Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Vortrag im Rahmen des Kolloquiums „Regenerative Energien“ Lehrstuhl für Reaktorsicherheit und –technik am 29.10.2013 in Aachen Dipl.-Ing. Cordt Rohde EES Enerko Energy Solutions GmbH Oktober 2013 Folie 1 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Gegründet: 1980 Ca. 80 Mitarbeiter EEB EEB ENERKO ENERKO Energiewirtschaftliche Energiewirtschaftliche Beratung Beratung GmbH GmbH EES EES ENERKO ENERKO Energy Energy Solutions Solutions GmbH GmbH ENERKO ENERKO INFORMATIK INFORMATIK GmbH GmbH ESW ESW ENERKO ENERKO Wirtschaftsberatung Wirtschaftsberatung GmbH GmbH Aldenhoven Aldenhoven und und Berlin Berlin Aachen Aachen Aachen Aachen Düsseldorf Düsseldorf Strategische Strategische Planung Planung EnergieEnergie- und und Umweltkonzepte Umweltkonzepte Energiebeschaffung Energiebeschaffung NetznutzungsNetznutzungsmanagement management IT-Beratung IT-Beratung Softwareentwicklung Softwareentwicklung Wirtschaftsprüfung Wirtschaftsprüfung Rechtsberatung Rechtsberatung Austauschvon vonWissen, Wissen,Kundenkontakten, Kundenkontakten,Projektpersonal Projektpersonal Austausch Ingenieure, Betriebs- und Volkswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer Ingenieure, Betriebs- und Volkswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer Oktober 2013 Folie 2 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Aktuelle Meldungen zu Energiethemen: Ist die Wortwahl symptomatisch – und wer blickt da noch durch?? Quelle: Spiegel Online Quelle: Dow Jones Newsletter Oktober 2013 Folie 3 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Energiebedarf, Energieverwendung und KWK Planungsgrundlagen KWK Typische KWK-Anlagen Anwendungsbeispiele Wirtschaftlichkeit KWK KWK und die Energiewende Oktober 2013 Folie 4 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Rot: fossil (80 %) Grün: regenerativ (12 %) Fossile Primärenergie: - wird weitestgehend importiert (außer Braunkohle) - entspricht Würfel von 650 m Kantenlänge Heizöl. Im Jahr! - >oder Würfel 1,5 m Kantenlänge je Einwohner Oktober 2013 Folie 5 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Importabhängigkeit Deutschlands nach Energieträgern Quelle: BGR 2009 Oktober 2013 Folie 6 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Endenergiebedarf ca. 63 % vom Primärenergieinput Rest: Umwandlungsverluste! Bedarf mechanische Energie = „Kraft“ - Zwei Drittel (600 TWh/a) Stromerzeugung incl. Bahn - >das entspricht 25 % des Endenergiebedarfs - Ein Drittel (300 TWh/a) Verkehr (Straße, Wasser, Luft) Bedarf “Wärme“ - Verschiedene Sektoren - Verschiedene Temperaturniveaus - Ca. 50 % des Endenergiebedarfs Oktober 2013 Folie 7 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Grundsätzliches Einsparprinzip der KWK-Stromerzeugung Quelle: ASUE Oktober 2013 Folie 8 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Entwicklung der KWK-Stromerzeugung in D bis 2011 in TWh Oktober 2013 Folie 9 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Abschätzung des KWK-Potenzials in D, je nach Entwicklung des Heizwärmebedarfs Trend: „Wärmespeicher als Stromspeicher“ ist hier schon eingerechnet! Quelle: AGFW 2013 Oktober 2013 Folie 10 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung KWK-Stromerzeugung in Europa: Deutschland im Mittelfeld Quelle: eurostat (etwas älter) Oktober 2013 Folie 11 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Energiebedarf, Energieverwendung und KWK Planungsgrundlagen KWK Typische KWK-Anlagen Anwendungsbeispiele Wirtschaftlichkeit KWK KWK und die Energiewende Oktober 2013 Folie 12 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Technische Konzepte für KWK- Anlagen Die Bandbreite von KWK –Anlagen reicht von: 1 kW Mikroanlagen für Wohnhäuser über 2 MW BHKW für Krankenhäuser etc. bis zu 400 MW GuD- Anlagen für die Industrie Niemand kann alles planen, Spezialisierung ist sinnvoll ! Oktober 2013 Folie 13 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Planung von KWK-Anlagen: Der Teufel steckt im Detail! Wärme- und Strombedarf müssen weitgehend zeitgleich vorliegen Temperaturniveaus des Wärmebedarfs