25.08.2015 Quo Vadis – Finanzplatz Schweiz? «Irrungen und Wirrungen der internationalen Rechnungslegungsstandards « Prof. Dr. Thomas Berndt Zürich, den 27. August 2015 Agenda 1. Einführung 2. Vergangenheit: Nationale Vielfalt! 3. Gegenwart: Die Welt spricht IFRS!? 4. Zukunft: Integrierte Berichterstattung? 5. Zusammenfassung und Würdigung © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 2 1 25.08.2015 Agenda 1. Einführung 2. Vergangenheit: Nationale Vielfalt! 3. Gegenwart: Die Welt spricht IFRS!? 4. Zukunft: Integrierte Berichterstattung? 5. Zusammenfassung und Würdigung © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 3 Statt eines Disclaimers… «Es gibt kein anderes Fach, die [Rechtswissenschaft] selbstverständlich ausgenommen, auf dem man so viele Scheinexperten beobachtet, professionelle und unprofessionelle, und es sind gerade die Grundlagen des Faches, die am wenigsten bekannt sind.» (Quelle: Moxter, Adolf: Bilanzlehre. Band I Einführung in die Bilanztheorie, S. 3.) © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 4 2 25.08.2015 Die IFRS-Welt «Er wog das Päckchen in Händen und sagte…: ‹Viel Freud, viel Leid. Irrungen, Wirrungen. Das alte Lied. ›» (Theodor Fontane: Grosse Brandenburger Ausgabe. Das erzählerische Werk, Band 10. Irrungen, Wirrungen, Berlin 1997, S. 166) • 2 Bände (4546 Seiten): • • Part A: Rahmenkonzept, IFRSs, IASs and IFRIC and SIC Interpretations; Part B: Illustrative Examples, Implementation Guidance, bases for conclusions and dissenting opinions • Regelungsumfang: • • • 15 IFRS, 26 IAS, 14 IFRIC, 7 SIC Rahmenkonzept IFRS für KMU • Standardsetzer: IASB der IFRS Foundation • • Mitglieder: 14 Finanzierung: £22.5 Mio. Spenden, £5.5 Mio. Umsätze © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 5 Bedeutung kapitalmarktorientierter Rechnungslegung Grenzenlose Finanzmärkte: Cross-border Investments: • • • Global foreign direct investment 2013: US$ 1.5 trillion US stocks & bonds held overseas 2012: US$ 14 trillion Foreign stocks & bonds held by US investors 2013: US$ 8 trillion IFRS-Rechnungslegung für Kapitalmärkte, die rund 56% des Welt-GDP abdecken Nicht-EU/European Economic Area sind bedeutsam für die IFRS: • • EU/EEA-Jurisdiktionen mit IFRS: US$ 17.2 trillion GDP Andere Jurisdiktionen: US$ 23.3 trillion GDP Quelle: http://www.ifrs.org/Use-around-the-world/Documents/Global-standards-how-close-are-we-July-201 © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 6 3 25.08.2015 Agenda 1. Einführung 2. Vergangenheit: Nationale Vielfalt! 3. Gegenwart: Die Welt spricht IFRS!? 4. Zukunft: Integrierte Berichterstattung? 5. Zusammenfassung und Würdigung © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 7 Einheitliche Grundwertung: vorsichtsgeprägte Rechnungslegung Schutzfunktion durch: – Vorsichtige Bewertung – Gewinnrealisierung nur bei Leistungserbringung – Anschaffungskosten als Wertobergrenze – Immaterielle Werte sind unsicher – Stille Reserven positiv – Gläubigerschutz – ... Grundsätzliche Prinzipienorientierung im kontinentaleuropäischen Code Law Rechnungslegung ist (primär) Rechnungslegungsrecht – Normsetzungsprozess ist Rechtsnormsetzung (demokratische Legitimation) – Normauslegung durch Gerichte Aber: fehlende Konkretisierung der Informationsfunktion © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 8 4 25.08.2015 «Kakophonie» in der Konzernberichterstattung GlaxoSmithKline (UK) in Mio. £ 2004 2005 2006 Jahresüberschuss nach UK-GAAP 4'418 ----nach IFRS 4'022 4'816 5'498 nach US-GAAP 2'732 3'336 4'465 in% 67.9 69.3 81.2 Eigenkapital nach UK-GAAP 6'202 ----nach IFRS 5'937 7'570 9'648 nach US-GAAP 34'042 34'282 34'653 in% 573.4 452.9 359.2 Sanofi-Aventis (F) in