb fast so spannend wie die erste Ausfahrt mit dem Audi Q7. Der Sinn eines Premium-SUV mit Allradantrieb und Dreilitermotor kann hinterfragt werden. Die Faszination ist aber ungebrochen, und Audi hat den Vorteil, dass der Q7 als harmonische Erscheinung und nicht als Trutzburg daherkommt. 12 Zürich 2 Nr. 51 17. Dezember 2015 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Fast wie Zwillinge: Die beiden grossen Damen der Kochkunst und der Mode, Irma Dütsch und Christa de Carouge (r.). Die Schweiz in einem Kochbuch Rezepte widmen Die «beste Kösich typisch heichin der mischen ProdukSchweiz», Irma ten und traditioDütsch, hat ein nellen Schweizer neues Buch lanSpeisen. Tatkräfciert. Bei der tig unterstützt Vernissage und bei der Buchgeeinladendem staltung wurde Brunch hoch die Sterneköchin über Zürichs Dächern der Bahn- Hans-Jörg Dütsch (Mitte) mit René dabei von Mann und Tochter. hofstrasse im R. Kamber und Urs Leber (r.). Die grosse ModeRooftop-Restaurant über der Modissa traf eine illust- schöpferin Christa de Carouge und re Gästeschar zusammen. Drunter Irma Dütsch (natürlich in «Christa de auch zahlreiche Mitglieder der «Chaî- Carouge») sind seit 30 Jahren befreundet. Manche halten sie für Zwilne des Rôtisseurs». «Ma Suisse» aus dem Thuner Ver- linge. Neulich habe man sie auf eilag Werd & Weber ist eine Hommage nem Flug als Madame de Carouge an unser Land und eine kulinarische angeredet, erzählte Irma Dütsch laReise durch die Kantone. Über 60 chend. Freundinnen (v.l.): Barbara Ullerich, Elena Hufschmid, Caroline Dütsch Kubik und Christine Hassan. Stadt Zürich Nr. 51 17. Dezember 2015 13 Sport-VIP im Leutschenbach Die Fernsehzuschauer haben gewählt: Stan Wawrinka ist der Schweizer Sport-Liebling des Jahres, Triathletin Daniela Ryf machte das Rennen bei den Frauen. Der Anmarsch der Sportprominenz im Leutschenbach war wiederum gross. Die «Credit Suisse Sports Awards» vereinen stets eine starke Strahlkraft. Und es sei auch immer wieder interessant, die Kolleginnen und Kollegen im langen Abendkleid oder Smoking zu sehen, meinte Kunstturnerin Giulia Steingruber. Nach Langem wieder mal dabei war Tenniscrack und Reiterin Martina Hingis, direkt aus Indien angereist: «In Hyderabad habe ich viele Fans und musste für Hunderte von Selfies herhalten.» Leider reichte es ihr nicht für einen Award, aber gemeinsam mit Roger Federer will sie jetzt nach Olympia-Gold greifen. Stets gut gelaunt gab sich der sportaffine alt Bundesrat Dölf Ogi: «Sport ist die Grundlage für Frieden.» Stark vertreten war die Region Bülach mit den beiden Spitzenathletinnen Nicola Spirig und Sarah Meier. Beide sind bei den «Sports Awards» sozusagen «zu Hause». Stan Wawrinka freut sich: Durch die Gunst des Fernsehpublikums ist er Sportler des Jahres. Aufgetaut: Sarah Meier und ihr Schatz Jan van Berkel. Für Sport und Frieden: Der frühere Bundesrat Adolf Ogi. Stahlhart: Nicola Spirig und ihr Mann Reto Hug. Der Seebacher Radstar Franco Marvulli als Laudator. Bodenhaftung: Schwinger Zweifachvater Chrigu Stucki. Tenniskönigin Martina Hingis liebäugelt mit Olympia. ANZEIGEN Toscana. Wochenweise Villa zu vermieten auf dem Land, mit Panoramasicht über die Maremma, für max. 10 Personen, grosser Pool, Nähe Grossetto Telefon 079 486 41 28 www.poggiodizora.ch Kaufgesuch: BRIEFMARKEN! 