Gartenfibel

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X. Jahreszeiten
1. Gartentipps für Januar, Februar und März
Manche mögen’s heiß – und andere kälter: Einige Staudensamen beispielsweise brauchen eine Kältephase, um anschließend keimen zu können. Dazu gehören beispielsweise die Astilbe, die Christrose, Glockenblume, Phlox oder
auch Eisenhut. Von November bis in den Januar und Februar ist somit die günstige Zeit, um diese Pflanzen zu säen.
Dafür sollten Sie die Saat zunächst in guter Aussaaterde verteilen und die Schale zum Vorquellen an einen hellen
und warmen Ort mit rund 15 bis 28 Grad Celsius stellen. Nach zwei bis vier Wochen sind die Gefäße an einem schattigen, windgeschützten Platz im Garten einzugraben. Zu empfehlen ist hier eine Tiefe von etwa 15 Zentimetern. Mit
einem Netz abgedeckt sind sie auch vor hungrigen Mäusen geschützt, bis die Samen im späten Frühjahr zu keimen
beginnen. Frost ist in der Lage, Pflanzen aus der Erde empor zu drücken – vor allem jene, die noch relativ frisch gepflanzt worden sind. Sobald der Boden aufgetaut und nicht mehr zu nass ist, sollte man daher die Erde vorsichtig
wieder um den Ballen herum andrücken und festigen. Die meisten Kletterpflanzen zeigen sich bis in das späte Frühjahr blattlos. Nutzen Sie diese Zeit, um hinter Kletterpflanzen die Holzgerüste, Rankstäbe oder Mauern, die es nötig
haben, zu streichen und ihnen einen frischen Anstrich zu ermöglichen, ohne dabei die Pflanzen zu schädigen.
Nehmen Sie Ihren Garten gerade in den ersten Jahresmonaten gut unter Beobachtung: An welchen Stellen taut der
Schnee besonders schnell? Wo zeigt sich weniger Eis, wo bleibt es am längsten gefroren? So können Sie herausfinden, wo Ihre empfindlichen Pflanzen am geschütztesten Stehen und welche Plätze optimal für Sensibelchen sind.
Gerade für frühblühende Gehölze wie beispielsweise den Duftschneeball (Virburnum) oder die spätfrostgefährdete
Magnolie sind solche Orte ideal.
Der Liebesperlenstrauch (Callicarpa) hat seinen großen Auftritt vornehmlich in den Wintermonaten, wenn er seine
glänzenden, violettfarbenen Früchte zu präsentieren weiß. Das spektakuläre Gewächs gedeiht prächtig auf saueren,
feuchten Böden, muss aber in starken Wintern und auch vor spätem Frost geschützt werden, da er sonst zurückfriert. Er sollte deshalb ein windgeschütztes Örtchen im Garten bekommen und durch eine Decke aus viel Laub oder
dickem Kompost so frostfrei wie möglich gehalten werden.
Wenn größere Löcher in einer älteren Hecke entstehen, so hat es meist keinen Sinn, diese mit neuen Jungpflanzen
zu schließen. Bedrängt von den älteren Artgenossen können diese sich nicht richtig entwickeln und bekommen zudem oftmals zu wenig Licht. Besser ist es, die Triebe der bestehenden Pflanzen innerhalb der Hecke ein wenig „anzuleiten“. Dafür eignen sich leichte Bambusstäbe, die auf den ersten Blick nicht einmal auffallen. Befestigen Sie
diese Stäbe mit Band oder Blumendraht, der nicht in die Rinde einschneidet und den Baum somit nicht verletzen
kann, locker an den Zweigen. Wenn diese im Frühjahr austreiben und wachsen, bekommen sie direkt die „richtige
Richtung“ und schließen so auf natürliche Art die lästigen Gucklöcher auf natürliche Weise.
2. Der Frühling: Frühlingszeit = Pflanzenzeit
Langsam wird es wieder Zeit, sich Gedanken über Setzen von Zwiebeln, Aussaat und auch Pflanzen zu machen.
Wichtig dabei ist, dass für verschiedene Pflanzen auch unterschiedliche Pflanz – oder Setzzeiten gelten.
Grundsätzlich werden alle wurzelnackten Pflanzen (wurzelnackt = keine Erde an den Wurzeln) in der Ruhephase
gepflanzt! Beste Beispiele sind hier Obstbäume, Heckenpflanzen und Rosen. Die Ruhephase dauert von ca. Mitte
Oktober bis Ende April, je nach Witterung. Innerhalb dieser Zeit wird man höchstens durch gefrorenen Boden am
Pflanzen gehindert. Beispiele: Obst, Heckenpflanzen, Rosen.

