Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe Dipl.-Ing. Annette Wilmes Gruppe 4.6 - Gefahrstoffmanagement Handlungskreislauf zur Gefährdungsbeurteilung Arbeitsbereich und Tätigkeiten festlegen Gefährdungsbeurteilung fortschreiben Informationsermittlung Vorhandenes Nutzen Gefährdungen ermitteln und beurteilen Dokumentation Wirkung prüfen Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Schutzmaßnahmen festlegen und umsetzen Wer darf eine Gefährdungsbeurteilung durchführen? Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Fachkunde Kenntnisse: Tätigkeiten Stoffeigenschaften Beurteilung der Gefährdungen Ableitung von Schutzmaßnahmen Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen Dokumentation Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Welche Informationen werden benötigt? Leicht zugängliche und wichtige Informationsquellen nutzen Sicherheitsdatenblatt Technische Regeln Gefahrstoffe Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Angaben auf Verpackungen, Gebrauchsanweisungen Standardisierte Arbeitsverfahren Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe (EMKG) Einstufungs- und Kennzeichnung GESTIS, GDL … Sicherheitsdatenblatt Handelsname, Indexnummer, EG-Nummer, CAS-Nummer Angaben zur Verwendung Einstufung und Kennzeichnung Arbeitsplatzgrenzwerte und Beurteilungsmaßstäbe Physikalische und chemische Eigenschaften Schutzmaßnahmen, Expositionsszenarien Rechtsvorschriften Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 AGW, BGW, DNEL, MAK-Werte… Freisetzungsverhalten Kenngrößen zu berücksichtigen aber nicht auf den Betrieb abgestimmt. Zulassung, Beschränkung, nationale Vorschriften Sicherheitsdatenblatt REACH minimiert Datenlücken, Problem nur noch bei kleinen Tonnagen REACH-Registrierungsnummer Einstufung und Kennzeichnung Toxikologische Angaben Expositionsszenarien Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Stoff > 1t produziert, es liegt mindesten das Prüfprogramm oberhalb 1 t vor Stoff > 10t produziert, es liegt mindesten das Prüfprogramm oberhalb 10 t vor Plausibilitätscheck Sicherheitsdatenblatt Angaben zur Kennzeichnung und Etikett Einstufung der Stoffe und Komponenten SDB Abschnitt 11: Datenfelder ausgefüllt TRGS 907: sensibilisierend TRGS 905: kanzerogen, erbgutverändernd, fortpflanzungsgefährdend TRGS 906: Verfahren krebserzeugend TRGS 900: Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) TRGS 910: Exposition-Risiko-Beziehung (ERB) Sicherheitsdatenblatt plausibel Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Plausibilitätscheck Sicherheitsdatenblatt Anfrage beim Ersteller des Sicherheitsdatenblattes Einstufung und Kennzeichnung korrigieren, AGW ergänzen. Abschnitt 11 auf Datenlücken prüfen! Das Produkt ist nicht kennzeichnungspflichtig aufgrund des Berechnungsverfahrens der „Allgemeinen Einstufungsrichtlinie für Zubereitungen der EG“ in der letztgültigen Fassung. Bei sachgemäßem Umgang und bestimmungsgemäßer Verwendung verursacht das Produkt nach unseren Erfahrungen und uns vorliegenden Informationen keine gesundheitsschädlichen Wirkungen. Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Zweifel … ERSATZSTOFF Prüfung auf akute Toxizität Prüfung auf Reizung TRGS 400 Prüfung auf erbgutveränderndes Potential giftig Prüfung auf Hautsensibilisierung Erbgutverändernd Kat. 2 Bewertung der Toxizität bei wiederholter Applikation Hautsensibilisierend Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 reizend Dokumentation Wer hat die Gefährdungsbeurteilung durchgeführt? Welche Tätigkeiten werden in welchem Arbeitsbereich durchgeführt? Welche Gefährdungen durch Einatmen, Hautkontakt und Brand und Explosion liegen vor? Wie häufig und wie lange wird die Tätigkeit durchgeführt? Gibt es Einflussfaktoren, die die Aufnahme des Gefahrstoffes in den Körper erhöhen? Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Dokumentation Welche technischen, organisatorischen und persönliche Schutzmaßnahmen sind umgesetzt und welche Maßnahmen sind geplant? Welche Maßnahmen werden zur Einhaltung eines AGW ergriffen? Ermittlungsergebnisse die belegen, dass der AGW eingehalten und die Schutzmaßnahmen wirksam sind. Ergebnis der Substitutionsprüfung? Nur was dokumentiert wurde gemacht! Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Grundsatz der Informationsermittlung und Dokumentation Vorhandenes nutzen z. B. zu umgesetzten Schutzmaßnahmen Gefahrstoffverzeichnis Protokolle von Betriebsbegehungen Messprotokolle Betriebsstörungen und Unfällen Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Betriebsanweisung … als Dokumentationshilfe Arbeitsbereiche, Tätigkeiten Gefahrstoffe Gefahren für Mensch und Umwelt Schutzmaßnahmen, Verhaltensregeln Verhalten im Gefahrenfall Erste Hilfe und sachgerechte Entsorgung Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Wirksamkeitsüberprüfung Mindeststandards zur guten Arbeitspraxis werden eingehalten Befund nach TRGS 402 lautet: Schutzmaßnahmen reichen aus Messtechnische Überprüfung lüftungstechnischer oder technologischer Parameter (mind. alle 3 Jahre, Stäube jährlich) Sicht und Funktionskontrolle Es ist ausreichend Zeit für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vorhanden PSA und Hautmittel werden entsprechend Unterweisung eingesetzt Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 EMKG für Gesundheitsgefährdungen GefährdungsGefährdungspotential potential Belastungshöhe Gefährdung Risiko Arbeitsplatzgrenzwert (AGW), R-Satz, H-Satz MAK-Werte, DNEL Mengengruppe Freisetzungsgruppe Wirkfläche Wirkdauer Maßnahmenstufe Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Viele kleine Puzzleteile Schutzleitfäden EMKG kompakt Taschenscheibe EMKG desk based Software Handlungsanleitung Version 2.2 (Inhalative und dermative Gefährdungen) Modul Brand- und Explosionsschutz (Erprobung) Praxisbeispiele EMKG kompakt Taschenkarte Modul Lagerung (geplant) Informationsmaterial und Hilfen Abb.: systemkonzept, Didaktikkonzept 2012 Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 EMKG2.2 kompakt App (Android + iOS) EMKG -Poster Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 EMKG Kompakt Eine schnelle Hilfe zur Einschätzung der Gefährdung vor Ort. Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 EMKG – kompakt, als App Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Ableitung der Gefährlichkeitsgruppe STOFFE MIT AGW ja ARBEITSPLATZGRENZWERT (AGW) nein STOFFE OHNE AGW GEMISCHE EINSTUFUNG/ KENNZEICHNUNG AGW = Arbeitsplatzgrenzwert Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Sicherheitsdatenblatt, Abschnitt 8 Begrenzung und Überwachung der Exposition/Persönliche Schutzausrüstung Schritt 1: Stoffe mit Arbeitsplatzgrenzwert Beispiel: Isobutanol, Flüssigkeit Arbeitsplatzgrenzwert nach TRGS 900: 100 ppm Gefährlichkeitsgruppe (GG) - Einatmen- GG A Ergebnis: GG A Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Luftkonzentrationsbereich A 50 – 500 ppm B 5 – 50 C 0,5 – 5 ppm ppm D 0,05 – 0,5 ppm E < 0,05 ppm Schritt 1: Stoffe mit Arbeitsplatzgrenzwert G E F Ä H R L I C H K E I T S T E I G T GG Luftkonzentrationsbereiche Feststoffe [mg/m³] Flüssigkeiten [ppm] A 1 < c ≤ 10 50 < c ≤ 500 B 0,1 < c ≤ 1 5 < c ≤ 50 C 0,01 < c ≤ 0,1 0,5 < c ≤ 5 D 0,001 < c ≤ 0,01 0,05 < c ≤ 0,5 E c ≤ 0,0001 c ≤ 0,05 Mangan AGW 0,5 mg/m³ GG B Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Isobutanol AGW 100 ppm GG A Acetaldehyd AGW 50ppm GG B Schritt 1: Gefährlichkeitsgruppe - Einatmen G E F Ä H R L I C H K E I T S T E I G T Gefährlichkeitsgruppe Sicherheitsdatenblatt, Abschnitt 2 „Mögliche Gefahren“ Zugeordnete R-Sätze A kein gesundheitsbasierter R-Satz, R36, R37, R65, R67 B R20, R22, R41, R68/20, R68/22 C R23, R25, R29, R31, R34, R35, R40, R42, R62, R63, R68, R39/23, R39/25, R48/20, R48/22 D R26, R28, R32, R39/26, R39/28, R48/23, R48/25, R61 E R45, R46, R49, R60 Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Schritt 1: Gefährlichkeitsgruppe - Einatmen G E F Ä H R L I C H K E I T S T E I G T Gefährlichkeitsgruppe Sicherheitsdatenblatt, Abschnitt 2 „Mögliche Gefahren“ Zugeordnete H-Sätze A kein gesundheitsbasierter H-Satz, H304, H319, H335, H336 B H302, H318, H332, H371 EUH029, EUH031 C D E Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 H301, H314, H331, H334, H341, H351, H361f, H361d, H373 EUH032 H300, H330, H360D, H370, H372, H340, H350, H350i, H360F Schritt 3: Freisetzungsgruppe - Flüssigkeiten bei Raumtemperatur Siedepunkt Dampfdruck Dampfdruck > 150 ° C < 0,5 kPa mittel: mittel: 50 - 150° C 0,5 - 25 kPa hoch: hoch: < 50° C > 25 kPa niedrig: niedrig: Stark verdünnte Lösungen, Säuren, Laugen niedrig Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 