Identifizierung und Charakterisierung von Yang-Zyklus-Enzymen in Arabidopsis thaliana Der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. rer. nat. vorgelegt von Wolfgang Ulrich Zierer aus Vilsbiburg Als Dissertation genehmigt von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Tag der mündlichen Prüfung: 11. 12. 2015 Vorsitzender der Prüfungskommission: Prof. Dr. Jörn Wilms Gutachter: Prof. Dr. Norbert Sauer PD Dr. Lars Voll INHALTSVERZEICHNIS 1 1.1 1.2 2 ZUSAMMENFASSUNG Physiologische Funktion des Yang-Zyklus im Leitgewebe Suche nach Yang-Zyklus-Transaminasen in A. thaliana EINLEITUNG Funktion von Schwefel im pflanzlichen Metabolismus Aufnahme und Transport von Sulfat Synthese von Cystein und Methionin Methioninstoffwechsel 2.4.1 Aktivierung von Methionin 2.4.2 Recycling von Methionin im S-Adenosylhomocystein-Zyklus 2.4.3 Recycling von Methionin im S-Methylmethionin-Zyklus 2.4.4 Recycling von Methionin im Yang-Zyklus 2.4.4.1 Entdeckung des Yang-Zyklus 2.4.4.2 MTA entsteht als Nebenprodukt der Ethylensynthese 2.4.4.3 MTA entsteht als Nebenprodukt der Nicotianaminsynthese 2.4.4.4 MTA entsteht als Nebenprodukt der Polyaminsynthese 2.4.4.5 Expression des Yang-Zyklus im Leitgewebe 2.5 Zielsetzung dieser Arbeit 3 3 3 4 5 5 6 7 8 8 10 11 12 13 14 ERGEBNISSE 3.1 Physiologische Funktion des Yang-Zyklus im Leitgewebe 3.1.1 Etablierung von mti1- und dep1-Mutantenallelen 3.1.2 Charakterisierung von MTI1 und DEP1 als Yang-Zyklus-Enzyme 3.1.3 Wachstumsdefekte von mti1- und dep1-Pflanzen bei Schwefelmangel 3.1.3.1 Hydroponische Anzucht von mti1- und dep1-Pflanzen 3.1.3.2 Akkumulation von Anthocyanen in mti1- und dep1-Pflanzen 3.1.3.3 Reproduktive Defekte in mti1- und dep1-Pflanzen 3.1.4 Auswirkungen des Schwefelmangels auf transkriptioneller Ebene 3.1.5 Auswirkungen des Schwefelmangels auf metabolischer Ebene 3.1.5.1 Schwefelassimilation in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration 3.1.5.2 Aminosäurekonzentrationen in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration 3.1.5.3 Metaboliten des Methioninstoffwechsels in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration 3.1.6 Gewebespezifität des Yang-Zyklus 3.1.6.1 Expressionsmuster von MTI1 und DEP1 3.1.6.2 Subzelluläre Lokalisation von MTI1 und DEP1 3.1.6.3 Phloemspezifische Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen 3.1.6.4 Expressionsmuster der NAS-Gene 3.1.6.5 Expressionsmuster von Genen der Polyaminsynthese 3.1.7 Auswirkungen von Yang-Zyklus-Defekten auf die Nicotianaminsynthese 3.1.7.1 Nicotianaminkonzentration in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration 3.1.7.2 NAS-Expression in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration 3.1.7.3 Konzentrationen von Eisen-, Zink- und Kupferionen in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration 3.1.8 Auswirkungen von Yang-Zyklus-Defekten auf die Synthese von Putrescin, Spermidin und Spermin 3.1.8.1 Putrescinkonzentration in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration 3.1.8.2 Spermidinkonzentration in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration 3.1.8.3 Sperminkonzentration in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration 15 15 15 16 18 18 21 22 24 25 25 27 2.1 2.2 2.3 2.4 3 1 1 2 28 29 29 31 32 34 35 37 37 38 39 40 41 42 43 INHALTSVERZEICHNIS 4 3.1.8.4 Expression von SPDS1 in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration 3.1.9 Auswirkungen von Yang-Zyklus-Defekten auf die Tspm-Synthese 3.1.9.1 Expression von BUD2 und ACL5 in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration 3.1.9.2 Leitgewebeanatomie von mti1- und dep1-Infloreszenzen 3.1.10 Chemische Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen 3.1.10.1 Externe Applikation von ACC oder Nicotianamin 3.1.10.2 Externe Applikation von Putrescin 3.1.10.3 Externe Applikation von Spermidin 3.1.10.4 Externe Applikation von Spermin 3.2 Suche nach Yang-Zyklus-Transaminasen in A. thaliana 3.2.1 Homologieanalyse mit bekannten Yang-Zyklus-Transaminasen 3.2.2 Expressionsanalyse der Gene putativer Yang-Zyklus-Transaminasen 3.2.3 Analyse von T-DNA Insertionslinien putativer Yang-Zyklus-Transaminasen 3.2.4 Transaminaseaktivitätstest mit putativen Yang-Zyklus-Transaminasen 43 44 44 45 46 46 47 49 51 53 54 57 62 65 DISKUSSION 4.1 Physiologische Funktion des Yang-Zyklus im Leitgewebe 4.1.1 MTI1 und DEP1 sind Yang-Zyklus-Einzelgene in A. thaliana 4.1.2 Yang-Zyklus-Mutanten zeigen Wachstumsdefekte bei Schwefelmangel 4.1.2.1 Phänotypen sind von den Anzuchtbedingungen abhängig 4.1.2.2 Phänotypen sind vom Analysezeitpunkt abhängig 4.1.3 Yang-Zyklus-Mutanten leiden an stärkerem Schwefelmangel 4.1.3.1 Schwefelmangel wird auf transkriptioneller Ebene wahrgenommen 4.1.3.2 Die Assimilation von Sulfat ist von der Konzentration im Medium abhängig 4.1.3.3 Die Aminosäureprofile zeigen Anpassungen an Schwefelmangel an 4.1.3.4 Die Metaboliten des Methioninstoffwechsels sind in den Yang-Zyklus-Mutanten reduziert 4.1.4 Yang-Zyklus-Aktivität im Phloem ist ausreichend um den durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekt der Mutanten zu beheben 4.1.5 In adulten Arabidopsis-Pflanzen entsteht MTA im Leitgewebe hauptsächlich duch die Nicotianamin- und Polyaminsynthese 4.1.5.1 Ethylenmangel ist nicht für die durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekte verantwortlich 4.1.5.2 Nicotianamin- und Polyaminsynthese findet im Leitgewebe statt 4.1.6 Die durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekte der Yang-Zyklus-Mutanten sind nicht auf Nicotianaminmangel zurückzuführen 4.1.7 Schwefelmangel führt zu Polyaminmangel in den Yang-Zyklus-Mutanten 4.1.7.1 Schwefelmangel führt zu Spermidin- und Sperminmangel in den Mutanten 4.1.7.2 Die mti1- und dep1-Mutanten leiden nicht an Thermosperminmangel 4.1.8 SAM-Mangel, nicht MTA-Akkumulation, verursacht den Polyaminmangel 4.2 Suche nach Yang-Zyklus-Transaminasen in A. thaliana 4.2.1 Homologe Proteine zu B. subtilis YkrV und S. cerevisiae Aro8p/Aro9p 4.2.2 Homologe Proteine zu B. subtilis YbgE und S. cerevisiae Bat1p/Bat2p 4.2.3 Homologe Proteine zu K. pneumoniae TyrB 4.2.4 Expressionsanalysen mit putativen KMTB-Transaminasen 4.2.5 Funktionelle Analysen mit putativen KMTB-Transaminasen 68 68 68 68 68 69 69 69 70 70 5 5.1 M ATERIAL UND METHODEN Material 5.1.1 Bakterienstämme 71 71 72 72 73 74 75 75 76 76 78 78 79 79 79 79 81 81 81 INHALTSVERZEICHNIS 5.1.2 Oligonukleotide 5.1.3 Vektoren 5.1.4 Pflanzenlinien 5.1.5 Medien 5.1.5.1 Medien zur Anzucht von Bakterien 5.1.5.2 Medien zur Anzucht von A. thaliana 5.1.5.3 Medienzusätze 5.1.6 Lösungen 5.1.7 Antikörper, Enzyme und Kits 5.1.8 Chemikalien 5.1.9 Verbrauchsmaterialien 5.1.10 Geräte 5.1.11 Software 5.2 Methoden 5.2.1 Methoden zur Anzucht von Lebewesen 5.2.1.1 Anzucht von Bakterien 5.2.1.2 Anzucht von A. thaliana unter Standardbedingungen 5.2.2 Allgemeine molekularbiologische Methoden 5.2.2.1 Herstellung kompetenter E. coli-Zellen 5.2.2.2 Herstellung kompetenter A. tumefaciens-Zellen 5.2.2.3 Transformation von E. coli 5.2.2.4 Transformation von A. tumefaciens 5.2.2.5 Herstellung von Dauerkulturen 5.2.2.6 Extraktion von Plasmid-DNA 5.2.2.7 Amplifikation von DNA durch Polymerasekettenreaktion 5.2.2.8 Extraktion von DNA aus Agarosegelen 5.2.2.9 Extraktion von genomischer DNA aus A. thaliana 5.2.2.10 Extraktion von RNA aus A. thaliana mittels TRIzol® -Methode 5.2.2.11 Synthese von cDNA 5.2.2.12 Quantitative RT-PCR 5.2.2.13 Stabile Transformation von A. thaliana 5.2.2.14 Transiente Transformation von Arabidopsis-Mesophyllprotoplasten 5.2.3 Mikroskopie und Histologie 5.2.3.1 GUS-Färbung 5.2.3.2 Histologische Schnitte 5.2.3.3 Propidiumiodidfärbung 5.2.3.4 Konfokal- und Lichtmikroskopie 5.2.4 Schwefelmangelexperimente 5.2.4.1 Schwefelmangelexperimente auf ½MS-Platten 5.2.4.2 Schwefelmangelexperimente im hydroponischen System 5.2.4.3 Chemische Komplementation 5.2.5 Metabolitenanalytik 5.2.5.1 Elementanalysen mittels ICP-OES 5.2.5.2 Aminosäuremessungen mittels UPLC 5.2.5.3 Schwefelmetabolitenmessungen mittels UPLC-LC-MS/MS 5.2.5.4 Nicotianaminmessungen mittels UPLC-LC-MS/MS 5.2.5.5 Polyaminmessungen mittels UPLC 5.2.5.6 Messungen der Anthocyankonzentration 5.2.6 Proteinchemische Methoden 81 84 86 87 87 88 88 88 91 92 93 93 94 94 94 94 94 95 95 95 95 95 96 96 96 96 97 97 97 97 97 98 98 98 98 98 98 99 99 99 100 100 100 100 101 101 102 102 102 INHALTSVERZEICHNIS 5.2.6.1 5.2.6.2 5.2.6.3 5.2.6.4 5.2.6.5 5.2.7 Herstellung von Proteinen in E. coli Extraktion löslicher Proteine Aufreinigung von Proteinen Immunologische Nachweise mittels Westernblot KMTB-Transaminaseaktivitätstest Klonierungsstrategien 102 103 103 103 103 103 6 LITERATURVERZEICHNIS 110 7 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 120 8 SUMMARY 124 ANHANG Aminosäurekonzentrationen in den mti1- und dep1-Infloreszenzen in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Hergestellte Gateway®-Zielvektoren Arabidopsis-Genloci 126 9 9.1 9.2 9.3 126 127 127 ZUSAMMENFASSUNG 1 ZUSAMMENFASSUNG 1.1 Physiologische Funktion des Yang-Zyklus im Leitgewebe Der Yang-Zyklus ist ein weit verbreiteter Stoffwechselweg, in dem das schwefelhaltige Nebenprodukt 5-Methylthioadenosin (MTA) über mehrere enzymatische Umwandlungen zur Aminosäure Methionin regeneriert wird. In Pflanzen entsteht MTA bei der Synthese des Phytohormons Ethylen, des Metallionenchelators Nicotianamin, sowie der Stress- und Entwicklungsfaktoren Polyamine. In früheren Arbeiten konnte gezeigt werden, dass YangZyklus-Gene in den Blättern der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) und des Breitwegerichs (Plantago major) hauptsächlich im Leitgewebe exprimiert werden. Diese Erkenntnis war überraschend, da der Yang-Zyklus bis zu diesem Zeitpunkt vor allem als unterstützender Stoffwechselweg der Ethylensynthese bekannt war. Da die Ethylensynthese jedoch nicht vorwiegend im Leitgewebe stattfindet, stellte sich die Frage, welche Funktion der Yang-Zyklus in diesem Gewebe erfüllt. Durch die funktionelle Analyse der beiden neu entdeckten Yang-Zyklus-Gene 5-METHYLTHIORIBOSE ISOMERASE 1 (MTI1) und DEHYDRATASE-ENOLASE-PHOSPATASE-COMPLEX 1 (DEP1) sollte diese Frage geklärt werden. Zunächst wurden Mutantenlinien mit fehlender bzw. verringerter Genexpression von MTI1 oder DEP1 etabliert und ihr Wachstum auf MTA-haltigen Medien analysiert. Die Beteiligung von MTI1 und DEP1 am Yang-Zyklus in Arabidopsis konnte im Rahmen dieser Wachstumsexperimente bewiesen werden, da Pflanzen ohne funktionelles MTI1- bzw. DEP1Allel, im Gegensatz zum Wildtyp (WT), nicht in der Lage waren, MTA als Schwefelquelle zu nutzen. Um das Verhalten von mti1- und dep1-Pflanzen bei verschiedenen Schwefelkonzentrationen zu untersuchen, wurden Wachstumsexperimente in einem hydroponischen System durchgeführt. Während das Wachstum von mti1- und dep1-Pflanzen bei ausreichender Schwefelversorgung nicht vom Wachstum der WT-Pflanzen zu unterscheiden war, zeigten mti1- und dep1-Pflanzen einen Wachstumsdefekt bei Schwefelmangel. Diese äußerte sich vor allem in geringem Infloreszenzwachstum, starken Stresssymptomen und reproduktiven Defekten, die zur Sterilität der Mutanten führten. Metabolitmessungen zeigten, dass Pflanzen mit defektem Yang-Zyklus, im Gegensatz zu WTPflanzen, bei Schwefelmangel einen verringerten Methioninstoffwechsel aufwiesen. Vor allem waren die Konzentrationen von S-Adenosylmethionin (SAM) und dem phloemlokalisierten Metabolit S-Methylmethionin in den Mutanten bei Schwefelmangel deutlich reduziert. Die Expression des Yang-Zyklus wurde am Beispiel von MTI1 und DEP1 mittels PromotorReporterlinien in allen adulten Pflanzengeweben untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass der Yang-Zyklus zusätzlich zum Blattleitgewebe, im Leitgewebe der Wurzeln, Blüten und Schoten exprimiert war. Zusätzlich fand auch Expression in Zellen mit hoher Teilungsaktivität, wie den Wurzelmeristemen, den Antheren und den Embryos statt. Expressionsanalysen von Genen der Nicotianamin- und Polyaminsynthese zeigten, dass diese ebenfalls zu großen Teilen im Leitgewebe, den Wurzelmeristemen, sowie den reproduktiven Pflanzenteilen exprimiert waren. Phloemspezifische Expression von MTI1 oder DEP1 im jeweiligen Mutantenhintergrund mit Hilfe des SUCROSE TRANSPORTER 2 (SUC2)-Promotors führte zur -1- ZUSAMMENFASSUNG nahezu vollständigen Wiederherstellung des WT-Phänotyps. Dies wies darauf hin, dass der Wachstumsdefekt der Mutanten bei Schwefelmangel mit dem Phloem assoziiert war. Die Analyse der schwefelabhängigen Regulation der Nicotianamin- und Polyaminsynthese zeigte, dass beide Stoffwechselwege von der verfügbaren Schwefelmenge beeinflusst wurden. Sowohl die Expression der NICOTIANAMIN SYNTHASE (NAS)-Gene, als auch die Nicotianaminkonzentration nahm bei Schwefelmangel ab. Die niedrige Nicotianaminkonzentration hatte allerdings keinen Einfluss auf die Eisen-, Zink- und Kupferversorgung der Pflanzen. Die erhöhte Sensitivität der Mutanten gegenüber Schwefelmangel konnte auch durch die externe Zugabe von Nicotianamin nicht gelindert werden. Im Gegensatz zur Expression der NAS-Gene war die Expression der SPERMIDIN SYNTHASE 1 (SPDS1) bei Schwefelmangel überwiegend unverändert. Trotzdem wurden in den Infloreszenzen der Mutanten niedrigere Konzentrationen an Putrescin und Spermidin gemessen. Obwohl sich die Konzentrationen von Spermin in den Mutanten im Rahmen der Metabolitenmessungen nicht signifikant von der Sperminkonzentration der WT-Pflanzen unterschieden, litten die Mutanten offenbar dennoch an einem Sperminmangel. Im Gegensatz zur externen Applikation von Putrescin und Spermidin führte nur die Zugabe von Spermin zu einer Linderung der durch Schwefelmangel verursachten Defekte in den Mutanten. Spermin steigerte dabei vor allem das Infloreszenzwachstum und linderte die Stresssymptome, hatte auf die Reproduktionsfähigkeit allerdings nur einen geringen Einfluss. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der Yang-Zyklus im Leitgewebe adulter Pflanzen vor allem zur Aufrechterhaltung der Polyaminsynthese benötigt wird. Diese Aufgabe gewinnt bei schlechter Schwefelversorgung zunehmend an Bedeutung. Die Umwandlung des schwefelhaltigen Nebenprodukts MTA zu Methionin bzw. SAM, durch den Yang-Zyklus im Phloem, verhindert eine Verringerung der Verfügbarkeit von Methionin bzw. SAM durch die Polyaminsynthese. Bei Schwefelmangel leistet der Yang-Zyklus damit einen wichtigen Beitrag zum Überleben und zur Reproduktion der Pflanzen. 1.2 Suche nach Yang-Zyklus-Transaminasen in A. thaliana In Arabidopsis sind mittlerweile fast alle Enzyme des Yang-Zyklus bekannt. Lediglich der letzte Schritt, die Transaminierung von 4-Ketomethylthiobutyrat (KMTB) zu Methionin, ist noch unbekannt. Der zweite Teil dieser Arbeit beschreibt die Ergebnisse zur Identifizierung dieser unbekannten Yang-Zyklus-Enzyme. Homologieanalysen mit bekannten Yang-ZyklusTransaminasen aus anderen Organismen identifizierten zahlreiche Kandidatengene in Arabidopsis. Durch die Analyse von Promotor-Reporterlinien wurde das Expressionsmuster der Kandidatengene bestimmt und mit dem Expressionsmuster der Yang-Zyklus-Gene MTI1 und DEP1 verglichen. Kandidatengene mit ähnlicher Lokalisation wurden mit Hilfe von T-DNAInsertionslinien und enzymatischen Tests auf ihre Beteiligung am Yang-Zyklus untersucht. Dabei konnte das Gen At1g77670 als Yang-Zyklus-Transaminase identifiziert werden. Die Expression von At1g77670 deckt sich mit der Lokalisation des Yang-Zyklus und das gereinigte Protein ist in der Lage KMTB in Methionin umzuwandeln. Pflanzen ohne funktionelles At1g77670-Gen sind allerdings weiter in der Lage MTA als Schwefelquelle zu nutzen. Dies weist darauf hin, dass noch weitere, bisher unbekannte Yang-Zyklus-Transaminasen zu entdecken sind. -2- EINLEITUNG 2 EINLEITUNG 2.1 Funktion von Schwefel im pflanzlichen Metabolismus Als phototrope Organsimen sind Pflanzen für ihr Wachstum auf eine ausreichende Versorgung mit Licht, sowie Makro- und Mikronährstoffe angewiesen. Das Element Schwefel zählt zusammen mit Stickstoff, Phosphat, Kalium, Calcium und Magnesium zu den Makronährstoffen. Obwohl Schwefel im Vergleich zu Stickstoff nur in geringen Mengen benötigt wird, ist er dennoch unverzichtbar für die pflanzliche Ernährung. Schwefel ist in Pflanzen hauptsächlich in den Seitenketten der Aminosäuren Cystein und Methionin und damit in Proteinen zu finden. Durch ihre Thiolgruppen sind Cysteine von großer Bedeutung für die tertiäre Proteinstruktur, da sich zwischen ihnen kovalente Bindungen, so genannte Disulfidbrücken, ausbilden können. Außerdem können Thiolgruppen sowohl in reduzierter, als auch in oxidierter Form vorliegen, wodurch Cystein eine Schlüsselrolle bei der zellulären Redox-Kontrolle zukommt (Buchanan et al., 2010; Takahashi et al., 2011). Cystein und Methionin werden auch zur Synthese von zahlreichen schwefelhaltigen Metaboliten benötigt. Cystein wird z.B. für die Synthese des Tripeptids Glutathion verwendet. Glutathion dient Pflanzen als Speicher- und Transportform für Cystein und leistet einen wichtigen Beitrag zur zellulären Redox-Kontrolle. Glutathion dient auch zur Synthese von Phytochelatinen und hilft damit indirekt bei der Entgiftung von Schwermetallen (Rennenberg, 1982; Buchanan et al., 2010; Takahashi et al., 2011). Cystein und Methionin wird auch für die Synthese von Cofaktoren und Coenzymen wie z.B. Thiamin, Coenzym A oder Thioredoxin benötigt (Buchanan et al., 2010). Die aktivierte Form von Methionin, SAM, dient der pflanzlichen Zelle als Substrat für zahlreiche Methylierungsreaktionen und wird für die Synthese von SMethylmethionin, Biotin, Ethylen, Nicotianamin und Polyaminen benötigt (Buchanan et al., 2010; Sauter et al., 2013). Manche Pflanzenfamilien akkumulieren zusätzlich schwefelhaltige, sekundäre Pflanzenstoffe zum Schutz vor Fraßfeinden. So können Pflanzen der Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae) aus Cystein die nicht-proteinogene Aminosäure Alliin synthetisieren (Buchanan et al., 2010). Pflanzen der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) können so genannte Senfölglykoside (Glukosinolate) synthetisieren, welche größtenteils von Methionin abstammen (Windsor et al., 2005). 2.2 Aufnahme und Transport von Sulfat Pflanzen nehmen Schwefel vor allem in Form von Sulfat über die Wurzeln aus dem Boden auf. Um den Schwefel des Sulfats nutzen zu können, müssen sie es erst mehrfach reduzieren und in organische Verbindungen einbauen. Diese Vorgänge finden größtenteils in den Chlorplasten der grünen Pflanzenteile statt. Sulfat muss also über weite Strecken und mehrere Membranen transportiert werden. In Arabidopsis erfolgt die Aufnahme von Sulfat an den äußeren Wurzelschichten (Epidermis/Cortex) als Protonen/Sulfat Symport mittels der plasmamembranständigen Transportproteine SULFATE TRANSPORTER 1;1 (SULTR1;1) und SULFATE TRANSPORTER 1;2 (SULTR1;2) in den pflanzlichen Symplast (Takahashi et al., 2000; Shibagaki et al., 2002). Sulfat im Symplast gelangt über Plasmodesmata bis in den Wurzelzentralzylinder. Über einen bisher unbekannten Mechanismus gelangt ein Teil des Sulfats dort wieder in den Apoplasten und wird durch die Transportproteine SULFATE -3- EINLEITUNG TRANSPORTER 2;1 (SULTR2;1) und SULFATE TRANSPORTER 3;5 (SULTR3;5) in Xylemparenchymzellen akkumuliert (Takahashi et al., 2011). Hohe Sulfatkonzentrationen im Cytosol der Xylemparenchymzellen sind eine Voraussetzung für den effizienten Transport von Sulfat von der Wurzel zum Spross. Die Transportproteine SULFATE TRANSPORTER 4;1 (SULTR4;1) und SULFATE TRANSPORTER 4;2 (SULTR4;2) in den Tonoplasten der Xylemparenchymzellen können Sulfat ins Cytosol importieren und sorgen im Bedarfsfall für eine Erhöhung der symplastischen Sulfatkonzentration (Kataoka et al., 2004). Sulfat wird aus den Xylemparenchymzellen durch bisher unbekannte Transporter in die Xylemgefäße exportiert und anschließend von der Wurzel in den Spross transportiert (Takahashi et al., 2011). Im Spross wird Sulfat in Chloroplasten aufgenommen und dort assimiliert. Erst kürzlich konnte das Protein SULFATE TRANSPORTER 3;1 (SULTR3;1) als Sulfatexporter in die Chloroplasten charakterisiert werden (Cao et al., 2013). Die Versorgung der Sink-Organe über das Phloem wird durch den SULFATE TRANSPORTER 1;3 (SULTR1;3) ermöglicht (Yoshimoto et al., 2003). 2.3 Synthese von Cystein und Methionin Die Reduktion und Assimilation von Sulfat findet im Chlorplastenstroma statt (Abb. 1). Im ersten Schritt wird Sulfat durch eine ATP-abhängige Sulfurylase in Adenosin-5´-phosphosulfat umgewandelt, das wiederrum durch die glutathionabhängige Adenosin-5´-phosphosulfatReduktase zu Sulfit reduziert wird. Sulfit wird anschließend durch die ferredoxinabhängige Sulfit-Reduktase zu Sulfid weiter reduziert. Die Aminosäure Serin wird durch die Tätigkeit einer Acetyl-CoA-abhängigen Acetyltransferase in O-Acetylserin umgewandelt. Im letzten Schritt werden Sulfid und O-Acetylserin, durch die O-Acetylserin-(thiol)lyase zu Cystein verknüpft (Abb. 1). Cystein kann zusätzlich zu den Chlorplasten, auch in Mitochondrien und im Cytosol synthetisiert werden. Sowohl Chloroplasten, als auch Mitochondrien und das Cytosol enthalten die Enzyme Serin-Acetyltransferase und O-Acetylserin-(thiol)lyase und Sulfid kann offenbar zwischen allen drei Kompartimenten ausgetauscht werden. Das meiste Cystein wird jedoch im Cytosol synthetisiert (Takahashi et al., 2011). Methionin, die zweite schwefelhaltige Aminosäure, wird über drei weitere enzymatische Umwandlungen aus Cystein hergestellt. Dieser Prozess wird auch als Transsulfurylierung bezeichnet und findet in den Chloroplasten statt (Abb. 1). Im ersten Schritt stellt die Cystathionin-ɣ-Synthase aus Cystein und OPhosphohomoserin Cystathionin her. Dieses wird durch die Cystathionin-β-Lyase in Homocystein umgewandelt. Aus Homocystein stellt die Methioninsynthase schließlich Methionin her (Takahashi et al., 2011). -4- EINLEITUNG Abb. 1: Schema der Cystein- und Methioninsynthese in einer Arabidopsis-Mesophyllzelle. Das Cytosol ist in weiß dargestellt. Enzyme und Transporter sind rot dargestellt. Gestrichelte Linien deuten bisher unbekannte Transportwege an. Abkürzungen: APR = APS REDUCTASE, APS = Adenosin 5´-phosphosulfat, ATPS = ATP SULFURYLASE, CBL = CYSTATHIONINE β-LYASE, CGS = CYSTATHIONINE ɣ-SYNTHASE, Cys = Cystein, Cyst = Cystathionin, Hcy = Homocystein, Met = Methionin, MS = METHIONINE SYNTHASE, OAS = O-Acetylserin, OAS-TL = OAS(THIOL)LYASE, SAT = SERINE ACETYLTRANSFERASE, Ser = Serin, SiR = SULFITE REDUCTASE, SULTR = SULFATE TRANSPORTER. Abbildung modifiziert nach Takahashi et al. (2011). 2.4 Methioninstoffwechsel 2.4.1 Aktivierung von Methionin Methionin wird neben der Proteinbiosynthese auch für die Synthese zahlreicher Metaboliten benötigt. Bei diesen Synthesereaktionen wird Methionin in seiner aktivierten Form verwendet. Methionin kann im Cytosol durch die Tätigkeit von ATP-abhängigen SAM-Synthetasen (MAT) in SAM umgewandelt werden (Abb. 2). In Arabidopsis gibt es 4 MAT-Isoformen. Die verringerte Expression von MAT-Genen führt in Arabidopsis zu einer massiven Methioninakkumulation in Rosettenblättern und deutet einen starken Fluss in Richtung SAM an (Sauter et al., 2013). Untersuchungen von Giovanelli et al. (1985) in Wasserlinsen (Lemna) zeigten außerdem, dass Methionin zu 80% in SAM umgewandelt wird. Die Schwefelfixierung ist ein energieintensiver Prozess. Im Vergleich zur Stickstoff- oder Kohlenstofffixierung wird für die Schwefelfixierung ca. doppelt so viel Energie benötigt -5- EINLEITUNG (Buchanan et al., 2010). Dieser hohe Energieaufwand macht bereits reduzierte Schwefelverbindungen für die Pflanze besonders wertvoll. Die hohen Kosten der Schwefelfixierung auf der einen Seite und der hohe Bedarf an SAM auf der anderen Seite verdeutlichen den Nutzen von Stoffwechselwegen zum Recycling von Methionin bzw. SAM. Im pflanzlichen Cytosol gibt es insgesamt drei dieser Stoffwechselwege: den SAdenosylhomocystein-Zyklus, den S-Methylmethionin-Zyklus und den Yang-Zyklus. Abb. 2: Aktivierung von Methionin. Enzyme sind in grauen Boxen dargestellt. Abkürzungen: ATP = Adenosintriphosphat, Pi = Monophosphat, PPi = Bisphosphat. 2.4.2 Recycling von Methionin im S-Adenosylhomocystein-Zyklus In pflanzlichen Zellen werden ständig Metaboliten, Zellwandkomponenten und Nukleinsäuren methyliert. Die Methylierung von DNA beispielsweise stellt eine der wichtigsten epigenetischen Veränderung der Zelle dar. Methylierungsreaktionen werden von Methyltransferasen durchgeführt, wobei ca. 90% der Methyltransferasen SAM als Methylgruppendonor verwenden (Sauter et al., 2013). Bei dieser Reaktion wird SAM in S-Adenosylhomocystein umgewandelt. Im S-Adenosylhomocystein-Zyklus (Abb. 3) wird S-Adenosylhomocystein durch die Tätigkeit einer Hydrolase in Homocystein überführt und anschließend durch eine Methioninsynthase zu Methionin regeneriert. Durch erneute Methioninaktivierung entsteht wieder SAM, welches erneut als Methylgruppendonor genutzt werden kann. -6- EINLEITUNG Abb. 3. Schema des S-Adenosylhomocystein-Zyklus im pflanzlichen Cytosol. Enzyme sind in grauen Boxen dargestellt. Abkürzungen: ATP = Adenosintriphosphat, Pi = Monophosphat, PPi = Bisphosphat, (M)THF = (Methyl)Tetrahydrofolat. 2.4.3 Recycling von Methionin im S-Methylmethionin-Zyklus Im S-Methylmethionin-Zyklus (Abb. 4) kann aus SAM und Methionin, S-Adenosylhomocystein und S-Methylmethionin gebildet werden. Diese Reaktion wird von der Methionin-SMethyltransferase durchgeführt. S-Adenosylhomocystein wird analog zum SAdenosylhomocystein-Zyklus über eine Hydrolase in Homocystein umgewandelt. Aus Homocystein und S-Methylmethionin kann durch die Tätigkeit der Homocystein-SMethyltransferase wieder Methionin gebildet werden. Die temporäre Bildung von SMethylmethionin dient der Pflanze einerseits als Schwefelspeicher und erhöht andererseits die Mobilität von reduziertem Schwefel, da S-Methylmethionin über das Phloem transportiert werden kann (Bourgis et al., 1999). Das Fehlen des S-Methylmethionin-Zyklus in Arabidopsis und Mais (Zea mays) scheint zumindest unter Standardbedingungen keine Nachteile für das Pflanzenwachstum zu bringen (Kocsis et al., 2003). In der Erbse (Pisum sativum) konnte durch die Expression eines Hefe (Saccaromyces cerevisiae)-Transporters für S-Methylmethionin jedoch gezeigt werden, dass erhöhter Transport im Phloem zu einem gesteigerten Proteingehalt im Samen führt (Tan et al., 2010). -7- EINLEITUNG Abb. 4: Schema des S-Methylmethionin-Zyklus im pflanzlichen Cytosol. Enzyme sind in grauen Boxen dargestellt. Abkürzungen: ATP = Adenosintriphosphat, Pi = Monophosphat, PPi = Bisphosphat. 2.4.4 Recycling von Methionin im Yang-Zyklus Zusätzlich zur Synthese von Biotin und S-Methylmethionin wird SAM auch zur Synthese von Ethylen, Nicotianamin und Polyaminen benötigt. Bei allen drei Synthesereaktionen wird die Aminobutyratgruppe des SAM-Moleküls verwendet und es fällt das schwefelhaltige Nebenprodukt MTA an (Kende, 1993; Roje, 2006). Im Yang-Zyklus wird die schwefelhaltige CH3S-Gruppe von MTA durch mehrere enzymatische Umwandlungen wieder zu Methionin regeneriert. 2.4.4.1 Entdeckung des Yang-Zyklus Während ihrer Forschung zur Ethylenproduktion im Apfel (Malus pumila) entdeckten Baur und Yang (1972), dass der Gehalt des Ethylen-Ausgangsmoleküls Methionin deutlich geringer war, als die Konzentration von Ethylen selbst und postulierten daraufhin die Existenz eines Stoffwechselweges zum Methioninrecycling. Drei Jahre später konnten Murr und Yang (1975) die Beteiligung von SAM und die Entstehung von MTA bei dieser Reaktion beweisen. Durch radioaktive Markierungsexperimente konnten gezeigt werden, dass die CH3S-Gruppe von MTA letztlich wieder in Methionin eingebaut wird (Adams und Yang, 1977). Die enzymatischen Reaktionen die an der Umwandlung von MTA zu Methionin beteiligt sind, werden als YangZyklus bezeichnet (Abb. 5). Als Synonyme haben sich auch die Begriffe MTA Zyklus oder Methionin Zyklus etabliert. In Bakterien wird der Zyklus auch als Met Salvage Pathway bezeichnet. -8- EINLEITUNG Die erste pflanzliche Yang-Zyklus-Enzymaktivität wurde in Extrakten von Lupinensamen (Lupinus luteus) nachgewiesen. Guranowski (1983) konnte die 5-METHYLTHIORIOSE KINASE anreichern und die Phosphorylierung von 5-Methylthioribose zu 5-Methylthioribose-1Phosphat beweisen. Durch Homologieanalysen zu bakteriellen Yang-Zyklus-Enzymen konnte 21 Jahre später schließlich mit METHYLTHIORIBOSE KINASE (MTK) das erste Gen des Yang-Zyklus in Pflanzen identifiziert werden (Sauter et al., 2004). Pflanzen ohne funktionelles MTK-Gen waren im Gegensatz zum WT nicht in der Lage auf einem Medium mit MTA als Schwefelquelle zu wachsen. Bei der Suche nach differenziell regulierten Genen während der submergence Antwort im Reis (Oryza sativa) wurden zwei ACIDOREDUCTONE DIOXYGENASE (ARD)-Gene gefunden. Es konnte gezeigt werden, dass die ARD-Enzyme 1,2-Dihydroxy-3-keto-5-methylthiopenten zu KMTB umwandeln können (Sauter et al., 2005). Über Homologieanalysen konnten in Arabidopsis 4 Isoformen des ARD-Gens identifiziert werden (Bürstenbinder et al., 2007). Das METHYLTHIORIBOSE NUCLEOSIDASE (MTN)-Gen wurde ebenfalls über die differentielle Regulation bei der submergence Antwort im Reis entdeckt und Rzewuski et al. (2007) konnten zeigen, dass MTN die Spaltung von MTA in Methylthioribose und Adenosin katalysiert. Über Homologieanalysen konnten in Arabidopsis zwei MTN-Isoformen identifiziert werden, wobei MTN1 für ca. 80% der enzymatischen MTNAktivität verantwortlich ist (Bürstenbinder et al., 2010). Die Identifizierung der METHYLTHIORIBOSE-1-PHOSPHAT ISOMERASE 1 (MTI1) wurde durch deren hohe Homologie zum eukaryotischen Translation-Initiations-Faktor eIF-2B erschwert. Die Kristallisierung und Strukturanalyse einer Bacillus subtilis Methylthioribose-1-phosphat (MTR1-P)-Isomerase (Bumann et al., 2004) ermöglichte allerdings die Identifizierung der Arabidopsis MTI1-Sequenz. Durch Komplementation der Hefemutante mri1 mit der Arabidopsis MTR-1-P Isomerase konnte die Identität von MTI1 bestätigt werden (Pommerrenig et al., 2011). Die Umwandlung von Methylthioribulose-1-Phosphat zu 1,2-Dihydroxy-3-keto-5-methylthiopenten wird in Hefe und Bakterien von 2 bzw. 3 verschiedenen Enzymen durchgeführt. Durch gründliche phylogenetische Analysen und Komplementationsexperimenten mit Hefe konnte gezeigt werden, dass diese Schritte in Arabidopsis von einem einzigen Enzym katalysiert werden. Dieses Enzym wurde DEHYDRATASE-ENOLASE-PHOSPHATASE-COMPLEX 1 (DEP1) genannt (Pommerrenig et al., 2011). Damit sind in Arabidopsis mittlerweile alle Gene für die enzymatische Umwandlung von 5-Methylthioribose bis zu KMTB bekannt. Um den biochemischen Kreislauf zu schließen muss auf KMTB allerdings noch eine Aminogruppe übertragen werden. In B. subtilis wird diese Transaminierung von YkrV und YbgE durchgeführt. Während es sich bei YkrV um eine glutaminabhängige KMTB-Transaminase handelt, benutzt YbgE verzweigtkettige Aminosäuren als Aminogruppendonor für die Transaminierung von KMTB (Berger et al., 2003). In der Hefe sind mit Aro8p, Aro9p, Bat1p und Bat2p vier KMTB-Transaminasen bekannt. Aro8p und Aro9p benutzen aromatische Aminosäuren für die Transaminierung von KMTB, während Bat1p und Bat2p verzweigtkettige Aminosäuren benutzen (Pirkov et al., 2008). Von welchem Enzym oder Enzymen diese Transaminierung in Pflanzen durchgeführt wird ist allerdings immer noch unbekannt. -9- EINLEITUNG Abb. 5: Schema des Yang-Zyklus in Bakterien, Hefe und Pflanzen. Gene des Yang-Zyklus in B. subtilis (blaue, kursive Kleinbuchstaben), S. cerevisiae (blaue Großbuchstaben) und Pflanzen (grüne, kursive Großbuchstaben). Grüne Pfeile zeigen pflanzliche Reaktionen. Blaue Pfeile zeigen B. subtilis bzw. S. cerevisiae Reaktionen. A. thaliana Gene: ARD1-4 = ACIDOREDUCTONE DIOXYGENASE 1-4, DEP1 = DEHYDRATASE-ENOLASE-PHOSPHATASECOMPLEX 1, MTI1 = METHYLTHIORIBOSE-1-PHOSPHATE ISOMERASE 1, MTK = METHYLTHIORIBOSE KINASE, MTN1/2 = METHYLTHIOADENOSINE NUCLEOSIDASE 1/2. S. cerevisiae Gene: ARO8/9 = aromatic amino acid transferase 8/9, BAT1/2 = branched-chain amino acid transaminase 1/2, MDE1 = methylthioribulose-1-phosphate dehydratase 1, MEU1 = methylthioadenosine phosphorylase 1, MRI1 = methylthioribose-1-phosphate isomerase 1, UTR4 = enolase-phosphatase complex 4. B. subtilis Gene = mtnA: methylthioribose-1-phosphate isomerase, mtnB = methylthioribose-1-phosphate dehydratase, mtnC = 2,3-diketo-5-methylthiopentenyl-1phosphate enolase-phosphatase, mtnD = acidoreductone dioxygenase, mtnK = methylthioribose kinase, mtnN = methylthioadenosine/S-adenosylhomocysteine nucleosidase, mtnP = methylthioadenosine phosphorylase, mtnW = 2,3-diketo-5-methylthiopentenyl-1-phosphate enolase, mtnX = 2-hydroxy-3keto-5-methylpentenyl-1-phosphat phosphatase, ykrV/ybgE = 2-keto-4-methyl-thiobutyrate transaminase. Abkürzungen = ATP: Adenosintriphosphat. Abbildung modifiziert nach Pommerrenig et al. (2011). 