müssen zum Erzeugungskonzept passen KWK Anlagen für die Heizwärmeerzeugung tragen wenig zur Sommerlastabdeckung bei „KWK-Sommerloch“ + teurer Reststrombezug KWK deckt fast immer nur die Wärme-Grund- bis Mittellast, es ist praktisch immer ein Spitzen- und Reservekessel notwendig => Es bedarf einer genauen Auslegung, um die oft genannten Einspareffekte auch zu erzielen ! Oktober 2013 Folie 14 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Brennstoffe für KWK- Anlagen – kaum frei wählbar Brenngase: Erdgas – „Der Standardbrennstoff“, sauber unproblematisch – aber teuer! Bio/Klär/Grubengas – gefördert durch EEG – Technik mittlerweile erprobt Synthesegase (Hochofen/Kokerei/Raffineriegas) – Sonderfälle der Industrie Sonstige Gase: LPG (Flüssiggas) hat kaum Bedeutung, Klopfprobleme bei Motoren - Wasserstoff vor allem in Brennstoffzellen sinnvoll Flüssige Brennstoffe: Feste Brennstoffe: HEL – Gasturbinen, Dieselmotor Kohle - Dampfkraftprozess Pflanzenöle/ Methylester Holz – Dampfkraft, ORC, Vergasung Sonstige Öle (z.B. HES) Ersatzbrennstoffe (EBS) aus Abfällen, Müll - Dampfkraftprozess Oktober 2013 Folie 15 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Mögliche Fahrweisen einer KWK-Anlage: 1. Wärmegeführt – „Klassische KWK“, der Standard 2. Stromgeführt – Wirtschaftliche Optimierung/ Notstrom 3. Brennstoffgeführt – Biobrennstoffe, EEG-Anlagen Beispiel: 2 MW el – Gasmotor-BHKW Erdgas, Biogas 5 MW Hu 3. Eta el: 0,4 Eta th: 0,45 Strom brutto * 2 MW el 2. Wärme < 110 °C 2,2 MW th 1. * Bei ausreichender Wärmespeicherung ist eine Kombination aus 1. und 2 möglich ! Oktober 2013 Folie 16 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Wichtig: Wirkungs- und Nutzungsgrade der KWK-Anlage: „Verhältnis Output elektrisch bzw. thermisch zu Brennstoffeinsatz“ Wirkungsgrad =Prüfstandswert; Nutzungsgrad = Jahresmittelwert • Eta el* = Stromerzeugung/ Brennstoffeinsatz • Eta th = Nutzwärmerzeugung/ Brennstoffeinsatz • Eta gesamt = Eta el + Eta th * i.d.R. Netto-Wirkungsgrade, also nach Abzug Eigenbedarf. Ausnahmen: EEG, Primärenergieeinsparung Ziel: Brennstoffnutzung hoch Eta gesamt möglichst hoch ! Wenn nicht: Keine Wirtschaftlichkeit, geringere oder keine Erdgassteuerermäßigung bzw. KWK-Zuschläge, Nicht-Erfüllen des EEWärmeG usw. Oktober 2013 Folie 17 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Wichtig: Stromkennzahl (SKZ) der KWK-Anlage „Verhältnis Strom- zu Wärmeoutput“ SKZ = Nettostromerzeugung / Nutzwärmerzeugung Ziel: Stromkennzahl möglichst hoch – „je höher die SKZ, je eher ist es KWK“ Generell: Je größer die Erzeugungseinheiten, umso höher die SKZ, weil die elektrischen Wirkungsgrade besser werden. So z.B. beträgt die SKZ bei 1 kW-BHKW ca. 0,4; bei 2 MW-BHKW ca. 1, bei 400 MW-GuD SKZ 1,5! Je niedriger das Temperaturniveau, um so besser SKZ und Eta gesamt! Wichtig: Die SKZ kann nur zusammen mit dem Gesamtnutzungsgrad bewertet werden – im Idealfall ist beides hoch. Dann maximale Ausnutzung des KWK-Potenzials bei maximaler Primärenergieeinsparung. Oktober 2013 Folie 18 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Beispiele für Stromkennzahl und Gesamtnutzungsgrad Wärmebedarf 3 2 1 A B C D E Nur Kessel 1 kWBHKW 2 MWBHKW 2 MW-BHKW 400 MWGuD (keine KWK) stromgeführt mit gezielter Wärmeabfuhr Gleiche Anlage, verschiedener Betrieb Oktober 2013 Folie 19 SKZ Eta gesamt A 0 0,9 B 0,4 0,9 C 1,0 0,85 D* „1,5“ 0,7 E 1,5 0,8 * Das BHKW erzeugt mehr Wärme als benötigt, der Überschuss wird mit Kühlern vernichtet Nutzwärme Nettostrom Brennstoff Verluste Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Auslegung von KWK- Anlagen: Grundsätzlich „vom Groben ins Feine“, Details später> Nicht mit vorgefasstem Konzept beginnen Zunächst möglichst genaue Datenerhebung „IST-Zustand“ Genaue Kenntnis der Energiepreise und aktueller Gesetze: KWK-Förderungsgesetz (KWKG) 2012 Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) 2012 Energiesteuergesetz/ Stromsteuergesetz 2012 TA-Luft, diverse BImSchVo, örtliche Umweltauflagen> Ist oft die Königsdisziplin! Sinnvolle Annahmen zur zukünftigen Entwicklung treffen Szenarien für Energiebedarf, Energiepreise