Bericht des Aufsichtsrats an die Generalversammlung am 18.06.2015 (Beschluss des Aufsichtsrats vom 05.06.2015) 1. Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2014 Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2014 in gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand regelmäßig über die Angelegenheiten der Genossenschaft informiert und die Tätigkeit des Vorstands überprüft. Dazu hat der Aufsichtsrat vier Sitzungen bis zu seiner Neuwahl an der Generalversammlung am 25.06.2014 durchgeführt. In der zweiten Jahreshälfte tagte der Aufsichtsrat in acht weiteren Sitzungen gemeinsam mit dem Vorstand. Bis zur Generalversammlung am 18.06.2015 hat der Aufsichtsrat in seiner zweiten Amtszeit insgesamt siebzehn Sitzungen abgehalten. Wesentliche Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtszeitraum waren: • • • • • • Nach der Konstituierung des neugewählten Aufsichtsrats am 28.07.2014 wählte der Aufsichtsrat Tobias Pinkel als seinen Vorsitzenden und Prof. Dr. Jürgen Friedrich zu dessen Stellvertreter. Nach anfänglichen Diskussionen über die zukünftige Aufgabenverteilung innerhalb der ehrenamtlich geführten Genossenschaft wählte am 31.10.2014 der Aufsichtsrat Dr. Doris Soevegjarto und Christoph Schulte erneut einstimmig zum Vorstand. Der Aufsichtsrat nahm die Suche nach ein bis zwei weiteren ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern zur Erweiterung des Vorstandes verbunden mit der Einführung von Ressortzuständigkeiten auf. Diese blieb im Jahr 2014 jedoch erfolglos. Der Aufsichtsrat nahm regelmäßig die Berichte des Vorstandes entgegen und überprüfte diese auf Plausibilität. Dabei fielen dem Aufsichtsrat keine Unregelmäßigkeiten in der Betriebsführung auf. Der Aufsichtsrat teilt die Einschätzung der wichtigsten Betätigungsfelder der Genossenschaft, wie sie der Vorstand in seinem Jahresbericht vorgelegt hat. In den ersten Monaten des Geschäftsjahrs 2014 fand die Prüfung des Jahresabschlusses 2013 und des Wirtschaftsplans 2014-2016 statt. Entsprechend fand in den ersten Monaten des Geschäftsjahrs 2015 die Prüfung des Jahresabschlusses 2014 und des Wirtschaftsplans 2015-2017 statt. Darüber hinaus wurde der Prüfungsbericht des Genossenschaftsverbands diskutiert, soll aber noch im Laufe des Jahres vertieft analysiert werden. Wesentliche Herausforderungen der Genossenschaft, die weiterhin durch den Aufsichtsrat begleitet werden müssen, waren nach Ansicht des Aufsichtsrats: - Die gerichtliche Auseinandersetzung mit Belectric wegen Mängeln bei dem Anlagenbau der PV-Anlage auf der Mensa sowie der verspäteten Fertigstellung. Allerdings zeichnet sich mittlerweile eine baldige Beseitigung der Mängel durch Belectric und damit UniBremenSolar – Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2014 • 2 verbunden eine außergerichtliche Einigung ab. Es ist damit nicht mehr von erheblichen finanziellen Risiken für die Genossenschaft auszugehen. - Die Sicherstellung der dauerhaften ehrenamtlichen Organisation der Genossenschaft. - Die Abnahme und Finanzierung der PV-Anlagen auf den Gebäuden GW1 und UFT. Wesentliche Beschlussfassungen: - Beschluss über einen Vorschlag an die Generalversammlung zur Verwendung des Jahresüberschusses 2013 - Beschluss zu den Berichten des Aufsichtsrats an die Generalversammlung zum Geschäftsjahr 2013 - Beschluss zur Ausgabe von Nachrangdarlehen vom 4.8.2014 - Beschluss über die Planung der zukünftigen Erweiterung des Vorstandes vom 31.10.2014 Insgesamt verlief die Geschäftstätigkeit der Genossenschaft im Jahr 2014 aus Sicht des Aufsichtsrats