MAGAZIN DES WIRTSCHAFTSBUNDES V R ORARLBERGE W I R T S C H A F Ausgabe Nr. 1 /Februar 2016 Arbeitsmarktpaket für 2016...................Seite 4 LSth. Rüdisser: "Land und AMS setzten ambitionierte Zusammenarbeit weiter fort." Entlastungspaket für Unternehmen.....Seite 8+9 Vizekanzler Mitterlehner und WKÖ-Präsident Leitl wollen unternehmerische Freiheit fördern. Handlungsbedarf bei Mindestsicherung...Seite 13 LAbg. Matthias Kucera will die Überbrückungshilfe wieder stärker in den Fokus rücken. T Beachtliche Investitionen....................Seite 17 Erfolgreiches Lehrlingsmodell mit Zugang zu tertiären Bildungseinrichtungen. HILFE! Nicht bis zum Ersticken reformieren! VORARLBERGER W I R T S C H A F T Die großen Investitionen der Bergbahnen Brandnertal sind wesentlicher Impulsgeber für das touristische Wachstum der gesamten Talschaft. Das Erlebnis „Berge spüren“ bringt begeisterte Gäste, die gerne wiederkommen. Leidenschaftlich. Gut. Beraten. Geld aus der Region für die Region. Verantwortung Vorarlberg. Durch Finanzierungen vieler zukunftsorientierter Projekte gestaltet die Hypo Landesbank Vorarlberg den Wirtschaftsstandort Vorarlberg wesentlich mit. „Geld aus der Region für die Region“ verstehen wir als Aufgabe und Verantwortung. Mit Ihren Einlagen und Ansparungen leisten Sie das wertvolle Kapital für heimische Investitionen und unterstützen unsere vielfältigen Engagements für ein lebendiges und starkes Vorarlberg. Herzlich willkommen, persönlich oder auf www.hypovbg.at 2 Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T INHALT EDITORIAL Wirtschaftspolitik Liebe Leser! 6 Besuch im Campus V. LH Markus Wallner machte sich im Dornbirner Impulszentrum ein Bild von der Innovationskraft junger Unternehmen. 12 Mit Maß und Ziel LAbg. Monika Vonier plädiert für ein vernüftiges Maß bei der Umsetzung der 83 geplanten Weißzonen. 15 Einkommen Wie steht Österreich hinsichtlich der Ungleichheit bei Einkommen da? BR Magnus Brunner mit einem Vergleich. 16 Interview IV-Präsident Martin Ohneberg spricht über das zu Jahresbeginn vorgestellte Strategiepapier und die Reaktionen darauf. 19 Würdigung Spartenobmann und Raiba-Vorstandsvorsitzender Wilfried Hopfner wurde zum Kommerzialrat ernannt. ! Impressum „Vorarlberger Wirtschaft“ Nr. 1/2016 Herausgeber und Medieninhaber: Vorarlberger Wirtschaftsbund, 6800 Feldkirch, Wichnergasse 6, Tel.: +43 (0)5522 76631-0 E-Mail: [email protected] www.wirtschaftsbund-vbg.at Redaktion: Walter Natter E-Mail: [email protected] Änderung der Zustelladresse: Tel.: +43 (0)5522 76631-10 Anzeigenannahme: Vorarlberger Wirtschaftsbund, 6800 Feldkirch, Wichnergasse 6 Anzeigenleiter: Walter Natter Tel.: +43 (0)5522 76631-0 E-Mail: [email protected] Anzeigentarif, gültig ab 1.1.2015 Hersteller: Russmedia Verlag GmbH, Gutenbergstraße 1, 6858 Schwarzach Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Vorarlberger Wirtschaftsbund, 6800 Feldkirch, Wichnergasse 6, Tel.: +43 (0)5522 76631-0 www.wirtschaftsbund-vbg.at Grundlegende Richtung und Blattlinie: „Vorarlberger Wirtschaft“ ist das Magazin des Vorarlberger Wirtschaftsbundes für Unternehmer, Entscheidungsträger und Politiker. „Vorarlberger Wirtschaft“ bringt Hintergrundberichte und Reportagen zur Wirtschaftspolitik, porträtiert erfolgreiche Unternehmer und veröffentlicht Informationen für den unternehmerischen Alltag. Offenlegung der Eigentumsverhältnisse nach dem Mediengesetz: Vorarlberger Wirtschaftsbund, 6800 Feldkirch, Wichnergasse 6 Druckauflage: 19.360 (2. Hj. 2015) Alle verwendeten geschlechtsspezifischen Formulierungen meinen die weibliche und männliche Form. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 CMYK A uch wenn uns Wachstumsprognosen vom Jahresbeginn ein Plus in Aussicht stellen: Die Prognose-Unsicherheiten sind nach wie vor hoch. Wir sind bereits im vierten Jahr sinkender Investitionen kombiniert mit österreichweit steigender Arbeitslosigkeit angelangt. Das ist alarmierend! Unsere Wettbewerbsfähigkeit ist trotz weiterhin exzellenter Exportdaten in Gefahr. Wegschauen reicht schon lange nicht mehr, und Schönreden schadet. Nur ein Prozentpunkt mehr Wirtschaftswachstum brächte uns mit einem Schlag österreichweit rund 25.000 neue Arbeitsplätze und 1,5 Milliarden Euro zusätzliche Einnahmen. Aber das bleibt in weiter Ferne, wenn die Politik untätig bleibt! Von politischen Absichtserklärungen, denen keine Umsetzung folgt, haben wir genug gehört. Nicht nur jammern Aber, und das sage ich jetzt bewusst, wir müssen uns alle selbst an der Nase nehmen. Eine Analyse des aktuellen Zustandes in unserem Land notwendig, aber statt permanent alles schlecht zu reden, gilt es die Chancen und Wege aufzuzeigen und wahrzunehmen. Weniger und tolerantere Regulierungen und weniger Bürokratie. Das ist unser Ziel, dem wir versuchen, Schritt für Schritt näher kommen. Es geht darum, zu beraten statt zu bestrafen, und zu begleiten, um den Betrieben als "Leistungserbringer" zu neuen Erfolgen zu verhelfen, die dem Land, der Beschäftigung und dem sozialen Netz gut täten. Den Slogan "erfolgreich verhandelt" dürfen wir immer öfters auf unsere Fahnen heften. Dem Lebensmittelgewerbe etwa ist eine Aus- nahmeregelung für Handwerksbetriebe bei der Nährwertkennzeichnung gelungen. Das eben erst vorgestellte Entlastungspaket steht für Bürokratieabbau und Erleichterungen beim Wirtschaften (siehe Seite 8/9). Das Ziel ist klar: Weniger Vorschriften, mehr Selbstbestimmung und Freiheit für die Bürger und Betriebe. Dieses Entlastungspaket für unsere Unternehmen knüpft nahtlos an den Entbürokratisierungsprozess an, den wir in Vorarlberg gemeinsam mit dem Land gestartet haben. Wir anerkennen die Bereitschaft des Landes und insbesondere von Landestatthalter Karlheinz Rüdisser, auf die Wünsche der Wirtschaft einzugehen. Im Bereich der Stellplatzverordnung oder etwa der BaustoffRecycling-Verordnung können wir erste Verbesserungen für die Unternehmen vorweisen, und auch im Bereich der Bautechnik-Verordnung sind wir auf einem guten Weg. Aus meiner Sicht muss aber nicht nur bestehende Bürokratie abgebaut, sondern auch neue verhindert werden. Um dies zu erreichen, ist eine Gesetzesfolgenabschätzung nötig. Fragwürdig sind Gesetze und Verordnungen immer dann, wenn ihr volkswirtschaftlicher Nutzen die durch sie verursachten Kosten nicht deutlich übersteigt. Daher muss die Gesetzesfolgenabschätzung zum wirkungsvollen politischen Instrument aufgewertet werden. Manfred Rein, WB-Obmann 3 VORARLBERGER W I R T S C H A F T ARBEITSMARKT Vorarlberg Nachhaltige Sicherung und Steigerung der Beschäftigung Vorarlberg ist bekannt als starker Wirtschaftsstandort mit vielen internationalen Unternehmen, die attraktive Jobs und Karrierechancen bieten. Das zeigt sich in den Arbeitsmarktdaten. Von LSth. Karlheinz Rüdisser D ie Anzahl der in Vorarlberg beschäftigten Personen ist alleine im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3.000 bzw. 1,8 Prozent gestiegen und befindet sich auf einem Rekordhoch von rund 160.000 Beschäftigten. Ende Jänner 2016 waren insgesamt 10.748 Personen arbeitslos vorgemerkt, das sind 0,8 Prozent weniger als im Jänner des Vorjahres, davon haben über 2.000 Personen bereits eine fixe Einstellungszusage. Im Jahr 2015 wurden in Vorarlberg ca. 21.500 offene Stellen und offene Lehrstellen vermittelt. Die Arbeitslosenquote liegt bundesweit aktuell bei 10,9 Prozent und somit mehr als 50 Prozent über dem Vorarlbergschnitt von 6,3 Prozent. Hohe Beschäftigungsrate Eine hohe Beschäftigungsrate ist ein maßgeblicher Wettbewerbsfaktor für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg. Die Leistungen des Wohlfahrtsstaates sind auf Dauer nur aufrecht zu erhalten, wenn möglichst viele Menschen beschäftigt sind. Trotz der positiven Beschäftigungsentwicklung stehen wir vor einigen Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Problematisch ist, dass ca. 45 Prozent der arbeitslos Vorgemerkten in Vorarlberg auf keine über den 4 LSth. Karlheinz Rüdisser: "Auch abseits der dualen Ausbildung ist Qualifikation der Schlüssel zur Beschäftigung. Pflichtschulabschluss hinausgehende Berufsoder Schulausbildung verweisen können. Mit der aktuellen Flüchtlingssituation entsteht eine zusätzliche, nicht einfache Aufgabe für den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig können Unternehmen offene Stellen für Fachkräfte nicht oder nur unzureichend besetzen. Qualifikation ist daher die beste Form der Sicherung von Arbeitsplätzen. Die duale Ausbildung ist ein zentrales und sehr erfolgreiches Element unseres Bildungssystems und in der Lage, eben diese benötigten Fachkräfte hervorzubringen. Ziel ist es daher, die Qualität der dualen Ausbildung konsequent zu verbessern und auch in Zukunft die im Österreichvergleich höchste Lehrlingsquote zu halten. Die ent- sprechenden Weichen wurden gemeinsam mit den Sozialpartnern Ende 2015 gestellt. Auch abseits der dualen Ausbildung ist Qualifikation der Schlüssel zur Beschäftigung. Deshalb konzentrieren sich die Maßnahmen mit dem Ziel einer Höherqualifizierung vor allem auch auf Personen, welche sich schon in der Arbeitslosigkeit befinden. Insgesamt sind seitens AMS und Land Vorarlberg 2016 rund 50 Mio Euro für aktive Arbeitsmarktpolitik vorgesehen. Aktuell geistert wieder die Forderung von 1.700 Euro Mindestlohn durch die Medien. So hehr das Ziel auch sein mag, so differenziert muss die Wirkungsweise einer solchen Maßnahme betrachtet werden. Ein höheres Einkommen erhöht gerade im unteren Einkommensbereich den Konsum und trägt somit zur Belebung der Konjunktur bei. Andererseits beeinträchtigen hohe Lohnkosten die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandorts und gefährden damit die Sicherheit von Arbeitsplätzen. Unser Ziel ist die Schaffung von Rahmenbedingungen, die auch in den kommenden Jahren ein Wirtschaftswachstum ermöglichen. Das ist der einzig nachhaltige Weg, der die Beschäftigungsnachfrage ankurbelt und Arbeitsplätze dauerhaft zu schaffen und zu halten vermag. