Oliver Krischer Mitglied des Deutschen Bundestages Bündnis 90/Die Grünen Ein neues Kohlekraftwerk braucht niemand – außer RWE und Peter Münstermann „Peter Münstermann will ein neues Braunkohlekraftwerk. Da könnte man einmal kurz den Kopf schütteln und sich sagen: Na ja, der Mann ist RWE-Betriebsrat, will aussichtslos für die SPD Landrat im Kreis Düren werden und von Kohlekraftwerken träumen diese Jungs halt. Dann könnte man sich anderen wichtigen Dingen widmen, die etwas mit Realität und Zukunft zu tun haben. Das Traurige nur: Das sind nicht die Träumereien eines RWE-Sozialdemokraten, sondern RWE plant tatsächlich in Niederaußem ein neues Kohlekraftwerk. Kein Scherz. Mit Millionenaufwand treibt RWE das Genehmigungsverfahren für ein Kraftwerk namens „BoAplus“ voran. Und das, wo Konzernchef Terium offen zugibt schon so pleite zu sein, dass die Verpflichtungen für den Rückbau Atomkraftwerke und die Ewigkeitslasten der Braunkohle derzeit nicht bedient werden können und Untergangsszenarien angesichts einer minimalen Kohleabgabe an die Wand malt. Ein neues Kohlekraftwerk plant in Deutschland niemand außer RWE, ganz einfach weil niemand es braucht. Deutschland hat riesige Überkapazitäten bei fossilen Kraftwerken. Hochmoderne flexible und klimafreundliche Gaskraftwerke wie das von Statkraft in Hürth stehen deshalb still. Deswegen müssten viel mehr von den 40 Jahre alten Braunkohleblöcken als jetzt geplant stillgelegt werden. Alle, die in den letzten 10 Jahren neue Kohlekraftwerke gebaut haben, haben das mit Millionenverlusten bitter bezahlt. Stadtwerke, die sich am RWE-Kraftwerk in Hamm beteiligt haben, dessen einer Block möglicherweise als Bauruine endet, müssen Medienberichten zufolge den Totalausfall ihrer Beteiligung rechnen. Das gibt es sonst nur bei Beteiligungen an dubiosen Briefkastenfirmen. All das ficht RWE nicht an, RWE plant BoAplus. Die Milliarden Braunkohle-Subventionen, die die Große Koalition in Berlin jetzt an RWE überweisen wird, versenkt der Konzern wahrscheinlich in BoAplus. Das verhindert den nötigen Strukturwandel. Triumph-Adler, ein Markenname, den meine Kinder noch nie gehört haben, war vor kaum einem Vierteljahrhundert noch Weltmarktführer für Schreibmaschinen. Als die PCs aufkommen und man ahnte, dass die Schreibmaschinen vielleicht bald nicht mehr der Zukunftshit sein würden, plante Triumph-Adler neue Fertigungskapazitäten für Schreibmaschinen. RWE plant ein Kohlekraftwerk. Dass das den Klimaschutzzielen zuwiderläuft und auch nicht zum absehbaren Ende der Tagebaue passt, ist selbstredend. Aber das hat RWE ja noch nie interessiert. Meine Enkel werden mit dem Firmennamen RWE nichts mehr anfangen können, das scheint inzwischen sicher. Aber sie werden sich mit Atommüll und gigantischen Restlöchern und Braunkohleewigkeitslasten herumschlagen müssen. Was sie dann über unsere Zeit sagen werden, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass die, die neue Kohlekraftwerke für ein Zukunftsmodell halten, keine Wahl als Landrat für den Kreis Düren sind.“ Büro Berlin: Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Telefon: +49 30 227-72059, [email protected] Wahlkreisbüro Düren: Friedrich-Ebert-Platz 13, 52351 Düren, Telefon: +49 2421-189286, [email protected] Wahlkreisbüro Aachen: Franzstraße 34, 52064 Aachen Pressemitteilung Zur Presseberichterstattung der Dürener Zeitung vom 17.07.2015 erklärt der Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer:
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