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VDMA Landtechnik: Digitale Landwirtschaft braucht
schnelle Netze
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Industrie-Stresstest erforderlich
Mobilfunkverbindungen auf dem Land deutlich ausbaufähig
„Politik und Wirtschaft müssen am Ball bleiben“
Hannover, 11. November 2015 – Breitbandnetze, „die diesen Namen auch
verdient haben“, forderte Dr. Hermann Garbers, Vorsitzender des VDMAFachverbandes Landtechnik, in einer hochkarätig besetzten Runde von
Bundestagsabgeordneten auf der Agritechnica in Hannover. „Wer es mit der
Digitalisierung des Agribusiness ernst meint, kommt am Highspeed-Internet
nicht vorbei. Verbindungsgeschwindigkeiten von wenigen Megabits pro
Sekunde reichen hier längst nicht aus“, sagte Garbers.
Tragfähige digitale Infrastrukturen schaffen
Netzinfrastrukturen der Zukunft müssten wesentlich höheren Anforderungen
genügen, als dies momentan vorstellbar sei. „Kapazität,
Reaktionsgeschwindigkeit und Servicequalität bilden die entscheidenden
Faktoren für europaweiten Empfang.“ Unklar sei außerdem nach wie vor,
ob die regionalen, nationalen und europäischen Ausbauziele den
Anforderungen und Qualitätsstandards entsprächen, „die für eine
flächendeckende Digitalisierung erforderlich sind“. Garbers spricht sich für
„einen professionell angelegten Industrie-Stresstest aus, der uns Aufschluss
über die künftige industrielle Internetlast geben kann. Politik und Wirtschaft
müssen hier gemeinsam am Ball bleiben“.
Ländliche Räume voranbringen
Was Landwirte und Lohnunternehmer in erster Linie benötigten, seien in der
Breite verfügbare Mobilfunkverbindungen auf Spitzenniveau: „Konkret
bedeutet das, dass wir darauf hinarbeiten müssen, den Übergang zum neuen
Mobilfunkstandard 5G wesentlich zügiger zu realisieren, als dies seinerzeit
beim Übergang von UMTS zu LTE der Fall war“, so Garbers. Der ländliche
Raum könne nicht weiter als „fünftes Rad am Wagen“ vernachlässigt werden,
sofern „das Digitalisierungsversprechen ernst genommen wird“.
Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V.
Fachverband Landtechnik
Vorsitzender:
Dr.-Ing. Hermann Garbers
Geschäftsführer:
Dr. Bernd Scherer
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt am Main, Germany
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Internet www.vdma.org
VDMA
Technik für Menschen
Dateneigentum schützen
Soll Vernetzung gelingen, so reichen technische Bemühungen jedoch
keinesfalls aus. Auch politische, didaktische und rechtliche Faktoren müssen
Berücksichtigung finden. „Datenschutz und Datensicherheit dürfen weder zu
Schlagworten verkümmern noch zur Innovations- und Investitionsbremse für
den Standort Europa werden“, sagte Garbers. Begreife man Daten „als das
neue Öl“, so dürfe man den Blick nicht auf personenbezogene Daten
verengen, wie sie auf der Ebene des Verbraucherschutzes von Relevanz sind.
„Ebenso wichtig, bisher aber kaum beachtet, ist die Ebene der
Unternehmensdaten, die als operative Prozess- und Maschinendaten
vorliegen. Politisch gilt es daher, eine rechtssichere Kategorie zu schaffen, die
Dateneigentum von Wirtschaftsakteuren schützt und Verstöße dagegen
ahndungsfähig macht“, betonte Garbers.
Investitionsanreize schaffen
Nachhaltige Investitionsanreize werden schließlich nur dann geschaffen, wenn
Unternehmen darauf vertrauen können, dass ihr Eigentum an Geschäfts- und
Prozesswissen geschützt ist – im täglichen Geschäft mit Lieferanten und
Kunden, im Umgang mit Internet-, Cloud- und Plattformanbietern sowie zur
Abwehr krimineller Zugriffe. Grundsätzliches Ziel müsse es deshalb sein,
wirksame Kontrollmechanismen zu etablieren, die den Austausch von
Geschäfts- und Prozessdaten bestmöglich absichern, so Garbers.
Um Innovationsfähigkeit zu erhalten, bedarf es aber auch gewisser Freiräume.
Gesetzliche Schranken, die neue Ideen bereits im Keim ersticken, schadeten
„dem Technologiestandort Deutschland und Europa mehr, als sie ihm nutzen“.
Regulierung dürfe nicht überhandnehmen. Denn was sich künftig als
Kundennutzen erweisen könne, müsse nicht zwangsläufig schon heute als
solcher erkennbar sein. „Reibungsloser Datenfluss, wie wir ihn verstehen,
erfordert daher weit mehr. In erster Linie gesunden Menschenverstand und
qualifizierte Fachkräfte, die imstande sind, ihn effektiv zu gestalten – in
Forschung und Entwicklung, im Service und in der Praxis.“ Informations- und
Kommunikations-Technologien müssten sich deshalb in wesentlich höherem
Maße als bisher auch in den Ausbildungscurricula an Schulen und
Hochschulen wiederfinden. Ebenso bedeutend sei eine verstärkte
Qualifizierung des Handels, der auch künftig die Schnittstelle zwischen
Landwirt und Technik bilden müsse.
Haben Sie noch Fragen? Christoph Götz, Telefon +49 69 6603-1891, steht Ihnen
für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung!
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Dr.-Ing. Hermann Garbers, Vorsitzender
des VDMA-Fachverbandes Landtechnik.
Quelle: Claas.
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