1 Individuelle Maßnahmen der Wohnungsanpassung Bad / WC / Türen © A.Russ Angelika Russ - Dipl. Ing FH Architektur – Maßstab Mensch 2 Anpassungsmaßnahmen im Bad Ausstattungsveränderungen •Umstellen der Waschmaschine •Entfernen von kleinen Möbelstücken Einsatz von Hilfsmitteln •Toilettensitzerhöhung •Badewannenlifter •Stützklappgriffe, Haltegriffe Bauliche Maßnahmen •Duschwanne •Bodengleiche Dusche •Erhöhtes WC •Unterfahrbares Waschbecken •Verbreiterung oder Drehen der Tür etc. © A.Russ 3 Haltegriffe © Bodesta GmbH © Roth GmbH © A.Russ 4 Haltegriffe © Hewi © Franz Schneider Brakel GmbH & CO KG © Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Planungsrichtlinien © Hewi 5 Badewanne: Einstiegshilfen © A.Russ 6 Hilfsmittel Wannendrehsitz +Badebrett Wannendrehsitz Badebrett 6 7 Hilfsmittel Badewannenlift © Aquatec Ocean Invacare GmbH 7 8 Weitere Hilfsmittel Badewannen Einhängesitz Badekönig 8 Duschsitze – verschiebbar / drehbar 9 • Zum Überwinden eines Duschwannenrandes © AMS Sanitär- und Rehatechnik GmbH Duschsitz seitlich verschiebbar © www.rehatechnik-heymer.de Duschsitz nach hinten verschiebbar Duschsitz drehbar einfaches Aufstellen ohne Wandmontage 10 Toilettenstuhl oder Toilettenerhöhung © Aquatec Ocean Invacare GmbH © A.Russ 11 Patientenlifter - Stehlifter Aktive Aufstehhilfe: Eine gewisse Reststehfähigkeit muss vorhanden sein! 12 Deckenlifter © Hill-Rom GmbH © Hill-Rom GmbH © Rehatechnik Heymer GmbH © Handi-Move International 13 DIN 18040 – 2 Bewegungsflächen In einer Wohnung muss mindestens ein Sanitärraum barrierefrei nutzbar sein. Jeweils vor den Sanitärobjekten (Toilette, Waschtisch, Badewanne )ist eine Bewegungsfläche anzuordnen. -> Bewegungsfläche 120 cm x 120 cm -> Bewegungsfläche 150 cm x 150 cm R Diese Bewegungsflächen dürfen sich überlagern. © Bayerischen Staatsministerium& Bay. Architektenkammer, Leitfaden DIN 18040 Teil 2 „Barrierefreie Wohnungen“, 2013 14 DIN 18040 - 2 Barrierefreie Sanitärräume sind so zu gestalten, dass sie von Menschen mit motorischer Einschränkung bzw. Rollstuhlfahrern als auch blinden und sehbehinderten Menschen zweckentsprechend genutzt werden können. Erweiterung des Begriffs barrierefrei in Hinsicht auf die Menschen mit sensorischen und kognitiven Einschränkungen. © Hewi GmbH 14 15 Einbau einer bodengleichen Dusche • Schwellenlose bodengleiche Duschen erleichtern oder ermöglichen bei Krankheit die Körperpflege. • Der nachträgliche Einbau von Fußbodenabläufen ist abhängig von der Stärke des bestehenden Fußbodenaufbaus, mind. 7 cm sind dafür erforderlich. • Technische Pumpsysteme ermöglichen auch einen Einbau einer bodengleichen Dusche mit geringerer Fußbodenaufbauhöhe bzw. hohen Anschlüssen an die Fallleitung. • Im EG kann die Abwasserleitung unter der Kellerdecke verzogen werden - unabhängig vom Bodenaufbau. Was ist bei einer bodengleichen Dusche notwendig? • Abbruch Duschwanne oder Badewanne • Abbruch Bodenaufbau (Bodenfliesen, Estrich, Dämmung) • Abbruch Wandfliesen (mindestens im Duschbereich) • Rückbau der verlegten Leitungen • neuer Fußbodenaufbau • neue Abdichtung Boden, Sockel, Duschbereich • Ausreichendes Gefälle (2 %) zum Bodenablauf • Rutschhemmender