Pressemeldung Vro Vollwandresektion: Neues Verfahren erspart Darm-Operation 06151 107 - 6709 06151 107 - 5009 pressestelle@ mail.klinikum-darmstadt.de . Prof. Dr. Carl Schimanski entfernt bösartige Geschwulste rein endoskopisch – erstes Zentrum in Hessen, indem solch ein Eingriff erfolgreich durchgeführt wurde Die Technik wird bisher verbreitet nur an einigen speziell geschulten Zentren durchgeführt und bedarf großer Übung und Expertise. Prof. Carl Schimanski ist es jetzt gelungen, diese Technik der „Vollwandresektion eines Karzinoms . aus dem Dickdarm“ bei Frühkarzinomen in Hessen einzuführen. Zum Einsatz kommt dabei ein neuartiges „Full-Thickness Resection Device“ (FTRD) des Medizingeräte-Herstellers OVESCO. Dieses „Gerät zur Vollwandentfernung“ ermöglicht es erstmals, minimalinvasiv flache Geschwulste – Adenome genannt - aus der Darmwand mittels Endoskop zu entfernen. Adenome sind Veränderungen des Gewebes der Darmschleimhaut, aus denen sich Darmkrebs entwickeln kann oder sich bereits entwickelt hat. Da diese Adenome meist stielförmig in den Dickdarm hereinragen, können sie mittels Endoskop leicht während einer Darmspiegelung entfernt werden. Doch es gibt auch flache Adenome, die sich nicht mit einem herkömmlichen Endoskop entfernen lassen, da sie bereits in die Tiefe der Wand wachsen und zum Früh-Krebs übergehen. Für die Entfernung musste bisher ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden. Diese Operation blieb jetzt einem Patienten des Klinikums Darmstadt in der Medizinischen Klinik II - Gastroenterologie, Hepatopankreatologie, Diabetologie und Pneumologie – unter der Leitung von Prof. Dr. Carl 30. September 2015 Schimanski erspart. Der 1929 geborene Patient hat einen Lebertumor und ist deshalb schon länger in Behandlung und war nicht in der Verfassung operiert zu werden. Das bösartige Geschwulst hätte ihm aber zeitnah lokale, weitere Probleme gebracht. „Nach dem 90-minütigen Eingriff war der Mann innerhalb kurzer Zeit in einem guten Allgemeinzustand und konnte schnell wieder entlassen werden“, berichtet Prof. Dr. Carl Schimanski. Auch auf dem Jahreskongress der Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurden Daten zu dem neuen Spezialgerät vorgestellt: Mit dem neuen FTRD könnte Patienten der nicht ungefährliche Eingriff einer Operation erspart bleiben und zudem würde es Kosten im Gesundheitssystem reduzieren. Wie funktioniert der Eingriff? Das FTRD ist eine Kappe, die auf die Spitze des Endoskops gesetzt wird, erklärt Prof. Schimanski. Nach Entdeckung eines Adenoms oder Frühkarzinoms während der Darmspiegelung wird das Geschwulst mit einer Zange gegriffen und gemeinsam mit allen Schichten der Darmwand in die Kappe hineingezogen. Danach wird ein spezieller Clip um den betreffenden Darmabschnitt gezogen, das Lumen wird gedoppelt und der krankhafte Befund mit einer Schlinge herausgetrennt, Das kranke Gewebe wird über den Darm geborgen und dem Pathologen zur Untersuchung gesendet. Der Clip ist ein Kurzzeit-Implantat und verhindert, dass sich ein Loch in der Darmwand bildet. Quelle: ovesco.co, 2 Kontakt: Prof. Dr. med. Carl C. Schimanski Direktor der Medizinischen Klinik II Klinikum Darmstadt GmbH Grafenstraße 9 64283 Darmstadt Telefon 06151 / 107 6500 Fax: 06151 / 107 6540 E-Mail: [email protected] www.klinikum-darmstadt.de 30. September 2015 / Vro. 3
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