Barrierefreie Medien Thema Barrierefrei Leben: Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit beim Lesen und Schreiben für ALLE! © MEDIENWERKSTATT LIEBOCH Jahrgang 26, Nr. 2/2015 Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 02Z033483 S Landesverband der Lebenshilfe Steiermark Schießstattgasse 6, 8010 Graz Lebenshilfe Steiermark | Foyer Editorial Medien barrierefrei zu machen ist ein wichtiges Thema. Jeder Mensch hat ein Recht auf Wissen. Doch vieles ist schwer zu verstehen. Leichte Sprache hilft dabei. Aber das Schreiben in leichter Sprache muss man üben. Und es gelingt, wenn man sich bemüht. Auf Seite 16 lesen Sie, wie Leichte Sprache geht. Sie ist lernbar. Es gibt ein paar Regeln dafür: Jeder Satz sollte in einer Zeile stehen. In einer leicht zu lesenden Schriftart. Mit leichten und kurzen Worten. Ohne Fremd-Worte. In großer Schrift. Mit viel Zeilenabstand. Diese Art zu schreiben verändert unsere Zeitung. Sie schaut dann anders aus. Sie lässt weniger Platz für Beiträge. Ein Problem. Wir müssen eine Lösung finden! Auch wir haben uns viele Fragen gestellt. Vor allem diese: Wie gestaltet man ein Medium, das ein gewohntes Erscheinungsbild hat, leichter lesbar? Womit wir die nächste Hürden erreichen: Die Grafik. Eine Zeitung hat eine Aufmachung. Grafiker sagen Layout dazu. Das ist ein englisches Wort. Grafiker bauen eine Zeitung. Die Lebenshilfe-Zeitung bauen Anita und Esther. Sie müssen sich überlegen, wie sie viel Information auf wenigen Seiten aufbauen. Das ist schwierig, weil alle Leute viel schreiben. Ich habe einen Vorschlag: Überlegen Sie mit uns, wie Medien leichter lesbar sein können. Und gut ausschauen. Machen Sie sich mit uns auf die Reise durch diese Ausgabe. Auf manchen Seiten ist die Zeitung leichter lesbar. Viel Spaß beim Lesen! Herzlichst, Nicole Rubisch Übrigens: Wir sind noch beim Lernen! Thema • Liebe Leserin, Lieber Leser! 4 6 8 4 Meine Zukunftsplanung. 10 14 6 Politik verstehen 18 55 Jahre Lebenshilfe! 16 • 18 20 22 • 24 26 28 Leben und lesen leicht gemacht Silvia Gödl von der Lebenshilfe Radkersburg im Gespräch mit dem Leiter der Woche. Politik verstehen – mit einem Klick! Franz-Joseph Huainigg hat die Internetseite www.rechtleicht.at gegründet. Die Medien und ich Daniela Gruber im Gespräch mit Sylvia Wielender und Harald Degold aus Knittelfeld. Kommunikation, Internet & Medien Die Lebenshilfe Feldbach tut viel für das Lesen, Schreiben und Verstehen ihrer KundInnen. Barrierefreie Medien – barrierefrei Leben! Arbeit in der Medienwerkstatt der Lebenshilfe in Lieboch. Die Regeln für Leichte Sprache Das Netzwerk Leichte Sprache hat Tipps gesammelt und zeigt, wie Leichte Sprache geht. Magazin 55 Jahre Lebenshilfe Bestandsjahre allein sind noch kein Verdienst. „Liebe ist mir nicht egal!“ Liebe, Partnerschaft und Sexualität sind Themen, die alle Menschen betreffen. Vorwort Das Recht auf Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen ist im Artikel 21 der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben. Selbst wenn es mittlerweile – zumindest ansatzweise – ein ambitioniertes und benutzerfreundliches Angebot gibt, sind noch zahlreiche Hürden zu überwinden. Eine Welt, die sich zunehmend über digitale Medien generiert, kann und soll Menschen mit Behinderung nicht verborgen bleiben. Denn Inklusion erschöpft sich nicht in einer „körperlichen“ Teilhabe, sondern meint – unter vielen anderen Herausforderungen, die es zu meistern gilt – auch den uneingeschränkten Informationszugang zu diversen Kanälen. Um dem demokratischen Anspruch der selbstbestimmten Meinungsbildung tatsächlich zu genügen, muss der Infokosmos für alle BenutzerInnen und InteressentInnen barrierefrei benutzbar und erfahrbar sein. Klare Inhalte und leicht verständliche Formate sollen die Möglichkeit bieten, mitreden und mitgestalten zu können. In dieser Ausgabe werden wir uns daher durch die Medienlandschaft und die Weiten des Webs bewegen, von persönliche Erfahrungen lesen sowie die verschiedenen Zugänge und mögliche Gestaltungsvarianten aufzeigen. Wilfried Schindler Blue Eyes Blue Ein Blog von Adele Schwingenschlögl Aktuell Die Städtische Bücherei Mürzzuschlag Neues aus den Lebenshilfen Rechtsberatung Vizepräsident des Landesverbandes der Lebenshilfe Steiermark und Delegierter in der Begleitgruppe des Aktionsplanes des Landes Steiermark sowie Sprecher im Angehörigenbeirat der Lebenshilfe Österreich. Lebenshilfe Steiermark | Thema Barrierefreie Medien Barrierefreiheit: Leben und lesen leicht gemacht Barrierefreiheit im Kopf, Barrierefreiheit in der Stadt, Barrierefreiheit überall. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität schaut anders aus: Noch immer gibt es viele Barrieren – auch in den Medien. Silvia Schmidbauer und Silvia Gödl von der Lebenshilfe Radkersburg trafen den Redaktionsleiter der Woche Südoststeiermark. Silvia Gödl: Guten Morgen, Herr Potzinger. Danke, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben. Heimo Potzinger: Ja gerne. Als ich angerufen wurde, ob ich da mitmache, habe ich mich gerne dafür bereit erklärt und ich freue mich schon auf das Interview. Silvia Gödl: Bitte sprechen Sie mit mir in einer einfachen Sprache. So kann ich Sie gut verstehen. Ich werde mich bemühen. Silvia Gödl: Sie sind der Redaktionsleiter von „Meine Woche“. Was bedeutet das? Ich bin für den neuen Bezirk Südoststeiermark zuständig. Unsere Zeitung gibt es in jedem Bezirk in der Steiermark und so auch im neuen Bezirk Südoststeiermark, wo die Bezirke Feldbach und Radkersburg zusammengelegt worden sind. Diese Redaktion, wo wir heute sind, stelle ich also vor. Sie ist für die beiden ehemaligen Bezirke Feldbach und Radkersburg zuständig und darüber hinaus bin ich auch der Redaktionsleiter beziehungsweise verantwortlich für die gesamte Oststeiermark. In meinen Verantwortungsbereich fallen auch die Bezirke Weiz und Fürstenfeld – Hartberg. Silvia Gödl: Woran denken Sie, wenn Sie Barrierefreiheit hören? Barrierefreiheit gibt es ja in sehr vielen Zusammenhängen. Wie Sie ja schon beim Raufgehen bemerkt haben, haben wir eine Wendeltreppe. Die ist nicht ganz barrierefrei. Wir haben aber auch einen Lift. Wenn man von Barrierefreiheit spricht, so Seite 4 werden die meisten Menschen das mit Barrierefreiheit bei körperlicher Beeinträchtigung verbinden. Es muss aber auch in anderen Zusammenhängen gesehen werden. So ist Barrierefreiheit auch für Medien wichtig, damit Menschen mit Einschränkungen und mit Beeinträchtigungen auch Zugang zu Dingen erhalten, die andere Menschen auch haben. Zugang zu Informationen, zu Bildung, zu Kultur. Es hat also auch mit dem Bereich des Journalismus zu tun, dass man sich überlegt, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Das ist ja auch die Verantwortung von mir, so viele Menschen wie möglich mit den Texten und Informationen, die wir aufbereiten, zu erreichen. Silvia Gödl: Es ist eine Barriere, wenn die Bilder sehr klein sind und ich die Menschen darauf nicht erkennen kann. Ist es möglich, alle Bilder größer zu gestalten? Also, das Bild an sich größer zu machen, das ist schwierig, da wir auch was das Zeitungsformat anbelangt, in der Gestaltung eingeschränkt sind. Aber wir sind bemüht, schon beim Fotografieren darauf zu achten, nicht Fotos von großen Menschenansammlungen zu machen, sondern versuchen, nur die Gesichter darauf zu haben und dann beim Einsetzen der Fotos in das Layout auf den Ausschnitt zu achten, damit man die Menschen auf dem Foto gut erkennen kann. Das ist etwas, das wir auf alle Fälle machen. Wir legen auch Augenmerk darauf, dass wir die Bilder so einsetzen, dass die Gesichter gut erkennbar sind. Das versuchen wir schon umzusetzen. Redaktionsleiter Heimo Potzinger stellt sich den kritischen Fragen der Lebenshilfe Radkersburg. Silvia Gödl sprach mit Heimo Potzinger sehr klar. Silvia Schmidbauer begleitete Silvia Gödl zum Interview mit der Woche. Silvia Gödl: LL bedeutet Leichter Lesen. Das heißt, Texte sind in einer einfachen Sprache geschrieben. Ich gehöre der Prüfgruppe der Lebenshilfe Radkersburg an. Wir überprüfen Texte, die umgeschrieben wurden. Können Sie sich vorstellen, auch in der „Woche” einen Text in Leichter Lesen zu schreiben? Kann ich mir durchaus vorstellen. Ich müsste mir natürlich auch einmal ein Bild davon machen, wie das genau in der Umsetzung ausschaut. Grundsätzlich versuchen wir auch, relativ einfache Texte zu schreiben, beziehungsweise die Sprache einfach zu halten. „Die Woche“ geht an alle Haushalte und so wissen wir auch, dass wir für alle Altersgruppen schreiben und sind deshalb auch bemüht, leicht zu formulieren. Und es gehört zu einem Grundprinzip des Journalismus, dass man versucht, bei der Weitergabe von Informationen diese in knappen Sätzen zu formulieren, damit die Informationen auch ankommen. Wir können projektweise gerne einmal versuchen, in unserer Ausgabe auf einer Seite die Texte in Leichter Lesen zu formulieren und zu gestalten. In letzter Konsequenz kann ich aber nicht sagen, ob wir das immer umsetzen können. Die Woche gibt es in der ganzen Steiermark und da gibt es Richtlinien, die für alle Zeitungen in den verschiedenen Bezirken gelten und das was ich hier mache, das machen auch die Kollegen in den anderen Bezirken. Das sollte ein einheitliches Bild haben. Wir können es gerne einmal versuchsweise probieren und da erkläre ich mich gerne dazu bereit. Silvia Gödl: Leichter Lesen ist nicht nur für Menschen mit Lese- und Lernschwierigkeiten. Leichter Lesen ist für Menschen mit Behinderung. Auch für ältere Menschen. Oder auch für Menschen, die eine andere Sprache sprechen. Was ist ihre Meinung dazu? Das sehe ich ganz genauso. Wie schon gesagt, möchten wir eine sehr große Gruppe von Menschen ansprechen. Da gehören alle Menschen dazu. Egal welchen Alters, welchen Geschlechts, egal welcher Religion und wir wissen auch, dass wir viele Leser haben, die Deutsch nicht als ihre Muttersprache haben. Das ist auch in Zei- ten der Zuwanderung und der Migration ein Thema. Wir wollen natürlich auch