Javaaktuell
Praxis. Wissen. Networking. Das Magazin für Entwickler
Aus der Community — für die Community
Java entwickelt sich weiter
4 191978 304903
04
D: 4,90 EUR A: 5,60 EUR CH: 9,80 CHF Benelux: 5,80 EUR ISSN 2191-6977
Javaaktuell
04-2015 | Winter | www. ijug.eu
Neue Frameworks
Raspberry Pi
Java-Performance
Web-Anwendungen
AspectJ, Eclipse Scout, Citrus
Durch Parallelität verbessern
Projekte mit Java
Hochverfügbar und performant
iJUG
Verbund
Inhalt
33
10
Die Position „Software-Architekt” ist in der Software-Branche etabliert
Java-Champion Kirk Pepperdine gibt Performance-Tipps
39 MySQL und Java für die Regelung von
Asynchronmaschinen
Eric Aristhide Nyamsi
57 Automatisierte Integra­tionstests mit
Citrus
Christoph Deppisch
Wo steht CDI 2.0?
Thorben Jannsen und Anatole Tresch
43 Bean Testing mit CDI: Schnelles und
produktives Testen von komplexen
Java-EE-Anwendungen
Carlos Barragan
61 „Kommunikation ist der wichtigste
Faktor …“
Interview mit der Java User Group
Hamburg
10 Der Software-Architekt in der heutigen
Software-Entwicklung
Tobias Biermann
47 Vom proprietären Framework zum
Open-Source-Projekt: Eclipse Scout
Matthias Zimmermann
63 Unbekannte Kostbarkeiten des SDK
Heute: String-Padding
Bernd Müller
14 Hochverfügbare, performante und skalierbare Web-Anwendungen
Daniel Schulz
50 Sofortkopien – minutenschnell in
Selbstbedienung
Karsten Stöhr
64 Der Weg zum Java-Profi
gelesen von Oliver Hock
20 Software-Archäologie mit AspectJ
Oliver Böhm
53 Alles klar? Von wegen!
Von kleinen Zahlen, der Wahrnehmung
von Risiken und der Angst vor
Verlusten
Dr. Karl Kollischan
3Editorial
5
7
Das Java-Tagebuch
Andreas Badelt
25 Code-Review mit Gerrit, Git
und Jenkins in der Praxis
Andreas Günzel
29 Kreative Signalgeber für Entwickler
Nicolas Byl
66 Die iJUG-Mitglieder auf einen Blick
66Impressum
66Inserentenverzeichnis
56 APM − Agiles Projektmanagement
gelesen von Daniel Grycman
57
31 Java-Engines für die LabordatenKonsolidierung
Matthias Faix
33 Performance durch Parallelität verbessern
Kirk Pepperdine
36 Kaffee und Kuchen: Projekte mit Java
Embedded 8 auf dem Raspberry Pi
Jens Deter
Citrus bietet komplexe Integrationstests mit mehreren Schnittstellen
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Bean Testing mit CDI: Schnelles und
produktives Testen von komplexen
Java-EE-Anwendungen
Carlos Barragan, NovaTec GmbH
Enterprise-Software-Systeme stellen in der Entwicklung hohe Ansprüche an Umfang und Tiefe der Tests.
Ohne ausreichende Test-Abdeckung besteht die Gefahr, dass komplexe Software-Systeme bei fachlichen oder
technischen Änderungen rasch degenerieren und unwartbar werden.
Während beim Unit Testing von Java-EE-Anwendungen geringer Testumfang und hoher
Aufwand vor allem beim Mocking störend
in Erscheinung treten können, wirkt bei Integrationstests häufig langsame FeedbackGeschwindigkeit als limitierender Faktor.
Bean Testing mit Java CDI ist ein Mittelweg,
der die Vorteile beider Verfahren vereint:
Anwendungen können mit ihren Abhängigkeiten ohne hohen Simulationsaufwand
mit ebenso schnellem Feedback wie beim
Unit-Test einzelner Methoden getestet
werden. Bean Testing ist dabei kein Ersatz
für Unit- oder Integration-Testing, sondern
ein zusätzliches schnelles, schlankes und
mächtiges Test-Instrument, das sich in der
Praxis bei der Entwicklung großer SoftwareProjekte bereits vorteilhaft bewährt hat.
