Niemand, so denken wir, hat die teil

N
iemand, so denken
wir, hat die teilweise weite Anreise
nach der oberösterreichischen Landeshauptstadt
bereut: Linz war eine Reise
wert!
Mit unserem Bericht
möchten wir allen, insbesondere den Referenten
und den Teilnehmenden
der Podiumsdiskussion,
für ihr Kommen herzlich
danken. All denjenigen,
die nicht dabei sein konnten, soll er einen kleinen
Überblick über den Verlauf der Tagung geben.
40 Designerinnen und
Designer trafen sich in der
Kulturhauptstadt Linz, um
an zwei Tagen interessanten und kurzweiligen Vorträgen zu lauschen, von
der Podiumsdiskussion
Denkanstösse zu erhalten
(im Foto: Dr. Christine
Haiden und Joseph Dreier)
und mit Gleichgesinnten
beim abendlichen Dinner
Tratsch und neue Trends
auszutauschen.
Unser Aufwand hat sich
für SND gelohnt. Nicht
nur die Resonanz der Teilnehmenden war durchwegs positiv, auch mit den
Presseveröffentlichungen
können wir zufrieden sein.
Nicht zuletzt blieb, trotz
niedriger Tagungsgebühren, ein Betrag für die
weitere Arbeit des Vereins
übrig.
Viel Spass bei der Lektüre, Servus und bis bald
mal in Wien.
Joseph Dreier
[email protected]
Rolf Rehe
[email protected]
Fotos: Detlev Scheerbarth
[email protected]
Das Programm
An zwei Tagen konnten sich über 40 DesignerInnen,
FotografInnen und GrafikerInnen in Vorträgen von
sechs Referenten aus London, Berlin, Hamburg,
Frankfurt, und Wien über qualitativ hochwertiges
Design informieren, sich in angeregten Gesprächen
austauschen und inspirieren lassen. Publikum und
Vortragende waren sich einig bei der Wichtigkeit
journalistischer Hintergrundsrecherche für die
gestalterische Arbeit.
Eine Video-Präsentation ersetzte die Ausstellung
„The World’s Best Designed Newspapers”, die wegen
eines Grossbrandes verschoben werden musste.
Der britische Designer Mark Porter
schilderte eindrücklich die Überlegungen und Schritte des neuen Designs
des Londoner Guardians vom Broadsheet zum kleineren Berliner Format.
Insbesondere ging er auch auf die
unterschiedlichen Bedingungen beim
Newsdesign für die Webseite des
Guardians ein.
Wolfgang Beinert überraschte mit
seinem immensen typografischen
Wissen und seinem kompromisslosen
Plädoyer für exzellente Qualität der
Gestaltung, die sich auch bis ins letzte
Detail auf ausführliche (auch historische) Recherche stützt. „Qualität
kennt keine Krise!“, so seine feste
Überzeugung.
Wolfgang Ammer, Wiener Karikaturist, beklagte den Trend zur rein
illustrativen Karikatur und zeigte die
Entstehungsgeschichte seiner erfolgreichen politischen Karikaturen. Beim
gemeinsamen Dinner erstellte er für
den Glückspilz Daniel Braun von der
Süddeutschen Zeitung ein persönliches Portrait.
Andrew Timmins vom Magazin Stern
berichtete über eine mehrtägige Vorortrecherche für eine Infografik zum
Thema: Amoklauf in Winnenden. Über
Gespräche mit Polizei und Journalisten, von einem Hubschrauberflug über
den Tatort und den Stress bei der Endproduktion in Hamburg. Doch: „Das
Ergebnis rechtfertigt den Aufwand“
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion (von
links): Joseph Dreier, Dr. Christine Haiden, Dr. Klaus Nemetz,
Mag. Wolfgang Braun, Dr. Anneliese Rohrer, Rolf Rehe...
Podiumsdiskussion
Eine Podiumsdiskussion am Freitag Abend mit
Experten der Österreichischen Medienszene zum
Thema: „Mit Design aus der Krise" brachte es auf
den Punkt: Gutes Design und gute Texte sind keine
Gegensätze, sondern ergänzen sich zu interessantem Lesestoff.
Wer es schafft, interessante Texte, spannende
Fotos und erhellende Infografiken in einem guten
Design zu präsentieren, stösst auf eine nach wie
vor vorhandene, grosse und neugierige LeserInnenschaft. Auch das Handwerkliche spielt eine
wichtige Rolle. Rolf Rehe, Mitbegründer von SND
und Koorganisator der Veranstaltung: „Zeitungen
bestehen vor allem aus Schrift, also Typografie.
Gute Lesbarkeit muss daher für Designentscheidungen im Vordergrund stehen."
Als Ergebnis lässt sich festhalten: Nur qualitativ
hochstehendes Design im Teamwork mit mutigem
und unabhängigem Journalismus zeigen Wege aus
der Krise auf.
Daniel Becker gab einen Einblick in
zukünftige Welten von Informationsverarbeitung und Grafikdesign: Seine
Darstellung mathematischer Zahlen
und Daten wirkte trotz der Abstraktheit logisch, einleuchtend und in
einem hohen Masse ästhetisch. Eine
gelungene Verbindung von digitaler
Technik und Design.
DPA-Fotograf Maurizio Gambarini
ging mit eindrücklichen Fotos auf die
Realität seines Berufes ein. Alle reissen
sich um das beste Foto. Doch der Zeitund Konkurrenzdruck hat enorm zugenommen: Nur das beste und schnellste
Foto wird veröffentlicht. Neutralität
bleibt die Herausforderung journalistischer Fotoarbeit.
...und viele aufmerksame Zuhörer.
Das war das SND DACH Jahrestreffen in Linz...