Menschen erreichen, die einfach Schwierigkeiten haben beim Lesen. Das haben wir uns auch schon zu Herzen genommen, dass wir leichter formulieren. Leicht formulieren heißt ja nicht, dass ich etwas falsch mache, es heißt einfach nur, dass ich die Information noch gezielter weitergeben kann und mir ist es wichtig, dass jeder, der die Zeitung aufschlägt und gerne lesen möchte, versteht, was da drinnen steht. Daher bin ich auch offen für alle Anregungen in dieser Richtung. Silvia Gödl: Bei Leichter Lesen wird darauf geachtet, dass nur einfache Wörter verwendet werden. Die Sätze sind kurz – bis zu sechs Wörter in einem Satz. Es wird auf die Schriftart, die Schriftgröße und den Absatz geachtet. Es werden zusätzlich Bilder und Zeichnungen verwendet. Ich glaube, auch Menschen ohne Behinderung würden Texte in Leichter Lesen lesen. Was glauben Sie? Ich würde eines gerne dazu sagen, das ist die Textstruktur. Dass einfache Wörter und kurze Sätze verwendet werden, dass dazu auch die Textstruktur mit Absätzen usw. ganz wichtig ist und dass das sehr wenige Zeitungen machen. Wir versuchen, das umzusetzen, da wir wissen, dass es sogar für geübte Leser schwierig ist, wieder dorthin zu finden, wo man sich beim Lesen gerade befunden hat, wenn man kurz aufschaut. Das ist ein wichtiges Thema. Das mit den sechs Wörtern, das Sie angesprochen haben, kommt auch nicht von ungefähr. Ein bedeutender Journalist, Chefredakteur bei großen Magazinen, bei dem ich einmal ein Seminar gemacht habe, der ist auch ein Verfechter dieser ganz kurzen Texte, wenn es um Informationsjournalismus geht. Er hat gesagt, ein Satz sollte nicht mehr als sieben Wörter haben. Das ist schon ein Grundprinzip, an das wir uns halten. Warum? Frau Schmidbauer, Sie sind Begleiterin in der Lebenshilfe Radkersburg und haben dieses Interview mit der Woche vorgeschlagen? Silvia Schmidbauer: Ja! Barrierefreie Medien sind wichtig. In der Lebenshilfe Radkersburg haben wir eine Prüfgruppe für Leichter Lesen installiert. Und was ist naheliegender, als dass man eine Person der Prüfgruppe und eine verantwortliche Person einer regionalen Zeitung an einen Tisch setzt und über das Thema Barrierefreiheit diskutiert und ein Interview macht? Silvia Gödl ist Teilnehmerin der Prüfgruppe und sie hat dieses Gespräch geführt. Anfang Juni haben wir uns mit Heimo Potzinger, dem Redaktionsleiter der Woche in der Südoststeiermark getroffen und ihm Fragen gestellt. Danke für das Gespräch! Dankeschön. Seite 5 Lebenshilfe Steiermark | Thema Barrierefreie Medien LE ICH T! Politik verstehen – mit einem Klick! Franz-Joseph Huainigg hat im Mai 2013 die Internetseite www.rechtleicht.at gegründet. Doch was ist auf dieser Plattform zu finden? ... Und wie sind die Reaktionen darauf? Von Franz-Joseph Huainigg S ie wollen Politik und Demokratie endlich verstehen? Sie wollen im „Paragraphendschungel“ durchblicken? Und das alles auf Anhieb? Ein Klick auf die Internetseite www.rechtleicht.at macht‘s möglich! Von A wie Angelobung bis Z wie Zentralismus – mit dieser Homepage werden Politik, Recht und Demokratie einfach und verständlich erklärt. Das Projekt ist auf meine Initiative hin in Kooperation mit dem BMBF, dem BMASK und Behindertenorganisationen entstanden und hat dadurch einen klaren Anspruch auf Überparteilichkeit. Die Internetseite ist auf Grundlage meines Kinder- und Jugendbuches „Wer macht die Gesetze? Parlament und Politik in Österreich" (2005) entstanden. Auf www.rechtleicht.at kann das aktualisierte Sachbuch auch als E-Book heruntergeladen werden. Zielsetzung der Internetplattform ist Politikvermittlung in leichter Aktuelle Nachrichten in leichter Sprache. Sprache für lernbehinderte Menschen, aber auch für Kinder und Jugendliche und alle, die Politik verstehen möchten. Sie ist Anlaufstelle für all jene, die „hinter die Kulissen“ von Politik und Demokratie schauen wollen. Wie entstehen eigentlich Gesetze und wie kann man selbst politisch aktiv werden? Auf diese und viele weitere Fragen finden Interessierte hier Antworten. Neben aktuellen Nachrichten in leichter Sprache lädt ein Lexikon zum Schmökern ein und erklärt Politik von A bis Z. Zu den einzelnen Kategorien der Internetseite gibt es zudem je ein kreatives, humorvolles Einführungsvideo in Gebärdensprache, welches ein Filmteam von equalizent – dem Qualitätszentrum für Gehörlosigkeit, Gebärdensprache, Schwerhörigkeit und Diversity Management – produziert hat. In Zusammenarbeit mit den Organisationen Lebenshilfe Österreich und Jugend am Werk wurden sowohl die Barrierefreiheit der Webseite als auch die Verständlichkeit der Texte von selbstbetroffenen Testgruppen überprüft und wenn nötig verbessert. Dieser Prozess ist „work in progress“ und wird ständig weiterentwickelt, denn wir wollen mit den Erfahrungen der Benutzerinnen und Benutzer die Plattform stets weiterentwikkeln. Mit dieser Internetplattform soll ein wichtiger Schritt zu einem leichteren Zugang zur Politik gesetzt werden. Besonders Menschen mit Lernschwierigkeiten und intellektuellen Behinderungen brauchen gut aufbereitete Informationen, um sich selbständig ein möglichst objektives Bild von politischen Angeboten machen zu können. Das ist eine wesentliche Vor- Seite 6 aussetzung zur Mitgestaltung und Mitbestimmung so wie es die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen vorsieht. Die Erfahrungen mit www.rechtleicht.at sind heute, nach zwei Jahren, sehr positiv. Auch Menschen ohne Behinderungen sind interessiert, leicht verständliche Texte zu lesen. Es war auch für uns eine große positive Überraschung, wie viele Menschen leicht verständliche Nachrichten ansprechen. Egal ob behindert oder nichtbehindert, jung oder alt. Damit ist www.rechtleicht.at keine „Behindertenseite“, sondern ein inklusives Projekt. Lehrredaktion. In einem weiteren Schritt gründete News im vergangenen Jahr die Plattform www.news.rechtleicht.at, für die Menschen mit Lernbehinderungen regelmäßig Nachrichten in leichter Sprache verfassen. Der KURIER und der Fonds Soziales Wien (FSW) konnten als Kooperationspartner gewonnen werden und so startete im Mai 2015 eine Lehrredaktion im KURIER mit sechs lernbehinderten RedakteurInnen. Betreut werden sie von den KURIER-Journalisten Hubert Huber und Heinz Wagner. Träger des Projekts ist Jugend am Werk. Es ist geplant, dass die RedakteurInnen der Lehrredaktion ganz selbstverständlich an den Redaktionssitzungen des KURIER teilnehmen und Berichte in leicht verständlicher Sprache verfassen, die dann auf der Internetseite des KURIER und www.news.rechtleicht.at zu lesen sind. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein! Barrierefreie Medien Christian Gronalt ist 42 Jahre alt und arbeitet in der Küchengruppe der Werkstatt Grünhübl der Lebenshilfe Judenburg. Seit 25 Jahren arbeite ich in der Lebenshilfe. Ich wohne in den Wohnungen der Lebenshilfe im St. Christopherus-Weg in Judenburg. In der Werkstatt arbeite ich 1 bis 2 mal pro Woche am Computer. Mit den Hilfsmitteln (Spezialtastatur und Tracking-Ball), welche seit kurzem angeschafft wurden, arbeite ich am PC. Hauptsächlich surfe ich im Internet. Am meisten interessiert mich das Suchen nach Bildern von Amerika und den Edlseern mit der Suchmaschine Google. Sehr gut gefallen mir Musikvideos von den Edlseern, die ich mir bei YouTube ansehe. Durch die Hilfsmittel habe ich jetzt die Möglichkeit, selbständig und ohne Begleitung im Internet zu surfen. TIPPS: www.rechtleicht.at Leicht verständliche Informationen über Politik, Parlament und die Möglichkeit der Teilnahme am politischen Geschehen. www.news.rechtleicht.at Aktuelle Nachrichten in leicht verständlicher Sprache, verfasst von RedakteurInnen mit Lernschwierigkeiten. Seite 7 Lebenshilfe Steiermark | Thema Barrierefreie Medien Die Im Blickpunkt Medien und ich Daniela Gruber, die pädagogische Leiterin der Lebenshilfe Knittelfeld, im Gespräch mit Sylvia Wielender und Harald Degold. Lebenshilfe: Welche Medien und welche Geräte benutzt ihr in eurem Alltag? Harald Degold: Ich habe mir ein Tablet gekauft und bin sehr gerne im Facebook. Ich schreibe ungefähr einmal in der Woche mit meinen Verwandten und den Freunden von früher. Ich habe dabei kein Problem und kenne mich sehr gut aus. Ich schreibe auch nur Leuten, die ich persönlich kenne. Sylvia Wielender: Ich brauche kein Tablet, ich nutze den PC im Wohnhaus. Besonders interessiert mich alles über Geographie, ich mache gerne ein Quiz oder andere Denkspiele. Ich schaue immer selber und kann die Seiten gut verstehen. Wenn ich mich einmal wirklich nicht auskenne, frage ich einen Betreuer oder unseren Zivi. Harald Degold: Musik und Videos übers Tablet sind auch toll. Ich kann mir immer die neuesten Musiktitel anhören. Wenn ihr an einer Ferienaktion teilnehmt, informiert ihr euch dann vorher auch im Internet? Harald Degold: Ja sicherlich, wir fliegen bald nach Mallorca und haben uns das Hotel angeschaut und auch einige Seiten über die Insel. Das Begegnungszentrum der Lebenshilfe Leibnitz in Höch am Demmerkogel hat nicht nur eine schöne Aussicht auf die südsteirischen Weinhänge, sondern auch ins World Wide Web – kurz www. In „Lebenshilfe“ erzählen uns die Kundinnen und Kunden, wie sie sich im Internet und am Computer zurechtfinden. Sylvia Wielender: Es ist super, wenn man sich das Hotel schon vorher genau anschauen kann. Die Seiten waren auch sehr übersichtlich. Nutzt ihr auch noch andere Medien? Harald Degold: Ja, den Fernseher und den Teletext. Ich schaue mir dort immer Fußballergebnisse an. Sylvia Wielender: Ich mag den Teletext auch gerne, im Winter schaue ich immer die Ergebnisse von den Schirennen an. Ich lese gerne, was es für Neuigkeiten gibt. Ich schaue auch sehr gerne „Steiermark heute“ und „Zeit im Bild“ Harald Degold: „Zeit im Bild“ mag ich auch. Ich schaue mir aber auch gerne Fußball an. Kennt ihr „rechtleicht.at“? Sylvia Wielender: Nein. (Anmerkung der Redaktion: Daniela Gruber erzählt den beiden darüber ...) Sylvia Wielender: Aber das scheint interessant zu sein, kannst du uns bitte die