Jung, Flüchtling, hochmotiviert su htling, hochmotiviert sucht …

Gemeinsame Pressemitteilung
15.07.2015
Jung, Flüchtling, hochmotiviert sucht …
…Sprachförderung, Berufsorientierung, Ausbildung - Verbände, Institutionen, Berufsschulen,
Handwerk und Wirtschaft suchen gemeinsam mit Politik nach tragfähigen Lösungen
LIMBURG, 15. Juli 2015. Junge Flüchtlinge sind hochmotiviert, sie wollen Deutsch lernen, eine
Berufsausbildung beginnen und arbeiten. Sie hierbei zu unterstützen, ist Ziel der 32 Vertreter aus Politik,
Wirtschaft, Institutionen, Verbänden, Kirchen und Berufsschulen im Landkreis Limburg-Weilburg. Dazu
trafen sie sich jetzt zu einem zweiten Informationsgespräch in der Adolf-Reichwein-Schule in Limburg.
Eingeladen hatte der Caritasverband für den Bezirk Limburg e. V. mit seinem Jugendmigrationsdienst
Limburg-Weilburg zusammen mit der Adolf-Reichwein-Schule.
Bereits im Februar waren die Geschäftsführer, Direktoren, Abteilungsleiter, Referenten, Pädagogen und
Berater zusammen gekommen, da sie das gleiche Ziel verfolgen: Sie wollen zusätzliche Verantwortung
übernehmen für den besseren Zugang von jungen Flüchtlingen zu Sprachförderung, Bildung sowie zum
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.
Moderator Theo Schäfer stellte fest, dass sich seit dem ersten Treffen einiges getan hat, was auch durch
die Sachstandsberichte mehrerer Gesprächsteilnehmer bestätigt wurde.
Im Bereich der schulischen Bildung hat das Land Hessen zum Schuljahr 2015/2016 „InteA“ („Integration
und Abschluss“) gestartet, ein Kooperationsprogramm des Hessischen Kultusministeriums und des
Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. Die Referatsleiter Hans-Dieter Speier und
Christopher
Textor
erläuterten
das
Programm,
das
sich
an
junge
Neu-Zuwanderer
ohne
Deutschkenntnisse zwischen 16 und 18 Jahren richtet. Sie erhalten im ersten Jahr eine intensive
Sprachförderung und im zweiten Jahr können sie neben der beruflichen Orientierungsphase den
Hauptschulabschluss erwerben.
Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass weiterhin ein dringender Handlungsbedarf besteht:
Insbesondere für die volljährigen Flüchtlinge und Zuwanderer im Alter von 18 bis 25 Jahre gibt es
kein geeignetes Landesprogramm.
Allein zum Stichtag 1. März 2015 warteten im Landkreis Limburg-Weilburg 236 junge Flüchtlinge und
Zuwanderer im Alter von 17 bis 25 Jahren auf einen Schulplatz, um Deutsch lernen zu können und
Angebote der Berufsorientierung zu erhalten.
Darauf wiesen Gerhard Neunzerling-Dernbach vom Caritas-Jugendmigrationsdienst, Miriam Sehr,
Abteilungsleiterin an der Adolf-Reichwein-Schule und Marianne Zimmermann als Leiterin des
Kreissozialamtes hin und ergänzten, dass diese Zahl durch die Zuwanderungsentwicklung zurzeit weiter
ansteigt.
Vertreter der Berufsschulen und Sozialverbände machten deutlich, dass ein Großteil dieser jungen
Menschen aufgrund ihres Alters keine Möglichkeit haben, an „InteA“ teilzunehmen – obwohl sie mit Blick
auf eine berufliche und soziale Integration dringend darauf angewiesen wären.
Dass hier Handlungsbedarf besteht, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Die Landtagsabgeordneten
Mürvet Öztürk (Bündnis 90/Die Grünen), Andreas Hofmeister, Joachim Veyhelmann (beide CDU) und
Tobias Eckert (SPD) erläuterten, dass der Landtag sowie Sozial- und Kultusministerium seit Jahren
verstärkt daran arbeiten, Lösungen zur Integration von jungen Flüchtlingen zu finden.
Da die Verantwortung für die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen auch eine Aufgabe des Bundes
ist, sollen auf Vorschlag des Landtagsabgeordneten Tobias Eckert (SPD)
zum nächsten Treffen im
Oktober die vier Bundestagsabgeordneten eingeladen werden, die den Landkreis Limburg-Weilburg im
Bundestag vertreten. Die Gesprächsrunde erkannte dringenden Handlungsbedarf mit Blick auf die
Budgetfrage und stellt fest, dass zusätzlich eine Reihe gesetzlicher Anpassungen hinsichtlich der
Bereiche Sprachförderung und Integrationskurse, Arbeitsförderung und Arbeitsmarktzugang, zum Teil mit
entsprechenden Harmonisierungen im Aufenthaltsrecht, erforderlich seien.
Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Stefan Laßmann, und die Vertreterin der lndustrie- und
Handelskammer, Petra Druckrey, bestätigten die Einschätzung der Teilnehmer/innen, dass die
Integration der Flüchtlinge eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. In der Ausbildung junger Flüchtlinge
sehen sie eine Chance für Unternehmen, motivierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Mit Blick auf den
Fachkräftemangel könnten Unternehmen und Handwerk davon nur profitieren. Die ersten
Ausbildungsverträge mit jungen Flüchtlingen seien bereits abgeschlossen worden, wobei Potenziale,
Talente und die Motivation der ausländischen Bewerber mehr zählten als fehlende Zeugnisse oder noch
rudimentäre Deutschkenntnisse. ,,Lasst sie zeigen, was in ihnen steckt", so das gemeinsame Credo der
Vertreter der Kammern.
Kammern, Arbeitsagentur, Jobcenter und GAB Limburg nahmen die Empfehlung mit, in gemeinsamen
Gesprächen neue Schnittstellen für Verbesserungen und konkrete Maßnahmen zu ermitteln, die zu
weiteren Erleichterungen beim Zugang junger Zuwanderer und vor allem junger Flüchtlingen zu
Ausbildung und Beschäftigung führen.
Ansprechpartner:
Martina Schlebusch  Referentin Migration, Diözesancaritasverband Limburg  Telefon: 06431 997-181 
Gerhard Neunzerling-Dernbach  Jugendmigrationsdienst Limburg-Weilburg, Caritasverband für den
Bezirk Limburg e.V.  Telefon: 06431 2005-75
Miriam Sehr  Abteilungsleiterin, Adolf-Reichwein-Schule Limburg  Telefon: 06431 - 946030
Teilnehmerübersicht siehe Blatt 3
Am Informationsgespräch Anfang Juli nahmen neben den Veranstaltern, dem
Bezirkscaritasverband Limburg mit dem Jugendmigrationsdienst Limburg-Weilburg sowie der
Adolf-Reichwein-Schule teil:
Andreas Hofmeister, MdL
Mitglied des Hessischen Landtages
Joachim Veyhelmann, MdL
Mitglied des Hessischen Landtages
Mürvet Öztürk, MdL
Mitglied des Hessischen Landtages
(in Vertretung von Herrn Mathias Wagner, MdL)
Tobias Eckert, MdL
Mitglied des Hessischen Landtages
Hans-Dieter Speier
Hessisches Kultusministerium, Referatsleiter
Christoper Textor
Hessisches Kultusministerium, Referatsleiter
Ralf Abel
Adolf-Reichwein-Schule, Schulleiter
Miriam Sehr
Adolf-Reichwein-Schule, Abteilungsleiterin
Petra Geller
Adolf-Reichwein-Schule, Koordinatorin EIBE/BVS
Monika Diehm
Adolf-Reichwein-Schule, Sozialpädagogin
Dr. Ulla Carina Reitz
Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg, Schulleiterin
Hans-Thomas Weber
Staatliches Schulamt Limburg-Weilburg und Lahn-Dill
Stephan Laßmann
Kreishandwerkerschaft Limburg-Weilburg, Geschäftsführer
Petra Druckrey
Industrie- und Handelskammer Limburg, Bereich Aus- und Weiterbildung
Marianne Zimmermann
Kreissozialamt Limburg-Weilburg, Amtsleiterin
Melanie Eriksson
Amt für Jugend, Schule und Familie des Landkreises Limburg-Weilburg,
Fachdienstleiterin
Christian Stokuca
Amt für Jugend, Schule und Familie des LK Limburg-Weilburg
Klaus Kremer
Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Teamleiter U25
Mandy Leutert
F. Mohr
B. Schneider
Stephan Zimmermann
Jacqueline Würz
Nurcan Adigüzel
Vera Doogs
Katharina Zang
Joachim Naurath
Martina Schlebusch
Dr. Michael Mager
Sahar Torabi
Gerhard Neunzerling-Dernbach
Jobcenter Limburg-Weilburg, stellv. Teamleitung U25
Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, Regionalleiter
Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, Regionalkoordinator
Gesellschaft Ausbildung und Beschäftigung Limburg, Geschäftsführer
HessenCampus und VHS Limburg-Weilburg, Bildungsberaterin
WIR Limburg-Weilburg, Koordinatorin für Integrationsförderung
Hephata Jugendhilfe/Diakonie Limburg
jobaktiv, Limburg, Beratungsstelle Jugendberufshilfe
Evangelisches Dekanat Runkel, Profilstellen Bildung und
Gesellschaftliche Verantwortung
Caritasverband für die Diözese Limburg, Fachreferentin
Caritasverband für den Bezirk Limburg e.V., Geschäftsführer
Jugendmigrationsdienst Limburg-Weilburg, Caritasverband für den
Bezirk Limburg
Jugendmigrationsdienst Limburg-Weilburg, Caritasverband für den
Bezirk Limburg