Alle Pflanzen (z. B. Stauden, Bodendecker, Gehölze, Obst), die als Topf- oder Containerware (Container = größerer
Topf ) verschickt werden, können das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden. In den Wintermonaten darf natürlich der
Boden nicht gefroren sein, im Sommer muss regelmäßig gegossen werden.
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Unter Ballenware versteht man Pflanzen, die nicht in einem Topf oder Container stecken, sondern einen Erdballen
haben. Sie werden genau wie die wurzelnackten Pflanzen in der Ruhephase von Mitte Oktober bis Ende April, je nach
Witterung, gepflanzt.
Frühblühende Blumenzwiebeln sollten von Mitte September bis Anfang März gesetzt werden, sofern der Boden
nicht gefroren ist. Beachtet werden muss immer die Pflanztiefe. Zu den Frühblühern gehören u. a. die Tulpen, Narzissen, Krokusse, Hyazinthen etc.
Die beste Pflanzzeit für die spätblühenden Blumenzwiebeln geht von Anfang März bis Ende Mai. Einige Sorte sind
spätfrostgefährdet, darum sollte man sich immer an die Pflanzanleitung halten. Spätblüher sind beispielsweise
Dahlien, Gladiolen, Begonien, Lilien, Canna usw.
Bei der Saat kommt es stark darauf an, was man aussäht. Die Zeit der Aussaat können Sie entweder der Packung
oder der Quickinfo bei den einzelnen Saatprodukten entnehmen. Gehölze und Stauden sollte man auch im Frühjahr
setzen, wenn die Zeit der harten Fröste vorbei sind. Wichtig dabei ist: Je kälter es ist, desto mehr Wasser brauchen
die Zöglinge. In jenen Gebieten, in denen die Frühlingswinde den Boden austrocknen oder die Böden besonders
lehmig sind, sollte man mit einer Pflanzung bis April warten.
Bei Gehölzen unterscheiden wir empfindliche und robuste Gehölze. Zu den ersteren gehören beispielsweise Hibiskus, Hortensien, verschiedene Koniferen und Immergrüne, auch Obstbäume wie Aprikose und Pfirsich, die eher aus
wärmeren Gefilden stammen, sind in der Verpflanzphase sehr empfindlich und frostgefährdet. Robuste Gehölze sind
alle weiteren Laubgehölze. Diese können bis zum Austrieb Anfang Mai gepflanzt werden. Übrigens verzögert ein
spätes Pflanzen den Austrieb und macht ein regelmäßiges Wässern dringend erforderlich.
Beeren- und Steinobst sollte eher gepflanzt werden, da sie zu einem frühen Austrieb neigen und oft bereits im April
Blüten und Blätter zeigen. Eine Pflanzung bis Ende März, bei Kernobst bis Mitte April ist hier sinnvoll.
Wurzelnackte Ziergehölze, Obst und Rosen stammen oft aus Kühlhäusern, wo sie auch überwinterten. Diese sogenannte Wurzelware sollte spätestens Mitte Mai gepflanzt werden, zuvor gewässert. Vorsicht: Der Ballen sollte nicht
länger als zwei Stunden gewässert werden. Das gilt übrigens für alle Pflanzen und Gehölze.
3. Im Frühjahr Gartenwege planen und anlegen
Langlebige Gartenwege sind nicht nur eine Frage des Oberflächenmaterials, sondern auch der Planung. Diese beinhaltet außer der Optik auch den optimalen Aufbau des darunter liegenden Schichtmaterials. Für die meisten Gartenwege ist der Einbau einer Tragschicht notwendig, da es sonst allmählich zu Setzungen und Verschiebungen des
Oberflächenbelages kommen kann und so auch gefährliche Stolperfallen oder unschöne Buchtungen entstehen
können.
Pflaster– und Plattenwege
Bei Pflaster- und Plattenwegen kommt es besonders auf einen guten Untergrund an. Auf den gut verdichteten Boden
kommt zunächst eine rund 20 Zentimeter starke Lage Schotter und darauf wiederum eine vier Zentimeter starke
Schicht Pflastersand. Hierauf verlegen Sie den Wegbelag. Um Fugen zu schließen sollte Sand mit ein wenig Wasser
eingeschlämmt, alternativ spezieller Pflastermörtel verwendet werden, der das Aufkeimen von Unkraut deutlich hemmt.