Adresse aufschreiben? Harald Degold: Ja, da würde ich auch einmal hineinschauen. Vielen Dank für das Gespräch, ich finde es gut, dass ihr euch Zeit genommen habt und ich hoffe, ihr habt noch viel Freude beim Erkunden der unterschiedlichen Medien. Mit dem Tablet im Internet surfen: Das haben Kundinnen und Kunden der Lebenshilfe in Knittelfeld gelernt. Seite 8 Florian Aldrian Jaqueline Lödler Besitzen Sie einen PC? Ja, aber ich befasse mich damit nicht. Besitzen Sie einen PC? Nein. Interessiert Sie das Thema „Internet und PC“? Ja, in der Schule saß ich regelmäßig am PC. Und warum nicht? Weil ich mich damit nicht auskenne. Kevin Pronegg Haben Sie einen PC zuhause? Ja natürlich! Wie oft benutzen Sie einen PC? Jeden Tag, für ca. zwei Stunden. Welche Seiten schauen Sie sich an? Facebook, diverse Seiten, die mich interessieren, Youtube. Wünschen Sie sich, dass Internetseiten übersichtlicher wären? Ich finde mich gut zurecht. Möchten Sie sich in den Bereichen Internet und PC weiterbilden? Den ECDL würde ich gerne mal machen. Würden Sie sich gerne mehr mit dem PC und dem Internet befassen? Nein, weil es mich nicht interessiert. Haben Sie in Ihrem Umfeld jemanden, der sich mehr mit dem PC befasst? Mein Bruder und meine Schwester sind regelmäßig im Internet. Möchten Sie sich im Bereich PC oder Internet weiterbilden? Ich bin bereits im Besitz des ECDL Führerscheins. Der reicht mir aus. Hätten Sie zuhause gerne einen PC? Ja, aber dafür müsste ich erst Geld sparen. Andreas Reiter Lebenshilfe: Wie oft haben Sie mit dem Internet oder PC Kontakt? Jeden Tag zwei bis drei Stunden. Welche Seiten besuchen Sie dort? Was machen Sie am PC? Pokerseiten und Youtube, Telefonieren über den Messenger. Wie finden Sie sich auf den Internetseiten zurecht? Sehr gut, finde alles, was ich brauche. Möchten Sie sich im Bereich PC oder Internet weiterbilden? Ich bin bereits im Besitz des ECDL Führerscheins. Der reicht mir aus. Auf welchen Seiten sind Sie in der Schule so rumgesurft? Meist auf Google oder Youtube zum Musik hören. Sind Sie mit dem Aufbau dieser Webseiten zufrieden und zurechtgekommen? Ja. Möchten Sie sich im Bereich PC oder Internet weiterbilden? Ich bin bereits im Besitz des ECDL Führerscheins. Der reicht mir aus. Lebenshilfe Steiermark | Thema Barrierefreie Medien LE ICH T! Kommunikation, Internet & Medien Die Lebenshilfe Feldbach übersetzt Texte in Leichter Lesen Format. Die Lebenshilfe Feldbach ist am Anfang. Aber alle machen gut mit! Rückmeldungen der Prüfgruppe: „Dieses Wort gefällt mir nicht“ „Können wir diesen Satz nicht anders schreiben?“ „Der Satz ist zu lang.“ Und so weiter. Die Gruppe diskutiert. Am Ende gibt es einen Text, mit dem alle einverstanden sind. Der Text kann nun freigegeben werden. Nun gibt es Leicht Lesen Texte und dafür soll es auch eine Belohnung geben. Denn alle haben was davon. Was gibt es bereits in Leicht Lesen? • • • • • • den Arbeitsvertrag für alle Werkstätten Hausordnungen fürs betreute Wohnen (nicht alle!) Die Einladung zur Persönlichen Zukunfts-Planung Ja, Fotos und Informationen über mich dürfen veröffentlicht werden (die Einverständnis-Erklärung) Die Neuerungen im steirischen Behinderten-Gesetz Mitsprache in der Lebenshilfe Feldbach (die Haussprecher-Regeln) Die Arbeit der Prüfgruppe Ein Beispiel für barrierefreie Medien: Sind die übersetzten Texte auch wirklich gut verständlich? Die Geschäftsführung bittet die Prüfgruppe Texte zu prüfen. Wichtig: die Prüfgruppe prüft und wird nicht geprüft! Die Arbeit ist sehr intensiv. Alle arbeiten sehr konzentriert: Noch ein Beispiel zu barrierefreien Medien: Die Belohnung! Die Prüfgruppe entscheidet sich für einen Kino-Besuch. Alle freuen sich! „Aber welchen Film schauen wir uns an?“ Alle studieren aufmerksam das Kino-Programm in der Zeitung. Das passiert noch im Auto auf dem Weg ins Kino. Bernhard hat ein Tablet dabei und gibt einen kurzen Überblick über die Filme. Ein Tablet ist ein kleiner, flacher Computer mit Internet-Anschluss. Bernhard zeigt einen Trailer. Das ist eine Film-Vorschau. Kurze Diskussion. Die Prüfgruppe stimmt sich ab. Noch vor Ankunft wissen alle, welchen Film sie sich nun ansehen wollen. Schnelle Entscheidung! „Tja, jetzt können wir sogar noch eine Kleinigkeit davor essen. Wunderbar!“ Gesagt – getan! Fragen zu den Texten: „Worum geht es in diesem Absatz?“ „Was war damit gemeint?“ „Wenn du die Seite siehst, was fällt dir auf?“ Die Prüfgruppe ist bunt: einer kommt vom Flechtwerk Hohenbrugg, einer von der beruflichen Qualifizierung Gnas (Bequ), eine Teilnehmerin aus der Tageswerkstatt Feldbach und so weiter. Seite 10 Viele waren bei der Veranstaltung „Meine Stimme zählt“ von der Lebenshilfe GUV am 24. Oktober 2014. Seite 11 Lebenshilfe Steiermark | Thema Barrierefreie Medien LE ICH T! Barrierefreie Medien und Veranstaltungen – Beobachtungen aus der Praxis: Tablet: Ein Tablet ist einfach zu bedienen. Man findet sehr einfach und rasch, was man sucht. Zum Beispiel das vorhin genannte Beispiel mit dem Kino Besuch. Ein Tablet kann man mit jedem Alter benutzen. Auch wenn man keine Computer-Kenntnisse hat. Man lernt schnell. Man kann es überalll hin mitnehmen. Tageszeitungen: Manche Tageszeitungen, Wochenblätter, Magazine oder Regional-Zeitungen sind in einfacher Sprache. Es gibt viele Fotos. Oft gibt es einen persönlichen Bezug: Etwas, was man kennt, was einen interessiert. Solche Zeitungen und Zeitschriften werden auch gerne gelesen. Veranstaltungen: 2015 gab es schon einige interessante Veranstaltungen zum Tag der Inklusion, Selbstbestimmung und Teilhabe. Man spürt, die Veranstaltungen werden immer barrierefreier! Warum? Sehr viele Leute nehmen daran teil und alle können mitreden, die etwas zu sagen haben. Das passiert in den Workshops und in Diskussionen. Alle gehen zufrieden nach Hause. Aber es gibt auch Einschränkungen der Barrierefreiheit. Eine wiederkehrende Forderung ist: Bescheide in Leicht Lesen! Links barrierefreie Literatur: http://www.lebenshilfe.de/de/leichte-sprache/buecher/index.php . Die Prüfgruppe der Lebenshilfe Feldbach bei der Arbeit. Seite 12 Kommunikation leicht gemacht! Mein Name ist Daniela Schatz. Unterstützte Kommunikation ist mir ein besonderes Anliegen. Dies hat einen einfachen Grund: Ich kann seit meiner Kindheit nicht lautsprachlich kommunizieren. Im Kindergartenalter verständigte ich mich mittels Gebärden, Gesten und Mimik mit meinen Bezugspersonen. Erst in den ersten Schuljahren, erlernte ich zuerst den Umgang mit Bildsymbolen und Alphabet-Tafeln und später die Bliss-Symbole. Mit 16 Jahren, versuchte ich am PC zu arbeiten. Dies erschien mir damals als sehr schwierig und wenig bedienungsfreundlich. Es vergingen einige Jahre, bis ich mir überlegte, es mit einer Kommunikations-Hilfe, wie einem Sprachcomputer zu probieren. Jedoch war dieser im Alltag unpraktisch und unhandlich. Um eine flüssige Unterhaltung führen zu können, brauchte man entweder zu viele Symbole oder man musste sehr gut und schnell schreiben können. Außerdem war ich immer darauf angewiesen, dass mir jemand bei der Installation und bei der Aktualisierung der Symbole half. Seit 10 Jahren arbeite ich in der Tageswerkstätte Arnfels in der Lebenshilfe Leibnitz. Dort habe ich die Möglichkeit bekommen, mein Wissen bezüglich Unterstützter Kommunikation im Bereich elektronischer Hilfsmittel einzusetzen, zu erweitern und auch andere davon profitieren zu lassen. Ich arbeite am Computer. Ich übernehme administrative Tätigkeiten an den MacBooks, iPads und iPhones meiner Arbeitskollegen. Außerdem berate ich in der Werkstatt Kunden und Begleiter der Lebenshilfe im Bereich elektronische Hilfsmittel zur unterstützten Kommunikation. Wenn ich nicht gerade auf der Suche nach geeigneter Software für Apple bin, verrichte ich Sekretärinnenarbeit für die Leitung der Werkstätte. Die App, „Assistive Express Deutsch“ macht mir Vorschläge für Wörter, die ich verwenden möchte. So kann auch ich das Geschriebene anhören und kontrollieren, ob es passt oder nicht. Dies ist für mich eine große Hilfe, weil ich nicht so gut lesen und schreiben kann. Jetzt habe ich auch „Gotalk now“ bereits getestet. Es ist sehr gut und es hat sehr viele Möglichkeiten für jemanden, der sich schwer tut beim Schreiben und in seinen Bewegungen gehandicapt ist. Man kann sogar ganze Sätze mit einem Bild sagen lassen. In Zukunft möchte ich mir verstärkt im Bereich Unterstützte „Ich arbeite am Kommunikation Wissen aneignen und dieses Wissen in Computer und Form von Vorträgen oder Fortbildungen für Menschen verwende Apps.“ mit Behinderung anbieten. Seite 13 Lebenshilfe Steiermark | Thema Barrierefreie Medien „Oft ist es mühsam!” Arbeit in der Medienwerkstatt der Lebenshilfe in Lieboch: Sieben Kundinnen und Kunden arbeiten am Computer. Sie schreiben Artikel, Gedichte und Geschichten, bearbeiten Fotos und führen Recherchen im Internet zu vielfältigen Themen durch. Von Edith Meister & Birgit Kaspar mit dem Team der Medienwerkstatt Lieboch Ein Band mit Kurzgeschichten und Fotografien ist gerade in Planung. David Formayer arbeitet barrierefrei am Computer. Eveline Schlosser fotografiert sehr gerne. W as sich hier so einfach liest, gestaltet sich für unsere Kundinnen und Kunden mit verschiedensten und meist sehr speziellen Bedürfnissen als etwas schwieriger. Da ist zum Beispiel David Formayer mit spastischer Tetraparese, einer Lähmung aller vier Extremitäten. Er kann selbständig am Computer arbeiten, weil er eine spezielle Maus in Joystick-Form und eine große Tastatur mit großen Buchstaben zur Verfügung hat. Kevin Neubauer, ebenfalls Tetraparese und sehbeeinträchtigt, arbeitet mit einem Programm, welches ihm alles vorliest und das ihm auch Teile des Bildschirms vergrößert. Anton Lazarus, Johanna Tappler, Hüseyin Yalcin, Claudia Robnig und Eveline Schlosser können ohne spezielle Geräte am Computer arbeiten. Allerdings ist es auch für sie von Vorteil, wenn das, was sie lesen, in leichter Sprache formuliert ist. Gedichte begeistern. Wir kennen die Kompetenzen und Bedürfnisse unserer Schreiberinnen und Schreiber. Sie brin- Seite 14 Link-Bezeichnungen nicht zu kompliziert sind. Zu englischen Seiten oder englischen Suchbegriffen kann ich gar nichts sagen, da ich die englische Sprache nur in kleinen Teilen beherrsche“, erklärt Kevin und fügt hinzu: „Über die Geschehnisse auf der Welt informiere ich mich nur via TV. Durch den komplizierten Aufbau der meisten Seiten ist es für mich nicht möglich, mich diesbezüglich via Internet schlau zu machen.