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Trotzdem verbirgt er etwas, das spürt Max – eine Ahnung, die ihn ins Grab bringen wird, und zwar buchstäblich … Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Jeden Montag und Mittwoch Hatha Yoga in Wollishofen:: Montag 9.30–11 Uhr im ref. Kirchgemeindehaus, Kilchbergstrasse 21, Mittwoch 18.30–20 und 20.15–21.45 Uhr im Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstrasse 78. Eingang Hauptgebäude hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/ EYU, Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch. Donnerstag, 17. Dezember 19.15 «Uncategorized»: Ein Film von den Machern von «Earthlings». Der amerikanische Dokumentarfilm von Shaun Monson thematisiert die Wechselbeziehung zwischen Tieren, Natur und der Menschheit. Fantastische Bilder, begeisternde Geschichten. Rote Fabrik, Seestrasse 395. Samstag, 19. Dezember 14.00 «Mary Poppins – eine Geschichte auf Rollschuhen»: Zürcher Rollschuh Club und Rollsport Club Adliswil. Sporthalle Fronwald, Fronwaldstrasse 115. In Zürich-Affoltern. 16.30 «Mary Poppins – eine Geschichte auf Rollschuhen»: Zürcher Rollschuh Club und Rollsport Club Adliswil. Sporthalle Fronwald, Fronwaldstrasse 115. In Zürich-Affoltern. 20.30 «Dichtungsring #44»: Poetry Slam – Moderation: Phibi Reichling, Etrit Hasler. Rahmenmusik: DJ Rastapopoulos. Rote Fabrik, Seestr. 395. Sonntag, 20. Dezember 17.00 «Soul Christmas» Benefizkonzert: Mit Valeria Dora (Sopran) und Benjamin Blatter (Flügel). Anschliessend Apéro im Kirchgemeindezentrum St. Franziskus. Alte Kirche Wollishofen, Kilchbergsteig 21. Dienstag, 22. Dezember 18.00–20.00 Abendcafé zum Winter-Lichterfest: Gemütliches Beisammensein. Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45. 19.30 Konzert mit Vera Kaa, Greg Galli und Bettina Dieterle: Apéro ab 18.30 Uhr. Die Wollishofer Sängerin Vera Kaa, der Pianist Greg Galli und die Schauspielerin Bettina Dieterle haben sich zusammengetan und möchten sich mit dem Publikum auf Weihnachten einstimmen. Texte und Lieder von Brecht, Robert Gernhard, Konstantin Wecker, Mani Matter und anderen kritischen Zeitgenossen werden politisch unkorrekt, aber musikalisch korrekt vorgetragen. Verpflegung und Getränke. Weinauslese AG, Alte Landstrasse 4. Nur mit Voranmeldung an [email protected]. Donnerstag, 24. Dezember 17.00 Ökumenische Familienweihnacht: Mit Diakon Uwe Burrichter, Pfarrer Sönke Claussen und dem Kinderchor unter der Leitung von Manuela Crola. Gratis, Kollekte. Kirche Auf der Egg. 17.00 Lichtergarten: Labyrinthbrauch an Heiligabend. Der Wintergarten verwandelt sich in einen Lichtergarten. Labyrinthplatz, Zeughaushof. 22.00 Christnachtfeier: Grossmünster, Zwingliplatz. Zürich-Altstadt. Freitag, 25. Dezember 10.00 Festgottesdienste: Joseph Haydn: NikolaiMesse für Chor, Solisten und Orchester, Franziskus Chor mit Ensemble Francesco. Kirche St. Franziskus, Albisstrasse 5. 10.00 Weihnachtsgottesdienst: Grossmünster, Zwingliplatz. Zürich-Altstadt. 14.30 Weihnachtsmusik: Grossmünster, Zwingliplatz. Zürich-Altstadt. Mittwoch, 6. Januar 10.00 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Sihlcity, Kalanderplatz 5. 15.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. «Schneebären lügen nie». Für Kinder von 4 bis 8 Jahren. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Sihlcity, Kalanderplatz 5. 20.00–22.00 Soirée classique: Türöffnung: 19 Uhr. Chiara Enderle & Veriko Tchumuridze. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz. Tony Parsons, Mit Zorn sie zu strafen. Bastei Lübbe, 2015. KIRCHEN Sichtbare und unsichtbare Macht Wer hat wie viel Macht in der Schweiz? Wer nimmt seinen Einfluss wie wahr? Und welche Rolle spielt dabei das Geld? Ueli Mäder analysiert das Zusammenspiel wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Dynamiken. Er untersucht, wie sich Macht konkret manifestiert und herrschaftlich etabliert. Im Fokus stehen die Mechanismen der Macht, wie sie sich nicht nur bei den grossen Banken und Konzernen aufzeigen lassen, sondern auch im Gewerbe und bei den Gewerkschaften, in Denkfabriken und Netzwerken, in Medien sowie in Politik und Verwaltung. Nebst eigenen Beobachtungen und Datenanalysen führte Ueli Mäder zusammen mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über 200 Gespräche mit «machtkundigen» Fachleuten. Das sind Menschen, die an Schalthebeln der Macht sitzen oder sassen, ebenso wie Leute, die sich forschend mit der Frage befassen, «wer die Schweiz regiert». Ausserdem finden sich in diesem Band Fallstudien von Peter Streckeisen über den Bankenstaat und die Macht des ökonomischen Denkens, von Ganga Jey Aratnam über Rohstoffkonzerne, von Markus Bossert über den Gewerbeverband und von Gian Trepp über die Neuorientierung der Nationalbank. Ueli Mäder (1951) ist Professor für Soziologie an der Universität Basel und der Hochschule für Soziale Arbeit, seine Arbeitsschwerpunkte sind soziale Ungleichheit und Konfliktforschung. Ueli Mäder, macht.ch, Geld und Macht in der Schweiz. Rotpunktverlag, 2015. Reformierte Kirchgemeinde Wollishofen www.kirchewollishofen.ch Samstag, 19. Dezember 9.30 Familientreff am Samstagmorgen (bis 11.30), Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Sonntag, 20. Dezember 10.00 Gottesdienst mit Pfarrer Sönke Claussen, Kollekte: Cevi Regionalverband ZH SH GL Alte Kirche 17.00 «Soul Christmas», Konzert mit Valeria Dora und Benjamin Blatter, Alte Kirche Montag, 21. Dezember 19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Mittwoch, 23. Dezember 19.15 Ökum. Nachtgebet Alte Kirche Donnerstag, 24. Dezember 17.00 Ökumenische Familienweihnacht am Heiligabend mit Pfarrer Sönke Claussen, Kollekte: ½ Kinderspital Betlehem, ½ Heks, in der Kirche Auf der Egg 22.00 Christnachtgottesdienst mit Pfarrer Walter Wickihalder Kollekte: Heks, Alte Kirche Freitag, 25. Dezember 10.00 Weihnachtsgottesdienst mit Pfarrer Sönke Claussen. Offene Sonntagskantorei (ab 9.00 Uhr), Kollekte: Heks, Alte Kirche Pfarrei St. Franziskus www.st-franziskus.ch Donnerstag, 17. Dezember 20.00 Buss- und Versöhnungsfeier Samstag, 19. Dezember ab 17.15 Beichtgelegenheit 18.00 Eucharistiefeier Sonntag, 20. Dezember 9.30 Eucharistiefeier 11.15 Eucharistiefeier 17.30 Santa Messa auf Italienisch Kirche Enge www.kirche-enge.ch Samstag, 19. Dezember 16.00 Kirche Enge: Fiire mit de Chliine, Pfrn. Stina Schwarzenbach und Team Samstag, 19. Dezember 19.30 Kirche Enge: 25 Jahre Kantorei Enge – Konzert Schütz: Weihnachtshistorie Biber: Missa Bruxellensis Capriccio Barockorchester Tickets: www.kantorei.enge.ch Tel. 079 405 34 61 Sonntag, 20. Dezember, 4. Advent 10.30 Gottesdienst in der Kirche Enge, Pfr. Roland Brendle Kollekte: Spendgut Donnerstag, 24. Dezember Heiligabend: 17.00 Vespergottesdienst, ökumenische Familienweihnacht, Pfr. Theo Haupt und Regula Strässle, Kollekte: Kinderhilfe Bethlehem; Kirchenbus Abendfahrplan Rollschuhe im Zentrum. zvg. Rollschuh-Geschichten Am Samstag, 19. Dezember um 14 und um 16.30 Uhr wird in der Sporthalle Fronwald in Zürich-Affoltern «Mary Poppins – eine Geschichte auf Rollschuhen» aufgeführt. Veranstalter sind der Zürcher Rollschuh Club und der Rollsport Club Adliswil. Fronwaldstrasse 115, Zürich-Affoltern. (zh2.) Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.), Tel. 079 660 28 59, E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber (jg.), Gabi Faerber (gf.), Kamil Krejci (kam.), Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice Christen (ch.). Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41 [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich 2 Veranstaltungen & Freizeit «Surround-Sound» am Engemer Weihnachtskonzert Die Kantorei Enge singt an ihrem Jubiläums- und Weihnachtskonzert am kommenden Samstag um 19.30 Uhr festliche Barockmusik. Unter anderem zu geniessen ist zum 25-jährigen Bestehen des Chors die selten zu hörende strahlende «Missa Bruxellensis» von Heinrich Ignaz Franz von Biber, der im 17. Jahrhundert am monumentalen Dom zu Salzburg wirkte. Heinrich Ignaz Franz von Biber pflegte seine Musiker und Sänger in der ganzen Kirche zu verteilen. Auch in der Kirche Enge mit ihren Empo- ren lässt sich dies sehr gut realisieren, und die Kirche erklingt in faszinierendem «Surround-Sound». Die Trompeten spielen sich über 25 Meter Entfernung virtuose Läufe zu … Auftreten wird auch der Trompeter Henry Moderlak, der sich auf das Spiel der originalen Instrumente des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisiert hat. (e.) Last-Minute-Ticket-Reservation: Tel. 079 405 45 61 oder www.kantorei-enge.ch. Abendkasse Kirche Enge ab 18.30 Uhr. Eine musikalische Grösse: der Trompeter Henry Moderlak. Foto: zvg. GEMEINSCHAFTSZENTREN/QUARTIERVEREINE GZ Wollishofen GZ Neubühl GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7 GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25 GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Telefon 043 243 11 37 www.gz-zh.ch, [email protected] GZ am See, Bachstrasse 7 Taiji am See: Sa, 19. Dez., alle von 8.45 bis 9.40 Uhr, Basis 9.45 bis 10.40 Uhr. GZ Neubühl, Erligatterweg 33 Kleinkinder kreativ: Fr, 18. Dez., 14 bis 17 Uhr. Mädchen-Abend: Fr, 18. Dez., 18 bis 21 Uhr. Betriebsferien vom 23. Dez. 2015 bis zum 4. Jan. 2016. Bistro ab So, 3. Jan. 2016, wieder geöffnet. Kinderhaus Entlisberg Butzenstrasse 49, 8038 Zürich Telefon 044 412 89 89 E-Mail [email protected] www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. Tel. 044 412 89 77, [email protected]. Das Cover der Neuerscheinung. GZ Leimbach Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich Telefon 044 482 57 09 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch Mütter-/Väterberatung: Do, 17. Dez., 14 bis 16 Uhr. Offene Krabbelgruppe: Do, 17. Dez., 14.30 bis 16.30 Uhr im Bistro, für Eltern und Kleinkinder. Geschenkidee – Puppenhaus bauen: Do, 17. Dez., 18.30 bis 21 Uhr, für Erwachsene. Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 11.30 Uhr für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung. Anmeldung erbeten an sabine. [email protected]. Offenes Atelier: Fr, 18. Dez., 14 bis 17.30 Uhr, ab Schulalter oder in Begleitung. Vogelhäuschen bauen: Sa, 19. Dez., 10 bis 12.30 und 14 bis 17.30 Uhr für Erwachsene und Kinder ab Schulalter oder in Begleitung. Betriebsferien vom 20. Dez. 2015 bis und mit Mo, 4. Jan. 2016. Quartiertreff Enge Gablerstrasse 20, 8002 Zürich Telefon 044 201 60 64 www.quartiertreff.ch Weihnachtsapéro im Café: Do, 17. Dez., 