Bei einfachen Betonpflastersteinen zeigt sich häufig eine unschöne Patina. Vorteilhaft ist, dass sie in sehr vielen
Formen erhältlich und einfach zu verlegen sind. Natursteinpflaster besticht durch seine Optik und ist langlebig. Die
Verlegung ist dafür etwas aufwendiger und die Anschaffung kostenträchtig. Pflasterklinker sind ebenfalls teuer,
neigen zu Ablagerungen von Moos und Algen, haben aber eine sehr natürliche Optik, sind pflegeleicht und gut begehbar.
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Während Platten ohne eine seitliche Stütze durchaus stabil liegen, ist ein Randabschluss bei Pflasterwegen zu empfehlen. Hier eignen sich größere Pflastersteine oder auch Kantsteine, die beide in einem Betonbett verlegt werden
sollten.
Kies und Splitt
Bei Kies- und Splittwegen ist der Einbau einer zehn bis 15 Zentimeter dicken Trageschicht aus Schotter oder grobem
Kiessand vorteilhaft. Diese verbessert zum einen den Abschluss von Regenwasser, zudem verhindert sie, dass sich
das Oberflächenmaterial mit dem Boden vermischt und dass zuviel „Unkraut“ durch den Weg kommt. Dies kann man
mit einem zusätzlichen Vlies unterhalb noch unterstützen. Der Wasserdurchlauf ist dennoch gewährleistet, unerwünschte Kräuter jedoch werden nicht durchbrechen können.
Für die Oberfläche ist eine Dicke von etwa fünf Zentimetern Kies oder Splitt ausreichen. Je feiner die Körnung der
Steinchen ist, desto größer ist der Gehkomfort. Soll das Belagmaterial von der Umgebung sauber getrennt bleiben,
empfiehlt es sich zudem, auch hier in Betonbetten verlegte Steine als Randbegrenzung zu nutzen.
Für Kieswege oder jene aus Splitt spricht der Preis und auch die Einfachheit der Verlegung von Wegen, die natürliche
Ausstrahlung. Von Nachteil ist, dass diese Wege schlecht befahrbar sind.
Mulch-Wege
Wege aus Rindenmulch sind die preiswerteste Variante, Wege herzustellen. Sie sind einfach umzusetzen, naturfreundlich und ideal auch für kleinere Wege in den Beeten. Nachteilig ist, dass man sie besser jährlich erneuern
sollte und sie relativ schlecht befahrbar, beispielsweise mit Schubkarren, sind. Für Rindenmulchwege benötigen Sie
keine Tragschicht. Es wird zunächst einfach eine etwa zehn Zentimeter tiefe Rinne ausgehoben, die mit dem Wegbelag ausgefüllt wird. Sollte Sie schwere Lehmböden haben, so sollte die Rinne doppelt so tief ausgehoben und zur
Hälfte mit Kies oder Schotter angefüllt werden, um zu gewährleisten, dass der Mulch nach einem Regen schneller
abtrocknen kann.
4. Der Winter: Wintervorbereitungen
Wie der Temperaturverlauf im Winter sein wird – man weiß es nie so genau und so ist es auf jeden Fall dringlich zu
empfehlen, Abdeckmaterial wie Laub, Reisig oder Vlies zwar bereit zu legen, jedoch mit den Schutzmaßnahmen der
entsprechenden Pflanzen noch zu warten, bis wirklich Dauerfrost angesagt wird. Falls keine größere Regenmengen
zu erwarten sind, sollten Sie hingegen Koniferen und alles was wintergrün ist, durchdringend wässern, um so eine
ausreichende Wasserversorgung dieser Pflanzen zu gewährleisten.
Vor dem Wintereinbruch sollten allerdings grundsätzlich noch einige Arbeiten im Garten erledigt werden. Im Oktober und November können neue Obstgehölze, Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Wildverbissmanschetten
schützen die jungen Bäume vor hungrigen Nagern und Leimringe Obstgehölze vor Ungeziefer.
Stauden und fast alle Lilienarten können bis zum Frostbeginn gepflanzt werden, frühjahrsblühende Zwiebeln, wie
Tulpen und Narzissen, können auch noch in die Erde. Dahlien, Knollenbegonien und andere frostempfindliche Zwiebel- und Knollengewächse vertragen keine Minusgrade und sollten vor dem ersten strengen Frost aus dem Boden
genommen und frostfrei eingelagert werden.