zufriedenstellend. Es konnten zwei weitere Solaranlagen gebaut und ans Netz gebracht werden, auch wenn die endgültige Abnahme im Berichtszeitraum wegen kleinerer Mängel nicht mehr erfolgen konnte. Dass dies gelungen ist, ist vor allem dem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz des Vorstands zu verdanken. Darüber hinaus hat eine Reihe von Mitgliedern den Vorstand in technischen, ökonomischen und rechtlichen Fragen tatkräftig unterstützt. Die Aufrechterhaltung eines ordentlichen Geschäftsbetriebs der Genossenschaft ausschließlich auf der Basis ehrenamtlichen Engagements bleibt jedoch auch mittelfristig eine Herausforderung. 2. Prüfungstätigkeiten über das Jahr 2014 2.1. Jahresabschluss 2014 und Wirtschaftsplan 2015-2017 Der Jahresabschluss 2014 wurde vom Vorstand mit Unterstützung der Steuerberatungsfirma Siebert in Bremen aufgestellt und vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 19.05.2015 diskutiert. Die Fragen des Aufsichtsrats wurden vollständig beantwortet. Der Aufsichtsrat stellt fest, dass der Jahresabschluss ordnungsgemäß aufgestellt wurde und empfiehlt der Generalversammlung, den Jahresabschluss in der vorliegenden Form festzustellen. Der Wirtschaftsplan für die Jahre 2015 bis 2017 wurde vom Vorstand ebenfalls mit Unterstützung der o. g. Steuerberatungsfirma erstellt und dem Aufsichtsrat in der genannten Sitzung vorgelegt und ausführlich erläutert. Der Aufsichtsrat hat die im Wirtschaftplan enthaltenen Risiken ausführlich diskutiert und den Vorstand beauftragt, die Entwicklung der Risiken zu beobachten sowie geeignete Maßnahmen zu ihrer Reduzierung zu ergreifen. Zu den wichtigsten Risiken zählen: die Strompreisentwicklung, die allgemeine Kostenentwicklung, insbesondere bzgl. der Wartung und Instandhaltung der Anlagen nach Ablauf der Gewährleistung, die langfristige Sicherstellung der ehrenamtlichen Geschäftsführung sowie die Aufstellung eines überwiegend ehrenamtlich organisierten Wartungskonzepts. 2.2. Vorschlag zur Verwendung des Gewinns Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von 10.070,55 Euro erwirtschaftet. Zusammen mit dem Gewinnvortrag aus 2013 in Höhe von 2.578,36 Euro ergibt sich nach Einstellung einer Ergebnisrücklage in die gesetzliche Rücklage von 1.264,89 Euro ein Bilanzgewinn von insgesamt 11.384,02 Euro. Aufgrund des hohen verwaltungstechnischen Aufwands einer jährlichen Ausschüttung und zahlreicher Risiken (siehe Abschnitt 3.), die sich im UniBremenSolar – Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2014 3 Jahr 2015 entwickelt haben, empfiehlt der Aufsichtsrat der Generalversammlung den gesamten Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. 2.3. Geschäftsführung Der Aufsichtsrat hat sich über die wesentlichen Ereignisse im Geschäftsablauf vom Vorstand informieren lassen. Er hat sich davon überzeugt, dass die Geschäfte durch den Vorstand ordnungsgemäß geführt wurden. 2.4. Vom Abschlussprüfer erstellter Prüfungsbericht Zur Feststellung der wirtschaftlichen Verhältnisse und der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung sind die Einrichtungen und die Vermögenslage der Genossenschaft alle zwei Jahre zu prüfen. Dazu gehört auch die Prüfung des Jahresabschlusses und des Wirtschaftsplans. Die Prüfung erfolgt durch den Genossenschaftsverband. Für die Geschäftstätigkeit von Gründung bis 2013 erfolgte die Prüfung durch den Genossenschaftsverband. Der Prüfungsbericht ist der Genossenschaft 2015 zugegangen und wurde vom Aufsichtsrat diskutiert. Die Übernahme von Empfehlungen hinsichtlich der Bilanzführung durch den Vorstand wurde vom Aufsichtsrat überprüft. 