usw. aufstellen! Oktober 2013 Folie 20 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung IST-Daten: Analyse des Wärmebedarfs zuerst (vorh. System)! Zunächst Jahressummen Brennstoffeinsatz vorhd. Erzeuger und verteilte Wärmemengen aus Abrechnungen und ggf. eigenen Messwerten bilden – Plausibilität über Nutzungsgrade prüfen – abgleichen Analyse der Temperaturniveaus – kann man das/ die Niveaus senken? Dann bessere Stromkennzahlen/ einfachere Technik möglich! Kann man Dampf durch Heißwasser ersetzen? Niedertemperaturwärme nutzen? Idealfall: Stundenwerte/ Lastgänge liegen vor, dann sind daraus folgende Darstellungen möglich und sinnvoll: Oktober 2013 Ganglinien Jahr/ Monat Tag (Kältester/ heißester Tag usw.) Lastgebirge als 3D-Darstellung (Excel) Gute Anschauung Auch Draufsicht Lastgebirge bietet gute Orientierung Daraus geordneten Jahresdauerlinien (JDL) Folie 21 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Beispielhaftes Lastgebirge Wärmebedarf Thermische Leistung in MW 18 16-18 14-16 12-14 10-12 8-10 6-8 4-6 2-4 0-2 16 14 12 10 8 6 4 2 18:00 0 2 00 002 2 . 02 .01 .02.2 3.20 2002 02 1 2 0 2 04 10.0 .04. .20 .200 5 2 00 3 0 . 6 2 1 2 . 00 7 2 17 20.0 . 2 00 0 . 8 2 . 2 4 00 .0 9 2 2 7 . 0 00 . 2 1 2 0 . .1 3 .12 03 07 Oktober 2013 Folie 22 12:00 6:00 0:00 rz Uh t ei Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Beispielhafte geordnete Jahresdauerlinie Wärmebedarf thermische Leistung (MW) 18 16 max. 16,3 MWth Stundenmittelwert Wärme 14 Wichtiger Kennwert: Benutzungsstunden als Quotient Wärme/ Leistung, Hier: Ca. 2.500 Bh/a 12 10 8 Wenn verschiedene Temp.Niveaus: Einzelauswertung! 6 4 jährlich 42.100 MWhth 2 0 0 Oktober 2013 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500 5.000 5.500 6.000 6.500 7.000 7.500 8.000 8.500 Folie 23 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Analyse des Strombedarfs analog zur Wärme: Wichtig bei Verwendung von KWK zur Eigenstromversorgung, um den eingesparten Strombezug und den Reststrombezug zu bewerten. Ferner wichtig für Verhandlungen mit Netzbetreiber über Größenordnung der vermiedenen Netznutzung. Weniger wichtig bei EEG-Anlagen, da konstante Vergütung. Analyse: 1/4h- Werte verwenden Daraus gleiche Ansichten wie bei Wärme generieren: Benutzungsdauern Strom meist höher (5.000>6.000 Bh/a), als bei Wärme. Stromspitzen durch Klimakälteanlagen mittlerweile auch im Sommer möglich Anmerkung: Begriff „Kraft“ aus KWK ist nicht automatisch gleich Strom – auch Antriebsenergie für Pumpen, Verdichter gehört dazu. Im Folgenden aber nicht behandelt, da Sonderfall Oktober 2013 Folie 24 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung elektrische Leistung (MW) 14 Beispielhafter Lastgang Strombedarf max. 12,7 MWel 12 10 8 6 4 2 jährlich 66.900 MWhel 01 .0 1. 20 21 02 .0 1. 11 200 2 .0 2. 20 04 02 .0 3. 20 25 02 .0 3. 20 15 02 .0 4. 20 06 02 .0 5. 26 200 2 .0 5. 20 16 02 .0 6. 20 07 02 .0 7. 20 28 02 .0 7. 20 18 02 .0 8. 20 08 02 .0 9. 20 28 .0 02 9. 20 19 02 .1 0. 20 09 02 .1 1. 30 200 2 .1 1. 20 21 02 .1 2. 20 02 0 Oktober 2013 Folie 25 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Beispielhafte geordnete Jahresdauerlinie Strombedarf elektrische Leistung (MW) 14 max. 12,7 MW el 12 Kennwert: Benutzungsstunden hier: Ca. 5.300 Bh/a 10 8 6 jährlich 66.900 MWh el 4 2 0 0h Oktober 2013 500h 1000h 1500h 2000h 2500h 3000h 3500h 4000h 4500h 5000h 5500h 6000h 6500h 7000h 7500h 8000h 8500h Folie 26 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Autowerk/ Analyse Energiebedarf Beispiel: Großes Fahrzeugwerk in Süddeutschland/ Energiebedarf Synthetisches Jahr/ Basis 2010 100 Bedarf Wärme und Strom (MW th, MW el) 90 Gleichzeitigkeit Strom/Wärme: Bedarfe divergieren Zusatzstrombezug nötig Rücklieferung nötig 80 70 Wärmebedarf gesamt geordnet Strombedarf zeitgleich zu Wärme gesamt Kapazität BHKW (MW th) 60 50 40 Strombedarf Werk über Angebot BHKW 30 Strombedarf Werk über Angebot BHKW 20 Strombedarf Werk unter Angebot BHKW 10 0 1 1001 2001 3001 4001 5001 Stunden/ Jahr (nicht chronologisch) Oktober 2013 Folie 27 6001 7001 8001 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Klimakälte