Trainingseinheit für Weltmeister

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Nr. 33, 14. August 2015
126./33. Jahrgang
lokalzeitung für malix, churwalden, parpan, lenzerheide, valbella, vaz/obervaz,
lantsch/lenz, brienz/brinzauls, schmitten, alvaneu, surava, tiefencastel, alvaschein
INHALT
■ LAUFBEGEISTERT
Beim Swiss Irontrail führt die Königsstrecke über 200 km auch
durch unsere Region.
Seite 7
■ BERGPREDIGT
Die traditionelle Älplerchilbi
lockte zahlreiche Besucher auf
Alp Scharmoin.
Seite 13
■ FARBENFROH
Ein buntes Treiben herrschte
beim Lenzer Sommermarkt in
Lantsch/Lenz.
Seite 14
■ ABSTIMMUNG
Die Kandidaten für die Wahl zum
Gemeindevorstand Vaz/Obervaz
stellen sich vor.
Seiten 16–17
Die deutsche Biathlon-Nationalmannschaft trainiert in der Biathlon-Arena Lenzerheide in Lantsch/Lenz.
Bild Nicole Trucksess
33
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Trainingseinheit
für Weltmeister
Die Biathlon-Arena Lenzerheide in Lantsch/Lenz
erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Auch die
Biathlon-Topathleten schätzen die Anlage.
nic. Derzeit trainieren die deutschen Spitzen-Biathleten mit
Doppelweltmeister Erik Lesser
im Rahmen ihres Sommertrainingslagers in Davos auch in der
Biathlon-Arena in Lantsch/Lenz.
«Es ist eine tolle Anlage, die gute
Schiessbedingungen bietet», loben die Trainer Mark Kirchner
und Andi Stitzler, die zum ersten
Mal mit ihren Athleten in Lenzerheide trainieren. Für zwei Trainingstage kommen sie von Davos
nach Lenzerheide – «mit dem
Rad, quasi zum Aufwärmen.» In
Lantsch/Lenz absolvieren sie ein
Kombitraining mit Schiesseinheiten und Lauftraining auf der Rollskibahn.
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Freitag, 14. August 2015
Sport
novitats 2
Florian Graf: Ein gutes
Auge und eine ruhige
Hand – dann klappt es
auch mit dem Treffer.
Das Ziel fest im Blick
bacher fehlt im Team. «Er absolviert den
Sommer über Heimtraining und stösst erst
später dazu», so Kirchner.
rund drei Kilometer langer Rundkurs wäre
für die Athleten ideal.
Trainingsauftakt für die Biathleten war am
1. Mai in Ruhpolding und Toblach. Jetzt sind
sie im zweiten Trainingslager der Saison in
Davos mit Schiesstraining in Lenzerheide.
«Nächste Woche geht es für uns dann weiter
nach Bormio», verrät Mark Kirchner. Der
erste Wettkampf wird dann am letzten Novemberwochenende der Weltcup-Auftakt im
schwedischen Oestersund sein.
Premiere in der Biathlon-Arena
«Wir sind zum ersten Mal hier in Lenzerheide in der Biathlon-Arena», so Physiotherapeut Silvio Thieme. «Eine sehr schöne Anlage – nur die Rollskibahn müsste für ein effektives Training etwas länger sein.» Ein
Ideale Trainingsbedingungen
«Wir finden hier in der Schweiz ideale Trainingsbedingungen vor, machen Bergtouren
oder fahren mit dem Velo über Pässe», so
Trainer Andi Stitzel. In Davos machen die
Sportler bereits das dritte Mal Station. «Für
Sportlicher Besuch in der Biathlon-Arena Lenzerheide: Die deutsche
Biathlon-Nationalmannschaft mit Doppelweltmeister Erik Lesser
trainiert im Rahmen ihres Sommertrainings auch in Lantsch/Lenz.
■ Von Nicole Trucksess
Gleichmässig tönt es zwischen den Bäumen
in Lantsch/Lenz. Klack – klack – klack – immer schön regelmässig. Noch auf der Suche
nach der Quelle der Geräusche, biegen sie
um die Kurve: sechs durchtrainierte junge
Männer auf Rollski. Kraftvoll stossen sie sich
mit ihren Stöcken ab, verschwinden im Skaterschritt wieder genauso schnell zwischen
den Bäumen, wie sie aufgetaucht sind. Die
jungen Sportler gehören zum Kader der
deutschen Biathlon Nationalmannschaft, die
im Rahmen ihres Sommertrainingslagers in
Davos zum Schiesstraining in die BiathlonArena Lenzerheide nach Lantsch/Lenz gekommen ist. Am frühen Morgen ging es mit
dem Velo für die Athleten von Davos nach
Lantsch/Lenz – quasi zum Aufwärmen. In
der Biathlon-Arena angekommen hiess es
dann: runter vom Rad – rauf auf die Rollski.
