Sport DIENSTAG, 22. DEZEMBER 2015 Gensheimer-Aus: Brand warnt vor Panikmache vor Handball-EM Mannheim. Der ehemalige Handball-Bundestrainer Heiner Brand hat mit Sorge auf den EM-Ausfall von Kapitän Uwe Gensheimer reagiert. „Das ist sehr schlecht für die deutsche Mannschaft“, sagte Brand. Der 63-Jährige, der als Spieler (1978) und Trainer (2007) Weltmeister geworden war, warnte allerdings vor Panikmache. „Den Ausfall eines Außenspielers kann man am ehesten verkraften. Ich denke, im Augenblick ist die deutsche Mannschaft so gut, dass sie sich keine großen Sorgen machen muss.“ Gensheimer (29) hatte seine Teilnahme an der anstehenden Europameisterschaft in Polen (15. bis 31. Januar 2016) wegen eines Muskelfaserrisses in der rechten Wade und einer Reizung der rechten Achillessehne abgesagt. Damit muss Bundestrainer Dagur Sigurdsson auf seinen besten Mann und großen Hoffnungsträger verzichten. sid Heiß auf eine erneute Sensation Saarauswahl startet mit starkem Aufgebot in das Handball-Topturnier in Merzig Das Handball-Topturnier für AJugend-Nationalmannschaft in Merzig ist ein echter Höhepunkt im saarländischen Sportkalender. In diesem Jahr will die Saarauswahl als Gastgeber wieder mit Siegen glänzen. Von SZ-Redakteur Kai Klankert Merzig. Dirk Mathis kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Von mir ist kein Spieler beim DHB dabei, dafür viele vom DHB bei mir“, sagt der Landestrainer des Handballverbandes Saar mit Blick auf seinen Kader beim traditionellen Sparkassen-Cup in Merzig. Ab 27. Dezember treten sieben A-Jugend-Nationalmannschaften aus Europa und die Saarauswahl in der Thielsparkhalle gegeneinander an. In den vergangenen Jahren waren die Toptalente aus dem Saarland nicht selten im Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu sehen – 2014 waren es sogar gleich vier an der Zahl (Jerome Müller, Björn Zintel, 2012 stand die Saarauswahl beim Turnier in Merzig überraschend im Finale. Hier wird Peter Resch Michael Schulz, Lars Weissger- (Mitte) wird von den Nationalspielern Yves Kunkel (links) und Paul Drux gestoppt. FOTO: RUPPENTHAL ber). Diesmal hat Mathis alle Spieler, die schon zu Sichtungs- Jahrgang 1997, Niclas Baier, hen“, sagt Mathis. zu einem gewissen Grad fördermaßnahmen oder Kaderlehr- Tom Grieser oder Allesandro Zwei seiner Spieler werden in lich sein kann.“ Wobei Mathis gängen des Deutschen Hand- Lehr aus dem Jahrgang 1998 Merzig von den Zuschauer be- klarstellt, dass gerade Kian ball-Bundes (DHB) eingeladen sowie Tim Schaller und Kian sonders beobachtet – weil sie Schwarzer keine Sonderbewurden, im eigenen Team. Plus Schwarzer aus dem Jahrgang im Saar-Handball bekannte handlung erfahre. Vielmehr sei die besten Talente 1999. „Wir haben ei- Namen tragen. Max Hartz, die Distanz zwischen Vater und aus dem Jahrgang ne sehr, sehr schlag- Sohn des Ex-Nationalspielers Sohn in den Trainingseinhei1997, die eigentlich kräftige Truppe“, Jürgen Hartz, früherer Kapitän ten eher größer als zu anderen nicht mehr spielsagt Mathis. Viel- des TV Niederwürzbach und Spielern. „Die Jungs haben beiberechtigt wären leicht auch eine, die heute Trainer des Oberligisten de was. Wenn sie sich durchset(damit das Saarüberraschen, die