Nr. 2/2015 - Lebenshilfe Steiermark

Barrierefreie
Medien
Thema
Barrierefrei Leben:
Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit beim
Lesen und Schreiben für ALLE!
© MEDIENWERKSTATT LIEBOCH
Jahrgang 26, Nr. 2/2015
Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 02Z033483 S
Landesverband der Lebenshilfe Steiermark
Schießstattgasse 6, 8010 Graz
Lebenshilfe Steiermark | Foyer
Editorial
Medien barrierefrei zu machen ist ein wichtiges Thema.
Jeder Mensch hat ein Recht auf Wissen. Doch vieles ist
schwer zu verstehen. Leichte Sprache hilft dabei. Aber das
Schreiben in leichter Sprache muss man üben. Und es
gelingt, wenn man sich bemüht. Auf Seite 16 lesen Sie, wie
Leichte Sprache geht. Sie ist lernbar. Es gibt ein paar Regeln
dafür:
Jeder Satz sollte in einer Zeile stehen.
In einer leicht zu lesenden Schriftart.
Mit leichten und kurzen Worten.
Ohne Fremd-Worte.
In großer Schrift.
Mit viel Zeilenabstand.
Diese Art zu schreiben
verändert unsere Zeitung.
Sie schaut dann anders aus.
Sie lässt weniger Platz für Beiträge.
Ein Problem.
Wir müssen eine Lösung finden!
Auch wir haben uns viele Fragen gestellt. Vor allem diese:
Wie gestaltet man ein Medium, das ein gewohntes
Erscheinungsbild hat, leichter lesbar? Womit wir die
nächste Hürden erreichen: Die Grafik. Eine Zeitung hat
eine Aufmachung. Grafiker sagen Layout dazu. Das ist ein
englisches Wort. Grafiker bauen eine Zeitung. Die
Lebenshilfe-Zeitung bauen Anita und Esther. Sie müssen
sich überlegen, wie sie viel Information auf wenigen Seiten
aufbauen. Das ist schwierig, weil alle Leute viel schreiben.
Ich habe einen Vorschlag: Überlegen Sie mit uns, wie
Medien leichter lesbar sein können. Und gut ausschauen.
Machen Sie sich mit uns auf die Reise durch diese Ausgabe.
Auf manchen Seiten ist die Zeitung leichter lesbar.
Viel Spaß beim Lesen!
Herzlichst, Nicole Rubisch
Übrigens: Wir sind noch beim
Lernen!
Thema
•
Liebe
Leserin,
Lieber
Leser!
4
6
8
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Meine Zukunftsplanung.
10
14
6
Politik
verstehen
18
55 Jahre
Lebenshilfe!
16
•
18
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22
•
24
26
28
Leben und lesen leicht gemacht
Silvia Gödl von der Lebenshilfe Radkersburg im
Gespräch mit dem Leiter der Woche.
Politik verstehen – mit einem Klick!
Franz-Joseph Huainigg hat die Internetseite
www.rechtleicht.at gegründet.
Die Medien und ich
Daniela Gruber im Gespräch mit Sylvia
Wielender und Harald Degold aus Knittelfeld.
Kommunikation, Internet & Medien
Die Lebenshilfe Feldbach tut viel für das Lesen,
Schreiben und Verstehen ihrer KundInnen.
Barrierefreie Medien – barrierefrei Leben!
Arbeit in der Medienwerkstatt der Lebenshilfe
in Lieboch.
Die Regeln für Leichte Sprache
Das Netzwerk Leichte Sprache hat Tipps
gesammelt und zeigt, wie Leichte Sprache geht.
Magazin
55 Jahre Lebenshilfe
Bestandsjahre allein sind noch kein Verdienst.
„Liebe ist mir nicht egal!“
Liebe, Partnerschaft und Sexualität sind Themen,
die alle Menschen betreffen.
Vorwort
Das Recht auf Meinungsfreiheit und Zugang zu
Informationen ist im Artikel 21 der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben.
Selbst wenn es mittlerweile – zumindest ansatzweise – ein ambitioniertes und benutzerfreundliches Angebot gibt, sind noch zahlreiche
Hürden zu überwinden. Eine Welt, die sich zunehmend über digitale Medien generiert, kann
und soll Menschen mit Behinderung nicht verborgen bleiben. Denn Inklusion erschöpft sich
nicht in einer „körperlichen“ Teilhabe, sondern
meint – unter vielen anderen Herausforderungen, die es zu meistern gilt – auch den uneingeschränkten Informationszugang zu diversen
Kanälen. Um dem demokratischen Anspruch
der selbstbestimmten Meinungsbildung tatsächlich zu genügen, muss der Infokosmos für
alle BenutzerInnen und InteressentInnen barrierefrei benutzbar und erfahrbar sein. Klare Inhalte und leicht verständliche Formate sollen
die Möglichkeit bieten, mitreden und mitgestalten zu können. In dieser Ausgabe werden
wir uns daher durch die Medienlandschaft und
die Weiten des Webs bewegen, von persönliche Erfahrungen lesen sowie die verschiedenen
Zugänge und mögliche Gestaltungsvarianten
aufzeigen.
Wilfried Schindler
Blue Eyes Blue
Ein Blog von Adele Schwingenschlögl
Aktuell
Die Städtische Bücherei Mürzzuschlag
Neues aus den Lebenshilfen
Rechtsberatung
Vizepräsident des Landesverbandes der Lebenshilfe
Steiermark und Delegierter in der Begleitgruppe
des Aktionsplanes des Landes Steiermark sowie
Sprecher im Angehörigenbeirat der Lebenshilfe
Österreich.
Lebenshilfe Steiermark | Thema
Barrierefreie Medien
Barrierefreiheit:
Leben und lesen leicht gemacht
Barrierefreiheit im Kopf, Barrierefreiheit in der Stadt, Barrierefreiheit überall. Es sollte eine
Selbstverständlichkeit sein. Die Realität schaut anders aus: Noch immer gibt es viele Barrieren – auch in
den Medien. Silvia Schmidbauer und Silvia Gödl von der Lebenshilfe Radkersburg trafen den
Redaktionsleiter der Woche Südoststeiermark.
Silvia Gödl: Guten Morgen, Herr
Potzinger. Danke, dass Sie sich für
uns Zeit genommen haben.
Heimo Potzinger: Ja gerne. Als ich angerufen wurde, ob ich da mitmache, habe
ich mich gerne dafür bereit erklärt und ich
freue mich schon auf das Interview.
Silvia Gödl: Bitte sprechen Sie mit
mir in einer einfachen Sprache. So
kann ich Sie gut verstehen.
Ich werde mich bemühen.
Silvia Gödl: Sie sind der Redaktionsleiter von „Meine Woche“. Was bedeutet das?
Ich bin für den neuen Bezirk Südoststeiermark zuständig. Unsere Zeitung gibt es in
jedem Bezirk in der Steiermark und so
auch im neuen Bezirk Südoststeiermark,
wo die Bezirke Feldbach und Radkersburg
zusammengelegt worden sind. Diese Redaktion, wo wir heute sind, stelle ich also
vor. Sie ist für die beiden ehemaligen Bezirke Feldbach und Radkersburg zuständig
und darüber hinaus bin ich auch der Redaktionsleiter beziehungsweise verantwortlich für die gesamte Oststeiermark.
In meinen Verantwortungsbereich fallen
auch die Bezirke Weiz und Fürstenfeld –
Hartberg.
Silvia Gödl: Woran denken Sie, wenn
Sie Barrierefreiheit hören?
Barrierefreiheit gibt es ja in sehr vielen Zusammenhängen. Wie Sie ja schon beim
Raufgehen bemerkt haben, haben wir eine
Wendeltreppe. Die ist nicht ganz barrierefrei. Wir haben aber auch einen Lift.
Wenn man von Barrierefreiheit spricht, so
Seite 4
werden die meisten Menschen das mit
Barrierefreiheit bei körperlicher Beeinträchtigung verbinden. Es muss aber auch
in anderen Zusammenhängen gesehen
werden. So ist Barrierefreiheit auch für
Medien wichtig, damit Menschen mit Einschränkungen und mit Beeinträchtigungen
auch Zugang zu Dingen erhalten, die andere Menschen auch haben. Zugang zu Informationen, zu Bildung, zu Kultur. Es hat
also auch mit dem Bereich des Journalismus zu tun, dass man sich überlegt, so
viele Menschen wie möglich zu erreichen.
Das ist ja auch die Verantwortung von mir,
so viele Menschen wie möglich mit den
Texten und Informationen, die wir aufbereiten, zu erreichen.
Silvia Gödl: Es ist eine Barriere,
wenn die Bilder sehr klein sind und
ich die Menschen darauf nicht erkennen kann. Ist es möglich, alle Bilder
größer zu gestalten?
Also, das Bild an sich größer zu machen,
das ist schwierig, da wir auch was das Zeitungsformat anbelangt, in der Gestaltung
eingeschränkt sind. Aber wir sind bemüht,
schon beim Fotografieren darauf zu achten, nicht Fotos von großen Menschenansammlungen zu machen, sondern
versuchen, nur die Gesichter darauf zu
haben und dann beim Einsetzen der Fotos
in das Layout auf den Ausschnitt zu achten, damit man die Menschen auf dem
Foto gut erkennen kann. Das ist etwas,
das wir auf alle Fälle machen. Wir legen
auch Augenmerk darauf, dass wir die Bilder so einsetzen, dass die Gesichter gut
erkennbar sind. Das versuchen wir schon
umzusetzen.
Redaktionsleiter Heimo Potzinger
stellt sich den kritischen Fragen der
Lebenshilfe Radkersburg.
Silvia Gödl sprach mit Heimo
Potzinger sehr klar.
Silvia Schmidbauer begleitete Silvia
Gödl zum Interview mit der Woche.
Silvia Gödl: LL bedeutet Leichter
Lesen. Das heißt, Texte sind in einer
einfachen Sprache geschrieben. Ich
gehöre der Prüfgruppe der Lebenshilfe Radkersburg an. Wir überprüfen Texte, die umgeschrieben wurden.
Können Sie sich vorstellen, auch in
der „Woche” einen Text in Leichter
Lesen zu schreiben?
Kann ich mir durchaus vorstellen. Ich
müsste mir natürlich auch einmal ein Bild
davon machen, wie das genau in der Umsetzung ausschaut. Grundsätzlich versuchen wir auch, relativ einfache Texte zu
schreiben, beziehungsweise die Sprache
einfach zu halten. „Die Woche“ geht an
alle Haushalte und so wissen wir auch,
dass wir für alle Altersgruppen schreiben
und sind deshalb auch bemüht, leicht zu
formulieren. Und es gehört zu einem
Grundprinzip des Journalismus, dass man
versucht, bei der Weitergabe von Informationen diese in knappen Sätzen zu formulieren, damit die Informationen auch
ankommen. Wir können projektweise
gerne einmal versuchen, in unserer Ausgabe auf einer Seite die Texte in Leichter
Lesen zu formulieren und zu gestalten. In
letzter Konsequenz kann ich aber nicht
sagen, ob wir das immer umsetzen können. Die Woche gibt es in der ganzen Steiermark und da gibt es Richtlinien, die für
alle Zeitungen in den verschiedenen Bezirken gelten und das was ich hier mache,
das machen auch die Kollegen in den anderen Bezirken. Das sollte ein einheitliches Bild haben. Wir können es gerne
einmal versuchsweise probieren und da
erkläre ich mich gerne dazu bereit.
Silvia Gödl: Leichter Lesen ist nicht
nur für Menschen mit Lese- und
Lernschwierigkeiten. Leichter Lesen
ist für Menschen mit Behinderung.
Auch für ältere Menschen. Oder auch
für Menschen, die eine andere Sprache sprechen. Was ist ihre Meinung
dazu?
Das sehe ich ganz genauso. Wie schon gesagt, möchten wir eine sehr große Gruppe
von Menschen ansprechen. Da gehören
alle Menschen dazu. Egal welchen Alters,
welchen Geschlechts, egal welcher Religion und wir wissen auch, dass wir viele
Leser haben, die Deutsch nicht als ihre
Muttersprache haben. Das ist auch in Zei-
ten der Zuwanderung und der Migration
ein Thema. Wir wollen natürlich auch
Menschen erreichen, die einfach Schwierigkeiten haben beim Lesen. Das haben
wir uns auch schon zu Herzen genommen, dass wir leichter formulieren. Leicht
formulieren heißt ja nicht, dass ich etwas
falsch mache, es heißt einfach nur, dass ich
die Information noch gezielter weitergeben kann und mir ist es wichtig, dass jeder,
der die Zeitung aufschlägt und gerne lesen
möchte, versteht, was da drinnen steht.