Schickten Video-Grussbotschaft zum
Jahrestreffen: Bonita Burton und Steve
Dorsey vom SND Vorstand USA.
(Hier zum Download)
...und das sagten
die Teilnehmenden:
„Es war eines der besten Jahrestreffen, das wir jemals hatten.”
Daniel Braun, Leiter Infografik,
Süddeutsche Zeitung
Wolfgang Falke (SND DACH) engagiert sich während der Diskussion.
„Eine sehr anregende und
interessante Veranstaltung.”
Ulrike Schwach, Kommunikationsdesignerin, Wien
„Ich konnte viele interessante
Leute treffen und spannenden
Beiträgen lauschen!“
Daniel Becker, Grafikdesigner,
Frankfurt
„Fantastischer Kongress.“
Detlev Scheerbarth, Art Director,
Märkische Allgemeine, Potsdam
Wolfgang Beinert plädiert für Qualität.
„Danke für die tolle Tagung. Ich
habe faszinierende Menschen
kennengelernt und interessante
Vorträge gehört.“
Daniel Barben, Newsdesigner,
Bern
Beim fröhlichen Umtrunk am Abend im
historischen Schlössl-Restaurant: Mark
Porter vom Londoner Guardian. Eingeladen hatten die OÖNachrichten.
Wolfgang Ammer bei der Arbeit.
„Grosses Lob für die Veranstaltung in Linz.“
Sylvia Reisenhofer, Institut für
Bautechnik, Wien
„Kompliment für das tolle
Meeting.”
Jan Schwieger, Artdirektion,
Wirtschaftsblatt, Wien
„Die Tagung wäre für unseren
Club ein Höhepunkt des Jahres
gewesen."
Andrew Timmins erklärt Infografik.
Daniel Becker zeigt auf Zahlen.
Dr. Christine Haiden, Präsidentin
des Oberösterreichischen Presseclubs, Linz, wo die Tagung wegen
eines Grossbrandes nicht stattfinden konnte.
Erfolg trotz niedriger Teilnahmegebühren
Gebühren: Eine wichtige Grundsatzentscheidung war es, die Teinehmergebühren für das Jahrestreffen festzulegen. Einerseits sollte in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit niemand
aus finanziellen Gründen zuhause
bleiben müssen. Andrerseits sollten
die geringen Resourcen des Vereins
nicht beansprucht werden.
Die Teilnehmergebühren wurden
auf dem Stand vom letzten Jahr
gehalten. Sie setzten sich danach wie
folgt zusammen:
• Studenten 30 Euro
• DACH Mitglieder 40 Euro
• Region 16 Mitglieder 50 Euro
• Nichtmitglieder 60 Euro.
Ausgaben: Da alle Referenten und
Podiumsteilnehmer auf Honorar verzichteten, blieben die Kosten für eine
Veranstaltung dieser Grösse und
Qualität erstaunlich gering.
Partner: Die Oberösterreichischen
Nachrichten stellten nicht nur ihre
Räumlichkeiten zur Verfügung, nachdem ein Feuer die ursprüngliche
Tagungsstätte zerstörte. Wir waren
auch Gäste der Zeitung beim gemeinsamen Abendessen im historischen
Schlössl-Restaurant.
Der Oberösterreichische Presseclub half uns, trotz eines Feuers, mit
seinen organisatorischen Resourcen.
Für die Unterstützung des SND
Jahrestreffens durch unseren
Sponsor, dem Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, sei
hier noch einmal besonderer
Dank gesagt.
Neben der Unterstützung der
Jahrestagung trägt der Verlag
der FAZ auch zur Verwirklichung
der Wanderausstellung „The
World’s Best Designed Newspapers” bei.
Woher sie alle
kamen:
Über 40 TeilnehmerInnen und Redner aus
Deutschland, Österreich
und der Schweiz kamen
zum SND Symposium
und Jahrestreffen nach
Linz an die Donau.
Wie sich die Teilnehmenden zusammensetzten:
Aus Österreich kamen
die meisten von ihnen,
nämlich 23.
Aus Deutschland
reisten 18 TeilnehmerInnen nach Linz.
Die Schweiz entsandte
einen Teilnehmer.
Mark Porter, creative
director des Guardian,
hatte den längsten Anreiseweg, er flog aus
London ein.
Maurizio Gambarini vor einem aufmerksamen Auditorium.
Drei Länder, drei Zeitungsdichten
Nach einer Aufstellung des internationalen Verbandes World Association
for Newspapers (WAN) aus dem Jahre
2008 sieht die Zeitungslandschaft in
den drei deutschsprachigen Ländern
so aus:
In Deutschland gibt es 354 Tageszeitungen, bei einer Bevölkerungszahl von 82,5 Millionen Menschen.
Österreich hat 18 Tageszeitungen,
die Bevölkerungszahl beträgt 8,5
Millionen Menschen.
Die Schweiz ist das kleinste Land
mit einer Bevölkerung von 7,7 Millionen Menschen, hat aber die höchste
Zeitungsdichte mit 28 Zeitungen.
Im Vergleich dazu die Mitgliederzahlen von SND DACH für die drei
deutschsprachigen Länder:
• Deutschland: 19
• Österreich: 7
• Schweiz: 4
Die Mitgliedschaft der SND
Region 16 setzt sich so zusammen:
• Deutschland: 30
• Österreich: 9
• Schweiz: 4.
In der internationale Vereinigung
SND sind ungefähr 1600 Mitglieder
aus 50 Ländern zusammengefasst.
Administrativ sind Mitglieder global
in sogenannten Regionen aufgeteilt.
Buenos Dias Argentina!
Die Society for News Design
SND präsentiert ihren 31. Weltkongress vom 24. bis 26. September 2009 in Buenos Aires.
Ausführliche Informationen
und Anmeldeformular unter
http://www.sndbue09.com/