TuS Dansenberg, wo Max auch zen, dann haben sie eventuell land eine Chance durchstarten kann. spielt. Und Kian Schwarzer, mehr geleistet als andere, eben im internationalen Wie 2012, als die Sohn von Weltmeister Christi- weil sie wegen ihrer Namen unVergleich hat). Saar-Auswahl sen- an Schwarzer, der sich als Ju- ter besonderer Beobachtung „Solch ein Tursationell das End- gendkoordinator ja um den stehen“, findet Mathis. Zuminnier hier vor der spiel erreichte und saarländischen Nachwuchs dest in Merzig ist ihnen diese „Dass sich Haustür zu haben, dort gegen Deutsch- kümmert. „Die Jungs gehen da- besondere Beobachtung sicher. ist für die Nachland verlor (25:39). mit relativ relaxt um“, sagt Maunsere wuchsarbeit im So weit will Ma- this: „Ich glaube, dass die Zu- www. Spieler Verband ein Riethis nicht gehen, zu- sammenarbeit Vater/Sohn bis spa rka ssencup-merzi g . de senvorteil. Dass Egelhof mögliinternational mal AUF E IN E N BLIC K sich unsere Spieler cherweise verletzt ........................................................................ international präpräsentieren ausfällt und Weisssentieren können, gerber und Walz am können, ist Internationales Handball-Topturnier für A-Jugend-Nationalist einmalig“, sagt ersten Turniertag mannschaften in der Merziger Thielsparkhalle: Landestrainer Mafehlen. Sie spielen einmalig.“ 27. Dezember: Vorrunde: 16 Uhr: HV Saar - Island; 17.10 this. Und es bietet mit dem ZweitligisUhr: Russland - Schweiz; 18.20 Uhr: Niederlande - Polen; den besten Saarten HG Saarlouis Landestrainer 19.30 Uhr: Deutschland - Rumänien. Talenten die zeitgleich in der Dirk Mathis 28. Dezember: Vorrunde: 10.30 Uhr: HV Saar - Polen; 11.40 Chance, sich vor 2. Bundesliga gegen Uhr: Niederlande - Island; 12.50 Uhr: Schweiz - Rumänien; den Augen der die DJK Rimpar. 14 Uhr: Deutschland - Russland; 15.10 Uhr: Island - Polen; Bundestrainer zu präsentieren „Der Ligaalltag geht da selbst16.20 Uhr: HV Saar - Niederlande; 17.30 Uhr: Deutschland und vielleicht nochmal in einen verständlich vor. Die ZusamSchweiz; 18.40 Uhr: Rumänien - Russland. Kader reinzurutschen. menarbeit mit der HG Saar29. Dezember: Finalrunde: ab 10.30 Uhr kleine Halbfinals; Kandidaten hierfür gibt es louis und Trainer Heine Jensen ab 12.30 Uhr große Halbfinals; 15.30 Uhr: Spiel um den 7. laut Mathis zuhauf. Lars Weiss- ist hervorragend. Ich bin froh, Platz; 17 Uhr: Spiel um den 5. Platz; 18.30 Uhr: Spiel um den gerber, Lars Walz, Nils Wösch- dass die Jungs für das Turnier 3. Platz; 20 Uhr: Endspiel um den Turniersieg. red ler oder Robin Egelhof aus dem überhaupt zur Verfügung ste- Schwanitz passt nicht ins „Schema F“, Garnelen für Frodeno Sportler des Jahres: Kugelstoßerin sorgt sich um den Status der Leichtathletik – Saarbrücker Triathlet schon auf dem Weg nach Australien Ausgerechnet „Feierbiest“ Christina Schwanitz schlug nach ihrer Wahl zur Sportlerin des Jahres nachdenkliche Töne an. Die Kugelstoß-Weltmeisterin beklagte die Degradierung der Leichtathletik zur Randsportart. Baden-Baden. Mit flotten Sprüchen auf der großen Bühne eroberte Christina Schwanitz alle Herzen im Sturm. Als die frisch gekürte Sportlerin des Jahres aber wenig später ohne Schuhe und mit einem