Fotos: Dietmar Hollenstein Die biber in vorarlberg Agnes Steininger Biber galten in Vorarlberg lange als ausgestorben. Im Jahr 2006 konnten am Alten Rhein die ersten Biberspuren nachgewiesen werden und seither erobern die Nager langsam unsere heimischen Gewässer zurück. Vermutlich sind die ersten Tiere aus der Schweiz eingewandert, wo der Biber schon seit Längerem wieder heimisch ist und sich sein Bestand sehr gut entwickelt hat. auch Hindernisse an Land überwinden. Die Jungtiere legen bei ihren Wanderungen zum Teil große Strecken zurück – daher können neue Bientfernten Plätzen entstehen. Die Wanderung in ein eigenes gegen andere Tiere. Dadurch wird auch die Biberpopulation reguliert, denn Was nicht passt wird passend gemacht Da Biber – im Gegensatz zu können, gibt es kaum ein Gewässer, in dem sie sich nicht ansiedeln können. Genutzt desto schwieriger wird es für die Jungtiere ein geeignetes - Jungtiere die geboren werden, d.h. die Biberpopulation wächst nicht unendlich. Da Vorarlberg sehr reich an Gewässern ist, gibt es derzeit für die rund 50 Vorarlberger Biber noch genügend Platz um sich auszubreiten. Dadurch Jungtieren aus der Schweiz und Liechtenstein wird die Anzahl der Tiere in Vorarlberg in den nächsten Jahren sicher noch weiter ansteigen. Landschaftsarchitekt ohne Auftrag Da sich der Gewässerraum in den 350 Jahren ohne Biber wässer wurden reguliert und und Feldern zum Gewässer sind sehr gering – können die Umgestaltungen im Gewässer durch den Biber auch ProBiber sehr nahe am Gewässer bleiben und Studien zeigen, rund 10-20 Meter die Probleme mit Bibern sehr stark minimieren, kann es zu Konbleiben die dämmerungsakdenn nun stehen bei den Vegetariern Kräuter und WasRinde auf dem Speiseplan. Auch die Biberburg ist meist möglich, ist der Eingang unter det sich in der Uferböschung. Erst wenn die „Decke“ zu dünn wird, häufen die Tiere Astmaterial an. Lehmteich, Alter Rhein oder Bodensee. Wichtig ist für den Biber nur eine ausreichende Die Anwesenheit der Tiere fällt jedoch in den Wintermonaten durch die Fällung wässer auf. Die Bäume bzw. Rinde und Knospen dienen als Winternahrung, da Biber danach richtet sich auch die Pro Jahr können Biber 1-4 Jungtiere bekommen, die mit Der Eingang zum Biberbau liegt üblicherweise unter Wasser – nur bei geringen Wasserständen sind die Zugänge gelegentlich zu sehen. 16 Vorarlberger Jagd WILDbIoLoGIe und Futter benötigen. Die Anzahl der gefällten Bäume lässt anderer Helfer sehr ruhig. Unsere Hauptarbeit besteht Rückschlüsse auf die Anzahl ein genauer Blick auf die Nagespuren rentiert sich – denn daran kann man Jungtiere gut erkennen. Einzelbäumen, welche mit Gittern oder Bissschutzpaste Biber geschützt werden. Durch das Fällen der Bäume deren Bundesländern kennt, gen, sind in Vorarlberg bisher noch nicht aufgetreten. das Bild des Gewässers. Allerme wie die Weide im Frühjahr wieder austreiben und Zudem nutzen Biber die Genachhaltig – denn solche Fällplätze bekommen auch Regenerationszeit und werden im Folgejahr nicht genutzt. Und - Biber fällen ihre Bäume meist Richtung Wasser. Hier können die Tiere gut geschützt in Ruhe fressen. Mithilfe gefragt Wir sind aber auch auf die und anderen interessierten Personen angewiesen, denn durch das sehr große Gewässernetz in Vorarlberg ist das ren nicht immer einfach. Für Hinweise – ob Spuren oder auch Totfunde – sind wir sehr dankbar. anderem Fische eine gute Versteckmöglichkeit. Bibermanagement Vorarlberg Falls Sie mehr Informationen zum Thema Biber wollen, Da man aus anderen Ländern dass durch die Bautätigkeit hören. An Land sind Biber eher tollpatschig – daher entfernen sie sich nicht sehr gerne vom Wasser. das Vorarlberger Bibermanagement eingeführt. Ziel des Bibermanagements möglichst früh zu erkennen - maßnahmen zu ergreifen, so dass das Zusammenleben gut funktioniert. Zum anderen soll über die Lebensweise dieser geschützten Tiere infor- miert werden. Derzeit ist die Situation Dank der Mithilfe der Bauhöfe, Gemeinden, des Flussbauhofs, der Abteilung Kontakt Naturschutzverein Rheindelta Mag. Agnes Steininger Im Böschen 25, 6971 Hard Mobil: 0664 877 1842 [email protected] www.rheindelta.org WILDbIoLoGIe 17
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