16.30 Uhr. Treff geschlossen von 19. Dez. 2015 bis 3. Jan. 2016. Am 4. Jan. sind wir wieder für Sie da! Quartierverein Enge www.enge.ch Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz: Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr. QV Wollishofen www.wollishofen-zh.ch Ortsmuseum Wollishofen Widmerstrasse 8, 8038 Zürich Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Geöffnet sonntags 14 bis 16 Uhr, in den Schulferien und an Feiertagen geschlossen. Stille Nacht? Von wegen! zvg. Neu: Das Theaterbuch Manuela Dominguez-Cadisch hat zum 10-jährigen Bestehen der Adliswiler Theatertruppe NI&CO ein reich bebildertes, 158-seitiges Buch herausgegeben. Es ist bestellbar unter [email protected] oder via 076 369 14 17. Eine Besprechung gibt’s im «Zürich 2» vom 24.12. (zh2.) ANZEIGEN Themenabend: Mein Kind gesund, stark und selbstbewusst! Mo, 18. Jan., 19 bis 21.30 Uhr. Anmeldung im Sekretariat Entlisberg. Familientreffpunkt: jeden Mi 14.30 bis 17.30 Uhr. Offener Bereich: geschlossen von 19. Dez. 2015 bis 3. Jan. 2016. Wie sind ab Mo, 4. Jan., wieder für Sie da. Das Sihlcity bietet in der Vorweihnachtszeit eine schöne Mischung aus Besinnlichkeit und wohligem Trubel. Im Sihlcity ist ganz schön was los zur Weihnachtszeit. Bis Ende Dezember warten unzählige Attraktionen auf die kleinen und grossen Besucher. Vom traditionellen Fondue-Chalet über den Weihnachtsbaumverkauf bis zum Konzert von Schlager- und Popstar Ross Antony. Dieser gibt sich für einmal ganz besinnlich im Duett mit einem Opernsänger. Bereits seit Anfang November lädt das traditionelle Chalet auf dem Kalanderplatz zum Fondueplausch ein. Wer lieber Raclette mag, kommt in den hübschen Häuschen des Sihlcity-Weihnachtsmarkts auf seine Kosten. Dort gibt es auch Glühwein und Marroni. Die Kinder dürfen sich auf eine Fahrt mit dem Karussell freuen – oder auf zwei oder drei. Besinnliche Stimmungskanone Für Weihnachtsstimmung sorgt dieses Jahr nicht nur die Dekoration, sondern auch die musikalischen Gäste. Am Sonntag, 20. Dezember, gibt es einen speziellen Ohrenschmaus: Der Schlager- und Popstar Ross Antony (l.) und sein Partner, Opernsänger Paul Reeves. Foto: zvg. Schlager- und Popstar Ross Antony beehrt das Sihlcity zusammen mit dem Opernsänger Paul Reeves. Wenn zwei verschiedene Musikstile so perfekt zusammenfliessen, gibt es nur noch eines zu sagen: Oh du Fröhliche! Christbaum last minute Natürlich gibt es in der Weihnachtszeit im Sihlcity auch alles zu kaufen, was das Herz begehrt. So findet noch bis zum Donnerstag, 24. Dezember, auf dem Utoplatz ein Christbaumverkauf statt. Am 20. Dezember von 10 bis 18 Uhr gibt es zudem einen Sonntagsverkauf. Die erstandenen Geschenke werden beim Päckliservice bequem und kostenlos eingepackt. (pd.) Nr. 51 17. Dezember 2015 15 16 Zürich 2 Nr. 51 17. Dezember 2015 VE R M I S C H TE S Zusammen gestritten und dabei aneinander gewachsen «Heimatland» ist in der Schweizer Filmlandschaft ein Unikum: Hinter dem neuen Kinofilm stehen sage und schreibe zehn junge Regisseurinnen und Regisseure. Viele von ihnen sind in Zürich zu Hause. Filmerin Lisa Blatter und Produzent Ivan Madeo erzählen aus der Geschichte des kontrovers diskutierten, preisgekrönten Kollektivwerks. Lisa Maire In «Heimatland» kommt eine junge Generation zu Wort, die sich um die politische Situation der Schweiz sorgt. Zusammen haben die zehn Filmautorinnen und -autoren aus der Deutschschweiz und der Romandie das Drehbuch