2.4.4.2 MTA entsteht als Nebenprodukt der Ethylensynthese Ethylen ist ein gasförmiges Pflanzenhormon mit einer Vielzahl physiologischer Funktionen. Es kann das Wachstum und die Morphologie von Pflanzen, sowie die Seneszenz pflanzlicher Organe beeinflussen. So fördert Ethylen beispielsweise das Sprosswachstum semiaquatischer - 10 - EINLEITUNG Pflanzen und die Bildung von Adventivwurzeln. Es fördert die Fruchtreife in klimakterischen Früchten und trägt zum Blattabwurf bei. Außerdem spielt es eine Rolle bei biotischen und abiotischen Stressreaktionen, sowie bei der Kurz- und Langstreckenkommunikation innerhalb und zwischen Pflanzen (Bleecker und Kende, 2000; McManus, 2012; Sauter et al., 2013). Ethylen wird in zwei enzymatischen Schritten aus SAM synthetisiert (Abb. 6). Im ersten Schritt wird SAM zu 1-Aminocyclopropan-1-carbonsäure (ACC) und dem Nebenprodukt MTA umgewandelt. Diese Umwandlung wird von ACC-Synthasen (ACS) katalysiert und stellt den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt in der Ethylensynthese dar (Wen, 2014). In Arabidopsis gibt es insgesamt 9 ACS-Isoformen, die sowohl individuelle als auch überlappende Funktionen besitzen. Die ACS-Isoformen können Homo- und Heterodimere bilden und das Verhältnis der Dimere beeinflusst die Ethylensynthese (Tsuchisaka et al., 2009). Im zweiten Schritt wird ACC durch die ACC-Oxidase zu Ethylen oxidiert. Das im ersten Schritt der Ethylensynthese anfallende MTA wird anschließend im Yang-Zyklus zu Methionin regeneriert. Abb. 6: Schema der Ethylensynthese in A. thaliana. Enzyme sind in grauen Boxen dargestellt. 2.4.4.3 MTA entsteht als Nebenprodukt der Nicotianaminsynthese Nicotianamin ist eine pflanzliche, nicht-proteinogene Aminosäure. In einkeimblättrigen Pflanzen wird Nicotianamin für die Synthese so genannter Phytosiderophore benötigt. Phytosiderophore werden von den Wurzeln ausgeschieden um Eisen- und Zinkionen zu binden, damit diese in die Pflanze aufgenommen werden können (Palmer und Guerinot, 2009). In zweikeimblättrigen Pflanzen dient Nicotianamin als wichtiges Chelatormolekül für Eisen-, Zink- und Kupferionen. Es fördert die Speicherung, Mobilität und den phloembasierten Langstreckentransport zur Versorgung von Blüten und Samen (Klatte et al., 2009; Deinlein et al., 2012; Haydon et al., 2012; Schuler et al., 2012; Zheng et al., 2012). Bei der Synthese von Nicotianamin werden 3 Moleküle SAM durch eine NICOTIANAMINE SYNTHASE (NAS) zu einem Molekül Nicotianamin kondensiert und dabei 3 Moleküle MTA erzeugt (Abb. 7). In Arabidopsis thaliana gibt es 4 NAS-Isoformen. Das anfallende MTA wird anschließend im Yang-Zyklus recycelt. - 11 - EINLEITUNG Abb. 7: Schema der Nicotianaminsynthese in A. thaliana. Enzyme sind in grauen Boxen dargestellt. Abkürzung: NAS = NICOTIANAMINE SYNTHASE 2.4.4.4 MTA entsteht als Nebenprodukt der Polyaminsynthese Polyamine sind niedrigmolekulare Polykationen, die in allen Lebewesen zu finden sind. Am meisten verbreitetet sind Putrescin, Spermidin und Spermin. Polyamine erfüllen eine Vielzahl von Aufgaben im pflanzlichen Metabolismus. Sie schützen die Pflanze vor biotischem und abiotischem Stress (Jimenez-Bremont et al., 2014; Minocha et al., 2014) und sind an der pflanzlichen Entwicklung beteiligt (Imai et al., 2004b; Deeb et al., 2010). Das pflanzenspezifische Polyamin Thermospermin spielt eine wichtige Rolle bei der Xylementwicklung der Gefäßpflanzen (Takano et al., 2012). In Arabidopsis startet die Synthese der Polyamine bei der Aminosäure Arginin (Abb. 8). Durch eine Arginin-Decarboxylase wird aus Arginin Agmatin gebildet. Agmatin wird durch eine Agmatin-Iminohydrolase in NCarbamoylputrescin überführt, welches anschließend durch eine N-CarbamoylputrescinAmidohydrolase in Putrescin umgewandelt wird. Die Spermidinsynthase kann durch Verknüpfung von Putrescin mit einem decarboxylierten SAM-Molekül das Polyamin Spermidin synthetisieren. Die Decarboxylierung von SAM wird von den SAM-Decarboxylasen durchgeführt. In Arabidopsis gibt es 4 Isoformen dieser Enzyme. Die Sperminsynthase kann durch Verknüpfung von Spermidin mit einem decarboxylierten SAM-Molekül das Polyamin Spermin erzeugen. Thermospermin wird durch das Enzym ACAULIS5 aus Spermidin erzeugt. Bei der Synthese eines Moleküls Spermidin, Spermin oder Thermospermin entsteht jeweils ein Molekül MTA, das anschließend im Yang-Zyklus recycelt werden muss. - 12 - EINLEITUNG Abb. 8: Schema der Polyaminsynthese in A. thaliana. Enzyme sind in grauen Boxen dargestellt. Putrescinstruktur in Grün. Aminopropyllgruppen in Orange. Abkürzungen: ACL5 = ACAULIS 5, ADC = ARGININE DECARBOXYLASE, Agm = Agmatin, AIH = AGMATINE IMINOHYDROLASE, Arg = Arginin, CPA = N-CARBAMOYLPUTRESCINE AMINOHYDROLASE, dSAM = Deoxy-S-Adenosylmethionin, MTA = 5-Methylthioadenosin, Ncp = NCarbamoylputrescin, Put = Putrescin, SAM = S-Adenosylmethionin, SAMDC = SADENOSYLMETHIONINE DECARBOXYLASE, Spd = Spermidin, SPDS = SPERMIDINE SYNTHASE, Spm = Spermin, SPMS = SPERMINE SYNTHASE, Tspm = Thermospermin. 2.4.4.5 Expression des Yang-Zyklus im Leitgewebe Im Breitwegerich kann das Blattleitgewebe mechanisch vom umgebenden Mesophyllgewebe getrennt werden. Mittels vergleichender Transkriptomanalysen wurden Transkripte gesucht, die im Blattleitgewebe verstärkt oder spezifisch exprimiert wurden. Im Rahmen dieser Analysen wurde unter anderem die Sequenz eines Plantago METHYLTHIORIBOSE KINASE (MTK) Gens (74,8% Aminosäure Identität mit AtMTK1) spezifisch im Blattleitgewebe gefunden (Pommerrenig et al., 2006). MTK ist ein Enzym des Yang-Zyklus (Sauter et al., 2004). Die leitbündelspezifische Expression von PmMTK bzw. AtMTK wurde zusätzlich mittels vergleichenden qRT-PCR-Analysen bzw. Promotor-GUS-Analysen bestätigt (Pommerrenig et al., 2006). Die leitgewebespezifische Expression von MTK war überraschend, da bisher allgemein angenommen wurde, dass der Yang-Zyklus in allen Geweben aktiv ist. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass auch alle anderen Yang-Zyklus-Enzyme im Leitgewebe lokalisiert sind. Mittels Promotor-GUS-Analysen mit den Yang-Zyklus-Genen aus Arabidopsis und vergleichenden qRT-PCR-Analysen mit den Plantago-Genen konnten Pommerrenig et al. (2011) zeigen, dass die Gene für MTN1, ARD1/2/4, sowie die neu entdeckten MTI1- und DEP1Gene ebenfalls spezifisch im Leitgewebe exprimiert werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde angenommen, dass der Yang-Zyklus in Pflanzen vor allem der Aufrechterhaltung der Ethylensynthese dient. Da die Ethylensynthese allerdings nicht leitbündelspezifisch ist, stellte sich die Frage, welche physiologische Rolle der Yang-Zyklus im pflanzlichen Leitgewebe erfüllt. - 13 - EINLEITUNG 2.5 Zielsetzung dieser Arbeit In der vorliegenden Arbeit sollte die Frage geklärt werden, ob und warum der Yang-Zyklus in adulten Arabidopsis thaliana-Pflanzen hauptsächlich im Leitgewebe zu finden ist. Um festzustellen in welchen Geweben der MTA-Metabolismus stattfindet, sollte sowohl die Expression der beiden neu entdeckten Yang-Zyklus-Gene MTI1 und DEP1, sowie die Expression von Genen der Nicotianamin- und Polyaminsynthese analysiert werden. Mit Hilfe der Yang-Zyklus-Mutanten mti1 und dep1 sollte die Beteiligung von MTI1 und DEP1 am YangZyklus in Arabidopsis überprüft und die physiologische Funktion des Yang-Zyklus untersucht werden. Dazu sollten Wachstumsexperimente mit verschiedenen Schwefelquellen und Schwefelkonzentrationen durchgeführt und die Auswirkungen auf die MTA-produzierenden Stoffwechselwege untersucht werden. In dieser Arbeit sollte außerdem versucht werden, Enzyme zu identifizieren, die den letzten Schritt des Yang-Zyklus in Arabidopsis katalysieren. Über vergleichende Sequenzanalysen sollten die Gene putativer Yang-Zyklus-Transaminasen identifiziert und ihr Expressionsmuster mit Hilfe von Promotor-Gen-Reporterlinien analysiert werden. Putative KMTB-Transaminasen, deren Genexpression mit der Genexpression von MTI1 bzw. DEP1 übereinstimmt, sollten mit Hilfe von Mutantenanalysen und enzymatischen Tests funktionell charakterisiert werden. - 14 - ERGEBNISSE 3 ERGEBNISSE 3.1 Physiologische Funktion des Yang-Zyklus im Leitgewebe 3.1.1 Etablierung von mti1- und dep1-Mutantenallelen Zur physiologischen Analyse der MTI1- bzw. DEP1-Proteinfunktion wurden homozygote TDNA-Insertionsmutanten in den entsprechenden Genen aus verschiedenen T-DNAKollektionen isoliert. mti1-1 (FLAG_154B05) weist eine T-DNA-Insertion im 8. Exon des MTI1Gens auf (Abb. 9 A). Im Gegensatz zum Wassilewskija (Ws)-WT und der Komplementationslinie MM (mti1-1 + pMTI1::MTI1-GFP) konnte für mti1-1 kein MTI1Transkript amplifiziert werden (Abb 9 B). Da keine zweite T-DNA-Insertionsmutante für MTI1 isoliert werden konnte, wurde eine MTI1-amiRNA unter der Kontrolle des CaMV35S-Promotors hergestellt (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien) und in den Columbia (Col)-WT transformiert. In 10 analysierten T1-Linien schwankte die Expression von MTI1 zwischen 10 und 42% des WTTranskripts. Die Linie mit der geringsten MTI1-Expression wurde ausgewählt und mti1-2 genannt. In homozygoten mti1-2-Pflanzen der T2-Generation konnten ebenfalls nur 10% der MTI1-Transkriptmenge von WT-Pflanzen festgestellt werden (Abb. 9 C). Die dep1Mutantenallele weisen eine T-DNA-Insertion im 6. Exon (dep1-1, SALK_091578C) bzw. 8. Exon (dep1-2, WiscDsLox489-492G6) des DEP1-Gens auf (Abb. 9 A). Im Gegensatz zum ColWT und der Komplementationslinie DD (dep1-1 + pDEP1::DEP1-GFP) konnte weder für dep11 noch für dep1-2 ein DEP1-Transkript amplifiziert werden (Abb. 9 B). Abb. 9: Charakterisierung von mti1- und dep1-Allelen. (A) Schema des MTI1- bzw. DEP1-Genlokus, Rechtecke = Exons, Linien zwischen den Rechtecken = Introns, Dreiecke = Positionen der T-DNA-Insertionen, LB = left border, Pfeile a – d = für den Transkriptnachweis verwendeten Primer (siehe 5.1.2 Oligonukleotide), Stern = amiRNA-Bindestelle auf der MTI1-mRNA in der mti1-2-Mutante. (B) RT-PCR-Analyse der T-DNA-Insertionsmutanten, der jeweiligen Komplementationslinie (MM = mti1-1 + pMTI1::MTI1-GFP, DD = dep1-1 + pDEP1::DEP1GFP) und des jeweiligen WT. ACT2 = ACTIN 2 (C) qRT-PCR-Analyse der amiRNA- T2-Linie mti1-2. Das - 15 - ERGEBNISSE Balkendiagramm zeigt die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von drei unabhängigen qRT-PCR-Experimenten. 3.1.2 Charakterisierung von MTI1 und DEP1 als Yang-Zyklus-Enzyme Bei der Synthese von Ethylen, Nicotianamin und Polyaminen entsteht das schwefelhaltige Nebenprodukt MTA. Nur Pflanzen mit einem funktionellen Yang-Zyklus können diese reduzierte Schwefelverbindung wieder in Methionin umwandeln (Sauter et al., 2004). Um herauszufinden, ob mti1- bzw. dep1-Pflanzen MTA als Schwefelquelle nutzen können wurde zuerst ihr Wachstum bei Schwefelmangel analysiert. Dazu wurden Mutanten- und WT-Pflanzen auf ½MS-Platten mit 500 oder 50 µM Sulfat analysiert (Abb. 10). Dem Wachstum auf Erde entsprechend, zeigten alle untersuchten Genotypen bei Wachstum auf 500 µM Sulfat den gleichen Phänotyp ohne besondere Auffälligkeiten (Abb. 10, oben). Bei Wachstum auf 50 µM Sulfat dagegen, waren die Pflanzen sehr klein und akkumulierten Anthocyane. Im Vergleich zum WT war das Wachstum der mti1- und dep1-Pflanzen allerdings noch stärker beeinträchtigt. Die Mutanten waren noch kleiner, weniger grün und zeigten teilweise chlorotische Blätter (Abb. 10, unten). Abb.10: Wachstum von mti1- und dep1-Pflanzen auf Platten mit 500 bzw. 50 µM Sulfat. Wachstum von 3 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen auf ½MS-Platten mit 500 µM Sulfat (oben) oder 50 µM Sulfat (unten). Maßstab = 1 cm. Im nächsten Schritt wurden die mti1- und dep1-Pflanzen auf ½MS-Platten mit 500 bzw. 50 µM Sulfat, sowie 500 µM MTA als zusätzlicher Schwefelquelle angezogen (Abb. 11). Auf Platten, die jeweils 500 µM der beiden Schwefelquellen enthielten (Abb. 11, linke Hälfte), ähnelte sich das Wachstum der verschiedenen Genotypen und entsprach in etwa dem Wachstum von Pflanzen auf Platten mit 500 µM Sulfat (Abb. 10, oben). Auf Platten, die 50 µM Sulfat und 500 µM MTA enthielten, waren das Sproß- und Wurzelwachstum der mti1- bzw. dep1-Mutanten im Vergleich zum WT allerdings stark reduziert. Außerdem erschienen die Blätter der Mutanten deutlich heller als die Blätter von WT-Pflanzen und waren teilweise chlorotisch (Abb. 11, rechte Hälfte). Das Wachstum der Mutanten ähnelte dem Wachstum der Pflanzen bei - 16 - ERGEBNISSE Schwefelmangel (Abb. 10, unten). Diese Ergebnisse zeigen, dass die mti1- und dep1Pflanzen, im Gegensatz zum WT, MTA nicht als Schwefelquelle nutzen können. Abb. 11: Wachstum von mti1- und dep1-Pflanzen auf MTA. Wachstum von 3 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen auf ½MS-Platten mit 500 µM Sulfat und 500 µM MTA (linke Hälfte) bzw. mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA (rechte Hälfte). Maßstab: 1 cm. Um wieder ein funktionelles MTI1- bzw. DEP1-Allel zu erhalten wurden mti1-1 bzw. dep1-1 mit pMTI1::MTI1-GFP bzw. pDEP1::DEP1-GFP transformiert. Das Wachstum der Komplementationslinien MM (mti1-1 + pMTI1::MTI1-GFP) und DD (dep1-1 + pDEP1::DEP1GFP) wurde auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA analysiert (Abb. 12). Während - 17 - ERGEBNISSE das Wachstum der mti1-1- bzw. dep1-1-Mutanten gegenüber dem WT stark reduziert war, zeigten die Komplementationspflanzen keinen phänotypischen Unterschied zum WT. Abb. 12: Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen. Wachstum von 3 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA. MM = mti1-1 + pMTI1::MTI1-GFP, DD = dep1-1 + pDEP1::DEP1-GFP. Maßstab: 1 cm. Diese Ergebnisse zeigen, dass Pflanzen mit defekten MTI1- bzw. DEP1-Allelen MTA nicht als Schwefelquelle nutzen können. Daraus folgt, dass MTI1 und DEP1 am Yang-Zyklus in Arabidopsis beteiligt sind. Außerdem konnte gezeigt werden, dass es für diese beiden Enzyme in Arabidopsis keine weiteren funktionellen Isoformen gibt. 3.1.3 Wachstumsdefekte von mti1- und dep1-Pflanzen bei Schwefelmangel Im Vergleich zu WT-Pflanzen, zeigten die mti1- und dep1-Pflanzen einen Wachstumdefekt bei Schwefelmangel (Abb. 10). Um mehr über die Bedeutung des Yang-Zyklus bei Schwefelmangel zu lernen, wurden die mti1- bzw. dep1-Pflanzen und die jeweiligen WTPflanzen bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen angezogen. 3.1.3.1 Hydroponische Anzucht von mti1- und dep1-Pflanzen Die Mangelexperimente wurden in einem hydroponischem Wachstumssystem durchgeführt, da dieses eine präzise Einstellung der Sulfatkonzentration erlaubt und das Wachstum der Pflanzen über den gesamten Lebenszyklus beobachtet werden kann. Obwohl auf Platten mit 50 µM Sulfat deutliche Schwefelmangeleffekte zu beobachten waren, traten im hydroponischen System Schwefelmangeleffekte erst bei niedrigeren Konzentrationen auf. Offenbar ist die Verfügbarkeit von Nährstoffen hier höher als bei dem Wachstum auf Platte. Wahrscheinlich ist dies auf die erhöhte Nährstoffdiffusion und das ausgeprägtere Wurzelgeflecht im hydroponischen System zurückzuführen. Deutliche Schwefelmangeleffekte waren erst bei 10 bzw. 20 µM Sulfat zu sehen. Eine Erhöhung der Sulfatkonzentration über 40 µM hinaus, brachte keine weitere Verbesserung des Pflanzenwachstums. Das Wachstum der verschiedenen Genotypen wurde deshalb zwischen 10 und 40 µM Sulfat analysiert (Abb. 13). Geringe Sulfatkonzentrationen wirkten sich vor allem negativ auf das Wachstum der Infloreszenzen aus. Während sich die Infloreszenzhöhe aller Genotypen zwischen 40 und 30 µM Sulfat nur wenig änderte, nahm sie von 30 bis 10 µM Sulfat stark abnahm (Abb. 14). Im Vergleich zu den WT-Pflanzen fiel die Wachstumsreduktion der Mutanten bei sinkender Sulfatkonzentration zunehmend stärker aus. Bei Wachstum in 40 µM Sulfat war die Infloreszenzhöhe von mti1-1, dep1-1 und dep1-2 um 7, 15 bzw. 8% und bei Wachstum in 30 µM Sulfat um 20,17 bzw. 15% geringer als im WT. Bei Wachstum in 20 µM Sulfat war die - 18 - ERGEBNISSE Infloreszenzhöhe von mti1-1, mti1-2, dep1-1 und dep1-2 um 52, 20, 62 bzw. 57% und bei Wachstum in 10 µM Sulfat bereits um 65, 41, 83 bzw. 86% geringer als im WT (Abb. 14). Abb. 13: Wachstum von mti1- und dep1-Pflanzen bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen. Wachstum von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen in Hoagland Medium mit 10, 20, 30 oder 40 µM Sulfat (links nach rechts). Maßstab: 1 cm. Abb. 14: Infloreszenzhöhe bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen. Infloreszenzhöhe von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen in Hoagland Medium mit 10, 20, 30 oder 40 µM Sulfat. Das Balkendiagramm zeigt die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 8 Pflanzen. - 19 - ERGEBNISSE Das Wachstum von Mutanten- und WT-Pflanzen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wurde in einem Zeitverlaufsexperiment analysiert (Abb. 15). Das Wachstum der Mutanten war ca. 26 (Ws-Ökotypen) bzw. 29 (Col-Ökotypen) Tage lang nicht vom Wachstum der WT-Pflanzen zu unterscheiden. Erst nach dieser Zeit wurden phänotypische Unterschiede in den Mutanten zunehmend deutlich. Während die Infloreszenzen der WT-Pflanzen weiter wuchsen, stoppte das Infloreszenzwachstum in den mti1- bzw. dep1-Pflanzen. Obwohl das Infloreszenzwachstum der Mutanten bei Schwefelmangel stärker zurückging als im WT, bildeten alle Genotypen des selben Ökotyps eine ähnliche Wurzelmasse aus (Abb. 16 A). Zum Zeitpunkt der Blüte besaßen alle Genotypen des selben Ökotyps die gleiche Anzahl an Rosettenblättern (Abb. 16 B). Dies weist auf einen identischen Entwicklungszustand hin, weshalb die Unterschiede in der Infloreszenzhöhe nicht auf einen verspäteten Blühzeitpunkt, sondern auf einen zunehmenden Schwefelmangel zurückzuführen sind. Abb. 15: Entwicklung des Schwefelmangelphänotyps von mti1- und dep1-Pflanzen. (A) Zeitverlauf des Wachstums von mti1-1 und Ws in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat von Tag 26 bis Tag 30. (B) Zeitverlauf des Wachstums von mti1-2, dep1-1, dep1-2 und Col in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat von Tag 29 bis Tag 33. Maßstab: 1 cm. - 20 - ERGEBNISSE Abb. 16: Rosettenblätter und Wurzeltrockengewicht bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen. (A) Anzahl der Rosettenblätter 5 Wochen alter Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von mindestens 20 Pflanzen. (B) Wurzeltrockengewicht 5 Wochen alter Arabidopsis-Pflanzen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus drei Pools mit jeweils mindestens 10 Wurzeln. 3.1.3.2 Akkumulation von Anthocyanen in mti1- und dep1-Pflanzen Bei Wachstum in 10 bzw. 20 µM Sulfat akkumulierten die Blätter und Infloreszenzen der mti1bzw. dep1-Pflanzen deutlich mehr Anthocyane. Dies wurde durch eine stärkere violette Färbung gegenüber dem WT deutlich (Abb. 17 A, Abb. 18 A, E). In 5 Wochen alten Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wuchsen, war der relative Anthocyangehalt in den Rosettenblättern von mti1-1 bzw. dep1-1 gegenüber den Rosettenblättern von Ws bzw. Col 3 bzw. 2,1 mal höher (Abb. 17 B). - 21 - ERGEBNISSE Abb. 17: Akkumulation von Anthocyanen in mti1- und dep1-Pflanzen. (A) Blattrosetten von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat. (B) Relative Anthocyankonzentration (Absorption/g Frischgewicht) in Blattrosetten. Die Balkendiagramme zeigen errechnete Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus drei unabhängigen Experimenten. Maßstab: 5 mm. 3.1.3.3 Reproduktive Defekte in mti1- und dep1-Pflanzen Schwefelmangel verursachte in den Mutanten neben reduziertem Infloreszenzwachstum und der Akkumulation von Anthocyanen auch Defekte in der Blüten- und Samenentwicklung (Abb. 18). Bei Wachstum der Mutanten in Hoagland Medium mit 10 bzw. 20 µM Sulfat wurden Blüten mit gestörten Proportionen beobachtet. Häufig waren dabei die Kelchblätter länger als die Blütenblätter und die Antheren auffällig kurz. Außerdem bildeten die Antheren keinen Pollen aus (siehe Pfeilspitze in Abb. 18 B, F). Teilweise waren auch deformierte Fruchknoten zu beobachten (Abb. 18 A, B). Im Gegensatz zu den WT-Pflanzen, produzierten die mti1- bzw. dep1-Pflanzen, bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 bzw. 20 µM Sulfat, keine oder nur sehr kurze Schoten (Abb. 18 O). Diese kurzen Schoten enthielten keine oder abgebrochene Samen (Abb. 18 K, L). Insgesamt waren mti1- und dep1-Pflanzen bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 bzw. 20 µM Sulfat, im Gegensatz zum WT, nicht zur Reproduktion fähig. - 22 - ERGEBNISSE Abb. 18: Reproduktive Defekte von mti1- und dep1-Pflanzen. (A-H) Blüten 5 Wochen alter Arabidopsis-Planzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (A) Blütenstand von mti1-1, (B) Blüte von mti1-1, (C) Blütenstand von Ws, (D) Blüte von Ws, (E) Blütenstand von dep1-1, (F) Blüte von dep1-1, (G) Blütenstand von Col, (H) Blüte von Col. (I-N) Schoten und Samen von 5 Wochen alten Arabidopsis Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (I) Schoten von mti1-1 und Ws, (J) Schoten von dep1-1 und Col, (K) Geöffnete Schote von mti11, (L) Geöffnete Schote von dep1-1, (M) Geöffnete Schote von Ws, (N) Geöffnete Schote von Col. (O) Vergleich der Schoten von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit - 23 - ERGEBNISSE 10 – 40 µM Sulfat. Das Balkendiagramm zeigt die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 8 Pflanzen. Maßstäbe: 2 mm in I und J, 1 mm in M und N, 500 µm in A-D, 200 µm in E-H und 100 µm in K und L. 3.1.4 Auswirkungen des Schwefelmangels auf transkriptioneller Ebene Um sicher zu stellen, dass die Pflanzen tatsächlich einem Schwefelmangel ausgesetzt waren, wurde die Expression bekannten Schwefelmarkergene mittels quantitativer RT-PCR in den Wurzeln der Pflanzen untersucht. SULTR1;1 und SULTR1;2 kodieren für Sulfattransporter in der Wurzelepidermis und sind der Haupteintrittsweg für Sulfat in den pflanzlichen Symplast (Takahashi et al., 2000; Shibagaki et al., 2002; Takahashi et al., 2011). ADENOSINE 5´PHOSPHOSULFATE REDUCTASE 3 (APR3) kodiert eine Reduktase, die Adenosin-5´phosphosulfat zu Sulfit reduziert und damit massgeblich an der Schwefelassimilation beteiligt ist. Alle drei Gene zeigen eine sulfatabhängige Regulation (Takahashi et al., 2000; Vauclare et al., 2002; Yoshimoto et al., 2002; Yoshimoto et al., 2007; Scheerer et al., 2010) und ihre Expression gibt deshalb Auskunft über den Schwefelstatus der Pflanze. Die Expression von SULTR1;1, SULTR1;2 und APR3 nahm mit sinkender Sulfatkonzentration annähernd linear zu (Abb. 19). Die Expression von SULTR1;1, SULTR1;2 und APR3 war in den Pflanzen der Columbia-basierten Ökotypen (mti1-2, dep1-1, dep1-2, Col) bei 10 µM Sulfat 3 – 4, 3 – 5 bzw. 4 – 5 mal höher als in Pflanzen bei 40 µM Sulfat. In den Wassilewskija-basierten Ökotypen (mti1-1, Ws), stieg die Expression von SULTR1;1, SULTR1;2 und APR3 bei sinkender Sulfatkonzentration dagegen nur leicht an. Zwischen den Genotypen der selben Ökotypen waren keine Unterschiede in der Expression der Schwefelmarkergene zu beobachten. Diese Ergebnisse zeigen, dass alle Genotypen transkriptionell auf Schwefelmangel reagierten und dass die Regulation der Schwefelaufnahme und Assimilation nicht durch Mutationen im YangZyklus beeinflusst war. - 24 - ERGEBNISSE Abb. 19: qRT-PCR-Analyse von Schwefelmarkergenen. (A-C) qRT-PCR-Analyse mit Wurzel-cDNA aus 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) Relative Expression von SULTR1;1, (B) Relative Expression von SULTR1;2, (C) Relative Expression von APR3. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. Die Expression des jeweiligen WT bei 40 µM Sulfat wurde auf 1 gesetzt und alle anderen Werte darauf bezogen. 3.1.5 Auswirkungen des Schwefelmangels auf metabolischer Ebene 3.1.5.1 Schwefelassimilation in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration Im Rahmen der Schwefelassimilation wird Sulfat zu Sulfid reduziert und mit dem reduzierten Schwefel die Aminosäure Cystein synthetisiert. Damit dies geschehen kann muss zuerst die Aminosäure Serin durch die Tätigkeit der Serin-Acetyltransferase zu O-Acetylserin umgewandelt werden. Die Acetylgruppe von O-Acetylserin wird durch die OAcetylserin(thiol)lyase durch Sulfid ersetzt und damit die Aminosäure Cystein synthetisiert (Abb. 20 A). Serin-Acetyltransferase und O-Acetylserin(thiol)lyase sind Teil des Cysteinsynthasekomplexes. Im Fall schlechter Schwefelversorgung mangelt es an Sulfid und die Aminosäuren Serin und O-Acetylserin akkumulieren (Speiser et al., 2014). Die Konzentrationen von Serin und O-Acetylserin in den Infloreszenzen von Mutanten- und WT-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen, wurden mittels UPLC bestimmt (Abb. 20 B, C). Die Serinkonzentrationen lagen zwischen 1 und 4 nmol/mg Frischgewicht und waren von der Sulfatkonzentration im Medium abhängig. Je geringer die Sulfatkonzentration, desto höher waren die Serinkonzentration. Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM bzw. 20 µM Sulfat wuchsen zeigten eine 4- bzw. 2-fach höhere - 25 - ERGEBNISSE Serinkonzentration im Vergleich zu Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 30 bzw. 40 µM Sulfat wuchsen. Die Konzentrationen von O-Acetylserin lagen zwischen 0 und 20 pmol/mg Frischgewicht und zeigten ebenfalls eine deutliche Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration. Während O-Acetylserin in Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 40 µM Sulfat wuchsen, kaum detektierbar war, zeigte sich in Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wuchsen, eine starke Akkumulation von O-Acetylserin. Sowohl die Serin- als auch die OAcetylserinkonzentrationen waren in den Columbia-basierten Mutanten, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wuchsen, tendentiell höher als im Columbia-WT. Die Cysteinkonzentrationen in den Infloreszenzen von Mutanten- und WT-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen, wurden mittels LC-MS/MS bestimmt (Abb. 20 D). Die Cysteinkonzentrationen lagen bei ca. 5 pmol/mg Frischgewicht und waren zwischen den verschiedenen Sulfatkonzentrationen relativ konstant. Passend zur Erhöhung der Vorstufen Serin und O-Acetylserin, waren die Cysteinkonzentration in den Columbia-basierten Mutanten, die mit 10 bzw. 20 µM Sulfat wuchsen, 20 bzw. 30% niedriger als in Columbia-WTPflanzen. Diese Ergebnisse zeigen, dass Pflanzen, die in Hoagland Medium mit weniger als 40 µM Sulfat wuchsen, offenbar in ihrer Schwefelassimilation limitiert waren, während sich Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 40 µM Sulfat wuchsen, offenbar ausreichend versorgt konnten. Außerdem scheinen die mti1- und dep1-Pflanzen einen stärkeren Schwefelmangel wahrzunehmen. Abb. 20: Metaboliten der Cysteinsynthese bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen. (A) Schematische Darstellung der Cysteinsynthese. Enzyme sind in grauen Boxen dargestellt. (B-D) Metabolitmessungen in den Infloreszenzen 5 Wochen alter Arabidopsis-Pflanzen bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (B) Serinkonzentration, (C) O-Acetylserinkonzentration, (D) Cysteinkonzentration. Abkürzungen: Cys = Cystein, OAS = O-Acetylserin, OAS-TL = OAS(thiol)lyase, SAT = Serin O-Acetyltransferase, Ser = Serin. - 26 - ERGEBNISSE 3.1.5.2 Aminosäurekonzentrationen in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Im Rahmen von Aminosäuremessungen waren die Aminosäurekonzentrationen von Alanin, Asparagin, Glutamin, Glycin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Phenylalanin, Serin und Valin waren in Pflanzen, die mit 10 µM Sulfat wuchsen, oft um das 2 – 4 fache höher als in Pflanzen, die mit 40 µM Sulfat wuchsen (siehe Anhang 9.1). Der Anstieg von Asparagin, Glutamin, Glycin, Isoleucin, Leucin und Serin stellt dabei eine typische Anpassung an Schwefelmangel dar (Nikiforova et al., 2005). Aber auch zwischen den Genotypen konnten Unterschiede festgestellt werden. So waren die Aminosäurekonzentrationen von Alanin, Asparagin, Glycin, Isoleucin, Leucin, Serin und Valin in den Mutanten, die bei 10 bzw. 20 µM Sulfat wuchsen, deutlich höher als im WT. Dabei fällt auf, dass mit Alanin, Isoleucin, Leucin und Valin, 4 dieser 7 Aminosäuren an der Synthese aliphatischer Glukosinolate beteiligt sind. Abb. 21 zeigt die Konzentrationen von Alanin und der verzweigtkettigen Aminosäuren Isoleucin, Leucin und Valin in den Infloreszenzen von Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen. Die Alaninkonzentration war in den Mutanten, die mit 10 – 30 µM Sulfat wuchsen, größtenteils um das 1,5 – 2 fache erhöht (Abb. 21 A). Isoleucin (Abb. 21 B) und Leucin (Abb. 21 C) waren tendentiell in allen Mutanten erhöht, die in 10 bzw. 20 µM Sulfat wuchsen. Besonders deutlich war der Anstieg allerdings in den dep-Pflanzen. Dort waren die Isoleucin- und Leucinkonzentrationen im Vergleich zum Columbia-WT um das 3 – 4 fache erhöht. Auch Valin (Abb. 21 D) war bei Wachstum in 10 bzw. 20 µM Sulfat in diesen Mutanten um das 2 – 3 fache höher. Der starke Anstieg von Alanin, Isoleucin, Leucin und Valin bei Schwefelmangel könnte eine Reduktion der Glukosinolatkonzentration widerspiegeln. Glukosinolate sind schwefelhaltige Metabolite. Die Glukosinolatsynthese wird bei Schwefelmangel verringert und der Glukosinolatabbau erhöht (Falk et al., 2007). Die Tatsache, dass die Konzentrationen dieser 4 Aminosäuren in den Mutanten bei Schwefelmangel größtenteils deutlich höher waren als im WT, deutet an, dass die Yang-Zyklus-Mutanten weniger Glukosinolate synthetisieren und/oder mehr Glukosinolate abbauen um reduzierten Schwefel zu erhalten. Insgesamt zeigen die Aminosäureprofile metabolische Anpassungen an Schwefelmangel an und deuten auf stärkeren Schwefelmangel in den mti1- und dep1-Mutanten hin. - 27 - ERGEBNISSE Abb. 21: Alanin, Isoleucin, Leucin und Valin bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen. (A-D) Aminosäuremessungen mit den Infloreszenzen 5 Wochen alter Arabidopsis-Pflanzen bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) Alaninkonzentration, (B) Isoleucinkonzentration, (C) Leucinkonzentration, (D) Valinkonzentration. Abkürzungen: Ala = Alanin, Ile = Isoleuchin, Leu = Leucin, Val = Valin. 