Daher bin ich auch offen für alle Anregungen in dieser Richtung.
Silvia Gödl: Bei Leichter Lesen wird
darauf geachtet, dass nur einfache
Wörter verwendet werden. Die Sätze
sind kurz – bis zu sechs Wörter in
einem Satz. Es wird auf die Schriftart, die Schriftgröße und den Absatz
geachtet. Es werden zusätzlich Bilder
und Zeichnungen verwendet. Ich
glaube, auch Menschen ohne Behinderung würden Texte in Leichter
Lesen lesen. Was glauben Sie?
Ich würde eines gerne dazu sagen, das ist
die Textstruktur. Dass einfache Wörter
und kurze Sätze verwendet werden, dass
dazu auch die Textstruktur mit Absätzen
usw. ganz wichtig ist und dass das sehr
wenige Zeitungen machen. Wir versuchen, das umzusetzen, da wir wissen,
dass es sogar für geübte Leser schwierig
ist, wieder dorthin zu finden, wo man
sich beim Lesen gerade befunden hat,
wenn man kurz aufschaut. Das ist ein
wichtiges Thema. Das mit den sechs
Wörtern, das Sie angesprochen haben,
kommt auch nicht von ungefähr. Ein bedeutender Journalist, Chefredakteur bei
großen Magazinen, bei dem ich einmal
ein Seminar gemacht habe, der ist auch
ein Verfechter dieser ganz kurzen Texte,
wenn es um Informationsjournalismus
geht. Er hat gesagt, ein Satz sollte nicht
mehr als sieben Wörter haben. Das ist
schon ein Grundprinzip, an das wir uns
halten.
Warum?
Frau Schmidbauer, Sie sind
Begleiterin in der Lebenshilfe
Radkersburg und haben dieses Interview mit der Woche
vorgeschlagen?
Silvia Schmidbauer: Ja!
Barrierefreie Medien sind
wichtig. In der Lebenshilfe
Radkersburg haben wir
eine Prüfgruppe für
Leichter Lesen installiert.
Und was ist naheliegender,
als dass man eine Person
der Prüfgruppe und eine
verantwortliche Person
einer regionalen Zeitung
an einen Tisch setzt und
über das Thema
Barrierefreiheit diskutiert
und ein Interview macht?
Silvia Gödl ist Teilnehmerin
der Prüfgruppe und sie hat
dieses Gespräch geführt.
Anfang Juni haben wir uns
mit Heimo Potzinger, dem
Redaktionsleiter der
Woche in der
Südoststeiermark
getroffen und ihm Fragen
gestellt.
Danke für das Gespräch!
Dankeschön.
Seite 5
Lebenshilfe Steiermark | Thema
Barrierefreie Medien
LE
ICH
T!
Politik verstehen
– mit einem Klick!
Franz-Joseph Huainigg hat im Mai 2013 die Internetseite www.rechtleicht.at gegründet. Doch was ist auf
dieser Plattform zu finden? ... Und wie sind die Reaktionen darauf? Von Franz-Joseph Huainigg
S
ie wollen Politik und Demokratie
endlich verstehen? Sie wollen im
„Paragraphendschungel“ durchblicken? Und das alles auf Anhieb? Ein
Klick auf die Internetseite www.rechtleicht.at macht‘s möglich! Von A wie Angelobung bis Z wie Zentralismus – mit
dieser Homepage werden Politik, Recht
und Demokratie einfach und verständlich
erklärt. Das Projekt ist auf meine Initiative hin in Kooperation mit dem BMBF,
dem BMASK und Behindertenorganisationen entstanden und hat dadurch einen
klaren Anspruch auf Überparteilichkeit.
Die Internetseite ist auf Grundlage meines Kinder- und Jugendbuches „Wer
macht die Gesetze? Parlament und Politik
in Österreich" (2005) entstanden. Auf
www.rechtleicht.at kann das aktualisierte
Sachbuch auch als E-Book heruntergeladen werden. Zielsetzung der Internetplattform ist Politikvermittlung in leichter
Aktuelle
Nachrichten in
leichter Sprache.
Sprache für lernbehinderte Menschen,
aber auch für Kinder und Jugendliche und
alle, die Politik verstehen möchten. Sie ist
Anlaufstelle für all jene, die „hinter die
Kulissen“ von Politik und Demokratie
schauen wollen. Wie entstehen eigentlich
Gesetze und wie kann man selbst politisch aktiv werden? Auf diese und viele
weitere Fragen finden Interessierte hier
Antworten. Neben aktuellen Nachrichten in leichter Sprache lädt ein Lexikon
zum Schmökern ein und erklärt Politik
von A bis Z. Zu den einzelnen Kategorien
der Internetseite gibt es zudem je ein
kreatives, humorvolles Einführungsvideo
in Gebärdensprache, welches ein Filmteam von equalizent – dem Qualitätszentrum für Gehörlosigkeit, Gebärdensprache, Schwerhörigkeit und Diversity
Management – produziert hat.
In Zusammenarbeit mit den Organisationen Lebenshilfe Österreich und Jugend
am Werk wurden sowohl die Barrierefreiheit der Webseite als auch die Verständlichkeit der Texte von selbstbetroffenen Testgruppen überprüft und
wenn nötig verbessert. Dieser Prozess ist
„work in progress“ und wird ständig weiterentwickelt, denn wir wollen mit den
Erfahrungen der Benutzerinnen und Benutzer die Plattform stets weiterentwikkeln.
Mit dieser Internetplattform soll ein
wichtiger Schritt zu einem leichteren Zugang zur Politik gesetzt werden. Besonders Menschen mit Lernschwierigkeiten
und intellektuellen Behinderungen brauchen gut aufbereitete Informationen, um
sich selbständig ein möglichst objektives
Bild von politischen Angeboten machen
zu können. Das ist eine wesentliche Vor-
Seite 6
aussetzung zur Mitgestaltung und Mitbestimmung
so wie es die UN-Konvention über die Rechte von
Menschen mit Behinderungen vorsieht.
Die Erfahrungen mit www.rechtleicht.at sind
heute, nach zwei Jahren, sehr positiv. Auch Menschen ohne Behinderungen sind interessiert, leicht
verständliche Texte zu lesen. Es war auch für uns
eine große positive Überraschung, wie viele Menschen leicht verständliche Nachrichten ansprechen. Egal ob behindert oder nichtbehindert, jung
oder alt. Damit ist www.rechtleicht.at keine „Behindertenseite“, sondern ein inklusives Projekt.
Lehrredaktion. In einem weiteren Schritt gründete News im vergangenen Jahr die Plattform
www.news.rechtleicht.at, für die Menschen mit
Lernbehinderungen regelmäßig Nachrichten in
leichter Sprache verfassen. Der KURIER und der
Fonds Soziales Wien (FSW) konnten als Kooperationspartner gewonnen werden und so startete
im Mai 2015 eine Lehrredaktion im KURIER mit
sechs lernbehinderten RedakteurInnen. Betreut
werden sie von den KURIER-Journalisten Hubert
Huber und Heinz Wagner. Träger des Projekts ist
Jugend am Werk. Es ist geplant, dass die RedakteurInnen der Lehrredaktion ganz selbstverständlich an den Redaktionssitzungen des KURIER
teilnehmen und Berichte in leicht verständlicher
Sprache verfassen, die dann auf der Internetseite
des KURIER und www.news.rechtleicht.at zu
lesen sind. Man darf auf die Ergebnisse gespannt
sein!
Barrierefreie
Medien
Christian Gronalt ist 42 Jahre alt und
arbeitet in der Küchengruppe der
Werkstatt Grünhübl der Lebenshilfe
Judenburg.
Seit 25 Jahren arbeite ich in der
Lebenshilfe. Ich wohne in den
Wohnungen der Lebenshilfe im St.
Christopherus-Weg in Judenburg. In der
Werkstatt arbeite ich 1 bis 2 mal pro
Woche am Computer. Mit den
Hilfsmitteln (Spezialtastatur und
Tracking-Ball), welche seit kurzem
angeschafft wurden, arbeite ich am PC.
Hauptsächlich surfe ich im Internet. Am
meisten interessiert mich das Suchen
nach Bildern von Amerika und den
Edlseern mit der Suchmaschine Google.
Sehr gut gefallen mir Musikvideos von
den Edlseern, die ich mir bei YouTube
ansehe. Durch die Hilfsmittel habe ich
jetzt die Möglichkeit, selbständig und
ohne Begleitung im Internet zu surfen.
TIPPS:
www.rechtleicht.at
Leicht verständliche Informationen über Politik,
Parlament und die Möglichkeit der Teilnahme am
politischen Geschehen.
www.news.rechtleicht.at
Aktuelle Nachrichten in leicht verständlicher Sprache, verfasst von RedakteurInnen mit Lernschwierigkeiten.
Seite 7
Lebenshilfe Steiermark | Thema
Barrierefreie Medien
Die
Im Blickpunkt
Medien
und
ich
Daniela Gruber, die
pädagogische
Leiterin der
Lebenshilfe Knittelfeld,
im Gespräch mit
Sylvia Wielender
und Harald Degold.
Lebenshilfe: Welche Medien und
welche Geräte benutzt ihr in eurem
Alltag?
Harald Degold: Ich habe mir ein Tablet
gekauft und bin sehr gerne im Facebook.
Ich schreibe ungefähr einmal in der
Woche mit meinen Verwandten und den
Freunden von früher. Ich habe dabei kein
Problem und kenne mich sehr gut aus.
Ich schreibe auch nur Leuten, die ich
persönlich kenne.
Sylvia Wielender: Ich brauche kein Tablet, ich nutze den PC im Wohnhaus. Besonders interessiert mich alles über
Geographie, ich mache gerne ein Quiz
oder andere Denkspiele. Ich schaue
immer selber und kann die Seiten gut
verstehen. Wenn ich mich einmal wirklich nicht auskenne, frage ich einen Betreuer oder unseren Zivi.
Harald Degold: Musik und Videos
übers Tablet sind auch toll. Ich kann mir
immer die neuesten Musiktitel anhören.
Wenn ihr an einer Ferienaktion teilnehmt, informiert ihr euch dann
vorher auch im Internet?
Harald Degold: Ja sicherlich, wir fliegen
bald nach Mallorca und haben uns das
Hotel angeschaut und auch einige Seiten
über die Insel.
Das Begegnungszentrum der Lebenshilfe Leibnitz in Höch am Demmerkogel hat nicht nur eine schöne
Aussicht auf die südsteirischen Weinhänge, sondern auch ins World Wide Web – kurz www. In „Lebenshilfe“
erzählen uns die Kundinnen und Kunden, wie sie sich im Internet und am Computer zurechtfinden.
Sylvia Wielender: Es ist super, wenn
man sich das Hotel schon vorher genau
anschauen kann. Die Seiten waren auch
sehr übersichtlich.
Nutzt ihr auch noch andere Medien?
Harald Degold: Ja, den Fernseher und
den Teletext. Ich schaue mir dort immer
Fußballergebnisse an.
Sylvia Wielender: Ich mag den Teletext
auch gerne, im Winter schaue ich immer
die Ergebnisse von den Schirennen an.
Ich lese gerne, was es für Neuigkeiten
gibt. Ich schaue auch sehr gerne „Steiermark heute“ und „Zeit im Bild“
Harald Degold: „Zeit im Bild“ mag ich
auch. Ich schaue mir aber auch gerne
Fußball an.
Kennt ihr „rechtleicht.at“?
Sylvia Wielender: Nein.
(Anmerkung der Redaktion: Daniela
Gruber erzählt den beiden darüber ...)
Sylvia Wielender: Aber das scheint interessant zu sein, kannst du uns bitte die
Adresse aufschreiben?
Harald Degold: Ja, da würde ich auch
einmal hineinschauen.
Vielen Dank für das Gespräch, ich
finde es gut, dass ihr euch Zeit genommen habt und ich hoffe, ihr
habt noch viel Freude beim Erkunden der unterschiedlichen Medien.
Mit dem Tablet
im Internet
surfen:
Das haben
Kundinnen und
Kunden der
Lebenshilfe in
Knittelfeld
gelernt.