In der Geschäftslogik einer Unternehmenssoftware arbeiten in der Regel mehrere Services zusammen. Testet man einzelne
Units, etwa mit einem Framework wie Mockito, erhebt sich zwangsläufig die Frage,
welche Services in das Mocking einbezogen
werden sollen und welche nicht. In jedem
Fall entsteht durch das Mocking zusätzlicher Aufwand. Zudem ist jede Simulation
eine potenzielle Fehlerquelle und wirkt sich
damit möglicherweise negativ auf die Testqualität aus. Das notwendige Deployment
kostet Zeit, unter Umständen schon einmal
mehrere Minuten, dadurch sinkt die Zahl der
in der verfügbaren Zeit möglichen Testvorgänge. Treten dazu noch Probleme mit dem
Application-Server auf, kann zusätzlich hoher Zeitaufwand entstehen.
Setzt man hingegen ein Werkzeug für
Integrationstests wie Arquillian von JBoss
ein, automatisiert dieses Tool zwar das
Deployment auf einen Applikationsserver,
sodass eine Anwendung ohne allzu großen
Aufwand innerhalb eines Containers getestet werden kann. Allerdings ist dieses Verfahren für nicht triviale Anwendungen, die
im Enterprise-Bereich gang und gäbe sind,
nicht einfach zu konfigurieren. Kommen
neue Abhängigkeiten hinzu, muss gegebenenfalls manuell neu- oder umprogrammiert werden. Das verleitet dazu, Integrationen und Schnittstellen tendenziell eher
wegzulassen − wiederum zulasten der Testqualität. Für Unit-Tests ist das Verfahren
auch deswegen weniger geeignet, weil das
Deployment die Feedback-Geschwindigkeit
wieder reduziert.
CDI als Werkzeug für das
Bean Testing in
Java-EE-Anwendungen
Java CDI wurde als Spezifikation für Context
and Dependency Injection bereits unter Java
EE 6 eingeführt, steht also auf allen Application-Servern ab Java EE 6 „out of the box“ zur
Verfügung, unter Java EE 7 in der erweiterten
Version CDI 1.1. Mit einer Vielzahl von Features und Erweiterungen ist Java CDI vielseitig
einsetzbar und inzwischen weithin bekannt.
Abbildung 1: CDI-Bean-Test im Vergleich zu Unit- und Integrationstest
Java aktuell 4-2015 | 43
Testen
Im Rahmen eines Projekts zur Entwicklung einer Java-EE-Anwendung für Bewerbungsprozesse entstand der Gedanke, CDI
als Test-Instrument auf Enterprise-Anwendungen zu übertragen, um Unit-Tests zu
erstellen und durchzuführen. Damit konnte
die Anforderung erfüllt werden, schnelles
Feedback ähnlich zu dem eines normalen
JUnit-Tests zu erreichen und Abhängigkeiten automatisch zu injizieren, als ob die Anwendung auf dem Applikationsserver laufen
würde, um so das Mocking von Abhängigkeiten zu vermeiden.
Die Ablaufgeschwindigkeit von Tests mit
CDI ist dabei deutlich höher als bei Integrationstests mit Arquillian. Da kein Applikationsserver gestartet werden muss, laufen
die Tests in Millisekunden ab; auch die für
nicht triviale Java-EE-Anwendungen aufwändige Konfiguration eines Embedded Application Servers entfällt (siehe Abbildung 1).
Mit einfachen Modifikationen der Metadaten werden Enterprise JavaBeans in CDIBeans konvertiert, die der CDI-Container
erkennt. Grundsätzlich wird jede EJB in eine
CDI-Bean konvertiert. Diese Konvertierung
findet statt, ohne dass der Quellcode verändert werden muss.
Damit kann der Entwickler die EJBs faktisch unverändert testen. Abhängigkeiten
werden nicht simuliert, sondern von CDI
injiziert. Zum einen wird so die Zeit für die
Erstellung der Mocks eingespart; zum anderen werden mit den Bean-Tests die tatsächlichen Abhängigkeiten und der Quellcode
selbst getestet (siehe Listing 1).
Für das Bean Testing mit CDI entsteht ein
einmaliger Aufwand, um die Umgebung zur
Verfügung zu stellen. Ist die Test-Umgebung
aufgesetzt, kann man die EJBs direkt ohne
Mocking testen. Der Test selbst wird vom
JUnit-Framework ausgeführt, entspricht
also faktisch einem typischen JUnit-Test.
