Zeittafel von Veltheim 896

Ze ittafel vo n Ve ltheim 896 - 1996 (Jahre s angaben n. Chr.)
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896
Die Ursprünge der Veltheimer Kirche reichen einer Legende nach bis ins 9 Jahrhundert zurück. Damals
habe eine edle Frau von Hildburg im Verein mit dem Priester Folkart im Jahre 896 das Kloster Möllenbeck und acht weitere Kirchen gegründet, darunter auch die Kirche Veltheim.
936
Eine Legende erzählt, dass im Jahre 936 die Ungarn das Kloster Obernkirchen zerstörten und vierzig
Nonnen ermordeten. Eine war ihrer Schönheit wegen am Leben geblieben, weil der Anführer sie zur
Gattin nehmen wollte. Auf dem Zug durch Veltheim verwünschte die Nonne ihre Schönheit und schnitt
sich mit einem Messer die Nase ab, um sich für immer zu verunstalten. Da wurde sie von dem Anführer der Ungarn ermordet. Ihr Grab soll in Veltheim sein.
1080 - 1089
Das Dorf Hehlen wird genannt, als Bischof Reinhard von Minden seinem Kapitel eine domus überweist.
1093
Erstmals erwähnen die "Lippischen Regesten" einen Everhard von Veltheim, welcher im Jahre 1093
zum Verkauf der „Agistersteyn" (Externsteine) an das Abdinghofkloster zu Paderborn für 14 Pfund Silber
und Anderes seine Einwilligung gibt.
1178
Im W estfälischen Urkundenbuch ist verzeichnet, dass die Edle Mathilde von Ricklingen beträchtliche
Güter in Veltheim an die Mindener Kirche schenkt, die später der Bischof Thietmar
von Minden beurkundet.
1185 - 1206
Im Westfälischen Urkundenbuch kommt ein Albert von Veltheim in den Angaben über die Erbschaften
der Töchter der Mathilde von Ricklingen vor.
1206 - 1209
Bischof Heinrich II. übergibt einen Hof in Veltheim dem Edlen Adolfus de Flotowe.
1245 - 1246
Gottfried von Veltheim wird als Zeuge in zwei Vertragsurkunden zwischen Graf Konrad von Wölpe und
Bischof Johann von Minden erwähnt.
1267 - 1275
Unter Bischof Otto I. stiftet der Edelvogt Wedekind vom Berge dem Dom zu Minden einen Hof in
Veltheim.
1241 - 1297
Ein Johann von Veltheim wird als Zeuge in Urkunden der Edelvögte Wiedekind
Schalksberg genannt.
1373
Es wird ein Gerhardus de Veltheim als Rektor ecelesiac in Ostereybege
und
Gerharg
(Eisbergen) genannt.
1435
Am 26. April kommt es zu einer Schlacht in der Veltheimer Marsch zwischen den Mindischen und den
Osnabrückern und deren Verbündeten, den Lemgoern, den Varenholzern und den Grafen zu Lippe.
1530
Die Reformation führte der zunächst noch katholische und bis 1550 amtierende
Stohlmann (gestorben 1581) ein.
Pfarrer Gerhard
1575
Es wird ein neues Pfarrhaus im Stil eines Bauernhauses gebaut.
1627
Es beginnt ein 105-jähriger Kampf der Veltheimer gegen die bis 1732 Weser- "Schlagden" der Varenholzer.
1648
Es wird von Pfarrer Johann Crusius mit dem Schreiben des ersten Kirchenbuches begonnen. Es ist jedoch verschollen.
1657
Ein Taufstein in der Kirche trägt die Jahreszahl 1657 und unter anderen den Namen "Kreke".
1663
Die Kirchengemeinde Veltheim lässt eine Glocke gießen.
1689
Die Kirche bekommt die erste Orgel. Ein Geschenk von der Kanzlerin v. Mercy.
1745
Es gibt in Veltheim 9 "Linneweber".
1723
Die "Bockwindmühle" wird gebaut.
1732
Johann Hinrich Schäfer wird zum Fährmann bei der kleinen Handfähre zu
eidigt.
1754
Am 03. April stirbt der Pfarrer Tidemann im Alter von 62 Jahren. Seinen
danken wir genauere Kenntnis der damaligen Zeit.
Veltheim bestellt und ver-
Aufzeichnungen ver-
1757 - 1765
In diesen Jahren gibt es sehr viele Weserüberschwemmungen. Das Wasser fließt oft durchs Dorf und
gefriert.
1767
Am 19. Januar setzt von 8.00 bis 9.00 Uhr ein Erdbeben ein.
1804
Die Schulstube wird neu ausgebaut und befindet sich danach in leidlichem
Zustand.
1806 - 1807
Der lang andauernde Fährstreit beider Fährleute (Colin Freding - Lippische und Schlachtmeister Schäfer) geht zu Ende. Die große lippische Fähre verschwindet, Schäfer's Fähre bleibt.