Seite 8
Florian Aldrian
Jaqueline Lödler
Besitzen Sie einen
PC?
Ja, aber ich befasse mich
damit nicht.
Besitzen Sie einen PC?
Nein.
Interessiert Sie das
Thema „Internet und
PC“?
Ja, in der Schule saß ich regelmäßig am PC.
Und warum nicht?
Weil ich mich damit
nicht auskenne.
Kevin Pronegg
Haben Sie einen PC zuhause?
Ja natürlich!
Wie oft benutzen Sie
einen PC?
Jeden Tag, für ca. zwei
Stunden.
Welche Seiten schauen
Sie sich an?
Facebook, diverse Seiten, die
mich interessieren, Youtube.
Wünschen Sie sich, dass
Internetseiten übersichtlicher wären?
Ich finde mich gut zurecht.
Möchten Sie sich in den
Bereichen Internet und
PC weiterbilden?
Den ECDL würde ich gerne
mal machen.
Würden Sie sich
gerne mehr mit dem
PC und dem Internet
befassen?
Nein, weil es mich nicht
interessiert.
Haben Sie in Ihrem
Umfeld jemanden,
der sich mehr mit
dem PC befasst?
Mein Bruder und meine
Schwester sind regelmäßig im Internet.
Möchten Sie sich im
Bereich PC oder Internet weiterbilden?
Ich bin bereits im Besitz
des ECDL Führerscheins. Der reicht mir
aus.
Hätten Sie zuhause gerne
einen PC?
Ja, aber dafür müsste ich erst
Geld sparen.
Andreas Reiter
Lebenshilfe: Wie oft
haben Sie mit dem Internet oder PC Kontakt?
Jeden Tag zwei bis drei
Stunden.
Welche Seiten besuchen
Sie dort? Was machen
Sie am PC?
Pokerseiten und Youtube,
Telefonieren über den Messenger.
Wie finden Sie sich auf
den Internetseiten zurecht?
Sehr gut, finde alles, was ich
brauche.
Möchten Sie sich im Bereich PC oder Internet
weiterbilden?
Ich bin bereits im Besitz des
ECDL Führerscheins. Der
reicht mir aus.
Auf welchen Seiten sind
Sie in der Schule so rumgesurft?
Meist auf Google oder Youtube zum Musik hören.
Sind Sie mit dem Aufbau
dieser Webseiten zufrieden und zurechtgekommen?
Ja.
Möchten Sie sich im Bereich PC oder Internet
weiterbilden?
Ich bin bereits im Besitz des
ECDL Führerscheins. Der
reicht mir aus.
Lebenshilfe Steiermark | Thema
Barrierefreie Medien
LE
ICH
T!
Kommunikation,
Internet & Medien
Die Lebenshilfe Feldbach übersetzt Texte in Leichter Lesen Format.
Die Lebenshilfe Feldbach ist am Anfang. Aber alle machen gut mit!
Rückmeldungen der Prüfgruppe:
„Dieses Wort gefällt mir nicht“
„Können wir diesen Satz nicht anders schreiben?“
„Der Satz ist zu lang.“
Und so weiter.
Die Gruppe diskutiert.
Am Ende gibt es einen Text, mit dem alle einverstanden sind.
Der Text kann nun freigegeben werden.
Nun gibt es Leicht Lesen Texte und dafür soll es auch eine Belohnung geben.
Denn alle haben was davon.
Was gibt es bereits in Leicht Lesen?
•
•
•
•
•
•
den Arbeitsvertrag für alle Werkstätten
Hausordnungen fürs betreute Wohnen (nicht alle!)
Die Einladung zur Persönlichen Zukunfts-Planung
Ja, Fotos und Informationen über mich dürfen veröffentlicht werden
(die Einverständnis-Erklärung)
Die Neuerungen im steirischen Behinderten-Gesetz
Mitsprache in der Lebenshilfe Feldbach (die Haussprecher-Regeln)
Die Arbeit der Prüfgruppe
Ein Beispiel für barrierefreie Medien:
Sind die übersetzten Texte auch wirklich gut verständlich?
Die Geschäftsführung bittet die Prüfgruppe Texte zu prüfen.
Wichtig: die Prüfgruppe prüft und wird nicht geprüft!
Die Arbeit ist sehr intensiv.
Alle arbeiten sehr konzentriert:
Noch ein Beispiel zu barrierefreien Medien:
Die Belohnung!
Die Prüfgruppe entscheidet sich für einen Kino-Besuch.
Alle freuen sich! „Aber welchen Film schauen wir uns an?“
Alle studieren aufmerksam das Kino-Programm in der Zeitung.
Das passiert noch im Auto auf dem Weg ins Kino.
Bernhard hat ein Tablet dabei und gibt einen kurzen Überblick über die Filme.
Ein Tablet ist ein kleiner, flacher Computer mit Internet-Anschluss.
Bernhard zeigt einen Trailer. Das ist eine Film-Vorschau.
Kurze Diskussion. Die Prüfgruppe stimmt sich ab.
Noch vor Ankunft wissen alle, welchen Film sie sich nun ansehen wollen.
Schnelle Entscheidung!
„Tja, jetzt können wir sogar noch eine Kleinigkeit davor essen. Wunderbar!“
Gesagt – getan!
Fragen zu den Texten:
„Worum geht es in diesem Absatz?“
„Was war damit gemeint?“
„Wenn du die Seite siehst, was fällt dir auf?“
Die Prüfgruppe ist bunt:
einer kommt vom Flechtwerk Hohenbrugg,
einer von der beruflichen Qualifizierung Gnas (Bequ),
eine Teilnehmerin aus der Tageswerkstatt Feldbach
und so weiter.
Seite 10
Viele waren bei der
Veranstaltung
„Meine Stimme zählt“
von der Lebenshilfe GUV
am 24. Oktober 2014.
Seite 11
Lebenshilfe Steiermark | Thema
Barrierefreie Medien
LE
ICH
T!
Barrierefreie Medien und Veranstaltungen
– Beobachtungen aus der Praxis:
Tablet:
Ein Tablet ist einfach zu bedienen.
Man findet sehr einfach und rasch, was man sucht.
Zum Beispiel das vorhin genannte Beispiel mit dem Kino Besuch.
Ein Tablet kann man mit jedem Alter benutzen.
Auch wenn man keine Computer-Kenntnisse hat.
Man lernt schnell.
Man kann es überalll hin mitnehmen.
Tageszeitungen:
Manche Tageszeitungen, Wochenblätter, Magazine oder Regional-Zeitungen sind
in einfacher Sprache.
Es gibt viele Fotos.
Oft gibt es einen persönlichen Bezug:
Etwas, was man kennt, was einen interessiert.
Solche Zeitungen und Zeitschriften werden auch gerne gelesen.
Veranstaltungen:
2015 gab es schon einige interessante Veranstaltungen zum Tag der Inklusion,
Selbstbestimmung und Teilhabe.
Man spürt, die Veranstaltungen werden immer barrierefreier! Warum?
Sehr viele Leute nehmen daran teil und alle können mitreden, die etwas zu sagen
haben. Das passiert in den Workshops und in Diskussionen.
Alle gehen zufrieden nach Hause.
Aber es gibt auch Einschränkungen der Barrierefreiheit.
Eine wiederkehrende Forderung ist: Bescheide in Leicht Lesen!
Links barrierefreie Literatur:
http://www.lebenshilfe.de/de/leichte-sprache/buecher/index.php
.
Die Prüfgruppe der
Lebenshilfe Feldbach
bei der Arbeit.
Seite 12
Kommunikation
leicht gemacht!
Mein Name ist Daniela Schatz. Unterstützte Kommunikation ist mir ein
besonderes Anliegen. Dies hat einen einfachen Grund:
Ich kann seit meiner Kindheit nicht lautsprachlich kommunizieren.
Im Kindergartenalter verständigte ich mich mittels Gebärden, Gesten und Mimik mit
meinen Bezugspersonen. Erst in den ersten Schuljahren, erlernte ich zuerst den
Umgang mit Bildsymbolen und Alphabet-Tafeln und später die Bliss-Symbole.
Mit 16 Jahren, versuchte ich am PC zu arbeiten.
Dies erschien mir damals als sehr schwierig und wenig bedienungsfreundlich. Es
vergingen einige Jahre, bis ich mir überlegte, es mit einer Kommunikations-Hilfe,
wie einem Sprachcomputer zu probieren. Jedoch war dieser im Alltag unpraktisch
und unhandlich. Um eine flüssige Unterhaltung führen zu können, brauchte man
entweder zu viele Symbole oder man musste sehr gut und schnell schreiben
können. Außerdem war ich immer darauf angewiesen, dass mir jemand bei der
Installation und bei der Aktualisierung der Symbole half.
Seit 10 Jahren arbeite ich in der Tageswerkstätte Arnfels in der Lebenshilfe
Leibnitz. Dort habe ich die Möglichkeit bekommen, mein Wissen bezüglich
Unterstützter Kommunikation im Bereich elektronischer Hilfsmittel einzusetzen, zu
erweitern und auch andere davon profitieren zu lassen. Ich arbeite am Computer.
Ich übernehme administrative Tätigkeiten an den MacBooks, iPads und iPhones
meiner Arbeitskollegen. Außerdem berate ich in der Werkstatt Kunden und
Begleiter der Lebenshilfe im Bereich elektronische Hilfsmittel zur unterstützten
Kommunikation. Wenn ich nicht gerade auf der Suche nach geeigneter Software
für Apple bin, verrichte ich Sekretärinnenarbeit für die Leitung der Werkstätte. Die
App, „Assistive Express Deutsch“ macht mir Vorschläge für Wörter, die ich
verwenden möchte. So kann auch ich das Geschriebene anhören und
kontrollieren, ob es passt oder nicht. Dies ist für mich eine große Hilfe, weil ich
nicht so gut lesen und schreiben kann.
Jetzt habe ich auch „Gotalk now“ bereits getestet. Es ist sehr gut und es hat sehr
viele Möglichkeiten für jemanden, der sich schwer tut beim Schreiben und in
seinen Bewegungen gehandicapt ist. Man kann sogar
ganze Sätze mit einem Bild sagen lassen. In Zukunft
möchte ich mir verstärkt im Bereich Unterstützte
„Ich arbeite am
Kommunikation Wissen aneignen und dieses Wissen in
Computer und
Form von Vorträgen oder Fortbildungen für Menschen
verwende Apps.“
mit Behinderung anbieten.
Seite 13
Lebenshilfe Steiermark | Thema
Barrierefreie Medien
„Oft ist es mühsam!”
Arbeit in der Medienwerkstatt der Lebenshilfe in Lieboch: Sieben Kundinnen und Kunden arbeiten am
Computer. Sie schreiben Artikel, Gedichte und Geschichten, bearbeiten Fotos und führen Recherchen im
Internet zu vielfältigen Themen durch. Von Edith Meister & Birgit Kaspar mit dem Team der Medienwerkstatt Lieboch
Ein Band mit
Kurzgeschichten
und Fotografien ist
gerade in Planung.
David Formayer arbeitet barrierefrei am Computer.
Eveline Schlosser fotografiert sehr gerne.
W
as sich hier so einfach liest, gestaltet sich für unsere Kundinnen und Kunden mit
verschiedensten und meist sehr speziellen Bedürfnissen als etwas schwieriger.
Da ist zum Beispiel David Formayer mit
spastischer Tetraparese, einer Lähmung
aller vier Extremitäten. Er kann selbständig am Computer arbeiten, weil er eine
spezielle Maus in Joystick-Form und eine
große Tastatur mit großen Buchstaben
zur Verfügung hat. Kevin Neubauer,
ebenfalls Tetraparese und sehbeeinträchtigt, arbeitet mit einem Programm, welches ihm alles vorliest und das ihm auch
Teile des Bildschirms vergrößert. Anton
Lazarus, Johanna Tappler, Hüseyin Yalcin,
Claudia Robnig und Eveline Schlosser
können ohne spezielle Geräte am Computer arbeiten. Allerdings ist es auch für
sie von Vorteil, wenn das, was sie lesen,
in leichter Sprache formuliert ist.