Nach ein paar Runden zum Einfahren kommen die Läufer am Schiessstand zum Stehen, ziehen ihr Gewehr von der Schulter.
Anlegen, Zielen – und Schuss. Der Treffer
sitzt.
Cheftrainer Mark Kirchner beobachtet kritisch jeden Schuss seiner sechs Schützlinge,
stoppt genau die Zeit, wie lange sie sich am
Schiessstand aufhalten. «Zufrieden ist man
nie», schmunzelt er. Noch ein paar Ratschläge, dann geht es für Simon Schempp, Daniel
Böhm, Benedikt Doll, Florian Graf, Arndt
Peifer und Erik Lesser wieder auf die 1,6 Kilometer lange Rollskibahn. Einzig Andi Birn-
Zum Sommertraining in der Biathlon- Arena Lenzerheide in Lantsch/Lenz: Trainer Andi Stitzel, Simon
Schempp, Physiotherapeut Silvio Thieme, Daniel Böhm, Benedikt Doll, Florian Graf, Arndt Peifer, Cheftrainer
Mark Kirchner und Erik Lesser.
Bilder Nicole Trucksess
Freitag, 14. August 2015
uns ist es eine ideale Kombitrainingseinheit:
35 Kilometer mit dem Rad von Davos nach
Lenzerheide, 20 Kilometer auf die Rollski
und dann wieder 35 Kilometer zurück nach
Davos.» Mark Kirchner gestaltet das Sommertraining für «seine» Sportler möglichst
abwechslungsreich. «Wir absolvieren zwei
Trainingseinheiten täglich, vormittags beispielsweise mit dem Rad je nach Strecke
drei bis fünf Stunden, nachmittags dann
noch einmal eine Trainingseinheit von zwei
bis zweieinhalb Stunden.» Am Samstag wird
eine Pause eingelegt, bevor es am Sonntag
wieder zur Biathlon-Arena nach Lenzerheide geht. «Abwechslung ist wichtig. Wir
fahren gerne die Pässe mit dem Rad und
machen Bergtouren. Die flacheren Stücke
wird dann gejoggt, ansonsten gehen wir mit
Stöcken.»
Seit rund fünf Jahren ist der Kader zusammen. «Seit Vancouver hat sich das Team stabilisiert», so Kirchner. Die Stimmung im
Team ist trotz der sommerlich schweisstreibenden Temperaturen gelöst, man versteht
sich. Eine positive Grundstimmung, die auch
gute Leistungen der Sportler zu fördern vermag.
Erik Lesser, Doppel-Weltmeister in der Verfolgung und der Staffel bei der WM 2015
und Silbermedaillen-Gewinner im 20-kmEinzel-Wettbewerb bei den Olympischen
Sport
Winterspielen 2014 in Sotschi, kommt
unterdessen aus dem Schiessstand. Nach
einem Blick auf seine Stoppuhr nickt Mark
Kirchner anerkennend – sein Schützling ist
ein schneller und sicherer Schütze. «Noch
eine Runde?», fragt Lesser den Cheftrainer.
«Na klar.» Und schon stösst sich der Weltmeister kraftvoll ab und verschwindet mit
Skaterschritt und gleichmässigem Klacken
seiner Stöcke hinter den Bäumen.
Am Sonntag, 16. August, trainieren die deutschen
Spitzen-Biathleten erneut in der Biathlon-Arena
Lenzerheide in Lantsch/Lenz.
Kraftvoll unterwegs: Doppelweltmeister Erik Lesser
BIATHLON-STÜTZPUNKT OSTSCHWEIZ (BSO)
Nicht nur die «Grossen» des Biathlonsports finden in der Biathlon-Arena in Lantsch/Lenz hervorragende Trainingsbedingungen. Auch die Nachwuchsförderung wird hier mit dem Biathlon
Stützpunkt Ostschweiz gross geschrieben. Der BSO unter der Leitung von Carola Hartweg und
Ivan Lechthaler wurde ins Leben gerufen mit dem Ziel, junge Athleten auf dem Weg an die Spitze zu unterstützen. Die Biathlon-Arena Lenzerheide bietet hierfür eine geeignete Infrastruktur
und mit dem Erfolgstrainer Manfred Geyer Erfahrung und Know-how auf Spitzenniveau. Durch
gezieltes, ganzheitliches Biathlon-Training in Zusammenarbeit mit Klubs, Regionalverbänden
aus der Region Ostschweiz und Swiss Ski können die Athleten bereits im Jugend- und Juniorenalter besser ausgebildet werden. Es soll eine breitere, leistungsfähigere Basis für die Nationalkader geschaffen und der Spitzensport konsequent gefördert werden. Dabei will der BSO
nach wie vor die gute Arbeit in den Klubs und Regionalverbänden fördern und weiterentwickeln.