entwickelt. Dabei wurden individuelle Handlungsstränge zu einem einzigen, kompakten Spielfilm mit einer klaren Aussage verwoben. «Isolation ist der falsche Weg», lautet diese. Ganz egal, ob es dabei um das Land oder um den Einzelnen geht. Eine politik- und gesellschaftskritische Botschaft, die selbstredend nicht bei allen gut ankommt. Von der Presse sei «Heimatland» fast durchwegs positiv aufgenommen worden, bilanziert Filmproduzent Ivan Madeo. «Aus der Bevölkerung jedoch kamen sehr unterschiedliche Reaktionen – darunter auch derbe Angriffe unterster Schublade.» Empörte Stimmen gabs dabei vor allem wegen der Figur eines xenophoben Innerschweizer Hetzpredigers: Sie sei völlig überzeichnet, hiess der Vorwurf in Mail-Zuschriften.. «Dabei», so stellt Madeo trocken fest, «war der Ton der Mail-Schreiber teilweise schlimmer als derjenige der kritisierten Figur im Film.» Die couragierte Gesellschaftsanalyse, die in «Heimatland» mit starken, Im Film «Heimatland» gibt es nichts zu lachen, beim Rückblick auf das komplexe Drehabenteuer schon: Ivan Madeo und Lisa Blatter in der Küche der Produktionsfirma Contrast Film im Kreis 4. Foto: Lisa Maire düsteren, teils rauschhaften Bildern betrieben wird, hat bereits als Wettbewerbsbeitrag am Filmfestival Locarno für Diskussionen gesorgt. Nach dem Kinostart Mitte November gehts nun weiter mit kontroversen Reaktionen. Den Macherinnen und Machern gefällt das: «Der Film soll eine möglichst breite Diskussion anreissen, das war stets unser Ziel», betont Madeo. Die Reaktionen jeder Couleur zeigen jedenfalls: Das Werk der streitbaren Macherinnen und Macher interessiert und wühlt auf. «Heimatland» sei eindeutig kein bequemer Film, fasst Regisseurin Lisa Blatter zusammen. Drehbuch immer wieder angepasst Die Idee, zehn individuelle Blicke auf die Schweiz zu einem gemeinsamen Film zu verarbeiten, stammt von Michael Krummenacher und Jan Gassmann. Der Schwyzer und der Zürcher studierten beide an der Film- hochschule in München. Von dort, aus der Distanz, beobachteten sie, wie sich ihr Heimatland veränderte, politisch immer mehr nach rechts rutschte. Was ist mit der Schweiz los, wollten sie wissen. Ein Riesenthema mit vielen möglichen Aspekten, das ihnen filmisch nur in einer Gruppe zu bewältigen schien. Viereinhalb Jahre dauerte es von der Idee bis zum Abschluss des Gemeinschaftswerks unter Leitung der beiden Initianten. Als roter Faden vorgegeben war dabei die Frage: Wie geht die Schweiz mit einem Gefühl der katastrophalen Bedrohung – symbolisiert durch die Wolke – um? Das Drehbuch habe dabei laufend neuen politischen Entwicklungen angepasst werden müssen, betont Madeo. Dazu gehörte die Annahme der Minarett- sowie der Masseneinwanderungsinitiative. Mit zehn Autorinnen und Autoren einen Film zu drehen, das ist nicht bloss ein organisatorisches Mammutprojekt. Es sei sogar ein bisher einmaliges Experiment, sagt Madeo. «Wir wussten nicht, ob wir das hinkriegen würden», schaut er zurück. «Es gab ja keine Erfahrungen, auf die wir uns abstützen konnten.» Durch viele Köpfe spukte zudem die Angst vor den zu vielen Köchen, die den Brei verderben. «Für die gemeinsame Arbeit am Film hockten wir jeweils in Klausur in einer Berghütte und stritten», erinnert sich Lisa Blatter. Dabei ging es immer wieder um die Frage, wie viel individuelle Vision einer optisch und emotional einheitlichen Wirkung geopfert werden muss oder darf. Ein stetes Schwanken zwischen Lust