3.1.5.3 Metaboliten des Methionstoffwechsels Sulfatkonzentration in Abhängigkeit von der Da der Yang-Zyklus MTA zu Methionin umwandelt, sollten sich Defekte im Yang-Zyklus auf den Methioninstoffwechsel auswirken. Mit Hilfe von LC-MS/MS-Messungen wurden die Konzentrationen von Methionin, SAM, S-Adenosylhomocystein und S-Methylmethionin in den Infloreszenzen von Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen, ermittelt (Abb. 22). Die Konzentrationen von Methionin und SAM lagen zwischen ca. 20 – 40 pmol/mg Frischgewicht und waren bei den verschiedenen Sulfatkonzentrationen relativ konstant (Abb. 22 A, B). In dep1-1 und dep1-2 Pflanzen, die in 10 µM Sulfat wuchsen, war die Methioninkonzentration allerdings ca. 25% geringer als im Columbia-WT. Bei Wachstum mit 20 bzw. 30 µM Sulfat war sie ebenfalls leicht reduziert (Abb. 22 A). SAM war in den Columbiabasierten Mutanten mti1-2, dep1-1 und dep1-2, die in Hoagland Medium mit 10 – 30 µM Sulfat wuchsen, ebenfalls reduziert. Bei Wachstum mit 10 bzw. 20 µM Sulfat war die SAMKonzentration gegenüber dem Columbia-WT um ca. 40% niedriger. Die Konzentrationen von S-Adenosylhomocystein lagen zwischen 4 und 10 pmol/mg Frischgewicht (Abb. 22 C). Zwischen den verschiedenen Sulfatbedingungen zeigten sich wieder nur geringe Unterschiede. Auch die S-Adenosylhomoysteinkonzentrationen waren bei Wachstum mit 10 µM Sulfat in den Columbia-basierten Mutanten reduziert. Gegenüber dem WT war sie um mindestens 20% verringert. Bei Schwefelmangel zeigte der Metabolit S-Methylmethionin die deutlichsten Effekte. S-Methylmethionin dient der Pflanze als Speicher- und Transportform von Methionin (Bourgis et al., 1999). Im Ws-WT entsprachen die Konzentrationen von SMethylmethionin, bei Wachstum mit 30 bzw. 40 µM Sulfat, dem Columbia-WT. Beide zeigten ca. 130 pmol/mg Frischgewicht. Im Gegensatz zu Col-Pflanzen, gingen die Konzentrationen in Ws-Pflanzen, bei Wachstum mit 10 bzw. 20 µM Sulfat, stark zurück und lagen nur noch bei ca. - 28 - ERGEBNISSE 40 pmol/mg Frischgewicht. Die Yang-Zyklus-Mutante mti1-1 zeigte im Verleich zum Ws-WT allerdings immer deutlich niedrigere Werte. Die S-Methylmethioninkonzentration war in Pflanzen, die in 10, 20, 30 bzw. 40 µM Sulfat wuchsen, jeweils um 40, 20, 85 bzw. 40% geringer. Auch die Columbia-basierten Mutanten dep1-1 und dep1-2 zeigten bei Wachstum mit 10 bzw. 20 µM Sulfat einen deutlichen Rückgang der Konzentration. Im Gegensatz zum ColWT, dessen Werte stabil bei ca. 130 pmol/mg Frischgewicht lagen, verringerte sich die SMethylmethioninkonzentration in diesen beiden Mutanten auf ca. 50 pmol/mg Frischgewicht. Dies entspricht einem Rückgang um ca. 60%. Alle genannten Unterschiede zwischen den Bedingungen innerhalb einer S-Bedingung waren signifikant (t-test, p<0,05). Diese Ergebnisse zeigen, dass Defekte im Yang-Zyklus bei Schwefelmangel zur Verringerung von Methionin, sowie Metaboliten die von Methionin abstammen, führen. Vor allem die Konzentrationen von SAM und dem phloemlokalisierten Metabolit S-Methylmethionin waren in den Mutanten bei Schwefelmangel deutlich reduziert. Abb. 22: Metaboliten des Methioninstoffwechsels bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen. (A-D) Metaboliten des Methioninstoffwechsels in den Infloreszenzen 5 Wochen alter ArabidopsisPflanzen bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) Methioninkonzentration, (B) SAM-Konzentration, (C) S-Adenosylhomocysteinkonzentration, (D) S-Methylmethionin-konzentration. Abkürzungen: SAM = S-Adenosylmethionin, Met = Methionin, SAH = S-Adenosylhomocystein, SMM = S-Methylmethionin. 3.1.6 Gewebespezifität des MTA-Stoffwechsels 3.1.6.1 Expressionsmuster von MTI1 und DEP1 Die Expression der MTI1- und DEP1-Gene wurde mit Hilfe von Promotor-GenReporterpflanzen analysiert. Diese exprimierten eine Fusion der genomischen Sequenz des MTI1- bzw. DEP1-Gens mit dem GUS- bzw. GFP-Reportergen, unter der Kontrolle des 1925 bp MTI1- bzw. 1649 bp DEP1-Promotors (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien). Die Analysen der GUS- und GFP-Reporterpflanzen lieferten ein übereinstimmendes Ergebnis. Beide Gene waren sowohl in vegetativen (Abb. 23), als auch in reproduktiven Geweben (Abb. 24) - 29 - ERGEBNISSE exprimiert. In den vegetativen Pflanzenteilen war MTI1- und DEP1-Expression in den Leitgeweben der Rosettenblätter (Abb. 23 A-D) und im Zentralzylinder der Wurzel (Abb. 23 E, F, H, I, K, L, N, O) vorhanden. Zusätzlich waren beide Gene in allen Zellen der Wurzelspitze (Abb. 23 F, G, I, J, K, M, N, P) exprimiert. Abb. 23: Expression von MTI1 und DEP1 in vegetativen Geweben. (A-J) GUS-Färbung von pMTI1::MTI1-GUS- bzw. pDEP1::DEP1-GUS-Geweben: (A, C) Ausschnitt eines Rosettenblatts, (B, D) 25 µm dicker Querschnitt eines Rosettenblatts, (E, H) 25 µm dicker Querschnitt durch die Wurzeldifferenzierungszone, (F, I) 10 Tage alter Keimling, (G, J) 25 µm dicker Querschnitt durch die Wurzelspitze. (K-P) KLSM-Aufnahmen von 10 Tage alten pMTI1::MTI1-GFP- bzw. pDEP1::DEP1-GFP-Wurzeln: (K, N) Konfokaler Stapel im Bereich der Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (L, O) Konfokaler Einzelschnitt im Bereich der Wurzeldifferenzierungszone, (M, P) Konfokaler Einzelschnitt im Bereich der Wurzelspitze. Grün = GFPFluoreszenz, Rot = Propidiumiodidfärbung, Maßstab: 5 mm in A und C, 50 µm in F, I und K-P, 1 µm in B, D, E, G, H und J. In den reproduktiven Geweben waren MTI1 und DEP1 in den Leitbündeln der Kelch- und Blütenblätter, den Leitbündeln der Antheren, sowie in Pollen und im Fruchtknoten exprimiert (Abb. 24 A-D). Außerdem waren beide Gene in Schoten (Abb. 24 E, G), in reifenden Samen (Abb. 24 F, H) und in allen Stadien der Embryonalentwicklung exprimiert (Abb. 24 I-P). - 30 - ERGEBNISSE Abb. 24: Expression von MTI1 und DEP1 in reproduktiven Geweben. (A-P) GUS-Färbungen bzw. fluoreszenzmikroskopische Aufnahmen von pMTI1::MTI1-GUS-, pDEP1::DEP1-GUS-, pMTI1::MTI1-GFP- bzw. pDEP1::DEP1-GFP-Geweben: (A-D) Blüten, (E, G) Geschlossene Schoten, (F, H) Reifende Samen, (I, M) Embryo im globulären Stadium innerhalb der Samenhülle, (I, M) Embryo im globulären Stadium, (K, O) Embryo im Herzstadium, (L, P) Embryo im Torpedostadium. Grün = GFP-Fluoreszenz, Rot = Chlorophyll-Autofluoreszenz. Maßstab: 1 mm in A-D, F und G, 50 µm in F und H, 10 µm in I, L, M und P, 1 µm in J, K, N und O. 3.1.6.2 Subzelluläre Lokalisation von MTI1 und DEP1 Um die subzelluläre Lokalisation von MTI1 und DEP1 bestimmen zu können wurden N- und Cterminale GFP-Fusionen mit den kodierenden Sequenzen der Gene unter der Kontrolle des CaMV35S-Promotors hergestellt (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien). Jedes dieser 4 Konstrukte wurden zusammen mit einer cytoplasmatischen Kontrolle in Arabidopsis Mesophyllprotoplasten transformiert. Als Kontrollkonstrukt wurde pCaMV35S::CaM2-mCherry verwendet, für das Fischer et al. (2013) eine cytoplasmatische Lokalisation zeigten. Die transformierten Protoplasten wurden mittels konfokaler Laserscanningmikroskopie analysiert. Die subzelluläre Lokalisation von MTI1 bzw. DEP1 war identisch mit der subzellulären Lokalisation der cytoplasmatischen Kontrolle (Abb. 25 C, F, I, L) und die Position des Fluorophors hatte darauf keinen Einfluss. Dies zeigt, dass MTI1 und DEP1 im Cytoplasma lokalisiert sind. - 31 - ERGEBNISSE Abbildung 25: Subzelluläre Lokalisation von MTI1 und DEP1. (A-L) Kolokalisation von C- und N-terminalen MTI1- bzw. DEP1-GFP-Fusionen mit cytosolischem mCherry in Arabidopsis-Mesophyllprotoplasten: (A, D, G, J) GFP-Kanal, (B, E, H, K) mCherry-Kanal, (C, F, I, L) Fluoreszenzüberlagerung. Grün = GFP-Fluoreszenz, Rot = mCherry-Fluoreszenz, Gelb = Fluoreszenzüberlagerung, Blau = Chloroplasten. Alle Bilder zeigen konfokale Einzelschnitte. Maßstab: 5 µm. 3.1.6.3 Phloemspezifische Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen Wachstum bei Schwefelmangel verursachte reproduktive Defekte in den Yang-ZyklusMutanten mti1 und dep1. Die Gene des Yang-Zyklus werden hauptsächlich im Leitgewebe exprimiert. Um zu überprüfen ob Yang-Zyklus-Aktivität im Phloem ausreicht um den Schwefelmagelphänotyp von mti1 bzw dep1 zu komplementieren, wurden phloemspezifische Komplementationsexperimente durchgeführt. Dazu wurden Konstrukte erstellt, welche die kodierenden Sequenzen von MTI1 bzw. DEP1 unter der Kontrolle des geleitzellspezifischen SUC2-Promotors (Truernit und Sauer, 1995; Stadler und Sauer, 1996; Imlau et al., 1999) exprimierten (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien). Das pSUC2::MTI1-Konstrukt wurde in die mti1-1 Mutante eingebracht und die resultierende Komplementationslinie wurde SM genannt. Das pSUC2::DEP1-Konstrukt wurde in die dep1-1 Mutante eingebracht und die resultierende Komplementationslinie wurde SD genannt. Zusätzlich wurden die Komplementationslinien MM und DD, welche MTI1 bzw. DEP1 unter der Kontrolle des jeweils eigenen Promotors exprimieren, als Kontrolle verwendet. Bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat zeigten die mti1-1- und dep1-1-Mutanten, die durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekte. Die Mutanten bildeten gegenüber dem WT eine kürzere Infloreszenz (Abb. 26 A-D) und kürzere Schoten ohne Samen (Abb. 26 E-H). Im Gegensatz dazu, zeigten alle Komplementationslinien den WT-Phänotyp. Weder die Infloreszenzhöhe (Abb. 26 A-D), noch die Länge und Anzahl der Schoten (Abb. 26 E-H) war in SM bzw. SD gegenüber dem WT verändert. Sowohl die WT-Pflanzen, als auch die SM- bzw. SD-Pflanzen produzierten reife und fertile Samen. Die Keimungsrate glich mit 91 bzw. 109 % der Keimungsrate von WTPflanzen. Diese Ergebnisse zeigen, dass Yang-Zyklus-Aktivität im Phloem ausreichend ist um den durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekt von mti1 bzw. dep1 zu beheben. Die erhöhte Sensitivität der Mutanten bei Schwefelmangel wird offensichtlich durch einen phloemlokalisierten Faktor, vermutlich Nicotianamin und/oder Polyamine verursacht. - 32 - ERGEBNISSE Abb. 26: Phloemspezifische Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen. (A-J) Auswertungen von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (A-B) Habitus, (C-D) Quantifikation der Infloreszenzhöhe, (E-F) Schoten, (G-H) Quantifikation der Schotenlänge und Schotenanzahl, (I-J) Reife Samen. MM = mti1-1 + pMTI1::MTI1-GFP, SM = mti11 + pSUC2::MTI1, DD = dep1-1 + pDEP1::DEP1-GFP, SD = dep1-1 + pSUC2::DEP1. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 5 Pflanzen. Maßstab: 1 cm in A, B, E und F, 500 µm in I und J. - 33 - ERGEBNISSE 3.1.6.4 Expressionsmuster der NAS-Gene Der Yang-Zyklus dient unter anderem der Unterstützung der Nicotianaminsynthese. Um herauszufinden in welchen Geweben Nicotianamine produziert werden, wurde die Expression der vier Arabidopsis-NAS-Gene mit Hilfe von Promotor-Gen-Reporterpflanzen untersucht. Diese exprimierten jeweils eine Fusion der genomischen Sequenz des NAS1-, NAS2-, NAS3bzw. NAS4-Gens mit dem GUS-Reportergen, unter der Kontrolle des NAS1- (1770 bp), NAS2(1771 bp), NAS3- (1844 bp ) bzw. NAS4- (2350 bp) Promotors (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien). NICOTIANAMINE SYNTHASE 1 (NAS1) war sowohl im oberirdischen Teil der Pflanzen als auch in den Wurzeln exprimiert. Während NAS1 in den Kelch- und Blütenblätter (Abb. 27 A), den Antheren, sowie den Rosettenblätter (Abb. 27 B) und Schoten (Abb. 27 D) im Leitgewebe exprimiert war, war es in der Wurzel in Cortex und Endodermis (Abb. 27 C) exprimiert. NICOTIANAMINE SYNTHASE 2 (NAS2) war nur in der Wurzel exprimiert (Abb. 27 E-H) und war dort ebenfalls in Cortex und Endodermis zu finden (Abb. 27 G). NICOTIANAMINE SYNTHASE 3 (NAS3) war nur in den oberirdischen Pflanzenteilen exprimiert. NAS3 war in den Leitbündeln der Kelch- und Blütenblätter, der Antheren (Abb. 27 I), der Rosettenblättern (Abb. 27 J) und in den Schoten (Abb. 27 L) exprimiert. Zusätzlich war NAS3 auch im Pollen exprimiert (Abb. 27 I). NICOTIANAMINE SYNTHASE 4 (NAS4) war hauptsächlich an der Basis von Seitenwurzeln exprimiert (Abb. 27 O). Bei längerer GUSFärbung (über Nacht) von pNAS4::NAS4-GUS-Geweben konnte auch eine Färbung in den Leitbündeln der Rosettenblätter (Abb. 27 N) und im Zentralzylinder der Wurzel (Abb. 27 O), nie jedoch in Wurzelspitzen, beobachtet werden. Die schnellste und stärkste Färbung war jedoch immer an der Basis von Seitenwurzeln zu finden. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Nicotianaminsynthese neben der Cortex- und Endodermisschicht der Wurzel hauptsächlich entlang dem Leitgewebe stattfindet. - 34 - ERGEBNISSE Abb. 27: Expression der NAS-Gene. (A-D) Expression der NICOTIANAMINE SYNTHASE 1: (A) Blüte, (B) Rosettenblatt, (C) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (D) Schote. (E-H) Expression der NICOTIANAMINE SYNTHASE 2: (E) Blüte, (F) Rosettenblatt, (G) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (H) Schote. (I-L) Expression der NICOTIANAMINE SYNTHASE 3: (I) Blüte, (J) Rosettenblatt, (K) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (L) Schote. (M-P) Expression der NICOTIANAMINE SYNTHASE 4: (M) Blüte, (N) Rosettenblatt, (O) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (P) Schote. Maßstab: 1 cm in B, F, J und N, 1 mm in A, D, E, H, I, L, M und P, 10 µm in C, G, K und O. 3.1.6.5 Expressionsmuster von Genen der Polyaminsynthese Auch bei der Synthese von Polyaminen fällt MTA an. Um herauszufinden in welchen Geweben Polyamine produziert werden, wurde die Expression der Arabidopsis Polyaminsynthesegene N-CARBAMOYLPUTRESCINE AMINOHYDROLASE (CPA), SPERMIDINE SYNTHASE 1 (SPDS1), SPERMIDINE SYNTHASE 2 (SPDS2) und SPERMINE SYNTHASE (SPMS) mit Hilfe von Promotor-Gen-Reporterpflanzen untersucht. Diese exprimierten jeweils eine Fusion der genomischen Sequenz des CPA, SPDS1, SPDS2 oder SPMS Gens mit dem GUSReportergen, unter der Kontrolle des CPA (1326 bp), SPDS1 (1968 bp), SPDS2 (1428 bp) bzw. SPMS (1982 bp) Promotors (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien). CPA kodiert eine - 35 - ERGEBNISSE Putrescinsynthase (Piotrowski et al., 2003), SPDS1 und SPDS2 kodieren Spermidinsynthasen (Hanzawa et al., 2002; Imai et al., 2004b) und SPMS kodiert eine Sperminsynthase (Hanzawa et al., 2002; Imai et al., 2004a). Alle 4 Promotor-Gen-Reporterpflanzen zeigten GUS-Färbung in denselben Geweben (Abb. 28). Alle 4 Gene waren in den Leitgeweben der Kelch- und Blütenblättern, der Antheren (Abb. 28 A, E, I, M) und der Schoten (Abb. 28 D, H, L, P) exprimiert. Die Promotor-Gen-GUS Linien zeigten stets starke Färbung im Pollen, in der Narbe (Abb. 28 A, E, I, M), im Zentralzylinder der Wurzel und in den Wurzelspitzen (Abb. 28 C, G, K, O). In gesunden Rosettenblätter war keine GUS-Färbung zu sehen (Abb. 28 B, F, J, N), während gestresste oder verwundete Rosettenblätter eine starke Färbung zeigten (nicht gezeigt). Abb. 28: Expression von Genen der Polyaminsynthese. (A-D) Expression von CPA: (A) Blüte, (B) Junges Blatt, (C) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (D) Schote. (E-H) Expression von SPDS1: (E) Blüte, (F) Junges Blatt, (G) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (H) Schote. (I-L) Expression von SPDS2: (I) Blüte, (J) Junges Blatt, (K) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (L) Schote. (M-P) Expression von SPMS: (M) Blüte, (N) Junges Blatt, (O) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel, (P) Schote. Maßstab: 1 mm in A, D, E, H, I, L, M und P, 100 µm in B, F, J und N, 10 µm in C, G, K und O. - 36 - ERGEBNISSE Diese Ergebnisse zeigen, dass die Polyaminsynthese hauptsächlich im Leitgewebe und den reproduktiven Organen stattfindet. 3.1.7 Auswirkungen von Yang-Zyklus-Defekten auf die Nicotianaminsynthese Da der durch Schwefelmangel induzierte Wachstumsphänotyp der mti1- und dep1-Mutanten mit dem Phloem assoziiert war und die Nicotianaminsynthese zu großen Teilen im Leitgewebe stattfand, wurde der Einfluss von Schwefelmangel auf die Nicotianaminsynthese untersucht. 3.1.7.1 Nicotianaminkonzentration in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Die Nicotianaminkonzentrationen wurden in den Infloreszenzen, Blättern und Wurzeln von Mutanten- und WT-Pflanzen bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen gemessen. Die gemessenen Werte bewegen sich im Vergleich zu früheren Studien in einem ähnlichen Konzentrationsbereich (Klatte et al., 2009; Waduwara-Jayabahu et al., 2012). Die gemessenen Nicotianaminkonzentration in den Infloreszenzen (Abb. 29 A) und Wurzeln (Abb. 29 C) war ca. viermal höher, als in den Rosettenblättern (Abb. 29 B). Die Nicotianaminkonzentration von Pflanzen, die in 10 bis 30 µM Sulfat wuchsen, war in allen Geweben von der Sulfatkonzentration abhängig. Pflanzen, die in 10 µM Sulfat wuchsen, hatten nur ca. 50% der Nicotianaminkonzentration von Pflanzen, die in 30 oder 40 µM Sulfat wuchsen. Zwischen 30 und 40 µM Sulfat waren die Werte meist ähnlich. Dies deutet darauf hin, das die maximale Nicotianminkonzentration bereits bei Wachstum in 30 µM Sulfat erreicht werden konnte. Zwischen den Genotypen des selben Ökotyps konnten in den Rosettenblättern und Infloreszenzen keine signifikanten Unterschiede zum WT gemessen werden. Nur in den Wurzelproben der Col-basierten Mutanten fanden sich signifikante Unterschiede (t-test, p<0,05) zum WT. Bei Wachstum in 10 µM Sulfat war die Nicotianminkonzentration von dep11 bzw. dep1-2 um 45 bzw. 35% geringer als im WT. Auch bei Wachstum in 20 µM Sulfat war die Nicotianminkonzentration von mti1-2, dep1-1 bzw. dep1-2 gegenüber dem WT um 38, 50 bzw. 48% geringer. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Nicotianaminkonzentration bei Schwefelmangel abnimmt. Obwohl sich die Wurzelkonzentration in den Mutanten bei Schwefelmangel verringert, scheinen Mutationen im Yang-Zyklus allerdings kaum Einfluss auf die Nicotianaminkonzentration in den Infloreszenzen zu haben. - 37 - ERGEBNISSE Abb. 29: Nicotianaminkonzentration in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration (A-C) Nicotianaminkonzentration (ng/mg Frischgewicht) in Geweben von Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen: (A) Infloreszenz, (B) Rosette, (C) Wurzel. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. 3.1.7.2 NAS-Expression in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Zur Analyse der NAS-Genexpression wurde quantitative RT-PCR mit cDNA von Mutanten- und WT-Pflanzen durchgeführt, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen (Abb. 30). Da bei den Nicotianaminmessungen die stärksten Unterschiede in der Wurzel gefunden wurden, wurde Wurzel-cDNA für die qRT-PCR verwendet und die Expression von NAS1, NAS2 und NAS4 analysiert. NAS3 wurde nicht analysiert, da dieses Gen nicht in Wurzeln exprimiert wird (siehe Abb. 27). Während die Expression von NAS1 größtenteils unverändert schien, war die Expression von NAS2 und NAS4 abhängig von der Sulfatkonzentration. Bei abnehmender Sulfatkonzentration nahm die Expression dieser Gene ab. Für Änderungen zwischen den Genotypen des selben Ökotyps wurden im folgenden nur signifikante Werte (t-test, p<0,05) mit einer Änderung um den Faktor 2 oder höher berücksichtigt. In mit1-1 mit 20 bzw. 30 µM Sulfat war die Expression von NAS2 27 bzw. 48% von WT-Pflanzen. Die Expression von NAS4 war - 38 - ERGEBNISSE für mti1-2 und dep1-1 bei 10 µM Sulfat 26 bzw. 37% von WT-Pflanzen, für dep1-1 und dep1-2 bei 20 µM Sulfat 22 bzw. 41% von WT-Pflanzen, für dep1-1 bei 30 µM Sulfat 27% von WTPflanzen und für dep1-1 bei 40 µM Sulfat 50% von WT-Pflanzen. Diese Ergebnisse deuten eine Verringerung der NAS-Expression bei Schwefelmangel, sowie einen tendentielle stärkeren Rückgang der NAS-Expression in den mti1- und dep1-Mutanten an. Abb. 30: Expression der NAS-Gene in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration. (A-C) qRT-PCR Analyse mit Wurzel cDNA aus 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) NAS1-Expression, (B) NAS2-Expression, (C) NAS4Expression. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. Die 10 µM Sulfatwerte der WT Pflanzen wurden auf 1 gesetzt und alle anderen Werte darauf bezogen. 3.1.7.3 Konzentrationen von Eisen-, Zink- und Kupferionen in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Nicotianamin ist ein pflanzlicher Metallionenchelator der maßgeblich zur Mobilität von Eisen-, Zink- und Kupferionen im Phloem beiträgt. Um zu testen, ob sich die reduzierten Nicotianaminkonzentrationen bei Schwefelmangel auch auf die Konzentrationen von Eisen-, Zink- und Kupferionen auswirken, wurde mit den Infloreszenzen von Mutanten- und WTPflanzen eine Elementanalyse durchgeführt (Abb. 31). Die Konzentrationen der Eisenionen schwankten zwischen 60 – 80 µg/mg Trockengewicht und waren nicht vom Schwefelstatus abhängig. Sie zeigten keine signifikanten Änderungen (t-test, p<0,05) zwischen allen Genotypen und Bedingungen. Die Konzentration der Zinkionen war ebenfalls bei allen Genotypen unverändert. Jedoch lag sie in Pflanzen, die mit 10 µM Sulfat wuchsen bei ca. 40 - 39 - ERGEBNISSE µg/mg Trockengewicht, bei Pflanzen, die mit 20 – 40 µM Sulfat wuchsen nur bei ca. 30 µg/mg Trockengewicht. Die Konzentrationen der Kupferionen schwankten zwischen 2 und 8 µg/mg Trockengewicht und waren nicht vom Schwefelstatus abhängig. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Versorgung der Infloreszenzen mit Eisen-, Zink und Kupferionen in den Mutanten, trotz sinkender Nicotianaminkonzentrationen bei Schwefelmangel, nicht beeinflusst war. Abb. 31: Konzentration von Eisen-, Zink- und Kupferionen in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration. (A-C) Konzentrationen (µg/mg Trockengewicht) von Metallionen in den Infloreszenzen 5 Wochen alter Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) Konzentration der Eisenionen, (B) Konzentration der Zinkionen, (C) Konzentrationen der Kupferionen. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. 3.1.8 Auswirkungen von Yang-Zyklus-Defekten auf die Synthese von Putrescin, Spermidin und Spermin Neben den Genen der Nicotianaminsynthese sind auch die Gene der Polyaminsynthese im Leitgewebe zu finden. Der durch Schwefelmangel induzierte Wachstumsdefekt der mti1- und dep1-Mutanten könnte also auch auf gestörten Polyaminstoffwechsel zurückzuführen sein. Um den Einfluss des Yang-Zyklus auf die Polyaminsynthese bei Schwefelmangel beurteilen zu können, wurden die Putrescin-, Spermidin- und Sperminkonzentrationen bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen gemessen. - 40 - ERGEBNISSE 3.1.8.1 Putrescinkonzentration in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Die Putrescinkonzentrationen wurden in den Infloreszenzen (Abb. 32 A), Rosettenblättern (Abb. 32 B) und Wurzeln (Abb. 32 C) von Mutanten- und WT-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen, bestimmt. Die gemessenen Werte bewegten sich im Vergleich zu früheren Studien in einem ähnlichen Konzentrationsbereich (Naka et al., 2010; Waduwara-Jayabahu et al., 2012). Die Putrescinkonzentrationen lagen in den Rosettenblättern zwischen ca. 25 und 100 nmol/g Frischgewicht, in den Infloreszenzen zwischen ca. 75 und 150 nmol/g Frischgewicht und in den Wurzeln zwischen 100 und maximal 300 nmol/g Frischgewicht. Tendentiell waren die Putrescinkonzentration bei 10 bzw. 20 µM Sulfat niedriger als bei 30 bzw. 40 µM Sulfat. Obwohl in den Wurzeln die höchsten Putrescinwerte gemessen wurden fanden sich dort jedoch keine signifikanten Änderungen (t-test, p<0,05) zwischen den Mutanten- und WT-Pflanzen. In den Blattrosetten war die Putrescinkonzentration in dep1-2 bei 10 bzw. 20 µM Sulfat um 23 bzw. 59% im Vergleich zum WT reduziert. In den Infloreszenzen waren die Putrescinkonzentrationen in mti1-1 bei 10 µM Sulfat um 35% und in dep1-1 bzw. dep1-2 jeweils um 40% reduziert. Diese Erbebnisse zeigen, dass die Putrescinkonzentration von der Sulfatkonzentration abhängig und in den oberirdischen Geweben bei Schwefelmangel reduziert war. Abb. 32: Putrescinkonzentration in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration. (A-C) Konzentration von Putrescin (Put) in Geweben von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) Infloreszenz, (B) Rosette, (C) Wurzel. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. - 41 - ERGEBNISSE 3.1.8.2 Spermidinkonzentration in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Die Spermidinkonzentrationen wurden ebenfalls in den Infloreszenzen (Abb. 33 A), Rosettenblättern (Abb. 33 B) und Wurzeln (Abb. 33 C) von Mutanten- und WT-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen, bestimmt. Die gemessenen Werte bewegten sich im Vergleich zu früheren Studien in ähnlicher Höhe (Naka et al., 2010; Waduwara-Jayabahu et al., 2012). Die Spermidinkonzentrationen lagen in den Rosettenblättern zwischen ca. 20 und 35 nmol/g Frischgewicht und in den Wurzeln zwischen 125 und maximal 300 nmol/g Frischgewicht. Weder in den Rosettenblättern noch in den Wurzeln waren signifikante Unterschiede (t-test, p<0,05) zwischen den Genotypen des selben Ökotyps erkennbar. In den Infloreszenzen lag die Spermidinkonzentration bei ca. 80 nmol/g Frischgewicht in allen Ökotypen und Bedingungen, mit Ausnahme von dep1-1 und dep1-2 bei 10 µM Sulfat. Die Spermidinkonzentration von dep1-1 und dep1-2 bei 10 µM Sulfat war im Vergleich zum WT um 80 bzw. 73% reduziert. Diese Ergebnisse zeigen einen starken Rückgang der Spermidinkonzentration in den Inflorszenzen der Columbia-basierten Mutanten an. Abb. 33: Spermidinkonzentration in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration. (A-C) Konzentration von Spermidin (Spd) in Geweben von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) Infloreszenz, (B) Rosette, (C) Wurzel. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. - 42 - ERGEBNISSE 3.1.8.3 Sperminkonzentration in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Neben der Putrescin- und Spermidinkonzentration wurde auch die Sperminkonzentration in den Infloreszenzen (Abb. 34 A), Rosettenblättern (Abb. 34 B) und Wurzeln (Abb. 34 C) von Mutanten- und WT-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen, bestimmt. Die gemessenen Werte bewegten sich im Vergleich zu früheren Studien in einem ähnlichen Konzentrationsbereich (Naka et al., 2010; Waduwara-Jayabahu et al., 2012). In den Rosettenblättern lag die Sperminkonzentration bei ca. 5 nmol/g Frischgewicht, in der Infloreszenz und in der Wurzel bei ca. 30 bzw. 40 nmol/g Frischgewicht. Die Konzentrationen waren zwischen den Genotypen und Bedingungen konstant. Einzig die Sperminkonzentration von Col in der Infloreszenz bei 10 µM Sulfat war verändert. Im Gegensatz zu 20 – 40 µM Sulfat war die Sperminkonzentration bei 10 µM Sulfat um mindestens 60% niedriger. Die Sperminmessungen deuten darauf hin, dass die Konzentration zwischen den verschiedenen Genotypen und Bedingungen größtenteils unbeeinflusst ist. Abb. 34: Sperminkonzentration in Abhängigkeit der Sulfatkonzentration. (A-C) Konzentration von Spermin (Spm) in Geweben von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) Infloreszenz, (B) Rosette, (C) Wurzel. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. 3.1.8.4 Expression von SPDS1 in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Um zu überprüfen, ob der starke Rückgang der Spermidinkonzentration in den Infloreszenzen der Mutanten bei Schwefelmangel mit einer verringerten Expression des SPDS1-Gens - 43 - ERGEBNISSE einherging, wurden qRT-PCR-Analysen mit cDNA aus den Infloreszenzen von Mutanten- und WT-Pflanzen bei verschiedenen Sulfatkonzentrationen durchgeführt. Die Expression von SPDS1 war zwischen allen Genotypen und Bedingungen konstant (Abb. 35). Abb. 35: Expression von SPDS1 in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration. Die Expression von SPDS1 wurde mittels qRT-PCR-Analysen in den Infloreszenz von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat, bestimmt. Das Balkendiagramm zeigt die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. Die Werte der WT-Pflanzen, die mit 10 µM Sulfat wuchsen, wurden auf 1 gesetzt und alle anderen Werte darauf bezogen. 3.1.9 Auswirkungen von Yang-Zyklus-Defekten auf die Tspm-Synthese Thermospermin ist das pflanzenspezifische Isomer des Tetramins Spermin. Da sich Thermospermin leider mit gängigen, quantitativen Analyseverfahren nicht von Spermin unterscheiden lässt, konnten die Auswirkungen von Schwefelmangel auf die Thermosperminkonzentration nicht gemessen werden. 3.1.9.1 Expression von BUD2 und ACL5 in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration Um die Auswirkungen von Schwefelmangel auf die Thermosperminsynthese zu untersuchen, wurde die Expression von BUSHY AND DWARF 2 (BUD2) und ACAULIS 5 (ACL5) in den Infloreszenzen von Mutanten und WT-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat wuchsen, untersucht. Für beide Gene wurde eine Beteiligung an der Synthese von Thermospermin nachgewiesen (Clay und Nelson, 2005; Ge et al., 2006; Muniz et al., 2008). Die Expression von BUD2 und ACL5 war zwischen den Genotypen und Bedingungen weitgehend konstant, allerdings verringerte sich die Expression in dep1-1- und dep1-2Pflanzen bei 10 µM Sulfat um ca. 50% (Abb. 36). Die Verringerung der BUD2 und ACL5 Expression bei 10 µM Sulfat könnte eine Verringerung der Thermosperminsynthese bei starkem Schwefelmangel andeuten. - 44 - ERGEBNISSE Abb. 36: Expression von BUD2 und ACL5 in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration. qRT-PCR-Analysen in den Infloreszenz von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 – 40 µM Sulfat: (A) Expression von BUD2, (B) Expression von ACL5. Die Balkendiagramm zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils drei unabhängigen Experimenten. Die Werte der WT-Pflanzen, die mit 10 µM Sulfat wuchsen, wurden auf 1 gesetzt und alle anderen Werte darauf bezogen. 3.1.9.2 Leitgewebeanatomie von mti1- und dep1-Infloreszenzen Da sich mit Thermospermin-assoziierte Defekte stark auf die Leitgewebeanatomie auswirken, wurde diese in mti1- und dep1-Pflanzen unter Schwefelmangel untersucht. Pflanzen mit Thermosperminmangel zeigen eine Überproliferation der Xylemgefäße (Clay und Nelson, 2005; Ge et al., 2006; Muniz et al., 2008; Waduwara-Jayabahu et al., 2012). Das Xylem in den Stängeln der mti1- und dep1-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wuchsen, schien gegenüber dem jeweiligen WT nicht verändert zu sein (Abb. 37). Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass mti1 und dep1 nicht an Thermosperminmangel litten. Abb. 37: Autofluoreszenz der Xylemgefäße. Stängelquerschnitte von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat. Die Anregung der Querschnitte erfolgte mit UV-Licht. Das Emissionlicht wurde mit einem DAPI-Filter (440 – 490 nm) gefiltert. Blau = Autofluoreszenz von Lignin im Xylem, Rot = Autofluoreszenz von Chlorophyll. Maßstab = 20 µm. - 45 - ERGEBNISSE 3.1.10 Chemische Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen Das Wachstum der mti1- bzw. dep1-Mutanten ist bei Schwefelmangel, gegenüber dem WT, stärker beeinträchtigt. Mutationen im Yang-Zyklus könnten theoretisch zu einem Mangel an Ethylen, Nicotianamin und/oder Polyaminen führen. Es wurde deshalb versucht, die durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekte durch externe Applikation von ACC, Nicotianamin oder Polyaminen zu lindern. 3.1.10.1 Externe Applikation von ACC oder Nicotianamin Um festzustellen, ob die mti1- und dep1-Pflanzen an einem Mangel von Ethylen- oder Nicotianamin litten, wurden die Pflanzen auf ½MS-Platten mit entweder 50 µM Sulfat, 50 µM Sulfat + 10 µM ACC oder 50 µM Sulfat + 10 µM Nicotianamin angezogen (Abb. 38). Beide Substanzen können aus dem Medium aufgenommen werden und wurden bereits in ähnlicher Konzentration zur Komplementation eingesetzt (Waduwara-Jayabahu et al., 2012; Shin et al., 2015). Interessanterweise zeigten alle Pflanzen, die mit 10 µM ACC wuchsen, ein satteres Grün im Vergleich zu Pflanzen, die ohne ACC wuchsen. Weder die Zugabe von 10 µM ACC, noch die Zugabe von 10 µM Nicotianamin, war allerdings in der Lage den durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekt der Mutanten zu lindern. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass der durch Schwefelmangel induzierte Wachstumsdefekt von mti1- und dep1-Pflanzen nicht durch ACC- oder Nicotianaminmangel verursacht wurde. Abb. 38: Komplementation von mti1 und dep1 Pflanzen mit ACC bzw. NA. Phänotyp von 3 Wochen alten mti1- bzw. dep1-Pflanzen auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat (links), 50 µM Sulfat + 10 µM ACC (Mitte) oder 50 µM Sulfat + 10 µM NA (rechts). Maßstab = 1cm. - 46 - ERGEBNISSE 3.1.10.2 Externe Applikation von Putrescin Die Polyaminmessungen ergaben teilweise geringere Konzentrationen in den Infloreszenzen der Mutanten. Um zu prüfen, ob die verringerten Polyaminkonzentrationen bei Schwefelmangel für das verschlechterte Wachstum von mti1- und dep1-Pflanzen ausschlaggebend sind, wurden chemische Komplementationsexperimente durchgeführt. Dazu wurden 1, 10 bzw. 100 µM Putrescin, Spermidin oder Spermin zu Mutanten- und WT-Pflanzen gegeben, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wuchsen. Die Zugabe erfolgte dabei ab dem Start der Infloreszenzentwicklung direkt in das Hoagland Medium. Die Zugabe von 100 µM Putrescin, Spermidin oder Spermin wirkte sich stark negativ auf das Pflanzenwachstum aller Genotypen aus, weshalb nur die Zugaben von 1 bzw. 10 µM weiter analysiert wurden. Die Ergebnisse der Zugabe von 0, 1 bzw. 10 µM Putrescin zu Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wuchsen, sind in Abb. 39 und 40 dargestellt. Die mti1- bzw. dep1Mutanten zeigten den typischen, durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekt. Weder die Infloreszenzhöhe (Abb. 39), noch die Anzahl und Länge der Schoten (Abb. 40) veränderte sich durch die Zugabe von Putrescin. Diese Ergebnisse zeigen, dass die externe Zugabe von Putrescin den negativen Effekt von Schwefelmangel auf das Wachstum der Pflanzen nicht verringern kann. - 47 - ERGEBNISSE Abb. 39: Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen mit Putrescin – Habitus. (A-F) Habitus von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (A) Habitus von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 0 µM Putrescin, (B) Habitus von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 1 µM Putrescin, (C) Habitus von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 10 µM Putrescin, (D) Habitus von dep1-1 und Col nach Zugabe von 0 µM Putrescin, (E) Habitus von dep1-1 und Col nach Zugabe von 1 µM Putrescin, (F) Habitus von dep1-1 und Col nach Zugabe von 10 µM Putrescin. (G-H) Vergleich der Infloreszenzhöhe von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (G) mti1-1 und Ws, (H) dep1-1 und Col. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 5 Pflanzen. Maßstab: 1 cm. - 48 - ERGEBNISSE Abb. 40: Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen mit Putrescin – Schoten. (A-F) Schoten von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (A) Schoten von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 0 µM Putrescin, (B) Schoten von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 1 µM Putrescin, (C) Schoten von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 10 µM Putrescin, (D) Schoten von dep1-1 und Col nach Zugabe von 0 µM Putrescin, (E) Schoten von dep1-1 und Col nach Zugabe von 1 µM Putrescin, (F) Schoten von dep1-1 und Col nach Zugabe von 10 µM Putrescin. (G-H) Vergleich von Schotenlänge und Schotenanzahl: (G) mti1-1 und Ws, (H) dep1-1 und Col. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 5 Pflanzen. Maßstab: 1 mm. 3.1.10.3 Externe Applikation von Spermidin Die Ergebnisse der Zugabe von 0, 1 bzw. 10 µM Spermidin zu Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wuchsen sind in Abb. 41 und 42 dargestellt. Die mti1- und dep1Mutanten zeigten den typischen, durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekt. Die Zugabe von 0, 1 bzw. 10 µM Spermidin hatte keinen Einfluss auf die Infloreszenzhöhe der Pflanzen (Abb. 41). Während die Zugabe von 1 µM Spermidin keinen Einfluss auf die Anzahl und Länge der Schoten (Abb. 42) hatte, verringerte die Zugabe von 10 µM Spermidin sogar die Anzahl der Schoten in mti1-1, Ws und Col. Diese Ergebnisse zeigen, dass die externe Zugabe von Spermidin den negativen Einfluss von Schwefelmangel auf das Wachstum der Pflanzen nicht verringern kann. - 49 - ERGEBNISSE Abb. 41: Komplementation von mti1 und dep1 Pflanzen mit Spermidin – Habitus. (A-F) Habitus von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (A) Habitus von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 0 µM Spermidin, (B) Habitus von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 1 µM Spermidin, (C) Habitus von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 10 µM Spermidin, (D) Habitus von dep1-1 und Col nach Zugabe von 0 µM Spermidin, (E) Habitus von dep1-1 und Col nach Zugabe von 1 µM Spermidin, (F) Habitus von dep1-1 und Col nach Zugabe von 10 µM Spermidin. (G-H) Vergleich der Infloreszenzhöhe von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (G) mti1-1 und Ws, (H) dep1-1 und Col. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 5 Pflanzen. Maßstab: 1 cm. - 50 - ERGEBNISSE Abb. 42: Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen mit Spermidin – Schoten. (A-F) Schoten von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (A) Schoten von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 0 µM Spermidin, (B) Schoten von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 1 µM Spermidin, (C) Schoten von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 10 µM Spermidin, (D) Schoten von dep1-1 und Col nach Zugabe von 0 µM Spermidin, (E) Schoten von dep11 und Col nach Zugabe von 1 µM Spermidin, (F) Schoten von dep1-1 und Col nach Zugabe von 10 µM Spermidin. (G-H) Vergleich von Schotenlänge und Schotenanzahl: (G) mti1-1 und Ws, (H) dep1-1 und Col. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 5 Pflanzen. Maßstab: 1 mm. 3.1.10.4 Externe Applikation von Spermin Während die Zugabe von Putrescin oder Spermidin das Pflanzenwachstum bei Schwefelmangel nicht verbesserte, führte die Zugabe von Spermin zu einer konzentrationsabhängigen Steigerung des Wachstums (Abb. 43) und zur teilweisen Wiederherstellung der Fertilität (Abb. 44). Bereits die Zugabe von 1 µM Spm steigert das Infloreszenzwachstum von mti1-1 bzw. dep1-1 um das 1,5 bzw. 3,3 fache gegenüber dem Wachstum ohne Spermin. Auch die Schotenanzahl von mti1-1 bzw. dep1-1 erhöhte sich durch die Zugabe von Spermin um das 2,6 bzw. 4,8 fache. Die Zugabe von 10 µM Spm steigert das Infloreszenzwachstum der Mutanten um das 2,9 bzw. 4,5 fache und die Schotenanzahl um das 6,5 bzw. 6,6 fache. Die Zugabe von Spm verbesserte sogar das Wachstum der WT-Pflanzen bei Schwefelmangel. Die Infloreszenzhöhe von Ws verbesserte sich durch Zugabe von 1 bzw. 10 µM Spm um das 1,3 bzw. 1,1 fache (Abb. 43 B, E). Die Infloreszenzhöhe von Col verbesserte sich durch Zugabe von 1 bzw. 10 µM Spm um das 1,4 bzw. 1,7 fache (Abb. 43 D, F). Auch die Schotenanzahl von Col nahm bei Zugabe von 1 bzw. 10 µM Spm um das 1,2 bzw. 1,5 fache zu und sowohl bei Ws als auch Col waren die Schoten tendenziell länger (Abb. 44 E, F). Die Schoten von mti1- bzw. dep1-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat wuchsen, konnten keine Samenansätze produzieren (Abb. 18 K, L). Die Schoten von mti1bzw. dep1-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat und 10 µM Spermin wuchsen, - 51 - ERGEBNISSE enthielten dagegen wieder größtenteils reifende Samen, die phänotypisch unauffällig waren (Abb. 44 G-J). Die reifen Samen von mti1- bzw. dep1-Pflanzen, die in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat und 10 µM Spermin wuchsen, sahen im Gegensatz zu WT-Samen allerdings schrumpelig aus und keimten nur zu 7 bzw. 12%. Diese Ergebnisse zeigen, dass der durch Schwefelmangel induzierte Wachstumsdefekt der mti1- und dep1-Mutanten zumindest zum Teil durch einen Sperminmangel verursacht wird. Leider konnte der Einfluss von Thermospermin auf die Wachstumsdefekte von mti1- und dep1Pflanzen bei Schwefelmangel nicht mit Hilfe von chemischen Komplementationsexperimenten untersucht werden, da Thermospermin kommerziell nicht erhältlich war. Abb. 43: Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen mit Spermin - Habitus. (A-F) Habitus von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (A) Habitus von mti1-1 nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (B) Habitus von Ws nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (C) Habitus von dep1-1 nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (D) Habitus von Col nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm. (E) Vergleich der Infloreszenzhöhen von mti1-1 und Ws nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (F) Vergleich der Infloreszenzhöhen von dep1-1 und Col nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 5 Pflanzen. Maßstab: 1 cm. - 52 - ERGEBNISSE Abb. 44: Komplementation von mti1- und dep1-Pflanzen mit Spermin – Schoten. (A-N) Schoten und Samen von 5 Wochen alten Arabidopsis-Pflanzen, gewachsen in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat: (A) Schoten von mti1-1 nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (B) Schoten von Ws nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (C) Schoten von dep1-1 nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (D) Schoten von Col nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (E) Anzahl und Länge von mti1-1 und Ws Schoten nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm, (F) Anzahl und Länge von dep1-1 und Col Schoten nach Zugabe von 0, 1 oder 10 µM Spm. (G, I) Reifende mti1-1 Samen nach Zugabe von 10 µM Spm, (H, J) Reifende dep1-1 Samen nach Zugabe von 10 µM Spm, (K) Reife mti1-1 Samen nach Zugabe von 10 µM Spm, (L) Reife Ws Samen nach Zugabe von 10 µM Spm, (M) Reife dep1-1 Samen nach Zugabe von 10 µM Spm, (N) Reife Col Samen nach Zugabe von 10 µM Spm. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten von jeweils 5 Pflanzen. Maßstab: 1 mm in A-D, G und H und 500 µm in I-N. 3.2 Suche nach Yang-Zyklus-Transaminasen in A. thaliana Bei der Synthese von Ethylen, Nicotianamin und Polyaminen fällt das Nebenprodukt MTA an. MTA wird im Yang-Zyklus durch mehrere enzymatische Schritte wieder in Methionin umgewandelt. In A. thaliana werden für diesen Prozess insgesamt 6 verschiedene Enzyme benötigt (Abb. 5). Im letzten Schritt dieses Prozesses wird eine Aminogruppe von einem Aminosäuredonor auf den Metabolit KMTB übertragen und damit Methionin regeneriert. Diese - 53 - ERGEBNISSE Übertragung wird von einer Transaminase vorgenommen. Mit Ausnahme dieser Yang-ZyklusTransaminase(n) sind in Arabidopsis alle Gene des Yang-Zyklus bekannt. Der zweite Teil dieser Arbeit zeigt die Ergebnisse zur Identifikation dieser KMTB-Transaminase(n). 3.2.1 Homologieanalyse mit bekannten Yang-Zyklus-Transaminasen Zur Identifizierung von Yang-Zyklus-Transaminasen wurden mit den Aminosäuresequenzen bereits bekannter Yang-Zyklus-Transaminasen aus anderen Organismen WU-BLASTAnalysen durchgeführt um ähnliche Proteine in Arabidopsis zu identifizieren. Tabelle 1 zeigt alle für die WU-BLAST-Analyse verwendeten Proteine, sowie deren Arabidopsis-Alignments mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens e-10 bzw. die besten 3 Alignments. B. subtilis ykrV kodiert eine pyriodoxalphosphatabhängige KMTB-Transaminase, die Glutamin als Aminosäuredonor benutzt (Sekowska und Danchin, 2002; Berger et al., 2003; Sekowska et al., 2004). Der WU-BLAST-Algorithmus fand insgesamt 8 verschiedene Alignments. Das Arabidopsis Protein mit dem besten Alignment wird vom Genlokus At1g77670 kodiert und ist bisher nicht charakterisiert. B. subtilis ybgE kodiert eine KMTB-Transaminase, die verzweigtkettige oder aromatische Aminosäuren als Aminosäuredonor benutzt (Berger et al., 2003; Sekowska et al., 2004). Eine von B. subtilis ybgE kodierte KMTB-Transaminase ähnelt einer Gruppe von BRANCHED-CHAIN-AMINOACID TRANSFERASE (BCAT)-Isoformen, sowie zwei weiteren unbekannten Proteinen in Arabidopsis. Für ein von Klebsiella pneumoniae TyrB kodiertes Protein konnte ebenfalls KMTB-Transaminaseaktivität gezeigt werden (Heilbronn et al., 1999). In Arabidopsis ähnelt es einer Gruppe von ASPARTATE AMINOTRANSFERASE (ASP) Isoformen. In S. cerevisiae sind mit Aro8p, Aro9p, Bat1p und Bat2p insgesamt 4 Proteine mit Yang-Zyklus-Transaminaseaktivität bekannt. Die BLASTAnalyse mit Aro8p und Aro9p ergab Treffer mit sehr niedriger Alignment-Wahrscheinlichkeit, allerdings wurden die Proteine At1g80360, At1g77670 und ASPARTATE AMINOTRANSFERASE bereits in den BLAST-Analysen mit dem von B. subtilis ykrV kodiertem Protein gefunden. Die BLAST-Analyse von Bat1p bzw. Bat2p ergab in Arabidopsis erneut die Gruppe der BCAT-Isoformen. - 54 - Tabelle 1: WU–BLAST-Ergebnisse mit bekannten Yang-Zyklus-Transaminasen WU-BLAST-Ergebnisse mit den Aminosäuresequenzen von B. subtilis YkrV bzw. YbgE, K. pneumoniae TyrB bzw. S. cerevisiae Aro8p, Aro9p, Bat1p bzw. Bat2p. Der Ähnlichkeitswert spiegelt die durch den WU-BLAST-Algorithmus ermittelte Ähnlichkeit zwischen zwei Aminosäuresequenzpaaren wider. Der P-Wert entspricht der statistischen Wahrscheinlichkeit, dass die jeweilige Aminosäuresequenzpaarung nicht auf dem Zufall beruht. Es sind jeweils die Ergebnisse mit einem P-Wert höher als e-10 bzw. die besten 3 Ergebnisse dargestellt. MIPS At1g77670 At2g22250 At4g33680 At2g13810 At5g36160 At5g53970 At4g08040 At1g80360 - 55 - MIPS At3g49680 At1g10070 At1g50090 At1g50110 At3g19710 At1g10060 At5g27410 At3g05190 MIPS At4g31990 At5g19550 At5g11520 At2g30970 At1g62800 B. subtilis YkrV Name Pyridoxal phosphate-dependent transferases superfamily protein ASPARTATE AMINOTRANSFERASE, MATERNAL EFFECT EMBRYO ARREST 17 ABERRANT GROWTH AND DEATH 2 AGD2-LIKE DEFENSE RESPONSE PROTEIN 1, EDS TWO SUPPRESSOR 5 L-tyrosine aminotransferase TYROSINE AMINOTRANSFERASE 7 1-AMINOCYCLOPROPANE-1-CARBOXYLATE SYNTHASE 11 Pyridoxal phosphate-dependent transferases superfamily protein B. subtilis YbgE Name BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 3 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 2 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 7 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 6 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 4 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 1 D-aminoacid aminotransferase-like PLP-dependent enzymes superfamily protein D-aminoacid aminotransferase-like PLP-dependent enzymes superfamily protein K. pneumoniae TyrB Name ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 5 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 2 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 3 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 1 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 4 Ähnlichkeit 332 280 280 239 178 170 175 173 P-Wert 4,7e-31 2,2e-25 3,7e-25 6,5e-19 6,8e-19 6,9e-12 1,8e-11 2,2e-11 Ähnlichkeit 696 679 627 591 555 546 155 151 P-Wert 1,2e-69 2,6e-62 1,3e-58 1,7e-58 1,1e-54 9,8e-54 9,7e-12 7,1e-11 Ähnlichkeit 810 809 803 723 715 P-Wert 1,0e-81 1,3e-81 5,7e-81 1,7e-72 1,2e-71 ERGEBNISSE MIPS At1g80360 At1g77670 At2g22250 MIPS At1g80360 At5g53970 At1g64220 - 56 - MIPS At1g50090 At5g65780 At1g10070 At3g49680 At1g50110 At1g10060 At3g19710 MIPS At1g50090 At3g49680 At5g65780 At1g50110 At1g10070 At3g19710 At1g10060 S. cerevisiae Aro8p Name(n) Pyridoxal phosphate (PLP)-dependent transferases superfamily protein Pyridoxal phosphate (PLP)-dependent transferases superfamily protein ASPARTATE AMINOTRANSFERASE, MATERNAL EFFECT EMBRYO ARREST 17 S. cerevisiae Aro9p Name Pyridoxal phosphate (PLP)-dependent transferases superfamily protein TYROSINE AMINOTRANSFERASE 7 TRANSLOCASE OF OUTER MEMBRANE 7 KDA SUBUNIT 2 S. cerevisiae Bat1p Name BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 7 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 5 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 2 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 3 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 6 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 1 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 4 S. cerevisia Bat2p Name BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 7 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 3 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 5 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 6 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 2 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 4 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 1 Ähnlichkeit 124 95 85 P-Wert 1,1e-05 0,02 0,22 Ähnlichkeit 88 64 58 P-Wert 0,10 0,29 0,48 Ähnlichkeit 440 429 412 407 406 381 367 P-Wert 1,0e-42 2,5e-41 1,6e-39 5,3e-39 6,7e-39 3,0e-36 9,1e-35 Ähnlichkeit 434 419 419 392 390 373 365 P-Wert 7,2e-42 2,8e-40 2,8e-40 2,0e-37 3,3e-33 2,1e-35 1,5e-34 ERGEBNISSE ERGEBNISSE Zur weiteren Analyse wurden die Gene At1g77670, At1g80360, die BCAT-Genfamilie, sowie die ASP-Genfamilie ausgewählt. Innerhalb der BCAT-Genfamilie wurde BCAT4 und BCAT7 nicht analysiert, da BCAT4 bereits eine Funktion bei der Glukosinolatsynthese zugeordnet wurde (Schuster et al., 2006) und es sich bei BCAT7 um ein Pseudogen handelt (Binder, 2010). 3.2.2 Expressionsanalyse der Gene putativer Yang-Zyklus-Transaminasen Um zu prüfen welche der putativen Yang-Zyklus-Transaminasen ein ähnliches Expressionsmuster wie MTI1 bzw. DEP1 aufweisen, wurden Promotor-Gen-Reporterpflanzen bzw. Promotor-Reporterpflanzen analysiert. Die Promotor-Gen-Reporterpflanzen exprimieren eine Fusion der genomischen Sequenz von At1g77670, At1g80360 bzw. BCAT2 mit dem GUS Reportergen unter der Kontrolle des At1g77670- (1750 bp), At1g80360- (1735 bp) bzw. BCAT2- (1929 bp) Promotors. Die Promotor-Reporterpflanzen zur Analyse von BCAT1,3,5 und 6 exprimierten das GUS-Reportergen unter der Kontrolle des BCAT1- (1716 bp), BCAT3(1719 bp), BCAT5- (1714 bp) bzw. BCAT6- (1741 bp ) Promotors (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien). Die Promotor-Reporterpflanzen zur Analyse der ASP-Genfamilie exprimierten das GUS-Reportergen unter der Kontrolle des ASP1- (1994 bp), ASP2- (1976 bp), ASP3- (2055 bp), ASP4- (2075 bp ) bzw. ASP5- (2139 bp ) Promotors (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien). At1g77670 war in den Leitgeweben der Kelchblätter (Abb. 45 A, B), in den Antheren (Abb. 45 B), im Stigma (Abb. 45 B), in den Leitbündeln der Rosettenblätter (Abb. 45 C), im Leitgewebe der Wurzel, sowie in Wurzelspitzen und hervortretenden Seitenwurzeln (Abb. 45 D) exprimiert. Das Expressionsmuster von At1g77670 ähnelte damit dem Expressionsmuster von MTI1 bzw. DEP1 (Abb. 24 und 25). At1g80360 war im Fruchtknoten (Abb. 45 E, F), im Leitgewebe der Rosettenblätter (Abb. 45 G), im Leitgewebe der Wurzel, sowie in Wurzelspitzen und hervortretenden Seitenwurzeln (Abb. 45 H) exprimiert. Da At1g80360 in der Blüte nur im Fruchtknoten exprimiert war, unterschied sich das Expressionsmuster geringfügig von MTI1 bzw. DEP1 (Abb. 23 und 24). - 57 - ERGEBNISSE Abb. 45: Expressionsmuster von At1g776070 und At1g80360. (A-D) GUS-Färbung von pAt1g77670::At1g77670-GUS Geweben: (A) Blütenstand, (B) Blüte, (C) Rosettenblatt, (D) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel. (E-H) GUS-Färbung von pAt1g80360::At1g80360-GUS Geweben: Blütenstand (E), Blüte (F), Rosettenblatt (G), Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel (H). Maßstab: 500 µm in A, C, E und G, 250 µm in B und F, 5 µm in D und H. Die Promotoraktivitäten der BCAT-Gene sind in Abb. 46 dargestellt. In den Blütenständen von pBCAT1::GUS-Reporterlinien wurde eine starke GUS-Färbung im Stängel beobachtet (Abb. 46 A). In der Blüte war die GUS-Färbung hauptsächlich in den Antheren zu beobachten (Abb. 46 B). In den Rosettenblätter von pBCAT1::GUS-Linien waren die Stomata gefärbt (Abb. 46 C + Inlay). In der Wurzel konnte keine BCAT1-Promotoraktivität festgestellt werden (Abb. 46 D). Die pBCAT2::BCAT2-GUS-Reporterlinien zeigten GUS-Färbung in den Leitgeweben der Kelch- und Blütenblätter (Abb. 46 E, F), in den Antheren (Abb. 46 F), im Stigma (Abb. 46 F), in den Leitbündeln der Rosettenblätter (Abb. 46 G), im Wurzelleitgewebe, sowie in der Wurzelspitze und entstehenden Seitenwurzeln (Abb. 46 H). pBCAT3::GUS Reporterlinien zeigten GUS-Färbung in den Leitbündeln der Kelch- (Abb. 46 I, J) und Rosettenblätter (Abb. 46 K). In der Wurzel war keine GUS-Färbung zu sehen (Abb. 46 L). BCAT5-PromotorReporterlinien zeigten eine GUS-Färbung in den Pollensäcken (Abb. 46 M, N), in den Leitgeweben der Rosettenblätter (Abb. 46 O) und an der Seitenwurzelbasis (Abb. 46 P). pBCAT6::GUS zeigte eine GUS-Färbung in Pollensäcken (Abb. 46 Q, R), im Wurzelleitgewebe, sowie in Wurzelspitzen und entstehenden Seitenwurzeln (Abb. 46 T). Von den untersuchten BCAT-Genen, zeigte nur BCAT2 ein mit den Yang-Zyklus-Genen MTI1 und DEP1 (Abb. 23 und 24) übereinstimmendes Expressionsmuster. - 58 - ERGEBNISSE Abb. 46: Expressionsmuster von BCAT1, BCAT2, BCAT3, BCAT5 und BCAT6. (A-D) GUS-Färbung von pBCAT1::GUS-Geweben: (A) Blütenstand, (B) Blüte, (C) Rosettenblatt, (D) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel. (E-H) GUS-Färbung von pBCAT2::BCAT2-GUS-Geweben: (E) Blütenstand, (F) Blüte, (G) Rosettenblatt, (H) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel. (I-L) GUS-Färbung von pBCAT3::GUSGeweben: (I) Blütenstand, (J) Blüte, (K) Rosettenblatt, (l) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel. (M-P) GUS-Färbung von pBCAT5::GUS-Geweben: (M) Blütenstand, (N) - 59 - ERGEBNISSE Blüte, (O) Rosettenblatt, (P) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel. (Q-T) GUSFärbung von pBCAT6::GUS-Geweben: Blütenstand (Q), Blüte (R), Rosettenblatt (S), Wurzeldifferenzierungszonen mit hervortretender Seitenwurzel (T). Maßstab: 250 µm in A-C, E-G, I-K, M-O und Q-S, 5 µm in D, H, L, P und T, 2 µm im Inlay in C. GUS-Färbungen von pASP1::GUS-Linien zeigten ASP1-Promotoraktivität in den Leitbündeln der Kelchblätter (Abb. 47 A, B), in den Leitbündeln der Rosettenblätter (Abb. 47 C), sowie in Wurzelspitzen und hervortretenden Seitenwurzeln (Abb. 47 D). ASP2-Promotoraktivität war in den Leitbündeln der Rosettenblätter (Abb. 47 G) und im Zentralzylinder der Wurzel (Abb. 47 H) zu finden. Für ASP3 wurde in den untersuchten Geweben keine Expression festgestellt (Abb. 47 I – L). pASP4::GUS Linien zeigten GUS-Färbung in den Leitbündeln der Kelchblätter (Abb. 47 M, N), der Antheren (Abb. 47 N) und der Rosettenblätter (Abb. 47 O), sowie im Zentralzylinder der Wurzel (Abb. 47 P). pASP5::GUS Linien zeigten ebenfalls GUS-Färbung in den Leitbündeln der Kelchblätter (Abb. 47 Q, R), der Antheren (Abb. 47 R) und der Rosettenblätter (Abb. 47 S), sowie im Zentralzylinder der Wurzel (Abb. 47 T). Von den ASPGenen ähnelten die Expressionsmuster von ASP4 und ASP5 am ehesten dem Expressionsmuster der Yang-Zyklus-Gene MTI1 und DEP1 (Abb. 23 und 24). - 60 - ERGEBNISSE Abb. 47: Expressionsmuster von ASP1, ASP2, ASP3, ASP4 und ASP5. (A-D) GUS-Färbung von pASP1::GUS-Geweben: (A) Blütenstand, (B) Blüte, (C) Rosettenblatt, (D) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel. (E-H) GUS-Färbung von pASP2::GUSGeweben: (E) Blütenstand, (F) Blüte, (G) Rosettenblatt, (H) Wurzeldifferenzierungszone. (I-L) GUSFärbung von pASP3::GUS-Geweben: (I) Blütenstand, (J) Blüte, (K) Rosettenblatt, (L) Wurzeldifferenzierungszone mit hervortretender Seitenwurzel. (M-P) GUS-Färbung von pASP4::GUSGeweben: (M) Blütenstand, (N) Blüte, (O) Rosettenblatt, (P) Wurzeldifferenzierungszone. (Q-T) GUS- - 61 - ERGEBNISSE Färbung von pASP5::GUS-Geweben: Blütenstand (Q), Blüte (R), Rosettenblatt (S), Wurzeldifferenzierungszone (T). Maßstab: 1 mm in A, E, I, M und Q, 500 µm in C, G, H, O und S, 250 µm in B, F, J, N und R. 3.2.3 Analyse von T-DNA-Insertionslinien putativer Yang-Zyklus-Transaminasen Um die Beteiligung putativer Yang-Zyklus-Transaminasen am Yang-Zyklus zu prüfen, wurde das Wachstum von T-DNA-Insertionsmutanten auf verschiedenen Schwefelquellen überprüft. Die At1g77670 T-DNA-Insertionslinie WiscDsLox334E04 stammte aus der WiscDsLox Kollektion (Woody et al., 2007). Die Sequenzierung der Insertionsbande (amplifiziert mit den Primern At1g77670-f und LB-WiscDsLox, siehe 5.1.2 Oligonukleotide) ermittelte die T-DNAInsertion vor der Base 986 nach dem Start-ATG, im 2. Exon des At1g77670-Gens (Abb. 48 A). Im Gegensatz zum WT konnte für homozygote WiscDsLox334E04-Pflanzen kein At1g77670Transkript amplifiziert werden, wenn die verwendeten Primer die Insertion überspannten (Abb. 48 B). Bei Wachstum auf Erde war zwischen den beiden Genotypen kein phänotypischer Unterschied erkennbar (Abb. 48 C). Da Pflanzen ohne funktionellen Yang-Zyklus bei Wachstum auf MTA als Schwefelquelle bzw. bei Schwefelmangel Wachstumsdefekte gegenüber dem WT zeigen, wurde das Wachstum von WiscDsLox334E04 unter diesen Bedingungen getestet. Weder bei Wachstum auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA (Abb. 48 D), noch bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat (Abb. 48 E), konnte jedoch ein phänotypischer Unterschied festgestellt werden. Abb. 48: Untersuchung einer T-DNA-Insertionsmutante von At1g77670. (A) Schema des At1g77670-Genlokus. Rechtecke = Exons, Linie zwischen den Rechtecken = Intron, Dreieck = Position der T-DNA-Insertion, LB = left border, Pfeile e und f = für den Transkriptnachweis verwendete Primer (siehe 5.1.2 Oligonukleotide). (B) RT-PCR-Analyse der at1g77670-T-DNAInsertionsmutante und des Col-WT. (C) Wachstum von at1g77670 und Col auf Erde. (D) Wachstum von - 62 - ERGEBNISSE at1g77670 und Col auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA. (E) Wachstum von at1g77670 und Col in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat. Maßstab: 1 cm. Die SALK_037854-T-DNA-Insertionslinie für BCAT2 stammte aus der SALK-Kollektion (Alonso et al., 2003) und weist eine Insertion im 3. Exon des Gens auf (Abb. 49 A). Im Gegensatz zum WT konnte für homozygote SALK_037854-Pflanzen kein BCAT2-Transkript amplifiziert werden, wenn die verwendeten Primer die Insertion überspannten (Abb. 49 B). Weder bei Wachstum auf Erde (Abb. 49 C) oder ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA (Abb. 49 D), noch bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat (Abb. 49 E) waren phänotypischen Unterschiede zwischen den Genotypen erkennbar. Abb. 49: Untersuchung einer T-DNA-Insertionsmutante von BCAT2. (A) Schema des BCAT2-Genlokus. Rechtecke = Exons, Linien zwischen den Rechtecken = Introns, Dreieck = Position der T-DNA-Insertion, LB = left border, Pfeile g und h = für den Transkriptnachweis verwendete Primer (siehe 5.1.2 Oligonukleotide). (B) RT-PCR-Analyse der bcat2-T-DNA Insertionsmutante und des Col-WT. (C) Wachstum von bcat2 und Col auf Erde. (D) Wachstum von bcat2 und Col auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA. (E) Wachstum von bcat2 und Col in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat. Maßstab: 1 cm. Die ASP4-T-DNA-Insertionslinie WiscDsLox453-456D4 stammt aus der WiscDsLox-Kollektion (Woody et al., 2007). Die Sequenzierung der Insertionsbande (amplifiziert mit den Primern LBWiscDsLox und ASP4-r, siehe 5.1.2 Oligonukleotide) ermittelte die T-DNA-Insertion vor der Base 1206 nach dem Start-ATG, im 6. Exon des ASP4-Gens (Abb. 50 A). Im Gegensatz zum WT konnte für homozygote WiscDsLox453-456D4-Pflanzen kein ASP4-Transkript amplifiziert werden, wenn die verwendeten Primer die Insertion überspannten (Abb. 50 B). Bei Wachstum auf Erde war zwischen den beiden Genotypen kein phänotypischer Unterschied erkennbar (Abb. 50 C). Weder bei Wachstum auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA (Abb. - 63 - ERGEBNISSE 50 D), noch bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat (Abb. 50 E), konnte jedoch ein phänotypischer Unterschied festgestellt werden. Abb. 50: Untersuchung einer T-DNA-Insertionsmutante von ASP4. (A) Schema des ASP4-Genlokus. Rechtecke = Exons, Linien zwischen den Rechtecken = Introns, Dreieck = Position der T-DNA-Insertion, LB = left border, Pfeile o und p = für den Transkriptnachweis verwendete Primer (siehe 5.1.2 Oligonukleotide). (B) RT-PCR-Analyse der asp4-T-DNAInsertionsmutante und des Col-WT. (C) Wachstum von asp4 und Col auf Erde. (D) Wachstum von asp4 und Col auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA. (E) Wachstum von asp4 und Col in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat. Maßstab: 1 cm. Die ASP5-T-DNA-Insertionslinie FLAG280A06 stammt aus der INRA-Kollektion (Samson et al., 2002). Die Sequenzierung der Insertionsbande (amplifiziert mit den Primern LB-FLAG und ASP5-r, siehe 5.1.2 Oligonukleotide) ermittelte die T-DNA-Insertion vor der Base 1068 nach dem Start-ATG, im 6. Intron des ASP5-Gens (Abb. 51 A). Im Gegensatz zum WT konnte für homozygote FLAG280A06-Pflanzen kein ASP5-Transkript amplifiziert werden, wenn die verwendeten Primer die Insertion überspannten (Abb. 51 B). Bei Wachstum auf Erde war zwischen den beiden Genotypen kein phänotypischer Unterschied erkennbar (Abb. 51 C). Weder bei Wachstum auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA als einziger Schwefelquelle (Abb. 51 D), noch bei Wachstum in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat (Abb. 51 E), konnte ein phänotypischer Unterschied festgestellt werden. - 64 - ERGEBNISSE Abb. 51: Untersuchung einer T-DNA-Insertionsmutante von ASP5. (A) Schema des ASP5-Genlokus. Rechtecke = Exons, Linien zwischen den Rechtecken = Introns, Dreieck = Position der T-DNA-Insertion, LB = left border, Pfeile q und r = für den Transkriptnachweis verwendete Primer (siehe 5.1.2 Oligonukleotide). (B) RT-PCR-Analyse der asp5-T-DNA Insertionsmutante und des Col-WT. (C) Wachstum von asp5 und Col auf Erde. (D) Wachstum