Gedichte begeistern. Wir kennen die
Kompetenzen und Bedürfnisse unserer
Schreiberinnen und Schreiber. Sie brin-
Seite 14
Link-Bezeichnungen nicht zu kompliziert
sind. Zu englischen Seiten oder englischen Suchbegriffen kann ich gar nichts
sagen, da ich die englische Sprache nur in
kleinen Teilen beherrsche“, erklärt Kevin
und fügt hinzu: „Über die Geschehnisse
auf der Welt informiere ich mich nur via
TV. Durch den komplizierten Aufbau der
meisten Seiten ist es für mich nicht möglich, mich diesbezüglich via Internet
schlau zu machen.“ Ein positives Beispiel
aus Kevins Sicht ist allerdings die Seite
Youtube: „Youtube hat für mich einen
idealen Aufbau. Ich finde hier alles sehr
schnell – angefangen bei Lernvideos bis
hin zu Musik“, meint der 22-Jährige.
gen tolle Arbeiten hervor: Zum Beispiel
den Gedichtband „Schmetterlinge fliegen
auch bei Nacht“, der ausschließlich von
unseren Kundinnen und Kunden geschrieben worden ist und ein einzigartiges Zeugnis dafür darstellt, wie
berührend Lyrik – das Schreiben von Gedichten – sein kann, wenn man begabt ist.
Ebenso sind bereits wunderschöne Naturfotografien entstanden – wobei sich
hier gezeigt hat, dass manche Kundinnen
und Kunden ein sehr gutes Auge fürs Fotografieren haben, während andere sich
bei der Bildbearbeitung mit dem Programm Photo-Shop als äußerst talentiert
bewiesen haben. Ein Band mit Kurzgeschichten und Fotografien ist gerade in
Planung.
Mit Sehschwäche schreiben. Wie
sieht nun zum Beispiel Kevin Neubauer
mit seinem eingeschränkten Sichtfeld die
Arbeit im und mit dem Internet? Bereits
das Suchen nach einer bestimmten Seite
via Google stellt für ihn ein Problem dar,
da man auf dieser Suchseite sofort viele
verschiedene Begriffe zur Auswahl bekommt, sobald man auch nur den Teil
eines Wortes eingibt. Die Auswahlbegriffe sind für ihn aber in einer viel zu kleinen Schrift dargestellt. Kevin muss daher
immer eine Lupe (ein Tool seines speziellen Programmes) aktivieren, was viel
Zeit in Anspruch nimmt. Eine Problemlösung aus seiner Sicht wäre das Installieren eines Suchprogramms wie Google,
das alles direkt in größerer Schrift anzeigt.
Medien online lesen. Sehr schwierig ist
für ihn weiters der Aufbau der ORFSeite. „Ich gebe auf der ORF-Seite zum
Beispiel ‚Steiermark Heute’ ein, bekomme aber den ORF Wien angezeigt.
Das ist sehr mühsam. Ich müsste mich
ganz genau durch die Seite navigieren,
was aber für mich nicht möglich ist. Ich
wünsche mir, dass in Zukunft mehr Internet-Seiten leichter lesbar sind. Wesentlich sind die Schrift, aber auch die
Formulierungen. Diese sollten einfach gehalten sein. Wichtig wäre auch, dass die
Texten für ALLE!
Die Lebenshilfe Mürztal ist begeistert: Ein Seminar und Workshop machte Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern am 2. Juni Lust auf gute Texte. Künftig wird es auch Schreibwerkstätten für Menschen mit
Behinderung geben.
U
nter dem Titel lebens.blicke gibt
es seit Ende letzten Jahres ein
neues Magazin der Lebenshilfe
Mürztal. Vielfältige Stories und Geschichten aus dem Leben von Menschen mit
und ohne Behinderung machen Lust, das
Magazin zu lesen. „Es sind alle ausnahmslos begeistert“, freut sich Geschäftsführerin Maria Handler über die
Rückmeldungen von Seiten des Vorstandes, der Mitarbeitenden, Wirtschaftstreibenden aus der Region sowie Eltern und
KundInnen. „Auch von Medien haben wir
in letzter Zeit viel Interesse und Feedback betreffend unserer Arbeit erhalten“,
so Handler.
Leitung von Nicole Rubisch. „Die Rückmeldungen zum Seminar waren super!
Alle Teilnehmenden konnten viel in den
Alltag der Lebenshilfe mitnehmen. Beim
Redaktionsschluss für die neuen lebens.blicke herrscht die wahre Schreibfreude. Außerdem haben wir eine
Wandzeitung gegründet, an deren Gestaltung sich alle Menschen aus der Lebenshilfe beteiligen können! Und das
Beste ist, dass wir im Herbst ein Schreibseminar für unsere Kundinnen und Kunden anbieten. Schließlich sollen alle
Menschen Freude am Schreiben haben
und Texte auch verstehen können!“, sagt
Maria Handler.
Gemeinsam mit der auf den Sozialbereich spezialisierten Agentur von Nicole
Rubisch alias Pure Ruby, erscheinen die
„lebens.blicke ins Mürztal“ vierteljährlich.
Damit den Schreiberinnen und Schreibern aus der Lebenshilfe die Worte nicht
ausgehen, organisierte die Lebenshilfe
Mürztal im Juni ein Seminar unter dem
Titel „Texten leicht gemacht“ unter der
Übrigens: Die lebens.blicke kommen
gut an. In diesem Fall per Post in über
1000 Mürztaler Haushalte, zu Ärzten,
Banken, Gemeinden, Behörden. Das
Besondere? Die Lebenshilfe Mürztal ist
Partner der Post – und somit tragen
Menschen mit Behinderung im wahrsten Sinne des Wortes viel zu den
lebens.blicken bei.
Schreibfreude!
Kommunikation bestimmt
unser Leben. Wer
kommunizieren will, muss
schreiben können. In „Texten
leicht gemacht“ lernen
Menschen mit und ohne
Behinderung die Kunst und
Technik des guten Schreibens.
„Gerade im Non-Profit-Bereich
brauchen wir Texte, die leicht
verständlich sind und auf das
Wesentliche abzielen: nämlich
den Leser oder die Leserin zu
gewinnen. Denn was hilft eine
Pressemeldung, ein Artikel
oder ein Folder, wenn ihn doch
keiner liest – oder noch
schlimmer: nicht versteht?”,
sagt Nicole Rubisch.
Seite 15
Lebenshilfe Steiermark | Thema
Barrierefreie Medien
Die Regeln für
Leichte Sprache
Das Netzwerk Leichte Sprache hat Tipps gesammelt.
Wie man schreibt, damit es viele Menschen verstehen.
Leichte Sprache ist viel Arbeit.
Hier können Sie wichtige Regeln lesen.
Prüfen ist für Leichte Sprache sehr wichtig.
Das Prüfen machen Menschen mit Lernschwierigkeiten
Nur sie können sagen, ob ein Text leicht genug ist.
Darauf müssen Sie bei der Leichten Sprache achten:
1. Wörter
2. Zahlen und Zeichen
3. Sätze
4. Texte
5. Gestaltung und Bilder
6. Prüfen
Die Tipps für leichte Sprache:
Benutzen Sie einfache Wörter.
Benutzen Sie bekannte Wörter.
Verzichten Sie auf Fach-Wörter und Fremd-Wörter.
Erklären Sie schwere Wörter.
Benutzen Sie immer die gleichen Wörter für die gleichen Dinge.
Benutzen Sie kurze Wörter.
Trennen Sie lange Wörter mit einem Binde-Strich.
Verzichten Sie auf Abkürzungen.
Benutzen Sie Verben.
Benutzen Sie aktive Wörter.
Vermeiden Sie den Genitiv.
Vermeiden Sie den Konjunktiv.
Benutzen Sie die positive Sprache.
Vermeiden Sie Redewendungen und bildliche Sprache.
Schreiben Sie die Zahlen so, wie die meisten Menschen sie kennen.
Vermeiden Sie Jahreszahlen.
Vermeiden Sie hohe Zahlen.
Ziffern sind leichter als Worte.
Seite 16
LE
ICH
T!
Schreiben Sie Telefon-Nummern mit Leerzeichen.
Vermeiden Sie Sonderzeichen.
Schreiben Sie kurze Sätze.
Jeder Satz ist eine Aussage.
Benutzen Sie einen einfachen Satz-Bau.
Sprechen Sie die Leser und Leserinnen persönlich an.
Schreiben Sie zuerst die männliche Form, dann die weibliche.
Vermeiden Sie Fragen im Text.
Schreiben Sie alles zusammen, was zusammengehört.
Sie dürfen einen Text beim Schreiben in Leichter Sprache verändern.
Inhalt und Sinn müssen aber stimmen.
Gestaltung
Benützen Sie eine einfache Schrift.
Die Schrift muss gerade sein.
Benutzen Sie am besten nur eine Schrift-Art.
Gut sind Arial, Tahoma, Verdana, Lucida Sans Unicode, Century Gothic.
Nutzen Sie eine große Schrift.
Lassen Sie genug Abstand zwischen den Zeilen.
Schreiben Sie immer links-bündig.
Schreiben Sie jeden Satz in eine neue Zeile.
Trennen Sie keine Wörter am Ende einer Zeile.
Schreiben Sie alle Wörter in eine Zeile,
die vom Sinn her zusammengehören.
Machen Sie viele Absätze und Überschriften.
Schreiben Sie eine Adresse so, wie auf einem Brief.
Heben Sie wichtige Dinge hervor.
Benutzen Sie dunkle Schrift und helles Papier.
Benutzen Sie dickes Papier.
Nehmen Sie mattes Papier.
Benutzen Sie Bilder.
Prüfen
Lassen Sie Texte immer prüfen.
Das Prüfen machen Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.
Nur sie können sagen, ob ein Text leicht genug ist.
An diesen Regeln haben viele Menschen gearbeitet.
Sie alle machen beim Netzwerk Leichte Sprache mit.
Diese Regeln sind auch in einem Buch.
Leichte Sprache, die Bilder
Das Buch ist von der Lebenshilfe Bremen
Webtipp: www.leichtesprache.org
Seite 17
Lebenshilfe Steiermark | Magazin
Neues
55 Jahre Lebenshilfe
Präsidium
Bestandsjahre allein sind noch kein Verdienst. – Was die Lebenshilfe aber verdienstvoll macht, sagt uns
Ehrenpräsidentin Ursula Vennemann. Foto: Harry Schiffer
N
achdenklich stelle ich mich der Aufgabe, die Entwicklung der Lebenshilfe in den letzten 55 Jahren zu betrachten, Gedanken zu spinnen und einen Blick in die
Zukunft zu wagen. Beginnen wir also pragmatisch mit der Entwicklung der Lebenshilfe in ihrem Bestehen seit 55 Jahren: von
„Null auf Hundert“ könnte man sagen. Stand am Anfang fast ausschließlich das Engagement von Eltern für ihre behinderten Kinder, ihre Töchter und Söhne, so entwickelte sich daraus eine
Lebenshilfe, die in ihrem Tun „Lebenshilfe“ im besten Sinn des
Wortes bietet.
Alle Lebenshilfen in der Steiermark wurden zu verlässlichen
Partnern für Menschen mit Behinderung und ihre Familien.
Dienstleistungen zur Unterstützung wurden entwickelt und angeboten, aber auch politischer Einfluss genommen, um Gesetze
zu erreichen, die von einem karitativen zu einem Rechtsanspruch
auf Unterstützung führten. Das Lebensrecht von Menschen mit
Behinderung nicht mehr in Frage stellen zu müssen, war ebenso
Schwerpunkt wie den Menschen selbst eine Stimme zu geben,
um ihre Interessen zu vertreten.
Eine Lebenshilfe,
die in ihrem Tun
„Lebenshilfe“ im besten
Sinn des Wortes bietet.
Viel wurde erreicht; neue gesellschaftspolitische Strömungen wie
Integration und Inklusion sind heute maßgeblich für die Begleitung von Menschen und starke internationale Dokumente wie
die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung nehmen Einfluss auf die Gesetzgebung und das Leben in
unserer Gesellschaft.
Und die Lebenshilfe? Wie gut entspricht sie diesen Vorgaben?
Wie sehr fließen diese in den Alltag ein? Wie gut werden Menschen unterstützt, damit sie ein Leben „so wie andere auch“ führen können? Fragen über Fragen, die auf Antwort harren. Fragen,
denen wir uns als Lebenshilfe in der täglichen Arbeit stellen müssen und auf die es oft keine einfachen Antworten gibt.
Begleitung von Menschen stellt immer einen hohen Anspruch
dar und wird, je individueller sie erfolgt, in der Umsetzung oft
zur großen Herausforderung.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Funktionärinnen und
Funktionäre und ehrenamtlich Tätigen kennen diese Fragen und
bemühen sich um bestmögliche Antworten – dafür sei an dieser
Stelle auch einmal sehr herzlich gedankt!
