Protokoll der 31. Sitzung des Runden Tisches

Protokoll der 31. Sitzung des Runden Tisches „Emanzipation und Akzeptanz
von Transidenten, Lesben und Schwulen in der Landeshauptstadt Hannover“
am 18. März 2015
Beginn um 16.00 Uhr, Ende um 17:40 Uhr
anwesend waren
von Seiten der Stadtverwaltung:
Harald Härke
(Personal- und Organisationsdezernent), Helga Diers
(Fachbereichsleitung Personal und Organisation), Juliane Steeger und Regina Kohrt
(Ansprechpartnerinnen für Lesben und Schwule), Anja Menge (Pressestelle LH
Hannover), Sarah Rostin (Referentin Personal- und Organisationsdezernat),
Christina Castaneda-Busche (FB Jugend und Familie), Elfriede Lorenz (GPR), Maria
Molito (GB)
von Seiten der im Rat vertretenden Parteien:
Franz Moormann (Gleichstellungsausschuss LHH), Jutta Barth (CDU), Jonathan
Schorling (SPD),
von Seiten der lesbisch/schwulen Gruppen oder Projekte:
Thomas Wilde (Schwules Forum Niedersachsen), Magrit Schulz (Praxis Roter
Faden), Pia Mensing (Body & Soul), Edith Ahmann (Frauen- und MädchenGesundheitszentrum und Andersraum), Lutz Rädecker (Warmfront e.V.), Hans
Jürgen Meyer (HuK), Dete Knopf und Marcus Reinhold (HuK), Claus Reinhold-Linde
(schwule Ehemänner und Väter), Monika Schwerdt (Beratungsstelle Osterstrasse),
Thomas Adank ( LSBTIQ Asyl Facebookgruppe), Axel Blumenthal
(LSVD),
Christian- Alexander Wäldner (Wilhelm-Grimm-Gedächtnispreis), Christian Zacharias
(Vielfaltskampagne - Nds. Sozialministerium), Nico Kerski (SchLAu Hannover e.V.)
Tagesordnung:
1.Gleichgeschlechtliche Lebensweisen in der Stadtgesellschaft von einst bis heute in
die Dauerausstellung des Historischen Museum zu integrieren - mit Hr. Prof. Dr.
Schwark
2. Bericht zum aktuellen Sachstand der Stiefkindadoption durch lesbische Paare in
Hannover vom Fachbereich Jugend und Familie
3. Änderung der Stabstellenbezeichnung von 18.LS
4. Hannover Pride 2015 – mit dem Organisationsteam
5. Verschiedenes
- Anfrage von Magrit Schulz aus dem letzten Protokoll
- Anfrage von Hans- Jürgen Meyer zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ
Bergen- Belsen aus dem letzten Protokoll
- Vielfaltkampagne
- Entdeckertag und 2. Sportnacht gegen Homophobie
- Tabea Freitag
- Nächste Sitzung des Runden Tisches
Harald Härke begrüßt alle Teilnehmenden und eröffnet die Sitzung.
Das Protokoll der letzten Sitzung wird ohne Einwände genehmigt.
Er stellt Frau Maria Molito, die neue Stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der
LHH, vor.
1. Gleichgeschlechtliche Lebensweisen in der Stadtgesellschaft von einst bis
heute in die Dauerausstellung des Historischen Museum zu integrieren - mit Hr.
Prof. Dr. Schwark
Herr Prof. Dr. Schwark steht leider kurzfristig für diese Sitzung nicht zur Verfügung,
weshalb der Tagesordnungspunkt auf den kommenden Runden Tisch verlegt wird.
Der Verwaltung liegt eine schriftliche Stellungnahme zum Thema vor, die auf Wunsch
des Gremiums zur Vorbereitung des nächsten Runden Tisches mit dem heutigen
Protokoll an die Teilnehmer_innen verschickt wird.
2. Bericht zum aktuellen Sachstand der Stiefkindadoption durch lesbische
Paare in Hannover vom Fachbereich Jugend und Familie
Frau Castaneda- Busche, Sachgebietsleitung des kommunalen Sozialdienst, Region
Südwest/Pflegekinderdienst-familienersetzende Hilfen, in deren Bereich auch der
Adoptionsdienst der LHH fällt, stellt das neue Ablaufschema für Stiefkindadoptionen
bei lesbischen Paaren vor (siehe Anlage). Sie betont, dass man durch dieses
Ablaufschema, das in enger Zusammenarbeit mit 18.LS und lesbischen Paaren
erarbeitet wurde, dem Ratsbeschluss zur Verkürzung des
Adoptionspflegschaftszeitraumes gerecht werde.
