LANDESVERBAND HESSEN DER ANGEHÖRIGEN PSYCHISCH

LANDESVERBAND HESSEN DER ANGEHÖRIGEN PSYCHISCH KRANKER e.V.
1.Vorsitzender: Manfred Desch
Registergericht OF, Nr.: VR 1379
21.01.2016
Neujahrs-Brief des LV-Vorstandes zum Jahresstart 2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Angehörige,
liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
das arbeitsreiche Jahr 2015 konnte der Vorstand mit guten Aussichten abschließen: In den
Hessischen Fachbeirat Psychiatrie wurden Vertreter von Institutionen, Organisationen und
Verbänden einberufen, die im Bereich Psychiatrie tätig sind, darunter auch die Landesverbände
der Psychiatrie-Erfahrenen und der Angehörigen psychisch kranker Menschen. Erste Aufgabe war
die Reform des Hessischen Freiheits-Entziehungsgesetzes von 1952. Abgeschlossen ist die
Reform des Unterbringungsgesetzes (Forensik).
Zusammen mit vielen Mitstreitern konnten wir viele Verbesserungen erreichen: die Umsetzung
von Patientenrechten, Dokumentationspflichten und unabhängige Beschwerdemöglichkeiten.
Besonders wichtig war uns ein seit Jahren gefordertes unabhängiges und fachlich besetztes
Kontrollorgan: die in vielen Ländern bereits etablierte Besuchskommission. Wir konnten dem
Sozialministerium auch schon ein in der Forensik erfahrenes Mitglied nennen, das unseren Platz
in der Kommission einnehmen könnte. Wir suchen noch einen Vertreter.
Die Arbeit des Fachbeirats Psychiatrie im Hessischen Sozialministerium geht weiter und der LV
Hessen ApK e. V. ist an der Meinungsbildung über ein modernes Psychisch-Kranken-Hilfegesetz
aktiv beteiligt. Offene Fragen verhinderten die pünktliche Einführung dieses Hessischen PsychKHG zum Januar 2016. Zugunsten der Qualität des Gesetzes wurde seitens der Verantwortlichen
der Hessischen Landes-regierung auf eine pünktliche Einführung verzichtet. Der LV Hessen ApK e.
V. hat mit anderen Mitgliedern des Fachbeirats Psychiatrie vorgeschlagen, dass das neue Gesetz
ein Verfallsdatum erhält. Damit soll sichergestellt werden, dass neuere Entwicklungen im Gesetz
rascher umgesetzt und eventuell falsche Anreize korrigiert werden können.
Mit der Psychiatrischen Klinik der Frankfurter Goethe-Universität ist der Vorstand des LV Hessen
ApK im Gespräch über ein neues Peer to Peer-Modell (P2P). Die Klinik-Leitung und der LVVorstand wünschen eine aktive Beteiligung an der Beratung der neuen und völlig unerfahrenen
Angehörigen durch langjährig erfahrene Angehörige aus unseren Reihen. Ähnlich wie die frisch
betroffenen Patienten durch erfahrene Patienten begleitet werden sollen (Ex-In-Modell), so
könnten Gespräche mit erfahrenen An- gehörigen für die „Neuen“ orientierend und beruhigend
Geschäftsstelle:
c/o Edith Mayer
Am Grenzgraben 4,
63067 Offenbach
Fon: +49 (0) 69-88 30 04
Fax: +49 (0) 3212-6741194
info@angehoerige-hesse
Vorstand:
Manfred Desch (1. Vorsitz.)
Edith Mayer (Stellv.)
Valentin Kratzer (Stellv.)
[email protected]
www.angehoerige-hessen.de
Bankverbindung:
Städt. Sparkasse Offenbach
IBAN: DE39500105170684821530
BIC: INGDDEFFXXX
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1.Vorsitzender: Manfred Desch
Registergericht OF, Nr.: VR 1379
wirken. Da dies auch eine wichtige Aufgabe der Frankfurter Selbsthilfegruppe ist, empfiehlt die
Klinikleitung die Angehörigen parallel auch dort hin.
Vorstandsmitglieder unseres LV sind gebeten worden, Beiträge für Fachmagazine zu schreiben.
Ein Artikel erschien im Sommer in der PSU: „Das Psych‐KHG in Hessen im Spannungsfeld
zwischen Freiheitsrechten“. Ein weiterer Artikel „Aufgaben und Ziele des LV ApK eV“ erscheint im
Januar 2016 im Frankfurter Magazin „Treffpunkte“. In dem zweiten Heft 2016 der Zeitschrift
„Treffpunkte“ wird ein Artikel über die Arbeit im Hessischen Fachbeirat Psychiatrie erscheinen.
