SPIELRAUM OPER LACHENMANN-LABO(H)R Moderation: Rafael

SPIELZEIT 2015/16
SPIELRAUM OPER
LACHENMANN-LABO(H)R
Moderation: Rafael Rennicke
16. NOVEMBER 2015, Kammertheater, 19.30 Uhr
mit Yuko Kakuta Sopran Jan Pas Violoncello Stefan Schreiber Klavier
Helmut Lachenmann Sprecher / Komponist und Leonberger Klavierschülern
Der DUDEN definiert „Labor“ als „Arbeitsstätte für naturwissenschaftliche, technische oder medizinische
Arbeiten, Untersuchungen, Versuche o. Ä.“ Das ist natürlich eine viel zu rudimentäre Beschreibung für
das, was uns im „Lachenmann-Labo(h)r“ erwartet! Und außerdem hat sich in unser Labor heimlich ein
„H“ hineingeschlichen – eine Huldigung nicht nur an den Vornamen unseres Protagonisten, sondern auch
an das, was Helmut Lachenmann uns geschenkt, zu was er uns verholfen hat: eine Huldigung ans Hören, ans genaue Hinhören, ans Horchen.
„Hören“, sagt Lachenmann, „soll in meiner Musik immer wieder zum Wahrnehmungsabenteuer werden.“
Und so steckt in unserem Labor ganz viel Ohr, weil wir, wie Lachenmann selbst, ganz große Lust haben,
in die Klänge seiner Musik hineinzuhören, die Anatomie der Klänge hör- und sichtbar zu machen. Es geht
um unser lustvolles Entdecken des Unvertrauten, um unsere kindliche Neugier aufs Unerhörte, um unser
Lauschen, nicht unbedingt um das Verstehen, das wir Erwachsene uns antrainiert haben – und weshalb
wir dauernd vermissen. Ein Labor also nicht im Sinne des DUDEN, sondern im Sinne Albert Einsteins,
der das Labor als den Ort definierte, „an dem ich mich auch selbst entdecke“.
Helmut Lachenmann (* 1935)
Zwei Gefühle. Musik mit Leonardo (Ausschnitt)
aus: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern. Musik mit Bildern (1997)
Helmut Lachenmann Sprecher
Helmut Lachenmann (* 1935)
Ein Kinderspiel. Sieben kleine Stücke (1980)
1. Hänschen klein Felix Heisenberg
2. Wolken im eisigen Mondlicht Naemi Walter
3. Akiko Marvin Weis
4. Falscher Chinese Timo Philippin
5. Filter-Schaukel Felix Hable
6. Glockenturm Adrian Hodum
7. Schattentanz Louis Karsch
Helmut Lachenmann (* 1935)
Pression für einen Cellisten (1969/2010)
Jan Pas Violoncello
Helmut Lachenmann (* 1935)
GOT LOST. Musik für hohen Sopran und Klavier (Ausschnitt)
Yuko Kakuta Sopran Stefan Schreiber Klavier
BIOGRAPHIEN
Yuko Kakuta, geboren in Himeji/ Japan. Sie studierte Gesang in Osaka und in Kyoto sowie an der Universität der
Künste in Berlin. 2002/03 erhielt sie ein Festengagement an der Staatsoper Hannover, seit 2006/07 ist sie im Ensemble der Oper Stuttgart, wo sie in dieser Spielzeit als Musetta („La Bohéme“), als Jano („Jenufa“), als Despina
(„Così fan tutte“), als Rosina („Der Barbier von Sevilla“) sowie als Wendy („Peter Pan“) zu erleben ist. Zudem gestaltet sie das 4. Liedkonzert. Yuko Kakuta war Solistin der zeitopern-Produktion GOT LOST und sang das Sopransolo
in Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ an der Deutschen Oper Berlin, bei der Ruhrtriennale und
am Teatro Colón in Buenos Aires.
Jan Pas, geboren in Belgien. Bereits mit 18 Jahren war er Solocellist des Orchesters des Théâtre La Monnaie. Er
spielte ab 1985 im Orchester des Nationaltheaters Mannheim und ist seit 1988 Mitglied im Staatsorchester Stuttgart.
Seit 1995 spielt Jan Pas auch im Bayreuther Festspielorchester.
Stefan Schreiber, geboren in Duisburg, ist Solorepetitor und Kommissarischer Studienleiter an der Oper Stuttgart.
Er studierte Klavier bei David Levine sowie Dirigieren bei Wolfgang Trommer an der Robert-Schumann-Hochschule
für Musik Düsseldorf. Von 1992-1997 war er Solorepetitor an den Wuppertaler Bühnen, anschließend stellvertretender Studienleiter an der Deutschen Oper am Rhein und von 2001-2006 Studienleiter und Assistent des Generalmusikdirektors der Staatsoper Hannover. 2006-2012 war Stefan Schreiber Studienleiter an der Oper Stuttgart und dirigierte zahlreiche Uraufführungen. In dieser Spielzeit übernimmt er die musikalische Leitung bei der Neuinszenierung
von „Alice im Wunderland“ sowie beim 3. Liedkonzert.
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Sind Sie neugierig geworden auf weitere Konzerte zu Ehren von Helmut Lachenmann?
Das Staatsorchester Stuttgart spielt am Sonntag, 6. Dezember, 11 Uhr und am Montag,
7. Dezember, 19.30 Uhr im Beethovensaal der Liederhalle Werke von Ludwig van Beethoven
(Sinfonie Nr. 3, „Eroica“) und Helmut Lachenmann („Tanzsuite mit Deutschlandlied“).
Solisten: Arditti Quartet, Dirigent: Sylvain Cambreling.
Im Vorfeld des Sinfoniekonzerts am Montag, 7. Dezember, präsentieren um 17.30 Uhr im
Silchersaal der Liederhalle, in der Reihe „Konzert+“, Schüler aus der Region Stuttgart eigene
Kompositionen, die im Rahmen eines Kompositionsworkshops der JUNGEN OPER Stuttgart entstanden sind. Auch erklingt in diesem Rahmen noch einmal Helmut Lachenmanns „Ein
Kinderspiel“.
Weitere Hinweise auf Konzerte im Rahmen der „Lachenmann-Perspektiven“ finden Sie
unter www.lachenmann-perspektiven.de