Bier in der Hand in einem Nebenraum des Kurhauses in Baden-Baden saß, war das ansteckende Lachen verstummt. Die Kugelstoß-Weltmeisterin schlug nachdenkliche Töne an – und übte harsche Kritik an der Macht von „König Fußball“. „Leichtathletik wird zur Randsportart gemacht. Im Fußball wird die 4. Liga zu jeder Ta- ges- und Nachtzeit im Fernsehen gezeigt“, klagte die 29-Jährige: „Wie sollen denn die Leute und Kinder in die Stadien gelockt werden, wenn es unsere Sportart im TV kaum mehr zu sehen gibt?“ Der starken Frau aus Dresden war es ein Bedürfnis, sich den Frust von der Seele zu reden. Für die Europameisterin ist zum Beispiel auch das Werbeverbot bei Olympischen Spielen ein Dorn im Auge. Der Bekanntheitsgrad leide deshalb – gerade bei „schwer Vermittelbaren“ wie ihr: „Ich passe nicht ins Schema F: Ich habe eine Riesenklappe, bin nicht gerade schlank und relativ groß“, sagte Schwanitz. Sie könne ja 20 Kilogramm abnehmen, um interessanter für die Werbeindustrie zu sein, „aber dann werde ich keine Weltmeisterin mehr.“ Ein Teufelskreis eben. Geld zum Zurücklegen bleibt nicht übrig, obwohl sie „Weltniveau“ anbiete. Ihr Pendant Jan Frodeno indes, Sportler des Jahres 2015, konnte die Klage von Schwanitz nur bedingt nachvollziehen. „Im Tri- athlon haben wir das Glück, dass wir die Leute mitnehmen können auf die Reise. Ironman ist der neue Marathon“, sagte HawaiiTriumphator Frodeno, der ges- Kugelstoßerin Christina Schwanitz und Triathlet Jan Frodeno posieren nach der Sportlerwahl des Jahres mit ihren Trophäen. FOTO: KIENZLE/AFP tern die Reise nach Australien zu seiner schwangeren Frau Emma antrat. Dort wartet ein exotisches Weihnachtsfest – „mit Mango und Garnelen. Eben ein bisschen anders als sonst“, sagte „Frodo“, der die Siegertrophäe von BadenBaden probehalber schon mal wie ein Baby im Arm hielt. Der für Februar geplante Nachwuchs soll sich nach dem Wunsch des berühmten Vaters aber nicht unbedingt im Triathlon versuchen: „Die Fußstapfen sind zu groß, um sie zu füllen.“ Während für Frodeno eine Olympia-Teilnahme 2016 kein Thema ist, fiebert Schwanitz den Sommerspielen entgegen. „Da will ich Rio ein bisschen unsicher machen“, kündigte sie an. Ihr goldfarbenes Paillettenkleid durfte diesbezüglich als Botschaft verstanden werden. > Seite D2: Wahlergebnisse sid ................................................................................................................. Zu warm: Weltcup in Klingenthal abgesagt Klingenthal. Der Weltcup der nordischen Kombinierer im sächsischen Klingenthal (2./3. Januar) ist wegen Schneemangels abgesagt worden. Angesichts von Temperaturen von bis zu 15 Grad zogen die Organisatoren gestern die Reißleine. „Leider können wir das Wetter nicht beeinflussen“, sagte Alexander Ziron, Chef des gastgebenden VSC Klingenthal. Einen Weltcup am ersten Januar-Wochenende an einem anderen Ort wird es wohl nicht geben. sid Football: Vollmer und Patriots im Viertelfinale Foxborough. Footballer Sebastian Vollmer hat mit dem Super-Bowl-Gewinner New England Patriots in der US-Profiliga NFL erneut den direkten Einzug ins Playoff-Viertelfinale geschafft. Der Titelverteidiger gewann 33:16 gegen die Tennessee Titans und schloss die