Mio. € 2004 2005 Jahresüberschuss French-GAAP -3'610 nach IFRS 1'986 2'258 nach US-GAAP -3'665 2'202 in% -184.5 97.5 Eigenkapital French-GAAP 35'949 nach IFRS 41'061 46'637 nach US-GAAP 41'632 46'403 in% 101.4 99.5 Daimler-Chrysler (D) in Mio. € 2004 2005 2006 Jahresüberschuss nach US-GAAP 2'466 2'846 3'227 Eigenkapital nach US-GAAP 33'522 36'449 34'155 2006 Novartis (CH) in Mio. $ 2004 2005 4'006 4'034 100.7 45'600 46'023 100.9 Jahresüberschuss nach IFRS nach US-GAAP in% Eigenkapital nach IFRS nach US-GAAP in% © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen 2006 5'380 4'793 89.1 6'141 5'190 84.5 7'202 5'264 73.1 31'316 37'733 120.5 33'164 38'300 115.5 41'294 41'670 100.9 Seite 9 Agenda 1. Einführung 2. Vergangenheit: Nationale Vielfalt! 3. Gegenwart: Die Welt spricht IFRS!? 4. Zukunft: Integrierte Berichterstattung? 5. Zusammenfassung und Würdigung © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 10 5 25.08.2015 Die Welt spricht IFRS… © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 11 …aber in verschiedenen Dialekten • “Commitment to a single set of global accounting standards: Nearly all of the jurisdictions (130 of the 140) have made a public commitment supporting a single set of high quality global accounting standards. Only Albania, Belize, Bermuda, Cayman Islands, Egypt, Macao, Paraguay, Suriname, Switzerland and Vietnam have not.” • “Twelve jurisdictions permit, rather than require, IFRS [for domestic listed companies]: Bermuda, Cayman Islands, Guatemala, Honduras, India, Japan, Madagascar, Nicaragua, Panama, Paraguay, Suriname, Switzerland.” Quelle: http://www.ifrs.org/Use-around-the-world/Pages/Analysis-of-the-IFRS-jurisdictional-profiles © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 12 6 25.08.2015 Einheitliche Grundwertung: entscheidungsnützliche Rechnungslegung Schutzfunktion durch: „Fair Value“-Bewertung Anschaffungskosten sind keine Wertobergrenze Gewinnrealisierung auch ohne vertragsgemässe Leistungserbringung Immaterielle Werte sind Werttreiber Stille Reserven negativ Informationeller Investorenschutz ... Vorgebliche Prinzipienorientierung aber faktisch kasuistischer rule based approach Rechnungslegung ist (primär) Rechnungslegungsstandard (soft law) – Normsetzungsprozess ist private Standardsetzung (mit Endorsement-Verfahren) – Normauslegung durch zB Börsen Aber: – «one size fits all»-Ansatz – Unbestimmtheit der Informationsfunktion – Kritikimmunisierung © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 13 Irrungen der IFRS: «True and fair view» I/II (Quelle: Management Focus Spring 2005 (22), Cranfield University) Paradigmenwechsel: Informationelle Schutzfunktion statt institutionelle, ausschüttungsgeprägte Schutzfunktion © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 14 7 25.08.2015 Irrungen der IFRS: «True and fair view» II/II «Es war eine Periode des Wettkampfes um das mobile Kapital. Mit Prospekten und Bilanzen wurde Propaganda gemacht; und die Propaganda nimmt es bekanntlich mit der Wahrheit nicht genau.» (Quelle: Schmalenbach, Dynamische Bilanz 1962.) True and fair view ≠ Effektivvermögenslage (oder «richtigen» Gewinns) Rechnungslegung ≠ Information über Veränderung der Zahlungsstromerwartungen Unbestimmtheit, Konkretisierungsbedürftig Fiktion, konkretisierende IFRS-Normen seien generell entscheidungsrelevant Delegation der Verantwortung (allein) auf die Rechnungslegende © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 15 Irrungen der IFRS: «Fair Value» «Fair Value is the most relevant measure (...). If there is no observable market value (...) the fair value objective is to estimate what the market value would be if a market existed (...). » (Quelle: IASB, DP: Measurement Bases for Financial Accounting, 2005, S. 12) Ziel: Effektivvermögensapproximation Irreführung: Unerfüllbarkeit bei originärer Goodwill-Vernachlässigung Zurückdrängung objektivierter zugunsten subjektiver Werte Komplexitätssteigerung der Rechnungslegung Rechnungslegung als Residuum von Bewertungsmodellen «Natur-der-Sache-Mythos» Anstieg der Volatilitäten von Gewinn und Vermögen Inkongruenz von market-based Fair Value und Management Approach; unternehmensspezifische Faktoren bleiben unberücksichtigt «How do we learn to tolerate noise and uncertainty when we make it explicit?» © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 16 8 25.08.2015 Und die Schweiz? Irrungen zum True and fair view Scheinbarer true-and-fair-view: «Die Rechnungslegung soll die wirtschaftliche Lage des Unternehmens so darstellen, dass sich Dritte ein zuverlässiges Urteil bilden können.» (Art. 958) «Die Bilanz stellt die Vermögens- und Finanzierungslage des Unternehmens am Bilanzstichtag dar.» (Art. 959) «Die Bewertung muss vorsichtig erfolgen, darf aber die zuverlässige Beurteilung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens nicht verhindern.» (Art. 960) Aber: Zusätzliche Abschreibungen und Wertberichtigungen sind bei Aktiven zu «Wiederbeschaffungs-zwecken sowie zur Sicherung des dauernden Gedeihens des Unternehmens» zulässig. (Art. 960a) Rückstellungen dürfen für «regelmässig anfallende Aufwendungen aus Garantieverpflichtungen, Sanierungen von Sachanlagen, Restrukturierungen und die Sicherung des dauernden Gedeihens des Unternehmens» gebildet werden (Art. 960e) «Nicht mehr begründete Rückstellungen müssen nicht aufgelöst werden.» (ebd.) Wertschwankungsreserve für Aktiva mit beobachtbaren Marktpreis (Art. 960b) Fazit: – Unerfüllbar Spagat zwischen Regelungskonzeptionen – Fiktion der «Heilbarkeit» durch Anhangsangaben – Bilanztheoretische Systemlosigkeit © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 17 Und die Schweiz? Wirrungen zum Fair Value Wahlrecht: «In der Folgebewertung dürfen Aktiven mit Börsenkurs oder einem anderen beobachtbaren Marktpreis in einem aktiven Markt zum Kurs oder Marktpreis am Bilanzstichtag bewertet werden, auch wenn dieser über dem Nennwert oder dem Anschaffungswert liegt.» (Art. 960b) – Keine Einschränkung der Marktpreisbewertung auf Wertschriften, auch Handelswaren, Edelmetalle («commodities») fallen in den Anwendungsbereich; umstritten: Immobilien, Renditeliegenschaften – Notwendige Anwendungsvoraussetzungen: • Sämtliche entsprechende Positionen sind zum Marktpreis zu bewerten • Anhangsangabepflicht Beobachtbarer Marktpreis: – Märkte mit öffentlich verfügbaren Preisnotierungen Aktiver Markt: Hohes, regelmässiges Transaktionsvolumen, Homogene Güter, Geringe Markteintritts- und Austrittsbarrieren, Tiefe Transaktionskosten, Standardisierte Prozessabwicklung, Informationseffizienz (Transparenz über Preise und Preisbildung) Fazit Keine Analogie zur Fair Value-Hierarchie nach IFRS 13 © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 18 9 25.08.2015 Wirrungen: Regelungsgeschwindigkeit (Quelle: IFRS-Foundation Annual Report 2014, S. 30) © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 19 Agenda 1. Einführung 2. Vergangenheit: Nationale Vielfalt! 3. Gegenwart: Die Welt spricht IFRS!? 4. Zukunft: Integrierte Berichterstattung? 