und Frust sei das gewesen, berichtet Blatter. Jeder im Team habe mal verärgert angedroht: «Ich bin draussen», oder aber euphorisch gerufen: «Das wird der beste Film ever.» Dass viele der jungen Regisseurinnen und Regisseure unweit voneinander in den Stadtkreisen 4 und 5 wohnen, stellte sich während der gemeinsamen Arbeit am Film als Vorteil heraus. «Am Abend», so lacht Blatter, «trafen wir uns jeweils in unseren WGs oder gingen zusammen einen trinken, um die Streitereien des Tages zu besprechen.» Das sei wichtig für das gegenseitige Verständnis gewesen. «Wir sind aneinander gewachsen.» Berner und Zürcher Filmpreis Einen Leoparden hat «Heimatland» in Locarno nicht erhalten, aber immerhin einen Preis der Jugendjury. Und vor kurzem kamen sowohl der Berner als auch der Zürcher Filmpreis dazu. Im Januar wird das Gemeinschaftswerk nun in Solothurn um den Schweizer Filmpreis konkurrieren. Und wie stehen die Chancen, den Film danach am Sommerkino auf dem Röntgenplatz zu sehen – in der «Heimat» vieler seiner Macher und auch der Verleihfirma Look Now? «Gut möglich, dass das ein Thema wird», lacht Madeo. Und Blatter schwärmt: «Heimatland» Es ist Herbst, und plötzlich steht eine furchteinflössende Wolke über der Schweiz. Ihre Herkunft ist den Experten ein grosses Rätsel, und sie können lediglich feststellen, dass sie, ausgehend von der Innerschweiz, kontinuierlich wächst und sich bald einmal entladen wird. Wie ein Damoklesschwert hängt die schwarze Wolke über dem ganzen Land. Die Menschen reagieren ganz unterschiedlich auf die Warnungen vor dem drohenden, angeblich beispiellosen Sturm. Die einen ignorieren ihn, die anderen verbarrikadieren sich, die Dritten feiern den Weltuntergang. Es kommt zu Stromausfällen und Panikkäufen, ein Vogel stirbt im Käfig, ein anderer fällt tot vom Himmel, Kristallgläser und Schaufensterscheiben klirren, die Versicherungsbranche hyperventiliert, am Fernsehen spricht der (wirkliche) linke Schweiz-Kritiker Jean Ziegler von einer «Wolke der Schande», während im Muotathal einige «Überpatrioten» mit Sturmgewehren gegen Ausländer mobilmachen. Derweil treibt die Panik Tausende an die Grenzen. Denn dort stoppt die Wolke! Doch Brüssel hat bereits Stacheldraht gespannt: Das sichere Ausland bleibt für die flüchtenden Eidgenossen unerreichbar. (mai.) «Dieser Film an einem Open Air, das wäre genial – vor allem, wenns dann am Himmel über der Leinwand auch noch gewittern würde.» «Heimatland» von Lisa Blatter, Gregor Frei, Jan Gassmann (künstlerische Leitung), Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Michael Krummenacher (künstlerische Leitung), Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp, Mike Scheiwiller. Der Film läuft in Zürich derzeit im Kino Riff Raff. Quotes und weitere Infos auf www.heimatland-film.ch. Schweizer Kindheit im Fokus Der Zürcher Limmat-Verlag veröffentlicht als «Zwillingsausgabe» zu seinem Vierzigsten einen Foto- und einen Textband «Kindheit Winterliche Zirkusidylle auf dem in der Schweiz». Foto: Roland Fischer Bauschänzli. Zürichsee-Kalender Der Zürichsee-Kalender des Horgener Fotografen Martin Leuch überzeugt 2016 auch mit zwei Bildern aus der Stadt Zürich. Sie zeigen Seeblau bei der Landiwiese in Wollishofen und eine idyllische Lichterstimmung mit dem Circus Conelli auf dem Bauschänzli. Erhältlich ist der Kalender, der auch Beschreibungen der abgebildeten Orte in Deutsch und Englisch enthält, in den Orell-Füssli-Filialen im