LOKALSPORT Segelfliegertag startet heute Segelfliegen Ein Großereignis geht heute im Kur- und Kongresszentrum Freudenstadt über die Bühne. Die Fliegergruppe Freudenstadt richtet den 74. Deutschen Segelfliegertag aus. Freudenstadt. Für den Freudenstädter Verein ist dies eine große Aufgabe, die sie gemeinsam mit der Bundeskommission Segelflug des DAeC (Deutscher Aero Club) und dem BWLV (Baden-Württembergischer Luftfahrtverband) organisiert. Vor der großen Veranstaltung schaute Cornelia Gornet vom DAeC in Braunschweig vorbei, um mit Vorsitzendem Axel Reich und Vereinsmitgliedern den Ablauf der Veranstaltung zu besprechen. Dabei wurden auch die Räumlichkeiten besichtigt, denn das Interesse der Aussteller am Segelfliegertag ist enorm. Mittlerweile haben sich über 50 Fachaussteller angemeldet, die neue Produkte rund um das Segelfliegen präsentieren. Zum Segelfliegertag werden zwischen 800 und 1000 Piloten aus ganz Deutschland erwartet. Für die Freunde des lautlosen Fliegens ist der Segelfliegertag die wichtigste Veranstaltung, bei der sie sich mit Gleichgesinnten austauschen können. Geboten wird ein attraktives Rahmenprogramm mit interessanten Fachvorträgen, das auch für Segelflugfans, die keinen Pilotenschein haben, eine interessante Angelegenheit sein dürfte. Einlass zum Segelfliegertag ist heute, ab 9 Uhr. Die offizielle Eröffnung findet um 10 Uhr statt. Dabei hoffen die erfolgreichen Segelflugsportler, die in den einzelnen sportlichen Disziplinen für ihre Leistungen geehrt werden, auf ein großes Publikum. Nach Berichten der Bundeskommission Segelflug findet ein Podiumsgespräch mit dem Titel „Quo vadis IGC – wie viele Wettbewerbsklassen brauchen wir wirklich?“ mit Vertretern der International Gliding Commission (IGC) statt. Dazu reisen Vertreter aus mehreren Ländern an. Mit dabei ist auch Christof Geißler von der Fliegergruppe Freudenstadt, der Vizepräsident der IGC ist. Von 13 bis 18 Uhr kann das Publikum dann interessanten Fachvorträgen lauschen. Freuen darf man sich auf Benjamin Bachmaier, der über den Alpensegelflug referiert. Er versteht es, seine Zuhörer mit fesselnden und spannenden Vorträgen zu begeistern. Ebenso ein Höhepunkt ist der Vortrag „Never stop exploring“ von Bert Schmelzer, der mit ausdrucksstarken Bildern aufwarten wird. Ebenso spannend wird der Vortrag von Miguel Iturmendi über die „Airbus Perlan Mission II“. Mit diesem Spezialsegelflugzeug mit Druckkabine sollen Wellenaufwinde in bis zu 27 000 Metern Höhe genutzt werden. Das Flugzeug absolvierte am 23. September in Redmond (Oregon) mit Jim Payne und Morgan Sandercock seinen Erstflug. Ab Juli 2016 will man sich in Argentinien langsam an die Höhenflüge herantasten. Gegen 17.30 werden die Siegervideos aus dem Video-Wettbewerb „Faszination Segelflug“ vorgestellt. Der Eintritt kostet 9,99 Euro. Samstag, 31. Oktober 2015 Ohne Erika wäre es nicht gegangen Fußball: Erich Graf, 30 Jahre lang Staffelleiter der Kreisliga A 2, feiert heute seinen 80. Geburtstag Was haben der Vollmaringer Erich Graf und Fußball-Legende Fritz Walter gemeinsam? Beide haben am 31. Oktober Geburtstag. Bis dahin ist es noch nichts Besonderes. „Aber ich habe Fritz 1961 kennengelernt, und bis zu seinem Tod haben wir uns immer Geburtstagskarten geschrieben“. Heute wird Graf, der 30 Jahre lang Staffelleiter der Kreisliga A2 war, sicher auch Karten und andere Glückwünsche entgegennehmen. Denn sein 80. Geburtstag steht auf dem Plan. SASCHA EGGEBRECHT Vollmaringen. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, das Fest kann kommen. Heute feiert der Vollmaringer Erich Graf seinen 80. Geburts- Erich Graf hat bis zum Tod von Fußball-Idol Fritz Walter immer einen Geburtstagsgruß vob dem Lauterer erhalten. Der Ehrenspielführer wurde auch am 31. Oktober geboren. Archivbild tag im Brauereigasthaus Krone in Hochdorf. „Ich habe 30 Leute eingeladen“, sagt Erich Graf voller Vorfreude, der sich immer noch bester Gesundheit erfreut. „Nur meine Beine machen ab und zu Probleme“, sagt er. Immer wieder schmiert er dann seine Gliedmaßen mit einem Voltaren-Gel ein. „So ist es halt im Alter“, sagt er. Sollte er heute einen Blick zurückwerfen, dann wird er seinen Gästen sicherlich viel zu erzählen haben. Denn der Jubilar war von 1977 bis 2007 Fußball-Staffelleiter der Kreisliga A 2. „In den ersten Jahren habe ich auch noch die B 2 und die Reserve-Mannschaften geleitet, ehe es mir, dann doch etwas zu viel wurde!“ Kein Wunder, denn der Vollmaringer war auch noch Schiedsrichter. „Von 1957 an habe ich 42 Jahre lang Spiele geleitet“, sagt Graf. Dabei leitete er auch zwei Jahre lang Spiele der zweiten Amateurliga. „Das war eine tolle Zeit. Zumal wir früher noch ohne Linienrichter die Spiele gepfiffen haben“, betont er. In dieser Zeit lernte er auch seinen Freund Karl Gaus kennen. Der Empfinger Schiedsrichter, der es bis in die Bundesliga geschafft hatte, wäre liebend gern auch zum Geburtstag gekommen. „Doch er hat heute seine Goldene Hochzeit, daher kommt er nicht!“, erklärt Graf, der als Schiedsrichter ein ganz besonderes Erlebnis hatte: „1961 habe ich in Freudenstadt ein Spiel gegen eine französische Mannschaft geleitet. Das Anspiel hatte Fußball-Legende Fritz Walter gemacht. Es war schon toll, dass ich ihm dann sagen musste, dass er nun das Spielfeld verlassen muss“, sagt Graf. Nach dem Spiel saßen beide dann noch bei ei- Wurde in seinem Leben oft ausgezeichnet: Ex-Schiedsrichter und Ex-Staffelleiter Erich Graf (links) – hier mit dem Fußball-Bezirksvorsitzenden Edgar Pakai. Archivbild nem Bier zusammen. „Dort haben wir dann festgestellt, dass wir beide am gleichen Tag Geburtstag haben“, sagt der 80-Jährige, der fortan immer eine Geburtstagskarte vom Weltmeister erhielt – bis dieser 1999 erkrankte. „Dann brach der Kontakt ab“, bedauert Graf, der dem Lauterer natürlich auch immer eine Glückwunschkarte zukommen ließ. Neben seiner sportlichen Laufbahn war der Gipser 31 Jahre im Ge- meinde- und Ortschaftsrat tätig. „Ich war in meinem Leben schon ganz gut ausgelastet“, sagt Graf. Ohne eine Person wäre dies alles gar nicht gegangen. „Meine Erika hat mich immer unterstützt und mir den Rücken freigehalten. Dafür bin ich ihr dankbar“, sagt Graf, der seit 53 Jahren mit seiner Ehefrau verheiratet ist. Und wenn er nicht gerade seinen 80. Geburtstag feiert, dann besucht er immer noch die Heim- spiele des SV Vollmaringen. „Es hat mich riesig gefreut, dass die Jungs den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft haben“, betont er. Damit immer viele Zuschauer das Spiel des Aufsteigers sehen, hängt Graf immer noch Spielankündigungsplakate im Ort und im Vereinsheim auf. „Dies mache ich gern, und ich freue mich auch immer, wenn mich die Spieler grüßen! Da geht keiner an mir