von asp5 und Col auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat und 500 µM MTA. (E) Wachstum von asp5 und Col in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat. Maßstab: 1 cm. 3.2.4 Transaminaseaktivitätstest mit putativen Yang-Zyklus-Transaminasen Um die putativen Yang-Zyklus-Transaminasen direkt auf ihre KMTB-Transaminaseaktivität zu untersuchen, wurde ein enzymatischer Test mit den gereinigten bzw. partiell gereinigten Proteinen durchgeführt. Zur Proteinsynthese wurde ein IPTG-induzierbares E. coli Expressionssystem verwendet. Es wurden N-terminale 6xHis-Tag-Fusionen mit den kodierenden Sequenzen von ykrV, At1g77670, BCAT2, ASP4 bzw. ASP5 unter der Kontrolle des T7-Promotors und Lac-Operators hergestellt (siehe 5.2.7 Klonierungsstrategien). Die Expression wurde im E. coli Stamm Rosetta2/pLysS durch die Zugabe von IPTG induziert. Nach Induktion der Expression wurde der Rohextrakt gewonnen und mittels einer NickelAgarose-Säule das 6xHis-Fusionsprotein gereinigt. Die gewonnen Elutionsfraktionen wurden auf SDS-Gelen aufgetrennt und anschließend entweder einer Coomassiefärbung oder einem Westernblot mit Antikörpern gegen den 6xHis-Tag unterzogen (Abb. 52). Die YkrV Elutionsfraktion zeigte eine einzige, klare Bande auf der erwarteten Höhe von ca. 44 kDa. Die Elutionsfraktion von At1g77670 enthielt neben der erwarteten Bande bei ca. 48 kDa noch 4 weitere Banden bei ca. 70, 55, 45 und 25 kDa. Die Elutionsfraktion von BCAT2 wies neben der erwarteten Bande bei ca. 42 kDa ebenfalls 4 weitere, schwache Banden auf. Zwei dieser Banden befanden sich bei ca. 70 kDa, die anderen bei ca. 50 und 25 kDa. Die Elutionsfraktion von ASP4 zeigte eine einzige, klare Bande auf der erwarteten Höhe von ca. 45 kDa. In der - 65 - ERGEBNISSE Elutionsfraktion von ASP5 waren ebenfalls mehrere Banden zu sehen. Aufgrund der Aminosäuresequenz wurde ASP5 bei ca. 49 kDa erwartet. Die deutlichste Bande liegt allerdings etwas tiefer, bei ca. 44 kDa. Zusätzlich sind Banden bei ca. 70, 40 und 25 kDa zu sehen. Der Westernblot mit Antikörpern gegen den 6xHis-Tag zeigte, dass jede Elutionsfraktion ein 6xHis-Tag-Fusionsprotein enthielt. Außerdem stimmt das Westernblotsignal in jeder Elutionsfraktion mit der Position der jeweils stärksten Bande überein. Dies deutet darauf hin, dass alle Kandidatenproteine gewonnen werden konnten. Während das YkrV und ASP4 Protein in großer Menge und Reinheit gewonnen werden konnten, waren in den Elutionsfraktionen von At1g77670, BCAT2 und ASP5 noch andere Proteine enthalten, auch wenn ihr Anteil gering war. Abb. 52: Reinigung putativer Yang-Zyklus-Transaminasen. Reinigung putativer Yang-Zyklus-Transaminasen mittels N-terminalem 6xHis-Tag und NickelAffinitätschromatographie. Erwartete Proteingrößen: YkrV = 44 kDa, At1g77670 = 48 kDa, BCAT2 = 42 kDa, ASP4 = 45 kDa, ASP5 = 49 kDa. Linke Hälfte = Coomassiefärbung, Rechte Hälfte = Westernblot mit monoklonalem Anti-Polyhistidin-POD-gekoppeltem Antikörper, Expositionszeit = 1 s. Eine Mischung aus einem methioninfreien Aminosäuremix, dem Cofaktor Pyridoxalphosphat und dem Edukt KMTB wurde mit jeweils 10 µg Protein aus der jeweiligen Elutionsfraktion versetzt. Die Zugabe einer Yang-Zyklus-Transaminase zu dieser Mischung sollte zur Transaminierung von KMTB und damit zur Produktion von Methionin führen. Die Yang-ZyklusTransaminase YkrV von B. subtilis wurde als Positivkontrolle verwendet. Berger et al. (2003) hatten gezeigt, dass YkrV KMTB in Methionin umwandeln kann. Um festzustellen, ob die getesteten Enzyme Methionin produzierten wurde die Reaktion nach 30 minütiger Inkubation bei 37°C gestoppt und die Aminosäurekonzentrationen in den Proben mittels UPLC bestimmt (Abb. 53). Alle proteinogenen Aminosäuren außer Tryptophan konnten gemessen werden. Bei Zugabe eines Proteins ohne Transaminaseaktivität wie BSA, entstand in der Reaktion kein Methionin. Bei Zugabe der glutaminabhängigen B. subtilis Yang-Zyklus-Transaminase ykrV verringerte sich die Glutaminkonzentration im Vergleich zur BSA-Kontrolle von 52 nmol/µl auf 35 nmol/µl. Die Methioninkonzentration dagegen stieg von 0,3 nmol/µl auf 24,1 nmol/µl. Dies zeigt, dass KMTB in dieser Reaktion durch die Aktivität einer KMTB-Transaminase zu Methionin umgewandelt werden konnte. Die Zugabe von BCAT2, ASP4 bzw. ASP5 führte lediglich zu einer minimalen Zunahme von Methionin. Im Vergleich zur BSA-Kontrolle stieg die Methionin Konzentration von 0,3 nmol/µl auf 2,4, 2,8 bzw. 3,4 nmol/µl. Bei Zugabe von At1g77670 zur Reaktion waren die gemessenen Aminosäurekonzentrationen ähnlich der - 66 - ERGEBNISSE Zugabe der Positivkontrolle YkrV. Während die Messwerte des At1g77670-Ansatzes im Vergleich zur BSA-Kontrolle durchschnittlich fast 30% höher ausfielen, sank die Glutaminkonzentration von 52 nmol/µl auf 38 nmol/µl. Die Methioninkonzentration dagegen stieg von 0,3 nmol/µl auf 27,1 nmol/µl an. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei At1g77670 ebenfalls um eine glutaminabhängige KMTB-Transaminase handelt, während BCAT2, ASP4 und ASP5 keine Yang-Zyklus-Transaminasen sind. Abb. 53: Transaminaseaktivitätstest mit putativen Yang-Zyklus-Transaminasen. Aminosäurekonzentrationen (nmol/µl) in den KMTB-Transaminasetests bei Zugabe von 10 µg BSA, YkrV, At1g77670, BCAT2, ASP4 oder ASP5. Die Balkendiagramme zeigen die errechneten Durchschnittswerte und Standardfehler mit Daten aus jeweils vier unabhängigen Experimenten. Abkürzungen: Ala = Alanin, Arg = Arginin, Asn = Asparagin, Asp = Aspartat, Cys = Cystein, Gln = Glutamin, Glu = Glutamat, Gly = Glycin, His = Histidin, Ile = Isoleucin, Leu = Leucin, Lys = Lysin, Met = Methionin, Phe = Phenylalanin, Pro = Prolin, Ser = Serin, Thr = Threonin, Tyr = Tyrosin, Val = Valin. - 67 - DISKUSSION 4 DISKUSSION 4.1 Physiologische Funktion des Yang-Zyklus im Leitgewebe 4.1.1 MTI1 und DEP1 sind Yang-Zyklus-Einzelgene in A. thaliana Die Yang-Zyklus-Enzyme MTI1 und DEP1 aus Arabidopsis thaliana konnten über ihre Homologie zu Yang-Zyklus-Enzymen aus Bakterien und Hefen identifiziert werden. Durch Komplementation von Funktionsverlustmutanten der Hefehomologen mri1 bzw. mde1/utr4 konnte die biochemische Aktivität von MTI1 bzw. DEP1 bestätigt werden (Pommerrenig et al., 2011). Um die Beteiligung von MTI1 und DEP1 am Yang-Zyklus direkt in Arabidospis zu überprüfen wurden mti1- und dep1-Mutanten analysiert. Während die mti1-2-amiRNA-Linie noch 10% MTI1-Transkript aufwies, konnte in den untersuchten T-DNA-Mutanten von mti1 und dep1 kein vollständiges MTI1- bzw. DEP1-Transkript nachgewiesen werden (Abb. 9). Da nur Pflanzen mit einem funktionellen Yang-Zyklus in der Lage sind MTA als Schwefelquelle zu nutzen (Sauter et al., 2004; Bürstenbinder et al., 2007), wurde das Wachstum der mti1- und dep1-Mutanten auf MTA-haltigen Medien analysiert. Die mti1- und dep1-Mutanten waren im Gegensatz zum WT nicht in der Lage MTA zu verstoffwechseln und ähnelten Pflanzen die mit Sulfatmangel angezogen wurden (Abb. 10, oben). Wurden den Mutanten zusätzlich zu MTA noch entsprechend hohe Sulfatmengen angeboten, war ihr Wachstum dem WT ähnlich, da sie statt MTA Sulfat als Schwefelquelle nutzen konnten (Abb. 11, links). Mutanten, die mit einem funktionellen MTI1- bzw. DEP1-Gen komplementiert wurden, konnte MTA wieder verstoffwechseln (Abb. 12). Die Fähigkeit MTA als Schwefelquelle zu nutzen, hängt damit von einem funktionellem MTI1- bzw. DEP1-Genlokus ab, was die Beteiligung von MTI1 und DEP1 am Yang-Zyklus in Arabidopsis thaliana beweist. 4.1.2 Yang-Zyklus-Mutanten zeigen Wachstumsdefekte bei Schwefelmangel 4.1.2.1 Phänotypen sind von den Anzuchtbedingungen abhängig Die durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekte der Yang-Zyklus-Mutanten waren sowohl auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat, als auch im hydroponischen System bei 10 – 30 µM Sulfat zu beobachten. Die Ausprägung des Phänotyps ist jedoch sehr unterschiedlich. Bei Wachstum auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat blieben alle Pflanzen sehr klein und waren stark gestresst. Wachstumsunterschiede zwischen Mutanten- und WT-Pflanzen waren meist, aber nicht immer klar zu erkennen. Generell sind Nährstoffmangelexperimente auf Platten problematisch, da Nährstoffkontaminationen, die vor allem durch die Zugabe eines Geliermittels entstehen, nicht vermieden werden können und deshalb die Konzentration nicht präzise eingestellt werden kann. Gruber et al. (2013) stellten in 1% Agarlösungen von 7 verschiedenen Agarsorten Schwefelkonzentrationen von 1130 – 1840 µM fest, was in etwa der Schwefelkonzentration eines vollwertigen MS-Mediums entspricht. Um dieses Problem zu umgehen, wurde in dieser Arbeit für alle Wachstumsexperimente auf Platten Agarose benutzt. Die Schwefelkonzentrationen von drei getesteten Agaroselösungen waren mit 46 – 66 µM zwar deutlich niedriger (Gruber et al., 2013), denoch entspricht dies ca. einer Verdoppelung der effektiven Schwefelkonzentration in ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat. Um eine präzise Einstellung der Sulfatkonzentration zu ermöglichen, sowie um die Pflanzen über ihren gesamten - 68 - DISKUSSION Lebenszyklus beobachten zu können, wurde ein hydroponisches System etabliert. Im hydroponischen System, besonders bei 10 und 20 µM Sulfat, wuchsen die mti1- und dep1Mutanten immer deutlich schlechter als der WT (Abb. 13). Während Wurzelmasse, Blattanzahl und Blühzeitpunkt zwischen den Genotypen und Bedingungen unverändert blieben (Abb. 16), war das Wachstum der Infloreszenzen (Abb. 14) deutlich beeinträchtigt. Die Infloreszenzlänge war dabei linear abhängig von der Sulfatkonzentration und zeigte gegenüber dem WT bei abnehmender Sulfatkonzentration eine verstärkte Wachstumsreduktion in den mti- und dep1Mutanten. Zusätzlich waren bei Wachstum in 10 und 20 µM Sulfat Entwicklungsdefekte und Sterilität zu beobachten (Abb. 18). 4.1.2.1 Phänotypen sind vom Analysezeitpunkt abhängig Während mti1- und dep1-Pflanzen bei niedrigen Sulfatkonzentationen deutliche phänotypische Unterschiede zu den WT-Pflanzen aufwiesen, wurden bei der Analyse der mtk-Mutanten keine oder nur geringfügige phänotypischen Unterschiede gefunden. Metabolische Analysen deuteten jedoch auf eine veränderte SAM-Homeostase hin (Sauter et al., 2004; Bürstenbinder et al., 2007). Der Verlust der MTK-, MTI1- bzw. DEP1-Genfunktion führt letztlich zu einem Verlust der Yang-Zyklus-Aktivität. Die Mutanten der Genotypen mtk, mti1 bzw. dep1 sollten daher den gleichen Phänotyp bei Schwefelmangel aufweisen. Die phänotyptischen Unterschiede zwischen mtk und mti1 bzw. dep1 bei Schwefelmangel, lassen sich jedoch durch den Analysezeitpunkt erklären. Die Analysen zur mtk-Mutante wurden vor allem im Keimlingsstadium oder im vegetativen Stadium analysiert. Die deutlichsten Unterschiede traten in den mti1- und dep1-Mutanten allerdings in den Infloreszenzen auf. Im hydroponischen System waren Wachstumsunterschiede erst nach ca. 4 Wochen zu beobachten, wonach sie progressiv zunehmen (Abb. 15). Auch bei Wachstum auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat dauerte es über 2 Wochen, bis sich sichtbare Unterschiede einstellten. In den Samen von Arabidopsis befinden sich cysteinreiche Speicherproteinen wie Napine und Prolamine (Shewry et al., 1995; Shewry und Casey, 1999), die Keimlinge bzw. jungen Pflanzen mit Schwefel versorgen können. Außerdem ist die Aufnahme und der Bedarf an Nährstoffen vom Entwicklungszustand und der Biomasse abhängig. In Maispflanzen konnte gezeigt werden, dass sich die Aufnahme von Nährstoffen erst in der letzten Phase des vegetativen Wachstums (V10), kurz vor Übergang in die reproduktive Phase, drastisch erhöht. Ungefähr 75% der gesamten Schwefelaufnahme erfolgen erst ab dieser Phase (Bender et al., 2013). Man kann annehmen, dass sich auch in Arabidopsis der Nährstoffbedarf in der reproduktiven Phase deutlich erhöht. Die Entstehung des differentiellen Phänotys der Yang-Zyklus-Mutanten ging oft mit dem Übergang von der vegetativen Phase zur reproduktiven Phase einher. Die Wahl des Analysezeitpunkts hat deshalb deutliche Auswirkungen auf den differentiellen Phänotyp zwischen Mutanten- und WT-Pflanzen. 4.1.3 Yang-Zyklus-Mutanten leiden an stärkerem Schwefelmangel 4.1.3.1 Schwefelmangel wird auf transkriptioneller Ebene wahrgenommen Um zu belegen, dass mti1- und dep1-Planzen, sowie die jeweiligen WT-Pflanzen, tatsächlich auf einen Schwefelmangel reagierten, wurde die Expression von Genen der primären Schwefelassimilation unter verschiedenen Sulfatkonzentrationen analysiert. Die Schwefelassimilation wird hauptsächlich über die Sulfataufnahme und die APS-Reduktion - 69 - DISKUSSION kontrolliert. Die Transkriptmengen der beteiligten Gene korrelieren dabei mit der Verfügbarkeit von Sulfat (Takahashi et al., 2011). So konnte gezeigt werden, dass sich die Expression der Sulfattransportergene SULR1;1 und SULTR1;2, sowie des APS-Reduktasegens APR3 bei Schwefelmangel erhöht (Shibagaki et al., 2002; Maruyama-Nakashita et al., 2003; MaruyamaNakashita et al., 2005). Die Expression von SULTR1;1, SULTR1;2 und APR3 zeigte in den mti1- und dep1-Mutanten, sowie der jeweiligen WT-Pflanzen, eine lineare Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration. Mit sinkender Sulfatkonzentration stieg in allen Genotypen die Transkriptmenge an (Abb. 19). Dies zeigt, dass alle Genotypen auf sinkende Sulfatkonzentrationen mit einer trankriptionellen Schwefelmangelantwort reagierten. 4.1.3.2 Die Assimilation von Sulfat ist von der Konzentration im Medium abhängig Serin und O-Acetylserin sind an der Cysteinsynthese beteiligt (Abb. 20 A). Im Fall von Schwefelmangel sinkt die Sulfidkonzentration. Als Konsequenz kann nur wenig Cystein gebildet werden und Serin und O-Acetylserin akkumulieren (Hawkesford, 2000). Bei Schwefelmangel war in allen Genotypen sowohl die Serin- als auch die OAcetylserinkonzentration stark erhöht (Abb. 20 B, C). Obwohl in Pflanzen, die mit 40 µM Sulfat wuchsen, im Gegensatz zu Pflanzen die mit 10 – 30 µM Sulfat wuchsen, die Schwefelassimilation offensichtlich nicht limitiert war, waren die Cysteinkonzentrationen zwischen allen Genotypen und Bedingungen überraschend konstant. Wahrscheinlich wurde gebildetes Cystein rasch zu Proteinen, Glutathion oder Methionin weiter verstoffwechselt. Zu dieser Schlussfolgerung kamen auch Speiser et al. (2014), die im Rahmen ihrer Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen den Lichtverhältnissen und der Cysteinsynthese, bei Hochlicht eine Akkumulation von O-Acetylserin, aber keine Änderung der Cysteinkonzentration festellen konnten. Die Tatsache, dass alle Genotypen bei 40 µM Sulfat kein O-Acetylserin enthielten, zeigt, dass die Pflanzen bei dieser Bedingung keinem Schwefelmangel ausgesetzt waren. Die starke bzw. moderate Akkumulation von Serin und OAcetylserin in Pflanzen, die mit 10 bzw. 20 oder 30 µM Sulfat wuchsen, weist dagegen auf geringe Schwefelassimilation und Schwefelmangel hin. 4.1.3.3 Die Aminosäureprofile zeigen Anpassungen an Schwefelmangel an Im Rahmen der Aminosäuremessungen wurden zahlreiche Aminosäuren gefunden, die von der Sulfatkonzentration abhängig waren. In Mutanten- und WT-Pflanzen, stieg die Konzentration der Aminosäuren Glycin, Serin, Glutamin, Isoleucin und Asparagin mit sinkender Sulfatkonzentration stark an. Dies stellt eine typische metabolische Anpassung an Schwefelmangel dar (Nikiforova et al., 2005). Signifikante Unterschiede zwischen Mutantenund WT-Pflanzen fanden sich unter anderem in den Konzentrationen von Alanin und der verzweigtkettigen Aminosäuren Isoleucin, Leucin und Valin (Abb. 21). Interessanterweise waren die Konzentration dieser vier Aminosäuren in den mti1- und dep1-Mutanten unter Schwefelmangel höher als im WT. Als Mitglied der Pflanzenfamilie Brassicaceae enthält A. thaliana die schwefelhaltigen Glucosinolate. Arabidopsis besitzt neben den aromatischen und indolischen Glucosinolaten, hauptsächlich aliphatische Glukosinolate. Aliphatische Glukosinolate stammen von den Aminosäuren Methionin, Alanin, Isoleucin, Leucin und Valin ab, wobei die Methionin-stämmigen Glucosinolate am häufigsten sind (Kliebenstein et al., 2001; Wittstock und Halkier, 2002). Im Rahmen der Glucosinolatsynthese werden mehrere - 70 - DISKUSSION reduzierte Schwefelverbindungen verbraucht. So wird für die Synthese der Glucosinolatkernstruktur neben Methionin, für Methionin-stämmige Glucosinolate, immer auch Cystein und 3-Phosphoadenosin-5-Phosphosulfat (PAPS) benötigt (Wittstock und Halkier, 2002). Die Zunahme von Alanin, Isoleucin, Leucin und Valin in mti1 und dep1 bei Schwefelmangel deutet einen veränderten Glukosinolatstoffwechsel an. Wahrscheinlich wurde die Glucosinolatsynthese gegenüber dem WT verringert um reduzierte Schwefelverbindungen zu sparen oder Glukosinolate wurden verstärkt abgebaut um reduzierte Schwefelverbindungen zu gewinnen. Diese beiden Prozesse sind typisch für Pflanzen mit Schwefelmangel (Falk et al., 2007). Insgesamt machen die Aminosäureprofile metabolische Anpassung der Pflanzen an steigenden Schwefelmangel deutlich und deuten einen verstärkten Schwefelmangel in den Mutanten an. Ein erhöhter Schwefelmangel in mti1- und dep1-Pflanzen wird zusätzlich durch die erhöhte Anthocyanakkumulation der Mutanten belegt. Die Akkumulation von Anthocyanen ist eine typische pflanzliche Reaktion auf Schwefelmangel (Nikiforova et al., 2003; Nikiforova et al., 2005). Die mti1- und dep1-Pflanzen akkumulieren ca. doppelt so viel Anthocyane wie die jeweiligen WT-Pflanzen (Abb. 17). 4.1.3.4 Die Metaboliten des Methioninstoffwechsels sind in den Yang-ZyklusMutanten reduziert In MTA produzierenden Geweben trägt der Yang-Zyklus durch das MTA Recycling letztendlich zum Methionin- bzw. SAM-Pool bei. Die Messungen von Methionin und SAM, sowie der verwandten Metaboliten S-Adeonsylhomocystein und S-Methylmethionin zeigten, dass Pflanzen ohne funktionellen Yang-Zyklus bei Schwefelmangel weniger dieser Metaboliten aufwiesen (Abb. 22). Bei Schwefelmangel waren besonders die Konzentrationen von SAM und S-Methylmethionin verringert. SAM wird durch SAM-Synthetase aus Methionin hergestellt. In Arabidopsis gibt es 4 Isoformen dieses Enzyms. Laut dem zelltypspezifischen eFP-Browser sind MAT3 und MAT4 hauptsächlich in der Blattepidermis exprimiert und Untersuchungen von Wienkoop et al. (2004) ergaben eine spezifische Expression in Trichomen. Die MAT1 und MAT2 Isoformen sind laut dem zelltypspezifischen eFP-Browser jedoch im Phloem exprimiert. Peleman et al. (1989) konnten mit Hilfe von Promotor-GUS Pflanzen zeigen, dass MAT1 im Leitgewebe exprimiert wird. Leitbündelspezifische Proteomstudien in A. thaliana und Proteomstudien mit B. napus Phloemsaft identifizierten außerdem sowohl MAT1, als auch MAT2 als phloemspezifisches Protein (Schad et al., 2005; Giavalisco et al., 2006). Zusätzlich identifizierten Bourgis et al. (1999) SAM als eine wesentliche Komponente des Phloemsafts in Arabidopsis. S-Methylmethionin wird in Pflanzen als phloemmobile Transportform von Methionin benutzt und spielt eine wichtige Rolle bei der Schwefelversorgung von Sinkgeweben (Bourgis et al., 1999; Tan et al., 2010). Der Rückgang von SAM und S-Methylmethionin in den Yang-Zyklus-Mutanten bei Schwefelmangel deutet daher vor allem auf einen Mangel an reduzierten Schwefelverbindungen im Phloem hin. 4.1.4 Yang-Zyklus-Aktivität im Phloem ist ausreichend um den durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekt der Mutanten zu beheben Analysen zur Genexpression des Yang-Zyklus in Plantago major und Arabdidopsis thaliana mit Hilfe vergleichender qRT-PCR-Analysen und Promotor-Gen-Reporterlinien zeigten eine - 71 - DISKUSSION überraschende Anreicherung von Yang-Zyklus-Transkripten im Blattleitgewebe (Pommerrenig et al., 2006; Pommerrenig et al., 2011). Die in dieser Arbeit durchgeführten Expressionsstudien mit Hilfe von MTI1- und DEP1-Promotor-Gen-Reporterlinien zeigten, dass die Yang-ZyklusGene, zusätzlich zum Blattleitgewebe, auch im Leitgewebe der Sink-Organe exprimiert werden. Neben dem Leitgewebe war MTI1- und DEP1-Expression auch in Zellen mit hoher Teilungsaktivität, wie Wurzelspitzen und Embryonen, zu finden (Abb. 23 und 24). Um die Bedeutung des Yang-Zyklus für das Phloem weiter zu untersuchen, wurden Pflanzen hergestellt, die nur in Phloemgeleitzellen einen funktionellen Yang-Zyklus besassen. Dazu wurden die mti1- bzw. dep1-Mutanten mit einem pSUC2::MTI1- bzw. pSUC2::DEP1-Konstrukt komplementiert. Der SUC2-Promotor ist spezifisch in Phloemgeleitzellen, entlang dem gesamten Phloem aktiv (Truernit und Sauer, 1995; Stadler und Sauer, 1996; Imlau et al., 1999). Im Gegensatz zu den mti1- und dep1-Mutanten, zeigten Pflanzen mit geleitzellspezifischer Yang-Zyklus-Aktivität keinen Wachstumsdefekt bei Schwefelmangel. Die Infloreszenzhöhe, Schotenanzahl und Keimungsrate der Komplementationspflanzen gleich dem WT. Lediglich die Schotenlange war im Vergleich zum WT geringfügig reduziert (Abb. 26). Diese Ergebnisse zeigten, dass Yang-Zyklus-Aktivität im Phloem ausreichend ist um die erhöhte Schwefelmangelsensivität von mti1 und dep1 zu komplementieren. Die Wachstumsdefekte der Mutanten bei Schwefelmangel werden daher wahrscheinlich von einem Phloemmetaboliten verursacht. 4.1.5 In adulten Arabidopsis-Pflanzen entsteht MTA im Leitgewebe hauptsächlich durch die Nicotianamin- und Polyaminsynthese 4.1.5.1 Ethylenmangel ist nicht für die durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekte verantwortlich Zur Synthese von Ethylen wird die Vorstufe ACC benötigt, die durch die ACC-Synthase aus SAM hergestellt wird. Sollte unzureichender Ethylenstoffwechsel der Grund für die reproduktiven Defekte der Mutanten bei Schwefelmangel sein, so müsste die ACC-Synthese im Phloem stattfinden, da die erhöhte Sensitivität der mti1- und dep1-Mutanten bei Schwefelmangel mit dem Phloem assoziiert war. Tsuchisaka und Theologis (2004) analysierten die Promotoraktivitäten aller 9 Arabiodpsis ACC-Synthasegene mittels PromotorGUS Pflanzen und fanden dabei übereinstimmende und spezifische Expressionsmuster. Alle ACS-Gene, mit Ausnahme von ACS9, waren in Keimlingen exprimiert. In erwachsenen Pflanzen zeigten ACS1 und ACS11 ein spezifisches, ACS2, 4, 5, 6, 7 und 8 ein überlappendes Expressionsmuster. ACS9 war dagegen kaum exprimiert. ACS1 war im Blattleitgewebe und Blütenstängeln exprimiert, während ACS11 Expression in Wurzeln, jungen Blättern, Tragblättern und Blütenstängeln zeigte. Die Gene ACS2, 4, 5, 6, 7 und 8 waren in Wurzeln, jungen Blättern, Blütenstängeln und Schoten exprimiert. Diese Ergebnisse zeigen, dass ACCSynthasegene abhängig von der jeweiligen Isoform und vom Entwicklungszustand exprimiert werden, wobei sie allerdings nicht gehäuft im Leitgewebe exprimiert werden. Während der pflanzlichen Entwicklung findet man die meiste Ethylensynthese in jungen Geweben mit hoher Zellteilungsrate. Während der darauf folgenden Zellexpansion und Elongation nimmt die Ethylensyntheserate ab (Wang et al., 2002). Im Gegensatz zum Keimlingsstadium ist die Ethylensynthese in erwachsenen Arabiodpsis-Pflanzen um ein - 72 - DISKUSSION vielfaches geringer (Rodrigues-Pousada et al., 1993; Bürstenbinder et al., 2007). Außerdem konnte ACC, weder mit UPCL, noch mit LC-MS/MS, in den Infloreszenzen von Pflanzen, die in 10 – 40 µM Sulfat wuchsen, detektiert werden. Es scheint daher unwahrscheinlich, dass im Leitgewebe erwachsener Arabidopsis-Pflanzen große Mengen MTA durch die Ethylensynthese produziert werden. Desweiteren konnten die reproduktiven Defekte der mti1- und dep1-Mutanten bei Schwefelmangel nicht durch die externe Applikation von ACC komplementiert werden (Abb. 38), obwohl Shin et al. (2015) bei der Charakterisierung des ACC Transporters ACR2 zeigen konnten, dass extern appliziertes ACC von Pflanzen aufgenommen wird und 10 µM ACC deutliche physiologische Effekte hervorrufen. Diese Ergebnisse deuten an, dass die erhöhte reproduktiven Defekte der Mutanten nicht durch einen ACC-Mangel bzw. unzureichende Ethylensynthese verursacht wurden. 4.1.5.2 Nicotianamin- und Polyaminsynthese finden im Leitgewebe statt. Um die Expression von Genen der Nicotianamin- und Polyaminsynthese zu untersuchen wurden Promotor-Gen-Reporterlinien hergestellt. Da Nicotianamin bereits in mehreren Studien als phloembasiertes Chelator- und Transportmolekül für Eisen-, Zink- und Kupferionen beschrieben wurde und Nicotianamintransporter im Phloem lokalisiert sind, wurde eine phloemspezifische Expression der NAS-Gene erwartet (Koike et al., 2004; Klatte et al., 2009; Chu et al., 2010; Deinlein et al., 2012; Haydon et al., 2012; Schuler et al., 2012; Zheng et al., 2012). Die NAS-Gene waren tatsächlich hauptsächlich im Leitgewebe exprimiert. Überraschend war jedoch die Expression von NAS1 und NAS2 in den Cortex- und Endodermisschichten der Wurzel (Abb. 27). Aus dem Boden aufgenommene Metallionen werden in den Wurzelsymplast importiert und über Plasmodesmata in den Zentralzylinder transportiert. Cytosolisches Nicotianamin in Cortex und Endodermis wäre physiologisch sinnvoll, da es sowohl die Bindung von Metallionen, als auch den Transport von Metall-NAKomplexen in den Zentralzylinder unterstüzten könnte. Jedoch wurde in den Cortex- und Endodermisschichten der Wurzel keine MTI1- und DEP1-Expression gefunden. Daher stellt sich die Frage, wie und ob das durch NAS1 und NAS2 produzierte MTA in den Cortex- und Endodermisschichten recycelt wird. Von der Expression in den Cortex- und Endodermisschichten abgesehen, fand die NAS-Expression allerdings entlang dem Leitgewebe statt. Nahezu alle an der Polyaminsynthese beteiligten Gene (ADC1, AIH, CPA, SPDS1, SPDS2, SPMS, SAMDC1-4) werden laut dem zelltypspezifischen eFP-Browser im Phloem von Arabidopsis exprimiert (Mustroph et al., 2009). Zur Überprüfung dieser Vorhersagen wurden Promotor-Gen-Reporterlinien von CPA, SPDS1, SPDS2 und SPMS hergestellt und analysiert. Alle vier Reporterlinien zeigten dabei ein übereinstimmendes Expressionsmuster. Die Gene der Polyaminsynthese wurden im Leitgewebe, sowie in teilungsaktiven Zellen, wie Wurzelspitzen oder Antheren, exprimiert (Abb. 28). Die Expression von Arabidopsis SPDS2 und SAMDC2 wurde, genau wie die Expression der Spermidin Synthase aus Kartoffel (Solanum tuberosum), im Leitgewebe beschrieben (Hewezi et al., 2010; Pommerrenig et al., 2011; Sichhart und Dräger, 2013). In Funktionsverlustmutanten für Polyaminsynthesegene - 73 - DISKUSSION wurden aussdem Defekte in der Leitgewebe Entwicklung entdeckt (Clay und Nelson, 2005; Ge et al., 2006). Zusammen deuten die Expressionsdaten der MTA-produzierenden Enzyme darauf hin, dass MTA im Leitgewebe erwachsener Arabidopsis-Pflanzen hauptsächlich durch die Synthese von Nicotianamin und Polyaminen produziert wird. 4.1.6 Die durch Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekte der Yang-ZyklusMutanten sind nicht auf Nicotianaminmangel zurückzuführen Bereits der Phänotyp der mti1- und dep1-Pflanzen gab erste Hinweise darauf, dass die reproduktiven Defekte der Mutanten nicht von einem Nicotianaminmangel verusacht wurde. Pflanzen mit ungenügendem Nicotianaminstoffwechsel zeigen einen charakteristischen Blattphänotyp. Dieser zeichnet sich durch chlorotische Blätter aus, in denen lediglich die Blattvenen grün bleiben. Dieser Phänotyp wurde zum ersten Mal in der Tomatenmutante chloronerva entdeckt, bei der die Funktion einer Nicotianaminsynthase beeinträchtigt war (Scholz et al., 1992; Ling et al., 1999). In mti1- und dep1-Pflanzen war ein solcher Phänotyp nicht erkennbar. Um die Nicotianaminversorgung der Pflanzen bei Schwefelmangel zu überprüfen, wurden die Konzentrationen mittels LC-MS/MS bestimmt. Da Nicotianamin an der Versorgung der Pflanze mit Metallionen beteiligt ist, führt Nicotianaminmangel letztendlich auch zu einem Mangel an Eisen-, Zink- und Kupferionen. Es wurden deshalb auch die Konzentrationen von Eisen-, Zinkund Kupferionen bestimmt. Die Messungen der Nicotianaminkonzentration in den Infloreszenzen zeigten, dass die Mutanten gegenüber dem WT, keine verringerte Nicotianaminkonzentrationen aufwiesen. Die Nicotianaminkonzentration nahm zwar bei abnehmender Schwefelkonzentration ab, sank aber selbst bei 10 µM Sulfat nicht unter eine bestimmte Mindestmenge (Abb. 29). Gleichzeitig ging die NAS-Genexpression bei Schwefelmangel zurück (Abb. 30). Dies deutet auf eine planvolle Reduktion der Nicotianaminsynthese hin. Schuler et al. (2012) analysierten die physiologische Funktion von Nicotianamin mit Hilfe kompletter Nicotianaminverlustmutanten. Eine der untersuchten Vierfachmutanten, nas4x-1, wies dabei noch eine geringfügige Expression des NAS2-Allels und geringe Nicotianaminmengen auf. Im Gegensatz zur kompletten Funktionsverlustmutante nas4x-2, war nas4x-1 nicht chlorotisch und steril, sondern in der Lage seinen Lebenszyklus abzuschliessen. Dies weist darauf hin, dass bereits geringe Nicotianaminmengen ausreichend sind um die Versorgung der Pflanze mit Metallionen sicher zu stellen. Passend dazu, sind die Konzentrationen von Eisen-, Zink- und Kupferionen in den mti1- und dep1-Pflanzen mit dem WT identisch (Abb. 31). Außerdem wurde versucht, die Schwefelmangel induzierten Wachstumsdefekte der mti1- und dep1-Mutanten durch Zugabe von Nicotianamin chemisch zu komplementieren (Abb. 38). Nicotianaminmangelphänotypen konnten bereits durch die externe Zugabe von Nicotianamin erfolgreich komplementiert werden (Waduwara-Jayabahu et al., 2012). Trotz Zugabe vergleichbarer Nicotianaminmengen, konnte die erhöhte Sensitivität der mti1- und dep1-Mutanten bei Schwefelmangel nicht gemildert werden. Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, dass Pflanzen bei Schwefelmangel die Synthese von Nicotianamin zwar reduzieren, die Wachstumsdefekte der mti1- und dep1-Mutanten bei - 74 - DISKUSSION Schwefelmangel jedoch nicht auf unzureichenden Nicotianaminstoffwechsel zurückgeführt werden können. 4.1.7 Schwefelmangel führt zu Polyaminmangel in den Yang-Zyklus-Mutanten Polyaminmessungen der oberirdischen Arabidopsis-Pflanzenteile zeigten, dass die mit Abstand höchsten Polyaminkonzentrationen in den Blüten zu finden sind. Die Konzentrationen im Stängel waren deutlich niedriger, lagen aber noch über den Konzentrationen der Rosettenblätter (Naka et al., 2010). Die in der vorliegenden Arbeit durgeführten Polyaminmessungen ergaben ebenfalls nur geringe Konzentrationen in den Rosettenblättern. Höhere Konzentrationen wurden in den Wurzeln und Infloreszenzen gefunden (Abb. 32, 33 und 34). Analysen von Genen der Polyaminsynthese mittels Promotor-Gen-Reporterpflanzen zeigten ausserdem, dass diese hauptsächlich im Wurzelleitgewebe und in den Blüten, nicht jedoch in Rosettenblättern, exprimiert wurden (Abb. 28). Die Wachstumsdefekte der mti1- und dep1-Mutanten bei Schwefelmangel betreffen vor allem das Infloreszenzwachstum und die Reproduktionsfähigkeit (Abb. 13, 14 und 18). Passend zur Expression der Polyaminsynthesegene und den Mutantenphänotypen, wurden die deutlichsten Konzentrationsunterschiede in den Infloreszenzproben gemessen. Bei niedriger Sulfutkonzentration nahm die Putrescinkonzentration in den Infloreszenzen der Mutanten leicht, die Spermidinkonzentration stark ab. Die Sperminkonzentration war im Vergleich zum WT nicht signifikant verändert. Die mti1- und dep1-Pflanzen bilden unter starkem Schwefelmangel eine deutlich kürzere Infloreszenz als die WT-Pflanzen. Für die Messungen wurden die Polyamine aus gesamten Infloreszenzen extrahiert und die Konzentration bestimmt. Die im Vergleich zum WT verringerte Größe der Mutanteninfloreszenzen dürfte zu einer unterschiedliche Probenzusammensetzung geführt haben. Der relative Anteil von Blüten im geernteten Pflanzengewebe dürfte in den Mutanten höher sein als im WT. Nach Naka et al. (2010) sind die Polyaminkonzentrationen in den Blüten deutlich höher als die Polyaminkonzentrationen im Stängel. Dies könnte zu einer künstlichen Erhöhung der Polyaminkonzentration in den Infloreszenzproben der Mutanten unter 10 bzw. 20 µM Sulfat geführt haben. Die tatsächlichen Polyaminkonzentration in mti1 und dep1 unter 10 bzw. 20 µM Sulfat sollten im Vergleich zum WT tendentiell also noch niedriger sein als die gemessenen Konzentrationen. 