Bodenbelag, z.B. Fliesen R10 / B • Armaturen in geeigneter Lage und Bedienungshöhe • Wandverstärkungen für Haltegriffe 16 17 Bilder eines Badumbaus Situation vor dem Umbau: •kleines Gäste-WC •davor Garderobe 18 Bilder eines Badumbaus 19 Bilder eines Badumbaus 20 Bodenabläufe Punktablauf Rinnef © Kessel AG © Duschrinne CeraLine Dallmer GmbH+Ko KG © Dallmer GmbH+Ko KG Viega Bodenablauf © Viega GmbH+Ko KG Wandablauf für bodengleiche Dusche © Geberit mit Gis- Wandablaufrinne 21 Direkte Entwässerung in die Vorwand: Trittschall- und Wärmedämmung wird durch Bodenablauf nicht unterbrochen. 90 mm Fußbodenaufbau sind erforderlich. 22 Pumpsysteme Wandeinlauf mit Pumpe © Mepa Pauli u. Menden GmbH Punktablauf mit Pumpe © Gang-Way GmbH 23 Vorgefertigte Unterbauplatten Unterbauplatte als Estrichersatz z.B. Wedi • • • • • Schaumstoffplatte beidseitig mit Glasfaser armiert und mit kunststoffvergütetem Mörtel überzogen wasserdicht bereits mit integriertem Gefälle Bodenablauf teilweise werkseitig bereits eingebaut und abgedichtet © Wedi GmbH Wichtig: Anschlüsse sorgfältig ausführen 23 24 Duschsystem mit Duschplatte • Einfacher Einbau • Kein Gefälle im Estrich notwendig • Duschbereich ist optisch gut erkennbar • Leichte Reinigung der Duschplatte Achtung: • Beim Einbau ist auf eine gute Verbundabdichtung zu achten! • Rutschfestigkeit beachten! 24 25 Bodengleiche Dusche mit Formfliesen © Villeroy & Boch AG 25 26 Bodengleiche Dusche ohne Schwelle Vorteil: • Mit Gehhilfen und Rollstuhl gut nutzbar • Duschfläche ist gleichzeitig Bewegungsfläche • Größe des Duschbereichs frei wählbar • Fliesen möglichst klein und R 10 B © Brigitta Erdödy Stadtteilarbeit e.V. 26 27 Bad vorher – zu klein für Rollstuhlfahrer 27 28 Großes Bad durch Fläche Abstellraum 28 29 Vorher schmal - dann barrierefrei nutzbar 29 30 Planung des neuen Bades • Bestandsmaße: 1,40m x 2,71m • Bad im Erdgeschoss, dadurch bodengleiche Dusche realisierbar • Duschbereich als Bewegungsfläche nutzbar • Fläche neben WC als Umsteigemöglichkeit für Rollstuhlfahrer • Tür sollte nach außen aufschlagen! Klient wollte diese Umrüstung nicht. 30 31 Vorher Gäste-WC – nachher Minibad Bad vorher - nachher 32 Bad vorher Bad nachher - 2 Varianten 33 34 35 schneller Umbau – langfristige Lösung Für und Wider genau abwägen, viele Nachteile, wie z.B. • wenig Bewegungsfläche, • schlechte Hilfestellung durch Glastrennwand, • Stolpergefahr u.v.m. WICHTIG: Auf möglichst große Abmessung achten! 35 36 Varianten mit niedriger Duschwanne Auch kleine Lösungen gut abwägen, überlegen und genau planen! 36 37 Dusche Sitzmöglichkeiten © Meyra-Ortopedia Rehadat © Aquatec Sansibar © FSB GmbH & CO KG 38 Duschabtrennungen © Duscholux © Erlau 39 Duschabtrennungen Duschtrennwände sind Barrieren Duschvorhänge sind flexibel © A.Russ © A.Russ 40 Armaturen für die Dusche HANSAMICRA – Thermostat für Sicherheit © Hansa Metallwerke AG HANSAPRADO – Einhebelmischbatterie HANSAVAROX– Unterputz-Armatur 41 Badewanne mit Türe © saniku © Twinline Artweger GmbH&Co KG 42 Waschtisch • Waschtische müssen im Sitzen nutzbar sein • Beinfreiheit unter dem Waschtisch • Es muss die Möglichkeit bestehen, einen Spiegel bei Bedarf unmittelbar über