3. Änderung der Stellenbezeichnung von 18.LS
Wie beim vorherigen Runden Tisch besprochen, sollen die Stabstellenbezeichnung
der AnsprechpartnerInnen für Lesben und Schwule geändert werden.
Regina Kohrt und Juliane Steeger stellen die Bezeichnung der Stellen in anderen
Städten sowie die Titel von anderen Stabstellen in Hannovers Stadtverwaltung vor.
Nach einer regen Diskussion stehen drei Titel fest:
„Beauftragte für die Vielfalt von sex. Orientierung und Geschlecht“
„Beauftragte für die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten“
„Beauftragte für sex. und geschlechtliche Vielfalt“
Diese Vorschläge werden nun innerhalb der Verwaltung besprochen und das
Ergebnis zum nächsten Runden Tisch bekannt gegeben.
4. Hannover Pride 2015 – mit dem Organisationsteam
Lutz Rädecker berichtet für das Organisationsteam die Planungen und den
Sachstand zum Hannover Pride.
Start ist am 7. Mai mit einem Empfang im Andersraum. Es folgen Kulturwochen mit
Lesungen, Travestieshow und anderen bunten Veranstaltungen.
Die Demonstration findet am 23.5. statt und beginnt um 14 Uhr auf dem Opernplatz.
Die Strecke wird um den Ballhof erweitert. Die Aufreihung der Wagen findet wie im
vergangen Jahr vermutlich wieder in der Landschaftsstraße statt.
Auf http://warmfrontev.jimdo.com/ sind ab sofort die Anmeldebögen für Stände und
Wagen zu finden.
Geplant ist derzeit außerdem den Grand Prix de la Eurovision auf dem Opernplatz zu
übertragen.
Oberbürgermeister Schostok hat für den Hannover-Pride die Schirmherrschaft
übernommen und wird am 24.5 um 15 Uhr gemeinsam mit Stadtrat Harald Härke ein
Grußwort sprechen.
Das Organisationsteam freut sich sehr über die positive Zusammenarbeit mit dem
Team des Opernhauses. Das Opernhaus wird wieder mit der Regenbogenfahne
beflaggt werden. Es können vergünstigte Karten für die Vorstellungen am CSD
Wochenende erworben werden. Während des CSD wird die Oper das Lavescafé auf
dem Balkon eröffnen. Des Weiteren beteiligen sie sich am Bühnenprogramm.
Die Abschlussparty wird, wie gehabt, im Agostea stattfinden.
Das Organisationsteam konnte in diesem Jahr die Drogeriemarktkette DM als
größeren Sponsor gewinnen.
Christian-Alexander Wäldner stellt den Wilhelm-Grimm-Gedächtnispreis vor, welcher
zum CSD verliehen werden soll. Er bittet um Vorschläge an ihn -gerne per Mail- für
Preisträger*innen. Man freue sich besonders auch über die Vorschläge für Frauen,
da der Preis bisher sehr häufig an Männer vergeben wurde.
Außerdem lädt er zum ersten CSD nach Wennigsen am 19.September ein.
5. Verschiedenes
- Anfrage von Magrit Schulz aus dem letzten Protokoll
Magrit Schulz hatte beim letzten Runden Tisch gebeten, dass die Angebote der
Community zentral auf den Seiten Hannover.de erscheinen.
Die Verwaltung nimmt den Bedarf auf und wird eine Lösung suchen.
- Anfrage von Hans- Jürgen Meyer zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ
Bergen- Belsen aus dem letzten Protokoll
Hans-Jürgen Meyer lädt zu einer Fahrt der HuK nach Bergen-Belsen ein. Die
Ausschreibung hierzu ist im Anhang des Protokolls zu finden.
Mit einer Kranzniederlegung wird insbesondere der 23 homosexuellen Männern
gedacht, die in Bergen-Belsen umkamen.