aus Wärme - Mögliche Senke für „Sommerwärme“: KWK-Anlagen für Heizungswärme leiden unter dem „Sommerloch“: Kaum Abnahme von Nutzwärme, prozentual sehr hohe Netzverluste Der Bedarf für Klimakälte steigt stark an – Komfortgründe, glaslastige Architektur… Mit Absorptionskältemaschinen (AKM) wird aus Wärme Klimakälte (Niveau z.B. 6°/ 12 °C) erzeugt. Wärmeverhältnis (Nutzkälte/ Wärmeeinsatz) für einstufige Absorptionskältemaschinen ca. 0,6…0,7, je nach Temperaturniveau. Ab 100 °C sinnvoller Betrieb möglich. Ab 150 °C (meist Dampfeinsatz) auch zweistufige AKM, Wärmeverhältnis bis 1,2 möglich. Baugrößen bis einige MW Kälte sind bewährt Adsorptionskältemaschinen nutzen Feststoffe (Zeolithe) als Bindemittel für Wasserdampf. Baugrößen kleiner als AKM. Leistungszahl ca. 0,6, Antriebstemperaturen bereits ab 50 °C möglich Gute Basisinformationen bei der ASUE verfügbar! Oktober 2013 Folie 28 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Vergleich Absorptions- und Kompressionskälte Klimakälte aus Absorptionskälteanlage. Blockschaltung mit BHKW. Konzept ist sehr sorgfältig zu prüfen. Unter bestimmten Bedingungen wirtschaftlich! KWK-Strom 2,0 MW el Erdgas 5,0 MW Hu BHKW 2 MW el Wärme 2,3 MW th Abwärme Nasskühlturm 3,8 MW th AKM 1,5 MW k Kälte 1,5 MW k COP ca. 0,65 Wasser, Strom, Instandhaltung Abwärme Trockenkühler 1,9 MW th Strom 0,4 MW th KKM 1,5 MW k Kälte 1,5 MW k COP ca. 4 Klimakälte aus Kompressionskälteanlage. Elektrisch betrieben. Das Standardkonzept Instandhaltung Oktober 2013 Folie 29 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung thermische Leistung (MW) 18 16 Beispielhafte geordnete Jahresdauerlinie Wärmebedarf und Wärmebedarf für Absorptionskälte Beispiel: Kälte aus Wärme erhöht Sommerabsatz 14 Stundenmittelwert Wärme für Kälte Stundenmittelwert Wärme JDL nur Wärme Stundenmittelwert Wärme gesamt 12 10 8 6 4 2 Oktober 2013 Folie 30 0 50 8. 8. 00 0 0 50 7. 7. 00 0 0 6. 50 0 6. 00 0 50 0 5. 00 5. 4. 50 0 0 4. 00 0 3. 50 0 3. 00 0 50 2. 2. 00 0 0 50 1. 00 0 0 1. 50 0 0 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Projektorganisation: Wer macht was? Mögliche Lösungen für den Ingenieurpart (Projektleitung/ Planung/ Bauleitung): Kunde plant selbst, und leitet den Bau. Diese Konzept ist für Folgeanlagen sinnvoll. Genügend Arbeitszeit für Projektabwicklung „frei schalten“! Eigenes know-how in Technik und Projektorganisation muss vorliegen! Ein Generalplaner oder mehrere Fachplaner unterstützen Kunden Analog zu „Architektenauftrag“ Sinnvolle Aufteilung für Planung z.B.: Maschinentechnik/ Bautechnik Planer schreiben aus, vergeben, leiten den Bau und IBN Planung wird direkt an GU vergeben (in D eher selten) Kontrollmechanismen etablieren! Interessenkollision bei GU: Qualität vs. Kosten GU mit Gesamtkompetenz sorgfältig aussuchen Oktober 2013 Folie 31 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Energiebedarf, Energieverwendung und KWK Planungsgrundlagen KWK Typische KWK-Anlagen Anwendungsbeispiele Wirtschaftlichkeit KWK KWK und die Energiewende Oktober 2013 Folie 32 Mögliche Anlagentypen Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung DampfturbinenHKW GasturbinenHKW Gas- und DampfturbinenHKW (GuD) G MotorBHKW G GT G GT G M G Leistungsbereich: 0,5...300 MWel 5...300 MWth 1 MWel...100 MWel 2MWth...50 MWth 50...500 MWel 50...250 MWth 1kWel...50 MWel 3kWth...75 MWth El. Wirkungsgrad: 10...30% 20…40% 35...50% 25...45% Abwärmenutzung: Dampf, Heißwasser Dampf, Heißwasser Dampf, Heißwasser Warmwasser Brennstoffe: Gas, Öl, Kohle, Biomasse (EEG) Gas, Öl Gas, Öl Gas, Öl, Bio-Brennst. (z.B. Rapsöl =>EEG) * Investition: 3.000...1.200 €/kWel 4.000...700 €/kWel 2.500...800 €/kWel 4.000...700 €/kWel * Investzahlen nur sehr überschlägig, hängt stark von Baugröße und Projektspezifika ab, aber auch von Konjunkturlage Oktober 2013 Folie 33 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Stromerzeugung mit Erdgasmotoren/ BHKW In der Größenklasse bis ca. 10 MW eignen sich Erdgasmotoren besonders gut Erprobte Produkte von vielen renommierten Herstellern Wettbewerb am Markt! Motoren liefern Nutzwärme bis 110 °C ausreichend für Absorptionskälteerzeugung und Wintereinspeisung von Fernwärmesystemen, auch Niederdruckdampf möglich Der Motor/ die Motoren arbeiten automatisch und haben bei hohem Wirkungsgrad einen nutzbaren Regelbereich zwischen 35>100 % Die Wartung erfolgt durch die Hersteller geringer Eigenaufwand Es werden fertige BHKW-Module mit Wärmeauskopplung, Abgasanlage, Regelung usw. geliefert Module lassen sich gut zu einer Gesamtanlage zusammenfügen Spezifische Gesamtinvestition 1000>3000 €/kW (2000>20 kW el) Oktober 2013 Folie 34 Gasmotor 2000 kW/ Quelle: MWM Folie 34 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung BHKW-Daten Typ BHKW geht auch in kleinS Soder in ganz klein Erdgasmotor Elektrische Leistung Thermische Leistung Gaseinsatz >bzw. Gesamtnutzungsgrad Elektrischer Wirkungsgrad Thermischer Wirkungsgrad 20,0 32,0 57,2 62,9 91,0 35,0 56,0 (kW el) (kW th) ( kW Hu) ( kW Ho) (%) (%) (%) Quelle: Honda/ Vaillant – 1 MW el für zuhause Quelle: Lichtblick/ VW Oktober 2013 Folie 35 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung BHKW für hohe Temperaturen: Industrie-Gasturbinen - Industriegasturbinen 1,5>10 MW, Wirkungsgrad elektrisch 25>35 % bei Abgastemperaturen bis 500 °C ideal zur Dampferzeugung - Gasturbinen aus Flugtriebwerken bis 50 MW el, Wirkungsgrad elektrisch über 40 % Gasturbine 45000 kW/ Quelle: GE Gasturbine 6000 kW/ Quelle: Kawasaki Oktober 2013 Folie 36 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Neuentwicklung: Mikrogasturbine liefert direkt Heißluft 300 °C Sgut für Trockenprozesse, aber auch Schwimmbäder Technik Mikrogasturbine (MGT) - Entwicklung aus Aero-Hilfsturbinen - Sehr kompakte und leichte Bauweise durch Integration des Generators - Größte Einheit z. Zt. 200 kW el - Je Ofen 2 Einheiten parallel - El. Wirkungsgrad ca. 33 % brutto durch internen Rekuperator - Abgas ca. 275 °C heiß - Für Dauerbetrieb konstruiert - Wartung alle 8000 h 1 x im Jahr - Hersteller z.B. Capstone (USA) Oktober 2013 Folie 37 Seite 37 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung KWK in ganz groß Wärmeauskopplung aus Kohlekraftwerken. Z.B. 100 MW th für Aachen aus Weisweiler (auch die RWTH wird versorgt). Vermeidung lokaler Emissionen. Oder Stadt Mannheim: Quasi zu 100 % aus Kohle wärmeversorgt! Quelle: Eon Oktober 2013 Folie 38 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Energiebedarf, Energieverwendung und KWK Planungsgrundlagen KWK Typische KWK-Anlagen Anwendungsbeispiele Wirtschaftlichkeit KWK KWK und die Energiewende Oktober 2013 Folie 39 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Beispiel 1 Auslegung eines 4 MW-BHKW Fernwärmenetz Stadtwerke xy • Grundlage: Bereits dargestellte Auswertung Wärmebedarf • Anlagentyp: 2 Module Gasmotor-BHKW mit ca. 2 MW el/ 2,3 MWth • Stromkennzahl nahe „Eins“ sehr gute Ausnutzung KWK-Potenzial! • Modulauswahl: Eher große statt viele Module Invest, Nutzungsgrade besser • …grundsätzlich wäre auch ein 4 MW-Modul denkbar! • Ziel i.d.R. zumindest 5.000, besser aber über 6.000 Volllaststunden • Anteil KWK – Wärme steigt mit der Speichergröße, auch Möglichkeiten bei der Stromvermarktung • Wärmespeicher zur Minimierung Startzahl/ Abdeckung kurzzeitiger Spitzenlast • Restwärme aus vorhandenen Kesseln für Spitzenlast und Reserve • Das BHKW ist nicht zu groß ausgelegt, denn Wärmebedarf nimmt i.d.R. über die Jahre ab (z.B. Wärmedämmung) – Prinzip der Vorsicht angewendet Oktober 2013 Folie 40 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Stundenmittelwert thermische Leistung (MW) Lastgang mit KWK-Anteil der Wärmeerzeugung 18 16 14 Kessel-Wärme 13.000 MWh/a BHKW-Wärme 29.000 MWh/a 12 10 8 Hier Wärmespeichereinsatz dargestellt. Ohne Speicher würde das BHKW bei Teillast unter ca. 1 MW th abschalten 6 4 2 01 .0 16 1.0 .0 2 31 1.02 .0 15 1.0 .0 2 02 2.0 .0 2 17 3.0 .0 2 01 3.0 .0 2 16 4.0 .0 2 01 4.0 .0 2 16 5.0 .0 2 31 5.0 .0 2 15 5.0 .0 2 30 6.0 .0 2 15 6.0 .0 2 30 7.0 .0 2 14 7.02 .0 29 8.0 .0 2 13 8.0 .0 2 28 9.02 .0 13 9.0 .1 2 28 0.0 .1 2 12 0.02 .1 27 1.0 .1 2 12 1.0 .1 2 27 2.0 .1 2 2. 