bei erhöhter Anwendungstemperatur Schritt 3: Freisetzungsgruppe - Feststoff niedrig: Es entsteht nur sehr wenig Staub. mittel: Staub setzt sich nach kurzer Zeit wieder. © FOX hoch: © FOX Mehl, Toner, ZementFoto: Henkel GmbH Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Staubwolke die einige Minuten in der Luft bleibt. Schritt 2: Mengengruppe gering mittel hoch mL/g L/kg m³/t Verwendete Menge während der Tätigkeit Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Maßnahmenbedarf - Einatmen Mindeststandards Emissionsmindernde Maßnahmen Nicht länger als 2 DIN A4 Seiten. Checklisten zur Maßnahmendokumentation Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Neue Schutzleitfäden 100 Freie Lüftung 101 Bereitstellen und Lagern 110 Organisations-und Hygienemaßnahmen „Einatmen“ 240 Staubarbeitsplätze (Grundsätze) Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Weitere Tätigkeitsspezifische Hilfestellungen Wingis auf der Seite der Bau BG www.bgbau.de/gisbau/wingis GisChem – Gefahrstoffinformationssystem auf der Seite der BG RCI www.gischem.de Sozialer Dialog und Praxisleitfaden Quarzfeinstaub der BG RCI http://www.dguv.de/staub-info/Staubbek%C3%A4mpfu,ng/index.jsp Staubarme Bearbeitungssysteme der Bau BG http://www.bgbau.de/gisbau/fachthemen/staub/staubarmebearbeitungssysteme Staubarme Produkte http://www.bgbau.de/gisbau/fachthemen/staub/staubarme-produkte Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Leiten Sie den zusätzlichen Maßnahmenbedarf „Haut“ ab Wirkdauer GG Wirkfläche kurz lang Maßnahmenstufe 1 Schutzleitfaden 120 geringer Maßnahmenbedarf klein HA groß klein HB groß klein HC Maßnahmenstufe 2 Schutzleitfaden 250 erweiterter Maßnahmenbedarf Maßnahmenstufe 3 Substitution geschlossenes System groß klein HD groß klein HE groß EMKG Software Bedienungs anleitung Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 EMKG – Geringe Gefährdung z. B. Arbeitsbereich Büro Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Maßnahmen bei geringer Gefährdung Arbeitsplätze werden regelmäßig aufgeräumt. Sicherheitshinweise auf der Verpackung, Beipackzettel werden beachtet. Die Produkte werden nur nach Gebrauchsanweisung verwendet. Gefahrstoffe werden in der Originalverpackung aufbewahrt. Gefahrstoffe werden nicht in Lebensmittelbehälter oder Trinkflaschen umgefüllt. Vor Mahlzeiten werden die Hände gewaschen. Kontaminierte Kleidung wird ggf. gewechselt. Zusätzlich sind notwendige Maßnahmen gegen Brände gemäß Arbeitsstättenverordnung umzusetzen Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Substitution Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Wirksamkeitsüberprüfung Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Schritt 8: Einhaltung des AGW Beispiel: Isobutanol, Flüssigkeit Gefährlichkeitsgruppe (GG) - Einatmen- Arbeitsplatzgrenzwert nach TRGS 900: 100 ppm Ergebnis: GG B statt GG A Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 EMKG = nichtmesstechnische GG Ermittlungsmethode A Luftkonzentrationsbereich 50 – 500 ppm B 5 – 50 C 0,5 – 5 ppm ppm D 0,05 – 0,5 ppm E < 0,05 ppm Vernetzung mit standardisierten Arbeitsverfahren EMKG: erkennen, bewerten von Risiken Schutzleitfäden stoff- und tätigkeitsspezifische Hilfestellungen verfahrens- und stoffspezifische Kriterien (VSK) Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 branchenspezifische Hilfestellung tätigkeitsspezifische Technische Regeln stoffspezifische Technische Regeln Ausblick Umsetzung des EMKG-Didaktikkonzeptes 1. Update der Software in Kürze 2. Update geplant 2016 • • • • • Modul Brand- und Explosionsschutz Modul Lagerung Umstellung auf CLP Überarbeitung der SLF Reihe 200 und 300 Editierbare Schutzleitfäden Überarbeitung der SLF der Maßnahmenstufe 2+3 Umstellen aller EMKG Produkte Validierung der Schutzleitfäden Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2 Weitere Informationen erhalten Sie… www.baua.de /emkg Hier können Sie sich für den kostenlosen EMKG-Infobrief anmelden. Sie erhalten Informationen über die allerneuesten Entwicklungen zum EMKG. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl.-Ing. Annette Wilmes Mitarbeiterin der BAuA Gruppe 4.6 „Gefahrstoffmanagement“ E-Mail: [email protected] Foto: Wilmes Dipl.-Ing. Annette Wilmes, EMKG Vers. 2.2
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