Zielgruppe des BSO sind talentierte Nachwuchsbiathleten des älteren Jahrgangs der Challenger Kategorie sowie Kleinkaliber-Biathleten aus der Region Ostschweiz und Liechtenstein, die
den Schritt ins nationale Swiss-Ski-Kader noch nicht geschafft haben. Es gibt ein zusätzliches
Trainingsangebot in Ergänzung zu nationalen Trainings für Swiss-Ski-Kaderathleten. An der
Schnittstelle von Leistungs- und Breitensport will der BSO ein attraktives Ausbildungsangebot
bieten, um Jugendliche im Biathlonsport halten zu können und ihnen die Chance auf den
Sprung ins Swiss Ski Kader offenzuhalten.
Die Athleten des BSO trainieren in den einzelnen Klubs, werden aber regelmässig vom BSO für
Trainings im Sommer und Winter aufgeboten. Der Schwerpunkt des Trainings innerhalb des
Stützpunkts liegt auf dem Schiessen und Komplextraining. In der aktuellen Saison trainieren
28 Athleten/Athletinnen der Jahrgänge 1994 bis 2001 im Stützpunkt Ost.
Die Finanzierung des Biathlon-Stützpunkt Ost setzt sich derzeit aus Beiträgen von Regionalverbänden, kantonalen Sportämtern (Sportfonds, J+S), Athletenbeiträgen (die so gering wie
möglich gehalten werden sollen) und Sponsoring zusammen. Die Stiftung Passion Schneesport unterstützt ebenfalls mit einem Sponsoring den Aufbau des BSO.
Eine grosse Herausforderung für die jungen Athleten ist es, einerseits Im Spitzensport erfolgreich zu sein und andererseits gleichzeitig eine optimale Ausbildung zu durchlaufen. Hier
möchte der BSO in Zukunft Konzepte für Schule und Leistungssport aufbauen und Angebote
für eine Berufslehre in Kombination mit dem Spitzensport schaffen.
novitats 3
EDITORIAL
Sportliches Kleinod
Die Biathlon-Arena Lenzerheide in
Lantsch/Lenz erfreut sich immer grösserer
Beliebtheit. Von Athleten der Region wird
sie inzwischen regelmässig genutzt. Auch
von Gruppen und für Firmenevents wird
die Anlage gerne und häufig gebucht. Diese Belebung der Biathlon-Arena ist gut
und wichtig für die Region.
Eine weitere Belebung erfährt die Anlage
durch das Training von sportlichen Aushängeschildern. Derzeit absolviert die
deutsche Biathlon Nationalmannschaft
mit Doppel-Weltmeister Erik Lesser im
Rahmen ihres Sommertrainingslagers in
Davos ihre Schiesseinheiten in der Arena.
Zuschauer haben hier die Möglichkeit, den
Spitzensportlern beim Training einmal aus
der Nähe zuzusehen.
Aber nicht nur die Spitzensportler finden
hier ideale Trainingsbedingungen vor,
auch die Nachwuchsförderung mit der
Gründung des Biathlon-Stützpunktes Ostschweiz (BSO) wird gross geschrieben. Um
auch weiterhin in Zukunft Spitzensport
und Spitzensportler in die Arena mit ihrer
hervorragenden Schiessanlage zu locken,
ist es wichtig, dass nicht nur das geplante
Nordic-Haus bald in Angriff genommen
werden kann. Ebenso wäre ein Ausbau der
Rollskibahn, die mit ihrer Länge von bisher
1,6 Kilometer für ein effektives Training der
Spitzensportler zu kurz ist, wichtig.
Denn nicht nur für die Athleten würde das
eine Attraktivitätssteigerung bedeuten,
sondern auch für den Tourismus, der vom
Spitzensport in der Region ebenfalls profitieren kann.
Redaktionsleiterin Nicole Trucksess
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