4.1.7.1 Schwefelmangel führt zu Spermidin- und Sperminmangel in den Mutanten Um zu überprüfen, ob die reproduktiven Defekte der Mutanten bei Schwefelmangel auf unzureichenden Polyaminstoffwechsel zurückzuführen ist, wurden chemische Komplementationsexperimente durchgeführt. Extern applizierte Polyamine konnen von den Wurzeln mit Hilfe von Polyamintransportern aus dem Medium aufgenommen werden (Mulangi et al., 2011; Fujita et al., 2012; Mulangi et al., 2012; Waduwara-Jayabahu et al., 2012). Obwohl die Putrescin- und Spermidinkonzentrationen in den mti1- und dep1-Mutanten verringert waren, führte die Zugabe dieser beiden Polyamine zu keiner Verbesserung des Wachstums. Die Zugabe von Spermins war jedoch in der Lage, die durch Schwefelmangel induzierte Wachstumsreduktion der Mutanteninfloreszenzen stark abzuschwächen (Abb. 43 und 44). Offensichtlich leiden die mti1- und dep1-Pflanzen vor allem an einem Sperminmangel, obwohl dieser nicht messbar war. Obwohl das steady state Level von löslichem Spermin gering war, - 75 - DISKUSSION könnte es trotzdem in großen Mengen gebraucht werden. Neben den gemessenen, löslichen Polyaminen, liegen Polyamine v.a. in konjugierter Form in Pflanzen vor. So wurde z.B. in den Blüten und Früchten von Olivenbäumen entdeckt, dass 90% der Polyamine in konjugierter Form vorliegen (Gomez-Jimenez et al., 2010). Desweiteren berichten Alcázar et al. (2011) und Do et al. (2013) von erhöhtem Sperminbedarf unter Salz- bzw. Trockenstress. Obwohl die Konzentration des löslichen Spermins in diesen Arbeiten nicht verändert war, deuteten die Daten eine metabolische Kanalisierung in Richtung Spermin an. Ein ähnlicher Vorgang könnte bei Schwefelmangel in den mti1- und dep1-Mutanten stattgefunden haben. Obwohl nur die Zugabe von Spermin das Wachstum der Mutanten bei Schwefelmangel verbessern konnte, ist eine Beteiligung der anderen Polyamine nicht auszuschliesen. Trotz Linderung des Wachstumsdefekts von mti1 und dep1 bei starkem Schwefelmangel, führte die Zugabe von Spermin zu keiner nennenswerten Produktion überlebensfähiger Samen. Imai et al. (2004b) konnten zeigen, dass Spermidin für das Überleben von Arabidopsis essentiell ist. Mutanten ohne funktionelle SPDS-Gene waren steril. Pflanzen ohne funktionelles SPMS-Gen dagegen, schienen unter Standardbedingungen unbeeinflusst. In den mti1- und dep1-Mutanten ist die Spermidinkonzentration in den Blüten bei niedriger Sulfatkonzentration stark reduziert. Diese Sterilität der Mutanen bei Schwefelmange ist wahrscheinlich auch auf die drastische Reduktion der Spermidinkonzentration in den Blüten zurückzuführen. 4.1.7.2 Die mti1- und dep1-Mutanten leiden nicht an Thermosperminmangel Das Sperminisomer Tspm ist mit den gängigen Polyaminmessmethoden leider nicht von Spermin zu unterscheiden und konnte deshalb nicht quantifiziert werden. Da Tspm von den gängigen Chemikalienlieferanten nicht lieferbar war, konnte es leider auch nicht zur chemischen Komplementation verwendet werden. Theoretisch wäre im Rahmen der Komplemtationsexperimente des Schwefelmangelphänotyps mit Spermin eine Umwandlung des extern applizierten Spermins in Thermospermin durch eine Spm-Isomerase denkbar, allerdings zeigten Kakehi et al. (2008), dass die Thermosperminsynthasemutante acl5 nicht durch Spermin komplementiert werden konnte. Tspm ist an der Repression der Xylemdifferenzierung beteiligt. Mutanten mit Thermosperminmangel zeigen Zwergwuchs und starke Defekte in der Leitgewebeentwicklung (Takano et al., 2012). Zwar bleiben mti1- und dep1-Pflanzen bei starkem Schwefelmangel ziemlich klein, jedoch konnte keine deutliche Veränderung der Leitgewebe Anatomie festgestellt werden (Abb. 37). 4.1.8 SAM-Mangel, nicht MTA-Akkumulation, verursacht den Polyaminmangel In der mtn1/mtn2 Mutante wird durch fehlende MTN-Aktivität MTA akkumuliert, da es nicht mehr gespalten werden kann. Die hohe MTA-Konzentration in der mtn1/mtn2-Mutante führt zu einer Produktinhibition der Nicotianamin- und Polyaminsynthese. Die Inhibition der Polyaminsynthese wirkt sich dabei vor allem auf die Synthese von Spermidin und Thermospermin aus und äußert sich in einem Phänotyp der den Thermospermin-assoziierten Mutanten bud2 und acl5 ähnelt (Clay und Nelson, 2005; Ge et al., 2006; Muniz et al., 2008; Waduwara-Jayabahu et al., 2012). Pflanzen mit fehlender MTN-Aktivität zeigen im Vergleich zum WT ein kleineres Wachstum mit zahlreichen zusätzlichen Infloreszenzen und starke Leitgewebe und reproduktive Defekte. Mutanten mit fehlender Enzymaktivität in nachfolgenden Schritten des Yang-Zyklus könnten durch Rückkopplungseffekte theoretisch ebenfalls eine - 76 - DISKUSSION erhöhte MTA-Konzentration aufweisen. So wäre es denkbar, dass der Phänotyp der mti1- bzw. dep1-Mutanten bei starkem Schwefelmangel letztlich auf die inhibitorische Wirkung einer erhöhten MTA-Konzentration zurückzuführen ist. Im Gegensatz zur mtn1/mtn2-Mutante haben mti1 und dep1 bei ausreichender Schwefelversorgung allerdings keinerlei Wachstumsdefekte. Zwar weisen mti1- bzw. dep1-Pflanzen bei Schwefelmangel ebenfalls reproduktive Defekte auf, jedoch konnte weder eine deutliche Erhöhung in der Anzahl der Infloreszenzen, noch ein vom WT abweichende Leitgewebeanatomie festgestellt werden. Auch die externe Zugabe von Spermidin führt im Gegensatz zur mtn1/mtn2-Mutante nicht zu einer Verbesserung des Wachstums (Abb. 41 und 42). Die unterschiedlichen Phänotypen der Mutanten weisen auf eine unterschiedliche Ursache hin. Außerdem zeigten Bürstenbinder et al. (2007), dass Pflanzen ohne MTK-Aktivität, dem nachfolgenden Enzym von MTN, kein MTA akkumulierten. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass Pflanzen mit Defekten in nachfolgenden Genen wie MTI1 oder gar DEP1 erhöhte MTA-Konzentrationen aufweisen. Insgesamt deuten die Daten darauf hin, dass der Polyaminmangel, der die Wachstumsdefekte in den Yang-Zyklus-Mutanten bei Schwefelmangel verursacht, durch die geringe Verfügbarkeit von Methionin bzw. SAM verursacht wird (Abb. 54). Aufgrund von Schwefelmangel ist die primäre Schwefelassimilation gering und damit auch die generelle Verfügbarkeit von Schwefelmetaboliten. Auch bei Schwefelmangel mussen die Pflanzen jedoch Nicotianamine und vor allem Polyamine produzieren. Durch das fehlende MTA-Recycling aufgrund des defekten Yang-Zyklus in den mti1- und dep1-Mutanten verringert sich die Konzentration von Methionin und SAM noch weiter. Bei anhaltendem Schwefelmangel führt dies letztendlich zum Zusammenbruch der Polyaminsynthese und einem Mangel an Spermidin und Spermin. Der Mangel dieser beiden Polyamine führt zu Defekten im Wachstum und der Reproduktion. Der Sperminmangel scheint dabei vor allem das Infloreszenzwachstum, sowie die Sensitivität gegenüber Stress zu beeinflussen, während der Spermidinmangel wahrscheinlich die reproduktiven Defekten der Mutanten bei Schwefelmangel verursacht. Abb. 54: Model der metabolischen Vorgänge in mti1- und dep1-Mutanten bei Schwefelmangel. Abkürzungen: Met = Methionin, MTA = 5-Methylthioadenosin, NA = Nicotianamin, PA = Polyamine, SAM = S-Adenosylmethionin. - 77 - DISKUSSION 4.2 Suche nach Yang-Zyklus-Transaminasen in A. thaliana In Arabidopsis sind mittlerweile für fast alle Schritte des Yang-Zyklus die katalysierenden Enzyme bekannt. Lediglich der letzte Schritt, die Transaminierung von 4-Ketomethylthiobutyrat zu Methionin ist bislang noch unbekannt. In anderen Organismen wurden solche KMTBTransaminasen jedoch bereits identifiziert. So kennt man bisher mit YkrV und YbgE zwei KMTB-Transaminasen in Bacillus subtilis und mit Aro8p, Aro9p, Bat1p und Bat2p vier solche Enzyme in Saccaromyces cerevisiae (Berger et al., 2003; Pirkov et al., 2008). Im gramnegativen Stäbchen Bakterium Klebsiella pneumoniae ist mit TyrB ebenfalls eine KMTBTransaminase bekannt (Heilbronn et al., 1999). In der vorliegenden Arbeit wurde versucht die KMTB-Transaminasen von Arabidopsis thaliana zu identifizieren. Da keine der bekannten KMTB-Transaminasemutanten einen sichtbaren Phänotyp aufweist, konnten leider keine heterologen Komplementationsexperimente durchgeführt werden. Statt dessen wurden über Sequenzhomologie Kandidatengene identifiziert und deren Expression mit der Expression des Yang-Zyklus vergleichen. Kandidatengene mit passender Lokalisation wurden mit Hilfe von Funktionsverlustmutanten und enzymatischen Test weiter untersucht. 4.2.1 Homologe Proteine zu B. subtilis YkrV und S. cerevisiae Aro8p/Aro9p WU-BLAST-Analysen mit der Bacillus subtilis YkrV Aminosäuresequenz ergaben 8 verschiedenen Proteine mit einem P-Wert höher als e-10. Von diesen 8 konnte bereits 6 Proteinen eine Funktion zugeordnet werden. At2g22250 kodiert für eine AspartatAminotransferase, die in den Chlorplasten lokalisiert und am Stickstoffmetabolismus beteiligt ist (de la Torre et al., 2006). At4g33680 und At2g13810 kodieren die Aminotransferasen ABERRANT GROWTH AND DEATH2 (AGD2) und AGD2-LIKE DEFENSE RESPONSE (ALD1). In agd2 Mutanten wurde ein erhöhtes Salicylsäurelevel, sowie veränderte Blattmorphologie und Zwergwuchs gefunden. In ald1 Mutanten wurde dagegen ein verringertes Salicylsäurelevel und eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit entdeckt. Beide Enzyme scheinen gegensätzliche Rollen zu erfüllen. Während AGD2 die Entwicklung fördert und die Abwehr unterdrückt, fördert ALD1 die Abwehr (Song et al., 2004). At5g36160 kodiert eine TyrosinAminotransferase, die an der Umwandlung von Tyrosin und 4-Hydroxyphenylpyruvat sowie Phenylalanin und Phenylpyruvat beteiligt ist (Prabhu und Hudson, 2010). At5g53970 kodiert ebenfalls eine Tyrosin-Aminotransferase. Für dieses Enzym konnte eine Beteiligung an der Tocopherolsynthese gezeigt werden (Riewe et al., 2012). At4g08040 kodiert die ACCSynthase 11. Dieses Enzym ist an der Ethylensynthese beteiligt (Yamagami et al., 2003). WU-BLAST-Analysen mit S. cerevisiae Aro8p und Aro9p lieferten nur wenige Treffer mit niedriger Ähnlichkeit und P-Wert. Die homologen Proteine At1g77670, At1g80360, At2g22250 und At5g53970 wurden allerdings bereits bei der Analyse von YkrV entdeckt. Als einziger neuer Treffer wurde At1g64220 gefunden. Da es sich bei At1g64220 allerdings um ein Bestandteil des mitochondriellen Proteinimportkomplexes TOM/TIM handelt, kann eine Beteiligung am Yang-Zyklus ausgeschlossen werden. Lediglich für die Gene At1g77670 und At1g80360 war zu diesem Zeitpunkt keine Funktion bekannt. Beide Gene wurden deshalb zur weiteren Analyse ausgewählt. - 78 - DISKUSSION 4.2.2 Homologe Proteine zu B. subtilis YbgE und S. cerevisiae Bat1p/Bat2p Homologieanalysen mit den Aminosäuresequenzen von B. subtilis YbgE und S. cerevisiae Bat1p/Bat2p ergaben hauptsächlich Treffer innerhalb der BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE (BCAT)-Familie in Arabidopsis. Mitglieder der BCAT-Familie spielen eine wichtige Rolle im Metabolismus von Leucin, Isoleucin und Valin (Diebold, 2002). Die BCATFamilie umfasst 7 Gene, von den aber nur 6 transkribiert werden. BCAT7 wird trotz intaktem Leseraster nicht abgelesen (Binder et al., 2007). Im Rahmen enzymatischer Test mit BCAT1 wurden unter anderem Hinweise auf eine mögliche Beteiligung am Yang-Zyklus gefunden. Die BCAT-Isoformen wurden deshalb zur weiteren Analyse ausgewählt. Neben den Proteinen der BCAT-Familie wurden mit At5g27410 und At3g05190 noch zwei weitere Homologe von YbgE gefunden. Beide Proteine sind in Chlorplasten lokalisiert und an der Folatsynthese beteiligt (Basset et al., 2004). Sie können deshalb als Yang-Zyklus-Gene ebenfalls ausgeschlossen werden. 4.2.3 Homologe Proteine zu K. pneumoniae TyrB Die Aminosäuresequenz von K. pneumoniae TyrB hat große Ähnlichkeit zur ASPARTATE AMINOTRANSFERASE (ASP)-Familie. Schultz et al. (1998) konnten zeigen, dass ASP2 an der Aspartatsynthese im Phloem beteiligt ist. Die übrigen Mitglieder der Familie wurden jedoch bisher nicht weiter untersucht. Die Mitglieder der ASP-Genfamilie wurden deshalb ebenfalls für die weitere Analyse ausgewählt. 4.2.4 Expressionsanalysen mit putativen KMTB-Transaminasen Am Yang-Zyklus beteiligte Aminotransferasen sollten auch die für den Yang-Zyklus typische Lokalisation im Leitgewebe zeigen. Um die Auswahl der putativen KMTB-Transaminasen weiter einzugrenzen wurden deshalb Promotor-(Gen)-Reporterpflanzen für alle putativen KMTB-Transaminasen hergestellt. Von den 12 untersuchten putativen KMTB-Transaminasen besaßen 5 ein Expressionsmuster, das dem Expressionsmuster der Yang-Zyklus-Gene MTI1 bzw. DEP1 ähnlich war. Während das Expressionsmuster von BCAT1, 3, 5 und 6, sowie ASP1, 2 und 3 nicht mit dem Expressionsmuster von MTI1 bzw. DEP1 übereinstimmte, waren At1g77670, At1g80360, BCAT2, ASP4 und ASP5 jeweils in Wurzel- und Blattleitgewebe, sowie in den Blüten lokalisiert (Abb. 44, 45 und 46). Da Zheng et al. (2013) dem Gen At1g80360 zu diesem Zeitpunkt eine Funktion bei der Koordination der Ethylen- und Auxinsynthese zuordnen konnten, verblieben die Gene At1g77670, BCAT2, ASP4 und ASP5 als putative KMTB Transaminasen. 4.2.5 Funktionelle Analysen mit putativen KMTB-Transaminasen Pflanzen ohne funktionelles MTI1- bzw. DEP1-Gen sind nicht in der Lage MTA als Schwefelquelle zu nutzen und zeigen bei starkem Schwefelmangel reproduktive Defekte. Bei der Untersuchung von at1g77670, bcat2, asp4 und asp5 Mutanten zeigte sich allerdings, dass keine dieser Mutanten einen derartigen Phänotyp besitzt. Zusätzlich zur Analyse von T-DNAInsertionslinien wurden die putativen KMTB-Transaminasen mittels enzymatischer Tests untersucht. Dabei wurde die Fähigkeit gereinigter bzw. partiell gereinigter Proteine untersucht, KMTB in Methionin umzuwandeln. Neben der Positivkontrolle YkrV war von den getesteten - 79 - DISKUSSION Proteinen nur At1g77670 in der Lage KMTB zu transaminieren. Aufgrund einer zum YangZyklus passenden Lokalisation und der biochemischen Fähigkeit KMTB in Methionin umzusetzen handelt es sich bei At1g77670 mit großer Wahrscheinlichkeit um eine YangZyklus-Transaminase. Erst kürzlich veröffentlichten Ellens et al. (2014) Hinweise darauf, dass es sich bei At1g77670 tatsächlich um eine Aminotransferase des Yang-Zyklus handelt. Die Tatsache, dass Pflanzen ohne funktionelles At1g77670 Gen immer noch in der Lage sind MTA als Schwefelquelle zu nutzen und keine Defekte bei Schwefelmangel aufweisen, deutet auf weitere Yang-Zyklus-Transaminasen hin. Erst kürzlich veröffentlichten Lachler et al. (2015), dass die cytosolischen BCATs, BCAT4 und BCAT6 am Yang-Zyklus beteiligt sein könnten. BCAT6 könnte auf Grund seiner Lokalisation allerdings nur in den Blüten von Bedeutung sein. BCAT4 allerdings besitzt eine mit dem Yang-Zyklus übereinstimmendes Expressionsmuster. Für BCAT4 wurde gezeigt, dass es unter Standardbedingungen an der Deaminierung von Methionin zu KMTB und damit an der Glukosinolatsynthese beteiligt ist (Schuster et al., 2006). BCAT4 katalysiert damit genau die Gegenreaktion der gesuchten KMTB-Transaminase. Es wäre allerdings denkbar, dass BCAT4 unter bestimmten Umständen auch in der Lage ist die Transaminierung von KMTB zu Methionin zu katalysieren. Das Umschalten zwischen KMTBTransaminierung und der Deaminierung von Methionin könnte evtl. sogar einen Beitrag zur schwefelabhängigen Regulation der Glukosinolatsynthese leisten. Es ist bekannt, dass die Glukosinolatsynthese bei Schwefelmangel verringert wird (Falk et al., 2007). Die Konzentrationen von KMTB und Methionin könnten evtl. über die Umsatzrichtung von BCAT4 entscheiden. Leider wurden in der vorliegenden Arbeit keine enzymatischen Tests mit BCAT4 zur KMTB-Transaminierung durchgeführt. Diese Tests könnten zusammen mit der Analyse von at1g77670 x bcat4-Doppelmutanten Aufschluss über weiter Transaminasen des Yang-Zyklus liefern. - 80 - MATERIAL UND METHODEN 5 MATERIAL UND METHODEN 5.1 Material 5.1.1 Bakterienstämme Tabelle 2: Verwendete E. coli-Stämme Stamm Genotyp DB3.1 F- gyrA462 endA1 glnV44 Δ(sr1-recA) mcrB mrr hsdS20(rB-, mB-) ara14 galK2 lacY1 proA2 rpsL20(Smr) xyl5 Δleu mtl1 DH5α F- endA1 glnV44 thi-1 recA1 relA1 gyrA96 deoR nupG Φ80dlacZΔM15 Δ(lacZYA-argF)U169, hsdR17(rK- mK+), λ– Rosetta 2(DE3)pLysS F- ompT hsdSB(RB- mB-) gal dcm λ(DE3 [lacI lacUV5-T7 gene 1 ind1 sam7 nin5]) pLysSRARE (CamR) Tabelle 3: Verwendete A. tumefaciens-Stämme Stamm Resistenz C58C1 --GV3101::pMP90 GentR, RifR 5.1.2 Referenz Invitrogen, Carlsbad, USA Hanahan (1983) Novagen, Madison, USA Referenz Deblaere et al. (1985) Holsters et al. (1980) Oligonukleotide Tabelle 4: Primer zur Genotypisierung von T-DNA-Insertionslinien Primer Sequenz MTI1-f (Abb. 9 Pfeil a) GTTGATGGTGTCATCGTTGG MTI1-r (Abb. 9 Pfeil b) TGTCAAATGTATCATTGCCATTC DEP1-f (Abb. 9 Pfeil c) GGGATTCAAGGTCACGGATA DEP1-r (Abb. 9 Pfeil d) CTCAAAACCTGTTCGCCATA At1g77670-f (Abb. 47 Pfeil e) GCTTCAAAGCCTCTCTTCTCC At1g77670-r (Abb. 47 Pfeil f) TGATCCATTTCAAACGCAAG BCAT2-f (Abb. 48 Pfeil g) GGTTCTACCTCTTCATTTACATATTCG BCAT2-r (Abb. 48 Pfeil h) GATCCGGACGAAACAAAAGA ASP4-f (Abb. 49 Pfeil i) GAGCAACAGTTAGCCAACGA ASP4-r (Abb. 49 Pfeil j) CGAATGTTGGGTCAACTCCT ASP5-f (Abb. 50 Pfeil k) TATGACGGTTGCAGTGAAGC ASP5-r (Abb. 50 Pfeil l) ATTCCAGTTGGGTTGTGAGC LB-FLAG CGTGTGCCAGGTGCCCACGGAATAGT LBb1.3 ATTTTGCCGATTTCGGAAC LB-Wisc AACGTCCGCAATGTGTTATTAAGTTGT ACT2-fwd ATTCAGATGCCCAGAAGTCTTGTT ACT2-rev GAAACATTTTCTGTGAACGATTCCT - 81 - MATERIAL UND METHODEN Tabelle 5: Primer zur Klonierung von pCaMV35S::MTI1 amiRNA Primer Sequenz amiRNA_I GATACTCAAACGCTGTAAGCCTGTCTCTCTTTTGTATTCC amiRNA_II GACAGGCTTACAGCGTTTGAGTATCAAAGAGAATCAATGA amiRNA_III GACAAGCTTACAGCGATTGAGTTTCACAGGTCGTGATATG amiRNA_IV GAAACTCAATCGCTGTAAGCTTGTCTACATATATATTCCT amiRNA_A CTGCAAGGCGATTAAGTTGGGTAAC amiRNA_B GCGGATAACAATTTCACACAGGAAACAG Tabelle 6: Primer zur Klonierung von pBasta-GFP und pBasta-GUS Primer Sequenz Gateway+GFP-f-SbfI CCTGCAGGATTCCCGATCTAGTAACATAGATGACACCG Gateway+GFP-r-PacI TTAATTAAGTACCGAGCTCGAATTATCACAAGTTTG Gateway+GUS-f-XhoI CTCGAGTGTGGAATTGTGAGCGGATA Gateway+GUS-r-XhoI CTCGAGGTTTTCCCAGTCACGACGTT Tabelle 7: Primer zur Klonierung von Expressionslinien Primer Sequenz MTI1-1925f CACCTGAAAGAGGCCTAGCGAAGA MTI1+2078r ACGAGATGAGTTTCCTGTTATCTTCTTGG DEP1-1649f CACCATCTGCGACACAATCTGCTG DEP1+3660r GATTTGGGAGAATGATGTGACA NAS1-1822f CACCTGTTGACCACTTGACAAGCAC NAS1+960r CTCGATGGCACTAAACTCCTC NAS2-1771f CACCGATCGTCGCACTCAAACTCA NAS2+960r CTCGATGGCACTATACTCCTCG NAS3-1913f CACCTCTTTCATCCGTTTCAAAACATT NAS3+960r AGACAACTGTTCCTCCCTAGCTC NAS4-2350f CACCGTGCACCAACAGTGAGGATG NAS4+972r GGTAAGTTGTTCTTCATTAGCACCTGCG CPA-1326f CACCAGTTCCACAAAGCGAGCAAT CPA+1909r GAGATTACCATCCATAGTAAGAAGCACC SPDS1-1968f CACCCAGGGCGATGGTAGTCAAGT SPDS1+2444r ATTGGCTTTTGACTCAATGACCTTC SPDS2-1428f CACCATTCACGAAGCCAATGAAGG SPDS2+1853r GTTGGCTTTCGAATCAATCACCTTC SPMS-1982f CACCCAAGGTTTGGTCCAACGTAA SPMS+2222r AGAAGCCAGAAGTGAAGCTACTTCTCTC At1g77670-1750f CACCGCAAGCTTGGCGTAAGTCTC At1g77670+1856r GACTTTTCTCTTAAGCTTCTGCTTCA At1g80360-1533f CACCCCGCAGGATCCACTTAGAAA At1g80360+1905r CTCCACCATTCCATGGTGA BCAT1-1716f CACCATCCCGTTACAATGGGAAATTTAG BCAT1-1r ATACGAAGAATGTTGTACGAGCTTT BCAT2-1929f CACCCTACGAGCGGAACGATTCTC BCAT2+1907r GTTGATATCTGTGACCCATCCC BCAT3-1719f CACCATTGCGGTTGAATTTTGCAT - 82 - MATERIAL UND METHODEN BCAT3-1r BCAT5-1538f BCAT5-1r BCAT6-1741f BCAT6-1r ASP1-1994f ASP1-1r ASP2-1977f ASP2-1r ASP3-2055f ASP3-1r ASP4-2075f ASP4-1r ASP5-2139f ASP5-1r TTTTTTCTATCTTCACAATGTGTCTAGTG CACCTACTGGAAATGTTGACTGCTTC AGTCTCTCCCAATATCACAATTACG CACCTTCGTGATAAGAGAGCCGAGA CTATGGAGAAATAGAGAAAGCAGTAGTGA CACCCAACAACGACAACTCCAGCA AACTCTATCTCTCTATCTCTCTCTGTTTCTATC CACCTGAGTCTTTCTTCTATTGCTCGT GACGAGACAAGGGATTGAAA CACCACTATTAGAGCTCAAACACGACA TTTTGTTTTTGCTTCGTGTG CACCCTGGTTTGATTCGGACTGGT GAGAATTGATTGAATCAGTTGAAATG CACCTTGAGCAAGATTCACCACCC GGAATCGCTATGGAGCACAA Tabelle 8: Primer zur Klonierung von subzellulären Lokalisationsvektoren Primer Sequenz MTI1_CDS+1f CACCATGTCCGGCGAAGGAGACACG MTI1_CDS+1122r ACGAGATGAGTTTCCTGTTATCTTCTTGGCA MTI1_CDS+1125r TCAACGAGATGAGTTTCCTGTTATCTTCTTG DEP1_CDS+1f CACCATGGCGGTGGCTGCAGCG DEP1_CDS+1521r GATTTGGGAGAATGATGTGACAGTCTTGAAC DEP1_CDS+1524r CTAGATTTGGGAGAATGATGTGACAGTCTT Tabelle 9: Primer für qRT-PCR-Analysen Primer Sequenz MTI1_qPCR-f GCAGGAATCATAACCGAGAAAGGG MTI1_qPCR-r GGAACATCCGCAAGTCGCAATG UBI10_qPCR-f GATGGTCGTACTTTGGCGGATTAC UBI10_qPCR-r AGACGCAACACCAAGTGAAGGG SULTR1;1_qPCR-f AGATCGGTCTCTTGATCGCTGTG SULTR1;1_qPCR-r AACCGTGGTTCTTGGTCTCGTC SULTR1;2_qPCR-f GCCTGTATTGGAGCATTCTTTGGC SULTR1;2_qPCR-r ATCTTAGCAAACGAGATCGAGACG APR3_qPCR-f CAGAGAAGCTAGATGTGGTGGAAG APR3_qPCR-r AACATCTTCAGCTCCACTAAAGGC NAS1_qPCR-f TTTCTTAGCGGCGCTTGTAGGG NAS1_qPCR-r TGTTTCTCCAAGTGCTCGATGGC NAS2_qPCR-f ATCGGACGGTGTGTGGTTATGC NAS2_qPCR-r CGATTGTTCAAGATCGCGTGGAC NAS4_qPCR-f ATGCTGAGAAGCGCTCATGGAC NAS4_qPCR-r CCTTCGAGATCACAAGGCTCAACG SPDS1_qPCR-f CACCCACTGAACCCAATTGACG SPDS1_qPCR-r GCAGAATGCAGCTGAATGAATCTC BUD2_qPCR-f AAAGAGATGACGCGGCTCAGTG BUD2_qPCR-r CCGCAAGGATCAAACGCGAAATC - 83 - MATERIAL UND METHODEN ACL5_qPCR-f ACL5_qPCR-r CAAGTACGTGAAGGCTTACACAGC ACGTCAAACTCGTGGTCCGATG Tabelle 10: Primer zur Klonierung von pSUC2 Komplementationsvektoren Primer Sequenz MTI1_cds+1f CACCATGTCCGGCGAAGGAGACACG MTI1_cds+1125r TCAACGAGATGAGTTTCCTGTTATCTTCTTG DEP1_cds+1f CACCATGGCGGTGGCTGCAGCG DEP1_cds+1524r CTAGATTTGGGAGAATGATGTGACAGTCTT hpt/KpnI-f CACCGGTACCGCGTTCGTGGTCTATTTGCT hpt/KpnI-r GGTACCGTTTTCCCAGTCACGACGTT Tabelle 11: Primer zur Klonierung von Expressionsvektoren für die Proteinsynthese Primer Sequenz YkrV+1f_XhoI ATACTCGAGATGAAATTTGAACAGTCTCATGTATTG YkrV+1197r_XhoI TCACTCGAGTTATAAGGTCTTGTCAATGCTTTTTTG At1g77670+1f_NdeI GCATTACATATGTACCTGGACATAAATGGTGTG At1g77670+1323r_NdeI TACTAACATATGCTAGACTTTTCTCTTAAGCTTCTGCTTC BCAT2+1f_NdeI GCATTACATATGATCAAAACAATCACATCTCTACG BCAT2+1167r_NdeI TACTAACATATGCTAGTTGATATCTGTGACCCATCCC ASP4+1f_NdeI GCATTACATATGAATTCCATCTTGTCAAGCG ASP4+1218r_NdeI TACTAACATATGCTAGGCGATGCGAGTAACAACA ASP5+1f_NdeI GCATTACATATGGCTTCTTTAATGTTATCTCTCGG ASP5+1362r_NdeI TACTAACATATGCTAGCTTACGTTATGGTATGAGTCGATGA Alle Oligonukleotide wurden von Sigma-Aldrich (Schnelldorf) bezogen. 5.1.3 Vektoren Tabelle 12: Gateway®-Eingangsvektoren (in pENTR/D-TOPO®) Name/Konstrukt Resistenz DEP1-CDS ohne Stp KanR DEP1-CDS KanR MTI1-amiRNA KanR MTI1-CDS ohne Stp KanR MTI1-CDS KanR pASP1 KanR pASP2 KanR pASP3 KanR pASP4 KanR pASP5 KanR pAt1g77670::At1g77670 KanR pAt1g80360::At1g80360 KanR pBCAT1 KanR pBCAT2::BCAT2 KanR pBCAT3 KanR pBCAT5 KanR - 84 - Referenz diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit MATERIAL UND METHODEN pBCAT6 pDEP1::DEP1 pMTI1::MTI1 pNAS1::NAS1 pNAS2::NAS2 pNAS3::NAS3 pNAS4::NAS4 pCPA::CPA pSPDS1::SPDS1 pSPDS2::SPDS2 pSPMS::SPMS KanR KanR KanR KanR KanR KanR KanR KanR KanR KanR KanR diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit Tabelle 13: Zwischenklonierungsvektoren (in pCR®-Blunt II-TOPO®) Name/Konstrukt Resistenz Referenz ASP4-CDS KanR diese Arbeit R ASP5-CDS Kan diese Arbeit At1g77670-CDS KanR diese Arbeit R BCAT2-CDS Kan diese Arbeit hpt-CDS KanR diese Arbeit ykrV-CDS KanR diese Arbeit Tabelle 14: Gateway®-Zielvektoren Name/Konstrukt pBasta-GFP pBasta-GUS pSUC2-dest (pGREEN basiert, benötigt pSOUP) pSUC2-dest+hpt (pGREEN basiert, benötigt pSOUP) pEarlygate100 pEarlygate104 pMDC107 pMDC163 pMDC83 Resistenz KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR Referenz diese Arbeit diese Arbeit Thompson und Wolniak (2008) KanR, GlufosinatR, HygR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, HygR KanR, HygR KanR, HygR diese Arbeit Tabelle 15: Pflanzentransformationsvektoren Name/Konstrukt Resistenz pASP1::GUS KanR, GlufosinatR pASP2::GUS KanR, GlufosinatR pASP3::GUS KanR, GlufosinatR pASP4::GUS KanR, GlufosinatR pASP5::GUS KanR, GlufosinatR pAt1g77670::At1g77670-GUS KanR, GlufosinatR pAt1g80360::At1g80360-GUS KanR, GlufosinatR pBCAT1::GUS KanR, GlufosinatR pBCAT2::BCAT2-GUS KanR, GlufosinatR pBCAT3::GUS KanR, GlufosinatR - 85 - Earley et al. (2006) Earley et al. (2006) Curtis und Grossniklaus (2003) Curtis und Grossniklaus (2003) Curtis und Grossniklaus (2003) Referenz diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit MATERIAL UND METHODEN pBCAT5::GUS pBCAT6::GUS pCaMV35S::CaM2-mCherry pCaMV35S::DEP1-GFP pCaMV35S::GFP-DEP1 pCaMV35S::GFP-MTI1 pCaMV35S::MTI1-GFP pDEP1::DEP1-GFP pDEP1::DEP1-GUS pMTI1::MTI1-GFP pMTI1::MTI1-GUS pNAS1::NAS1-GUS pNAS2::NAS2-GUS pNAS3::NAS3-GUS pNAS4::NAS4-GUS pCPA::CPA-GUS pSPDS1::SPDS1-GUS pSPDS2::SPDS2-GUS pSPMS::SPMS-GUS KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, HygR KanR, HygR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, HygR KanR, HygR KanR, HygR KanR, HygR KanR, HygR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR KanR, GlufosinatR diese Arbeit diese Arbeit Fischer et al. (2013) diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit Tabelle 16: Expressionsvektoren zur Herstellung von Proteinen Name/Konstrukt Resistenz ASP4-CDS/pET-15b AmpR ASP5-CDS/pET-15b AmpR At1g77670-CDS/pET-15b AmpR BCAT2-CDS/pET-15b AmpR ykrV-CDS/pET1-5b AmpR Referenz diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit Tabelle 17: Sonstige Vektoren Name/Konstrukt pET-15b pSOUP (benötigt für pGREEN) Referenz Merck, Darmstadt, Deutschland Hellens et al. (2000) 5.1.4 Resistenz AmpR TetR Pflanzenlinien Tabelle 18: Arabidopsis-Ökotypen Name Quelle Col-0 (Col) Nottingham Arabidopsis Stock Center, Nottingham, UK Ws-0 (Ws) Nottingham Arabidopsis Stock Center, Nottingham, UK Tabelle 19: T-DNA-Insertionslinien Name Linienbezeichnung asp4 WiscDsLox453-456D4 asp5 FLAG280A06 at1g77670 WiscDsLox334E04 bcat2 SALK_037854 dep1-1 SALK_091578C Ökotyp Col-0 Ws-0 Col-0 Col-0 Col-0 - 86 - betroffenes Gen At1g62800 At4g31990 At1g77670 At1g10070 At5g53850 Referenz Woody et al. (2007) Samson et al. (2002) Woody et al. (2007) Alonso et al. (2003) Alonso et al. (2003) MATERIAL UND METHODEN dep1-2 mti1-1 WiscDsLox489-492G6 FLAG_154B05 Tabelle 20: Reportergenpflanzen Name pASP1::GUS pASP2::GUS pASP3::GUS pASP4::GUS pASP5::GUS pAt1g77670::At1g77670-GUS pAt1g80360::At1g80360-GUS pBCAT1::GUS pBCAT2::BCAT2-GUS pBCAT3::GUS pBCAT5::GUS pBCAT6::GUS pDEP1::DEP1-GFP pDEP1::DEP1-GUS pMTI1::MTI1-GFP pMTI1::MTI1-GUS pNAS1::NAS1-GUS pNAS2::NAS2-GUS pNAS3::NAS3-GUS pNAS4::NAS4-GUS pCPA::CPA-GUS pSPDS1::SPDS1-GUS pSPDS2::SPDS1-GUS pSPMS::SPMS-GUS Col-0 Ws-0 Elternlinie Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Col-0 Tabelle 21: Mutanten- und Komplementationslinien Name Elternlinie mti1-2 Col-0 MM mti1-1 SM mti1-1 DD dep1-1 SD dep1-1 5.1.5 Medien 5.1.5.1 Medien zur Anzucht von Bakterien LB-Medium At5g53850 At2g05830 Alonso et al. (2003) Samson et al. (2002) Transformationskonstrukt pASP1::GUS pASP2::GUS pASP3::GUS pASP4::GUS pASP5::GUS pAt1g77670::At1g77670-GUS pAt1g80360::At1g80360-GUS pBCAT1::GUS pBCAT2::BCAT2-GUS pBCAT3::GUS pBCAT5::GUS pBCAT6::GUS pDEP1::DEP1-GFP pDEP1::DEP1-GUS pMTI1::MTI1-GFP pMTI1::MTI1-GUS pNAS1::NAS1-GUS pNAS2::NAS2-GUS pNAS3::NAS3-GUS pNAS4::NAS4-GUS pCPA::CPA-GUS pSPDS1::SPDS1-GUS pSPDS2::SPDS1-GUS pSPMS::SPMS-GUS Resistenz Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Hygromycin Hygromycin Hygromycin Hygromycin Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Glufosinat Transformationskonstrukt pCaMV35S::MTI1-amiRNA pMTI1::MTI1-GFP pSUC2::MTI1 CDS pDEP1::DEP1-GFP pSUC2::DEP1 CDS Resistenz Glufosinat Hygromycin Hygromycin Hygromycin Hygromycin 1,0% 0,5% 1,0% 1,5% - 87 - Trypton Hefeextrakt NaCl Agar für Festmedien MATERIAL UND METHODEN SOB-Medium 5.1.5.2 2,0% 0,5% 2,5 mM 10 mM 10 mM 10 mM Trypton Hefeextrakt KCl NaCl MgCl2 MgSO4 Medien zur Anzucht von A. thaliana Bodensubstrat 65% 25% 10% gedämpfte Komposterde Sand Lavagrus 1x MS-Medium 0,44% 0,05% 1,5% 0,8% MSMO MES Saccharose Phytoagar pH 5,7 (KOH) 5.1.5.3 Medienzusätze Tabelle 22: Antibiotika zur Selektion transgener Organismen Name Abkürzung Ampicillin Amp Chloramphenicol Chlor Gentamycin Gent Hygromycin Hyg Kanamycin Kan Rifampicin Rif Tetrazyklin Tet Endkonzentration 100 µg/ml 50 µg/ml 25 µg/ml 50 µg/ml 100 µg/ml 10 µg/ml 10 µg/ml Tabelle 23: Chemikalien für A. thaliana Wachstumsexperimente Name Abkürzung 1-Aminocyclopropan-1-carbonsäure ACC 5-Methylthioadenosin MTA Nicotianamin NA Putrescin Put Spermidin Spd Spermin Spm Endkonzentration 10 µM 500 µM 10 µM 0, 1, 10, 100 µM 0, 1, 10, 100 µM 0, 1, 10, 100 µM 5.1.6 Lösungen 10x Gelelektrophorese-Beladungspuffer 70% 0,25% 0,25% Glycerin Bromphenolblau Xylencyanol 10x TBS-Puffer 0,5 M Tris-HCl pH 7,5 - 88 - MATERIAL UND METHODEN 1,5 M NaCl 3x Trenngelpuffer 1,126 M 0,3% Tris-HCl pH 8,8 SDS 50x TAE-Puffer 2M 50 mM Tris-Acetat EDTA 5x SDS-PAGE Laufpuffer 25 mM 0,1% 192 mM Tris-HCl pH 7,6 SDS Glycin Acrylamid-Stammlösung 30% 0,8% Acrylamid Bisacrylamid Alkalische-Lyse-Puffer I 50 mM 25 mM 10 mM Glukose Tris-HCl pH 8,0 EDTA pH 8,0 Alkalische-Lyse-Puffer II 1% 0,2 M SDS NaOH Alkalische-Lyse-Puffer III 3M NaAc pH 4,8 Blockierungspuffer 50 mM 150 mM 1% 0,1% Tris-HCl pH 7,5 NaCl Trockenmilch Triton X-100 Coomassie-Färbelösung 50% 10% 0,05% Methanol Essigsäure Coomassie Brilliant Blue R-250 DNA-Extraktionspuffer 200 mM 250 mM 25 mM 0,5% Tris-HCl pH 8,0 HCl EDTA SDS Elutionspuffer für Proteinextraktion 50 mM 300 mM 250 mM 1 mM NaH2PO4 NaCl Imidazol 2 PI pH 8,0 - 89 - MATERIAL UND METHODEN Fixierungslösung 4% 10% 10% Glutaraldehyd 25% Formaldehyd 37% Natriumphosphat-Puffer 7,2 GUS-Färbelösung 0,5 mM 0,5 mM 0,1% 10 mM 100 mM 0,5 mg/ml Kaliumhexacyanoferrat(II) Kaliumhexacyanoferrat(III) Triton X-100 EDTA Natriumphosphatpuffer pH 7,0 X-Gluc Lysepuffer für Proteinextraktion 50 mM 300 mM 10 mM 1 mM NaH2PO4 NaCl Imidazol 2PI pH 8,0 MaMg-Puffer 400 mM 15 mM 5 mM Sorbit MgCl2 MES pH 5,6 MCP 0,5 M Sorbitol 500 mM 1 mM 10 mM Sorbit CaCl2 MES pH 5,6 – 6,0 PEG-CMS-Puffer 400 mM 100 mM 40% Sorbit Ca(NO3)2 PEG 4000 pH 8,0 Proteaseinhibitor-Mix (2 PI) 100 mM 250 mM PMSF p-Aminobenzamidin gelöst in DMSO SDS-Probenpuffer 250 mM 40% 0,04% 8% 5% Tris-HCl pH 6,8 Glycerin Bromphenolblau SDS ß-Mercaptoethanol SDS-Sammelgelpuffer 0,139 M 0,11% Tris-HCl pH 6,8 SDS Sterilisationslösung für Samen 50% 0,05% Natriumhypochlorit Tween-20 - 90 - MATERIAL UND METHODEN TB-Puffer 10 mM 55 mM 15 mM 250 mM Pipes MnCl2 CaCl2 KCl pH 6,7 TE-Puffer 10 mM 1 mM Tris-HCl pH 7,5 EDTA Verdaupuffer 0,03% 0,75% Pectolyase Cellulase gelöst in MCP 0,5 M Sorbit W5-Puffer 154 mM 125 mM 5 mM 5 mM 1,5 mM NaCl CaCl2 Glukose KCl MES pH 5,6 Waschpuffer für Proteinextraktion 50 mM 300 mM 40 mM 1 mM NaH2PO4 NaCl Imidazol 2PI pH 8,0 Western-Transfer-Puffer 25 mM 192 mM 0,03% 20% Tris-HCl pH 7,6 Glyzin SDS Methanol 5.1.7 - Antikörper, Enzyme und Kits AccQ-Fluor Reagent Kit (Waters GmbH, Eschborn) Alkaline Phosphatase, Calf Intestinal (New England Biolabs, Frankfurt) Brilliant III Ultra-Fast SYBR® Green qPCR Master Mix (Agilent, Santa Clara, USA) Cellulase (Serva-Elektrophoresis, Heidelberg) Gateway® LR ClonaseTM II Enzym Mix (InvitrogenTM, Darmstadt) innuPREP Gel Extraction Kit (Analytic Jena AG, Jenna) Monoklonaler Anti-Poly-Histidin-Peroxidase-Antikörper (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Nucleobond Plasmidpräperationskit AX 100 (Macherey-Nagel, Düren) Pectolyase (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) pENTR/D-TOPO Cloning Kit (InvitrogenTM, Darmstadt) Phire® Hot Start DNA-Polymerase (InvitrogenTM, Darmstadt) PhusionTM High Fidelity DNA-Polymerase (New England Biolabs, Frankfurt) QuantiTect Reverse Transcription Kit (Qiagen, Hilden) Restriktionsenzyme (New England Biolabs, Frankfurt) - 91 - MATERIAL UND METHODEN 5.1.8 - Taq-DNA-Polymerase (New England Biolabs, Frankfurt) TOPO® Cloning Kit (InvitrogenTM, Darmstadt) Zero-Blunt®-TOPO®-PCR-Cloning-Kit (Invitrogen™, Darmstadt) Chemikalien 1-Aminocyclopropan-1-carbonsäure ≥ 98% (TLC) (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) 2-Keto-4-methylthiobutyrat ≥ 97% (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) 5´-Methylthioadenosin (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) 6-Aminoquinolyl-N-hydroxysuccinimidyl-carbamat (Waters GmbH, Eschborn) Acetonitril LC-MS Ultra CHORMASOLV® (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Acrylamid (Roth, Karlsruhe) Agar-Agar (Difco Laboratories, Detroit, USA) Ameisensäure (Biosolve Chimie, Dieuze, Frankreich) Aminosäuren (Roth, Karlsruhe) Ammoniumpersulfat (APS) (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Antibiotika (Roth, Karlsruhe) Bacto®-Trypton (Difco Laboratories, Detroit, USA) Bacto®-Yeast Extract (Difco Laboratories, Detroit, USA) Basta® Herbizid (Bayer Crop Science GmbH, Langenfeld) Bisacrylamid (Roth, Karlsruhe) Coomassie Brilliant Blue R-250 (Roth, Karlsruhe) Dansylchlorid ≥ 99% (HPLC) Desoxynukleotidtriphosphate (dNTPs) (Fermentas, St. Leon-Roth) Dimethylsulfoxid (DMSO) (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) HBED Eisenionenchelator (ABCR GmbH, Karlsruhe) Imidazol (Roth, Karlsruhe) Isopropyl-ß-D-thiogalaktosid (Roth, Karlsruhe) LCMS-Wasser (Th.Geyer GmbH & Co. KG, Renningen) Lumi-Light Western Blotting Substrate (Roche, Mannheim) MSMO (DUCHEFA, Haarlem, Niederlande) Natriumhypochlorid (Roth, Karlsruhe) Nicotianamin (Santa Cruz Biotechnology, Inc., Dallas, USA) PageRulerTM prestained (Fermentas, St. Leon-Roth) Phytoagar (DUCHEFA, Haarlem, Niederlande) Polyethylenglycol (PEG) 4000 (Fluka, Taufkirchen) Propidiumiodid (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Putrescin Dihydrochlorid ≥ 98% (TLC) (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Pyridoxal 5′-phosphat Hydrat ≥ 98% (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Rinderserumalbumin (New England Biolabs, Frankfurt) Silwet® (Lehle Seeds, Round Stock, USA) Spermidin Trihydrochlorid ≥ 99% (AT) (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Spermin Tetrahydrochlorid ≥ 99% (AT) (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Technovit 7100 (Heraeus Kulzer, Hanau) - 92 - MATERIAL UND METHODEN - TEMED (Roth, Karlsruhe) Toluol ≥ 99,5% (Sigma-Aldrich, Schnelldorf) Triton X-100 (Serva, Heidelberg) TRIziol® Reagent (InvitrogenTM, Darmstadt) UltraPureTM Agarose (InvitrogenTM, Darmstadt) Waters Eluent A und B (Waters GmbH, Eschborn) X-Gluc (X-Gluc DIRECT, http://www.x-gluc.com) 5.1.9 - Verbrauchsmaterialien ACCQ Tag Ultra C18 Säule, 1.7 µm, 2.1x100 mm (Waters GmbH, Eschborn) ACQUITY BEH Amide, 1,7 µm, 2,1x100 mm (Waters GmbH, Eschborn) ACQUITY UPLC BEH C18 Säule 1,7 µm, 2,1x50 mm (Waters GmbH, Eschborn) ACQUITY UPLC BEH C18 VanGuard, 1,7 µm, 2,1x100 mm (Waters GmbH, Eschborn) ACQUITY UPLC HSS T3 Säule 1,8 µm, 2,1x150 mm (Waters GmbH, Eschborn) HisTrap FF Crude Säule 5ml (GE Healthcare, München) Leukopor® Klebeband (BSN medical, Hamburg) Multiscreen 10 KD Platten (Merck, Darmstadt) Nitrocellulosemembran Amersham HybondTMECTM, 0,45 µm (GE Healthcare, München) PD-10 Einwegsäule zur Entsalzung (GE Healthcare, München) Nicht speziell genannte Chemikalien und Verbrauchsmaterialien wurden von Roth (Karlsruhe) oder Sigma-Aldrich (Schnelldorf) bezogen. Verbrauchswaren aus Plastik wurden von Sarstedt (Nümbrecht) bezogen. 