Das Bean-Test-Framework übernimmt
die Deployment Injection (DI) des EntityManager und der CDI-Container kümmert
sich um die DI jeder Bean. Allerdings haben
wir keine CDI-Beans, sondern EJBs. Damit
der CDI-Container die EJBs erkennen beziehungsweise injizieren kann, kommt eines der mächtigsten Features von CDI zum
Einsatz. Die CDI-Test-Extension überprüft
die Markierungen der Beans, fügt über Änderungen am Metamodell Annotationen
hinzu, ohne den Bytecode zu modifizieren,
und stellt die modifizierte Bean anstelle der
ursprünglichen zur Verfügung. Bei der Initialisierung des CDI-Containers wird der ganze
Classpath nach möglichen CDI-Beans, Interceptors, Events etc. gescannt. Auf diese
Weise erkennt der CDI-Container, wo die
Dependencies zu finden sind.
Bei diesem Verfahren kommen ausschließlich standardisierte Mittel zum Einsatz, um EJBs zu testen. Die EJBs müssen
nicht eingerichtet sein und teilweise sind keine Mocks erforderlich. Im Falle externer Abhängigkeiten müssen Mocks zur Verfügung
stehen, das wird aber an einer zentralen Stelle über „CDI-Producers“ umgesetzt. Dependencies werden also tatsächlich aufgelöst
und Code wird so aufgerufen, wie er auch im
Container ablaufen würde. Trotzdem wird der
Test auf einem normalen Entwicklerrechner
in ein paar Sekunden ausgeführt.
Eine solche Feedback-Geschwindigkeit
kann man durchaus als „Unit Testing“ betrachten. „Bean Testing“ heißt das Verfahren, weil es sich nicht um einen klassischen
Unit-Test handelt, auch wenn der eigentliche Test davon kaum zu unterscheiden ist
und die Feedbackgeschwindigkeit dem auch
sehr nahekommt (siehe Abbildung 2).
Vorteile und Möglichkeiten
des Bean Testing mit CDI
Die Vorteile dieses Verfahrens liegen auf der
Hand. Weil CDI getrennt vom Applikationsserver läuft, ist ein JEE-Applikationsserver
oder auch ein Embedded Server nicht er-
public class BeanTestExtension implements Extension {
public <X> void processInjectionTarget(@Observes ProcessAnnotatedType<X> pat) {
if (pat.getAnnotatedType().isAnnotationPresent(Stateless.class) || pat.getAnnotatedType().isAnnotationPresent(
MessageDriven.class)) {
modifyAnnotatedTypeMetaData(pat);
} else if (pat.getAnnotatedType().isAnnotationPresent(Interceptor.class)) {
processInterceptorDependencies(pat);
}
}
/**
* Adds {@link Transactional} and {@link RequestScoped} to the given
* annotated type and converts its EJB injection points into CDI injection
* points (i.e. it adds the {@link Inject})
*
* @param <X> the type of the annotated type
* @param pat the process annotated type.
*/
private <X> void modifyAnnotatedTypeMetaData(ProcessAnnotatedType<X> pat) {
Transactional transactionalAnnotation = AnnotationInstanceProvider.of(Transactional.class);
RequestScoped requestScopedAnnotation = AnnotationInstanceProvider.of(RequestScoped.class);
AnnotatedType at = pat.getAnnotatedType();
AnnotatedTypeBuilder<X> builder = new AnnotatedTypeBuilder<X>().readFromType(at);
builder.addToClass(transactionalAnnotation).addToClass(requestScopedAnnotation);
addInjectAnnotation(at, builder);
//Set the wrapper instead the actual annotated type
pat.setAnnotatedType(builder.create());
}
// Restlicher Code ausgelassen.
}
Listing 1: CDI-Extension zur Konvertierung von EJBs in CDI-Beans
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Abbildung 2: Ausführungsgeschwindigkeit des Bean-Tests einschließlich Bereitstellung der Datenbank und Testdaten
forderlich, um Abhängigkeiten aufzulösen.
Das Feedback wird dadurch erheblich kürzer
und schneller. Der CDI-Container kann ohne
Application-Server gestartet werden; Bean
Testing stellt dabei eine Reihe wichtiger
Funktionen eines Application-Servers wie
Transaction Management oder Transaction
Propagation zur Verfügung. Anders als bei
Arquillian, das eine vergleichbare Testtiefe
bietet, sind keine aufwändigen Zusatzkonfigurationen notwendig.
Weil die Iterationen sich dadurch reduzieren und die Feedback-Zyklen schneller
werden, kann hinsichtlich Zeit und Umfang
mehr getestet werden – ein klarer Vorteil
gegenüber reinem Unit Testing. Die hohe
@Interceptor
@Transactional
public class TransactionalInterceptor {
/**
* Exceptions that should not cause the transaction to rollback according
to Java EE Documentation.