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T RAUMPLANUNG Weißzonen Erlebbarkeit und Zugänglichkeit sind zentrales Element der Weißzonen Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser im Gespräch über den Schutz der letzten unberührten Landschaften und Rückzugsgebiete in Vorarlberg. Unberührte bzw. wenig bis unerschlossenen Landschaftsräumen, worin liegt ihr Wert? LSth. Rüdisser: Die umsichtige Entwicklung der vielfältigen Natur- und Kulturlandschaften ist eine wichtige Aufgabe zur Sicherung der Qualität unseres Lebensraumes und damit des Wirtschafts- und Lebensstandortes Vorarlberg. Unsere Gebirgsräume haben einen immensen Stellenwert, gerade für künftige Generationen. Im Hinblick auf den großen Erschließungsdruck wird ein schonender Umgang mit den Ressourcen Landschaft und Boden immer wichtiger. Die unerschlossenen Gebirgsräume sind ein wertvoller Ausgleich zu den intensiv genutzten Landesteilen. Wie wichtig ist die Wahrung deren Zugänglichkeit und Erlebbarkeit? In der Tourismuswirtschaft besteht ein gewisser Zwiespalt zwischen nützen und bewahren der Landschaft. Dennoch ist die Land- Gibt es hier Mindestanforderungen? LSth. Rüdisser. schaftsqualität das zentrale Kapital. Vorarlberg verfügt sowohl über beste Tourismus-Infrastrukturen als auch über attraktive ursprüngliche Gebiete. Die große Herausforderung für die Zukunft wird jedoch sein, weiterhin unberührte Landschaften anbieten zu können. Mit dem Weißzonen-Konzept möchten wir bewusst jene Gebiete ausweisen, deren Wert in einer geringen Erschließung und hoher Naturbelassenheit, Ursprünglichkeit und Authentizität liegt. Das bedeutet aber nicht, dass daraus Ausschlusszonen werden, denn die noch weitgehend unberührten Landschaften in Vorarlberg sollen erlebbar und zugänglich sein. Erlebbarkeit und Zugänglichkeit sind ein zentrales Element der Weißzonen. Dennoch muss auch klar sein, dass nicht jeder Gipfel in Vorarlberg mit einem Lift erschlossen werden kann. Was also nicht hineinpasst, sind komplette Neuerschließungen in den Kernbereichen der Weißzonen. Qualitative Verbesserungen bestehender Lifte sind denkbar. Bei baulichen Maßnahmen müssen wir mit Maß und Ziel vorgehen. Beispielsweise führt uns die traditionelle Montafoner Maisäß-Landschaft heute noch vor Augen, wie behutsam hier mit dem Kapital Landschaft umgegangen und sie trotzdem bedarfsgerecht nutzbar gemacht wurde. Mittels einer räumlichen Analyse werden derzeit die grundsätzlich infrage kommenden Weißzonen erhoben.Wie geht es weiter? Die Analyse hat gezeigt, dass Vorarberg bereits sehr gut erschlos- sen ist. In einem ersten Schritt haben wir Bewusstsein für den Stellenwert unerschlossener Landschaften geschaffen. Derzeit wird überprüft, wie rechtliche Rahmenbedingungen für neue Gebiete geschaffen werden können. Eine Möglichkeit, die wenig bis unerschlossenen Gebiete Vorarlbergs langfristig vor großen landschaftsverändernden Eingriffen zu sichern, bildet das Instrument des Landesraumplans. Die Anforderungen daran werden im nächsten Schritt gemeinsam mit den Interessenvertretern von Gemeinden, Eigentümern und Nutzern ausgehandelt. Wichtig ist die gemeinsame Diskussion, damit die Weißzonen auch gemeinsam getragen werden können und praxistauglich sind. Praxistauglich heißt für mich, mit Pilotgebieten zu starten und dann anhand der gewonnenen Erfahrungswerte das Konzept der Weißzonen weiterzuentwickeln. Damit herrscht Planungssicherheit. Weißzonen erfassen und sichern Die ursprünglichen Natur- und Kulturlandschaften in Vorarlberg stehen zunehmend unter einem Nutzungsdruck. Durch die vermehrte Inanspruchnahme der Landschaft für Straßen- und Wegebau oder für die Ausweitung von Siedlungen und touristischen Infrastrukturen sind in Vorarlberg nur mehr wenig unerschlossene Landschaftsräume vorhanden. Die Landesregierung erteilte im Juli 2012 den Landesabteilungen Raumplanung und Baurecht (VIIa) sowie Umweltschutz (VIe) den Auftrag, ursprüngliche, naturnahe und wenig erschlossene alpine Landschaftsräu- Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 me zu erfassen und langfristig als sogenannte Weißzone zu sichern. Der Landesraumplan "Weißzone" soll zukünftig erschlossene und nicht erschlossene Landschaftsräume ausbalancieren und für einen erforderlichen Ausgleich im Raum sorgen. In der Weißzone wird grundsätzlich auf technische Erschließungen und damit auf weitere Aufstiegshilfen verzichtet. Erschließungen für Kraftfahrzeuge sind hinsichtlich den Zielen der Weißzone abzustimmen, wobei ab 1.600 Meter Meereshöhe Alternativenprüfungen vorgesehen sind. Die ortsübliche Bewirtschaftung wird ausdrücklich nicht in Frage gestellt. Des Weiteren wird eine sanfte touristische Nutzung möglich sein und die Erlebbarkeit einer Weißzone ermöglicht. Bisher liegen die konzeptiven Grundlagen für die Weißzone vor. Eine Studie des Vorarlberger Naturschutzrates erhob und bewertete den Erschließungsgrad von Landschaftsräumen in Vorarlberg. Das Ergebnis zeigt, dass sich nur noch wenige Landschaftsräume für die Weißzone eignen. Diese konzentrieren sich zum überwiegenden Teil auf hochgelegene, touristisch unerschlossene Gebirgsregionen. 5 VORARLBERGER W I R T S C H A F T CAMPUS V. LH Markus Wallner Landeshauptmann Wallner: 1.800 Neugründungen bis 2020 LH Markus Wallner stattete mehreren Unternehmen am Campus V in Dornbirn einen Besuch ab. Landeshauptmann Markus Wallner auf Visite im dynamisch wachsenden Dornbirner Impulszentrum "Campus-V". D as "Campus V"-Areal in Dornbirn hat sich zu einem dynamisch wachsenden Impulszentrum entwickelt. Mehr als 45 Unternehmen sind mittlerweile vor Ort ansässig. Von der großen Vielfalt im Quartier zeigte sich der Landeshauptmann beeindruckt. "Die heimische Wirtschaft ist breit aufgestellt. Die hohe Standortqualität erwächst zudem aus der beachtlichen Innovationskraft, mit der sich die Unternehmen auszeichnen", betonte Wallner. Mit seinem Rundgang startete der Landeshauptmann beim Standortentwickler Prisma. Be- 6 grüßt wurde er dort von PrismaVorstand Bernhard Ölz. Die Unternehmensgruppe hat sich auf die Gestaltung von Stadtquartieren und Dorfzentren sowie auf die Entwicklung, Umsetzung und langfristige Führung von Impulsstandorten für Innovation, Technologie und Kreativität spezialisiert. Bis heute wurden von Prisma mehr als 40 Quartiere bzw. Standorte in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Wien, Süddeutschland und der Ostschweiz konzipiert, entwickelt und realisiert. Im Anschluss führte das Besuchsprogramm den Landeshauptmann weiter zu den Firmen Si Startupstudio | Alp Startups Management GmbH, zu webulos digital appearance, zur Danzer Holding AG sowie zur go biq communication gmbh. 1.800 Neugründungen in Vorarlberg bis 2020 In den Gesprächen wurde auch die Anfang Oktober präsentierte Gründerlandstrategie thematisiert, mit der Österreich zum Gründerland Nr. 1 in Europa aufsteigen will. In Vorarlberg sollen im Rahmen der Strategie bis zum Jahr 2020 stattliche 1.800 Neugründungen mit insgesamt 3.600 neuen Jobs geschaffen werden. Das ambitionierte Maßnahmenpaket bezeichnete Wallner als "wertvolle Ergänzung zu den im Land bereits laufenden Aktivitäten." Wichtig sei, ein gutes Umfeld für Kreativität, Innovationsgeist und Unternehmertum bereitzustellen, betonte der Landeshauptmann: "Wie das geht, zeigen etliche erfolgreiche Plattformen in Vorarlberg. Eine davon ist die Initiative Campus V, die eine intensive Zusammenarbeit zwischen Fachhochschule Vorarlberg, Prisma Unternehmensgruppe, Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) und den ansässigen Unternehmen und Institutionen forciert." Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T WB-JAHRESBILANZ 2015 STARK VERHANDELT. VIEL ERREICHT! DEUTLICH WENIGER LOHNKOSTEN Lohnnebenkosten sinken bis 2018 um rd. 1 Milliarde Euro NEUE AUFTRÄGE DURCH WOHNBAUPAKET Investitionen von rd. 6 Milliarden Euro durch 30.000 neue Wohnungen WENIGER NORMEN Neues Normengesetz entlastet Unternehmen und macht Normung transparent und nachvollziehbar SINNVOLLE ENERGIEEFFIZIENZ „Beraten statt strafen“ und weniger Bürokratie für Unternehmen TRANSPARENTE UND FAIRE AUFTRAGSVERGABE Bestbieterprinzip bei öffentlicher Vergabe fördert regionale Wirtschaft WENIGER BÜROKRATIE FÜR GRÜNDER & KLEINBETRIEBE Errichtung und Änderung vieler Kleinanlagen sind nicht mehr genehmigungspflichtig MEHR FLEXIBILITÄT BEI DIENSTREISEN Höchstarbeitszeit von 12 Stunden bei aktiven Reisezeiten LKW- UND BUS-MAUT NEU AUFGESTELLT Neues System transparenter, planbarer und wirtschaftsverträglicher für Betriebe Wir vom Wirtschaftsbund haben ein klares Ziel: Betriebe entlasten und den Unternehmern den wirtschaftlichen Alltag erleichtern! www.wirtschaftsbund-vbg.at www.facebook.com/WirtschaftsbundVorarlberg/ Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 7 VORARLBERGER W I R T S C H A F T ENTLASTUNGSPAKET für Unternehmen Mehrfachstrafen fallen: Ein Vergehen - eine Strafe Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und WKÖ-Präsident Christoph Leitl haben gemeinsam ein Fünf-Punkte-Entlastungspaket für die Wirtschaft vorgelegt. Kernpunkt: das Kumulationsverbot im Verwaltungsstrafrecht. U m wirtschaftlich erfolgreich sein zu können braucht es mehr unternehmerische Freiheit, Gestaltungsspielraum und Flexibilität. Das Ziel des Wirtschaftsbundes ist daher klar: Unternehmer entlasten, unternehmerische Freiheit fördern und ausufernde staatliche Eingriffe und Vorschriften zurückdrängen. Weniger Bürokratie, mehr Freiheit lautet das Gebot der Stunde. Im Zuge einer Pressekonferenz präsentierten Wirtschaftsbund-Obmann Christoph Leitl und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner ein umfassendes Entbürokratisierungspaket unter dem Motto „Bürokratie abbauen, Wirtschaften erleichtern“. Die einzelnen Maßnahmen sollen bis Jahresende schrittweise umgesetzt werden. Die Kernpunkte des Pakets: 1. Abschaffung des Kumulationsprinzips (Einschränkung der Mehrfachstrafen) Das Maßnahmenpaket sieht eine weitgehende Abschaffung des Kumulationsprinzips im Verwaltungsstrafrecht vor. Zukünftig soll bei geringem Verschulden oder keiner bewussten Schädigungsabsicht nur eine geringere Gesamtstrafe verhängt werden. Bisher konnte es auf Grund von Mehrfach- bzw. Nebeneinanderbestrafungen schon bei kleinen Verstößen zu existenzbedrohenden Strafen für die Unternehmen kommen. Beispiel eines Unternehmens: Auf Grund eines kleinen gleichartigen Fehlers der Lohnverrechnung, der nur zu einer Nachzahlung von 153 Euro führte, wurde ein 8 Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl haben ein Entlastungspaket für Unternehmen präsentiert. Unternehmer zu einer Strafe von 11.000 Euro verurteilt, obwohl es das erste Vergehen des Unternehmers war. Mit diesen Unverhältnismäßigkeiten und der Strafkultur muss Schluss sein. 2. Unternehmensgründungen: Schneller, flexibler und kostengünstiger a) Kostenersparnis: Die Handysignatur soll zukünftig generell, insbesondere bei einfachen Gründungen, ein gleichwertiger Ersatz für notarielle Beglaubigungen werden. Das beschleunigt den Gründungsprozess und spart Kosten. b) Mehr Flexibilität: Schranken für Interdisziplinäre Gesellschaften sollen reduziert und fachübergreifende Gründungen damit einfacher werden. Das schafft mehr Flexibilität für die Unternehmen und Service für Bürger aus einer Hand. Beispiel für eine Interdisziplinäre Gesellschaft: Ein Wirtschaftstreuhänder und ein Rechtsanwalt gründen gemeinsam mit einem Baumeister eine interdisziplinäre Gesellschaft und können als ein Unternehmen Beratungsleistungen zur Verfügung stellen. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T ENTLASTUNGSPAKET für Unternehmen "In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wird der bürokratische Aufwand noch spürbarer. Daher müssen wir das Wirtschaften in Österreich deutlich erleichtern. Das unterstützt Investitionen und ermöglicht neue Arbeitsplätze." Vizekanzler Reinhold Mitterlehner "Unnötige Bürokratie kostet Zeit, bremst die wirtschaftliche Betätigung aller Betriebe und hemmt das wirtschaftliche Wachstum. Das Maßnahmenbündel muss daher zügigst umgesetzt werden. Nur so schaffen wir Spielraum für Investition, fördern das Wachstum und in weiterer Folge auch die Beschäftigung." WKÖ-Präsident Christoph Leitl 3. Genehmigungsverfahren beschleunigen Derzeit muss sich ein Betrieb für die Genehmigung seiner Betriebsanlage separat an die Bau-, Wasser-, Naturschutz- und Gewerbebehörden wenden, wenn sich das aus seinem Geschäftsbereich ergibt. In Zukunft soll die Bezirkshauptmannschaft als One-Stop-Shop agieren - nach dem Motto: Eine Anlaufstelle, ein Bescheid. Die durchschnittliche Genehmigungsdauer soll dadurch von 90 auf 40 Tage sinken. Diese Verfahrensvollkonzentration soll eine spürbare Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Unternehmen bringen. Begleitend sollen die bisher notwendigen Einreichunterlagen reduziert werden - insbesondere jene, auf die eine Behörde ohnehin selbständig zugreifen kann, wie zum Beispiel Meldebestätigungen und Grundbuchauszüge. Zudem soll das Verfahren durch die Wahlfreiheit bei Sachverständigen beschleunigt werden, wenn Amtssachverständige nicht soAusgabe Nr. 1 / Februar 2016 Das Ziel ist klar: Weniger Vorschriften und Staat und dafür mehr Selbstbestimmung und Freiheit für die Bürger und Betriebe. fort ausreichend zur Verfügung stehen. Effekt: Die Genehmigungsdauer sinkt. Amtssachverständige werden entlastet und stehen KMUs schneller zur Verfügung. Die Auswahl des nicht-amtlichen Sachverständigen trifft weiterhin die Behörde. Genehmigungsfreistellung erweitern: Bei kleinen Betriebsanlagen soll die im Vorjahr erreichte Freistellung von der gewerberechtlichen Genehmigungspflicht flächenmäßig ausgebaut werden. Künftig sollen diesen Vorteil kleine Einzelhandelsbetriebe bis zu 400 Quadratmeter Betriebsfläche nutzen können (statt bisher nur jene bis 200 Quadratmeter). Einfache Genehmigungsverfahren beschleunigen: Betriebsanlagen mit geringem Gefährdungspotenzial sollen zukünftig noch schneller genehmigt werden. Die Entscheidungsfrist für die Behörde wird von drei auf maximal zwei Monate verkürzt. Das Verfahren wird straffer geführt, etwa was die notwendigen Projektunterlagen betrifft. 4. Informations-und Meldepflichten reduzieren Arbeitgeber sollen in Zukunft nicht mehr verpflichtet sein, Gesetze und Verordnungen zum Arbeitnehmerschutz extra aufzulegen oder elektronisch bereitzustellen. In Verwaltungsverfahren soll zudem der Meldezettel entfallen. 5. Golden Plating vermeiden Österreich ist Weltmeister im Golden-Plating von EU-Regulierungen. Dies führt bei der nationalen Umsetzung von EU-Regelungen oft zu unfairen Zusatzbelastungen für die Betriebe. Unsere Unternehmer brauchen aber keine Beschäftigungstherapie, sondern sie brauchen Zeit, um ihre Betriebe weiterentwickeln zu können. Deshalb soll es zukünftig zu keiner überschießenden Erfüllung von EU-Vorgaben kommen. 9 VORARLBERGER W I R T S C H A F T BÜROKRATIE Entlastung ! Kommentar Längst überfällig! Das vor wenigen Wochen präsentierte Entlastungspaket (siehe Seite 8+9) ist ein wichtiger Schritt in Richtung Bürokratieabbau und ein wichtiges Signal für die heimischen Betriebe. Aber nur dann, wenn jetzt auch eine rasche Umsetzung erfolgt und es nicht bei leeren Versprechungen bleibt. Die Belastungen, die den Unternehmen in den vergangenen Jahren aufgebürdet wurden, haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Die weitgehende Abschaffung des Kumulationsprinzips im Verwaltungsstrafrecht für Unternehmen ist längst überfällig, um Strafenexzesse für Bagatelldelikte zu beenden. In Zukunft muss es heißen: Ein Vergehen, eine Strafe. Warum wir Österreicher uns immer als Musterschüler der EU bei der Erfüllung der Auflagen darstellen müssen, ist mir ein Rätsel, denn wir sind dabei schon zu oft über das Ziel hinausgeschossen. Gut, dass künftig diese Übererfüllung von EUVorgaben vermieden werden soll. Unsere Aufgabe bleibt es daher, den Entscheidungsträgern klar zu machen, dass es für weiteren Wohlstand aller in diesem Land mehr und nicht weniger unternehmerische Freiheit braucht. Lasst die Unternehmer wirtschaften und schafft ihnen Freiräume. Weg von der staatlichen Verbots- und Regulierungskultur hin zu mehr Flexibilität und Gestaltungsspielraum. Denn Innovation braucht Freiräume; Bürokratie schränkt diese nur ein. KommR Hermann Metzler WKV-Vizepräsident 10 Erste Ergebnisse belegen Sinnhaftigkeit der Deregulierungskommission Die Kommission von Land und Kammer arbeitet seit einem Jahr an einer Bürokratieentflechtung und Verwaltungsvereinfachungen. U m den Beschwerden der heimischen Unternehmen entgegen zu wirken, hat das Land gemeinsam mit der Wirtschaftskammer mit Jahresbeginn 2015 eine Deregulierungskommission, bestehend aus Vertertern des Landes Vorarlberg und der Wirtschaft, eingesetzt. Erste Ergebnisse konnten bereits erzielt werden, informiert LSth. Rüdisser: "Konkret wurden 100 Beispiele für administrative Belastungen aus den Bereichen Brandschutz, Heizung, Mitarbeiter oder Hygiene identifiziert und die Notwendigkeit all dieser Verpflichtungen insbesondere für Klein- und Mittelbetriebe hinterfragt." Wirtschaftskammer und Land Vorarlberg werden diese Beispiele den zuständigen Ministerien übermitteln