“ Ein positives Beispiel aus Kevins Sicht ist allerdings die Seite Youtube: „Youtube hat für mich einen idealen Aufbau. Ich finde hier alles sehr schnell – angefangen bei Lernvideos bis hin zu Musik“, meint der 22-Jährige. gen tolle Arbeiten hervor: Zum Beispiel den Gedichtband „Schmetterlinge fliegen auch bei Nacht“, der ausschließlich von unseren Kundinnen und Kunden geschrieben worden ist und ein einzigartiges Zeugnis dafür darstellt, wie berührend Lyrik – das Schreiben von Gedichten – sein kann, wenn man begabt ist. Ebenso sind bereits wunderschöne Naturfotografien entstanden – wobei sich hier gezeigt hat, dass manche Kundinnen und Kunden ein sehr gutes Auge fürs Fotografieren haben, während andere sich bei der Bildbearbeitung mit dem Programm Photo-Shop als äußerst talentiert bewiesen haben. Ein Band mit Kurzgeschichten und Fotografien ist gerade in Planung. Mit Sehschwäche schreiben. Wie sieht nun zum Beispiel Kevin Neubauer mit seinem eingeschränkten Sichtfeld die Arbeit im und mit dem Internet? Bereits das Suchen nach einer bestimmten Seite via Google stellt für ihn ein Problem dar, da man auf dieser Suchseite sofort viele verschiedene Begriffe zur Auswahl bekommt, sobald man auch nur den Teil eines Wortes eingibt. Die Auswahlbegriffe sind für ihn aber in einer viel zu kleinen Schrift dargestellt. Kevin muss daher immer eine Lupe (ein Tool seines speziellen Programmes) aktivieren, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Eine Problemlösung aus seiner Sicht wäre das Installieren eines Suchprogramms wie Google, das alles direkt in größerer Schrift anzeigt. Medien online lesen. Sehr schwierig ist für ihn weiters der Aufbau der ORFSeite. „Ich gebe auf der ORF-Seite zum Beispiel ‚Steiermark Heute’ ein, bekomme aber den ORF Wien angezeigt. Das ist sehr mühsam. Ich müsste mich ganz genau durch die Seite navigieren, was aber für mich nicht möglich ist. Ich wünsche mir, dass in Zukunft mehr Internet-Seiten leichter lesbar sind. Wesentlich sind die Schrift, aber auch die Formulierungen. Diese sollten einfach gehalten sein. Wichtig wäre auch, dass die Texten für ALLE! Die Lebenshilfe Mürztal ist begeistert: Ein Seminar und Workshop machte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am 2. Juni Lust auf gute Texte. Künftig wird es auch Schreibwerkstätten für Menschen mit Behinderung geben. U nter dem Titel lebens.blicke gibt es seit Ende letzten Jahres ein neues Magazin der Lebenshilfe Mürztal. Vielfältige Stories und Geschichten aus dem Leben von Menschen mit und ohne Behinderung machen Lust, das Magazin zu lesen. „Es sind alle ausnahmslos begeistert“, freut sich Geschäftsführerin Maria Handler über die Rückmeldungen von Seiten des Vorstandes, der Mitarbeitenden, Wirtschaftstreibenden aus der Region sowie Eltern und KundInnen. „Auch von Medien haben wir in letzter Zeit viel Interesse und Feedback betreffend unserer Arbeit erhalten“, so Handler. Leitung von Nicole Rubisch. „Die Rückmeldungen zum Seminar waren super! Alle Teilnehmenden konnten viel in den Alltag der Lebenshilfe mitnehmen. Beim Redaktionsschluss für die neuen lebens.blicke herrscht die wahre Schreibfreude. Außerdem haben wir eine Wandzeitung gegründet, an deren Gestaltung sich alle Menschen aus der Lebenshilfe beteiligen können! Und das Beste ist, dass wir im Herbst ein Schreibseminar für unsere Kundinnen und Kunden anbieten. Schließlich sollen alle Menschen Freude am Schreiben haben und Texte auch verstehen können!“, sagt Maria Handler. Gemeinsam mit der auf den Sozialbereich spezialisierten Agentur von Nicole Rubisch alias Pure Ruby, erscheinen die „lebens.blicke ins Mürztal“ vierteljährlich. Damit den Schreiberinnen und Schreibern aus der Lebenshilfe die Worte nicht ausgehen, organisierte die Lebenshilfe Mürztal im Juni ein Seminar unter dem Titel „Texten leicht gemacht“ unter der Übrigens: Die lebens.blicke kommen gut an. In diesem Fall per Post in über 1000 Mürztaler Haushalte, zu Ärzten, Banken, Gemeinden, Behörden. Das Besondere? Die Lebenshilfe Mürztal ist Partner der Post – und somit tragen Menschen mit Behinderung im wahrsten Sinne des Wortes viel zu den lebens.blicken bei. Schreibfreude! Kommunikation bestimmt unser Leben. Wer kommunizieren will, muss schreiben können. In „Texten leicht gemacht“ lernen Menschen mit und ohne Behinderung die Kunst und Technik des guten Schreibens. „Gerade im Non-Profit-Bereich brauchen wir Texte, die leicht verständlich sind und auf das Wesentliche abzielen: nämlich den Leser oder die Leserin zu gewinnen. Denn was hilft eine Pressemeldung, ein Artikel oder ein Folder, wenn ihn doch keiner liest – oder noch schlimmer: nicht versteht?”, sagt Nicole Rubisch. Seite 15 Lebenshilfe Steiermark | Thema Barrierefreie Medien Die Regeln für Leichte Sprache Das Netzwerk Leichte Sprache hat Tipps gesammelt. Wie man schreibt, damit es viele Menschen verstehen. Leichte Sprache ist viel Arbeit. Hier können Sie wichtige Regeln lesen. Prüfen ist für Leichte Sprache sehr wichtig. Das Prüfen machen Menschen mit Lernschwierigkeiten Nur sie können sagen, ob ein Text leicht genug ist. Darauf müssen Sie bei der Leichten Sprache achten: 1. Wörter 2. Zahlen und Zeichen 3. Sätze 4. Texte 5. Gestaltung und Bilder 6. Prüfen Die Tipps für leichte Sprache: Benutzen Sie einfache Wörter. Benutzen Sie bekannte Wörter. Verzichten Sie auf Fach-Wörter und Fremd-Wörter. Erklären Sie schwere Wörter. Benutzen Sie immer die gleichen Wörter für die gleichen Dinge. Benutzen Sie kurze Wörter. Trennen Sie lange Wörter mit einem Binde-Strich. Verzichten Sie auf Abkürzungen. Benutzen Sie Verben. Benutzen Sie aktive Wörter. Vermeiden Sie den Genitiv. Vermeiden Sie den Konjunktiv. Benutzen Sie die positive Sprache. Vermeiden Sie Redewendungen und bildliche Sprache. Schreiben Sie die Zahlen so, wie die meisten Menschen sie kennen. Vermeiden Sie Jahreszahlen. Vermeiden Sie hohe Zahlen. Ziffern sind leichter als Worte. Seite 16 LE ICH T! Schreiben Sie Telefon-Nummern mit Leerzeichen. Vermeiden Sie Sonderzeichen. Schreiben Sie kurze Sätze. Jeder Satz ist eine Aussage. Benutzen Sie einen einfachen Satz-Bau. Sprechen Sie die Leser und Leserinnen persönlich an. Schreiben Sie zuerst die männliche Form, dann die weibliche. Vermeiden Sie Fragen im Text. Schreiben Sie alles zusammen, was zusammengehört. Sie dürfen einen Text beim Schreiben in Leichter Sprache verändern. Inhalt und Sinn müssen aber stimmen. Gestaltung Benützen Sie eine einfache Schrift. Die Schrift muss gerade sein. Benutzen Sie am besten nur eine Schrift-Art. Gut sind Arial, Tahoma, Verdana, Lucida Sans Unicode, Century Gothic. Nutzen Sie eine große Schrift. Lassen Sie genug Abstand zwischen den Zeilen. Schreiben Sie immer links-bündig. Schreiben Sie jeden Satz in eine neue Zeile. Trennen Sie keine Wörter am Ende einer Zeile. Schreiben Sie alle Wörter in eine Zeile, die vom Sinn her zusammengehören. Machen Sie viele Absätze und Überschriften. Schreiben Sie eine Adresse so, wie auf einem Brief. Heben Sie wichtige Dinge hervor. Benutzen Sie dunkle Schrift und helles Papier. Benutzen Sie dickes Papier. Nehmen Sie mattes Papier. Benutzen Sie Bilder. Prüfen Lassen Sie Texte immer prüfen. Das Prüfen machen Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Nur sie können sagen, ob ein Text leicht genug ist. An diesen Regeln haben viele Menschen gearbeitet. Sie alle machen beim Netzwerk Leichte Sprache mit. Diese Regeln sind auch in einem Buch. Leichte Sprache, die Bilder Das Buch ist von der Lebenshilfe Bremen Webtipp: www.leichtesprache.org Seite 17 Lebenshilfe Steiermark | Magazin Neues 55 Jahre Lebenshilfe Präsidium Bestandsjahre allein sind noch kein Verdienst. – Was die Lebenshilfe aber verdienstvoll macht, sagt uns Ehrenpräsidentin Ursula Vennemann. Foto: Harry Schiffer N achdenklich stelle ich mich der Aufgabe, die Entwicklung der Lebenshilfe in den letzten 55 Jahren zu betrachten, Gedanken zu spinnen und einen Blick in die Zukunft zu wagen. Beginnen wir also pragmatisch mit der Entwicklung der Lebenshilfe in ihrem Bestehen seit 55 Jahren: von „Null auf Hundert“ könnte man sagen. Stand am Anfang fast ausschließlich das Engagement von Eltern für ihre behinderten Kinder, ihre Töchter und Söhne, so entwickelte sich daraus eine Lebenshilfe, die in ihrem Tun „Lebenshilfe“ im besten Sinn des Wortes bietet. Alle Lebenshilfen in der Steiermark wurden zu verlässlichen Partnern für Menschen mit Behinderung und ihre Familien. Dienstleistungen zur Unterstützung wurden entwickelt und angeboten, aber auch politischer Einfluss genommen, um Gesetze zu erreichen, die von einem karitativen zu einem Rechtsanspruch auf Unterstützung führten. Das Lebensrecht von Menschen mit Behinderung nicht mehr in Frage stellen zu müssen, war ebenso Schwerpunkt wie den Menschen selbst eine Stimme zu geben, um ihre Interessen zu vertreten. Eine Lebenshilfe, die in ihrem Tun „Lebenshilfe“ im besten Sinn des Wortes bietet. Viel wurde erreicht; neue gesellschaftspolitische Strömungen wie Integration und Inklusion sind heute maßgeblich für die Begleitung von Menschen und starke internationale Dokumente wie die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung nehmen Einfluss auf die Gesetzgebung und das Leben in unserer Gesellschaft. Und die Lebenshilfe? Wie gut entspricht sie diesen Vorgaben? Wie sehr fließen diese in den Alltag ein? Wie gut werden Menschen unterstützt, damit sie ein Leben „so wie andere auch“ führen können? Fragen über Fragen, die auf Antwort harren. Fragen, denen wir uns als Lebenshilfe in der täglichen Arbeit stellen müssen und auf die es oft keine einfachen Antworten gibt. Begleitung von Menschen stellt immer einen hohen Anspruch dar und wird, je individueller sie erfolgt, in der Umsetzung oft zur großen Herausforderung. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Funktionärinnen und Funktionäre und ehrenamtlich Tätigen kennen diese Fragen und bemühen sich um bestmögliche Antworten – dafür sei an dieser Stelle auch einmal sehr herzlich gedankt! Ist es also selbstverständlich geworden, das Leben mit Behinderung in unserer Gesellschaft? Man könnt meinen, ja! Vieles ist gelungen – das kann man getrost als Erfolgsstory sehen. Klar ist aber auch, es gibt keine Lorbeeren, auf denen man sich ausruhen könnte. Unterstützungsleistungen und deren Finanzierung müssen in der Gesamtentwicklung der Öffentlichen Budgets gesehen werden und es bedarf großer Anstrengungen, damit die Rechtsansprüche der Menschen auf ihre Unterstützung nicht wieder ins Wanken geraten. Seite 18 Vieles ist gelungen! Das kann man als Erfolgsstory sehen. Solidarisches und respektvolles Zusammenleben aller Bürgerinnen und Bürger funktioniert nicht von alleine. Es braucht also weiter viel Wachsamkeit und Achtsamkeit von Seiten der Lebenshilfe. Gemeinsam mit den Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern wird dies eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre sein. Es braucht also weiter den Mut des Bekenntnisses zum gemeinsamen Leben in unserer Gesellschaft – doch welche Aufgabe könnte schöner und verdienstvoller sein! – Ad multos annos, liebe Lebenshilfe! Eine neue Richtung Bad Radkersburg. Die Lebenshilfe Radkersburg mit ihren rund 140 MitarbeiterInnen lud zur alljährlichen Mitgliederversammlung. Obfrau Angela Scherr konnte unter den vielen Interessierten auch Herrn Wilfried Schindler, Vizepräsident des Landesverbandes Steiermark, begrüßen. Die Angehörigenarbeit stellte einen Schwerpunkt im vergangenen Jahr dar. Geschäftsführerin Helene Kager schuf mit ihrer Präsentation einen Überblick über die betrieblichen Tätigkeiten der Lebenshilfe Radkersburg. „Die Umsetzung von neuen Leistungen vor allem jedoch das Person-zentrierte Arbeiten geben uns die Richtung für das kommende Jahr vor. Auch die Einführung der KundInnenvertretung und der Start der Produktionsschule Mureck bereicherten uns im letzten Jahr.“ Neuwahlen des Vorstandes bildeten den Abschluss der Versammlung und die wiedergewählte Obfrau Angela Scherr durfte mit Herrn Wolf und Frau Fischer zwei neue Vorstandsmitglieder in ihr Team aufnehmen. Ein großes Danke geht an das langjährige Vorstandsmitglied Helga Hackl die ihre Vorstandstätigkeit beendete. Am 13. Juni wählte die Delegierten-Versammlung das neue Präsidium des Landesverbandes der Lebenshilfe Steiermark. Erfahren Sie mehr in der nächsten Ausgabe. Rückfragen unter 0316 / 81 25 75 Heidrun Notbauer: Präsidentin Lebenshilfe Hartberg Wilfried Schindler Vizepräsident Dr. Sonja Mosser Kassierin und Schriftführerin-Stellvertreterin Lebenshilfe Region Judenburg Franziska Serdinschek Kassierin-Stellvertreterin und Schriftführerin Lebenshilfe Radkersburg Christian Ebner Selbstvertreter Lebenshilfe Bezirk Bruck Jacqueline Fuchs Selbstvertreterin Lebenshilfe Trofaiach Ursula Vennemann Ehrenpräsidentin* * Frau Vennemann wird im Präsidium mit beratender Stimme vertreten sein. Seite 19 ©Panorame Thementag Lebenshilfe Steiemark 2015 Lebenshilfe Steiermark | Magazin „Liebe ist mir nicht egal!“ Liebe, Partnerschaft und Sexualität sind Themen, die alle Menschen betreffen. Am 5. Mai veranstaltete die Lebenshilfe Steiermark einen Thementag bei Hartberg. Von Nicole Rubisch, Fotos: Eva Reithofer-Haidacher ©Eva Reithofer-Haidacher 155 Kundinnen und Kunden der steirischen Lebenshilfen waren ins Integrationszentrum der Lebenshilfe Hartberg nach Neudau gekommen, um der Sache mit der Liebe auf den Grund zu gehen und wichtige Anliegen auszusprechen. Partnerschaft und Sexualität standen dabei im Zentrum. Unter dem Motto: „Lieben und Leben wie andere auch“, arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv mit. Harald Karrer von „Visuals for Business“ hielt den Tag bildlich fest und gestaltete ein Protokoll, auf dem alle „Wir haben in dieser Tagung viele Fragen rund um Liebe, Partnerschaft und Sexualität besprochen.“ Wünsche und Herzensangelegenheiten mit viel Phantasie dargestellt wurden. Sätze wie „Ich träume davon, eine Freundin zu haben“ oder „Anna verliebt sich immer in Zivis“ regen genauso zum Nachdenken an, wie Wege zu finden, um den Liebes-Frust so mancher Person zu beenden. Vorträge von Barbara Prietl von der Lebenshilfe GUV über Liebe und Partnerschaft machten klar, dass Menschen mit Behinderung das Recht auf Sexualität, Partnerschaft und Familie haben. Auch Oliver Sperl von der Lebenshilfe Ansprechend und vielfältig: Für ein Protokoll der besonderen Art sorgte Harald Karrer, der die Aussagen der 155 teilnehmenden Personen in Wort und Bild umsetzte. www.visualsforbusiness.com „Menschen mit Behinderung haben das Recht auf Partnerschaft und Familie.“ UN-BehindertenRechtskonvention, Artikel 23 Feldbach brachte Erfahrungen auf den Punkt. Aber am wichtigsten waren die Berichte und persönlichen Aussagen der Kundinnen und Kunden, die Sie auch dem Protokoll entnehmen können ... Regional. Digital. Überall. Das ist meine Bank der Zukunft. meinbanking.raiffeisen.at Jetzt ELBA-App downloaden! Seite 20 Seite 21 Lebenshilfe Steiermark | Magazin Blue Eyes Blue Blog von Adele Schwingenschlögl A ls er seine Jacke über den Haken stülpen wollte, hing dort bereits etwas. Gerds Pulli. Theo nahm ihn und platzierte ihn zwei Haken weiter, denn dies war sein Haken! Es war der dritte Haken direkt neben der Türe. Heute fand er die Schlaufe an seiner Jacke, das gelang ihm nicht immer, dann half ihm Eva. Eva war seine Betreuerin, sie war groß und klug. Auf seinem Arbeitstisch war bereits alles vorbereitet, eine blaue Kiste mit kleinen Schrauben, eine orange mit Scheibchen und eine gelbe, leere. Theo wusste ganz genau, wo er die Schrauben hineindrehen musste und wo die Scheiben hinkamen, dann setzte er alles zusammen und legte das fertige Stück in die gelbe Kiste. Und wenn sie voll war, gab es Mittagessen. Die Liebe KundInnen aus dem Textilatelier und dem Malatelier Randkunst Graz in der Anzengrubergasse über das faszinierendste aller Themen. Renate: „Liebe heißt Vertrauen, sich gern haben, miteinander reden und füreinander da sein. Verliebtsein ist leicht und fröhlich, man lacht miteinander. Aber leider gefallen mir oft Männer, die vergeben sind.“ Isabella: „Gemütlich und lustig und jemanden mögen. Mir gefallen große starke Männer, die viel lachen und Sport machen.“ Birgit: „Ingo heiraten.“ Er liebte seine Arbeit, und er benötigte niemals Hilfe dabei. Nicht wie zu Hause, wo ihm seine Mutter beim Haarwaschen helfen musste. Er konnte sich alleine duschen und alleine anziehen, da schloss er das Bad von innen ab. Nur das mit den Haaren ging nicht so recht. Aber hier, bei seiner Arbeit, da brauchte er niemanden. Theo legte seine braune Tasche auf den Tisch, dazu einen kleinen Stoffsack. Er Irgendwie machte sie immer eine Faust, wie die Leute im Fernsehen, wenn sie sich schlugen. griff hinein, holte ein Täschchen heraus und befühlte es aufgeregt. Als Gerd um die Ecke bog, steckte er es wieder weg, kramte stattdessen den Discman hervor und legte eine CD-Hülle ordentlich daneben hin. Er stöpselte sich die Kopfhörer in die Ohren und drückte viermal auf den Knopf. Das war sein Lieblingslied. „Blue Eyes Blue“ von einem Mann namens Eric Clapton, das stand auf der CD, das hatte ihm Eva gesagt. Theo selbst nannte es Blusebluse, weil er das leichter aussprechen konnte, außerdem klang es lustig, wie die Bluse seiner Mutter mit den Schmetterlingen. Eva hatte ihm einmal erklärt, worum es in diesem Lied ging. Um blaue Augen. Nicht blau angemalte Augen, sondern das Blau in der Mitte, womit man sieht. Theo hatte dann seine Augen im Spiegel betrachtet, dort war es nicht blau sondern dunkel, vielleicht wie die Blätter im Herbst, die er so gerne mit den Füßen zerstreute. Bevor er sich um Punkt acht Uhr dreißig an die Arbeit machte, ging er ans Ende des Ganges zur anderen Gruppe und blieb im Türrahmen stehen. Dort saß sie bereits. Feinsäuberlich legte sie Papierteile vor sich hin und faltete jedes Stück auf ganz spezielle Weise. Ihr Name war Iris. Sie war vor einiger Zeit neu in die Werkstätte gekommen. Theo wusste nicht genau wann, aber damals war es noch kalt gewesen, er hatte seine dicke Jacke mit der grünen Kapuze getragen. Jetzt war es sonnig und warm, jetzt trug er die dünne Blaue. Er ging zu ihrem Tisch und blieb dort stehen. Sie reagierte nicht und faltete weiter. Theo strich leicht über ihr Haar. Es roch so gut, nach Erdbeeren und Gras und irgendwie auch nach Taschentüchern. Er hatte noch nie so glänzendes Haar gesehen, außer in dieser Zeitschrift, wo das Mädchen ihre Zehen ins Wasser streckte und lachte. Iris lachte fast nie. Einmal hatte er gesehen, wie sie einen Marienkäfer am Fenster beobachtete, da lächelte sie. Und ihre Augen waren blau, wie das Lied, wie Blusebluse. So blau, wie Theos Jacke, so blau, wie der Himmel, wie diese Blume, die er vor langem am Straßenrand gesehen hatte. Er hatte sie abgerissen, in das gestrickte Täschchen gegeben und das Täschchen in den Stoffsack. Irgendwann wollte er sie Iris schenken. Sicher würde sie dann auch lächeln! Natürlich würde sie lächeln, wie damals beim Marienkäfer. Theo ging wieder zurück zu seinem Platz. Nochmals berührte er die wollige Oberfläche. Da drinnen war sie, die schöne blaue Blume, die er nur für Iris gefunden hatte. Sicher verwahrt, keiner wusste davon. Nicht mal er selbst hatte es gewagt, nochmals hineinzusehen. Beim Mittagessen saß er ihr gegenüber. Sie aß nicht mit der gleichen Hand wie er. Diese Hand war kleiner, und die Finger konnte man nie sehen. Irgendwie machte sie immer eine Faust, wie die Leute im Fernsehen, wenn sie sich schlugen. Einmal hatte er diese Hand berühren wol- Fasziniert betrachtete sie die dunkelgrünen und graublauen Teile. len, ganz langsam wollte er seinen Finger in die Höhlungen ihrer Knöchel legen. Da zog sie die Hand weg und hielt sie unter den Tisch. Sie hatte ihn angesehen, nicht böse. Neugierig. Mit ihren blauen Augen, mit Blusebluse. Am Nachmittag war er unruhig. Es war heute anstrengend für ihn. Oft griff er in die falsche Kiste, drehte die Schraube an der verkehrten Stelle hinein. Eva half ihm dann. Aber Theo wartete ungeduldig auf die Sonne, denn in der Sonne schim- merte das Blau der Blume wohl ganz besonders. Dann sollte Iris sie bekommen. Theo wollte die Sonne heute keinesfalls verpassen. Und plötzlich schien sie, zwischen zwei dicken Wolkenpatzern brannte sie direkt auf seine Hände, sein Gesicht, sein Stoffsackerl. Theo griff hinein und öffnete zum ersten Mal, seit er die Blume gepflückt hatte, das bunte Wolltäschchen. Er erschrak. Die Blume war zu einem grauen Häufchen trockener Blätter geschrumpft. Er sah nur vertrocknete Teile, flache Stücke, seltsam färbige Reste. Theo kamen die Tränen. Dann wurde er wütend und fegte alles auf den Boden. Er legte den Kopf in die Hände. Plötzlich nahm er neben sich eine Bewegung wahr. Iris kauerte am Boden und manövrierte vorsichtig Stück für Stück der einstigen Blume in ihre geöffnete Hand. Fasziniert betrachtete sie die dunkelgrünen und graublauen Teile. Als sie aufsah, sagte sie zu Theo: „Schön! Papier.