dem Waschtisch anzubringen • R – genaue Maßangaben 43 Unterfahrbare Waschtische © Gero-Tech GmbH © Villeroy & Boch © Keramag AG © Duravit AG 44 unterfahrbarer Waschtisch 45 Armaturen für den Waschtisch © Hansa Metallwerke AG Bügelgriff Ausziehbarer Schlauch als Kopfbrause Toiletten • Sitzhöhe: 46-48 cm • Abstand der Stützhaltegriffe: 65-70cm • Oberkante der Stützklappgriffe: 28 cm über Sitzhöhe • Stützklappgriffe 15 cm länger als WC-Keramik • Bügelgriffe beidseitig hochklappbar, incl. eines Rollenhalters • evtl. Spülauslöser im Haltegriff integriert • Bei individueller Badplanung sind die Maße den Bedürfnissen und dem Bewegungsablauf der betroffenen Person anzupassen 46 47 Toiletten – erhöhte Sitzhöhe © Keramag • Auswechseln der Toilette durch erhöhtes Modell an bestehenden Anschluss • Sowohl bei Stand-WC als auch bei Hänge-WC möglich 48 Höhenverstellbares WC Manuelle oder elektrische Höhenverstellung möglich © Viega GmbH © Pressalit GmbH © Geberit Vertriebs GmbH 49 Dusch-WC © Geberit Vertriebs GmbH • Kombination von WC und Bidet • unterstützt die Selbstständigkeit und wahrt die Intimsphäre • Komplettsystem oder WC-Aufsatz © Geberit Vertriebs GmbH 50 Dusch-WC © Duravit AG 51 Verstärkungen für Haltegriffe Wände in Sanitärräumen müssen so ausgebildet sein, dass bei Bedarf Haltegriffe nachgerüstet werden können. Verstärkung durch Holzplatten Verstärkungen mit Kalksandstein für Haltegriffe 52 Vorwandinstallation und Haltegriffe Wände in Sanitärräumen müssen so ausgebildet sein, dass bei Bedarf Haltegriffe nachgerüstet werden können. Hier: Verstärkung durch Holzplatten 53 Badezimmertür • Sie muss nach außen aufschlagen! • Eine nach innen in den Sanitärbereich aufschlagende Tür nimmt bei kleinen Bädern wertvollen Platz ein und macht schnelle Hilfe bei Unfällen fast unmöglich! „Wohnen ohne Barrieren“ Kompetenzzentrum „kostengünstig qualitätsbewusst Bauen“ © • Türdrückergarnituren sollten mit einer Notentriegelung versehen werden 53 54 Türen in der Wohnung • Lichte Durchgangsbreite: mind. 80 cm bzw. 90 cm bei Rollstuhlnutzung • Drückergarnituren für motorisch eingeschränkte, blinde und sehbehinderte Menschen • Bewegungsflächen vor der Tür in Aufschlagrichtung beträgt mind. 1.50 m x 1.50 m • Bewegungsflächen auf der anderen Seite beträgt mind. 1.20 m x 1.50 m • Der Abstand von Türdrücker bis zu einer (möglichen) Wand: mind. 50 cm © Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen - Planungsrichtlinien 55 Türen Höhe der Türgriffe auch nachträglich für Rollstuhlfahrer umrüstbar Horizontalstange erleichtert Rollstuhlfahrern das Schließen der Türe © Franz Schneider Brakel GmbH & CO KG 56 Schiebetür • Ausreichend Bewegungsflächen • Greifgünstige Griffe, wie z.B. Bogenförmige Griffe oder Bügel, nicht gut geeignet sind eingelassene Griffe • Auf ausreichend lichte Durchgangsbreite achten, der Griff muss bei der Planung der Rohbauöffnung berücksichtigt werden. 57 Schiebetüren 58 Raumspar- oder Falttüre Immer auf ausreichend lichte Durchgangsbreite achten! © Nonnenmacher+Riegg GmbH © A.Russ © A.Russ Bildmaterial, wenn nichts anders vermerkt: © Beratungsstelle Wohnen 58
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