Ist es also selbstverständlich geworden, das Leben mit Behinderung in unserer Gesellschaft? Man könnt meinen, ja! Vieles
ist gelungen – das kann man getrost als Erfolgsstory sehen.
Klar ist aber auch, es gibt keine Lorbeeren, auf denen man sich
ausruhen könnte. Unterstützungsleistungen und deren Finanzierung müssen in der Gesamtentwicklung der Öffentlichen Budgets gesehen werden und es bedarf großer Anstrengungen,
damit die Rechtsansprüche der Menschen auf ihre Unterstützung
nicht wieder ins Wanken geraten.
Seite 18
Vieles ist gelungen! Das kann man als Erfolgsstory sehen.
Solidarisches und respektvolles Zusammenleben aller Bürgerinnen und
Bürger funktioniert nicht von alleine. Es braucht also weiter viel Wachsamkeit
und Achtsamkeit von Seiten der Lebenshilfe. Gemeinsam mit den Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern wird dies eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre sein. Es braucht also weiter den Mut des Bekenntnisses zum
gemeinsamen Leben in unserer Gesellschaft – doch welche Aufgabe könnte
schöner und verdienstvoller sein! – Ad multos annos, liebe Lebenshilfe!
Eine
neue Richtung
Bad Radkersburg. Die Lebenshilfe Radkersburg mit ihren rund 140
MitarbeiterInnen lud zur alljährlichen Mitgliederversammlung. Obfrau
Angela Scherr konnte unter den vielen Interessierten auch Herrn Wilfried Schindler, Vizepräsident des Landesverbandes Steiermark, begrüßen. Die Angehörigenarbeit stellte einen Schwerpunkt im
vergangenen Jahr dar.
Geschäftsführerin Helene Kager schuf mit ihrer Präsentation einen
Überblick über die betrieblichen Tätigkeiten der Lebenshilfe Radkersburg. „Die Umsetzung von neuen Leistungen vor allem jedoch das Person-zentrierte Arbeiten geben uns die Richtung für das kommende Jahr
vor. Auch die Einführung der KundInnenvertretung und der Start der
Produktionsschule Mureck bereicherten
uns im letzten Jahr.“ Neuwahlen des
Vorstandes bildeten den Abschluss der Versammlung und
die wiedergewählte Obfrau
Angela Scherr durfte mit
Herrn Wolf und Frau Fischer zwei neue Vorstandsmitglieder in ihr
Team aufnehmen. Ein
großes Danke geht an das
langjährige Vorstandsmitglied Helga Hackl die ihre Vorstandstätigkeit beendete.
Am 13. Juni wählte die
Delegierten-Versammlung
das neue Präsidium des
Landesverbandes der
Lebenshilfe Steiermark.
Erfahren Sie mehr in der nächsten
Ausgabe. Rückfragen unter 0316 /
81 25 75
Heidrun Notbauer:
Präsidentin
Lebenshilfe Hartberg
Wilfried Schindler
Vizepräsident
Dr. Sonja Mosser
Kassierin und
Schriftführerin-Stellvertreterin
Lebenshilfe Region Judenburg
Franziska Serdinschek
Kassierin-Stellvertreterin und
Schriftführerin
Lebenshilfe Radkersburg
Christian Ebner
Selbstvertreter
Lebenshilfe Bezirk Bruck
Jacqueline Fuchs
Selbstvertreterin
Lebenshilfe Trofaiach
Ursula Vennemann
Ehrenpräsidentin*
* Frau Vennemann wird im Präsidium mit
beratender Stimme vertreten sein.
Seite 19
©Panorame Thementag Lebenshilfe Steiemark 2015
Lebenshilfe Steiermark | Magazin
„Liebe ist mir nicht egal!“
Liebe, Partnerschaft und Sexualität sind Themen, die alle Menschen betreffen. Am 5. Mai veranstaltete
die Lebenshilfe Steiermark einen Thementag bei Hartberg. Von Nicole Rubisch, Fotos: Eva Reithofer-Haidacher
©Eva Reithofer-Haidacher
155 Kundinnen und Kunden der steirischen Lebenshilfen waren ins Integrationszentrum der Lebenshilfe Hartberg
nach Neudau gekommen, um der Sache
mit der Liebe auf den Grund zu gehen
und wichtige Anliegen auszusprechen.
Partnerschaft und Sexualität standen dabei
im Zentrum. Unter dem Motto: „Lieben
und Leben wie andere auch“, arbeiteten
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv
mit. Harald Karrer von „Visuals for Business“ hielt den Tag bildlich fest und gestaltete ein Protokoll, auf dem alle
„Wir haben in
dieser Tagung viele
Fragen rund um
Liebe,
Partnerschaft und
Sexualität
besprochen.“
Wünsche und Herzensangelegenheiten
mit viel Phantasie dargestellt wurden.
Sätze wie „Ich träume davon, eine Freundin zu haben“ oder „Anna verliebt sich
immer in Zivis“ regen genauso zum
Nachdenken an, wie Wege zu finden, um
den Liebes-Frust so mancher Person zu
beenden. Vorträge von Barbara Prietl von
der Lebenshilfe GUV über Liebe und
Partnerschaft machten klar, dass Menschen mit Behinderung das Recht auf Sexualität, Partnerschaft und Familie haben.
Auch Oliver Sperl von der Lebenshilfe
Ansprechend und vielfältig: Für ein Protokoll der besonderen Art sorgte Harald Karrer, der die Aussagen der 155
teilnehmenden Personen in Wort und Bild umsetzte. www.visualsforbusiness.com
„Menschen mit Behinderung
haben das Recht auf
Partnerschaft und Familie.“
UN-BehindertenRechtskonvention, Artikel 23
Feldbach brachte Erfahrungen auf den Punkt. Aber am wichtigsten waren die Berichte und persönlichen Aussagen der Kundinnen und Kunden, die Sie auch dem Protokoll entnehmen
können ...
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Seite 21
Lebenshilfe Steiermark | Magazin
Blue Eyes Blue
Blog von Adele Schwingenschlögl
A
ls er seine Jacke über den Haken
stülpen wollte, hing dort bereits
etwas. Gerds Pulli. Theo nahm
ihn und platzierte ihn zwei Haken weiter,
denn dies war sein Haken! Es war der
dritte Haken direkt neben der Türe.
Heute fand er die Schlaufe an seiner
Jacke, das gelang ihm nicht immer, dann
half ihm Eva. Eva war seine Betreuerin,
sie war groß und klug.
Auf seinem Arbeitstisch war bereits alles
vorbereitet, eine blaue Kiste mit kleinen
Schrauben, eine orange mit Scheibchen
und eine gelbe, leere. Theo wusste ganz
genau, wo er die Schrauben hineindrehen
musste und wo die Scheiben hinkamen,
dann setzte er alles zusammen und legte
das fertige Stück in die gelbe Kiste. Und
wenn sie voll war, gab es Mittagessen.
Die Liebe
KundInnen aus dem
Textilatelier und dem
Malatelier Randkunst Graz
in der Anzengrubergasse
über das faszinierendste
aller Themen.
Renate:
„Liebe heißt Vertrauen, sich
gern haben, miteinander
reden und füreinander da
sein. Verliebtsein ist leicht
und fröhlich, man lacht
miteinander. Aber leider
gefallen mir oft Männer, die
vergeben sind.“
Isabella:
„Gemütlich und lustig und
jemanden mögen. Mir
gefallen große starke
Männer, die viel lachen und
Sport machen.“
Birgit:
„Ingo heiraten.“
Er liebte seine Arbeit, und er benötigte
niemals Hilfe dabei. Nicht wie zu Hause,
wo ihm seine Mutter beim Haarwaschen
helfen musste. Er konnte sich alleine duschen und alleine anziehen, da schloss er
das Bad von innen ab. Nur das mit den
Haaren ging nicht so recht. Aber hier, bei
seiner Arbeit, da brauchte er niemanden.
Theo legte seine braune Tasche auf den
Tisch, dazu einen kleinen Stoffsack. Er
Irgendwie machte
sie immer eine
Faust, wie die
Leute im
Fernsehen, wenn
sie sich schlugen.
griff hinein, holte ein Täschchen heraus
und befühlte es aufgeregt. Als Gerd um
die Ecke bog, steckte er es wieder weg,
kramte stattdessen den Discman hervor
und legte eine CD-Hülle ordentlich daneben hin. Er stöpselte sich die Kopfhörer in die Ohren und drückte viermal auf
den Knopf. Das war sein Lieblingslied.
„Blue Eyes Blue“ von einem Mann namens Eric Clapton, das stand auf der CD,
das hatte ihm Eva gesagt. Theo selbst
nannte es Blusebluse, weil er das leichter
aussprechen konnte, außerdem klang es
lustig, wie die Bluse seiner Mutter mit
den Schmetterlingen. Eva hatte ihm einmal erklärt, worum es in diesem Lied
ging. Um blaue Augen. Nicht blau angemalte Augen, sondern das Blau in der
Mitte, womit man sieht. Theo hatte dann
seine Augen im Spiegel betrachtet, dort
war es nicht blau sondern dunkel, vielleicht wie die Blätter im Herbst, die er so
gerne mit den Füßen zerstreute.
Bevor er sich um Punkt acht Uhr dreißig an die Arbeit machte, ging er ans Ende
des Ganges zur anderen Gruppe und
blieb im Türrahmen stehen. Dort saß sie
bereits. Feinsäuberlich legte sie Papierteile vor sich hin und faltete jedes Stück
auf ganz spezielle Weise. Ihr Name war
Iris. Sie war vor einiger Zeit neu in die
Werkstätte gekommen. Theo wusste
nicht genau wann, aber damals war es
noch kalt gewesen, er hatte seine dicke
Jacke mit der grünen Kapuze getragen.
Jetzt war es sonnig und warm, jetzt trug
er die dünne Blaue.
Er ging zu ihrem Tisch und blieb dort stehen. Sie reagierte nicht und faltete weiter. Theo strich leicht über ihr Haar. Es
roch so gut, nach Erdbeeren und Gras
und irgendwie auch nach Taschentüchern. Er hatte noch nie so glänzendes
Haar gesehen, außer in dieser Zeitschrift,
wo das Mädchen ihre Zehen ins Wasser
streckte und lachte. Iris lachte fast nie.
Einmal hatte er gesehen, wie sie einen
Marienkäfer am Fenster beobachtete, da
lächelte sie. Und ihre Augen waren blau,
wie das Lied, wie Blusebluse. So blau, wie
Theos Jacke, so blau, wie der Himmel,
wie diese Blume, die er vor langem am
Straßenrand gesehen hatte. Er hatte sie
abgerissen, in das gestrickte Täschchen
gegeben und das Täschchen in den Stoffsack. Irgendwann wollte er sie Iris schenken. Sicher würde sie dann auch lächeln!
Natürlich würde sie lächeln, wie damals
beim Marienkäfer.
Theo ging wieder zurück zu seinem
Platz. Nochmals berührte er die wollige
Oberfläche. Da drinnen war sie, die
schöne blaue Blume, die er nur für Iris gefunden hatte. Sicher verwahrt, keiner
wusste davon. Nicht mal er selbst hatte
es gewagt, nochmals hineinzusehen.
Beim Mittagessen saß er ihr gegenüber.
Sie aß nicht mit der gleichen Hand wie er.
Diese Hand war kleiner, und die Finger
konnte man nie sehen. Irgendwie machte
sie immer eine Faust, wie die Leute im
Fernsehen, wenn sie sich schlugen. Einmal hatte er diese Hand berühren wol-
Fasziniert
betrachtete sie die
dunkelgrünen und
graublauen Teile.
len, ganz langsam wollte er seinen Finger
in die Höhlungen ihrer Knöchel legen. Da
zog sie die Hand weg und hielt sie unter
den Tisch. Sie hatte ihn angesehen, nicht
böse. Neugierig. Mit ihren blauen Augen,
mit Blusebluse.
Am Nachmittag war er unruhig. Es war
heute anstrengend für ihn. Oft griff er in
die falsche Kiste, drehte die Schraube an
der verkehrten Stelle hinein. Eva half ihm
dann. Aber Theo wartete ungeduldig auf
die Sonne, denn in der Sonne schim-
merte das Blau der Blume wohl ganz besonders. Dann sollte Iris sie bekommen.