02 0 Oktober 2013 Folie 41 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Stundenmittelwert thermische Leistung (MW) Jahresdauerlinie mit KWK-Anteil der Wärmeerzeugung 18 16 Es werden durch 2 BHKW-Module erreicht: - Deckung von 70 % des Wärmebedarfs - Deckung von 30 % des Leistungsbedarfs - Ausnutzung ca. 6.000 Volllaststunden 14 12 10 8 Kurzzeit spitzen 6 4 Kessel-Wärme 13.000 MWh/a BHKW-Wärme 29.000 MWh/a Hier Wärmespeichereinsatz dargestellt. Für zwei Module je 2 MW el/ 2,4 MW th ca. 100 m³ Netto- bzw. 120 m³ Bruttovolumen gewählt (delta T BHKW = 40 °C ca. 4 GWh) Faustregel Speicher: Zumindest 1 Stunde Volllastbetrieb für ein Modul ohne Wärmeabsatz ermöglichen, besser mehr! Schwachlast 2 0 0 Oktober 2013 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 5500 6000 6500 7000 7500 8000 8500 Folie 42 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Wärmeleistung (MW) Beispiel für BHKW-Betrieb mit Speicher Speicherinhalt (MWh) 6,0 4,0 5,0 2,0 4,0 0,0 3,0 -2,0 2,0 -4,0 1,0 -6,0 0,0 24.7 Oktober 2013 25.7 26.7 Wärmeeinspeisung BHKW direkt BHKW-Wärme in Speicher Wärmebedarf Speicherfüllstand 27.7 Folie 43 28.7 29.7 30.7 Erzeugung Kessel Wärmeeinspeisung aus dem Speicher BHKW-Erzeugung -8,0 31.7 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Technische Randbedingungen Berücksichtigung begrenzender technischer Faktoren auf KWK-Anlagen, z.B. • Auslegung Wärmenetze: Druck, Menge, Rücklauf-, Vorlauftemperatur, Wasserqualität…. • Vorsicht 1: Bei RLT > ca. 75 °C BHKW-Einsatz schwierig bzw. Notkühler nötig! • Vorsicht 2: Bei Absorptionskältemaschinen hat RLT i.d.R. über 75 °C! • Verfügbarer Gasdruck (speziell bei Gasturbinen), Gasmenge • Brennstoffanalyse: Qualitätsschwankungen (z.B. Propanzumischung im Winter, Biogasqualitäten usw.) • Werkstoffanforderungen, z.B. für Abgasanlage prüfen • Schallanforderungen – haben großen Einfluss auf Aufstellung, Kosten und Art vieler Einzelkomponenten. Im Zweifel Gutachter einschalten! Oktober 2013 Folie 44 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung BLOCKTRAFO 0,4 KV (6 KV) Abgas ~ 120°C 2MWel Strom 20 KV Synchronisation Tischkühler ~ 40°C ~ 200 KW „Standardanlage“ Gasmotor-BHKW AG-WT < 110°C GMK1 GMK2 Gas Mischer Luft Turbolader Kühlwasser 94°C BHKW-P WärmeSpeicher ~2h Volllast ~ 85 m³ Netto ~ 100 m³ Brutto Generator Ladezustand Steuerung BHKW An/Aus Nutzwärme 2 MW th Entladen Spitzenkessel Sinnvolle Schnittstelle Modul/ Gesamtanlage Oktober 2013 Laden Motor Ölkühlung 74°C Folie 45 NW-P < 70°C Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Technische Randbedingungen Stromnetz/ Steuerung • • • • • • • • Spannungsniveau Generator NS oder MS 6…20 kV Blocktrafo? Räumliche Lage von vorhandenen Schaltanlagen und Netzen Erhöhung der Kurzschlussstromes! KS-Berechnung meist nötig bei Überschreitung ggf. Is-Begrenzer sinnvoll Schaltbedingte Spannungsänderungen prüfen! Ggf. Inselbetrieb/ Ersatzstromversorgung sinnvoll/ nötig? Anschluss Stromnetz mit Vorversorger prüfen. Ab 2013 „Dynamische Netzunterstützung“ gefordert – ggf. größere Generatoren? Verwendung von (ggf. vorhandenen) USV-Anlagen für Steuerung Kommunikation BHKW mit vorhandenen Steuerungen/ Leitsystem Oktober 2013 Folie 46 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung BHKW-Anbindung an die bauseitige elektrotechnische Anlage 10 kV LTS LTS Beispiel 2 MW BHKW: LS UMZ Schutz 10 kV-Generator erspart Blocktrafo Zählung 1 Ringanbindung an das 10 kV MS-Netz 400 V BHKWModul USV NSHV 60 VDC G LTS = Lasttrennschalter LS = Leistungsschalter M bauseitige Anlagenbereiche BHKW-Steuerung zentrale Zählung 2 Leittechnik Heizwerk Auto- Mod. Syn. Steu. Eigenbedarf BHKW Anbindung an HW SPS und an die übergeordnete Leittechnik matisierung Oktober 2013 Schutz Hilfs- Folie 47 antr. LV-Umfang Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Bestehendes Heizwerk Abgaswärmetauscher Kamine Wärmespeicher 2 x 50m³ BHKW – Modul 2.000 kW 4,7 m Beispiel Anbau 2 MW BHKW: Grundriss 11 m Oktober 2013 Folie 48 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Beispiel Anbau 2 MW BHKW an vorh. Heizwerk Wärmespeicher 2 x 50 m³, Abgaszug an vorhd. Schornstein angebunden Oktober 2013 Folie 49 