5.1.10 - Geräte ACQUITY UPLC H-Class (Waters GmbH, Eschborn) Agilent UPLC 1290 + Agilent triple Quad MS 6490 (Agilent, Santa Clara, USA) Äkta purifier (GE Healthcare, München) Digitalkamera Sony Alpha 200 (Sony, Tokio, Japan) Entwicklermaschine Optimax (Protec Medizintechnik, Oberstenfeld) Epifluoreszenzmikroskop Axioskop (Zeiss, Göttingen) Fluoreszenz-Stereomikroskop MZFLIII (Leica Microsystems, Bensheim) Homogenisator TissueLyser (Qiagen, Hilden) iCAP 6500 dual OES spectrometer (Thermo Fischer Scientific, Waltham, USA) Konfokales Laser Scanning Mikroskop Leica TCS SP5 (Leica Microsystems, Manheim) Kühlzentrifuge Avanti J-25 (Beckman Instruments, Palo Alto, USA) Megafuge 1.0 (Heraeus, Heroldsberg) Mikrotom Leica RM 2135 (Leica Microsystems, Manheim) Real Time Cycler Rotor Gene Q (Qiagen, Hilden) Sonicator (B. Braun, Melsungen) Vakuumkonzentrator Concentrator 5301 (Eppendorf, Hamburg) Xevo TQ Massenspektrometer (Waters GmbH, Eschborn) - 93 - MATERIAL UND METHODEN Neben den aufgeführten Geräten wurde die Standardausstattung molekularbiologischer Laboratorien benutzt. 5.1.11 - Software Adobe Acrobat Reader XI (Adobe Systems, San Jose/USA) Adobe Photoshop CS6 (Adobe Systems, San Jose/USA) Cell^D 2.7 (Olympus Soft Imaging Solutions GmbH, Münster) EndNote X7 (Thomson, Carlsbad/USA) Leica Application Suite Advanced Fluorescence 2.4.1 (Leica Microsystems, Manheim) Mass Hunter B.04.00 Microsoft Office 2013 (Microsoft Corporation, Redmond/USA) Rotor-Gene 2.0.2.4 (Qiagen, Hilden) TargetLynx V4.1 SNC 904 Unicorn 5.11 Vektor NTI Advanced 9.1 (InforMax, Frederick/USA) 5.2 Methoden 5.2.1 Methoden zur Anzucht von Lebewesen 5.2.1.1 Anzucht von Bakterien E. coli bzw. A. tumefaciens wurde bei 37°C bzw. 29°C in flüssigem LB-Medium oder auf LBAgarplatten mit entsprechenden Antibiotika angezogen. 5.2.1.2 Anzucht von A. thaliana unter Standardbedingungen Anzucht auf Erde Eine kleine Spatelspitze Samen wurde in einen Topf mit feuchtem Bodensubstrat gegeben. Die Samen wurden 3 Tage lang im Dunkeln bei 4°C stratifiziert. Die Keimung der Samen erfolgte bei Kurztagbedingungen (22°C, 60% Luftfeuchtigkeit, 8 h Licht). Junge Pflanzen wurden in neue Töpfe vereinzelt. Das weitere Wachstum der Pflanzen erfolgte bei Langtagbedingungen (22°C, 60% Luftfeuchtigkeit, 16 h Licht). Flüssigsterilisierung von Samen In ein 1,5 ml Reaktionsgefäß wurde eine kleine Spatelspitze Samen gegeben. Der natriumhypochloridhaltige Haushaltsreiniger DanKlorix wurde 1:1 mit Wasser gemischt und 5 µl Tween-20 zugegeben. Anschließend wurde 1 ml dieser Mischung auf die Samen pipettiert und diese 4 min gevortext. Die Samen wurden durch Zentrifugation bei 14.000 rpm pelletiert und 4 x mit sterilem Wasser gewaschen. Zum Schluss wurden die Samen in 1 ml 0,1% Agarose aufgenommen und im Dunklen bei 4°C stratifiziert. Anzucht auf MS-Platten Flüssigsterilisierte Samen wurden unter der Sterilbank mit Hilfe einer Pipette auf den Platten ausgebracht. Zur Anordnung der Samen wurde eine Schablone verwendet. Die MS-Platten - 94 - MATERIAL UND METHODEN wurden mit Leukopor-Klebeband verschlossen. Die Anzucht der Pflanzen erfolgte unter Langtagbedingungen. 5.2.2 Allgemeine molekularbiologische Methoden Falls nicht anders angegeben wurden die Methoden nach den Angaben der Hersteller oder nach Anleitung aus dem Buch „Molecular Cloning: A Laboratory Manual“ (Sambrook und Russell, 2001) durchgeführt. 5.2.2.1 Herstellung kompetenter E. coli Zellen Kompetente E. coli-Zellen wurden mittels SEM-Methode hergestellt (Inoue et al., 1990). Die E. coli-Zellen wurden in 250 ml SOB-Medium bei 18°C bis zu einer oD600 von 0,6 inkubiert. Die Zellsuspension wurde 10 min auf Eis gekühlt und anschließend bei 4°C mit 2500 x g für 10 min zentrifugiert. Das resultierende Pellet wurde 10 min mit 80 ml kaltem TB-Puffer gewaschen und anschließend erneut zentrifugiert. Der Überstand wurde verworfen und das gewaschene Pellet vorsichtig mit 20 ml kaltem TB-Puffer gelöst. Zu dieser Zellsuspension wurden 7% DMSO zugesetzt. Nach 10 minütiger Inkubation auf Eis wurde die Zellsuspension aliquotiert. Die Aliquots (100 µl) wurden in flüssigem Stickstoff eingefroren und bei -20°C gelagert. 5.2.2.2 Herstellung kompetenter A. tumefaciens Zellen Kompetente A. tumefaciens-Zellen wurden nach einem Protokoll von Höfgen und Willmitzer (1988) hergestellt. 100 ml LB-Medium mit entsprechenden Antibiotika wurden mit 100 µl A. tumefaciens angeimpft. Die Zellen wurden bei 29°C bis zu einer oD600 von 0,5 – 1,0 angezogen und anschließend mit 2500 x g für 10 min bei 4°C zentrifugiert. Das resultierende Pellet wurde mit 200 ml kühlem TE-Puffer (pH 7,5) gewaschen und erneut zentrifugiert. Das gewaschene Pellet wurde mit 20 ml LB-Medium gelöst und aliquotiert. Die Aliquots (500 µl) wurden in flüssigem Stickstoff eingefroren und bei -20°C gelagert. 5.2.2.3 Transformation von E. coli Ein Aliquot chemisch kompetenter E. coli-Zellen wurde auf Eis aufgetaut und bis zu 10 µl der zu transformierende Plasmid-DNA zugegeben. Nach 30 minütiger Inkubation auf Eis wurde der Ansatz 45 s lang auf 42°C erhitzt und 800 µl LB-Medium zugegeben. Anschließend wurde der Ansatz 1 h im Heizblock bei 37°C und 800 rpm geschüttelt. Die Zellsuspension wurde bei 14.000 rpm pelletiert und der Überstand bis auf ca. 100 µl abgenommen. Die Zellen wurden in den verbleibenden 100 µl LB-Medium resuspendiert und auf LB-Platten mit entsprechenden Antibiotika ausplattiert. 5.2.2.4 Transformation von A. tumefaciens Ein Aliquot chemisch kompetenter A. tumefaciens Zellen wurde auf Eis aufgetaut und 1,0 – 5,0 µg Plasmid-DNA zugegeben. Nach 5 minütiger Inkubation auf Eis wurde der Ansatz 5 min lang in flüssigem Stickstoff eingefroren. Anschließend wurden die tiefgefrorenen Zellen 5 min lang auf dem Heizblock bei 37°C inkubiert. Nach Zugabe von 1 ml LB-Medium wurde der Ansatz 4 Stunden lang bei 29°C geschüttelt. Die Zellsuspension wurde mit 14.000 rpm zentrifugiert und - 95 - MATERIAL UND METHODEN der Überstand bis auf 100 µl abgenommen. Die Zellen wurden in den verbleibenden 100 µl LBMedium resuspendiert und auf LB-Platten mit entsprechenden Antibiotika ausplattiert. 5.2.2.5 Herstellung von Dauerkulturen In einem 2 ml Schraubdeckelröhrchen wurden 300 µl einer frischen Bakterienkultur mit 300 µl sterilem 70% Glycerin gemischt. Die Mischung wurde kurz gevortext und anschließend in flüssigem Stickstoff eingefroren. Die Dauerkulturen wurden bei -70°C gelagert. 5.2.2.6 Extraktion von Plasmid-DNA Zur Extraktion kleinerer Mengen Plasmid-DNA wurde eine modifizierte alkalische Lyse nach (Sambrook und Russell, 2001) benutzt. 1,5 ml einer Übernachtkultur wurden durch 1-minütige Zentrifugation bei 14.000 rpm pelletiert und mit 300 µl Alkalischer-Lyse-Puffer I versetzt. Nach 5-minütiger Inkubation bei Raumtemperatur wurden 300 µl Alkalischer-Lyse-Puffer II zugegeben und durch Invertieren gemischt. Nach 5-minütiger Inkubation wurden 300 µl Alkalischer-Lyse-Puffer III zugegeben und durch Invertieren gemischt. Nach erneuter, 5minütiger Inkubation wurde die Mischung für 5 min bei 14.000 rpm zentrifugiert und der Überstand in ein neues Reaktionsgefäß überführt. Die Plasmid-DNA wurde durch Zugabe von 600 µl Isopropanol gefällt und durch 5-minütige Zentrifugation bei 14.000 rpm pelletiert. Das Pellet wurde mit 500 µl 70% Ethanol gewaschen, getrocknet und in 50 µl Wasser resuspendiert. Zur Extraktion größerer Mengen Plasmid-DNA wurde das „NucleoBond® Xtra“ Midi-Kit nach Angaben des Herstellers benutzt. 5.2.2.7 Amplifizierung von DNA durch Polymerasekettenreaktion Zur Amplifizierung fehlerfreier DNA-Sequenzen für die Klonierung von Expressionsvektoren wurde die PhusionTM-DNA-Polymerase verwendet. Für die Überprüfung von Klonierungsschritten, Colony-PCR oder die Genotypisierung von Pflanzen wurde die Taq-DNAPolymerase oder die Phire®-DNA-Polymerase verwendet. Tabelle 23 zeigt typische PCRProtokolle für die jeweilige Polymerase. Tabelle 23: Typische PCR-Protokolle Taq-DNA-Polymerase Phire®-DNA-Polymerase Temperatur Zeit Temperatur Zeit 95°C 5 min 98°C 2 min 95°C 30 s 98°C 5s 60°C 30 s 63°C 5s 68°C 30 s/1000 bp 72°C 10 s/1000 bp 68°C 5 min 72°C 1 min 10°C ∞ 10°C ∞ 35 – 40 PCR Zyklen 5.2.2.8 PhusionTM-DNA-Polymerase Temperatur Zeit 98°C 30 s 98°C 10 s 63°C 30 s 72°C 30 s/1000 bp 72°C 5 min 10°C ∞ Extraktion von DNA aus Agarosegelen Die Isolierung und Aufreinigung von DNA aus Agarosegelen wurde mit Hilfe des „innuPREP Gel Extraction Kits“ nach Angaben des Herstellers durchgeführt. - 96 - MATERIAL UND METHODEN 5.2.2.9 Extraktion von genomischer DNA aus A. thaliana Ein kleines Rosettenblatt wurde mit flüssigem Stickstoff tiefgefroren und mit Hilfe eines Homogenisators pulverisiert. Nach Zugabe von 400 µl DNA-Extraktionspuffer wurde die Mischung gevortext und 10 min mit 14.000 rpm zentrifugiert. Der wässrige Überstand wurde in ein neues Reaktionsgefäß überführt, mit 10 µl RNAse (10 mg/ml) versetzt und 5 min bei 37°C inkubiert. Die DNA wurde durch Zugabe von 300 µl Isopropanol und anschließendem Vortexen gefällt. Die genomische DNA wurde durch 5-minütige Zentrifugation bei 14.000 rpm pelletiert. Das resultierende Pellet wurde mit 500 µl kaltem 70% Ethanol gewaschen und anschließend getrocknet. Die pelletierte DNA wurde mit 50 µl Wasser versetzt und 10 min bei 50°C inkubiert. Nach 5-minütiger Zentrifugation mit 14.000 rpm wird der wässrige Überstand in ein neues Reaktionsgefäß überführt und bei -20°C gelagert. 5.2.2.10 Extraktion von RNA aus A. thaliana mittels TRIzol® -Methode Pflanzengewebe wurde mit flüssigem Stickstoff tiefgefroren und mit Hilfe eines Homogenisators pulverisiert. 20 mg pulverisiertes Pflanzengewebe wurden mit 1 ml TRIzol® Reagenz und 200 µl Chloroform gemischt. Die Mischung wurde 2 min gevortext und anschließend 15 min bei Raumtemperatur inkubiert. Nach Zentrifugation bei 4°C mit 4000 x g wurde der wässrige Überstand in ein neues Reaktionsgefäß überführt. Hierzu wurden 500 µl Chlorform gegeben und gevortext. Nach erneutem Zentrifugieren bei 4°C mit 4000 x g wurde der wässrige Überstand in ein neues Reaktionsgefäß überführt. Dieser wurde mit dem gleichen Volumen Isopropanol versetzt, gevortext und bei 4°C 20 min bei 14.000 rpm zentrifugiert. Die pelletierte RNA wurde mit 500 µl kaltem 70% Ethanol gewaschen und getrocknet. Die pelletierte RNA wurde in 50 µl Wasser aufgenommen und bei -20°C aufbewahrt. 5.2.2.11 Synthese von cDNA Die Synthese von cDNA erfolgte mit Hilfe des „QuantiTect Reverse Transcription Kit“ nach Angaben des Herstellers. Für die reverse Transkriptasereaktion wurde jeweils 1 µg RNA eingesetzt. Die synthetisierte cDNA wurde 1:5 mit Wasser verdünnt und bei 4°C aufbewahrt. 5.2.2.12 Quantitative RT-PCR Das Design der qRT-PCR-Primer erfolgte mit Hilfe von „QuantPrime“ (Arvidsson et al., 2008). Die Spezifität der Primerpaare wurde durch die Visualisierung amplifizierter PCR-Produkte auf Agarosegelen überprüft. Als internes Referenzgen wurde UBQ10 benutzt. Die Expression von UBQ10 bleibt im Laufe der Entwicklung stabil (Czechowski et al., 2005). Für alle Messungen wurden ein „Rotor-Gene Q cycler“ und der „Brilliant III Ultra Fast SYBR Green QPCR Master Mix“ benutzt. Die cDNA Proben wurden jeweils in Triplets analysiert. Die Auswertung der Daten erfolgte mittels der ∆∆Cq Methode. 5.2.2.13 Stabile Transformation von A. thaliana Arabidopsis thaliana wurde mit Hilfe der „floral dip“-Methode stabil transformiert (Clough und Bent, 1998). Dazu wurden die transgenen A. tumefaciens-Bakterien in 250 ml LB-Medium mit den entsprechenden Antibiotika über Nacht zu einer dicht gewachsenen Kultur herangezogen. - 97 - MATERIAL UND METHODEN Diese Kultur wurde mit 7,5 g Saccharose und 100 µl Silwet versetzt. Die Blüten von A. thaliana wurden für 2 min in dieses Gemisch getaucht und anschließend in Frischhaltefolie eingewickelt. Die Pflanzen wurden am nächsten Tag wieder aus der Frischhaltefolie ausgepackt und normal weiter kultiviert. Die Samen wurden geerntet und selektioniert. 5.2.2.14 Transiente Transformation von Arabidopsis-Mesophyllprotoplasten Die Isolierung und Transformation von Arabidopsis-Mesophyllprotoplasten erfolgte wie bereits beschrieben (Abel und Theologis, 1994; Drechsel et al., 2011). Alle Konstrukte wurden zusammen mit pCaMV35S::CaM2-mCherry als cytoplasmatisches Kontrollkonstrukt (Fischer et al., 2013) transformiert. 5.2.3 Mikroskopie und Histologie 5.2.3.1 GUS-Färbung Das zu färbende Pflanzengewebe wurde mit der GUS-Färbelösung vakuuminfiltriert bis keine Luftblasen mehr aufstiegen und bei 37°C für 1 – 24 Stunden inkubiert. Die Reaktion wurde gestoppt sobald eine deutliche Blaufärbung zu erkennen war. Die Färbelösung wurde durch 70% Ethanol ersetzt und das Pflanzengewebe weiter bei 37°C inkubiert bis das Chlorophyll vollständig zerstört war. 5.2.3.2 Histologische Schnitte Zur Herstellung von Wurzel- und Blattquerschnitten wurde das Gewebe in Technovit 7100 nach Angaben des Herstellers eingebettet. Für Wurzelquerschnitte wurden die Wurzeln mit Hilfe der „Plättchen“-Methode in die richtige Orientierung gebracht (Scheres et al., 1994). Ausgehärtete Technovit-Blöcke wurden auf kleine Holzklötze geklebt. Mit Hilfe eines „Leica RM 2135“Mikrotoms wurden 25 µm dicke Schnitte angefertigt. Zur Herstellung von Stängelquerschnitten wurden die Stängel mit einem Styroporblock fixiert und per Hand mit einer Rasierklinge möglichst dünn abgeschnitten. 5.2.3.3 Propidiumiodidfärbung Das Pflanzenmaterial wurde für 1 min in eine 1 mg/ml Propidiumiodid-Färbelösung gelegt und anschließend mit Wasser gewaschen. 5.2.3.4 Konfokal- und Lichtmikroskopie Alle konfokalen Aufnahmen wurden an einem „Leica TCS SP5“-Mikroskop angefertigt. Die Fluorophore wurden mit Hilfe eines Argonlasers bei 488 nm (GFP) bzw. 561 nm (mCherry) angeregt. Die Fluoreszenzdetektion erfolgte bei 495-545 nm (GFP), 575-600 nm (mCherry) bzw. 675-700 nm (Chlorophyll, Propidiumiodid). Lichtmikroskopische Aufnahmen wurden an einem „Zeiss Axioskop HBO 50“-Mikroskop oder an einem „Leica MZFLIII“-FluoreszenzStereomikroskop angefertigt. - 98 - MATERIAL UND METHODEN 5.2.4 Schwefelmangelexperimente 5.2.4.1 Schwefelmangelexperimente auf ½MS-Platten Die Zusammensetzung des ½MS Mediums diente als Basis für das Schwefelmangelmedium. Um Medien mit verschiedenen Sulfatkonzentrationen herzustellen wurden alle Sulfatsalze durch Chloridsalze ersetzt und das schwefelhaltige Vitamin Thiamin weggelassen. Zur Herstellung von FeEDTA wurde FeSO4 verwendet, wodurch das Medium 50 µM Sulfat enthielt. ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat Mikroelemente 0,055 µM CoCl2, 0,050 µM CuCl2, 50 µM FeEDTA, 50,14 µM H3BO3, 2,5 µM KI, 50 µM MnCl2, 0,52 µM Na2MoO4, 14,96 µM ZnCl2 Makroelemente 1,5 mM CaCl2, 0,625 mM KH2PO4, 9,4 mM KNO3, 0,75 mM MgCl2, 10,31 mM NH4NO3 Vitamine 277,47 µM myo-Inosit, 2,03 µM Nicotinsäure, 1,22 µM Pyridoxin HCl Weitere Zusätze 13,32 µM Glyzin, 0,05% MES, 1,5% Saccharose Durch Zugabe von MgSO4 wurde das Medium auf die gewünschte Sulfatkonzentration eingestellt. Der pH-Wert wurde mit KOH auf 5,7 eingestellt und das Medium mit 0,8% UltraPure®-Agarose verfestigt. Chemische Zusätze wurden sterilfiltriert und nach dem Autoklavieren dem Medium zugesetzt. 5.2.4.2 Schwefelmangelexperimente im hydroponischen System Die Zusammensetzung des Hoagland Mediums (Hoagland und Arnon, 1938) diente als Basis für das Schwefelmangelmedium. Um Medien mit verschiedenen Sulfatkonzentrationen herzustellen wurden alle Sulfatsalze durch Chloridsalze ersetzt. Hoagland Medium ohne Sulfat Mikroelemente 0,032 µM CuCl2, 5 µM Fe-HBED, 4,62 µM H3BO3, 0,92 µM MnCl2, 0,011 µM MoO3, 0,076 µM ZnCl2 Makroelemente 400 µM Ca(NO3)2, 88 µM (NH4)2HPO4, 600 µM KNO3, 200 µM MgCl2 Zusätze 0,05% MES Durch Zugabe von MgSO4 wurde das Medium auf die gewünschte Sulfatkonzentration eingestellt. Der pH-Wert wurde mit KOH auf 5,7 eingestellt. Hydroponische Pflanzenanzucht PCR-Gefäße ohne Deckel wurden in einen leeren Spitzenkasteneinsatz (200 µl Spitzen) gesteckt. Hoagland Medium ohne Sulfat wurde mit 0,5% Phytoagar autoklaviert und 300 µl des - 99 - MATERIAL UND METHODEN warmen Hoagland Mediums in jedes PCR-Gefäß pipettiert. Nach Aushärtung des Mediums wurde jedes PCR-Gefäß ca. 2 mm über dem Boden mit einer Rasierklinge aufgeschnitten. Der Spitzenkasten wurde bis zum Rand mit Hoagland Medium mit definierter Sulfatkonzentration befüllt und anschließend der Spitzenkasteneinsatz mit den befüllten PCR-Gefäßen darauf gedrückt. Flüssigsterilisierte, stratifizierte Samen wurden nun einzeln mit Hilfe einer Pipette auf die befüllten PCR-Gefäße ausgebracht. Der Spitzenkasten wurde mit einem durchsichtigen Deckel geschlossen. Die Keimung der Samen erfolgte bei Kurztagbedingungen (22°C, 60% Luftfeuchtigkeit, 8 h Licht). Nach 12 Tagen wurde der Deckel des Spitzenkastens ca. 2 cm weiter geöffnet damit sich die Pflanzen langsam an eine niedrigere Luftfeuchtigkeit gewöhnen und eine Kutikula ausbilden konnten. Nach 14 Tagen wurden die Pflanzen vom Spitzenkasten in 50 ml Röhrchen überführt. In die Deckel der 50 ml Röhrchen wurde ein Loch gebohrt, das PCR-Gefäß mit der Pflanze hineingesteckt und das Röhrchen mit Hoagland Medium mit definierter Sulfatkonzentration befüllt. Die weitere Anzucht erfolgte bei Langtagbedingungen (22°C, 60% Luftfeuchtigkeit, 16 h Licht). Um das Wachstum von Algen zu verhindern wurde das Medium Dunkel gehalten und wöchentlich erneuert. 5.2.4.3 Chemische Komplementation Zur chemischen Komplementation mit Polyaminen wurden Pflanzen der Genotypen mti1-1, Ws, dep1-1 und Col in Hoagland Medium mit 10 µM Sulfat angezogen. Ab dem Zeitpunkt der Blühinduktion wurde dem Hoagland Medium 0, 1 oder 10 µm Putrescin, Spermidin oder Spermin zugegeben. Zur chemischen Komplementation mit ACC bzw. NA wurden Pflanzen der Genotypen mti1-1, Ws, dep1-1 und Col auf ½MS-Platten mit 50 µM Sulfat angezogen. Dem Medium wurde 0 oder 10 µM ACC bzw. Nicotianamin zugesetzt. 5.2.5 Metabolitenanalytik 5.2.5.1 Elementanalysen mittels ICP-OES 40 mg getrocknetes Pflanzenmaterial wurden in PTFE Röhrchen eingewogen und mit HNO3 in einem Mikrowellenaufschlussgerät extrahiert. Die Elementanalyse wurde mit einem ICP-OES Gerät durchgeführt. Zur Kalibrierung der Messung wurde das „Standard Reference Material 1515 Apple Leaves“ (National Institute of Standards and Technology) verwendet. 5.2.5.2 Aminosäuremessungen mittels UPLC Aminosäuren wurden mit 1 ml 80% Ethanol aus 100 mg gefrorenem Pflanzenpulver für 1 h bei 80°C extrahiert. Der Extrakt wurde zentrifugiert und 800 µl des Überstandes mittels eines Vakuumkonzentrators eingedampft. Das resultierende Pellet wurde mit 600 µl HPLC-H2O aufgenommen. Die Lösung wurde 5 min bei 14.000 rpm zentrifugiert und anschließend mit Multiscreen 10 KD Platten 90 min bei 4°C und 5000 rpm filtriert. Für die Messung wurden die Proben und Aminosäurestandards mit dem Fluorophor AQC derivatisiert. 3 mg AQC wurden in 1 ml Acetonitril gelöst und genau 10 min bei 55°C inkubiert. 10 µl der Proben bzw. Aminosäurestandards wurden mit 10 µl AQC-Lösung und 80 µl 0,2 M Borsäure (pH 8,8) gemischt. Für die Messung wurde eine „ACQUITY H-Class“-UPLC (Waters GmbH, Eschborn) verwendet. Die Trennung erfolgte auf einer „C18 reversed phase“-Säule mit einer Flussrate - 100 - MATERIAL UND METHODEN von 0,7 ml/min für insgesamt 10,2 min. Die Säule wurde während der Messung auf 50°C temperiert. Die Anregung und Detektion von AQC erfolgte bei 266 bzw. 473 nm. Der Lösungsmittelgradient wurde mit Lösung A, B, C und D erzeugt. Lösung A enthielt 100% Waters Eluent A, Lösung B enthielt 90% HPLC-H2O + 10% Waters Eluent B, Lösung C enthielt 100% Waters Eluent B, Lösung D enthielt 100% HPLC-H2O. Die Säule wurde 30 min mit 10% Lösung A + 90% Lösung C äquilibriert. Der Gradient lautete wie folgt: 0 – 0,29 min: 9,9% A + 90,1% C, 0,29 – 5,49 min: 9,0% A + 80% B + 11% C, 5,49 – 7,3 min: 8% A + 15,6% B + 57,9 % C + 18,5 % D, 7,3 – 7,69 min: 7,8% A + 70,9% C + 21,3% D, 7,69 – 7,99 min: 4% A + 36,3% C + 59,7 D, 7,99 – 10,2 min: 10% A + 90% C. Um sicher zu stellen, dass für die jeweilige Substanz der richtige Peak identifiziert wurde, wurden einzelne Proben mit der jeweiligen Substanz versetzt und unter denselben Bedingungen erneut gemessen. 5.2.5.3 Schwefelmetabolitenmessungen mittels UPLC-LC-MS/MS Zur Stabilisierung der Schwefelmetaboliten wurden 100 mg frisch gemörsertes Pflanzenpulver unverzüglich mit 300 µl einer 45/45/10%igen Acetonitril-/Wasser-/Ameisensäurelösung versetzt, gründlich gemischt und in flüssigem Stickstoff eingefroren. Die Lagerung der Proben erfolgte bei -80°C. Der Probenaufschluss erfolgte bei 4°C. Die Proben wurden 5 min mit Ultraschall behandelt und anschließend 15 min gevortext. Nach 10-minütiger Zentrifugation bei 14.000 rpm wurde der Überstand in ein neues Reaktionsgefäß transferiert. Die Extraktion des Gewebes wurde mit einer 1%igen Ameisensäurelösung wiederholt. Die Proben wurden 5 min mit Ultraschall behandelt und 15 min gevortext. Anschließend wurde erneut 0,5 ml der 1%igen Ameisensäurelösung zugegeben und 5 min gevortext. Nach 10-minütiger Zentrifugation bei 14.000 rpm wurde der Überstand in ein neues Reaktionsgefäß transferiert. Die Überstände der beiden Extraktionen wurden vereint und mit einem 0,45 µm PVDF-Filter gefiltert. 100 µl der Probenlösung wurden mit 20 µl internem Standard und 80 µl einer 94,5/94,5/1%igen Acetonitril/Wasser-/Ameisensäurelösung gemischt. Der interne Standard enthielt 500 ng/ml 13C-MET. 10 µl dieser Mischung wurden in eine „ACQUITY H-Class“-UPLC (Waters GmbH, Eschborn), gekoppelt mit einem „Xevo TQ“-Massenspektrometer (Waters GmbH, Eschborn), injiziert. Die Trennung erfolgte auf einer „ACQUITY UPLC BEH Amid“-Säule (2,1 x 100 mm, 1,7 µm) mit einer Flussrate von 0,4 ml/min. Eine „VanGuard BEH Amid“-Säule (2,1 x 100 mm, 1,7 µm) wurde als Vorsäule benutzt. Beide Säulen wurden auf 40°C temperiert. Als mobile Phasen wurden Lösung A (H2O + 0,1% Ameisensäure) und Lösung B (Acetonitril + 0,1% Ameisensäure) benutzt. Der Gradient lautete wie folgt: Lösung A, 15% in 0 – 1,0 min; 15 – 50 % in 1,0 – 7,0 min; 50 – 99 % in 7,5 – 8,5 min; 99 – 15% in 8,5 – 9,0 min; 15 % in 9,0 – 11,0 min. Das „Xevo TQ“-Massenspektrometer wurde im ESI+ Modus betrieben. Die folgenden Einstellungen wurden benutzt: Kegel- bzw. Desolvatisierungsgas = 20 bzw. 1000 l/h, Quellbzw. Desolvatisierungstemperatur = 150 bzw. 650°C, Kollisionsenergie = 5 und 50 eV. Die „TargetLynx V4.1 SCN 904“-Software wurde zur Auswertung verwendet. Die Quantifizierung erfolgte über die Kurvenfläche des Ausgangsions. 5.2.5.4 Nicotianaminmessungen mittels UPLC-LC-MS/MS Nicotianamin wurde mit 1 ml 80% Ethanol aus 100 mg gefrorenem Pflanzenpulver für 1 h bei 80°C extrahiert. Der Extrakt wurde zentrifugiert und 800 µl des Überstandes mittels eines - 101 - MATERIAL UND METHODEN Vakuumkonzentrators eingedampft. Das resultierende Pellet wurde in 600 µl HPLC-H2O aufgenommen. Die Lösung wurde 5 min bei 14.000 rpm zentrifugiert und anschließend mit Multiscreen 10 KD Platten 90 min bei 4°C und 5000 rpm filtriert. Zur Trennung und Detektion von Nicotianamin wurde ein „Agilent triple Quad MS 6490“-Massenspektrometer eingesetzt. 10 µl der Probe wurden auf einer „UPLC HSS T3“-Säule mit einer Flussrate von 0,4 ml/min aufgetrennt. Als Lösungsmittel wurden Wasser (A) und Acetonitril (B) benutzt. Beide Lösungsmittel wurden mit 0,1 % Ameisensäure versetzt. Der benutzte Lösungsmittelgradient (A:B) lautete: 0 – 0,5 min 99,9:0,1%, 0,5 – 3,1 min 95:5%, 3,1 – 4,5 min 30:70% und 4,5-5 min 99,9:0,1%. Das Massenspektrometer wurde im ESI V+ und „multiple reactions monitoring“ Modus betrieben. Die folgenden Einstellungen wurden benutzt: Stickstoffgasfluss = 12 l/min, Ionensprühspannung = 3000 V, Hilfsgastemperatur = 300°C. Jeder Übergang hatte eine Verbleibzeit von 20 ms. Um den Nicotianamin-Peak exakt bestimmen zu können und um Proben-Matrix-Effekte auszuschließen, wurden verschiedene Proben mit reinstem Nicotianamin versetzt und unter gleichen Bedingungen gemessen. Die Quantifizierung erfolgte anhand der rekonstruierten Ionenspuren der protonierten Ionen mit Hilfe des Mass Hunters (Version B.04.00). 5.2.5.5 Polyaminmessungen mittels UPLC Polyamine wurden extrahiert (Minocha et al., 1994), dansyliert (Minocha et al., 1990) und mittels UPLC gemessen. Polyamine wurden auf einer „BEH C18“-Säule (1,7 µm, 2,1x50 mm) mit einer Flussrate von 0,4 ml/min für 4,5 min aufgetrennt. Die Säulentemperatur betrug 40°C. Als Lösungsmittel wurden H2O (A) und Acetonitril (B) benutzt. Der benutzte Lösungsmittelgradient lautete (A:B): 0 – 0,06 min 10:90%, 0,06 – 1,7 min 42:58%, 1,7 – 3,17 min 100:0%, 3,17 – 3,29 min 42:58%, 3,29 – 4,5 min 10:90%. Die Detektion erfolgte bei 254 oder 360 nm. 5.2.5.6 Messungen der Anthocyankonzentration Pflanzengewebe wurde in flüssigem Stickstoff eingefroren und mit Hilfe eines Homogenisators pulverisiert. 100 mg Pflanzenpulver wurde mit einen Puffer aus 45% Methanol und 5% Essigsäure extrahiert. Nach 5-minütiger Extraktion und anschließender Zentrifugation bei 14.000 rpm wurde der wässrige Überstand in ein neues Reaktionsgefäß überführt. Die relative Anthocyankonzentration wurde mittels einer Absorptionsmethode (Matsui et al., 2004) bestimmt. 5.2.6 Proteinchemische Methoden 5.2.6.1 Herstellung von Proteinen in E. coli Zur Synthese von Proteinen, wurden die für die Proteine kodierenden DNA-Sequenzen mit Hilfe des IPTG induzierbare Expressionsvektors pET-15b in E. coli exprimiert. Transgene E. coli Rosetta2/pLysS Zellen wurden in 250 ml SOB Medium bei 37°C bis zu einer oD600 von 0,6 angezogen und die Expression durch Zugabe von 0,1 mM IPTG induziert. Die Zellsuspension wurde über Nacht bei 18°C inkubiert. - 102 - MATERIAL UND METHODEN 5.2.6.2 Extraktion löslicher Proteine Die IPTG induzierten Zellen (siehe 5.2.6.1) wurden durch Zentrifugation bei 4°C und 10000 rpm geerntet. Das resultierende Pellet wurde in 5 ml Proteinextraktionspuffer gelöst und die Zellen mit Ultraschall aufgeschlossen. Dazu wurden die Zellen 3x 30 s mit 400 W Ultraschall behandelt und zwischendurch auf Eis gekühlt. Durch Zentrifugation mit 75.000 x g wurde die lösliche Proteinfraktion isoliert. Alle Arbeitsschritte erfolgten bei 4°C. 5.2.6.3 Aufreinigung von Proteinen 5 ml der löslichen Fraktion wurden in einen „Äkta Purifier“ injiziert. Die Reinigung der 6xHisTag-Proteine erfolgte über eine 5 ml „HisTrap FF crude“-Säule. Nach Bindung der Proteine an die Säule, wurde die Säule wiederholt mit einem Waschpuffer mit 40 mM Imidazol gewaschen. Die Proteine wurden mit einem Elutionspuffer mit 250 mM Imidazol von der Säule eluiert und fraktioniert. Die Fraktionen, die das gewünschte Protein enthielten, wurden mittels SDS-PAGE und Westernblot identifiziert. Die gewünschten Fraktionen wurden vereint und mittels einer PD10 Einwegsäule in Natriumphosphatpuffer pH 7,0 umgepuffert. Die Bestimmung der Proteinkonzentration erfolgte mittels Bradford-Assay (Bradford, 1976). 