Theo wollte die Sonne heute keinesfalls
verpassen. Und plötzlich schien sie, zwischen zwei dicken Wolkenpatzern
brannte sie direkt auf seine Hände, sein
Gesicht, sein Stoffsackerl. Theo griff hinein und öffnete zum ersten Mal, seit er
die Blume gepflückt hatte, das bunte
Wolltäschchen. Er erschrak. Die Blume
war zu einem grauen Häufchen trockener Blätter geschrumpft. Er sah nur vertrocknete Teile, flache Stücke, seltsam
färbige Reste. Theo kamen die Tränen.
Dann wurde er wütend und fegte alles
auf den Boden. Er legte den Kopf in die
Hände.
Plötzlich nahm er neben sich eine Bewegung wahr. Iris kauerte am Boden und
manövrierte vorsichtig Stück für Stück
der einstigen Blume in ihre geöffnete
Hand. Fasziniert betrachtete sie die dunkelgrünen und graublauen Teile. Als sie
aufsah, sagte sie zu Theo: „Schön! Papier.“ Dann ging sie.
Theo war, er war… etwas in seinem
Bauch fühlte sich komisch an. Da erblickte er auf seinem Tisch etwas kleines
Dunkles, den wohl letzten trockenen,
verlorenen Teil der schönen blauen
Blume. Er nahm ihn, lief hinter Iris her
und hielt ihr das Stück entgegen. Sie berührte das Blättchen zart mit dem Zeigefinger, sodass es dort kleben blieb, und
hievte es so in ihre eigene Hand. Theo
starrte sie an.
Und dann, dann lächelte sie und lief
davon.
PARTNERSUCHE
Martin
Hallo liebe Leserinnen und Leser der Lebenshilfe-Zeitung!
Ich heiße Martin Mair und bin 18 Jahre alt. Ich lebe unter der Woche in
einer Wohngemeinschaft der Lebenshilfe-Kindberg und am
Wochenende bei meiner Mutter in Mürzzuschlag zu Hause. Meine
Hobbies sind kochen, ins Kaffeehaus gehen, einkaufen,
Spazierengehen und wandern. Ich suche eine Freundin, mit der ich
viel Zeit verbringen kann. Wenn du Interesse an einer Freundschaft
hast, dann schreib mir einfach einen Brief mit deinem Namen, wie alt
du bist, wo du wohnst, deinen Hobbies und deiner Telefonnummer.
Meine Adresse lautet: Martin Mair, Lebenshilfe-Kindberg, Teichgasse 6,
8650 Kindberg. Ich freue mich auf Briefe!
Hallo ich heiße Richard, bin 45 Jahre alt und suche eine liebe
Partnerin für die Zukunft. Sie sollte liebevoll, ehrlich und treu sein.
Ich möchte sie gerne treffen und kennenlernen. Ich mag sehr gerne
Kinder und Haustiere. Mir gefallen besonders gut Frauen mit
längeren Haaren. Ich bin sehr unternehmungslustig. Ich würde eine
Frau auf Händen tragen und ihr mein Herz schenken. Meine
Hobbies sind schwimmen, shoppen, Spazierengehen, arbeiten und
vieles mehr. Ich würde mich sehr freuen, wenn eine sympathische
Frau sich bei mir melden würde. Meine Telefonnummer ist:
0664 / 36 99 590. Liebe Grüße von Richard
Richard
Seite 23
Lebenshilfe Steiermark | Aktuell
„Sozial-Regal“
Neuer Nahversorger der Lebenshilfe
Mit der Eröffnung von Nah&Frisch Murkauf geht die Lebenshilfe Region Judenburg neue Wege. Der
Versuch, Inklusion mit wirtschaftlichem Erfolg und zufriedener Kundschaft zu verbinden, ist ein Schritt in
eine Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen in ihrer Individualität akzeptiert werden und
integriert sind.
im Supermarkt
“E
Regionale Produkte produziert von der Lebenshilfe Leoben, Bruck und Ennstal werden seit Mai in sechs
Filialen von Billa verkauft. Lebenshilfe-Kunden sollen auch Praktika bekommen. Text und Foto: Maria Schaunitzer
Erzeugnisse also, die in den Lebenshilfe-Werkstätten in der Region produziert wurden. Zum Beispiel eine aus
Zirbenholz gefertigte Brotdose, die in
den eigenen Fachwerkstätten der Lebenshilfe von Menschen mit Behinderung
handgefertigt werden. Im Mai stellten die
Lebenshilfe und die Supermarktkette die
Initiative vor. Billa-Vorstand Josef Siess,
der ebenfalls zur Präsentation kam, erläuterte die Motivation: „Derartige Projekte sind wichtig, um Bewusstsein und
Toleranz zu schaffen.“ Ferenc Ullmann,
Geschäftsführer der Lebenshilfe Leoben,
ergänzte: „Ich freue mich über die zahlreichen Unterstützer und das große Interesse für das Projekt. Fur unsere
Kunden ist das eine große Chance.“
Seite 24
Praktikumsplätze. Denn neben dem
neu eingeführten Produkt-Regal bietet
Billa den Kunden der Lebenshilfe auch
Praktikumsplätze in den Filialen an. Menschen mit Behinderung können etwa bei
der Regal-Befüllung arbeiten oder den
Kunden beim Einpacken der Waren helfen. „Ziel ist es sicherlich, manchen Kunden der Lebenshilfe danach ein reguläres
Arbeitsverhältnis anbieten zu können“,
erzählt Dominik Nagel, Vertriebsmanager von Billa. Und auch Ullmann ergänzt:
„Es ist wichtig für unseren Kunden, eine
sinngebundene Arbeitsmöglichkeit zu
haben, bei der sie noch dazu mitten am
Arbeitsleben teilnehmen und sich auch
weiterentwickeln können“, freut sich der
Lebenshilfe-Geschäftsführer.
Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung
der Kleinen Zeitung, Bezirk Leoben, in der
der Artikel erschienen ist.
BEZIRK LEOBEN | 35
KLEINE ZEITUNG
DONNERSTAG, 28. MAI 2015
„Sozial-Regal“ im Supermarkt
Regionale Produkte
produziert von der
Lebenshilffe Leoben
Leoben,
Bruck und Ennstal
weerden ab heute in
sechs Filialen von
o Billa
verkaufft.
t Lebenshilf
lffee
Ku
unden sollen auch
Praktika bekommen.
MARIA SCHAUNIT ZER
b sofort finden Billa-K
Kunden
u
in sechs ausgewählten Filialen in Leoben, Bruck an der
Mur, Liezen und Rottenmann etwas Neues in den Regalen: Handgeffertigt
e
e, regionale War
a en, wie
etwa Seiffen,
e Liköre und Marmeladen, die von Kunden
u
der Lebenshilffe Leoben, Bruck und
Ennstal hergestellt werden. Es ist
ein österreichweites Pilotprojekt, wichtig, um Bewusstsein und To
odas der Handelskonzern Billa da- leranz zu schafffen.“
Ferenc Ulle
mit gemeinsam mit den drei Le- mann, Geschäffttsführer der Lebenshilffee--Veerbänden
benshilffe Leoben, erumsetzt. Im Rahmen ihgänzte: „Ich freue mich
rer Nachhaltigkeitsstraüber die zahlreichen Untegie setzt die Superterstützer und das große
marktkette mit dem soInteresse für das Projekt.
genannten „Regional ReFür unsere Kunden
ist
u
gal“ schon seit einiger
das eine große Chance.“
Zeit auf Produkte aus der
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raktik
kumsp
u
lätze
Heimat der Ku
unden. Mit
der Erweiterung um den
Denn neben dem neu
sozialen Aspekt geht Bil- So sehen die
eingeführten Produktla aber nun ganz neue Regale in den
Regal bietet Billa den
Weg
e e. Es werden erst- Filialen aus BILLA Kunden
u
der Lebenshilffe
auch Praktikumsplätze
malig Produkte aus dem
„Non-Food-Segment“,
jedoch in den Filialen an. Menschen mit
mit Veerbindung zu Lebensmit- Behinderung können etwa bei
teln platziert – dies sind zudem der Regal-Befüllung arbeiten
ausschließlich Produkte der Le- oder den Ku
unden beim Einpabenshilffee. Erzeugnisse also, die in cken der Waaren helfen. „Ziel ist
den Lebenshilffewerkstätten in es sicherlich, manchen Kunden
u
der Region produziert wurden. der Lebenshilffe danach ein reguZum Beispiel eine aus Zirbenholz läres Arbeitsverhältnis anbieten
e Brotdose, die in den ei- zu können“, erzählt Dominik Nageffertigt
e
genen Fachwerkstätten der Le- gel, Vertrie
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bsmanager von Billa.
benshilffe von Menschen mit Be- Und auch Ullmann ergänzt: „Es
hinderung handgefertigt werden. ist wichtig für unseren Kunden,
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Gestern stellten die Lebenshilf
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tion kam, erläuterte die Motivati- entwickeln können“, freut sich
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Regalen: Handgefertigte, regionale
Waren, wie etwa Seifen, Liköre und Marmeladen, die von Kunden der Lebenshilfe
Leoben, Bruck und Ennstal hergestellt
werden. Es ist ein österreichweites Pilotprojekt, das der Handelskonzern Billa
damit gemeinsam mit den drei Lebenshilfe-Verbänden umsetzt. Im Rahmen
ihrer Nachhaltigkeitsstrategie setzt die
Supermarktkette mit dem sogenannten
„Regional Regal“ schon seit einiger Zeit
auf Produkte aus der Heimat der Kunden. Mit der Erweiterung um den sozialen Aspekt geht Billa aber nun ganz neue
Wege. Es werden erstmalig Produkte aus
dem „Non-Food-Segment“, jedoch mit
Verbindung zu Lebensmitteln platziert –
dies sind zudem ausschließlich Produkte
der Lebenshilfe.
in starkes Zeichen für
Murdorf und seine EinwohnerInnen ist ein kleiner aber feiner Nahversorger, geführt
von der Lebenshilfe Region Judenburg“,
betont Obfrau Sandra Rinofner in ihrer
Begrüßungsrede anlässlich der feierlichen
Eröffnung am Abend des 19. Mai 2015.
Auf 100m² Verkaufsfläche findet man
Waren des täglichen Bedarfs und eine
Auswahl an Produkten der LebenshilfeWerkstätte Gala-Bau. Derzeit arbeiten
fünf KundInnen der Lebenshilfe, gemeinsam mit drei BetreuerInnen/VerkäuferInnen, unter der Führung von Nah&Frisch
Murkauf-Filialleiter Otmar Resch. Geöffnet ist wochentags von 7 bis 18 Uhr und
samstags von 8 bis 12 Uhr.
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Das
Team
von
Nah&Frisch Murkauf
in grün mit den Verantwortlichen.
Ab Herbst werden das Lebenshilfe-Sortiment und der Zustelldienst ausgebaut.
Auch die Ausbildung integrativer Lehrlinge ist Teil des Konzeptes. „Damit wir
das alles umsetzen können, muss natürlich das Finanzielle stimmen“, erklärt der
kaufmännische Geschäftsführer der Lebenshilfe Region Judenburg, Jörg Neumann. So außergewöhnlich das
Geschäftsmodell, so banal die Faktoren,
die zum Erfolg führen: Einnahmen und
zufriedene Kundschaft.
Entstanden ist die Idee des Nahversorgers als Drei-Komponenten-Modell in
Murdorf im Gespräch mit Bürgermeister
Hannes Dolleschall. Die Stadtgemeinde
Judenburg ist Eigentümerin des Gebäudes in der Europastraße 56. „Die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe war von
Beginn an problemlos“, bedankte sich
Bürgermeister Dolleschall und wünschte
allen Beteiligten viel Erfolg.
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Sie stellten das neue Sozial-Regal vor: Dominik Nagel von Billa und der
Geschäftsführer der Lebenshilfe Leoben, Ferenc Ullmann.
Die Südsteiermark hat
für ALLE was
Die ehemaligen Volksschule in St. Andrä-Höch ist zum Genießertreffpunkt geworden. Im Naturkostladen
gibt es regionale Produkte zu entdecken und ein Café rundet den Tag in der wunderbaren Südsteiermark ab.
D
as Begegnungszentrum Demmerkogel und die Lebenshilfe
Leibnitz machen Lust auf einen
Besuch an wohl einem der schönsten
Plätze in der Südsteiermark. Auf einer
Seehöhe von 671 Metern blickt es sich
gar herrlich über die Weingärten. Aber
nicht nur das: Hier finden Gäste ihr Wohl
und Menschen mit Behinderung Arbeit.