wortlos vorbei“, sagt er. Zweimal die Bronze-Medaille geholt Karate: ASC-Betra-Kämpfer starten erfolgreich bei der süddeutschen Meisterschaft Die jüngsten Süddeutschen Meisterschaften des DJKB am vergangenen Wochenende in Ludwigsburg-Tamm verliefen für den kleinen ASC Betra mit etwa 15 Aktiven und 30 Jugendlichen mit zwei Bronzemedaillen sehr erfolgreich, zumal nur die drei Karateka Severin Maier, Bernhard Stumpp und Stefan Kahlert gestartet waren. Betra. Mit diesem Saisonabschluss durfte Vereinsvorstand Stefan Kahlert am Sonntagabend bei der Rückkehr von den süddeutschen Meisterschaften zusammen mit seinen beiden Vereinskameraden Severin Maier und Bernhard Stumpp äußerst zufrieden sein. Auf jeden Fall hatten sich die schweißtreibenden Sondereinheiten in der Vorbereitung für die Karateka gelohnt. Severin Maier, Bernhard Stumpp und der Vereinsvorsitzende Stefan Kahlert hatten sich gut vorbereitet um in den verschiedenen Altersklassen und den Diszi- Mit zwei Bronzemedaillen war der ASC Betra mit seinen drei Startern bei den süddeutschen Meisterschaften äußerst erfolgreich. Von links: Stefan Kahlert, Bernhard Stumpp und Severin Maier. Bild: lpe plinen Kata (Formlaufen), Kumite (Freikampf) und Kumite Team (Mannschaftswertung Freikampf) neben etwa 250 weiteren Startern aus dem süddeutschen Raum bestehen zu können. Nach guten Vorkämpfen gelang es Severin Maier, in den Einzelkämpfen ungeschlagen ins Halbfinale zu kommen. Dort traf er auf den späteren süddeutschen Meister aus Iffezheim bei Baden-Baden, an den er entscheidende Punkt abgeben musste und damit nicht den Finaleinzug schaffte. Die verdiente Bronzemedaille ist dennoch ein sehr großer Erfolg für ihn und den ASC Betra. Stefan Kahlert und Bernhard Stumpp hatten in den Vorrunden trotz guter Kämpfe nicht das Glück sich für das Viertelfinale qualifizieren zu können. Unter anderem scheiterten sie gegen schwergewichtige Gegner aus München oder Pforzheim. Umso motivierter gingen die beiden, zusammen mit Bronzemedaillen-Gewinner Severin Maier, im „Kumite Team“ an den Start. Hier hatten die drei Betraer nacheinander gegen drei Karateka eines anderen Vereins anzutreten. Dabei kam immer die Mannschaft mit den meisten Siegen eine Runde weiter, wobei das ASC-Trio souverän ins Halbfinale gelangte. Hier war aber wie schon im EinzelWettbewerb von Severin Maier das Ende erreicht. Der ASC Unterlag einer starken Konstanzer Mannschaft um den Deutschen Meister Manuel Rues mit 0:3. Zu einem versöhnlichen Abschluss reichte es aber allemal mit dem dritten Podest-Platz, der gleichbedeutend mit der zweiten Bronzemedaille für den jungen ASC aus Betra war. lpe Ein Richter und Vermittler Der frühere WFV-Präsident und DFB-Sicherheitsbeauftragter Alfred Sengle verstarb mit 81 Jahren Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) war er lange Jahre der Mann für die Sicherheit, unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land. Am Dienstag verstarb der Entringer Multi-Funktionär Alfred Sengle nach kurzer, schwerer Krankheit. TOBIAS ZUG Als Chef des Sicherheits-Organisationskomitees in Stuttgart bei der Weltmeisterschaft 2006 im Einsatz: der Entringer Alfred Sengle. Archivbild: Ulmer Entringen. Vor knapp einem halben Jahr waren erst wieder seine vermittlerischen Fähigkeiten beim Württembergischen Fußballverband (WFV) gefragt. Weil Vize-Präsident Michael Hurler vom Verbandstag in Sindelfingen zwar im Amt bestätigt wurde, aber 125 Nein-Stimmen erhielt, wollte er die Wahl erst nicht annehmen. Daraufhin schritt Alfred Sengle ein. Der WFV-Ehrenpräsident und pensionierte Richter redete lange mit Hurler. Mit Erfolg: Danach trat Hurler das Amt an. Der Vermittler ist tot. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Alfred Sengle im Alter von 81 Jahren in sei- nem Heimatort Entringen. Dem Ort, den er trotz der vielen Aufgaben und Titeln beim WFV und DFB stets verbunden blieb. Wenn es ging, besuchte er die Heimspiele der Fußballer des TGV Entringen. Wobei die Zeit in seiner Hoch-Schaffensphase knapp bemessen war. „Ich arbeite 40 bis 50 Stunden pro Woche und bin bis zu 190 Tage im Jahr unterwegs“, sagte er im TAGBLATT vor neun Jahren. Da war Sengle Sicherheitsbeauftragter des DFB und bei der Weltmeisterschaft in Deutschland Chef des Sicherheits-Organisationskomitees in Stuttgart. „Ich muss vor allem dafür sorgen, dass Randale verhindert wird“, sagte er. Was dem ruhigen und besonnenen Entringer mit seinem Team auch gelungen ist. Als Sohn eines Pfarrers, der sieben Jahre lang eine deutsche Schule in Porto Alegre leitete, wurde Sengle am 27. April 1934 in Brasilien geboren. Er hatte deshalb sowohl die deutsche wie auch die brasilianische Staatsangehörigkeit. Zwei Jahre nach der Geburt zog die Familie wieder zurück nach Deutschland. Sengle ging auf das Uhlandgymnasium in Tübingen, studierte an der dortigen Universität wie auch in München Rechtswissenschaft. Später arbeitete er unter anderem als Richter am Amtsgericht Haigerloch, als Vorsitzender Richter am Landgericht Hechingen und Tübingen sowie Präsident des Landgerichts Rottweil. Seine große Leidenschaft war der Fußball. Was Sengle als Kicker des TGV Entringen und in der AH des SV Grün-Weiß Stetten nicht schaffte, gelang ihm als Funktionär: ganz oben mitzuspielen. Von 1988 bis 2003 war der Entringer Präsident des WFV. Parallel machte er im DFB Karriere. Dort war er von 1999 bis 2004 Mitglied im Präsidium. 2008 ernannte ihn der DFB zum Ehrenmitglied. Unvergesslich bleibt den damals anwesenden Entringern jener Abend vor 13 Jahren, an dem Alfred Sengle plötzlich mit dem DFB-Pokal auftauchte. Weil Schalkes Manager Rudi Assauer bei der Siegesfeier den Pott fallen gelassen und zerdeppert hatte, musste ein Goldschmied diesen reparieren. Den Transport von der DFB-Zentrale in Frankfurt zum Schmied übernahm Sengle – und machte auf dem Weg dahin einen Halt in seinem Heimatort. Wilfried Müller, der damalige TGV-Trainer, erinnert sich noch, wie Sengle ihn anrief, er solle doch bitteschön ins Sportheim kommen – er habe was Interessantes im Kofferraum. Die Stammtisch-Brüder im Sportheim waren entzückt, als Sengle ihnen den DFB-Pokal zeigte. Und wollten natürlich gleich daraus trinken. Sengle sah das nicht so gern, ließ den Pokal aber da, als er kurz nach Hause ging. Währenddessen schlürften die Entringer Wein und Weizenbier aus dem 6,25 Kilogramm schweren Sterlingsilber. Bis einer bemerkte, dass ein Diamant fehlte – „da ist uns das Zäpfle runter“, erzählte Müller. Der zurückgekehrte Sengle musste lachen über seine besorgten Entringer: „Deshalb habe ich den Pokal doch, weil der repariert werden muss.“ Alfred Sengle wurde gestern im engsten Familien- und Freundeskreis in Entringen beerdigt.
© Copyright 2025 ExpyDoc