Öffentliche Ausschreibung zur Digitalisierung von Negativen und Positiven aus dem Archiv der DDR-Opposition der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 1. Adresse der zur Angebotsabgabe auffordernden Stelle Bezeichnung: Robert-Havemann-Gesellschaft (Auftraggeber) Postanschrift: Schliemannstraße 23 zu Händen von Herrn Dr. Olaf Weißbach PLZ: 10437 Ort: Berlin Land: Deutschland Telefon: 030 44 71 08 10 Fax: 030 44 71 08 19 E-Mail: [email protected] URL: www.havemann-gesellschaft.de Adresse der den Zuschlag erteilenden Stelle Adresse der zur Angebotsabgabe auffordernden Stelle Stelle, bei der die Angebote einzureichen sind Adresse der zur Angebotsabgabe auffordernden Stelle 2. Kurzbeschreibung der Leistung Die Robert-Havemann-Gesellschaft plant die Digitalisierung von Fotobeständen aus dem Archiv der DDR-Opposition. Vom anbietenden Dienstleister wird neben der Digitalisierung von 35.000 Kleinbild-Negativen, 1.500 Mittelformat-Negativen, 2.000 Kleinbild-Dias und von 2.000 Positiven die Umlagerung der Negative in archivgerechte Hüllen und eine Sicherheitsverfilmung aller Digitalisate erwartet. 3. Angebots-, Zuschlags- und Bindefristen Die Angebotsfrist endet am 20.07.2015 / 18 Uhr (Eingang des Angebotes bei der zuständigen Stelle). Die Zuschlagsfrist endet am 07.08.2015. Die Angebote müssen bis zum Ende der Zuschlagsfrist bindend (gültig) sein. 4. Art der akzeptierten Angebote Postalischer Versand sowie zusätzlich parallel per Mail. Der Umschlag ist deutlich mit dem Kennwort „Fotodigitalisierung“ zu beschriften. 1 von 6 5. Vertragsbedingungen Die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien ergeben sich aus den folgenden Vertragsbestandteilen: a) diesen Verdingungsunterlagen b) Angebot des Bieters (Auftragnehmer) Die Vertragsbestandteile gelten bei Widersprüchen in der vorgenannten Reihenfolge. 6. Unteraufträge Der Auftragnehmer hat die Möglichkeit, Teile der Leistung an Unterauftragnehmer (Nachauftragnehmer, Subauftragnehmer) zu vergeben. Hierfür gelten folgende Bestimmungen: 1. Der Hauptauftragnehmer bleibt alleiniger Vertragspartner des Auftraggebers, insbesondere haftet der Hauptauftragnehmer dem Auftraggeber allein und uneingeschränkt für die fristund fachgerechte Ausführung sowie für die Gewährleistung der an Nachauftragnehmer übertragenen Leistungen. 2. Der Hauptauftragnehmer hat bei der Übertragung von Teilen der Leistung nach wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten zu verfahren. 3. Der Hauptauftragnehmer ist verpflichtet, dem Unterauftragnehmer auf dessen Verlangen, den Auftraggeber zu benennen. 4. Dem Unterauftragnehmer sind insgesamt keine ungünstigeren Bedingungen – insbesondere hinsichtlich der Zahlungsweise und Sicherheitsleistungen zu stellen, als zwischen Hauptauftragnehmer und Hauptauftraggeber vereinbart sind. 5. Der Hauptauftragnehmer soll bei der Einholung von Angeboten für Unteraufträge regelmäßig kleine und mittlere Unternehmen angemessen beteiligen. 7. Leistungsbeschreibung Ein Teil der Fotobestände aus dem Archiv der DDR-Opposition soll im laufenden Jahr digitalisiert und anschließend archivgerecht verpackt und stillgelegt werden. Es handelt sich dabei um Schwarzweiß-Kleinbildnegative, Farb-Kleinbildnegative, Mittelformat-Negative (60x60mm), Kleinbild-Dias und Positive (18x24, 13x18, 9x12cm). Negative und Dias sind Originale, die Positive sind zum großen Teil Unikate, von denen keine Negative mehr existieren. Die Negative befinden sich zumeist in Orwo-Langhüllen mit bis zu 6 Streifen á 6 Negative. Die Positive lagern in säurefreien Fototaschen. Die Kleinbild-Dias sind gerahmt (ohne Glas) und in Dia-Kartons verpackt. Die vorliegende Ausschreibung umfasst die Digitalisierung von 35.000 Kleinbildnegativen, 1.500 Mittelformat Negativen, 2.000 Kleinbild-Dias sowie von 2.000 Positiven. Neben der Digitalisierung beinhaltet der Auftrag die Vergabe von Dateinamen für die Digitalisate entsprechend den Vorgaben des Archivs sowie die Umlagerung der Negative in archivgerechte Hüllen und eine Sicherheitsverfilmung aller Digitalisate. 