„Das Begegnungszentrum Demmerkogel
ist ein optimaler Kooperationsbetrieb für
die Lebenshilfe Leibnitz. Partner ist die
Firma Dr. Prentner GmbH., welche die
Gnadenapotheke in Mariazell betreibt.
Die Lebenshilfe Leibnitz ist als Partnerin
im oberen Stockwerk mit der Tageswerkstatt vertreten und somit im Rahmen von Kräuteranbau und -Ernte
Lieferantin von Heilkräutern für die Gnadenapotheke zur weiteren Verarbeitung“, freuen sich die MiterbeiterInnen
und KundInnen der Lebenshilfe Leibnitz.
Im Laden selbst gibt es so manche steirische Kostbarkeit zu entdecken oder Naturseifen, die die Kundinnen und Kunden
des Begegnungszentrums produzieren.
Außerdem arbeiten sie nebenher im BioBauernladen und im Café mit. Darüber
hinaus gibt es einen Seminarraum, der für
verschiedene Zwecke genutzt werden
kann. Von Mai bis September ist das Begegnungszentrum auch an Wochenenden
und Feiertagen von 9 bis 17 Uhr geöffnet
– ganz unter dem Motto: „Wir freuen uns
auf Ihren Besuch!“
Sie haben Fragen? – Mailen Sie uns:
[email protected]
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Lebenshilfe Steiermark | Aktuell
„Ausgezeichnet!”
Begleitung bis zum Lebensende
Die Städtische Bücherei Mürzzuschlag hat das Projekt „Senior aktiv“, mit den Kooperationspartnern
Lebenshilfe Mürztal, Volkshilfe, Kages sowie dem Eltern-Kind-Zentrum im Rahmen der Tagung LLLPlus –
„Bildung wirkt ein Leben lang“ beim Sozialministerium eingereicht. Dafür gab es eine Auszeichnung von
Minister Rudolf Hundstorfer. Von Daniela Wandl Fotos: Lebenshilfe und Doris Rudlof-Gareis
“I
Daniela Wandl: „Außerdem gibt es
besonderes Material für besondere
Wünsche: Die Bücherei hat leicht
verständliches Material in ihr Angebot aufgenommen und berücksichtigt immer wieder unsere Wünsche.
Es gibt Bücher mit großer Schrift
und leicht lesbaren Texten. Spiele
werden angeboten, welche ohne
komplexe Anleitung auskommen
und das Gedächtnis sowie die Konzentration fördern. So sind wir nicht
mehr ausschließlich auf Kinderspiele- und Bücher angewiesen, sondern können für unsere KundInnen
Erwachsenenbildung anbieten.”
V
or mehr als acht Jahren begann die Kooperation zwischen
der Mürzer Werkstätte und der
Städtischen Bücherei. Angefangen hat es
damit, dass ein Kunde der Werkgruppe
gerne Hörbücher anhörte sowie aus
Büchern vorgelesen bekam. Was lag da
näher, als die Stadtbücherei zu besuchen.
Daraus ergab sich eine Zusammenarbeit
zwischen den Bibliothekarinnen und den
Mürzer Werkstätten. Es entstand eine
Jahresmitgliedschaft zu super Konditionen: Lern- und Gesellschaftsspiele, Hörbücher und Bücher konnten für längere
Zeit ausgeliehen werden. Zusätzlich
wurde in den Mürzer Werkstätten eine
eigene „Bücherei“ gegründet. Alle zwei
Wochen haben alle die Möglichkeit, sich
Bücher auszuleihen. Unsere Leseratten
äußern Lesewünsche von Büchern, die
dann von der Bücherei geholt und entliehen werden können. Sorgfältiger Umgang und zeitgerechte Rückgabe sind
natürlich Voraussetzung.
cher, als auch über Privates finden statt.
Als wir eine Woche nicht da waren, fragten Stammkunden der Bücherei schon
nach uns, erzählte uns die Bibliothekarin.
Denn auch hier finden schöne Begegnungen statt. Auch Petra Bauer, die Leiterin
der Stadtbücherei Mürzzuschlag ist begeistert: „Für mich ist dieses Projekt mein
.,Baby’ – Ich kann zusehen, wie es wie ein
Kind heranwächst, wie sich die Menschen
positiv verändern. Meine Leben hat sich
seit der Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe in eine andere Richtung geändert – ich habe viel von den KundInnen
der Lebenshilfe gelernt, so bin ich feinfühliger aber auch in gewissen Situationen
geduldiger geworden”, verrät Bauer.
44 BewohnerInnen der Lebenshilfe GUV besuchten eine Fortbildungsreihe zu den Themen Alter,
Krankheit, Sterben, Tod und Trauer. Von Helga Antes und Barbara Prietl
ch bin froh, dass ich mich für
diesen Kurs entschieden
habe“, sagt Gudrun und nickt
zustimmend. Sie hat drei Module von
KAST besucht und findet, dass diese ihr
gut getan haben. Eine anfängliche „Schwellenangst“ konnte sie rasch überwinden.
KAST ist ein Pilotprojekt und setzt sich mit
den Themen Krankheit, Alter, Sterben,
Tod und Trauer (kurz KAST) auseinander.
Menschen mit Behinderungen haben in
jeder Lebensphase ein Anrecht auf gute
Begleitung. Auch bei den Themen Krankheit, Trauer und Sterben haben sie das
Recht auf barrierefreie Informationen. –
Selbstbestimmung darf nicht vor der letzten Lebensphase enden. Gerade für den
Weg im Alter ist es wichtig, dass Menschen fähig sind (bzw. befähigt wurden),
für sich selbst Entscheidungen zu treffen.
Diese Überlegungen führten im Frühjahr
2014 zu einer Zusammenarbeit des
Wohnbereichs der Lebenshilfe GUV mit
dem Beratungs- und Fortbildungsangebot
BASKI. Als Fortbildungsreihe KAST griffen
sie die Forderungen der UN-Konvention
auf, dass geeignete Strukturen geschaffen
werden müssen, um den Willen der Sterbenden zu erkennen und zu respektieren.
KAST ist eine nach dem Modulsystem
aufgebaute Fortbildungsreihe für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen. Sie haben die Möglichkeit, sich den
Themen des letzten Lebensabschnittes in
einer ihrem Interesse, Tempo und Verständnismöglichkeiten angepassten Weise
zu widmen. Die Teilnahme ist freiwillig
und die Inhalte sind einfach und verständlich aufgebaut. Unter dem Motto: „Wenn
es dir jetzt gut geht, so ist es doch gut über
später nachzudenken, wenn es dir vielleicht nicht mehr so gut geht – wenn du
alt oder krank bist“ werden die TeilnehmerInnen eingeladen, sich damit in einer
geschützten Atmosphäre zu beschäftigen.
Die Einstiegsfrage des ersten Moduls „Wir
reden über das Älterwerden“ lautet: „Was
macht dein Leben lebenswert? Was
„muss“ in deinem Leben vorkommen,
damit du es schön findest?“. Diese Frage
macht auf die weiteren Themen neugierig
und auch darauf, neue Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen.
Die Module „Es kann sein, dass ich sehr
krank werde, vielleicht sogar sterbenskrank“ und „Ich bin traurig – ich brauche
Trost“ wurden von den BewohnerInnen
am häufigsten besucht. Auch das Modul
„Altern“ war stark nachgefragt. Die Frage
nach dem Wichtigsten im Leben beantworteten die TeilnehmerInnen mit: „Einen
Menschen um sich haben. Einen Arzt
haben, der einem hilft. Einen Seelentröster haben.“
Sie haben Fragen?
E-Mail: [email protected]
Tel: 0676 / 84 71 55 813
Daniela Wandl betreut das Projekt von Seiten der Mürzer Werkstätten der Lebenshilfe
Mürztal.
Und noch mehr: Tolle Gespräche mit
den Bibliothekarinnen, sowohl über Bü-
Die RechbäuerInnen
Gemeinsames Gärtnern in St. Leonhard: Unter diesem Motto stand ein Frühlingsfest der RechbäuerInnen.
Von Corinna Poßegger
A
LLE Menschen aus der Umgebung waren eingeladen, um sich
bei der Gartengestaltung mit
Live-Musik und beim Essen und Trinken
näherzukommen. Menschen mit und
ohne Behinderung folgten der Einladung
zum Fest. Auch drei BewohnerInnen des
Wohnverbundes Messequartier kamen,
um sich ein Bild vom Geschehen zu machen.
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Im Mai besuchte auch Landehauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer die Stadtbücherei
und war von dem Projekt der Lebenshilfe begeistert.
Da der Gemeinschaftsgarten auch die
unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen berücksichtigen möchte – gibt es im
Garten ein barrierefreies Hochbeet. Dieses wurde gleich getestet und bis auf ein
paar kleine Optimierungsvorschläge für
gut befunden. Der Nachmittag verging
sehr rasch, es wurde gespielt und gemalt.
Der Gemeinschaftsgarten „Die Rech-
bäuerInnen“ plant zukünftig auch mit der
Tageswerkstätte Gratkorn neue Hochbeete zu bauen und im Garten zu errich-
ten. Den BewohnerInnen des Wohnverbundes hat das Fest sehr gut gefallen, Herr
Neureiter meint dazu: „Jo, voi supa woas!“
Lebenshilfe Steiermark | Ihr Recht
Gesund und gut
essen
Auszeichnung „Grüner Teller“ von Styria vitalis für die Lebenshilfe Hartberg.
Barrierefreie Medien
– barrierefrei Leben
Das Land Steiermark hat 2012 einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention für den Zeitraum
2012 bis 2020 geschaffen, der in zwei Phasen umgesetzt werden soll. von Dr. Wolfgang Sellitsch
D
Vier betreute Beschäftigte und ein Lehrling sind mit den
verantwortlichen Fachkräften unter der Leitung des Küchenchefs Franz Ibitz in der Arbeitsgruppe Küche tätig.
S
eit 2011 vergibt Styria vitalis an Schul- und Betriebsküchen, die sich durch schmackhafte und ausgewogene
Menüs auszeichnen, den „Grünen Teller“. Am 12. Mai erhielt die Küchencrew der Lebenshilfe Hartberg im Integrationszentrum in Neudau die Auszeichnung von Manuela Reiter. Zu
den Kritierien der Vergabe zählen abwechslungsreiche und gesunde Speisen. Zum Beispiel Gerichte mit
geringerem Fleischanteil. Zur weiteren
Qualitätskontrolle überprüft Styria vitalis
die Speisepläne jährlich und bietet kostenlose Fortbildungen an. Da geht es von
ausgewogener Speiseplangestaltung über
Kochen für Kinder und Jugendliche, Kochen für Seniorinnen bis hin zu speziellen
Ernährungsformen. Im Integrationszentrum Neudau arbeiten Menschen mit Be-
hinderungen: Es gibt Ausbildungen, Arbeitstrainings und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung. So
werden sie mit der Ausbildungsmethode „Training on the Job“,
auf deutsch „Lernen durch Tun“, in die Arbeitsabläufe einer
Großküche integriert. Ihr Auftrag ist die gastronomische Versorgung bei Veranstaltungen. Neben der Gewöhnung an die Arbeitswelt haben sie die Möglichkeit,
schulischen Stoff, wie Lesen, Schreiben
und Rechnen zu üben, als auch externe
Arbeitserprobungen in Unternehmen der
freien Wirtschaft zu absolvieren. Der
größte Erfolg ist, wenn sie nach positivem
Abschluss des Arbeitstrainings oder einer
(Teilqualifizierungs-)Lehre als Küchenhilfskraft am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen
können.
An Werktagen
„zaubert“ die
Großküche über
120 Mittagsmenüs
– auch für
Privathaushalte.
Schmeckt!
Das „vielmehr”-Schulbuffet im BORG Bad Radkersburg wird
bereits seit mehreren Jahren erfolgreich von der Lebenshilfe
Radkersburg geführt. Vor kurzem stand eine Evaluierung über
die Umsetzung der „Leitlinie Schulbuffet“ des Bundesministeriums für Gesundheit auf dem Programm. Mit strengem Auge
überprüfte Styria vitalis das Buffet-Angebot in Bezug auf gesunde Ernährung. Die ausgezeichnete Qualität des Sortiments
wurde mit dem Zertifikat „UNSER SCHULBUFFET“ bestätigt.