1812
Die alte Glocke der Kirche wird umgegossen und erhält die Inschrift: "Die Veltheimer Gemeinde hat
mich von H. W. Altenburg in Bückeburg umgießen lassen."
1823
Das Küsterhaus wird in Fachwerk neugebaut. Es wird später als so genannte
betitelt.
"Alte
Schule"
1824
Colon Wortling Nr. 29 baut am Südhang der Lüchte eine W assermühle.
1839
Das Pfarrhaus wird neu gebaut.
1840
Ein Hochwasser beschädigt das Schulhaus. Es besteht Einsturzgefahr.
1842
An das neue Pfarrhaus wird ein Backhaus angebaut.
1850
Colon Taake baut auf dem Bokshorn eine Holländer Windmühle.
1868 -1870
Der Friedhof im Dorf wird geschaffen. Colon Säger Nr. 52 gründet auf der
lei.
Klinke eine Ziege-
1871
Die Sieges- und Friedenseiche wird anlässlich des Kriegsendes gepflanzt. Sie ist
Pflanzung etwa 8 Jahre alt.
zum Zeitpunkt der
1872
Das Fährhaus wird an der Weser neu erbaut.
1877
Der Bau der Eisenbahnlinie Löhne-Hameln wird beendet.
1878
Gründung der Kyffhäuserkameradschaft Veltheim.
1879
Gründung und Bau der Schule Veltheim II im oberen Veltheim.
1881
Das Pfarrhaus fällt einem Brand zum Opfer. Es entsteht Totalschaden.
1882
Bergrat Heinrich Franke kauft den Bokshorn-Berg (124 m ü. NN). Er gründet die Kiesgrube Bokshorn.
1892
Der Schützenverein Veltheim gründet sich.
1894
Der Turnverein "Einigkeit Veltheim" gründet sich.
1897
Die Schule Veltheim II wird um einen Klassenraum erweitert.
1899
Die Ziegelei Säger geht in den Besitz der Handelsgesellschaft Gebr. Schwarze über.
1900
Die Schule I wird am Heuweg neu erbaut.
1900
In Veltheim werden rd. 275 Ziegen gehalten.
1902
Der Gesangverein "Arion Veltheim" gründet sich.
1905
Die Ziegelei Franke entsteht in der Kiesgrube.
1907
Die Ziegelei an der Klinke geht in den Besitz der Gebrüder Focke über.
1909
In der Kiesgrube löst die Elektrifizierung die Dampfmaschine ab. Riesige
die Grundlage, nun auch den Ort Veltheim an das Stromnetz anzuschließen.
Dynamos bieten
Bei einer Bodenabgrabung bei Siemonsmeier Nr. 14 werden Urnenscherben
entdeckt. Lehrer
W ellpott und Prof. Langewiesche entdecken bei weiteren Untersuchungen einen Urnenfriedhof. Es
kommen auch 4 römische Bronzeurnen zu Tage. Die Wissenschaft nimmt an, dass der germanische
Urnenfriedhof aus dem 2. bis 4. Jahrhundert stammt und die germanische Bevölkerung danach mit
dem römischen Kaiserreich in regem Handelsverkehr stand.
1912
Die Kirche Veltheim wird baulich erweitert.
Die Bahnlinie erhält das 2. Gleis und der Bahnhof wird gebaut.
1913
Am 15. Januar findet der feierliche Umzug von Buhmeier's Hof in die neue Kirche statt. Bis dahin hatten
die Gottesdienste auf dem Hof stattgefunden.
1925
Am 31. März findet das schreckliche Unglück an der Weser bei der Veltheimer
sterben 81 deutsche Männer.
Fähre statt. Es
Am 19. April gründet sich die Freiwillige Feuerwehr Veltheim.
1926
Am 14. November wird unter reger Teilnahme der Bevölkerung ein Gedenkmal
für die 81 ertrunkenen
Soldaten eingeweiht. "Dem Andenken der 81 deutschen
Männer, die der Strom am
31.3.1925 bei einem militärischen Übergang
verschlang.
Die 6. Division." heißt die Inschrift.
1927
Der Bokshornsportplatz entsteht auf einem Pachtgelände der Fa. Franke.
1929
Das "Spritzenhaus" (Feuerwehr-Gerätehaus) wird eingeweiht und seiner
übergeben.
Bestimmung
1932
Pfarrer Niemann hält am 9. Oktober seine Abschiedspredigt. Ihm verdanken wir einen großen Teil der
Aufzeichnungen zur Chronik von Veltheim - dem Ort, den der Münsteraner sehr geliebt hat.
1933
Der "Arbeiter-Turn und Sportverein" wird am 18. Mai zusammen mit dem
keit" aufgelöst und im Reichsbund für Leibesübungen
zusammengeschlossen.
1936
Das Ehrenmal für die Gefallenen des 1. W eltkrieges wird am Brinkborn eingeweiht.
1937
Turnverein "Einig-
Eine Schulmannschaft der Schule II wird Kreismeister im Handball.