Geranien, Fuchsien und nicht winterharte Kübelpflanzen möchten kühl und hell überwintern. Gegossen wird im Winterquartier nur wenig - die Erde darf nicht völlig austrocknen.
Vom Beet entfernte einjährige Sommerblumen gehören auf den Kompost, soweit sie nicht von Krankheiten befallen
sind. Alternativ – der Tiere zur Liebe: Stehen lassen, denn viele Insekten, Vögel und andere Kleintiere profitieren im
Winter von stehengelassenen Blütenständen, Zweigen und Stielen, finden Nahrung und Unterschlupf.
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Abgefallenes Laub kann unter Gehölzen liegen bleiben, vom Rasen sollte es aber entfernt und kompostiert werden.
Abgeräumte Gemüsebeete braucht der Hobbygärtner nur bei schweren Böden umzugraben, ansonsten reichen eine
Mulchschicht oder Gründüngung. Kranke Gemüsepflanzenteile gehören in den Hausmüll. Petersilie, Schnittlauch
und Feldsalat können vor den ersten Frösten durch Folienhauben geschützt werden.
Dort, wo viele Schnecken auftraten, sollte auf Mulch verzichtet werden, da sich Schnecken darunter gerne verstecken. Schneckeneier, die den Winter im Boden überdauern und aus denen im Frühjahr der Nachwuchs schlüpft,
sollten abgesammelt und vernichtet werden. Man findet die kleinen weißen Eigelege, die zu Dutzenden eng aneinander liegen, bei der Bodenbearbeitung, aber auch geschützt unter Kompostbehältern.
Frostschutz für Stauden
Obwohl Stauden winterharte Gewächse sind, sollten sie vor Frost geschützt werden. Vor allem neu angepflanzte
Stauden benötigen einen Winterschutz. Reisig und Stroh eignen sich zum Abdecken.
Kübelpflanzen überwintern
Wenn sich die ersten Nachtfröste ankündigen, müssen die meisten Kübelpflanzen geschützt oder ins Winterquartier
gebracht werden. Jede Pflanzenart reagiert anders auf die verschiedenen Witterungen des Jahres. Bevor die Pflanzen in die Winterruhe geschickt werden, sollten ihre Bedürfnisse bekannt sein.
Gartenteich winterfest
Rechtzeitig vor dem Winterbeginn sollte der Gartenteich auf den Winter vorbereitet werden. Das Hauptproblem im
Herbst und Winter ist die Zersetzung der organischen Masse im Teich. Sie verbraucht viel Sauerstoff; dieser wird vor
allem unter einer geschlossenen Eisdecke und bei mangelnder Wasserumwälzung knapp.
Frostschutz Pflanzenschutzmittel
Wenn der Garten für die kalte Jahreszeit vorbereitet ist und die Kübelpflanzen im Winterquartier sind, sollten Hobbygärtner auch daran denken, ihre Pflanzenschutzmittel winterfest zu lagern. Pflanzenschutzmittel sind temperaturempfindlich. Sie dürfen weder großer Hitze noch Frost ausgesetzt sein.
5. Der Sommer: Richtiges Wässern bei Trockenheit
Aus aktuellem Anlaß widmen wir uns dieses Mal dem Wässern, insbesondere während längerer Zeiten ohne Niederschläge, so wie es im Sommer des Jahres 2013 geschieht. Bei solch gearteten Trockenperioden muß nun auf eine
ausreichende Wasserversorgung der Pflanzen geachtet werden. Dies gilt im besonderen für Neuanpflanzungen aus
dem Frühjahr (die noch kein ausreichend verzweigtes Wurzelwerk besitzen, um sich selbst versorgen zu können)
sowie den nun im Wachstum begriffenen Pflanzen in Gemüsebeet. Neben dem reinen Bedarf an Wasser ist auch zu
beachten, daß nur in ausreichend feuchtem Boden Nährstoffe in eine pflanzenverfügbare Form aufgeschlossen werden
können. Zum Gießen sollte man teures und wertvolles Leitungswasser nur in Ausnahmefällen benutzen. Viel preiswerter ist, Regenwasser in einer Tonne oder einer Zisterne aufzufangen. Regenwasser enthält kaum Kalk und kann
deshalb auch bei kalkempfindlichen Pflanzen wie Rhododendren eingesetzt werden.