“ Dann ging sie. Theo war, er war… etwas in seinem Bauch fühlte sich komisch an. Da erblickte er auf seinem Tisch etwas kleines Dunkles, den wohl letzten trockenen, verlorenen Teil der schönen blauen Blume. Er nahm ihn, lief hinter Iris her und hielt ihr das Stück entgegen. Sie berührte das Blättchen zart mit dem Zeigefinger, sodass es dort kleben blieb, und hievte es so in ihre eigene Hand. Theo starrte sie an. Und dann, dann lächelte sie und lief davon. PARTNERSUCHE Martin Hallo liebe Leserinnen und Leser der Lebenshilfe-Zeitung! Ich heiße Martin Mair und bin 18 Jahre alt. Ich lebe unter der Woche in einer Wohngemeinschaft der Lebenshilfe-Kindberg und am Wochenende bei meiner Mutter in Mürzzuschlag zu Hause. Meine Hobbies sind kochen, ins Kaffeehaus gehen, einkaufen, Spazierengehen und wandern. Ich suche eine Freundin, mit der ich viel Zeit verbringen kann. Wenn du Interesse an einer Freundschaft hast, dann schreib mir einfach einen Brief mit deinem Namen, wie alt du bist, wo du wohnst, deinen Hobbies und deiner Telefonnummer. Meine Adresse lautet: Martin Mair, Lebenshilfe-Kindberg, Teichgasse 6, 8650 Kindberg. Ich freue mich auf Briefe! Hallo ich heiße Richard, bin 45 Jahre alt und suche eine liebe Partnerin für die Zukunft. Sie sollte liebevoll, ehrlich und treu sein. Ich möchte sie gerne treffen und kennenlernen. Ich mag sehr gerne Kinder und Haustiere. Mir gefallen besonders gut Frauen mit längeren Haaren. Ich bin sehr unternehmungslustig. Ich würde eine Frau auf Händen tragen und ihr mein Herz schenken. Meine Hobbies sind schwimmen, shoppen, Spazierengehen, arbeiten und vieles mehr. Ich würde mich sehr freuen, wenn eine sympathische Frau sich bei mir melden würde. Meine Telefonnummer ist: 0664 / 36 99 590. Liebe Grüße von Richard Richard Seite 23 Lebenshilfe Steiermark | Aktuell „Sozial-Regal“ Neuer Nahversorger der Lebenshilfe Mit der Eröffnung von Nah&Frisch Murkauf geht die Lebenshilfe Region Judenburg neue Wege. Der Versuch, Inklusion mit wirtschaftlichem Erfolg und zufriedener Kundschaft zu verbinden, ist ein Schritt in eine Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen in ihrer Individualität akzeptiert werden und integriert sind. im Supermarkt “E Regionale Produkte produziert von der Lebenshilfe Leoben, Bruck und Ennstal werden seit Mai in sechs Filialen von Billa verkauft. Lebenshilfe-Kunden sollen auch Praktika bekommen. Text und Foto: Maria Schaunitzer Erzeugnisse also, die in den Lebenshilfe-Werkstätten in der Region produziert wurden. Zum Beispiel eine aus Zirbenholz gefertigte Brotdose, die in den eigenen Fachwerkstätten der Lebenshilfe von Menschen mit Behinderung handgefertigt werden. Im Mai stellten die Lebenshilfe und die Supermarktkette die Initiative vor. Billa-Vorstand Josef Siess, der ebenfalls zur Präsentation kam, erläuterte die Motivation: „Derartige Projekte sind wichtig, um Bewusstsein und Toleranz zu schaffen.“ Ferenc Ullmann, Geschäftsführer der Lebenshilfe Leoben, ergänzte: „Ich freue mich über die zahlreichen Unterstützer und das große Interesse für das Projekt. Fur unsere Kunden ist das eine große Chance.“ Seite 24 Praktikumsplätze. Denn neben dem neu eingeführten Produkt-Regal bietet Billa den Kunden der Lebenshilfe auch Praktikumsplätze in den Filialen an. Menschen mit Behinderung können etwa bei der Regal-Befüllung arbeiten oder den Kunden beim Einpacken der Waren helfen. „Ziel ist es sicherlich, manchen Kunden der Lebenshilfe danach ein reguläres Arbeitsverhältnis anbieten zu können“, erzählt Dominik Nagel, Vertriebsmanager von Billa. Und auch Ullmann ergänzt: „Es ist wichtig für unseren Kunden, eine sinngebundene Arbeitsmöglichkeit zu haben, bei der sie noch dazu mitten am Arbeitsleben teilnehmen und sich auch weiterentwickeln können“, freut sich der Lebenshilfe-Geschäftsführer. Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung der Kleinen Zeitung, Bezirk Leoben, in der der Artikel erschienen ist. BEZIRK LEOBEN | 35 KLEINE ZEITUNG DONNERSTAG, 28. MAI 2015 „Sozial-Regal“ im Supermarkt Regionale Produkte produziert von der Lebenshilffe Leoben Leoben, Bruck und Ennstal weerden ab heute in sechs Filialen von o Billa verkaufft. t Lebenshilf lffee Ku unden sollen auch Praktika bekommen. MARIA SCHAUNIT ZER b sofort finden Billa-K Kunden u in sechs ausgewählten Filialen in Leoben, Bruck an der Mur, Liezen und Rottenmann etwas Neues in den Regalen: Handgeffertigt e e, regionale War a en, wie etwa Seiffen, e Liköre und Marmeladen, die von Kunden u der Lebenshilffe Leoben, Bruck und Ennstal hergestellt werden. Es ist ein österreichweites Pilotprojekt, wichtig, um Bewusstsein und To odas der Handelskonzern Billa da- leranz zu schafffen.“ Ferenc Ulle mit gemeinsam mit den drei Le- mann, Geschäffttsführer der Lebenshilffee--Veerbänden benshilffe Leoben, erumsetzt. Im Rahmen ihgänzte: „Ich freue mich rer Nachhaltigkeitsstraüber die zahlreichen Untegie setzt die Superterstützer und das große marktkette mit dem soInteresse für das Projekt. genannten „Regional ReFür unsere Kunden ist u gal“ schon seit einiger das eine große Chance.“ Zeit auf Produkte aus der P raktik kumsp u lätze Heimat der Ku unden. Mit der Erweiterung um den Denn neben dem neu sozialen Aspekt geht Bil- So sehen die eingeführten Produktla aber nun ganz neue Regale in den Regal bietet Billa den Weg e e. Es werden erst- Filialen aus BILLA Kunden u der Lebenshilffe auch Praktikumsplätze malig Produkte aus dem „Non-Food-Segment“, jedoch in den Filialen an. Menschen mit mit Veerbindung zu Lebensmit- Behinderung können etwa bei teln platziert – dies sind zudem der Regal-Befüllung arbeiten ausschließlich Produkte der Le- oder den Ku unden beim Einpabenshilffee. Erzeugnisse also, die in cken der Waaren helfen. „Ziel ist den Lebenshilffewerkstätten in es sicherlich, manchen Kunden u der Region produziert wurden. der Lebenshilffe danach ein reguZum Beispiel eine aus Zirbenholz läres Arbeitsverhältnis anbieten e Brotdose, die in den ei- zu können“, erzählt Dominik Nageffertigt e genen Fachwerkstätten der Le- gel, Vertrie e bsmanager von Billa. benshilffe von Menschen mit Be- Und auch Ullmann ergänzt: „Es hinderung handgefertigt werden. ist wichtig für unseren Kunden, u Gestern stellten die Lebenshilf nshilffe eine sinngebundene Arbeitsmögund die Supermarktkette die Ini- lichkeit zu haben, bei der sie noch tiative vor. Billa--Vo orstand Josef dazu mitten am Arbeitsleben teilSiess, der ebenffaalls zur Präsenta- nehmen und sich auch weiter tion kam, erläuterte die Motivati- entwickeln können“, freut sich on: „Derartige Projekte sind der Lebenshilffe-Gesch e häffttsführer. A Stellten das neue „SozialRegal“ vor: Dominik Nagel von Billa und Ferenc Ullmann von der Lebenshilfe SCHAUNITZER ANZEIGE **/ --'#' ! 1'4- '4'(-' % & 5.+///) $"- 2#" #"- '- &.5 ( %/&55 ' %&55 ( %&55 ' !(- &.5 ( %&55 ' - " " +$ $ (% $ % )#&# (( % -* ( *% $$ A b sofort finden Billa-Kunden in sechs ausgewählten Filialen in Leoben, Bruck an der Mur, Liezen und Rottenmann etwas Neues in den Regalen: Handgefertigte, regionale Waren, wie etwa Seifen, Liköre und Marmeladen, die von Kunden der Lebenshilfe Leoben, Bruck und Ennstal hergestellt werden. Es ist ein österreichweites Pilotprojekt, das der Handelskonzern Billa damit gemeinsam mit den drei Lebenshilfe-Verbänden umsetzt. Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie setzt die Supermarktkette mit dem sogenannten „Regional Regal“ schon seit einiger Zeit auf Produkte aus der Heimat der Kunden. Mit der Erweiterung um den sozialen Aspekt geht Billa aber nun ganz neue Wege. Es werden erstmalig Produkte aus dem „Non-Food-Segment“, jedoch mit Verbindung zu Lebensmitteln platziert – dies sind zudem ausschließlich Produkte der Lebenshilfe. in starkes Zeichen für Murdorf und seine EinwohnerInnen ist ein kleiner aber feiner Nahversorger, geführt von der Lebenshilfe Region Judenburg“, betont Obfrau Sandra Rinofner in ihrer Begrüßungsrede anlässlich der feierlichen Eröffnung am Abend des 19. Mai 2015. Auf 100m² Verkaufsfläche findet man Waren des täglichen Bedarfs und eine Auswahl an Produkten der LebenshilfeWerkstätte Gala-Bau. Derzeit arbeiten fünf KundInnen der Lebenshilfe, gemeinsam mit drei BetreuerInnen/VerkäuferInnen, unter der Führung von Nah&Frisch Murkauf-Filialleiter Otmar Resch. Geöffnet ist wochentags von 7 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr. 5 5 !%(% )." "! 