Medieninfo_Maco-Porsche_Naturschutzbund bestuerzt ueber LUA

SALZBURG
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MEDIENINFORMATION
29. 10. 2015
MACO – Naturschutzbund bestürzt über Kehrtwendung des LUA
Der Naturschutzbund ist überrascht und bestürzt über die Kehrtwendung von
Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener, nachdem dieser noch vor Wochen wegen
der Verlängerung der Rodungsbewilligung für MACO/Porsche den Verdacht des
Amtsmissbrauchs geäußert hatte. Sein Team in der LUA hat seit Jahren
wohlbegründete Argumente gegen die Betriebserweiterung von MACO und
Porsche im Salzach-Augebiet südlich von Salzburg zusammengetragen und
engagiert vertreten. Jetzt wird das alles mit einem Schlag zunichte gemacht.
Es ist davon auszugehen, dass der Gesinnungswandel von Landesumweltanwalt
Wiener unter massivem politischem Druck erfolgt ist. Im LUA-Gesetz ist zwar die
Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit festgeschrieben. Sie muss aber auch mit
Zähnen und Klauen verteidigt werden. Das ist offenkundig nicht geschehen.
Die LUA wurde von der Politik schon seit Jahren finanziell und personell
ausgehungert. Wenn über die LUA das Damoklesschwert einer weiteren
Reduzierung gehängt wurde, so steht sie am Scheideweg: entweder erfüllt die
LUA konsequent weiter die ihr eigentlich zugedachte Aufgabe, engagierter Anwalt
von Natur und Umwelt zu sein, oder sich in ein Schicksal zu ergeben, das sie zum
zahnlosen Widerpart wirtschaftlicher Interessen macht.
Die LUA hat im Kampf um die südliche Salzachau vorzeitig die rechtlichen Waffen
gestreckt. Das ist eine Einladung an alle Projektwerber, sich über politische
Hintertürchen nicht ihr Recht, aber ihre wirtschaftlichen Interessen zu sichern und
sich ihr Wunschkonzert politisch durchwinken zu lassen.
Als „Erfolg“ für die Umwelt ist dieser „Kompromiss“ keinesfalls zu werten. Der
Betrieb verzichtet auf den Bruchteil der Gesamtfläche. Von dort wurde einige Tierund Pflanzenarten – im Übrigen mangelhaft – „umgesiedelt“. Das geht nur, wenn
geeignete Lebensräume zur Verfügung stehen. Sind sie aber geeignet, so ist dort
schon diese Tier- und Pflanzenwelt vorhanden. Das wäre etwa so, wie wenn man
in die Wohnung einer Familie eine zweite Familie hineinzwängen würde. Es ist
üble Regel geworden, dass Institutionen mit ökologischem Anstrich solche
Umsiedlungsaktionen „wissenschaftlich“ begleiten. Dabei geht es aber nicht um
Wissenschaft, sondern ums Geldverdienen.
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Vorgestern wurde damit begonnen, Bäume im Auwald nördlich der Firma MACO
zu fällen und Fakten zu schaffen, die Rodung des Areals und die
Bodenversiegelung stehen bevor. Daraufhin hat der Naturschutzbund Salzburg
abermals die Volksanwaltschaft eingeschaltet und sie ersucht, den Fall zu prüfen,
bis hin zum Vorwurf des möglichen Amtsmissbrauches in diesem Verfahren.
Für den Naturschutzbund Salzburg
Hans Kutil, Vorsitzender
Hannes Augustin, Geschäftsführer
Baumfällungen im Auwald für Betriebserweiterung und Parkplätze bei MACO
Geschützter Landschaftsteil Anifer Alterbach in unmittelbarer Umgebung
Fotos © Naturschutzbund
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