Wir freuen uns sehr, dass unser früherer LV-Vorsitzender, Prof. Reinhard Peukert, unsere
wichtigen Anliegen von seinem Wohnsitz in der Türkei aus auf Bundesebene verfolgt und sie
gelegentlich auch in Berlin auf Tagungen vertritt. Darüber hinaus steht er auch dem Vorstand
aktiv beratend zur Seite. Im geschäftsführenden Vorstand ist ein Wechsel zu vermelden: Herr
Michael Heller, unser bisheriger Schatzmeister, hat seine Tätigkeit leider zum Jahrsende 2015
niedergelegt und wir danken ihm herzlich für seine geleistete Arbeit. Herr Valentin Kratzer hat
sich als Mitglied des erweiterten Vorstandes bereit erklärt, das Amt kommissarisch parallel zu
seiner umfangreichen Tätigkeit als Web-Admin und Gestalter unserer Drucksachen auszuüben.
Ohne Schatzmeister ist der Verband handlungsunfähig. Der Vorstand sucht zur Entlastung von
Herrn Kratzer eine/n kompetente/n Aktive/n, der sich der Kassenführung und der Pflege der
Mitgliederlisten annimmt und sich auf der kommenden Mitgliederversammlung am 23.04.2016
zum Schatzmeister wählen lässt.
Bei Besuchen in Wohn-Einrichtungen für psychisch kranke Menschen haben wir leider zu hören
bekommen, dass sich viele der Bewohner von ihren Familien und Freunden verlassen und damit
einsam fühlen. Nur eine Minderheit der Klienten genießt eine verlässliche und dauerhafte
familiäre Beziehung. Deshalb bitte ich die Angehörigen und Freunde von psychisch kranken
Menschen besonders herzlich, sich ihren kranken Familienmitgliedern als ernst zu nehmenden
Menschen auf Augenhöhe zuzuwenden. Die in der Vergangenheit erlebten schwierigen
Situationen sollten wir immer der Krankheit und nicht dem Menschen zuordnen.
Für die kommenden Jahre bringen weitere wichtige Themen für uns. Dafür bitten wir Sie herzlich
zur Mitarbeit bei einzelnen Vorhaben (z. B. Angehörigen-Gespräche in Kliniken oder
Ortsgruppen). Auch zum Spenden rufen wir auf, damit wir die durch die Satzung gestellten
Aufgaben wahrnehmen können. Der LV-ApK Hessen e.V. hat 0,0% Verwaltungskosten für
Spenden-Akquise, deshalb kommt Ihre Spende bei uns zu 100 % an.
Geschäftsstelle:
c/o Edith Mayer
Am Grenzgraben 4,
63067 Offenbach
Fon: +49 (0) 69-88 30 04
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Manfred Desch (1. Vorsitz.)
Edith Mayer (Stellv.)
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Bitte werben Sie aktiv für die Mitgliedschaft und Mitarbeit in unseren Landesverband. Engagierte
und informierte Angehörige sollten in den Klinken und anderen Einrichtungen zunehmend
willkommen geheißen werden. Wo es noch nicht der Fall ist, müssen wir dies als aktive
Angehörige immer wieder mutig einfordern. Der LV ist in solchen Fällen auch Ansprechpartner,
Klinik-Leitungen anzuschreiben. Wir Angehörige stellen das sichernde Netz dar, wenn die
Patienten oft unverhofft aus der Klinik nach Hause kommen. Ohne den unermüdlichen Einsatz
von uns Angehörigen würde die psychiatrische Arbeit zusammenbrechen.
Kürzlich wurde mir das Modell des www.open-dialogue.de vorgestellt. Viele der Betroffenen,
wie auch wir Angehörige betrachten die Schizophrenie als ein auch sozial-psychiatrisches
Phänomen. Wir erwarten durch den intensiven Dialog durch entsprechend geschultes Personal
eine deutliche Erleichterung und Reduzierungsmöglichkeit der Medikamentierung.
Im Jahr 2016 steht die oft geforderte aufsuchende Hilfe für akut psychisch Kranke auf der
Agenda. Dr. H. J. Meyer (LV ApK Hamburg) startete eine entsprechende Initiative. In meinem
Artikel in der PSU (Sommer 2015) hatte ich diesen groben Missstand zum wiederholten Male
öffentlich gemacht.
Zum Start ins Jahr 2016 wünschen Ihnen die Vorstandsmitglieder viel Kraft und Zuversicht zur
Bewältigung des oft anstrengenden Alltags.
Für den Vorstand
Manfred Desch, 1. Vorsitzender
Kontakt: [email protected]
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63067 Offenbach
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