00 "( '" ( $ % ( $ $(*$ * % %( $ +$ *( ,# Das Team von Nah&Frisch Murkauf in grün mit den Verantwortlichen. Ab Herbst werden das Lebenshilfe-Sortiment und der Zustelldienst ausgebaut. Auch die Ausbildung integrativer Lehrlinge ist Teil des Konzeptes. „Damit wir das alles umsetzen können, muss natürlich das Finanzielle stimmen“, erklärt der kaufmännische Geschäftsführer der Lebenshilfe Region Judenburg, Jörg Neumann. So außergewöhnlich das Geschäftsmodell, so banal die Faktoren, die zum Erfolg führen: Einnahmen und zufriedene Kundschaft. Entstanden ist die Idee des Nahversorgers als Drei-Komponenten-Modell in Murdorf im Gespräch mit Bürgermeister Hannes Dolleschall. Die Stadtgemeinde Judenburg ist Eigentümerin des Gebäudes in der Europastraße 56. „Die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe war von Beginn an problemlos“, bedankte sich Bürgermeister Dolleschall und wünschte allen Beteiligten viel Erfolg. ( $( + 333&#(-''&3 33&#(-''&- Sie stellten das neue Sozial-Regal vor: Dominik Nagel von Billa und der Geschäftsführer der Lebenshilfe Leoben, Ferenc Ullmann. Die Südsteiermark hat für ALLE was Die ehemaligen Volksschule in St. Andrä-Höch ist zum Genießertreffpunkt geworden. Im Naturkostladen gibt es regionale Produkte zu entdecken und ein Café rundet den Tag in der wunderbaren Südsteiermark ab. D as Begegnungszentrum Demmerkogel und die Lebenshilfe Leibnitz machen Lust auf einen Besuch an wohl einem der schönsten Plätze in der Südsteiermark. Auf einer Seehöhe von 671 Metern blickt es sich gar herrlich über die Weingärten. Aber nicht nur das: Hier finden Gäste ihr Wohl und Menschen mit Behinderung Arbeit. „Das Begegnungszentrum Demmerkogel ist ein optimaler Kooperationsbetrieb für die Lebenshilfe Leibnitz. Partner ist die Firma Dr. Prentner GmbH., welche die Gnadenapotheke in Mariazell betreibt. Die Lebenshilfe Leibnitz ist als Partnerin im oberen Stockwerk mit der Tageswerkstatt vertreten und somit im Rahmen von Kräuteranbau und -Ernte Lieferantin von Heilkräutern für die Gnadenapotheke zur weiteren Verarbeitung“, freuen sich die MiterbeiterInnen und KundInnen der Lebenshilfe Leibnitz. Im Laden selbst gibt es so manche steirische Kostbarkeit zu entdecken oder Naturseifen, die die Kundinnen und Kunden des Begegnungszentrums produzieren. Außerdem arbeiten sie nebenher im BioBauernladen und im Café mit. Darüber hinaus gibt es einen Seminarraum, der für verschiedene Zwecke genutzt werden kann. Von Mai bis September ist das Begegnungszentrum auch an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 17 Uhr geöffnet – ganz unter dem Motto: „Wir freuen uns auf Ihren Besuch!“ Sie haben Fragen? – Mailen Sie uns: [email protected] Seite 25 Lebenshilfe Steiermark | Aktuell „Ausgezeichnet!” Begleitung bis zum Lebensende Die Städtische Bücherei Mürzzuschlag hat das Projekt „Senior aktiv“, mit den Kooperationspartnern Lebenshilfe Mürztal, Volkshilfe, Kages sowie dem Eltern-Kind-Zentrum im Rahmen der Tagung LLLPlus – „Bildung wirkt ein Leben lang“ beim Sozialministerium eingereicht. Dafür gab es eine Auszeichnung von Minister Rudolf Hundstorfer. Von Daniela Wandl Fotos: Lebenshilfe und Doris Rudlof-Gareis “I Daniela Wandl: „Außerdem gibt es besonderes Material für besondere Wünsche: Die Bücherei hat leicht verständliches Material in ihr Angebot aufgenommen und berücksichtigt immer wieder unsere Wünsche. Es gibt Bücher mit großer Schrift und leicht lesbaren Texten. Spiele werden angeboten, welche ohne komplexe Anleitung auskommen und das Gedächtnis sowie die Konzentration fördern. So sind wir nicht mehr ausschließlich auf Kinderspiele- und Bücher angewiesen, sondern können für unsere KundInnen Erwachsenenbildung anbieten.” V or mehr als acht Jahren begann die Kooperation zwischen der Mürzer Werkstätte und der Städtischen Bücherei. Angefangen hat es damit, dass ein Kunde der Werkgruppe gerne Hörbücher anhörte sowie aus Büchern vorgelesen bekam. Was lag da näher, als die Stadtbücherei zu besuchen. Daraus ergab sich eine Zusammenarbeit zwischen den Bibliothekarinnen und den Mürzer Werkstätten. Es entstand eine Jahresmitgliedschaft zu super Konditionen: Lern- und Gesellschaftsspiele, Hörbücher und Bücher konnten für längere Zeit ausgeliehen werden. Zusätzlich wurde in den Mürzer Werkstätten eine eigene „Bücherei“ gegründet. Alle zwei Wochen haben alle die Möglichkeit, sich Bücher auszuleihen. Unsere Leseratten äußern Lesewünsche von Büchern, die dann von der Bücherei geholt und entliehen werden können. Sorgfältiger Umgang und zeitgerechte Rückgabe sind natürlich Voraussetzung. cher, als auch über Privates finden statt. Als wir eine Woche nicht da waren, fragten Stammkunden der Bücherei schon nach uns, erzählte uns die Bibliothekarin. Denn auch hier finden schöne Begegnungen statt. Auch Petra Bauer, die Leiterin der Stadtbücherei Mürzzuschlag ist begeistert: „Für mich ist dieses Projekt mein .,Baby’ – Ich kann zusehen, wie es wie ein Kind heranwächst, wie sich die Menschen positiv verändern. Meine Leben hat sich seit der Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe in eine andere Richtung geändert – ich habe viel von den KundInnen der Lebenshilfe gelernt, so bin ich feinfühliger aber auch in gewissen Situationen geduldiger geworden”, verrät Bauer. 44 BewohnerInnen der Lebenshilfe GUV besuchten eine Fortbildungsreihe zu den Themen Alter, Krankheit, Sterben, Tod und Trauer. Von Helga Antes und Barbara Prietl ch bin froh, dass ich mich für diesen Kurs entschieden habe“, sagt Gudrun und nickt zustimmend. Sie hat drei Module von KAST besucht und findet, dass diese ihr gut getan haben. Eine anfängliche „Schwellenangst“ konnte sie rasch überwinden. KAST ist ein Pilotprojekt und setzt sich mit den Themen Krankheit, Alter, Sterben, Tod und Trauer (kurz KAST) auseinander. Menschen mit Behinderungen haben in jeder Lebensphase ein Anrecht auf gute Begleitung. Auch bei den Themen Krankheit, Trauer und Sterben haben sie das Recht auf barrierefreie Informationen. – Selbstbestimmung darf nicht vor der letzten Lebensphase enden. Gerade für den Weg im Alter ist es wichtig, dass Menschen fähig sind (bzw. befähigt wurden), für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Diese Überlegungen führten im Frühjahr 2014 zu einer Zusammenarbeit des Wohnbereichs der Lebenshilfe GUV mit dem Beratungs- und Fortbildungsangebot BASKI. Als Fortbildungsreihe KAST griffen sie die Forderungen der UN-Konvention auf, dass geeignete Strukturen geschaffen werden müssen, um den Willen der Sterbenden zu erkennen und zu respektieren. KAST ist eine nach dem Modulsystem aufgebaute Fortbildungsreihe für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen. Sie haben die Möglichkeit, sich den Themen des letzten Lebensabschnittes in einer ihrem Interesse, Tempo und Verständnismöglichkeiten angepassten Weise zu widmen. Die Teilnahme ist freiwillig und die Inhalte sind einfach und verständlich aufgebaut. Unter dem Motto: „Wenn es dir jetzt gut geht, so ist es doch gut über später nachzudenken, wenn es dir vielleicht nicht mehr so gut geht – wenn du alt oder krank bist“ werden die TeilnehmerInnen eingeladen, sich damit in einer geschützten Atmosphäre zu beschäftigen. Die Einstiegsfrage des ersten Moduls „Wir reden über das Älterwerden“ lautet: „Was macht dein Leben lebenswert? Was „muss“ in deinem Leben vorkommen, damit du es schön findest?“. Diese Frage macht auf die weiteren Themen neugierig und auch darauf, neue Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen. Die Module „Es kann sein, dass ich sehr krank werde, vielleicht sogar sterbenskrank“ und „Ich bin traurig – ich brauche Trost“ wurden von den BewohnerInnen am häufigsten besucht. Auch das Modul „Altern“ war stark nachgefragt. Die Frage nach dem Wichtigsten im Leben beantworteten die TeilnehmerInnen mit: „Einen Menschen um sich haben. Einen Arzt haben, der einem hilft. Einen Seelentröster haben.“ Sie haben Fragen? E-Mail: [email protected] Tel: 0676 / 84 71 55 813 Daniela Wandl betreut das Projekt von Seiten der Mürzer Werkstätten der Lebenshilfe Mürztal. Und noch mehr: Tolle Gespräche mit den Bibliothekarinnen, sowohl über Bü- Die RechbäuerInnen Gemeinsames Gärtnern in St. Leonhard: Unter diesem Motto stand ein Frühlingsfest der RechbäuerInnen. Von Corinna Poßegger A LLE Menschen aus der Umgebung waren eingeladen, um sich bei der Gartengestaltung mit Live-Musik und beim Essen und Trinken näherzukommen. Menschen mit und ohne Behinderung folgten der Einladung zum Fest. Auch drei BewohnerInnen des Wohnverbundes Messequartier kamen, um sich ein Bild vom Geschehen zu machen. Seite 26 Im Mai besuchte auch Landehauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer die Stadtbücherei und war von dem Projekt der Lebenshilfe begeistert. Da der Gemeinschaftsgarten auch die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen berücksichtigen möchte – gibt es im Garten ein barrierefreies Hochbeet. Dieses wurde gleich getestet und bis auf ein paar kleine Optimierungsvorschläge für gut befunden. Der Nachmittag verging sehr rasch, es wurde gespielt und gemalt. Der Gemeinschaftsgarten „Die Rech- bäuerInnen“ plant zukünftig auch mit der Tageswerkstätte Gratkorn neue Hochbeete zu bauen und im Garten zu errich- ten. Den BewohnerInnen des Wohnverbundes hat das Fest sehr gut gefallen, Herr Neureiter meint dazu: „Jo, voi supa woas!