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Input Wirtschaftlichkeit: Investitionsbedarf für 2 MW BHKW, Beispiel Integration BHKW in vorhandenes Heizwerk • • • • • • • • BHKW incl. Wärmeauskopplung Bauleistungen Elektrotechnik, Mess- und Regeltechnik Gasanbindung, Wärmeseitige Anbindung Wärmespeicher Schornstein Stundenlohn Montage Sonstiges incl. Planung + Reserve Gesamt 900 T€ 250 T€ 150 T€ 150 T€ 100 T€ 50 T€ 50 T€ 150 T€ Σ 1.800 T€ (Stand 2008, in 2006 kam man noch mit ca. 1.400 T€ aus, es gab eine Preissteigerung von ca. 30 % im Anlagenbau. Niveau 2012 eher wie 2008. Oktober 2013 Folie 50 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Beispiel 2: Planung Mikrogasturbine 400 kW für eine Kartonagenfabrik Hier handelt es sich um eine Pilotanwendung. Mikrogasturbinen sind erst seit einigen Jahren serienreif, somit gibt es noch nicht viel Betriebserfahrungen. Die gezeigte Anlage wird zurzeit erprobt, um bei (wirtschaftlichem) Erfolg ähnliche Fabriken mit KWK-Anlagen auszurüsten. Vorteil der industriellen Anwendung sind die hohen Benutzungsdauern aufgrund durchgehender Fertigung. Oktober 2013 Folie 51 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Verfahrenstechnische Einbindung in Trockenprozess. Wichtig: Fertigung soll zur Risikominimierung auch ohne Turbine laufen können! Einbindung Mikrogasturbine (MGT) : Grob-Schema für 2 x 200 kW el je Ofen Grün: Neue Teilanlagen Zuluft 165 °C 52.000 kg/h Trockenofen Umluft 100 °C 41.000 kg/h für 450 kg/h Produkt MischKammer mit StandBy-Brenner Zusatzbrenner Abgas 1200 kW Zusatzluft auf Ofenein/ ausgang 11.000 kg/h 275 °C 400 kW WT Luft Ca. 150 kW th MikroGasturbine 2 Module 380 kW el Abluft 55 °C 19.000 kg/h WärmeRückgewinnung WT Wasser 300 kW th Oktober 2013 KWK-Strom Betriebswasser Ca. 60 °C, auch als Ersatz für HEL-Kessel Folie 52 Erdgas 1600 kW Hu Frischluft, kalt 10 °C 11.000 kg/h Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Konkrete Planung: Aufstellung, Einbindung, Bedienung, SchallschutzS Aufstellungskonzept: Außenaufstellung – geringe Baukosten Ofen V NSH ume nerrä n e r B Einbindepunkt Strom Erdgas Heißluft 1 Ofen 2 MGT Oktober 2013 Folie 53 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Energiebedarf, Energieverwendung und KWK Planungsgrundlagen KWK Typische KWK-Anlagen Anwendungsbeispiele Wirtschaftlichkeit KWK KWK und die Energiewende Oktober 2013 Folie 54 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Randbedingungen für Wirtschaftlichkeit KWK: Sehr, sehr viele! Stromeigennutzung oder Einspeisung oder Mischform? „Sprungfunktionen“ (z.B. Förderdauer bei 50 kWel oder Wegfall Stromsteuer bei 2000 kWel ) Wer investiert – Nutzer oder Contractor ? Relevante gesetzliche Randbedingungen EEG EEWärmeG KWKG EnEV StromStG Emissionshandel BImSchG usw., usw> Investitionshöhe Energiepreise: Differenz zwischen Strom- und Brennstoffpreis entscheidend! Oktober 2013 Folie 55 Seite 55 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Oktober 2013 Folie 56 Folie 56 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Investermittlung Immer vom Groben ins Feine – top down statt bottom up! Immer mehrere Quellen verwenden, Einzelergebnisse vergleichen und bewerten Genau den zu schätzenden Anlagenumfang festlegen, nicht Äpfel mit Birnen vergleichen („war der Bau eigentlich in den Kosten drin….?“) Gute Quellen: Anlagenbauunternehmen oder Planungsbüros mit Referenzen ähnlicher Anlagen (gleiches Konzept, ähnliche Größe) Sehr viel Vorsicht bei Internetangaben, höchstens zum Vergleich heranziehen. Grund: Zahlen oft bewusst verzerrt und ggf. unvollständig oder überfrachtet, je nach Intention des Autors. Im Zweifel nachtelefonieren! Preise von Teilanlagen kann man nach der Formel P = P ref * (Dim/ Dim ref)0,7 skalieren (P=Preis, Dim=Leistung, ref= Referenzobjekt). Wichtig: Gleiche Bauart, Leistungsverhältnis nicht höher als 3…5 (bzw. Kehrwerte) Oktober 2013 Folie 57 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Erfahrungswerte aus der Baupraxis. Eine „Sättigung“ Invest tritt bei ca. 750 €/kW ein Oktober 2013 Folie 58 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Schritte