2 von 6 Die Aufgaben: Digitalisierung − Von jedem Bild wird eine Datei (Datei A) in einem archivfähigen und hochauflösenden Format (tiff) und eine zweite Datei (Datei B) in einem komprimierten Repräsentations- und Arbeitsformat (jpg) hergestellt. − Für das Scannen aller Formate gilt: staubfrei, keine Unschärfemaskierung, alle Scans im Farbstandard Adobe RGB. − Scanparamater • Datei A: tiff-Format Kleinbild Negative 4.000 dpi Mittelformat Negativ 2.400 dpi Kleinbild Dia 4.000 dpi Abzüge 18x24 cm 700 dpi Abzüge 13x18 cm 800 dpi Abzüge 9x12 cm 1200 dpi • Datei B: jpg-Format 700x500 Pixel, 8 bit Sicherungsverfilmung − Ausbelichtung der Digitalisate auf 35 mm Silberhalogenidfilm gemäß den Standards Teil II der Technischen Anweisung für die Durchführung der Sicherungsverfilmung von Archivalien. Dateinamenvergabe − Die Dateien werden nach Vorgabe des Archivs der DDR-Opposition mit einer Ziffernkette benannt, die aus der jeweiligen Bildnummer auf der Negativhülle zu bilden ist. Außerdem wird jeweils eine Bestandsnummer vom Typ RHG_Fo vorangestellt. Beispiele: Negative: Bestandsnummer – Bestand – Kiste-Nr. – Film Nr. – Bild Nr. (von links oben nach rechts unten) RHG_Fo RoWa RHG_Fo_RoWa_3_24-16 3 24 16 Positive: Bestandsnummer – Bestand – Foto-Nr. (befindet sich auf der Rückseite der Fotos) RHG_Fo RHG_Fo_GZ_25 GZ 34 Weitere Details werden mit dem Leiter des Fotoarchivs nach Auftragsvergabe besprochen. Umlagerung der Negative − Nach erfolgter Digitalisierung werden die Negativstreifen in archivgerechte Hüllen umgebettet. Die dazu notwendigen Hüllen werden von der RHG gestellt. − Die auf den alten Negativhüllen befindliche Nummerierung (Filmnummer) wird vom Auftragnehmer auf die neue Negativhülle übertragen. − Auf den alten Negativhüllen befinden sich zum großen Teil wichtige handschriftliche 3 von 6 Informationen des jeweiligen Fotografen, welche für die Identifizierung und Verzeichnung der Fotos wichtig sind. Diese Informationen sind vom Auftragnehmer zu sichern! • Möglichkeiten für diese Sicherung sind: Die alten Negativhüllen werden hinter die neuen geheftet. Die alten Negativhüllen werden digitalisiert und in Ordnern abgelegt. Speichermedium / Dokumentation − Nach erfolgter Digitalisierung übergibt der Auftragnehmer der RHG die Digitalisate auf externen Festplatten. Die Festplatten werden von der RHG gestellt. Über die Images wird eine Dokumentation erstellt, die die Formate der Images und die Anordnung auf dem Speichermedium nachweist. Organisatorische Anforderungen − Der Auftragnehmer holt die zu digitalisierenden Negative/Positive/Dias im Archiv der DDROpposition in Berlin ab, wobei auf eine bruch- und stoßsichere Verpackung besonders zu achten ist, und bringt sie nach erfolgter Digitalisierung wieder ins Archiv der DDROpposition zurück. Das nähere Verfahren ist mit dem Archiv abzustimmen. − Für den Transport ist vom Auftragnehmer eine Versicherung abzuschließen. Qualitätssicherung − Maßnahmen des Archivs der DDR-Opposition: • Das Archiv der DDR-Opposition wird zunächst ca. 10 Negativfilme verschiedener Formate, ca. 20 Positive verschiedener Formate und 50 KB-Dias in Auftrag geben und diese nach Fertigstellung einer Prüfung unterziehen. Nach Abschluss dieser Prüfung und nur bei positivem Ergebnis kann die restliche Leistung erbracht werden. • Das Archiv der DDR-Opposition erhält auf Wunsch die Möglichkeit einer Besichtigung des Arbeitsprozesses beim Auftragnehmer. − Maßnahmen des Auftragnehmers: • Der Auftragnehmer gewährleistet für alle Phasen des Digitalisierungsprozesses die Qualitätssicherung und die Einhaltung des Datenschutzes. Er verantwortet, dass Mängel frühzeitig erkannt werden sowie deren rechtzeitige und wirksame Korrektur. Über ergriffenen Maßnahmen führt der Auftragnehmer ein Protokoll, das für die Endprüfung jederzeit zur Verfügung steht. Er legt mit dem Angebot ein Konzept für die Qualitätssicherung vor. • Der Auftragnehmer gewährleistet durch eine Endprüfung die vertragsgemäße Beschaffenheit der Daten. 