“ Lebenshilfe Steiermark | Ihr Recht Gesund und gut essen Auszeichnung „Grüner Teller“ von Styria vitalis für die Lebenshilfe Hartberg. Barrierefreie Medien – barrierefrei Leben Das Land Steiermark hat 2012 einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention für den Zeitraum 2012 bis 2020 geschaffen, der in zwei Phasen umgesetzt werden soll. von Dr. Wolfgang Sellitsch D Vier betreute Beschäftigte und ein Lehrling sind mit den verantwortlichen Fachkräften unter der Leitung des Küchenchefs Franz Ibitz in der Arbeitsgruppe Küche tätig. S eit 2011 vergibt Styria vitalis an Schul- und Betriebsküchen, die sich durch schmackhafte und ausgewogene Menüs auszeichnen, den „Grünen Teller“. Am 12. Mai erhielt die Küchencrew der Lebenshilfe Hartberg im Integrationszentrum in Neudau die Auszeichnung von Manuela Reiter. Zu den Kritierien der Vergabe zählen abwechslungsreiche und gesunde Speisen. Zum Beispiel Gerichte mit geringerem Fleischanteil. Zur weiteren Qualitätskontrolle überprüft Styria vitalis die Speisepläne jährlich und bietet kostenlose Fortbildungen an. Da geht es von ausgewogener Speiseplangestaltung über Kochen für Kinder und Jugendliche, Kochen für Seniorinnen bis hin zu speziellen Ernährungsformen. Im Integrationszentrum Neudau arbeiten Menschen mit Be- hinderungen: Es gibt Ausbildungen, Arbeitstrainings und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung. So werden sie mit der Ausbildungsmethode „Training on the Job“, auf deutsch „Lernen durch Tun“, in die Arbeitsabläufe einer Großküche integriert. Ihr Auftrag ist die gastronomische Versorgung bei Veranstaltungen. Neben der Gewöhnung an die Arbeitswelt haben sie die Möglichkeit, schulischen Stoff, wie Lesen, Schreiben und Rechnen zu üben, als auch externe Arbeitserprobungen in Unternehmen der freien Wirtschaft zu absolvieren. Der größte Erfolg ist, wenn sie nach positivem Abschluss des Arbeitstrainings oder einer (Teilqualifizierungs-)Lehre als Küchenhilfskraft am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können. An Werktagen „zaubert“ die Großküche über 120 Mittagsmenüs – auch für Privathaushalte. Schmeckt! Das „vielmehr”-Schulbuffet im BORG Bad Radkersburg wird bereits seit mehreren Jahren erfolgreich von der Lebenshilfe Radkersburg geführt. Vor kurzem stand eine Evaluierung über die Umsetzung der „Leitlinie Schulbuffet“ des Bundesministeriums für Gesundheit auf dem Programm. Mit strengem Auge überprüfte Styria vitalis das Buffet-Angebot in Bezug auf gesunde Ernährung. Die ausgezeichnete Qualität des Sortiments wurde mit dem Zertifikat „UNSER SCHULBUFFET“ bestätigt. Seite 28 ieser Aktionsplan enthält 9 Leitlinien, mit denen eine Vielzahl von Maßnahmen für Inklusives Leben in der Steiermark sorgen soll. Eine barrierefreie Ausgabe des Aktionsplanes des Landes Steiermark in „Leicht Lesen“ ist abrufbar unter: www.soziales.steiermark.at/cms/dokumente/11910254_94717223/64ce9 db7/Aktionsplan%20LL.pdf Aus der Fülle der bereits umgesetzten Maßnahmen stellen wir Ihnen die zum Schwerpunktthema dieser Ausgabe passenden im Folgenden kurz vor: Im Rahmen der ersten Phase (20122014) wurden ein Barrierefreier Intraund Internetauftritt des Landes Steiermark umgesetzt. Zuletzt erfolgte auf ausgewählten Seiten die Implementierung einer „Leichter Lesen“(LL) - Funktionalität. Zum Beispiel (Anwaltschaft für Menschen mit Behinderungen) www.verwaltung.steiermark.at/cms/ ziel/74838047/DE/ Mit der Stadt Graz haben Vernetzungsgespräche stattgefunden, um einheitliche Standards für Leichte Sprache gemeinsam festzulegen und um einheitliche Informationen anbieten zu können, die kontinuierliche Umsetzung wird in der zweiten Phase weitergeführt. Der Aufbau einer Fachstelle Leichter Lesen wurde zum Teil umgesetzt und wird in der zweiten Phase des Aktionsplanes (2015 – 2017) weitergeführt werden. Wichtige Informationen aus dem Sozialbereich sind bereits in leicht verständlicher Sprache am Sozialserver des Landes Steiermark verfügbar. Ein Grundstand an leicht verständlicher Information wurde aufgebaut, die Übersetzung in eine leicht verständliche Sprache bleibt aber ein laufender Prozess. Abschließend möchten wir Sie noch über eine interessante Veranstaltung zum Thema „Computertechnologie“ informieren: Mit dieser Thematik befasst sich von 7. bis 8. Juli 2015 das „IKT-Forum für Menschen mit Behinderungen: Praxis – Forschung – Entwicklung“ an der Johannes Kepler Universität in Linz. Das IKT-Forum ist eine Kommunikationsplattform für Betroffene, Betreuungspersonen, WissenschafterInnen, Ent- Beispiele: Heizkostenzuschuss: www.soziales.steiermark.at/cms/ziel/ 69312935/DE/ bedarfsorientierte Mindestsicherung: www.soziales.steiermark.at/cms/ziel/ 108519437/DE/ Evaluierung der barrierefreien Tourismusbetriebe in der Steiermark: www.steiermark.com/fueralle Neuauflage „Steiermark barrierefrei erleben“ www.barrierefreierurlaub.at www.nationalpark.co.at/barrierefrei wicklerInnen, PädagogInnen und interessierte Personen. Die Weiterentwicklung von Ideen soll vorangetrieben werden. Auch dient es als Innovationsbörse im Bereich barrierefreier IKT für Menschen mit Beeinträchtigungen. Folgende Programmschwerpunkte sind geplant: • Unterstützte Kommunikation • Barrierefreie Informationen • Technik und Lebensqualität • Assistierende Technologien • Inklusive Bildung • Seniorengerechte Produkte • Vorträge in leicht verständlicher Sprache • Aktuelle Techniken und neueste Entwicklungen im Bereich IKT für Menschen mit Behinderungen • IKT Anwendungspraxis in Bildung, Beruf, Familie, Alltag, Medizin und Rehabilitation Die Anmeldung ist online möglich unter http://www.iktforum.at/Anmeldung/index.htm Kosten: Teilnahmebeitrag von € 60,(ab 15. Juni 2015: € 90,-) Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.iktforum.at/ Wenn Sie Fragen oder Probleme haben, melden Sie sich einfach bei uns: Tel.: 0650 / 81 25 754 Seite 29 Lebenshilfe Steiermark | Ihr Recht RECHTSBERATUNG DER LEBENSHILFE STEIERMARK Sprechtagsverzeichnis Zur Vermeidung von Wartezeiten ersuchen wir um telefonische Voranmeldung. Lebenshilfen der Regionen BeraterIn Graz, Graz-Umgebung Kontakt: 0316 / 71 55 06-801 Mobil: 0650 / 81 25 754 Dr. Wolfgang Sellitsch Mag. MA Ulrike Straka Deutschlandsberg Kontakt: 03462 / 39 950 Mag. MA Ulrike Straka Dr. Wolfgang Sellitsch Voitsberg Kontakt: 0676 / 84 71 55 816 Mag. MA Ulrike Straka Dr. Wolfgang Sellitsch Weiz Kontakt: 0316 / 71 55 06-801 Feldbach Kontakt: 03152 / 42 35 Fürstenfeld Kontakt: 03382 / 54 013 Hartberg Kontakt: 03332 / 64 555 Dr. Wolfgang Sellitsch Mag. MA Ulrike Straka Mag. Oliver Tekautz-Gärber Mag. Oliver Tekautz-Gärber Mag. Oliver Tekautz-Gärber Leibnitz Kontakt: 03456 / 24 94 Mag. MA Ulrike Straka Bad Radkersburg Kontakt: 03476 / 20 29 Mag. Oliver Tekautz-Gärber Bruck/Mur Kontakt: 03862 / 98 205 oder 0676 / 84 81 76 650 Leoben Kontakt: 03842 / 24 683 Mürzzuschlag Kontakt: 03865 / 24 77 10 Mag. MA Ulrike Straka Mag. Maximiliane Mori Mag. Maximiliane Mori Trofaiach Kontakt: 03847 / 37 70 Mag. Maximiliane Mori Judenburg Kontakt: 03573 / 20 752 Dr. Wolfgang Sellitsch Knittelfeld Kontakt: 03512 / 74 184 Murau Kontakt: 03532 / 27 78 Mag. Maximiliane Mori Dr. Wolfgang Sellitsch Ennstal Kontakt: 03612 / 23 000 Mag. Maximiliane Mori Bad Aussee Kontakt: 03622 / 55 255 Mag. Maximiliane Mori Zeit und Ort der Sprechtage jeden Dienstag von 14:00 - 16:00 Uhr sowie Mittwoch und Freitag von 9:00 - 12:00 Uhr, in der Lebenshilfe Graz und Umgebung – Voitsberg, Conrad-vonHötzendorfstraße 37a, 8010 Graz jeden 3. Dienstag im Monat von 8:30 - 11:30 Uhr bei der Lebenshilfe in Deutschlandsberg, Bahnhofstraße 6, 8530 Deutschlandsberg. Jeden ersten Dienstag im Monat von 8:30 bis 11:30 in der Lebenshilfe GUV, Conrad-von-Hötzendorfstraße 25b, 8570 Voitsberg Termine nach persönlicher Vereinbarung. jeder 1. Mittwoch im Monat von 14:00 - 16:00 Uhr in der GF der Lebenshilfe Feldbach, Grazerstraße 22, 8330 Feldbach Terminvereinbarung bei Bedarf, Ort: Wohnhaus Fürstenfeld, Buchwaldstraße 14, 8280 Fürstenfeld jedem 3. Freitag im Mo. von 11:30 - 13:30 Uhr in der Zentralverwaltung in 8295, St. Johann i.d. Haide 249 Rechtsberatung Durch das neue Behindertengesetz ergeben sich viele Verbesserungen, Chancen und Möglichkeiten. – Aber nicht immer kommen Betroffene zu ihrem Recht. Jeden 1.Donnerstag in ungeraden Monaten von 10:00 bis 12:00 in der Lebenshilfe Leibnitz, Raiffeisenweg 13, 8430 Kaindorf jeden 3. Mittwoch an geraden Monaten von 14:30 17:30 Uhr, in der Tageswerkstätte der Lebenshilfe in Mureck, Bauhofplatz 1 Jeder 1.Mittwoch in geraden Monaten von 9:00 bis 12:00 in der Lebenshilfe Bruck/Mur, Erzherzog-Johann-Gasse 2,8600 Bruck/Mur jeden 1. Montag im ungeraden Monat von 9:00 11:00 Uhr in der Lorberaustraße 20, 8700 Leoben. jeden 3. Montag im Monat von 8:30 - 11:30 Uhr in der Lebenshilfe Mürzzuschlag, jeden geraden Monat (Februar, April, etc.) findet der Sprechtag in der Teichgasse 2, in Kindberg statt. Jeden ungeraden Monat (Januar, März, etc.) findet der Sprechtag in der Mariazellerstraße 47, in 8680 Mürzzuschlag statt. jeden 2. Montag im Monat von 8:00 - 12:00 Uhr in der Lebenshilfe Trofaiach, Hauptstr. 26, 8793 Trofaiach jeden 1. Donnerstag im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr in der Lebenshilfe Judenburg, Sankt-Christophorus-Weg 15, 8750 Judenburg nach persönlicher Vereinbarung in der Dr. Hans-Klöpfer-Straße 38, 8720 Knittelfeld Am 5.3, 7.5, 6.8 und 3.12 von 14:00 bis 16:00 in der Lebenshilfe Murau, Am Hammer 5, 8850 Murau Jeden 2. Dienstag in geraden Monaten von 8:30 bis 10:30 in der Lebenshilfe Ennstal, Fronleichnamsweg 11, 8940 Liezen am 14.4, 11.8, 13.10 von 11:30 bis 13:30 in der Lebenshilfe Bad Aussee, Sigmund-Freud-Straße 222, 8990 Bad Aussee Die Lebenshilfe-Rechtsberatung bietet für Menschen mit Behinderung, deren Angehörige und Sachwalter in der ganzen Steiermark Unterstützung an: >> Information über Rechtsansprüche nach dem Steiermärkischen Behindertengesetz und Unterstützung bei der Durchsetzung >> Überprüfung von Behördenentscheidungen >> Beratung in behinderungsspezifischen Rechtsfragen >> Beratung und Unterstützung in Pflegegeldangelegenheiten Das kompetente ExpertInnen-Team steht Ihnen unter der Rufnummer 0650 / 81 25 754 in allen steirischen Bezirken zur Verfügung. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Menschen mit Behinderung in ihrem „Leben wie andere auch!“ Spendenkonto: 1-07.104.730 BLZ: 38.000 Raiffeisen-Landesbank Steiermark IMPRESSUM „Lebenshilfe“ ist eine Mitgliederzeitung des Landesverbandes der Lebenshilfe Steiermark und unabhängig von politischen Parteien und Kirchen. Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für den Inhalt der Texte sind die jeweiligen AutorInnen verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge aus Platzgründen zu kürzen. 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