Einige wichtige Hinweise:
• Nicht bei starker Sonneneinstrahlung oder bei Wind beregnen; bis zu vier Fünftel des ausgebrachten Wassers
würde ungenutzt verdunsten oder abdriften, noch bevor es in den Boden eindringen kann. Zudem kann die Beregnung in der prallen Sonne zu Blattverbrennungen führen – jeder Wassertropfen wirkt wie ein kleines Brennglas –
und die Temperaturdifferenz zwischen kaltem Wasser und erhitzten Blättern führt bei verschiedenen Gemüsepflanzen zu Wachstumsstockungen.
• Während des Sommers am besten abends bewässern, wenn die Sonne schon schräg steht, die Blätter aber noch
abtrocknen können, um nicht über Nacht von Pilzbefall bedroht zu sein. Nachteilig ist allerdings, daß von einer
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abendlichen Bewässerung die Schnecken profitieren. In Gärten mit großem Schneckenaufkommen sollte man
daher besser am frühen Morgen wässern.
• Möglichst gezielt bewässern, um einen Wasserverlust durch Verdunstung über Boden- und Blattfläche zu minimieren.
Wo immer möglich, die Pflanzen mit Kanne oder Brause einzeln direkt am Fuß gießen.
• Weniger oft, dann aber durchdringend gießen. Werden nur geringe Mengen Wasser ausgebracht, dringt es oft gar
nicht bis in den Wurzelbereich der Pflanzen, sondern verdunstet an der Bodenoberfläche. Seltenes, dann aber
durchdringendes Gießen wirkt nachhaltiger und fördert zudem die Ausbildung eines tiefreichenden Wurzelwerks,
welches die Pflanzen unempfindlicher gegen Trockenperioden macht. Ein guter Anhaltswert ist eine Wassermenge von sieben bis zehn Litern je Quadratmeter bei trockenem Boden, was einer Niederschlagsmenge von sieben
bis zehn Millimeter entspricht. Dabei sollte das Wasser etwa dreißig Zentimeter tief in den Boden eindringen, um
eine ausreichende Versorgung der Pflanzen zu gewährleisten.
• Um ein Gefühl für Niederschlagsmengen und deren Wirkung auf den Boden zu bekommen, hilft es, einen Regenmesser im Garten aufzustellen und mit dem Spaten zu testen, wie tief der Boden nach einem Regenguß durchfeuchtet wurde. Zur Not hilft auch die Fingerprobe: Wenn der Boden in rund drei Zentimetern Tiefe nicht mehr
feucht ist, dann ist Handlungsbedarf, die dort stehenden Pflanzen verlangen nach Wasser. Dabei gilt natürlich,
dass, je feinkrümeliger die Bodenbeschaffenheit ist, desto leichter das Wasser zu den Wurzeln der Pflanzen gelangen
kann.
Hinweise, um den Wasserbedarf im Garten zu reduzieren
• Leichte, sandige Böden können nur geringe Mengen Regenwasser speichern und trocknen dementsprechend
schnell aus. Die Wasserhaltefähigkeit solcher Böden sollte mit Gaben von Kompost, Gesteinsmehl oder lehmiger
Erde verbessert werden.
• Eine dauernde Bedeckung der Erdoberfläche (mit Bewuchs oder einer Mulchdecke) reduziert die Verdunstung,
verbessert die Struktur des Bodens und erhöht seine Wasserspeicherfähigkeit.
• Die alte Gärtnerweisheit „Einmal hacken erspart dreimal gießen“ gilt nach wie vor. Das regelmäßige Hacken der
oberen Bodenschicht hilft, die Verdunstung zu reduzieren und gleichzeitig eine Bodenstruktur zu erhalten, die für
den steten Wassertransport aus tieferen Schichten in den Bereich der Pflanzenwurzeln sorgt.
• Bei der Standortwahl müssen die Ansprüche der Pflanzen berücksichtigt werden. Schattenpflanzen können zum
Beispiel an sonnigen, trockenen Standorten nur mit regelmäßiger, zusätzlicher Bewässerung gedeihen.
• Eine Mischkultur im Gemüsebeet gewährleistet eine ständige Bodenbedeckung über die ganze Saison und hilft
somit, die Verdunstung zu reduzieren. Gleiches gilt für eine Umrandung aus Buchshecken, die Beetpflanzen vor
Wind schützt.
Wenn diese Tipps berücksichtigt werden, dann kann auch die längste Trockenperiode Ihren Pflanzen nicht viel anhaben
und Sie werden sich noch lange an ihnen erfreuen können.