5. Zusammenfassung und Würdigung © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 20 10 25.08.2015 Neue regulatorische Allianzen der Standardsetzer IFRS-Foundation und IIRC-Memorandum of Understanding: “(...) an integrated report is a concise communication about how an organization’s strategy, governance, performance and prospects, (...) lead to the creation of value in the short, medium, and long term; The IIRC’s mission is to enable <IR> to be embedded into mainstream business practice in the public and private sectors. (...) facilitated by <IR> as the corporate reporting norm. (...); IFRS Foundation is an independent, not-for-profit private sector organization working in the public interest whose principal objectives are to: Develop a single set of high quality, understandable, enforceable and globally accepted international financial reporting standards (‘IFRSs’) (...); Promote the use and rigorous application of those standards; (...) The parties share a vision of the evolution of corporate reporting for the 21st century in which harmonisation and clarity of corporate reporting frameworks, standards and requirements that drive coherence, consistency and comparability lead to improved efficiency and effectiveness in corporate reporting practices. (…)” © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 21 Ziel: vergleichbarer, konsistenter, integrierter Bericht 2020 Integrated Reporting Financial Report Sustainability Governance Management Commentary © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 22 11 25.08.2015 Integrierte finanzielle und nicht-finanzielle Informationen Integrated Reporting soll die Wirkungszusammenhänge von finanziellen und nicht-finanziellen Informationen ersichtlich machen Quelle: The international IR Framework 2013, p. 13) Seite 23 © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Regulatorisches Umfeld I/II GRI IIRC SASB GISR Global Reporting Initiative International Integrated Reporting Council Sustainability Accounting Standards Global Initiative on Sustainability Ratings Board San Francisco - 2011 Boston-2012 Sitz und Gründung Amsterdam – 1997 London - 2010 Zielgruppe Alle Stakeholder Investoren Investoren Investoren und Stakeholder Reichweite Global Global Nur USA Global Verpflichtend im Geschäftsbericht nach Form 10-K oder 20-F (angestrebt) Indirekter Einfluss auf die Inhalte der Berichte durch Ratings, Rankings und Indizes Berichterstattungsfor m Freiwillig: Nachhaltigkeitsbericht oder integrierter Bericht Freiwillig: Integrierter Bericht Quelle: In Anlehnung an The Reporting Times Nr. 4 (2014) © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 24 12 25.08.2015 Regulatorisches Umfeld II/II GRI IIRC SASB GISR Report-Ersteller Private und gelistete Firmen sowie staatliche Institutionen Private und gelistete Firmen sowie staatliche Institutionen Gelistete Firmen an US-Börsen Alle Formen von NachhaltigkeitsRating, Ranking- und Indexgesellschaften über deren Fragebögen Industriespezifizierun g Generische Guidelines mit zehn Sector Supplements Generisch, ohne industriespezifische Ausprägungen 89 Industriesektoren in zehn Kernindustrien bis 2015 Generisch, gilt für alle Rankings, Ratings und Indizes Indikatoren Indikatoren in den Kategorien Ökonomie, Ökologie und Soziales Keine Indikatoren, nur Berichterstattungsele mente Sektorspezifische Indikatoren; 90 Sektoren (in Erarbeitung) Bisher keine Indikatoren, werden 2015 erwartet Nachhaltigkeitsbezug Explizit: Fokus auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Fokus auf Wertschöpfung unter Berücksichtigung der sechs Kapitalien: Nachhaltigkeit wird nur am Rande explizit erwähnt Explizit: Definition von sektorspezifischen Nachhaltikeitsanforde rungen Explizit: Qualität von Rankings, Ratings und Indizes, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind, soll verbessert werden Quelle: In Anlehnung an The Reporting Times Nr. 4 (2014) © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 25 EU-Regulierung zu nichtfinanzieller