Runde als einer der zwei besten Sieger der vier Divisionen ab. Patriots-Quarterback Tom Brady konnte trotz einer Erkrankung unter der Woche spielen und warf zwei Touchdown-Pässe. Vollmer stand in der Startformation. sid Eishockey: Jágr jetzt Vierter der Scorerliste Sunrise. Tschechiens Eishockey-Superstar Jaromír Jágr ist in der nordamerikanischen Profiliga NHL nach dem 732. Tor seiner Karriere alleiniger Vierter in der ewigen Scorerliste. Der 43-Jährige von den Florida Panthers Jaromír Jágr ließ Marcel Dionne (731) mit seinem zehnten Saisontreffer hinter sich. Beim 5:4 gegen die Vancouver Canucks traf der Stürmer zum 2:2. Jágr liegt nur noch neun Tore hinter dem drittplatzierten Brett Hull (741). Den erfolgreichsten Torschützen Wayne Gretzky (894) und Gordie Howe (801) wird der Altstar aber wohl nicht mehr einholen, auch wenn Jágr zuletzt erklärt hatte, bis ins Alter von 50 spielen zu wollen. sid FOTO: AUERBACH/AFP Rastbüchl. Gut eine Woche vor dem Auftakt der Vierschanzentournee konnte es für Severin Freund nicht schnell genug in den kurzen Weihnachtsurlaub in die Heimat gehen. Sein Plan: „Gutes Essen, ruhige Zeit, wenig an Skispringen denken.“ Nach seiner durchwachsenen Tournee-Generalprobe mit Platz sechs und acht beim Weltcup in Engelberg heißt es für Freund Kraft tanken. Kraft für den Angriff auf den ersehnten Gesamtsieg beim Ritt über die vier Schanzen (28. Dezember bis 6. Januar). Und Kraft für das Duell mit einem übermächtig erscheinenden Gegner: Der Slowene Peter Prevc ist nach seinem Doppelerfolg in der Schweiz klarer Favorit. „Der Druck wird für mich nicht größer“, sagte Freund: „Man erwartet von mir ohnehin immer, dass ich gewinne. Und mehr als gewinnen geht ja nicht.“ Mit Drucksituationen, das hat der Niederbayer in den vergangenen Jahren oft gezeigt, kann Freund umgehen. Die springerische Klasse ist da, um zum großen Prevc-Gegenspieler bei der Tournee zu werden. „Ab Oberstdorf werden die Karten neu gemischt“, sagte Freund. Die Wertigkeit der beiden Springen in der Schweiz, auch wenn sie so kurz vor dem Saisonhöhepunkt liegen, will auch Bundestrainer Werner Schuster nicht zu hoch einschätzen: „Diese beiden Tage entscheiden nicht über die Tournee. Viel wichtiger ist, wie man aus der Weihnachtspause kommt.“ sid SEITE D1 S CHNEL L E S Z FOTO: KLOS Weihnachts-Ruhe vor Tournee-Sturm: Freund will abschalten NR. 297 Basketball: Saarlouis gewinnt Kellerduell Saarlouis. Die Saarlouis Royals haben sich im Kellerduell der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Süd mit einem 85:71 (33:38)Erfolg bei den BIS Baskets Speyer in die Weihnachtspause verabschiedet. Nach fünf Niederlagen in Folge musste Saarlouis am Sonntagabend beim Schlusslicht lange Zeit einem Rückstand hinterher laufen. Mit einer starken zweiten Halbzeit gelang den Gästen die Wende. Die Royals sind weiterhin Vorletzter. bene Produktion dieser Seite: Kai Klankert Mark Weishaupt Sport Telefon: Fax: E-Mail: (06 81) 5 02 22 63 (06 81) 5 02 22 59 [email protected] Team Sport: Mark Weishaupt (mwe, Leiter), Kai Klankert (kai, Stellv.), Marcus Kalmes (mak), Michael Kipp (kip), Stefan Regel (raps), Peter Wilhelm (wip)
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