Seite 28
ieser Aktionsplan enthält 9 Leitlinien, mit denen eine Vielzahl
von Maßnahmen für Inklusives
Leben in der Steiermark sorgen soll.
Eine barrierefreie Ausgabe des Aktionsplanes des Landes Steiermark in „Leicht
Lesen“ ist abrufbar unter:
www.soziales.steiermark.at/cms/dokumente/11910254_94717223/64ce9
db7/Aktionsplan%20LL.pdf
Aus der Fülle der bereits umgesetzten
Maßnahmen stellen wir Ihnen die zum
Schwerpunktthema dieser Ausgabe passenden im Folgenden kurz vor:
Im Rahmen der ersten Phase (20122014) wurden ein Barrierefreier Intraund Internetauftritt des Landes Steiermark umgesetzt.
Zuletzt erfolgte auf ausgewählten Seiten
die Implementierung einer „Leichter
Lesen“(LL) - Funktionalität.
Zum Beispiel (Anwaltschaft für Menschen
mit Behinderungen)
www.verwaltung.steiermark.at/cms/
ziel/74838047/DE/
Mit der Stadt Graz haben Vernetzungsgespräche stattgefunden, um einheitliche
Standards für Leichte Sprache gemeinsam festzulegen und um einheitliche Informationen anbieten zu können, die
kontinuierliche Umsetzung wird in der
zweiten Phase weitergeführt.
Der Aufbau einer Fachstelle Leichter
Lesen wurde zum Teil umgesetzt und
wird in der zweiten Phase des Aktionsplanes (2015 – 2017) weitergeführt werden. Wichtige Informationen aus dem
Sozialbereich sind bereits in leicht verständlicher Sprache am Sozialserver des
Landes Steiermark verfügbar.
Ein Grundstand an leicht verständlicher
Information wurde aufgebaut, die Übersetzung in eine leicht verständliche Sprache bleibt aber ein laufender Prozess.
Abschließend möchten wir Sie noch über
eine interessante Veranstaltung zum
Thema „Computertechnologie“ informieren:
Mit dieser Thematik befasst sich von 7.
bis 8. Juli 2015 das „IKT-Forum für Menschen mit Behinderungen: Praxis – Forschung – Entwicklung“ an der Johannes
Kepler Universität in Linz.
Das IKT-Forum ist eine Kommunikationsplattform für Betroffene, Betreuungspersonen, WissenschafterInnen, Ent-
Beispiele: Heizkostenzuschuss:
www.soziales.steiermark.at/cms/ziel/
69312935/DE/
bedarfsorientierte
Mindestsicherung:
www.soziales.steiermark.at/cms/ziel/
108519437/DE/
Evaluierung der barrierefreien Tourismusbetriebe in der Steiermark:
www.steiermark.com/fueralle
Neuauflage „Steiermark barrierefrei
erleben“
www.barrierefreierurlaub.at
www.nationalpark.co.at/barrierefrei
wicklerInnen, PädagogInnen und interessierte Personen. Die Weiterentwicklung
von Ideen soll vorangetrieben werden.
Auch dient es als Innovationsbörse im Bereich barrierefreier IKT für Menschen mit
Beeinträchtigungen.
Folgende Programmschwerpunkte
sind geplant:
• Unterstützte Kommunikation
• Barrierefreie Informationen
• Technik und Lebensqualität
• Assistierende Technologien
• Inklusive Bildung
• Seniorengerechte Produkte
• Vorträge in leicht verständlicher
Sprache
• Aktuelle Techniken und neueste Entwicklungen im Bereich IKT für Menschen mit Behinderungen
• IKT Anwendungspraxis in Bildung,
Beruf, Familie, Alltag, Medizin und Rehabilitation
Die Anmeldung ist online möglich unter
http://www.iktforum.at/Anmeldung/index.htm
Kosten: Teilnahmebeitrag von € 60,(ab 15. Juni 2015: € 90,-)
Weitere Informationen erhalten Sie unter
http://www.iktforum.at/
Wenn Sie Fragen oder Probleme
haben, melden Sie sich einfach bei
uns:
Tel.: 0650 / 81 25 754
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Lebenshilfe Steiermark | Ihr Recht
RECHTSBERATUNG DER LEBENSHILFE STEIERMARK
Sprechtagsverzeichnis
Zur Vermeidung von Wartezeiten ersuchen wir um telefonische Voranmeldung.
Lebenshilfen der Regionen
BeraterIn
Graz, Graz-Umgebung
Kontakt: 0316 / 71 55 06-801
Mobil: 0650 / 81 25 754
Dr. Wolfgang Sellitsch
Mag. MA Ulrike Straka
Deutschlandsberg
Kontakt: 03462 / 39 950
Mag. MA Ulrike Straka
Dr. Wolfgang Sellitsch
Voitsberg
Kontakt: 0676 / 84 71 55 816
Mag. MA Ulrike Straka
Dr. Wolfgang Sellitsch
Weiz
Kontakt: 0316 / 71 55 06-801
Feldbach
Kontakt: 03152 / 42 35
Fürstenfeld
Kontakt: 03382 / 54 013
Hartberg
Kontakt: 03332 / 64 555
Dr. Wolfgang Sellitsch
Mag. MA Ulrike Straka
Mag. Oliver Tekautz-Gärber
Mag. Oliver Tekautz-Gärber
Mag. Oliver Tekautz-Gärber
Leibnitz
Kontakt: 03456 / 24 94
Mag. MA Ulrike Straka
Bad Radkersburg
Kontakt: 03476 / 20 29
Mag. Oliver Tekautz-Gärber
Bruck/Mur
Kontakt: 03862 / 98 205 oder
0676 / 84 81 76 650
Leoben
Kontakt: 03842 / 24 683
Mürzzuschlag
Kontakt: 03865 / 24 77 10
Mag. MA Ulrike Straka
Mag. Maximiliane Mori
Mag. Maximiliane Mori
Trofaiach
Kontakt: 03847 / 37 70
Mag. Maximiliane Mori
Judenburg
Kontakt: 03573 / 20 752
Dr. Wolfgang Sellitsch
Knittelfeld
Kontakt: 03512 / 74 184
Murau
Kontakt: 03532 / 27 78
Mag. Maximiliane Mori
Dr. Wolfgang Sellitsch
Ennstal
Kontakt: 03612 / 23 000
Mag. Maximiliane Mori
Bad Aussee
Kontakt: 03622 / 55 255
Mag. Maximiliane Mori
Zeit und Ort der Sprechtage
jeden Dienstag von 14:00 - 16:00 Uhr sowie Mittwoch
und Freitag von 9:00 - 12:00 Uhr, in der Lebenshilfe
Graz und Umgebung – Voitsberg, Conrad-vonHötzendorfstraße 37a, 8010 Graz
jeden 3. Dienstag im Monat von 8:30 - 11:30 Uhr bei
der Lebenshilfe in Deutschlandsberg, Bahnhofstraße 6,
8530 Deutschlandsberg.
Jeden ersten Dienstag im Monat von 8:30 bis 11:30
in der Lebenshilfe GUV,
Conrad-von-Hötzendorfstraße 25b, 8570 Voitsberg
Termine nach persönlicher Vereinbarung.
jeder 1. Mittwoch im Monat von 14:00 - 16:00 Uhr in der
GF der Lebenshilfe Feldbach, Grazerstraße 22, 8330 Feldbach
Terminvereinbarung bei Bedarf, Ort: Wohnhaus
Fürstenfeld, Buchwaldstraße 14, 8280 Fürstenfeld
jedem 3. Freitag im Mo. von 11:30 - 13:30 Uhr in der
Zentralverwaltung in 8295, St. Johann i.d. Haide 249
Rechtsberatung
Durch das neue Behindertengesetz ergeben sich viele
Verbesserungen, Chancen und Möglichkeiten.
– Aber nicht immer kommen Betroffene zu ihrem Recht.
Jeden 1.Donnerstag in ungeraden Monaten
von 10:00 bis 12:00 in der Lebenshilfe Leibnitz,
Raiffeisenweg 13, 8430 Kaindorf
jeden 3. Mittwoch an geraden Monaten von 14:30 17:30 Uhr, in der Tageswerkstätte der Lebenshilfe
in Mureck, Bauhofplatz 1
Jeder 1.Mittwoch in geraden Monaten von 9:00 bis
12:00 in der Lebenshilfe Bruck/Mur,
Erzherzog-Johann-Gasse 2,8600 Bruck/Mur
jeden 1. Montag im ungeraden Monat von 9:00 11:00 Uhr in der Lorberaustraße 20, 8700 Leoben.
jeden 3. Montag im Monat von 8:30 - 11:30 Uhr in der
Lebenshilfe Mürzzuschlag, jeden geraden Monat
(Februar, April, etc.) findet der Sprechtag in der
Teichgasse 2, in Kindberg statt. Jeden ungeraden Monat
(Januar, März, etc.) findet der Sprechtag in der
Mariazellerstraße 47, in 8680 Mürzzuschlag statt.
jeden 2. Montag im Monat von 8:00 - 12:00 Uhr in der
Lebenshilfe Trofaiach, Hauptstr. 26, 8793 Trofaiach
jeden 1. Donnerstag im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr in
der Lebenshilfe Judenburg, Sankt-Christophorus-Weg
15, 8750 Judenburg
nach persönlicher Vereinbarung in der
Dr. Hans-Klöpfer-Straße 38, 8720 Knittelfeld
Am 5.3, 7.5, 6.8 und 3.12 von 14:00 bis 16:00 in der
Lebenshilfe Murau, Am Hammer 5, 8850 Murau
Jeden 2. Dienstag in geraden Monaten von 8:30 bis 10:30
in der Lebenshilfe Ennstal, Fronleichnamsweg 11,
8940 Liezen
am 14.4, 11.8, 13.10 von 11:30 bis 13:30 in der
Lebenshilfe Bad Aussee, Sigmund-Freud-Straße 222,
8990 Bad Aussee
Die Lebenshilfe-Rechtsberatung bietet für Menschen mit Behinderung, deren Angehörige und Sachwalter in der ganzen Steiermark
Unterstützung an:
>> Information über Rechtsansprüche nach dem Steiermärkischen
Behindertengesetz und Unterstützung bei der Durchsetzung
>> Überprüfung von Behördenentscheidungen
>> Beratung in behinderungsspezifischen Rechtsfragen
>> Beratung und Unterstützung in Pflegegeldangelegenheiten
Das kompetente ExpertInnen-Team steht Ihnen unter der Rufnummer
0650 / 81 25 754 in allen steirischen Bezirken zur Verfügung.
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Menschen mit Behinderung
in ihrem „Leben wie andere auch!“
Spendenkonto: 1-07.104.730
BLZ: 38.000 Raiffeisen-Landesbank Steiermark
IMPRESSUM
„Lebenshilfe“ ist eine Mitgliederzeitung des Landesverbandes der Lebenshilfe Steiermark und unabhängig von politischen Parteien und Kirchen. Namentlich gekennzeichnete Texte
geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für den Inhalt der Texte sind die jeweiligen AutorInnen verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge aus Platzgründen zu kürzen. Medieninhaber und Herausgeber:
Landesverband der Lebenshilfe Steiermark, Präsidentin Heidrun Notbauer, Schießstattgasse 6, 8010 Graz, Tel.: 0316 / 81 25 75, Fax: Dw 4, [email protected], www.lebenshilfe-stmk.at · Chefredaktion: Pure Ruby, Nicole Rubisch Public Relations, Traungauergasse 8, 8020 Graz, [email protected] · Redakteure & AutorInnen: Silvia Gödl, Birgit Kaspar, Edith Meister, Gisela Pfeiler, Christina Pirker, Marlene Pirkheim-Eberhart, Daniela
Schatz, Silvia Schmidbauer, Adele Schwingenschlögl, Mark Staskiewicz, Dr. Wolfgang Sellitsch, Daniela Wandl · Fotos: Nicole Rubisch, Pure Ruby, Lebenshilfe, Helmut Dirnberger ( S e i t e 2 , Editorial); Lebenshilfe · Gestaltung: JeneweinFlow, Lendkai 95, 8020 Graz, www.jeneweinflow.at · Druck &
Anzeigen: Steurer-Medienhaus, Wels · Redaktionsschluss: 20. Juni 2015
Manches lässt sich auch telefonisch besprechen: HOTLINE der Lebenshilfe Rechtsberatung: 0650 / 81 25 75-4
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