5.2.6.4 Immunologische Nachweise mittels Westernblot Proteine wurden über SDS-PAGE nach Standardprotokoll (Laemmli, 1970) aufgetrennt und mittels Westernblot auf eine Nitrocellulosemembran übertragen (Towbin et al., 1979). Der Westernblot wurde für 25 min bei 400 mA durchgeführt und die Nitrocellulosemembran im Anschluss mit Blocking-Puffer gesättigt. Die Membran wurde über Nacht mit dem monoklonalen anti-His-POD-Antikörper inkubiert (1:2000 in Blocking-Puffer). Zur Detektion der POD-Aktivität wurde die Nitrocellulosemembran mit dem „LumiLight“ Westernblotsubstrat inkubiert und die POD-Aktivität durch Auflegen und Entwickeln eines Fotofilms sichtbar gemacht. 5.2.6.5 KMTB-Transaminaseaktivitätstest Zu einer Mischung aus 100 mM Natriumphosphatpuffer pH 7, 50 µM Pyridoxalphosphat, 1 mM KMTB und 2 mM Aminosäure-Mix ohne Methionin wurden 10 µg des jeweiligen Testproteins gegeben. 100 µl Gesamtansatz wurden 30 min bei 25°C inkubiert. Die Reaktion wurde in flüssigem Stickstoff abgestoppt. Die Proben wurden mit Hilfe einer Multiscreen 10 KD Platte 90 min bei 4°C und 5000 rpm filtriert und die Aminosäuregehalte mittels UPLC bestimmt. 5.2.7 Klonierungsstrategien Klonierung von pMTI1::MTI1-GFP bzw. pMTI1::MTI1-GUS Ein 4003 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1925 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern MTI1-1925f und MTI1+2078r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pMTI1::MTI1-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pMDC107 (Curtis und Grossniklaus, 2003) entstand der Expressionsvektor pMTI1::MTI1-GFP. Durch - 103 - MATERIAL UND METHODEN Rekombination des pMTI1::MTI1 Eingangsvektors mit dem Zielvektor pMDC163 (Curtis and Grossniklaus, 2003) entstand der Expressionsvektor pMTI1::MTI1-GUS. Klonierung von pDEP1::DEP1-GFP bzw. pDEP1::DEP1-GUS Ein 5309 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1649 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern DEP1-1649f und DEP1+3660r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pDEP1::DEP1-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pMDC107 (Curtis und Grossniklaus, 2003) entstand der Expressionsvektor pDEP1::DEP1-GFP. Durch Rekombination des pDEP1::DEP1 Eingangsvektors mit dem Zielvektor pMDC163 (Curtis und Grossniklaus, 2003) entstand der Expressionsvektor pDEP1::DEP1-GUS. Klonierung von pCaMV35S::GFP-MTI1 bzw. pCaMV35S::MTI1-GFP Die kodierende Sequenz von MTI1 ohne bzw. mit Stopp-Codon wurde mit den Primern MTI1_CDS+1f und MTI1_CDS+1122r bzw. MTI1_CDS+1125r aus Arabidopsis-cDNA amplifiziert. Das 1122 bzw. 1125 bp große Amplifikat wurde in pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des MTI1-Eingangsvektors mit Stopp-Codon mit dem Zielvektor pEarlygate104 (Earley et al., 2006) entstand der Expressionsvektor pCaMV35S::GFP-MTI1. Durch Rekombination des MTI1-Eingangsvektors ohne Stopp-Codon mit dem Zielvektor pMDC83 (Curtis und Grossniklaus, 2003) entstand der Expressionsvektor pCaMV35S::MTI1-GFP. Klonierung von pCaMV35S::GFP-DEP1 bzw. pCaMV35S::DEP1-GFP Die kodierende Sequenz von DEP1 ohne bzw. mit Stopp-Codon wurde mit den Primern DEP1_CDS+1f und DEP1_CDS+1521r bzw. DEP1_CDS+1524r aus Arabidopsis-cDNA amplifiziert. Das 1521 bzw. 1524 bp große Amplifikat wurde in pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des DEP1-Eingangsvektors mit Stopp-Codon mit dem Zielvektor pEarlygate104 (Earley et al., 2006) entstand der Expressionsvektor pCaMV35S::GFP-DEP1. Durch Rekombination des DEP1-Eingangsvektors ohne StoppCodon mit dem Zielvektor pMDC83 (Curtis und Grossniklaus, 2003) entstand der Expressionsvektor pCaMV35S::DEP1-GFP. Klonierung von pCaMV35S::MTI1-amiRNA Die Planung und Klonierung der MTI1-amiRNA (TACTCAAACGCTGTAAGCCTG) erfolgte nach den Vorgaben des WMD3 – Web MicroRNA Designers (http://wmd3.weigelworld.org/cgibin/webapp.cgi). Mit dem Plasmid pRS300 (Schwab et al., 2006) als PCR-Template und den Primer Paaren amiRNA_A und amiRNA_IV, amiRNA_III und amiRNA_II, amiRNA_I und amiRNA_B wurden 3 verschiedene Amplifikate erzeugt. Mittels überlappender PCR wurde anschließend eine MTI1-amiRNA Vorstufe generiert. Dazu wurden die drei Amplifikate gemischt und als Template für eine 4. PCR-Reaktion mit den Primern amiRNA_A und amiRNA_B verwendet. Die MTI1-amiRNA Vorstufe wurde in pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des Eingangsvektors mit dem Zielvektor pEarlygate100 (Earley et al., 2006) entstand der Expressionsvektor pCaMV35S::MTI1-amiRNA. - 104 - MATERIAL UND METHODEN Klonierung von pSUC2-dest+hpt Der pSUC2-dest-Zielvektor (Thompson und Wolniak, 2008) wurde mit dem Restriktionsenzym KpnI geöffnet und dephosphoryliert. Das hygromycin phosphotransferase (hpt)-Gen unter der Kontrolle des CaM35S-Promotors wurde aus dem pGWB1 Vektor (Nakagawa et al., 2007) mit den Primern hpt/KpnI-f und hpt/KpnI-r amplifiziert. Das 1604 bp große Amplifikat wurde in pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Über die angefügten KpnI-Schnittstellen wurde das Amplifikat wieder ausgeschnitten und in pSUC2-dest ligiert. Klonierung von pSUC2::MTI1 Durch Rekombination des MTI1-Eingangsvektors mit Stopp-Codon mit dem Zielvektor pSUC2dest+hpt entstand der Expressionsvektor pSUC2::MTI1. Klonierung von pSUC2::DEP1 Durch Rekombination des DEP1-Eingangsvektors mit Stopp-Codon mit dem Zielvektor pSUC2-dest entstand der Expressionsvektor pSUC2::DEP1. Klonierung von pBasta-GFP Der Expressionsvektor AKK1472B wurde mit den Restriktionsenzymen SbfI und PacI geöffnet. Die Gateway-GFP-Kassette aus pMDC107 wurde mit den Primern Gateway+GFP-f-SbfI und Gateway+GFP-r-PacI amplifiziert. Das 2796 bp große Amplifikat wurde in pCR®-Blunt IITOPO® ligiert und sequenziert. Über die angefügten SbfI und PacI Schnittstellen wurde das Amplifikat wieder ausgeschnitten und in AKK1472B ligiert. Dadurch entstand ein binärer, Glufosinat-resistenter Gateway®-Zielvektor für Proteinlokalisation (kein Promotor, GatewayKassette, GFP). Klonierung von pBasta-GUS Der Expressionsvektor AKK1472B wurde mit dem Restriktionsenzym XhoI geöffnet und dephosporyliert. Die Gateway-GUS-Kassette aus pMDC163 wurde mit den Primern Gateway+GUS-f-XhoI und Gateway+GUS-r-XhoI amplifiziert. Das 4041 bp große Amplifikat wurde in pCR®-Blunt II-TOPO® ligiert und sequenziert. Über die angefügten XhoI Schnittstellen wurde das Amplifikat wieder ausgeschnitten und in AKK1472B ligiert. Dadurch entstand ein binärer, Glufosinat-resistenter Gateway®-Zielvektor für Proteinlokalisation (kein Promotor, Gateway-Kassette, GUS). Klonierung von pNAS1::NAS1-GUS Ein 2782 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1770 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern NAS1-1822f und NAS1+960r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pNAS1::NAS1-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pNAS1::NAS1-GUS. Klonierung von pNAS2::NAS2-GUS Ein 2731 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1771 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern NAS2-1771f und NAS2+960r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. - 105 - MATERIAL UND METHODEN Durch Rekombination des pNAS2::NAS2-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pNAS2::NAS2-GUS. Klonierung von pNAS3::NAS3-GUS Ein 2873 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1844 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern NAS3-1931f und NAS3+960r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pNAS3::NAS3-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pNAS3::NAS3-GUS. Klonierung von pNAS4::NAS4-GUS Ein 3322 bp langes Promotor-Gen-Fragment (2350 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern NAS4-2350f und NAS4+972r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pNAS4::NAS4-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pNAS4::NAS4-GUS. Klonierung von pCPA::CPA-GUS Ein 3235 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1326 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern CPA-1326f und CPA+1909r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pCPA::CPA-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pCPA::CPA-GUS. Klonierung von pSPDS1::SPDS1-GUS Ein 4412 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1968 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern SDPS1-1968f und SPDS1+2444r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pSPDS1::SPDS1-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pSPDS1::SPDS1-GUS. Klonierung von pSPDS2::SPDS2-GUS Ein 3281 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1428 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern SDPS2-1428f und SPDS2+1853r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pSPDS2::SPDS2-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pSPDS2::SPDS2-GUS. Klonierung von pSPMS::SPMS-GUS Ein 4204 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1982 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern SDMS-1982f und SPMS+2222r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pSPMS::SPMS-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pSPMS::SPMS-GUS. - 106 - MATERIAL UND METHODEN Klonierung von pAt1g77670::At1g77670-GUS Ein 3606 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1750 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern At1g77670-1750f und At1g77670+1856r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pAt1g77670::At1g77670-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pAt1g77670::At1g77670-GUS. Klonierung von pAt1g80360::At1g80360-GUS Ein 3438 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1533 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern At1g80360-1533f und At1g80360+1905r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pAt1g80360::At1g80360-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pAt1g80360::At1g80360-GUS. Klonierung von pBCAT1::GUS Ein 1716 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern BCAT1-1716f und BCAT1-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway® Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pBCAT1Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pBCAT1GUS. Klonierung von pBCAT2::BCAT2-GUS Ein 3836 bp langes Promotor-Gen-Fragment (1929 bp Promotor) ohne Stopp-Codon wurde mit den Primern BCAT2-1929f und BCAT2+1907r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®-Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pBCAT2::BCAT2-Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pBCAT2::BCAT2-GUS. Klonierung von pBCAT3::GUS Ein 1719 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern BCAT3-1719f und BCAT3-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pBCAT3Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pBCAT3GUS. Klonierung von pBCAT5::GUS Ein 1714 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern BCAT5-1538f und BCAT5-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pBCAT5Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pBCAT5GUS. Klonierung von pBCAT6::GUS Ein 1741 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern BCAT6-1741f und BCAT6-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®- - 107 - MATERIAL UND METHODEN Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pBCAT6Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pBCAT6GUS. Klonierung von pASP1::GUS Ein 1994 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern ASP1-1994f und ASP1-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pASP1Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pASP1GUS. Klonierung von pASP2::GUS Ein 1977 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern ASP2-1977f und ASP2-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pASP2Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pASP2GUS. Klonierung von pASP3::GUS Ein 2055 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern ASP3-2055f und ASP3-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pASP3Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pASP3GUS. Klonierung von pASP4::GUS Ein 2075 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern ASP4-2075f und ASP4-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pASP4Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pASP4GUS. Klonierung von pASP5::GUS Ein 2139 bp langes Promotor-Fragment wurde mit den Primern ASP5-2139f und ASP5-1r aus genomischer Arabidopsis-DNA amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Gateway®Eingangsvektor pENTR/D-TOPO® ligiert und sequenziert. Durch Rekombination des pASP5Eingangsvektors mit dem Zielvektor pBasta-GUS entstand der Expressionsvektor pASP5GUS. Klonierung von pT7-LacO::YkrV Der Proteinexpressionsvektor pET-15b wurde mit dem Restriktionsenzym XhoI geöffnet und dephosphoryliert. Die kodierende Sequenz von ykrV wurde mit den Primern YkrV+1f_XhoI und YkrV+1197r_XhoI aus Bacillus subtilis-DNA amplifiziert. Das 1218 bp lange Amplifikat wurde in pCR®-Blunt II-TOPO® ligiert und sequenziert. Über die angefügten XhoI Schnittstellen - 108 - MATERIAL UND METHODEN wurde die ykrV CDS wieder ausgeschnitten und in pET-15b ligiert, wodurch der Proteinexpressionsvektor pT7-LacO::YkrV entstand. Klonierung von pT7-LacO::At1g77670 Der Proteinexpressionsvektor pET-15b wurde mit dem Restriktionsenzym NdeI geöffnet und dephosphoryliert. Die kodierende Sequenz von At1g77670 wurde mit den Primern At1g77670+1f_NdeI und At1g77670+1323r_NdeI aus Arabidopsis-cDNA amplifiziert. Das 1332 bp lange Amplifikat wurde in pCR®-Blunt II-TOPO® ligiert und sequenziert. Über die angefügten NdeI Schnittstellen wurde die At1g77670-CDS wieder ausgeschnitten und in pET15b ligiert, wodurch der Proteinexpressionsvektor pT7-LacO::At1g77670 entstand. Klonierung von pT7-LacO::BCAT2 Der Proteinexpressionsvektor pET-15b wurde mit dem Restriktionsenzym NdeI geöffnet und dephosphoryliert. Die kodierende Sequenz von BCAT2 wurde mit den Primern BCAT2+1f_NdeI und BCAT2+1167r_NdeI aus Arabidopsis-cDNA amplifiziert. Das 1182 bp lange Amplifikat wurde in pCR®-Blunt II-TOPO® ligiert und sequenziert. Über die angefügten NdeI Schnittstellen wurde die BCAT2-CDS wieder ausgeschnitten und in pET-15b ligiert, wodurch der Proteinexpressionsvektor pT7-LacO::BCAT2 entstand. Klonierung von pT7-LacO::ASP4 Der Proteinexpressionsvektor pET-15b wurde mit dem Restriktionsenzym NdeI geöffnet und dephosphoryliert. Die kodierende Sequenz von ASP4 wurde mit den Primern ASP4+1f_NdeI und ASP4+1218r_NdeI aus Arabidopsis-cDNA amplifiziert. Das 1233 bp lange Amplifikat wurde in pCR®-Blunt II-TOPO® ligiert und sequenziert. Über die angefügten NdeI Schnittstellen wurde die ASP4-CDS wieder ausgeschnitten und in pET-15b ligiert, wodurch der Proteinexpressionsvektor pT7-LacO::ASP4 entstand. Klonierung von pT7-LacO::ASP5 Der Proteinexpressionsvektor pET-15b wurde mit dem Restriktionsenzym NdeI geöffnet und dephosphoryliert. Die kodierende Sequenz von ASP5 wurde mit den Primern ASP5+1f_NdeI und ASP4+1362r_NdeI aus Arabidopsis-cDNA amplifiziert. Das 1377 bp lange Amplifikat wurde in pCR®-Blunt II-TOPO® ligiert und sequenziert. Über die angefügten NdeI Schnittstellen wurde die ASP5-CDS wieder ausgeschnitten und in pET-15b ligiert, wodurch der Proteinexpressionsvektor pT7-LacO::ASP5 entstand. - 109 - LITERATURVERZEICHNIS 6 LITERATURVERZEICHNIS Abel S, Theologis A (1994) Transient transformation of Arabidopsis leaf protoplasts: a versatile experimental system to study gene expression. Plant J 5: 421-427 Adams DO, Yang SF (1977) Methionine Metabolism in Apple Tissue. Plant Physiol 60: 892896 Alcázar R, Bitrián M, Bartels D, Koncz C, Altabella T, Tiburcio AF (2011) Polyamine metabolic canalization in response to drought stress in Arabidopsis and the resurrection plant Craterostigma plantagineum. 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ACC ACL ACR ADC Agm AIH Ala amiRNA AmpR APR APS ARD Arg ARO Asn Asp ASP ATP ATPS B. subtilis BAT BCAT bp BSA BUD CaM CaMV CBL cDNA CDS CGS ChlorR cm Col CPA Cys (Desoxy-)S-Adenosylmethionin (Methyl)Tetrahydrofolat (Quantitative) Reverse Transkriptase (Washington University) Basic Local Alignment Search Tool Mikrometer Mikromolar Arabidopsis thaliana Agrobacterium tumefaciens Abbildung Absorption Aminocyclopropan-1-Carbonsäure ACAULIS ACC-RESISTANT ARGININE DECARBOXYLASE Agmatin AGMATINE IMINOHYDROLASE Alanin artificial micro ribonucleic acid Ampicillin-Resistenz ADENOSINE-5-PHOSPHOSULFATE REDUCTASE Adenosin-5-Phosphosulfat ACIDOREDUCTONE DIOXYGENASE Arginin AROMATIC AMINO ACID TRANSAMINASE Asparagin Aspartat ASPARTATE AMINOTRANSFERASE Adenosintriphosphat ATP SULFURYLASE Bacillus subtilis BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSAMINASE BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE Basenpaare Rinderserumalbumin BUSHY AND DWARF Calmodulin Cauliflower Mosaic Virus CYSTATHIONINE β-LYASE copy desoxy ribonucleotid acid kodierende Sequenz CYSTATHIONINE ɣ-SYNTHASE Chloramphenicol-Resistenz Zentimeter Columbia N-CARBAMOYLPUTRESCIN AMINOHYDROLASE Cystein - 120 - ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Cyst DAPI DEP DHKMP DKP-1-P DMSO DNA dNTP E. coli EDTA ESI EtOH FG g GentR GFP Gln Glu Gly GUS h HBED HCN HCy His HKMP-1-P HPLC HygR ICP-OES Ile IPTG K. pneumoniae KanR kDa KLSM KMTB LB LB LC-MS/MS Leu Lys M MDE MES Met MEU mg min mm Cystathionin 4, 6-Diamidin-2-phenylindol DEHYDRATASE-ENOLASE-PHOSPHATASE-COMPLEX 1,2-Dihydroxy-3-keto-5-methylthiopenten 2,3-Diketo-5-pentenyl-1-phosphat Dimethylsulfoxid Desoxyribonukleotidsäure Desoxynukleosidtriphosphat Escherichia coli Ethylendiamintetraessigsäure Elektrosprayionisation Ethanol Frischgesicht Gramm Gentamycin-Resistenz Grün fluoreszierendes Protein Glutamin Glutamat Glycin β-GLUCURONIDASE Stunde Hydroxybenzylethylendiamin Blausäure Homocystein Histidin 2-Hydroxy-3-keto-5-methylpentenyl-1-phosphat High Pressure Liquid Chromatography Hygromycin-Resistenz Induktiv gekoppeltes Plasma – optische Emissionsspektrometrie Isoleucin Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid Klebsiella pneumoniae Kanamycin-Resistenz Kilodalton Konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie 2-Keto-4-methylthiobutyrat left boarder lysogeny broth Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung Leucin Lysin Molar METHYLTHIORIBULOSE-1-PHOSPHATE DEHYDRATASE 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure Methionin METHYLTHIOADENOSINE PHOSPHORYLASE Milligram Minute Millimeter - 121 - ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS MRI MS ms MSMO MTA MTI MTK MTN MtnA MtnB MtnC MtnD MtnK MtnN MtnP MtnW MtnX MTR MTR-1-P MTRu-1-P NA NaAc NAS Ncp ng nm nmol OAS OAS-TL oD PA PAGE PCR PEG Phe Pi PI pmol PMSF POD PPi Pro Put PVDF RifR rpm s S. cerevisiae SAH METHYLTHIORIBOSE-1-PHOSPHATE ISOMERASE METHIONIN SYNTHASE Millisekunde Murashige & Skoog Minimal Organics 5-Methylthioadenosin METHYLTHIORIBOSE ISOMERASE METHYLTHIORIBOSE KINASE METHYLTHIOADENOSINE NUCLEOSIDASE Methylthioribose-1-phosphate Isomerase Methylthioribose-1-phosphate Dehydratase 2,3-Diketo-5-methylthiopentenyl-1-phosphate Enolase-phosphatase Acidoreductone Dioxygenase Methylthioribose Kinase Methylthioadenosine Nucleosidase Methylthioadenosine Phosphorylase 2,3-Diketo-5-methylthiopentenyl-1-phosphate Enolase 2-Hydroxy-3-keto-5-methylpentenyl-1-phosphat Phosphatase Methylthioribose Methylthioribose-1-phosphat Methylthioribulose-1-phosphat Nicotianamin Natriumacetat NICOTIANAMIN SYNTHASE N-Carbamoylputrescin Nanogramm Nanometer Nanomol O-Acetylserin OAS-(THIO)LYASE optische Dichte Polyamine Polyacrylamidgelelektrophorese Polymerasekettenreaktion Polyethylenglykol Phenylalanin Monophosphat Proteaseinhibitor Pikomol Phenylmethylsulfonylfluorid Peroxidase Bisphosphat Prolin Putrescin Polyvinyidenfluorid Rifampicin-Resistenz Umdrehungen pro Minute Sekunde Saccharomyces cerevisiae S-Adenosylhomocystein - 122 - ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS SAM SAMDC MAT SAT SDS Ser SiR SMM SOB Spd SPDS Spm SPMS SUC SUC SULTR T-DNA TetR TG Thr Tspm Tyr TyrB UBQ UPLC UTR UV V Val W Ws WT xg YbgE YkrV S-Adenosylmethionin S-ADENOSYLMETHIONIN DECARBOXYLASE S-ADENOSYLMETHIONIN SYNTHETASE SERINE ACETYLTRANSFERASE Natriumdodecylsulfat Serin SULFITE REDUCTASE S-Methylmethionin super optimal broth Spermidin SPERMIDIN SYNTHASE Spermin SPERMINE SYNTHASE Saccharose SUCROSE TRANSPORTER SULFATE TRANSPORTER Transfer-DNA Tetrazyklin-Resistenz Trockengewicht Threonin Thermospermin Tyrosin Aromatische Aminosäure Aminotransferase UBIQUITIN Ultra Performance Liquid Chromatography ENOLASE-PHOSPHATASE COMPLEX Ultraviolett Volt Valin Watt Wassilewskija Wildtyp Vielfaches der Erdbeschleunigung KMTB-Transaminase KMTB-Transaminase - 123 - SUMMARY 8 Summary 8.1 Physiological role of the Yang Cycle in the vascular tissue The Yang Cycle is a widespread metabolic pathway, which recycles the sulfur containing byproduct 5-methylthioadenosine (MTA) to methionine via several enzymatic reactions. In plants, MTA is produced during the synthesis of the phytohormon ethylene, the metal ion chelator nicotianamine and the stress and developmental factors polyamines. Recent studies have shown that Yang Cycle genes are primarily expressed in the vasculature of rosette leaves in tale cress (Arabidopsis thaliana) and common plantain (Plantago major). These results were surprising since the Yang Cycle was mostly viewed as a pathway supporting sustained ethylene synthesis. However, since ethylene synthesis is not vascular specific, the question of Yang Cycle function in this tissue emerged. To investigate the physiological function of the Yang Cycle in the vascular tissue, two newly discovered Yang Cycle genes, 5METHYLTHIORIBOSE ISOMERASE 1 (MTI1) and DEHYDRATASE-ENOLASEPHOSPATASE-COMPLEX 1 (DEP1), were analyzed. Mutant lines with reduced or abolished MTI1 or DEP1 gene expression were established and their growth was analyzed on MTA containing medium. Plants without a functional MTI1 or DEP1 gene were unable to utilize MTA as sulfur source, which proved the contribution of these genes to the Yang Cycle in Arabidopsis. To analyze the response of mit1 and dep1 mutant plants to different sulfur concentrations, hydroponic growth experiments were performed. Whereas growth of mutant plants was indifferent from WT plants on sulfur sufficient conditions, mti1 and dep1 plants showed increased sensitivity towards sulfur deficiency, displaying reduced inflorescence growth, strong stress symptoms and reproductive defects resulting in sterility. Compared to WT plants, methionine metabolism was reduced in Yang Cycle mutant plants during sulfur deficiency. Most notably, concentrations of S-adenosylmethionine and the phloem-localized metabolite S-methylmethionine were strongly reduced in mutant plants. Promoter-reporter lines were used to analyze MTI1 and DEP1 gene expression in all adult plant tissues. In addition to the previously reported expression in the vascular bundles of rosette leaves, expression was found in the vasculature of roots, flowers and siliques. Expression was also found in tissues with high cell division rate e.g. root meristems, anthers and embryos. Expression analyzes of genes coding for enzymes involved in nicotianamine or polyamine biosynthesis also revealed expression in the vasculature, the root meristems and the reproductive tissues. SUCROSE TRANSPORTER2 (SUC2) promoter driven phloem-specific expression of MTI1 or DEP1 in the mti1 or dep1 background, could complement the mutant and restore the WT phenotype. These results indicated, that the sulfur deficiency induced defects of mti1 and dep1 plants were caused by a phloem-located metabolite. Analyzes of the sulfur-dependent regulation of nicotianamine and polyamine biosynthesis showed that both pathways were influenced by the sulfur status. During sulfur deficiency, both expression of NICOTIANAMIN SYNTHASE (NAS) genes and nicotianamine concentrations were reduced. However, low nicotianamine concentrations did not influence the iron, zinc and - 124 - SUMMARY copper concentrations and externally applied nicotianamine could not rescue the sulfurdeficiency induced growth defects of Yang Cycle mutants. Expression of SPERMIDIN SYNTHASE1 (SPDS1) was largely unaffected by the sulfur status but the concentrations of the polyamines putrescine and spermidine were reduced in the mutant inflorescences during sulfur deficiency. According to spermine measurements the steady state level in mutant inflorescences was not significantly different compared to WT plants. However, chemical complementation experiments revealed spermine deficiency of mti1 and dep1 mutant plants. In contrast to the external application of putrescine or spermidine, only the application of the polyamine spermine was able to improve the growth of mti1 and dep1 plants during sulfur deficiency. Spermine application largely increased inflorescence growth and alleviated stress symptoms but had little influence on mutant fertility. Taken together, these results indicate that the Yang Cycle sustains polyamine synthesis in the phloem of adult Arabidopsis plants. This function becomes increasingly important during periods of sulfur deficiency, since the recycling of sulfur-containing MTA into methionine/Sadenosylmethionine in the phloem via the Yang Cycle prevents further reduction of methionine/S-adenosylmethionine pools through polyamine synthesis. Therefore, the Yang Cycle plays an important role for the growth and development of Arabidopsis during sulfurdeficiency. 8.2 Search for Yang Cycle transaminases in A. thaliana So far, almost all enzymes of the Yang Cycle are known in Arabidopsis. Only the last step, the transamination of 4-ketomethylthiobutyrat (KMTB) to methionine, remains elusive. The second part of this work shows results concerning the identification or Yang Cycle transaminases in Arabidopsis thaliana. Amino acid sequence comparisons between known Yang Cycle transaminases from other organisms and Arabidopsis proteins revealed several candidates for KMTB transaminases. The expression pattern of genes coding for those candidate proteins was analyzed with promoter-reporter lines and compared with the expression pattern of the Yang Cycle genes MTI1 and DEP1. Candidate genes with a similar expression pattern to MTI1 and DEP1 were analyzed further. To this end, T-DNA insertion lines were isolated and tested for their growth on different sulfate sources. Candidate proteins were screened for KMTB transaminase activity using enzymatic assays. During these analyzes the uncharacterized gene At1g77670 could be identified as Yang Cycle Transaminase. At1g77670 displayed a similar expression pattern compared to MTI1 and DEP1 and its protein was able to convert KMTB to methionine. However, in contrast to mti1 and dep1 mutant plants, the At1g77670 TDNA insertion mutant was still able to utilize MTA as a sulfur source. This indicates that other Yang Cycle transaminases remain to be discovered. - 125 - DANKSAGUNG 9 ANHANG 9.1 Aminosäurekonzentrationen in mti1- und dep1-Infloreszenzen in Abhängigkeit von der Sulfatkonzentration - 126 - DANKSAGUNG 9.2 Hergestellte Gateway®-Zielvektoren Pac I (14432) attR1 chloramphenicol resistance Ori BAR ccdB attR2 T-DNA RB LB BAR T-DNA RB Kan R NOS terminator mgfp6 Kpn I (1402) BAR nos terminator Ori Sbf I (11645) T-DNA LB colE1 TET(R) NOS terminator XhoI (12481) pSa nos terminator pBasta- GFP pBas ta- GU S 15697 bp 14436 bp RB Kan(R) HPT pSUC2- dest+hpt 10002 bp gusA TET(R) Kpn I (3000) attR2 t35S ccdB attR2 chloramphenicol resistance AtSUC2p ccdB attR1 Kan(R) CaM XhoI (8446) AtSUC2 5' UTR T-DNA LB 9.3 Arabidopsis-Genloci Tabelle 24: Arabidopsis-Genloci Abkürzung Genlokus Name AAT ASPARTATE AMINOTRANSFERASE At2g22250 ACL5 ACAULIS 5 At5g19530 ACS1 At3g61510 ACC SYNTHASE 1 ACS11 At4g08040 ACC SYNTHASE 11 ACS2 At1g01480 ACC SYNTHASE 2 ACS4 At2g22810 ACC SYNTHASE 4 ACS5 At5g65800 ACC SYNTHASE 5 ACS6 At4g11280 ACC SYNTHASE 6 ACS7 At4g26200 ACC SYNTHASE 7 ACS8 At4g37770 ACC SYNTHASE 8 ACS9 At3g49700 ACC SYNTHASE 9 ACT2 At3g18780 ACTIN 2 ADC1 At2g16500 ARGININE DECARBOXYLASE 1 AGD2 ABERRANT GROWTH AND DEATH 2 At4g33680 AIH At5g08170 AGMATINE IMINOHYDROLASE ALD1 AGD2-LIKE DEFENSE RESPONSE PROTEIN 1 At2g13810 APR3 APS REDUCTASE 3 At4g21990 ARD1 ACIDOREDUCTONE DIOXYGENASE 1 At4g14716 ARD2 ACIDOREDUCTONE DIOXYGENASE 2 At4g14710 ARD3 ACIDOREDUCTONE DIOXYGENASE 3 At2g26400 ARD4 ACIDOREDUCTONE DIOXYGENASE 4 At5g43850 ASP1 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 1 At2g30970 ASP2 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 2 At5g19550 ASP3 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 3 At5g11520 ASP4 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 4 At1g62800 ASP5 ASPARTATE AMINOTRANSFERASE 5 At4g31990 BCAT1 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 1 At1g10060 BCAT2 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 2 At1g10070 BCAT3 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 3 At3g49680 BCAT4 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 4 At3g19710 BCAT5 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 5 At5g65780 BCAT6 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 6 At1g50110 - 127 - attR1 DANKSAGUNG BCAT7 BUD2 CAM2 CPA DEP1 MAT1 MAT2 MAT3 MAT4 MTI1 MTK MTN1 MTN2 NAS1 NAS2 NAS3 NAS4 UBQ10 SAMDC1 SAMDC2 SAMDC3 SAMDC4 SPDS1 SPDS2 SPMS SUC2 SULTR1;1 SULTR1;2 SULTR1;3 SULTR2;1 SULTR3;1 SULTR3;5 SULTR4;1 SULTR4;2 TAT7 TOM7-2 VAS1 --------- At1g50090 At5g18930 At2g41110 At2g27450 At5g53850 At1g02500 At4g01850 At2g36880 At3g17390 At2g05830 At1g49820 At4g38800 At4g34840 At5g04950 At5g56080 At1g09240 At1g56430 At4g05320 At3g02470 At5g15950 At3g25570 At5g18930 At1g23820 At1g70310 At5g53120 At1g22710 At4g08620 At1g78000 At1g22150 At5g10180 At3g51895 At5g19600 At5g13550 At3g12520 At5g53970 At1g64220 At1g80360 At1g77670 At3g05190 At5g27410 At5g36160 BRANCHED-CHAIN AMINO ACID TRANSFERASE 7 BUSHY AND DWARF 2 CALMODULIN 2 CARBAMOYLPUTRESCINE AMINOHYDROLASE DEHYDRATASE-ENOLASE-PHOSPHATASE-COMPLEX 1 S-ADENOSYLMETHIONINE SYNTHETASE 1 S-ADENOSYLMETHIONINE SYNTHETASE 2 S-ADENOSYLMETHIONINE SYNTHETASE 3 S-ADENOSYLMETHIONINE SYNTHETASE 4 5-METHYLTHIORIBOSE ISOMERASE 1 5-METHYLTHIORIBOSE KINASE 5-METHYLTHIOADENOSINE NUCLEOSIDASE 1 5-METHYLTHIOADENOSINE NUCLEOSIDASE 1 NICOTIANAMINE SYNTHASE 1 NICOTIANAMINE SYNTHASE 2 NICOTIANAMINE SYNTHASE 3 NICOTIANAMINE SYNTHASE 4 POLYUBIQUITIN 10 S-ADENOSYLMETHIONINE DECARBOXYLASE 1 S-ADENOSYLMETHIONINE DECARBOXYLASE 2 S-ADENOSYLMETHIONINE DECARBOXYLASE 3 S-ADENOSYLMETHIONINE DECARBOXYLASE 4 SPERMIDINE SYNTHASE 1 SPERMIDINE SYNTHASE 2 SPERMINE SYNTHASE SUCROSE TRANSPORTER 2 SULFATE TRANSPORTER 1;1 SULFATE TRANSPORTER 1;2 SULFATE TRANSPORTER 1;3 SULFATE TRANSPORTER 2;1 SULFATE TRANSPORTER 3;1 SULFATE TRANSPORTER 3;5 SULFATE TRANSPORTER 4;1 SULFATE TRANSPORTER 4;2 TYROSINE AMINOTRANSFERASE 7 TRANSLOCASE OF OUTER MEMBRANE 7 KDA SUBUNIT 2 REVERSAL OF SAV3 PHENOTYPE 1 Pyridoxal phosphate-dependent superfamily protein D-aminoacid aminotransferase-like PLP-dependent enzyme D-aminoacid aminotransferase-like PLP-dependent enzyme L-tyrosine aminotransferase - 128 -
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