3. Aussichten auf das Geschäftsjahr 2015 Das Jahr 2015 wird durch eine Konsolidierung der Genossenschaft gekennzeichnet sein. Gleichzeitig werden perspektivisch neue Geschäftsfelder diskutiert, um Risiken weiter zu minimieren. Deren mittelfristige Umsetzung steht unter dem Vorbehalt eines stärkeren ehrenamtlichen Engagements in der Genossenschaft. Im laufenden Geschäftsjahr sind erhebliche personelle Veränderungen bei der Genossenschaft eingetreten. Nach Beendigung seines Studiums verbunden mit einem Wegzug aus Bremen, hat Jan Cloppenburg den Aufsichtsrat verlassen. Ebenso wird Karen Jurk noch in diesem Monat den Aufsichtsrat verlasse und hat im Sommer 2015 Dr. Doris Soevegjarto ihr Vorstandsamt niedergelegt. Dem Aufsichtsrat ist es bislang nicht gelungen, geeignete Nachfolger für die Positionen zu finden. Da im Rahmen der Umschichtung der Zwischenfinanzierung der beiden neuen PV-Anlagen auf die Genossenschaft, der Abwicklung der noch ausstehenden Nachbesserungen von Belectric und der Beendigung des Rechtsstreits sowie bei der Verstetigung des ehrenamtlichen Wartungskonzepts kurzfristig erhebliche Aufgaben zukommen, gefährdet diese Situation den ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb der Genossenschaft. Deshalb hatte der Aufsichtsrat am 21. April 2015 bereits eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Auf dieser hat der Aufsichtsrat den Vorschlag unterbereitet, auf höchstens ein Jahr befristet einen Teilzeitgeschäftsführer einzustellen, sofern nicht im hinreichenden Maße ehrenamtliche Geschäftsführer gefunden würden. Die Generalversammlung wurde darauf hingewiesen, dass die Kosten für einen Teilzeitgeschäftsführer die Einnahmen der Genossenschaft voraussichtlich kurzfristig überschreiten werden, sodass ein Bilanzverlust zu erwarten ist. Da es bislang nicht möglich war, hinreichende ehrenamtliche Mitarbeit in der Geschäftsführung sicherzustellen, ist der Aufsichtsrat derzeit auf der Suche nach einem Teilzeitgeschäftsführer. Zudem werden sich wahrscheinlich kurzfristige, weitere finanzielle Belastungen ergeben. Diese entstehen insbesondere UniBremenSolar – Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2014 4 a) Durch reduzierte Einnahme bei der Verpachtung der neuen PV-Anlagen an die Universität zwecks Eigenverbrauch des Stroms wegen fallenden Strompreisen. b) Durch eine längere Zwischenfinanzierung der neuen PV-Anlagen wegen einer Verzögerung der Ausgabe neuer Genossenschaftsanteile und Nachrangdarlehen auf Grund einer zwischenzeitlichen Unklarheit bezüglich eines neuen Kapitalanlageschutzgesetzes und der Notwendigkeit der Klärung mit der BaFin. c) Durch die außergerichtliche Beilegung des Rechtsstreits mit Belectric. Vor diesem Hintergrund hält der Aufsichtsrat einen kurzfristigen Bilanzverlust für realistisch. Entsprechend kann es sein, dass in den nächsten vier Jahren keine Ausschüttungen möglich sind. Dennoch hält der Aufsichtsrat die Entwicklung der Genossenschaft langfristig für stabil. Der zeitliche begrenzte Ausfall der Ausschüttungen, wirkt sich selbstverständlich nicht auf die Zinszahlungen der Nachrangdarlehen aus, die fristgerecht bedient werden. Im Fall eines umfangreichen Einwerbens von Nachrangdarlehen, kann sich die Gewinnerwartung mittelfristig deutlich verbessern. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den aktiven Mitgliedern der Genossenschaft für die im Geschäftsjahr 2014 geleistete Arbeit besonderen Dank und Anerkennung aus.
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