und eine Überprüfung dieser Pflichten auf mögliche Vereinfachungen und Harmonisierungen verlangen. Stellplatzverordnung Durch eine Änderung im Baugesetz haben Bauunternehmer nun Klarheit hinsichtlich der Errichtung von Stellplätzen. Die Landesregierung hatte erst vor Kurzem per Verordnung die Mindeststellplatzanzahl pro Wohnung auf 0,8 reduziert. Bei einer Überschreitung - auf etwa die vielfach ortsüblichen zwei Stellplätze pro Wohnung - drohte dem Unternehmen die Erbringung von schalltechnischen und auch medizinischen Gutachten. Nachbarn etwa konnten diese aufgrund möglicher Beeinträchtigungen über das ortsübliche Ausmaß hinaus einfordern. Für Unternehmen bedeutete dies einen enormen Zeitverlust und hohe Kosten, durch die Erstellung der Gutachten und den Projektstillstand während dieser Zeit. Jetzt wurde auf Intervention der Wirtschaftskammer im Baugesetz klargestellt, dass bei der Errichtung von höchtens zwei Stellplätzen pro Wohnung jedenfalls keine das orstübliche Ausmaß übersteigende Belastung zu erwarten ist. Damit entfällt die sehr aufwendige Gutachtungspflicht für den Bauunternehmer. Recycling-Baustoffverordnung Ein weiteres Thema in der Kommission war die RecyclingBaustoffverordnung. Kopfzerbrechen bereitete das vorgesehene Verwendungsverbot für RecyclingBaustoffe durch den sogenannten HGW100 (Jahrhunderthochwasser). Nach intensiven Gespräch mit den Umweltministerium ist es gemeinsam mit den Experten des Landes gelungen, dass es auch zukünftig zu einer anwenderfreundlichen Auslegung der RecyclingBaustoffverordnung kommt. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T SVA Änderungen Was sich bei SV-Beiträgen ändert Änderungen im Sozialversicherungsrecht seit Jahresbeginn. Im Sozialversicherungsrecht sind mit 1. Jänner 2016 zahlreiche Änderungen in Kraft getreten: Euro monatlich seit 1. Jänner 2016 nur mehr 31,80 Euro monatlich an Krankenversicherungsbeiträgen. l Flexible Erhöhung der Beitragsgrundlage für Selbstständige: Ab 2016 können GSVG-Versicherte (gewerbliches Sozialversicherungsgesetz) auf Wunsch, wenn im laufenden Kalenderjahr höhere Einkünfte zu erwarten sind, die Beitragsgrundlage hinaufsetzen lassen. So werden hohe Beitragsnachzahlungen vermieden. l In der Pensionsversicherung ist mit Jahresbeginn die begünstigte Beitragsgrundlage für Neugründer weggefallen. An ihre Stelle tritt die Mindestbeitragsgrundlage von 741,40 Euro. l Monatliche Beitragszahlung für Selbstständige: Die Sozialversicherungsbeiträge werden GSVG-Versicherten quartalsweise vorgeschrieben. Zum Stichtag kann dies eine größere Belastung sein. Daher können Versicherte auf Wunsch ihre Quartalsbeträge auch in monatlichen Teilbeträgen einzahlen. l Senkung der GSVG-Mindestbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung: Die Mindestbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung für selbstständig Erwerbstätige wird von derzeit 724,02 Euro monatlich auf das Niveau der Geringfügigkeitsgrenze bei Arbeitnehmern, die 2016 415,72 Euro beträgt, gesenkt. Dadurch zahlen gering verdienende Selbstständige statt bisher 55,39 l Geringfügig beschäftigte Geschäftsführer: Bei der geringfügigen Beschäftigung eines Geschäftsführers wird seit 1. Jänner 2016 keine Pensions- und Krankenversicherung nach dem GSVG beziehungsweise keine doppelte Unfallversicherung ausgelöst. l Entfall der Geringfügigkeitsgrenze: Die Abschaffung der täglichen Geringfügigkeitsgrenze wurde per Gesetz mit 1. Jänner 2017 fixiert. Es ist möglich, dass es zu einem früheren Entfall der Geringfügigkeitsgrenze kommt. Der Sozialminister wird diesen Termin per Verordnung festlegen. l Einheitlicher Dienstgeber- und Dienstnehmer-Beitragssatz in der Krankenversicherung: Bisher trug bei Arbeitern der Arbeitgeber 3,70 Prozent und der Arbeitnehmer 3,95 Prozent; bei Angestellten trug der Seit Jahresbeginn gilt unter anderem ein einheitlicher Dienstgeber- und DienstnehmerBeitragssatz in der Krankenversicherung. Arbeitgeber 3,83 Prozent und der Arbeitnehmer 3,82 Prozent des Beitragssatzes. Ab 2016 wird sowohl bei den Arbeitern als auch bei den Angestellten der Arbeitgeber 3,78 Prozent und der Arbeitnehmer 3,87 Prozent der Beitragslast tragen. l Erhöhung der ASVGHöchstbeitragsgrundlage: Mit 1. Jän- ner 2016 wurde die Höchstbeitragsgrundlage in der Sozialversicherung zusätzlich um 90 Euro pro Monat angehoben. Hinzu kommt die laufende jährliche Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlage von 120 Euro pro Monat. Damit steigt die ASVG-Höchstbeitragsgrundlage (allgemeines Sozialversicherungsgesetz) auf 4860 Euro pro Monat. Mehr Geld im neuen Jahr Gute Nachrichten: 2016 bringt Ihnen mehr Pension und Pflegegeld: Der Startschuss für die elektronische Gesundheitsakte „ELGA“ ist gefallen: Patientendaten sind erstmals online abrufbar. Sind Sie vor 2015 in den Ruhestand gegangen? Dann können Sie sich heuer über mehr Geld im Börsel freuen! Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 • Ihre Pension erhöht sich um 1,2 Prozent. • Die Richtsätze der Ausgleichszulagen steigen auf 882,78 Euro für Alleinstehende bzw. 1.323,58 Euro für Familien. • Das Pflegegeld wird um 2 Prozent erhöht. Vor Auszahlung der Jänner-Pension erhalten alle Pensionisten und Pflegegeldbezieher per Post eine Information über ihre aktuellen Pensionsund Pflegegeldbezüge zugesandt. In diesem Schreiben erfahren Sie alles über Bruttobezüge (Pension,Ausgleichszulage, Pflegegeld etc.) und Abzüge (etwa Krankenversicherung und Lohnsteuer). 11 VORARLBERGER W I R T S C H A F T LANDTAGSABGEORDNETE Monika Vonier „Weißzonen“ mit Maß und Ziel LAbg. Monika Vonier: "Das Thema ,Weißzonen' hat die vergangenen Wochen für viel Diskussionsstoff gesorgt, vor allem in jenen Regionen, die am meisten von diesen ,weißen Zonen' betroffen wären." D Aspekte der Land-, Forst- und Jagdwirtschaft sowie des Tourismus bei den Überlegungen berücksichtigt und die Betroffenen in den Prozess eingebunden sind. Für die VP-Wirtschafts- und Tourismussprecherin Monika Vonier steht außer Frage, dass eine intakte Natur ein wesentlicher Erfolgsfaktor für unseren Tourismus darstellt. en Versuch, die letzten unberührten Landschaften und Rückzugsgebiete in Vorarlberg zu schützen, sind zu begrüßen. Für die VP-Wirtschafts- und Tourismussprecherin Monika Vonier ist allerdings klar, dass „bei der Umsetzung der Weißzonen nicht über das Ziel hinaus geschossen und ein vernünftiges Maß gefunden werden muss.“ Informationsbedarf Das Thema an sich ist nicht neu, sorgt jedoch aktuell für Diskussionsstoff und Informationsbedarf. In einem ersten Schritt ging es darum, mögliche weiße Zonen zu erfassen und zu be- VP-Wirtschafts- und Tourismussprecherin Monika Vonier. schreiben. Die so entstandenen Vorschläge für 83 „Weißzonen“ sollen nun jedoch genau hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit diskutiert werden. In dieser Phase ist es wichtig, dass „Bereits in der Vergangenheit wurde mehrfach bewiesen, dass hier gemeinsame Wege gesucht und gefunden werden, auch in der Vorarlberger Tourismusstrategie kommt dies klar zum Ausdruck. Kritisch wäre jedoch, wenn ganzen Tourismusregionen der Raum für sämtliche Entwicklungsperspektiven für die Zukunft genommen würden.“ Noch zu diskutieren sind für Vonier vor allem das Flächenausmaß sowie die möglichen zukünftigen Nutzungseinschränkungen. Breite Beteiligung Aus ihrer Sicht sollen nur jene Gebiete als „Weißzonen“ definiert werden, in denen tatsächlich Konsens zwischen den Interessensgruppen besteht. „Bei Projekten von solch einem Umfang braucht es eine offensive Information und einen breiten Beteiligungsprozess, in dem alle Ansichten gehört werden“, so Vonier. Zahlungsverkehr Klares Bekenntnis zum Bargeld In letzter Zeit wird europaweit immer öfter über die Sinnhaftigkeit von Bargeld diskutiert, in einigen europäischen Ländern gelten bereits Obergrenzen für den Zahlungsverkehr mit Bargeld. Als Gründe für den Kampf gegen das Bargeld werden in der Regel insbesondere Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und kriminelle Machenschaften genannt. Nach wie vor werden in Europa 89 Prozent aller Zahlungen mit Münzen und Scheinen getätigt. Das liegt vor allem daran, dass viele kleine Einkäufe und alltägliche Erledigungen mit Bargeld abgewickelt werden. Ein gänzlicher Verzicht auf Bargeld wäre vollkommen überzogen und müsste auch zu Ende gedacht werden“, betont VP-Wirtschaftssprecherin Monika Vonier. „Eine Verpflich- 12 tung zum bargeldlosen Zahlen bedeutet in der Konsequenz eine verstärkte Überwachung durch den Staat, einen weiteren Verlust der Privatsphäre sowie einen zusätzlichen Schritt in Richtung „gläserner Mensch“, warnt die Abgeordnete und tritt überzeugt für den Erhalt des Bargelds ein. Um ihrer Position Nachdruck zu verleihen, starteten VP-Finanzsprecher Albert Hofer und VP-Wirtschaftssprecherin Monika Vonier bereits im Sommer 2015 eine Landtagsinitiative in Form eines schwarz-grünen Antrags zum Erhalt des Bargelds. Die aktuellen Diskussionen auf Bundesebene sind für Vonier nun eine Bestätigung für ihr Engagement zum Thema Bargeld. Die ÖVP und insbesondere Staatssekretär Harald Mahrer machen sich stark für das Recht, mit Bargeld zu zahlen. „Es ist erfreulich, wenn auf Bundesebene Einigkeit herrscht, dass Bargeld im Zahlungsverkehr auch in Zukunft seine Bedeutung hat.