Berichterstattung Änderung der Richtlinie 2013/34/EU im Hinblick auf die Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte grosse Unternehmen und Gruppen vom 22. Oktober 2014 Zielsetzung Vergleichbares, relevantes und konsistentes Reporting in Europa Geltungsbereich Public Interest Entities > 500 Mitarbeiter (ca. 6 000 Unternehmen in Europa) Zeitpunkt des Inkrafttretens Pflichtangaben Umsetzung von den Mitgliedsstaaten bis zum 6.12.2016, Anwendung für die Geschäftsjahre ab dem 1.01.2017 Nichtfinanzielle Ni h fi i ll EErklärung klä zur U Umwelt-, l SozialS i l und dA Arbeitnehmerlage b i h l sowie i die Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung der Korruption in den Lagebericht, einschliesslich Beschreibung des Geschäftsmodells, verfolgte Konzepte und deren Ergebnis, angewandte Due-Diligence-Prozesse, verbundene Risiken und deren Verknüpfung mit und Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen wichtigsten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren Comply-or-Explain Basis: Mitgliedstaaten können weiterhin auf verschiedene Standards verweisen (GRI etc.) Schweiz: Positionspapier und Aktionsplan des Bundesrates zur Verantwortung der Unternehmen für Gesellschaft und Umwelt © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 26 13 25.08.2015 Schweiz: Positionspapier vom 1. April 2015 Quelle: Gesellschaftliche Verantwor-tung der Unternehmen. Positions-papier und Aktionsplan des Bundesrates zur Verantwortung der Unter-nehmen für Gesellschaft und Umwelt © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 27 Agenda 1. Einführung 2. Vergangenheit: Nationale Vielfalt! 3. Gegenwart: Die Welt spricht IFRS!? 4. Zukunft: Integrierte Berichterstattung? 5. Zusammenfassung und Würdigung © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 28 14 25.08.2015 Zur Entwicklung der Standardsetzung in der Rechnungslegung ≈ bis 1980 Standardsetzung: ≈ ab 1990 Standardsetzung: ≈ ab 2010 Standardsetzung: Dominanz von Juristen, Praktikern Dominanz von Investmentbankern Ausweitung Einfluss Stakeholde Grundwertung: Grundwertung: Grundwertung: (niedrigere) Anschaffungskosten;Ausweitung Fair Value; Bewertungstransparenz; Gläubigerschutz; Investorenschutz; Management Approach; fokussierte Finanzberichterstattung Ausweitung Finanzberichterstattung «Konsumentenschutz" Ausweitung nicht-finanzielle Berichterstattung © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 29 Zur Zukunft der internationalen Standardsetzung «Bagatellisierung» der Komplexität der Unternehmensberichterstattung Zunahme der Erwartungslücke Wandel von der Finanzberichterstattung zur GeschäftsmodellBerichterstattung Global set of standards: Drivers – – – – Cross-border Aktivitäten werden weiter zunehmen Globalisiertes Investorenverhalten Internationalisierung von Monitoring und Kontrolle durch Aufsichtsbehörden … Global set of standards: Barriers – – – – – – Unterschiedliche Unternehmensformen verlangen unterschiedliche Standards Unterschiedliche Grundwertungen/Traditionen führen zu unterschiedlichen Regeln Fehlendes einheitliches Enforcement; keine Gerichtsbarkeit Unterschiedliche Endorsement-Prozesse US-Kapitalmarkt … © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 30 15 25.08.2015 Kontakt Prof. Dr. Thomas Berndt Lehrstuhl für Rechnungslegung, Direktor Institut für Finanzwissenschaft, Finanzrecht und Law and Economics (IFF-HSG) Universität St. Gallen Guisanstrasse 36, 9010 St. Gallen Phone: +41 (0)71 224 7070 Email: [email protected] Präsident des Verwaltungsrates der Equia AG, Zürich Email: [email protected] © Prof. Dr. Thomas Berndt – Universität St.Gallen Seite 31 16
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