8. Leistungsort Berlin Anschrift Robert-Havemann-Gesellschaft 9. Ausführungsfristen Der Auftrag ist bis Ende November 2015 abzuschließen. Die Rechnungslegung muss wegen der Abrechnung mit dem Zuwendungsgeber bis zum 15. Dezember 2015 erfolgt sein. Arbeitsbeginn ist das Datum der Zuschlagsentscheidung, die spätestens zum 7. August 2015 erfolgt. Die vorgenannten Fristen sind für den Auftraggeber von besonderer Bedeutung. Daher ist deren 4 von 6 verbindliche Einhaltung eine zwingende Voraussetzung für die Abgabe eines Angebots. Wird die Leistung nicht fristgerecht erbracht oder weist Mängel auf, wird keine Frist zur Nacherfüllung gewährt. In diesem Fall wird der Auftraggeber sofort die Vergütung mindern oder ganz vom Vertrag zurücktreten. 10. Vorhaltung / Löschung der Daten beim Auftragnehmer Die entstandenen Images werden für den Fall einer Reklamation bis zum Ablauf der Gewährleistungsfrist (6 Monate nach vollständigem Abschluss des Auftrages) beim Auftragnehmer vorgehalten. Sie unterliegen dem alleinigen Verfügungs- und Nutzungsrecht der RHG. Sollte die RHG Reklamationen geltend machen müssen, verlängert sich die Frist entsprechend (6 Monate nach Datum der Reklamation). Sofern ein Reklamationsfall innerhalb der 6 Monate nicht geltend gemacht wird, verpflichtet sich der Auftragnehmer zur unaufgeforderten und vollständigen Datenlöschung am 1. Werktag des auf den Fristablauf folgenden Monats. 11. Unterlagen Mit dem Angebot vorzulegende Unterlagen: − Kostenkalkulation − Vollständig ausgefüllte Preistabelle − Referenzen − Arbeitsplan für die termingerechte Erfüllung des Auftrages − Musterdigitalisate von ausgewählten Negativen/Positiven (ca. 18 Negative verschiedener Formate, 3 Positive verschiedener Formate und 4 Dias). Die Testmengen sind vorbereitet und können beim Archiv der DDR-Opposition ausgeliehen werden. − Darstellung des Unternehmens mit Angaben zu den Jahresumsätzen der letzten beiden Jahre − Eigenerklärung, dass kein Insolvenz- oder Vergleichsverfahren anhängig ist − Erklärung zum Versicherungsschutz und zur Höhe der Betriebshaftpflicht 12. Wichtige Hinweise Die Angebote sollen in Deutsch sein. Sie sollen alle geforderten Preise, Angaben und Erklärungen enthalten. Für die Beurteilung erforderliche Erläuterungen sind als Anlage beizufügen. Angebote von reinen Vermittlern, die einen Auftrag nicht selbst ausführen, sondern in seiner Gesamtheit weitergeben, sind unerwünscht. Die Auftragserfüllung, auch einzelner Bestandteile, im Ausland ist unerwünscht. Ein Angebot gilt als nicht berücksichtigt, wenn bis zum Ablauf der Zuschlagsfrist kein Auftrag erteilt wurde. Angebote werden ausgeschlossen, wenn: − geforderte Unterlagen fehlen. − Änderungen an den Verdingungsunterlagen vorgenommen wurden oder im Angebot enthalten sind − Angebote, die nicht innerhalb der Angebotsfrist eingehen − Angebote freibleibend sind 5 von 6 13. Wertungsmethode − Qualität der Probedigitalisate − Wirtschaftlichkeit − Referenzen 14. Zahlungsbedingungen Die Zahlung des Rechnungsbetrages erfolgt nach Erfüllung der Leistung mittels Überweisung. Teilzahlungen, z.B. nach dem Abschluss der technischen Fertigstellung, können vereinbart werden. 15. Preise Die Vergabe erfolgt als Festpreisvertrag. Der Auftragnehmer trägt während der vertraglichen Ausführungszeit das Risiko nicht vorhersehbarer Lohn- und Materialpreissteigerungen. Eine Preisänderung ist nur in besonderen Ausnahmefällen und nur mit Zustimmung des Auftraggebers möglich. 16. Anlagen − Preistabelle 17. Vergabeunterlagen Die Vergabeunterlagen sind per Mail unter dem Kennwort „Fotodigitalisierung“ abzufordern unter: [email protected]. Die Unterlagen werden Ihnen dann als PDF-Dateien zugemailt. Bitte beachten Sie: diese Mailadresse ist nur für die Abforderung der Unterlagen bestimmt. Sollten Sie innerhalb von 24 Stunden keine Antwort erhalten haben, so melden Sie sich bitte unter [email protected]. 6 von 6
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