“ Im Übrigen treten auch ausgewiesene Experten für die Erhaltung des Bargelds ein. So sieht Bankexperte Hans-Peter Burghof im Bargeld einen wichtigen Stabilisierungsfaktor für den Wirtschaftskreislauf. Auch die von der deutschen Regierung angedachte Obergrenze für Zahlungen mit Bargeld wird organisiertes Verbrechen oder Schwarzarbeit kaum eindämmen. "Das bringt fast gar nichts", lautet das Urteil des Schattenwirtschafts-Experten Friedrich Schneider von der Universität Linz in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T LANDTAGSABGEORDNETER Matthias Kucera "Mindestsicherung muss an die vielfältigen Herausforderungen angepasst werden" VP-Sozialsprecher Matthias Kucera erinnert an die ursprüngliche Funktion der Mindestsicherung. D ie Mindestsicherung als Nachfolgerin der Sozialhilfe war immer als Überbrückungshilfe für Menschen in einer Krisensituation gedacht. Zu dieser Funktion der Mindestsicherung stehe ich nach wie vor! Fakt ist, dass nur rund ein Viertel der Mindestsicherungsempfänger überhaupt arbeitsfähig ist. 70% der Mindestsicherungsbezieher sind Aufstocker und beziehen Mindestsicherung zusätzlich zu anderen Sozialleistungen oder zum Arbeitsentgelt. Mein Anliegen ist es deshalb, den Charakter der Überbrückungshilfe wieder stärker in den Fokus zu rücken." Es besteht erheblicher Handlungsbedarf Seit Einführung der Mindestsicherung im Herbst 2010 ist die Anzahl der Bezieher um mehr als 35 Prozent gestiegen. Im Jahr 2014 haben bundesweit 256.405 Personen Mindestsicherung bezogen und die Ausgaben der Bundesländer haben sich von 2013 auf 2014 um zwölf Prozent auf über 673 Millionen Euro erhöht. Ungebremste Fortschreibung dieser Kostenentwicklung sprengt alle Landesbudgets Die 90000 Asylwerber, die 2015 in Österreich um Asyl angesucht haben, sind als zukünftige bleibeberechtigte Konventionsflüchtlinge in diesen Zahlen noch nicht einmal im Ansatz berücksichtigt. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 Zur Zeit belohnt die Mindestsicherung das Unterlassen der Arbeitsaufnahme: Beispielhaft führt Kucera eine vierköpfige Familie an, die auf Grund verschiedener Sozialleistungen auf ein monatliches Familieneinkommen von rund 2560 Euro kommt. „Werden von arbeitsfähigen Familienmitgliedern Arbeitsangebote abgelehnt, dann muss das finanzielle Konsequenzen haben!“ Kucera verweist in diesem Zusammenhang auch auf die aktuelle Flüchtlingssituation: „Aus der Vergangenheit wissen wir, dass nach 10 Jahren rund 60 Prozent der Flüchtlinge im Arbeitsmarkt Fuß gefasst haben. Unser Ziel ist es, diesen Prozess deutlich zu beschleunigen. Dafür braucht es allerdings auch Sanktionsmechanismen für die Menschen, die ihre Chance am Arbeitsmarkt nicht ergreifen wollen.“ Kucera gibt zu bedenken, dass ein anerkannter Flüchtling in Österreich, dank der Mindestsicherung – über ein höheres Einkommen verfügt - wie etwa in Deutschland oder der Schweiz. Deckelung der Mindestsicherung bei 1.500 Euro Auch die vieldiskutierte Deckelung der Mindestsicherung bei 1500 Euro ist aus Sicht von Sozialsprecher Matthias Kucera differenziert zu betrachten. „Aus unserer Sicht soll diese Maßnahme nicht sofort greifen. Aber wir brauchen ein Instrument, das einer Verfestigung in der Mindestsicherung entgegenwirkt: „Wer nach 6 Monaten in der Mindestsicherung Ar- LAbg. Kucera: "Derartige SPÖ-Forderungen zerstören in Wahrheit das Sozialsystem nachhaltig." beitsangebote ablehnt, bei dem soll der Deckel greifen!“ Ausgenommen von dieser Regelung sind für den Sozialsprecher der Vorarlberger Volkspartei alle „Aufstocker“ (Mindestsicherungsempfänger, die über ein zu geringes Erwerbseinkommen verfügen): „Für Aufstocker kann ich mir zusätzlich sogar einen Wiedereinstiegsbonus über die Wohnbeihilfe vorstellen, weil das Ausklingen aus den sozialen Sicherungssystemen noch stärker belohnt werden sollte“. Denkbar ist für Kucera auch, dass die Deckelung der Mindestsicherung nur für Neubezieher gilt: „Insgesamt brauchen wir die stärkere Individualisierung der Mindestsicherung, weil die Herausforderungen an sie immer vielfältiger werden.“ Die von Grünen und der SPÖ getätigten Aussagen in Sachen Mindestsicherung und gesetzlicher Mindestlohn sind aus Sicht von VP-Sozialsprecher Matthias Kucera wenig differenziert und appellieren an ein Denkverbot über die sozialen Sicherungssysteme: „Die aktuellen Vorschläge von Seiten der ÖVP sollen die Mindestsicherung effizienter gestalten und damit fit für die künftigen Herausforderungen machen. Deshalb müssen wir bestehende Schwachstellen thematisieren.“ Selbst die Gewerkschaften lehnen den zuletzt von den Grünen geforderten gesetzlichen Mindestlohn von 1.700 Euro unter Hinweis auf eine 95%ige Regelungsdichte durch Kollektivverträge eindeutig ab. Die Vorarlberger SPÖ forderte zuletzt gar einen gesetzlichen Mindestlohn von monatlich 2.000 Euro Derartige Forderungen zerstören in Wahrheit das Sozialsystem nachhaltig, zumal immer weniger Arbeitsplätze immer höhere Sozialausgaben finanzieren sollen, aber keinerlei Anreize zur Schaffung von Arbeitsplätzen geboten werden. 13 VORARLBERGER W I R T S C H A F T LANDTAGSABGEORDNETER Thomas Winsauer „Wirtschaft ankurbeln – Mittelstand fördern – Handwerkerbonus verlängern“ LAbg. Thomas Winsauer: "Unsere Wirtschaft wird vom Mittelstand getragen." l Konjunktur-Impuls: Steigerung der Wertschöpfung um bis zu 40 Mio. Euro l Stärkung der Unternehmer: Förderung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen heimischer Betriebe R und 95% aller Unternehmen zählen zu den klassischen Klein- und Mittelunternehmen und beschäftigen 65% aller unselbständig Erwerbstätigen. „Dieser Mittelstand ist der wesentliche Motor für die Entwicklung von Regionen und der Stärkung des ländlichen Raumes. Ein wichtiges Instrument, um einen weiteren Schritt zur Ankurbelung unseres Wachstumsmotors zu setzen, ist der Handwerkerbonus. Dieser hat sich bereits in den Jahren 2014 und 2015 bewährt“, so das Fazit von LAbg. Thomas Winsauer. Positive Effekte Mit diesem Bonus erhalten private Konsumenten eine staatliche Förderung für die Renovierung, Erhaltung oder Mo- Wertvolle Impulse LAbg. Thomas Winsauer fordert die Verlängerung des Handwerkerbonus. dernisierung ihres Hauses oder ihrer Wohnung, wenn dabei Leistungen eines Handwerkers oder befugten Unternehmens in Anspruch genommen werden. Gefördert werden sollen damit offiziell versteuerte Arbeitsleis- tungen von Handwerkern. Mit dem Handwerkerbonus haben wir eine Maßnahme mit drei positiven Effekten: l Legalisierungseffekt: Eindämmung der „Schattenwirtschaft“ Jüngsten Meldungen zufolge könnte es sein, dass der Handwerkerbonus vor dem Aus steht, weil eine wissenschaftliche Prüfung der Wirkung des Handwerkerbonus laufe. „Für mich ist jedoch klar, dass die positiven Effekte des Handwerkerbonus derart überwiegen, dass er verlängert werden muss, um für unseren Wirtschaftsstandort weiterhin wertvolle Impulse setzen zu können“, so Winsauer abschließend. Sicherheitsstrategie des Landes Winsauer: Sicherheit hat Priorität Vorarlberg ist nach wie vor eine der sichersten Regionen mit der höchsten Aufklärungsquote aller Bundesländer und einer ausgezeichneten regionalen Sicherheitsstruktur. „Gleichzeitig sind die Bedrohungsszenarien so vielfältig wie nie zu vor“, gibt VP-Sicherheitssprecher Thomas Winsauer zu bedenken. Der Dornbirner Abgeordnete verweist auf die Gefahr von Terroranschlägen, Cyberkriminalität sowie grenzüberschreitende organisierte Kriminalität. Dies stellt die Sicherheitsbehörden vor neue Herausforderungen. „Auch die mit der aktuellen 14 Flüchtlingsbewegung verbundenen Ängste gilt es ernst zu nehmen, damit in der Bevölkerung kein Gefühl der Unsicherheit entsteht“, so Winsauer weiter. In einer Landtagsanfrage an Landesrat Erich Schwärzler will der Sicherheitssprecher der Vorarlberger Volkspartei in Erfahrung bringen, wie die Landesregierung auf diese geänderte Sicherheitslage reagiert: „Mir geht es dabei bewusst um einen sehr breiten Sicherheitsbegriff, der auch die Naturgefahren einschließt. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Naturgewalten in unserem Land gewaltigen Schaden anrichten können. Die aktuellen Maßnahmen am Rheindamm zeugen davon." Mir geht es vor allem darum, dass die Polizei genug Personal, eine moderne Ausstattung und Infrastruktur hat. Ebenso wichtig ist die Erhaltung der Einsatzfähigkeit des Bundesheeres sowie der Rettungsund Einsatzorganisationen im Land. Sie bilden das Rückgrat der Einsatzmannschaften im Katastrophenfall und müssen für den Ernstfall optimal ausgerüstet sein“, betont Winsauer. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T EINKOMMEN Ein Vergleich Ungleichheit bei Einkommen – Wie steht Österreich da? Die OECD warnte vor Kurzem, dass die Kluft zwischen Arm und Reich heute in vielen EU Mitgliedsländern so groß sei wie seit 30 Jahren nicht mehr. Und diese Ungleichheit zwischen den Einkommen habe unmittelbare und negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Hier rentiert sich ein genauerer Blick auf Österreich. Gilt der Alarm auch hierzulande? Von BR Magnus Brunner A ls Grund für diese negativen Auswirkungen wird immer wieder genannt, dass die unteren Einkommensschichten, die immer weiter zurückfallen, zu wenig Zugang zu Bildung haben. Um dagegen vorzugehen empfiehlt die OECD mehr Umverteilung über bestimmte Steuern und Transferleistungen. Jetzt stellt sich die Frage, wie viel von dem, was die OECD sagt, auch für Österreich gilt. Wenn man sich die Daten und Fakten ansieht: Nicht sehr viel. Die Warnung der OECD basiert auf Daten über die Einkommensungleichheit von 22 Ländern – allerdings ohne Österreich. Das bringt uns also nicht weiter. Wenn wir aber bei Eurostat nachsehen und uns den Gini Koeffizienten anschauen, stellen wir fest, dass seit 20 Jahren die Einkommen in Österreich nicht auseinanderdriften. Der Gini-Koeffizient – je niedriger er ist, umso gleicher sind die Einkommen – hat sich von 0,270 auf 0,276 verändert und ist damit praktisch konstant. In diesem Punkt kann also zum Glück Entwarnung gegeben werden. Ungleiche Einkommen sind natürlich nur einer von vielen Faktoren, die das Wirtschaftswachstum beeinflussen können, und nach Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 Meinung der meisten Ökonomen auch nicht der Wichtigste. Wachstum gekostet Hier gibt es auch für Österreich Zahlen der OECD. Es wurde errechnet, dass die Ungleichheit in unserem Land über 20 Jahre zusammengenommen 2,5 Prozent Wachstum gekostet hat. Damit liegt Österreich im internationalen Vergleich als fünftbestes von 19 untersuchten Ländern recht gut. Natürlich sollte man versuchen sich zu verbessern. Dass Ungleichheit das Wachstum hemmt, liegt laut OECD daran, dass Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen zu wenig Zugang zu Bildung haben. Der Schluss lautet daher: Mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung! Dies ist nicht über mehr Familienförderung zu erreichen, die in Österreich bereits hoch ist, sondern über bessere Bildungsstätten: Es darf keinen Unterschied mehr machen, ob ein Kind im Arbeiter- oder im Nobelbezirk in die Schule geht. Am effektivsten wären Investitionen in die frühkindliche, vorschulische Bildung. Es gilt, Lern- und Sprachhandikaps von Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern so früh wie möglich zu beseitigen. Damit sie frei nach ihren Talenten und Wünschen leben können. Finanzieren sollte man das natürlich nicht aus höheren Steu- Bundesrat Dr. Magnus Brunner ern, die dann ja wieder wachstumshemmend wirken. In einer Kompetenzentflechtung der Schulverwaltung beispielsweise würde einiges liegen. Das muss aber nicht unbedingt in Richtung Zentralisierung gehen, wie die Frau Bundesministerin meint… 15 VORARLBERGER W I R T S C H A F T IM GESPRÄCH IV-Präsident Martin Ohneberg "Die entstandene Dynamik ist eine Chance für den Standort" IV-Präsident Martin Ohneberg über die Reaktionen zum IV-Strategiepapier, die Marke Vorarlberg und darüber, dass Qualität vor einem faulen Kompromiss stehen muss. Herr Präsident Ohneberg, die IV hat zu Jahresbeginn ein Papier mit pointierter Überschrift „Vom Mittelmaß zur Exzellenz“ vorgestellt. Hat das Papier Gehör gefunden? Es hat viel Gehör gefunden. Die mediale Resonanz und viele Reaktionen aus allen Bereichen der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bestätigen das. Es gibt eine große Bereitschaft zur Mitarbeit und es wurde als Chance für einen Aufbruch wahrgenommen. Wo sollte Ihrer Meinung nach der Hebel zuerst angesetzt werden? Worin liegen Ihre Kernforderungen? uns wichtig. Wir haben es also selbst in der Hand, hier etwas zu bewegen. Stichwort Marke „Vorarlberg“. Liegt der Nutzen nicht primär beim Tourismus? Es geht nicht um einzelne Wirtschaftssektoren – es geht um den Standort insgesamt. Die Analysen im Rahmen der Arbeiten haben gezeigt, dass der Industriestandort nicht getrennt vom Lebensraum gesehen werden kann. Es geht um Identität, Differenzierung und Positionierung. Wir brauchen dies insbesondere für die jüngere Generation, damit sie dem Land treu bleibt. Aber auch für den zukünftigen Zuzug von Fachkräften, denn ohne Nachwuchs am Arbeitsmarkt werden wir unsere Position zukünftig nicht halten können. Sie sprechen von einem Schulterschluss aller maßgeblichen Player. Von wem erwarten Sie mehr Engagement? Unsere Lösungsvorschläge liegen nun auf dem Tisch und alle Player sind aufgerufen, an der gemeinsamen Umsetzung zu arbeiten. Für mich ist klar: die entstandene Dynamik ist eine Chance, gemeinsam an der Weiterentwick- lung des Standorts zu arbeiten. Die Qualität muss jedenfalls vor dem faulen Kompromiss stehen. Vorarlbergs Unternehmen sind Exportweltmeister und Wachstumssieger. Welche Ziele setzt sich die IV für diese angesprochenen Betriebe? Die Betriebe wissen selbst am besten, wie sie auf den Weltmärkten bestehen können. Wir versuchen vor Ort in Vorarlberg gute und berechenbare Rahmenbedingungen für sie sicherzustellen. Die Betriebe messen sich international tagtäglich mit den Besten, das sollten wir auch als Standort machen. Kernforderungen liegen im Bereich der Innovation, der Raumplanung, der Infrastruktur, der Deregulierung und der Sensibilisierung für die Nachbarregionen; es geht um das „bigger picture“. Wir sind momentan in intensiven Gesprächen mit der Politik, wo konkrete Akzente gesetzt werden. Viele Themen werden wir aber auch selber aktiv betreiben. Vieles, das Sie ansprechen, liegt in der Kompetenz von EU oder Bund. Was ist Ihre Anregung an die politischen Entscheidungsträger im Land? Wir dürfen uns nicht ständig auf Wien oder Brüssel ausreden. Alle unsere vorgeschlagenen Maßnahmen können in Vorarlberg umgesetzt werden, das war 16 I Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T VORARLBERGER LEHRLINGSMODELL Verlängerung Landeshauptmann Markus Wallner: "Die Besonderheit des Vorarlberger Lehrlingsmodells liegt im nahtlosen Übergang zwischen Berufsschule und Erwachsenenbildung." LH Wallner: "Lehrlingsausbildung muss ein Qualitätsprodukt bleiben" Das erfolgreiche Vorarlberger Lehrlingsmodell, das heimischen Lehrlingen den MaturaAbschluss im Rahmen der Berufsreifeprüfung ermöglicht, wird weitergeführt. V oraussetzung dafür war die jüngst erfolgte Zustimmung der Landesregierung zur Erneuerung der vertraglichen Regelungen mit den eingebundenen Einrichtungen der Erwachsenenbildung, konkret den Volkshochschulen Bregenz und Bludenz. "Das Vorarlberger Lehrlingsmodell ist ein wichtiges Instrument, um die Lehre in Vorarlberg attraktiv zu halten", betont LH Markus Wallner. Aktuell nehmen etwa 120 Lehrlinge an den Vorbereitungskursen teil. Die Kurse beginnen im zweiten Lehrjahr und erstrecken sich über vier Jahre. Damit ist es möglich in einem Zeitraum von fünf Jahren zwei Abschlüsse zu erwerben: den Lehrabschluss und die Matura. Zur Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung werden 200 Übungseinheiten im zweiten Lehrjahr an den Berufsschulen absolviert, danach bis zum Prüfungsabschluss nochmals 900 an Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 den beiden Volkshochschulen Bregenz und Bludenz. "Die Besonderheit des Vorarlberger Lehrlingsmodells liegt im nahtlosen Übergang zwischen Berufsschule und Erwachsenenbildung", hebt der Landeshauptmann hervor. Qualitätsprodukt Lehrlingsausbildung Durch das Vorarlberger Lehrlingsmodell eröffnen sich interessante Perspektiven für Jugendliche, die sich für eine qualifizierte Lehre entschieden haben. "Leistungsstarken und leistungswilligen Lehrlingen wird mit dem Modell die Möglichkeit gegeben, beginnend im zweiten Lehrjahr – mit kostenloser und kompetenter Betreuung – die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung anzugehen und die Lehre mit Matura abzuschließen", so der Landeshauptmann. Damit verknüpft ist der Zugang zu einer tertiären Bildungseinrichtung, etwa Universität oder Fachhochschule. "Daran wird einmal mehr sichtbar, dass die Lehre viele Türen öffnet", betont Wallner. Landesstatthalter Rüdisser ergänzt: "Dieses einzigartige Ausbildungsmodell bietet die Chance, zwei Ausbildungen in einem zu absolvieren und mit zwei Qualifikationen in die berufliche Karriere zu starten. Aber auch unsere Unternehmen profitieren, denn sie können durch dieses Ausbildungsmodell talentierte und leistungsstarke Jugendliche für Lehrstellen gewinnen." Beachtliche Investitionen Um die hohe Qualität der Lehrlingsausbildung in Vorarlberg aufrechterhalten zu können, werden von Landesseite jedes Jahr beträchtliche Mittel aufgewendet. Knapp 40 Millionen Euro werden heuer in die duale Ausbildung investiert. 