Kramhof und am Bellevue sowie über www.zuerichsee-kalender.ch (zh2.) Zürichsee-Kalender, hrsg. von Martin Leuch. Mit Fotos von Martin Leuch und Roland Fischer. ISBN 978-3-9523992-4-8. Wettbewerb «Zürich 2» verlost 5 Exemplare des Zürichsee-Kalenders. Einfach bis Freitag, 18. Dezember, 12 Uhr, ein Mail mit Betreffzeile «Kalender» und vollständiger Adresse senden an: [email protected] «Fotografien von Kindern sind oftmals durchdrungen von einer tiefen Sehnsucht nach einer Zeit, die einmal war und nie mehr wiederkommt», schreibt Peter Pfrunder, Direktor der Fotostiftung Schweiz, in seiner Einleitung zum Fotoband «Kindheit in der Schweiz». Versammelt sind darin 160 eindrückliche, berührende oder auch amüsierende Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen ab 1870 bis in die heutige Zeit. Sie geben Einblick in den realen Alltag, zeigen die Kindheit aber auch als Ort unerfüllter Hoffnungen. Sie erzählen von den Entbehrungen in den Bergen, von den Zwängen der Arbeit, vom Spielen in Hinterhöfen, von Zusammenkünften am Fami- Stahlblau und exklusiv: Alox Limited Edition 2015. Foto: zvg. Victorinox-Messer zu gewinnen Aus dem Fotoband: Martin Glaus, Ausfahrt im Rucksack, 1950. lientisch, von Glücksmomenten in der Natur, von «Halbstarken» oder auch Verding- und Flüchtlingskindern. Erinnerungen Wettbewerb «Zürich 2» verlost je zwei Exemplare der Bände zur Kindheit in der Schweiz. Einfach bis Freitag, 18. 12., 12 Uhr, ein E-Mail mit Betreffzeile «Kindheit Fotografien» respektive «Kindheit Erinnerungen» und Absender schicken an: [email protected]. In der gleichzeitig mit dem Fotoband publizierten Anthologie «Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen» schauen 34 Autorinnen und Autoren zurück auf ihre Kindheit an verschiedenen Orten – von der Zürcher Goldküste bis ins Walliser Bergtal. Der Älteste, Jakob Senn, wurde 1824 in Fischenthal geboren; die Jüngste, Meral Kureyshi, kam 1983 im Kosovo auf die Welt und mit zehn Jahren in die Schweiz. Die Limmat Verlag Texte stammen aus Büchern, die innert 40 Jahren im Limmat Verlag erschienen sind. «Der Reigen beginnt mit Geburt und ersten Erinnerungen, dann gibt der eine dem andern das Stichwort, als sässen die 34 Menschen zusammen, erzählten sich ihre Geschichten, und eine Erzählung ruft die nächste auf», schreibt Erwin Künzli im Vorwort. (mai.) Kindheit in der Schweiz. Fotografien. Hrsg. Peter Pfrunder/Fotostiftung Schweiz. Limmat-Verlag, 2015. 260 Seiten, gebunden. Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen. Hrsg. Erwin Künzli, Patriza Huber, Limmat-Verlag, 2015. 232 Seiten, gebunden. Mit der Alox Limited Edition 2015 legt das Schweizer Familienunternehmen Victorinox drei der beliebtesten Modelle aus der robusten Alox-Linie mit Griffschalen in einem besonderen Farbton auf. Für die Spezialauflage gibt es die Modelle Alox Classic, Cadet Alox und Pioneer Alox mit Griffschalen in exklusivem Stahlblau. Die drei Alox-Modelle sollen künftig in immer wieder neuen Farben aufgelegt werden, wobei jede Edition jeweils auf ein Jahr limitiert wird – mit eingravierter Jahreszahl auf der Rückseite der Taschenmesser. Zu jedem Modell wird zudem ein Zertifikat überreicht. (zb.) Wettbewerb Wer ein Alox-Taschenmesser von Victorinox gewinnen will, schickt bis Freitag, 18. Dezember, 12 Uhr, ein Mail mit Betreffzeile «Victorinox» und vollständiger Adresse an: [email protected]
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