- Vielfaltskampagne der Landesregierung zur Förderung der sexuellen Vielfalt
und geschlechtlichen Identität
Christian Zacharias, freier Mitarbeiter des Nds. Sozialministeriums, berichtet über die
Vielfaltskampagne. Die vom Sozialministerium initiierte Kampagne beinhaltet im
ersten Teil, dass LSBTIQ Gruppen, Vereine und Initiativen in ganz Niedersachsen
besucht und interviewt wurden. Im zweiten Teil sollen diese Ergebnisse nun an
„Zukunftstischen“ aufgearbeitet werden auch Vorstellungen zu entwickeln wie die
Community 2025 aussieht. Er lädt alle Interessierten herzlich ein. Die Einladung
befindet sich ebenfalls im Anhang.
Die Ergebnisse der ersten beiden Phasen werden am 2.10.15 in einer großen
Veranstaltung in der Akademie des Sports präsentiert.
- Entdeckertag der Region Hannover
Lutz Rädecker berichtet, dass dieses Jahr zum Entdeckertag der Region Hannover
auch einen Bereich für die Regenbogencommunity geplant sei. Bei Interesse möge
man sich gerne bei ihm melden.
- 2.Sportnacht gegen Homophobie
Am 8. Juli findet im Gaypeoplezelt die 2. Sportnacht gegen Homophobie statt.
In diesem Zusammenhang berichtet Lutz Rädecker, dass er eine Internetseite
(www.queerinhannover.de) erarbeitet, in der kommerzielle und nichtkommerzielle
Aktivitäten in Hannover dargestellt werden.
- Rollstuhlsportgemeinschaft (RSG)
Es wird vorgeschlagen, den nächsten Runden Tisch bei der
Rollstuhlsportgemeinschaft am Maschsee durchzuführen. Dem wird zugestimmt.
- Tabea Freitag und die Förderung ihrer der Fachstelle Return durch die LHH
Tabea Freitag, eine Dipl. Psychologin mit Praxis in Haste, betreibt die Fachstelle
Return, welche sich mit der Spielsucht von Jugendlichen im Internet aber auch mit
den Auswirkungen von Pornographie beschäftigt.
Dieses Projekt wird von der Region Hannover und auch von der Stadt Hannover
gefördert.
Frau Freitag hält ebenso Vorträge zur Sexualpädagogik der Vielfalt im Rahmen des
Projektes „Eltern 21“. Hinter diesem Projekt steht die „Demo für alle“ und die „Petition
gegen die Vielfalt in Schulaufklärung“. Sie arbeiten eng mit AGENS, einer
Antifeministischen Organisation zusammen.
18.LS erklärt, dass dem Antrag auf Zuwendung nichts entgegensprach.
Nach Aktenlage wurde erstmals zum Haushalt 2013 auf einstimmige Empfehlung des
Sozialausschusses durch Ratsbeschluss eine Zuwendung für „Return“ in das
Zuwendungsverzeichnis eingestellt. Die Zuwendung wurde in voller Höhe bewilligt
und ausgezahlt. Der Nachweis wurde in Abstimmung mit dem städtischen
Drogenbeauftragten geprüft. Für 2014 wurde die vorgesehene Zuwendung ebenso
gewährt, nach aktuellem Sachstand spricht auch 2015 nichts gegen eine Bewilligung.
Man werde sich in der Verwaltung zusammensetzen und die Sachlage noch einmal
genauestens erörtern.
- Anträge in Kindergärten von gleichgeschlechtlichen Paaren
Nachdem beim vergangenen Runden Tisch von Magrit Schulz angesprochen wurde,
dass es in den KiTa´s der LHH noch keine (Anmelde-, etc.) Formulare für
gleichgeschlechtliche Paare gibt, hat Holger Schönnagel dieses Problem in seinem
Fachbereich besprochen. Ergebnis ist, dass gemeinsam mit dem KiTa Bereich noch
in diesem Frühjahr alle Formulare aufgearbeitet und entsprechend geändert werden.
- Mein Hannover 2030
Wie beim 29. Runden Tisch besprochen, werden Informationsmaterialien und
Anmeldeformulare für Veranstaltungen und Projekte an die Teilnehmenden verteilt.
Es wird seitens der Stadt dazu aufgerufen, sich am Stadtentwicklungsprozess „Mein
Hannover 2030“ zu beteiligen.
Nico Kerski bedankt sich bei der Stadtverwaltung für das Aufziehen der Flaggen am
22.11.14 zur Demo „Vielfalt statt Einfalt“. Ganz besonders dankt er Herrn Härke für
sein persönliches Engagement in diesem Zusammenhang.
Für das Protokoll
Juliane Steeger