* (http://docs.oracle.com/javaee/6/api/javax/persistence/PersistenceException.html)
*/
private static final Set<Class<?>> NO_ROLLBACK_EXCEPTIONS=new
HashSet<Class<?>>(Arrays.asList(
NonUniqueResultException.class,
NoResultException.class,
QueryTimeoutException.class,
LockTimeoutException.class));
@Inject
@PersistenceContext
EntityManager em;
private static final Logger LOGGER = LoggerFactory.getLogger(Transactiona
lInterceptor.class);
private static int INTERCEPTOR_COUNTER = 0;
@AroundInvoke
public Object manageTransaction(InvocationContext ctx) throws Exception {
EntityTransaction transaction = em.getTransaction();
if (!transaction.isActive()) {
transaction.begin();
LOGGER.debug("Transaction started");
}
INTERCEPTOR_COUNTER++;
Object result = null;
try {
result = ctx.proceed();
} catch (Exception e) {
if (isFirstInterceptor()) {
markRollbackTransaction(e);
}
throw e;
} finally {
processTransaction();
}
return result;
}
// Restlicher Code ausgelassen.
}
Listing 2: Transactional Interceptor
Feedback-Geschwindigkeit entspricht dabei
der von Unit-Tests. Das bietet die Möglichkeit, verschiedene Konstellationen auszuprobieren, ohne lange auf Ergebnisse warten zu müssen. Mit einer Vielzahl von nicht
komplizierten Tests ist so ein hoher Testumfang bei schnellem Feedback möglich. Beispielsweise lässt sich mit Bean Testing im
CDI-Container der Transactional Interceptor
viel weiter in der Kette testen als mit anderen Verfahren (siehe Listing 2).
Während beim Unit Testing jeweils eine
Methode oder eine Einheit überprüft wird,
kann man mit Bean Testing ganze Module
und Prozesse auf ihre Funktionalität testen.
Da der CDI-Container auch für den Einsatz
in Memory-Datenbanken konfigurierbar
ist, können Datenbank-Abfragen oder Call/
Transaction-Prozesse in der Abrufkette
ebenso untersucht werden wie verschiedene Testcases, die Business-Logik und das
Development. Security-Tests sind mittels
CDI ebenfalls sehr einfach realisierbar: Es
können Tests mit unterschiedlichen Benutzern und Rollen durchgeführt werden, um so
die korrekte Definition der Sicherheitsregeln
zu überprüfen.
Dank simulierter Java-EE-Laufzeitumgebung sind auch Tests der Business-Umgebung möglich und machbar. Fehleranfällige Simulationen können dabei entfallen,
außer bei Abhängigkeiten in externen Modulen. Grundsätzlich gilt: Was im jeweiligen
Modul enthalten ist, wird auch getestet;
was sich außerhalb des Moduls befindet,
kommt ins Mocking. Simulationen werden
hierbei mit ganz schmalen Mocks durchgeführt, das Verfahren entspricht dem, das
auch unter Mockito zur Anwendung kommt
(siehe Listing 3).
Weil beim Bean Testing alle Prozesse
unter CDI ablaufen, können die Funktionalitäten ohne große Mühe erweitert werden.
Dabei kommen die gewohnten Konfigurationswerkzeuge wie „persistence.xml“, „beans.xml“, „JUnit“ etc. zum Einsatz. CDI beachtet das Java-EE-Paradigma „Convention
over Configuration“: Es wird aktiviert, indem
eine leere „beans.xml“-Datei im Classpath
zur Verfügung gestellt wird. Darüber hinaus bietet CDI ein typsicheres Verfahren für
Deployment Injection an. Mögliche Fehler
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Testen
infolge nicht existierender bzw. mehrdeutiger Abhängigkeiten werden so bereits bei
der Initialisierung der CDI-Implementierung
und nicht erst während der Laufzeit sichtbar
(siehe Listing 4).
Praxiserfahrung und
Verfügbarkeit
Festzuhalten ist, dass Bean Testing mit CDI
kein Ersatz für Unit Testing oder Integration
Testing ist, sondern ein anderes, zusätzliches Verfahren, mit dem sich das Testen von
Java-EE-Anwendungen optimieren lässt.