1939
Der Brieftaubenzuchtverein "Sturmvogel Veltheim" entsteht.
1941
Eine Veltheimer Jugendhandballmannschaft schafft den Einzug in das
ball Endspiel um die Westfalenmeisterschaft und verliert dieses denkbar knapp.
Großfeldhand-
1943
Der Krieg geht an Veltheim nicht vorüber. Es fallen Brandbomben auf das Dorf.
Das alte Bauernhaus von Böke 1. wird getroffen und geht in Flammen auf.
1944
Ein Russenlager entsteht in der Nähe des Stellwerks an der Bahn.
1945
Nach Kriegsende terrorisieren Russen und Polen die Veltheimer Bevölkerung.
gar Veltheimer Bürger ermordet.
Dabei werden so-
Am 21. Oktober entsteht der Spiel- und Sportverein Veltheim auf Grundlage der
beiden Vorläufervereine „Einigkeit Veltheim“ und „Arbeiter-Turn und Sportverein“.
Im März kommen viele Flüchtlinge aus Ostpreußen und Pommern in Veltheim
sie bei uns ihre neue Heimat.
an. Teilweise finden
1946
Veltheim wählt sein 1. Gemeindeparlament nach dem Krieg.
1946 / 1947
Es entsteht eine 2. Evangelische Kirchengemeinde, die freikirchliche St. Petri-Gemeinde.
1947
Der neue Friedhof im oberen Veltheim entsteht.
1953
Das neue Sportplatzgelände wird gekauft: 4 Morgen für 13.000,00 DM. Der
muss der Kiesgrube weichen.
Die erste Friedhofskapelle wird gebaut.
Die freikirchliche Gemeinde baut an der Lüchte eine eigene Kirche.
Bokshornsportplatz
1957
Die Siedlung Mühlenbach entsteht.
1958
Am Heuweg entsteht das neue Pfarrhaus.
Das neue Schulgebäude entsteht, 4 Klassenräume und eine Pausenhalle. Jetzt gibt es nur noch eine
Schule in Veltheim.
1960
Im Bokshorn entsteht ein Lehrerdienstgebäude.
Baubeginn des Gemeinschaftskraftwerks Weser GmbH (GKW ).
Am Lohne entsteht ein Gemeindehaus der Neu-Apostolischen Kirche.
1962
Block I des GKW ist fertiggestellt und gibt am 24. September den ersten Strom ab.
1963
Baubeginn des Block II des GKW.
Es wird mit ersten Kanalisationsarbeiten in Veltheim begonnen.
1964
An der neuen Schule wird eine Turnhalle angebaut.
1965
Block II des GKW ist fertig gestellt und gibt Strom ab.
Die neue Autobahnbrücke wird am 7. Dezember eingeweiht. Nun ist der
wieder durchgehend befahrbar.
Sprengelweg
1967
Grundlegende Änderung des Schulwesens: Teilung der Volksschule in
Grund- und Hauptschule.
1968
Die Dorfgemeinschaft Veltheim gründet sich. Gründungsvereine: Schützenverein, Kyffhäuserkameradschaft, Reiterverein, Gesangverein Arion, Feuerwehr,
Landjugend und SUS
Veltheim
Die neue Friedhofskapelle wird erbaut.
1969
Es wird vom 29. - 31. August das 1. Dorfgemeinschaftsfest veranstaltet.
1971
Das Baugebiet "Boksköppen" wird erschlossen
1971
Die Grundschule zieht am 18.1971 nach Lohfeld in das dortige Schulgebäude
1972
Der Kindergarten wird seiner Bestimmung übergeben.
1973
Die Gemeinde Veltheim geht in die Stadt Porta W estfalica auf.
Großer sportlicher Erfolg: die Großfeldhandballer des SUS Veltheim steigen in
derzeit 2. höchste deutsche Spielklasse auf.
die Oberliga, die
Am 11. April gründet sich der Bläserkreis Porta W estfalica e.V.
1974
Die neue Großsporthalle am Sprengelweg ist fertig und wird ihrer Bestimmung übergeben.
1979
Die Kirchengemeinde baut ein neues Gemeindezentrum am Sprengelweg.
1982
Am 9. September wird das neue Klärwerk am GKW eingeweiht. Das alte W erk
Mühlenbach wird geschlossen.
in der Siedlung
1983
Am 28. Mai hält der letzte Personenzug auf dem Bahnhof Veltheim.
1984
Der Gesangverein "Arion Veltheim" löst sich auf. Schon 1973 hatte man mit
Chorgemeinschaft gebildet.
Möllbergen eine
1988
Es entstehen durch Eigenleistung des SUS Veltheim eine Tennisanlage mit 4 Plätzen sowie ein Sportheim auf dem Sportplatz.
1989
An das Gemeindezentrum der Kirchengemeinde wird ein Pfarrhaus angebaut.
1990
Die Hauptschule Veltheim wird aufgelöst und zieht mit nach Holzhausen. Die
von Lohfeld wieder nach Veltheim.
Grundschule zieht