der Wirtschaftlichkeitsrechnung (WIR) WiR Statisch für ein Jahr Input Technische Anlage Output Kostenströme Erlöse Gewinn/Verluste Energien Mengenströme WiR Dynamisch Betriebsweise Finanzierung Betrieb Instandhaltung Bepreisung für z. B. Abschreibungszeit Lebensdauer Grenzkosten o. Vollkosten? Änderungen von Parametern Oktober 2013 Folie 59 Seite 59 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Unterscheidung Grenzkosten-, Vollkostenbetrachtung Grenzkosten/Erlöse: Nur variable Posten bewerten! für Optimierung bereits laufende Anlagen: Betreiben / Betrieb ändern /Stilllegen? Welches Produkt / Welche Mengen erzeugen? Welche Brennstoffe / Welche Mengen einsetzen? Energie zukaufen / selbst erzeugen? Vollkosten/Erlöse: Alle Posten (fix und variabel) bewerten! Für Neuplanung, Wertermittlung, Verkauf / Kauf Oktober 2013 Folie 60 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Beispiel Vollkostenbetrachtung Neuinvestition: Zubau 2 MW-BHKW an Heizwerk/ Stand 2008 (Ergebnisgrafik) Nur Kesselanlage Zubau 2 MW-BHKW zu Kesselanlage KWK-Zuschlag 3.500 Nur 6 Jahre! vermiedenene Netznutzung Jährliche Kosten/Erlöse (T€/a) 3.000 2.500 1.490 2.000 270 120 Stromerlös Arbeit 850 Gewinn durch KWK 470 360 Restkosten Wärmeerzeungung 1.500 290 180 1.000 1.800 1530 1640 900 500 0 200 200 g g K K K ugun ugun r KW h KW durch KW e e ü c f z z r r r u n e e d e e en inn ärme Kost Wärm Gew nahm er W nteil n n i i A reine e E r il il Ante Ante Oktober 2013 Folie 61 Gaseinsatz BHKW ohne EnSteuer Fixkosten BHKW incl.Zins/ Inst Gaseinsatz Kessel mit EnSteuer Fixkosten Kessel Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Dynamische Betrachtung – Beispiel 2 MW BHKW: Grafik Zeitreihen 1600 Jährliche Überschüsse/ Kumulierter Barwert (T€/a, T€) Erlöse ./. Kosten 1400 1200 Erlöse ./. Kosten, abgezinst Diagramm gilt für Daten aus Statischer WiR, als Finanzierung angenommen: 10 Jahre/ 6 % Zins bezogen auf 1.800 T€ Investition Kumulierter Barwert Projekt 1000 800 Betriebszeit BHKW 600 KWK-Zulage Finanzierung 400 200 0 2009 -200 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Generalüberholung -400 Oktober 2013 2017 Folie 62 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Energiebedarf, Energieverwendung und KWK Planungsgrundlagen KWK Typische KWK-Anlagen Anwendungsbeispiele Wirtschaftlichkeit KWK KWK und die Energiewende Oktober 2013 Folie 63 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Welche Rolle spielt KWK bei der Energiewende? Erneuerbare und KWK leisten das Gleiche: Einsparung von Primärenergie Gesetzlich sind daher beide Wege gleich privilegiert – das ist konsequent Mischformen auf der Brennstoffseite sind möglich, z.B. Biomethan-BHKW Im Sommer kann KWK + Wärmespeicher positive Regelenergie liefern Im Winter kann KWK negative Regelenergie liefern (einfache Abschaltung) Wärmespeicher mit E-Heizung nutzen EEG-Stromüberschuss verlustfrei Verdoppelung KWK-Strom in 10…20 Jahren möglich – das Potenzial ist da weitere 115 TWh el /a bzw. 150 TWh Primärenergieeinsparung durch KWK KWK bleibt in jedem Energieszenario ein wichtiger Baustein! Oktober 2013 Folie 64 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Was erfordert/ bietet/ leistet KWK noch? Ohne Förderung und gesetzliche Vergünstigungen wäre KWK nicht wirtschaftlich. Die Energiemärkte sind zu volatil, um langfristige Investitionen zu planen KWKFörderung eher stärken als abbauen! KWK ist eine komplexe Technologie, die stark von einheimischen Unternehmen getragen und weiterentwickelt wird know-how-Gewinn! Entwicklung und Planung von KWK-Anlagen erfordern ein breit angelegtes Ingenieurwissen, das durch betriebswirtschaftliche und juristische Kenntnisse gestützt flankiert werden muss Interessante und zukunftssichere Arbeit! Also: KWK braucht die Absolventen der RWTH!!! Oktober 2013 Folie 65 Kraft-Wärme-Kopplung: Einfaches Prinzip – Komplexe Umsetzung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Dipl.-Ing. Cordt Rohde [email protected] 0241 - 99001915 EES Enerko Energy Solutions Mostardstrasse 1 52062 Aachen Oktober 2013 Folie 66
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