Shiatsu: Eine japanische Behandlungsmethode

Shiatsu: Eine japanische Behandlungsmethode
Shiatsu kennt eine Vielfalt an Techniken, um zu entspannen, unterstützend
zu begleiten und Beschwerden zu lindern.
Nach einer Shiatsu-Behandlung fühlt sich Ingrid Herbst entspannt, aufgerichtet und voller Energie. „Ich gehe
konzentrierter an die Arbeit und spüre eine größere Gelassenheit. So habe ich nicht mehr das Gefühl, mehrere Dinge gleichzeitig erledigen zu müssen.“ Die 54-Jährige geht regelmäßig wöchentlich zum Shiatsu, um
sich eine Auszeit zu gönnen, beruflichen Stress abzubauen und dabei etwas für ihre Gesundheit zu tun.
Gesundheit aus der Tradition Japans
Vor etwa 40 Jahren kam Shiatsu, eine aus Japan stammende
Behandlungsmethode, über die USA nach Europa. Der Begriff
Shiatsu (jap. 指圧) bedeutet wörtlich übersetzt „Fingerdruck“ und
bezeichnet eine facettenreiche Behandlungsmethode mit langer
Tradition und modernen Entwicklungen. Die Ursprünge der
Methode liegen sowohl in der Traditionellen Japanischen Medizin
als auch in der modernen Manualtherapie des 20. Jahrhunderts.
Shiatsu basiert auf der Vorstellung, dass im Körper die allumfassende Lebensenergie Ki (jap. 気) zirkuliert. Ki ist an allen
körperlichen sowie geistig-seelischen Lebensvorgängen beteiligt.
Durch Behandlung der Energiebahnen (Meridiane) des Körpers,
sanfte Dehnungen und Gelenkmobilisation wird der Ki-Fluss im
Körper angeregt. Dies fördert Entspannung und Ausgeglichenheit, verbessert das Körperempfinden und die Beweglichkeit,
stärkt das Immunsystem und die Lebenskraft. Fließt Ki im Körper
harmonisch, ist der Mensch gesund und fühlt sich rundum wohl.
Shiatsu eignet sich für Menschen jeden
Alters. Eine Behandlung dauert etwa
eine Stunde und wird am bequem bekleideten Körper auf einer weichen
Matte (Futon) am Boden durchgeführt.
Der Behandler arbeitet in verschiedenen Positionen mit dem Klienten: In
Rückenlage, auf der Seite, in Bauchlage und auch in der Sitzposition.
Dabei wird, entsprechend der individuellen Situation und der Reaktionen des
Körpers, langsamer oder dynamischer
vorgegangen. Zwar zeigt eine einzelne
Behandlung bereits Wirkung, ein
regelmäßiger
Behandlungsrhythmus
über einen längeren Zeitraum hat sich
in vielen Fällen bewährt, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen.
Am Anfang der Behandlung stehen ein kurzes Gespräch und eine spezielle energetische Befunderhebung.
Dann beginnt die Behandlung angepasst an die aktuellen Bedürfnisse des Klienten. Bei dieser Vorgehensweise steht nicht ein Symptom im Vordergrund, z. B. chronische Rückenschmerzen, sondern der individuelle
Zustand des Klienten, der die Behandlung von unterschiedlichen Leitbahnen bei gleicher Symptomatik
notwendig machen kann.
Professionelles Wissen und seine Anwendung
Shiatsu ist eine komplementäre Behandlungsmethode. Ein Ausbildungsschwerpunkt liegt im Erlernen von ressourcenstärkenden
Prozessen. Klienten sollen darin unterstützt werden, ihre Wahrnehmung zu schärfen, individuelle Ressourcen zu erkennen, zu stärken
und im Alltag präsent zu haben. Ergänzend zur individuellen ShiatsuBehandlung gehören unterstützende, gesundheitsfördernde Maßnahmen, wie z. B. Anregungen zu Verhaltensänderungen und leicht
durchführbare Übungen für zuhause, so dass jeder Klient sein ganz
individuelles „Rundum-gesund-Paket“ erhält.
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Baby- und Kinder-Shiatsu ist eine Weiterentwicklung bzw. Ergänzung des Shiatsu und basiert auf der Traditionellen Japanische Medizin sowie den westlichen Gesundheitswissenschaften. Die Behandlung von Babys und Kindern setzt umfassende Shiatsu-Grundlagen voraus, die mit speziellen Kenntnissen zu den Besonderheiten
von Babys und Kindern ergänzt werden. Gerade Babys und Kinder
sprechen auf die für sie sehr angenehme Shiatsu-Behandlung sehr
gut an.
Professionelle Shiatsu-Praktiker haben eine mehrjährige, meist berufsbegleitende Ausbildung durchlaufen.
Art und Umfang der Ausbildung können sie jederzeit offenlegen und nachweisen, i. d. R. sind sie Mitglieder
eines Berufsverbandes.
R. Köchling-Dietrich, baks e.V.
Fotos mit freundlicher Genehmigung aceki e.V.
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