Für essenzielle Business-Logiken sind UnitTests nach wie vor unverzichtbar. Und um zu
überprüfen, dass alles so läuft, wie es soll,
müssen selbstverständlich für jedes Projekt
auch weiterhin Integrationstests durchgeführt werden.
Der Vorteil am Bean-Testing-Verfahren
mit Java CDI liegt vielmehr darin, dass diese Herangehensweise gewissermaßen „das
Beste aus beiden Welten“ in sich vereinigt:
die Geschwindigkeit von Unit-Tests mit
der Abdeckungsbreite von Integrationstests, und das bei minimalem Konfigurationsaufwand und unter Einsatz vertrauter
Standard-Frameworks wie „JPA“, „CDI“, „Mockito“ und „JUnit“. Weil für diese Tests kein
Applikationsserver erforderlich ist, lassen
sie sich zudem in den üblichen Testprozess
integrieren, sodass schon während des Entwicklungsprozesses laufend Tests mit der
Bandbreite von Integrationstests stattfinden können.
In der Praxis hat sich das „BeanTesting“-Verfahren bereits in realen, großen Projekten bewährt – in internen und
in Kundenprojekten. Gegenwärtig setzt
der Autor das Verfahren in einem großen
Kundenprojekt ein mit dem Ergebnis, dass
richtige Iterationstests damit durchgeführt
werden, darunter auch „Blackbox“-Tests
zur Überprüfung von Anfragen und Reaktionen. Bean Testing ermöglicht die Entwicklung von echten Integrationstests, die sich
nicht mit dem Testen des Persistenz-Layers begnügen, sondern die Schnittstellen
nach außen testen.
Fazit
Nach mehrjähriger Erfahrung mit dem Einsatz in internen und externen Projekten
lässt sich feststellen: Feedback-Geschwindigkeit und Testabdeckung gewinnen durch
Bean Testing mit CDI deutlich. Je größer das
Projekt, desto größer sind dabei die Vorteile. Gerade bei komplexeren Projekten bereitet der modulare Aufbau bei Deployment
und Tests häufig Schwierigkeiten. Zudem
sind in der Praxis viele Java-EE-Applikationsserver installiert, die aufwändig zu konfigurieren sind und beim Deployment und
Testen von Anwendungen viel Zeit beanspruchen; jeder Testvorgang, bei dem man
auf ihren Einsatz verzichten kann, schafft
da große Erleichterung.
Derzeit setzt der Autor Bean-Tests in
einer Reihe größerer Kundenprojekte ein,
bei denen es sich um komplexe Java-EEAnwendungen mit mehreren Subsystemen
handelt, die wiederum aus einer Reihe von
Modulen bestehen. Größere Probleme sind
dabei nicht aufgetreten, die meisten Komplikationen ließen sich mit CDI-Standardfeatures beheben. Auch bei kleineren und
mittleren Java-EE-Projekten lässt sich das
Verfahren vorteilhaft einsetzen. Für alle Anwendungsfälle gilt: Einmal aufgesetzt, ist
Bean Testing bereit für den Einsatz.
Weitere Informationen
Das Framework für Bean Testing von JavaEE-Applikationen mit CDI ist auf GitHub
Open Source verfügbar und dokumentiert
(siehe „https://github.com/NovaTecConsulting/
BeanTest“).
public class ExternalServicesMockProducer {
private static MyExternalService externalServiceMock=Mockito.
mock(MyExternalService.class);
@Produces
public static MyExternalService getExternalService() {
return externalServiceMock;
}
Carlos Barragan
[email protected]
}
Listing 3: Beispiel für Simulation mit einem schmalen Mock
public class TestEJBInjection extends BaseBeanTest {
@Test
public void shouldInjectEJBAsCDIBean() {
MyEJBService myService = getBean(MyEJBService.class);
//An Entity should be persisted and you should see a message logged in
the console.
myService.callOtherServiceAndPersistAnEntity();
//Let‘s create a reference of another EJB to query the database.
MyOtherEJBService myOtherService = getBean(MyOtherEJBService.class);
assertThat(myOtherService.getAllEntities(), hasSize(1));
}
}
Listing 4: Bean-Test
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Carlos Barragan arbeitet als Consultant bei der NovaTec Consulting GmbH und beschäftigt sich seit
mehr als zehn Jahren mit Enterprise-Anwendungen.
An verschiedenen Projekten war er als SoftwareEntwickler, Berater und Architekt beteiligt. Seine
Schwerpunkte liegen auf Java, Java EE und verteilten
Anwendungen.