17 VORARLBERGER W I R T S C H A F T BETRIEBSBESUCHE Lustenau "Leistungsfähige Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft" Landesstatthalter Rüdisser und Wirtschaftskammerpräsident Manfred Rein bei ZIMM Maschinenelemente und der Buchdruckerei Lustenau zu Besuch. B ei den Rundgängen durch die Unternehmen zeigten sich LSth. Rüdisser und WKV-Präs. Rein beeindruckt von der Innovationskraft, die beide Betriebe auszeichnet. "Zusammen mit der ausgeprägten Qualitätsorientierung entsteht die hohe Wettbewerbsfähigkeit, die den heimischen Produktionsund Wirtschaftsstandort national wie auch international so erfolgreich macht", stellte Rüdisser fest. Kernziel der Wirtschaftspolitik bleibe die allgemeine Stärkung der Wirtschaftskraft, führte der Landesstatthalter aus: "Darin liegt eine zentrale Voraussetzung für die nachhaltige Sicherung und Steigerung der Beschäftigung in Vorarlberg", sagte Rüdisser. Innovative Unternehmen Die Buchdruckerei Lustenau kann auf eine über 100-jährige Geschichte verweisen. Im Unternehmen verbinden sich traditionelles Handwerk und modernste Technologien. Vor Ort sind rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, darunter knapp 10 Lehrlinge. Im Jänner dieses Jahres wurde dem Unternehmen erneut das Gütesiegel "Ausgezeichneter In der Buchdruckerei wurden LSth. Rüdisser und Präs. Rein von BuLu-Geschäftsführerin Christine Schwarz-Fuchs (m.) begrüßt. 18 familienfreundlicher Betrieb" verliehen. Der Hauptmarkt für die BuLu liegt im logistisch günstigen Vierländereck Österreich – Liechtenstein – Schweiz – Deutschland. Durch die Internationalität der betreuten Topkunden gehen die Produkte jedoch in die ganze Welt. Seit 39 Jahren entwickelt, fertigt und vertreibt ZIMM Maschinenelemente GmbH+CoKG weltweit innovative Spindelhubgetriebe für fachspezifische Bereiche in der Antriebstechnik bzw. Maschinenbau. Die moder- nen Produkte kommen etwa im Automobilbau, in der Luftfahrt und Solarindustrie, im Bühnenund Kulissenbau oder bei Verpackungsmaschinen zum Einsatz. Das fest in der Region verwurzelte Unternehmen ist längst zu einem international erfolgreichen Global Player geworden. Derzeit beschäftigt ZIMM 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter fünfzehn Lehrlinge. Im Vorjahr hat das Unternehmen, das in über 40 Ländern der Welt Geschäftsbeziehungen unterhält, einen Umsatz von 17 Millionen Euro erwirtschaftet. Bei ZIMM wurde die Delegation (Bgm. Fischer, LSth.Rüdisser, WK-Präs. Rein) von Geschäftsführer Gunther Zimmermann und Prokurist Akan Celik in Empfang genommen. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T VERDIENSTE um die Vorarlberger Wirtschaft Wilfried Hopfner zum Kommerzialrat ernannt Dem Vorstandsvorsitzenden der RLB Vorarlberg und Obmann der Sparte Bank und Versicherung Betriebsökonom Wilfried Hopfner wurde in Würdigung seiner Verdienste um die Vorarlberger Wirtschaft der Berufstitel „Kommerzialrat“ verliehen. D ie feierliche Überreichung des vom Bundespräsidenten verliehenen Titels erfolgte vor wenigen Wochen durch Wirtschaftskammer-Präsident KommR Manfred Rein im Gasthaus Guth in Lauterach. „Wilfried Hopfner kann als Vorstandsvorsitzender auf beachtliche wirtschaftliche Erfolge der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg verweisen und bringt sein Know-how seit 2010 als Funktionär der Sparte Bank und Versicherung und als Delegierter zum Vorarlberger Wirtschaftsparlament zum Wohle der gesamten Branche in seiner Interessenvertretung ein“, würdigte Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein die Leistungen des Vorarlberger Bankensprechers. WKV-Präs. Manfred Rein, Ruth und KommR Wilfried Hopfner sowie LSth. Karlheinz Rüdisser. Durch seine umfassende Ausbildung und Praxis sowie durch seine Autorenschaft und seinen Einsatz, insbesondere für die Anliegen der Regionalbanken, konnte sich Wilfried Hopfner als ausgewiesener Experte in allen Bankenfragen etablieren. „In Zeiten zunehmender, teilweise existenzbedrohender Veränderungen im Bankensektor hat er mit viel Umsicht und strategischem Weitblick immer wieder Weichen richtig gestellt und mit viel kommunikativem Geschick weitreichende Projekte initiiert und auch erfolgreich umgesetzt“, betont WK-Präsident Rein und meinte weiter: „Mit seinen authen- tischen Berichten in der Öffentlichkeit und auch innerhalb des erweiterten WKV-Präsidiums zu den Entwicklungen im Finanzsektor hat er öffentlichkeitswirksam und spartenübergreifend äußerst wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet und ein besseres Verständnis für die aktuellen Zwänge und belastenden bürokratischen Hürden der heimischen Banken bewirkt.“ Auch seine Initiativen zur Ausund Weiterbildung junger Menschen sind beispielgebend. Neben seinen zahlreichen Funktionen, auch außerhalb des Raiffeisensektors, wurde besonders sein Engagement im Bildungsbereich, insbesondere für die Ausbildung „FiRi“ gewürdigt. Steuerservice 2016 Hilfreicher Ratgeber Die heimischen Betriebe sind die Basis für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. Unternehmen tätigen Investitionen, schaffen Arbeitsplätze, bilden Fachkräfte aus und leisten Steuern und Abgaben. Sie sind die besten Botschafter für den Wirtschaftsstandort Österreich. Damit sie auch weiterhin ihre Rolle als Impulsgeber erfüllen können, müssen die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das hat oberste Priorität für den Österreichischen Wirtschaftsbund. In den nächsten Jahren stehen der Standort und die heimische Wirtschaft vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Um Österreich wettbewerbsfähig zu halten, braucht es den Mut zu Veränderung und Reformbereitschaft. Es ist jetzt an der Zeit die Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 Weichen für ein Österreich 2020 zu stellen. Bevor aber über Reformen im Pensionsbereich gesprochen wird, bevor über Gesundheit diskutiert wird, muss zuerst über Wirtschaft geredet werden. Denn ohne Wirtschaft kein Gesundheitssystem, ohne Wirtschaft keine Pensionen und ohne Wirtschaft keine Arbeitsplätze. Ein attraktives Unternehmerland muss etwas für seine Betriebe tun. Das ist die Zielvorgabe für den Österreichischen Wirtschaftsbund. Unsere aktualisierte SteuerserviceBroschüre soll Ihnen auch 2016 ein hilfreicher, kleiner Ratgeber in allen Steuerfragen sein. Bestellen Sie unter [email protected] oder 05522/766 31-0 19 VORARLBERGER W I R T S C H A F T BETRIEBSBESUCHE LH Markus Wallner In Hohenems besichtigte der Landeshauptmann den traditionsreichen Familienbetrieb Walser Fashion & Lifestyle. In Lustenau stand das international erfolgreich tätige Unternehmen "S.I.E – System Industrie Electronic", das im Millennium Park ansässig ist, auf dem Besuchsprogramm. LH Wallner: "Vorarlbergs Wirtschaft steht für Qualität und Innovationskraft" Betriebsbesuche des Landeshauptmanns bei Unternehmen in Hohenems und Lustenau. I n Hohenems wurde Wallner von der Inhaberfamilie Walser begrüßt. Das Handelsunternehmen ist in mehreren Bereichen aktiv. Inge und Stefanie Walser führen das Modegeschäft Walser Leder & Mode, das 1919 gegründet und im Jahr 2012 mit einer beachtlichen Sortimentserweiterung zum Modeunternehmen umstrukturiert wurde. Stefanie Walser, seit vier Jahren auch Vorsitzende der Jungen Wirtschaft, und ihr Bruder Martin sind bereits die dritte Generation im Unternehmen. Deren Vater, Hans-Karl Walser, ist Inhaber und Geschäftsführer der Walser GmbH , die führend in den Berei20 chen Autozubehör, Sicherheit & Komfort sowie Sport und Freizeit tätig ist. Walser verkauft heute vier Millionen Autositzbezüge pro Jahr und ist einer der maßgebenden Marktführer im Bereich Autozubehör. Walser stellt die Produkte in eigenen Werken in Europa und Asien her. Am Standort in Hohenems sind aktuell 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit zählt das Unternehmen rund 250 Mitarbeitende. Hochtechnologie Beim international tätigen Technologieunternehmen S.I.E ist der Landeshauptmann von Inha- ber und Geschäftsführer Udo Filzmaier begrüßt worden. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1994. Kerngeschäft war der Handel mit elektronischen Bauteilen. 1995 erfolgte die erste Ausweitung des Leistungsspektrums. Heute steht S.I.E Kunden aus unterschiedlichen Hochtechnologiebranchen mit umfangreichen Leistungen im Bereich Entwicklung und Fertigung weltweit zur Seite. Vor allem im medizinischen Bereich kommen die ausgefeilten Computerlösungen zum Einsatz. Groß geschrieben wird im Betrieb der Bereich Aus- und Weiterbil- dung. Das Unternehmen trägt seit mehreren Jahren zudem das Prädikat "ausgezeichneter Lehrbetrieb". Derzeit sind am Unternehmenssitz in Lustenau 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, weltweit sind es rund 220. Bei S.I.E werden derzeit fünf Lehrlinge ausgebildet. "Diese konsequente Linie macht Vorarlberg zu einem erfolgreichen Produktions- und Wirtschaftsstandort, der sich dynamisch entwickelt", sagte Wallner. Die Kernaufgabe des Landes bleibe weiter die allgemeine Stärkung der Wirtschaftskraft. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T Autohaus Mustermann mustermann.bmw.at Freude am Fahren HEREINSPAZIERT! BMW VIELFALT LIVE ERLEBEN. Probesitzen, probefahren, befühlen, begreifen – erleben Sie alle aktuellen BMW Modelle vom BMW 1er über die BMW X Family (optional mit dem intelligenten xDrive Allradantrieb) bis hin zum Flaggschiff BMW 7er direkt live bei uns im Autohaus. Lassen Sie sich begeistern von Innovationen, Technik und dem Design der BMW Modellpalette. Unser Team freut sich auf Ihren Besuch! Urban Baumgartner Bundesstraße 96, 6710 Nenzing Tel. 05525/6971, [email protected] GmbH & Co www.baumgartner.bmw.at McDonald’s in Vorarlberg dreimal mit Service-Innovation Neues Küchen- und Servicekonzept der McDonald’s Restaurants in Dornbirn, Hohenems und Rankweil: Mit der Neuerung werden die Speisen nach der Bestellung sofort für jeden Gast frisch zubereitet. Gleichzeitig hat Franchisenehmer Loek Versluis auch sein Team vergrößert, um seinen Gästen ein noch entspannteres Restauranterlebnis zu bieten. M it dem neuen Küchen- und Service-Konzept setzen wir auf kompromisslose Frische und Qualität. Für die Implementierung des neuen Bestellsystems wurde in unserem Restaurant der Küchenbereich neu organisiert. Außerdem haben wir für alle Standorte neue Mitarbeiter aufgenommen - insgesamt 15. Wir können unsere Gäste damit ab sofort noch mehr verwöhnen als bisher: mit einem starken Team und noch frischer zubereiteten Speisen“, ist Gastgeber Loek Versluis überzeugt. Nach kurzen, aber intensiven Umbauarbeiten der Küche präsentieren sich die McDonald’s Restaurants von McDonald’s Franchisenehmer Loek Versluis in Dornbirn, Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 Hohenems und Rankweil mit einem innovativen Service-Konzept und „Multiple-PointBestellsystem“. Die Gäste bestellen und bezahlen dabei an einem von drei möglichen Bestellpunkten: Wie gewohnt an der Kassa, an einem der Selbstbedienungsterminals oder via Smartphone mit der Quick Mac App. Die Zubereitung der gewünschten Speisen in der Küche beginnt erst auf Bestellung, damit erhält der Gast ein noch frischeres Produkt. Die Ausgabe der frisch zubereiteten Bestellung erfolgt schließlich in einer speziell gekennzeichneten Abholzone. Auch im Restaurant in Bludenz/Bürs wird die Neuerung nach den Asfinag Umbau in 2016 umgesetzt. (PR) Weitere Infos auf www.mcdonalds.at 21 VORARLBERGER W I R T S C H A F T WIRTSCHAFTSBUND Intern „5 Minuta – im Fokus“ in Lustenau Volles Haus beim neuartigen Unternehmertreff vom Wirtschaftsbund. D as Motto beim jüngsten „Unternehmertreff“ vom Wirtschaftsbund Lustenau lautete „5 Minuta – im Fokus“. Ein neues Veranstaltungsformat, das dem jeweiligen Redner „charmante“ 5 Minuten zur Überzeugung bietet, ehe der Timer zur Beendigung der Wortmeldung einlädt. Der Einladung von Wirtschaftsbundobmann Udo Filzmaier, Wirtschaftsgemeinderat Patrick Wiedl und WB-Dir-Stv. Jürgen Kessler folgten rund 75 Unternehmerinnen ! und Unternehmer nach Lustenau. Das stilvolle Ambiente von Baumschlager Eberle bot den perfekten Rahmen für´s Netzwerken. Unter der Moderation von Vorstandsmitglied Benedicte Szpaler-Hämmerle bot sich beim ersten „5 Minuta“ für 3 Unternehmen die Möglichkeit zur Firmenvorstellung: Carini Etiketten hat sich laut Geschäftsführer Edgar Sohm auf den Druck von Etiketten auf Rolle und Bogen für Produzenten von Konsumgüter unterschiedlichster Branchen spezialisiert. CEO und Inhaber Roger Ettenberger von Unit´s ist Spezialist für industrielle Messtechnik und Engineering. Von den beiden Niederlassungen in St. Gallen und Lustenau bietet er professionelle Dienstleistungen aus einer Hand. Die Ender Werbung erschafft und pflegt seit über 40 Jahren gewinn- bringende Marken. Seit 2010 ist Simon Ender Geschäftsführer und bietet mit seiner Full-Service Agentur durchdachte, strategische Konzepte. Die Dienstleistungen reichen vom Corporate Design bis zur multimedialen Kampagne – schlicht, um alle Fragen der Kommunikation. Udo Filzmaier, LH Markus Wallner und Moderatorin Benedicte Hämmerle. Edgar Sohm, Roger Ettenberger und Simon Ender. Robert Grellet und Lothar Scheffknecht. Sigried Müller und Astrid Gehrer. WB Höchst Neben LAbg. Albert Hofer nutzten diese Gelegenheit auch: Hanno Alge (Alge Elastic), Lukas Alton (Wetterring), Dieter Bonetti (Bonetti), Robert Breier (Bösch Wohnen), Robin Deutschmann und Olaf Soller (Soller Immobilienverwaltung), Wolfgang Egger (Metallverarbeitung), Michael Felder (Fliesenleger), Günter Freudenthaler (badplus), Wolfgang Fulterer, Astrid Gehrer und Sigrid Müller (Gedias), Tobias Gisinger (Rechtswanwalt), Robert Grellet (Bösch), Christof Huber (hali Büromöbel), Gerold Jenny und Peter Steurer (exakt Büro), Bernt Lingg (Autohof Lingg), Rainer Masal (Masal Lackierungen), Manfred Mathis (Mathis Solatech), Thomas Mennel (Pii), Patrick Oberti (Oberti), Lothar Scheffknecht (Scheffknecht), Thomas Sohm (Carini), Reinhard Weiß (Ledon), Peter Roblek-Ortner, Benjamin Merrath, Markus Riedmann, Peter Pregler, Markus Bösch, Hubert Fitz, Maritta Prantl, Angelika Vetter, Stefan Vetter, Anton Vogelmann, uvm. Wirtschaftstag Doren, Langen und Sulzberg LR Erich Schwärzler war ein begehrter Gesprächspartner. 22 Vergangene Woche fand der traditionelle Wirtschaftstag der Gemeinden Doren, Langen und Sulzberg statt. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst und anschließenden Empfang im Dorener Gemeindesaal referierte Landesrat Ing. Erich Schwärzler vor zahlreichen Wirtschaftstreibenden aus der Region. Im Anschluss der Versammlung bestand die Möglichkeit, sich bei dem gemeinsamen Abendessen in gemütlichen Atmosphäre auszutauschen. Gut besucht war der traditionelle Wirtschaftstag in Doren. Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 VORARLBERGER W I R T S C H A F T ie en S h c u Bes beim alle 1. uns r, H oye F im ch! ältli m erh e zu hier ess ets k M ic -T die fs n u e rka uch or ve er bes te V d glie äßig -Mit Erm n e feis is! Raif rpre de Son Schaffen Sie mehr Platz – für sich, Ihre Familie oder Ihr Hobby. 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Auszüge aus einem Interview mit dem Philosophen Konrad Paul Liessmann, das dieser im Zuge der Initiative „Aufbruch“ gegeben hat. 24 Boreout statt Burnout: "Chef, mir ist fad!" Über- und Unterforderung führen gleichermaßen zu Unzufriedenheit. Z u viel Routine, zu wenig Verantwortung und die immer gleichen Aufgaben können zu einem langweiligen Arbeitsalltag führen und auch der stresst. Burnout und Boreout – das sind zwei Phänomene der modernen Arbeitswelt, die Pole des Stresslevels im Job verdeutlichen: ein Zuwenig und ein Zuviel an Arbeit. wechslung würde allerdings nicht schaden. Etwas weniger – 16 Prozent – sind zufrieden mit ihrer Arbeit und meinen: "Genau richtig. Mein Stress ist positiv." Immerhin ein Viertel aller Umfrageteilnehmer bezeichnet die anfallenden Aufgaben als Überforderung und würde gerne mehr Zeit zur Verfügung haben. Was merkt der Chef? Während Überstunden, Stress und Burnout Themen sind, die aktuell jedem ein Begriff sind, geben 41 Prozent in einer Karriere.at-Umfrage an, sie würden unter "Boreout" leiden. Knapp 500 Arbeitnehmer wurden befragt. Demnach fühlt sich das Gros der Befragten überqualifiziert für seine Arbeitsstelle, Unterforderung steht an der Tagesordnung. Jeder Fünfte – rund 19 Prozent – findet, dass der Job fachlich passt – Ab- Zwergen-Pension Den Vorschlag greifen wir gerne auf, beziehen ihn allerdings auf Ritsch selbst. Würde man das, was er da fordert, auf die Vorarlberger Sozialdemokratie umlegen und deren schlechtesten zehn Jahre streichen, bliebe für die SPÖ gesamthaft eine bessere Bilanz, weil Ritschs Amtszeit als Obmann der Vorarlberger Sozis samt und sonders gestrichen würde und daher nichts übrig bliebe. Sensationell ist auch Ritschs Vorschlag Nummer zwei, Pensionen für Landtagsabgeordnete wieder einzuführen: Da nur der Pension bezieht, der im Leben nachweisbar etwas gearbeitet hat, ginge Ritsch leer aus. Für seine zehn Jahre käme er bestenfalls zu einer Kleinst- beziehungsweise Zwergenpension – errechnet aus einer Mindestsicherung für politische Mindestleistung. (WN) Dass dieser Gemütszustand unbemerkt bleibt, ist unwahrscheinlich. Von 155 befragten Arbeitgebern gab mehr als die Hälfte an, Stress und Langeweile ihren Mitarbeitern ansehen zu können. 16 Prozent haben in Sachen Stresspegel nur Einblick, wenn der Mitarbeiter selbst explizit darauf zu sprechen kommt. Nur 13 Prozent schieben das Thema generell von sich und meinen, dass sei Sache der unmittelbaren Führungskraft. Quelle: Wirtschaftsblatt Ausgabe Nr. 1 / Februar 2016 P.b.b. Pb b 03Z035152 M Vorarlberger V lb Wirtschaftsbund, Wi h f b d Wichnergasse Wi h 6, PF 28, 6800 Feldkirch Auf der einen Seite wünschen wir uns natürlich weniger Vorschriften und mehr individuelle Verantwortung. Das würde sicher die Wirtschaft beleben, das würde auch die Diskurse beleben, das würde vieles möglich machen. Auf der anderen Seite sind wir immer weniger bereit, die notwendigen Konsequenzen dieser Freiheit zu übernehmen - nämlich das Risiko, das mit ihr einhergeht. Pammesberger/Kurier Was wir heute unter Reform kennen, ist meist weder Wiederherstellung noch Verbesserung, sondern die Veränderung um der Veränderung und Beschäftigung willen: Reformsimulation. Im Bildungsbereich lässt sich das beobachten: Seit Jahren eine Reformflut - verbessert wird kaum etwas!
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