der Paul-Maar-Schule der

Sozialpädagogisches Konzept
im
„Offenen Ganztag“
der Paul-Maar-Schule
der
Diakonie Gütersloh e. V.
Carl-Bertelsmann-Str. 105 - 107
33332 Gütersloh
Mai 2015
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung…………………………………………………………………………………………………………………………………….1
2. Unser Auftrag……………………………………………………………………………………………………………………………...1
3. Leitsätze/ Kodex…………………………………………………………………………………………………………………………..2
4. Grundsätze der sozialpädagogischen Tagesbetreuung der Diakonie an der Paul-MaarSchule…………………………………………………………………………………………………………………………………………..2
4.1 Betreuungszeit……………………………………………………………………..…………………………………………………...2
4.2 Räumliche Ausstattung……………………………………………………………….……………………………………………..3
4.3 Das Team…………………………………………………………………………………………………………………………………...4
4.4 Bezugspädagogensystem………………………………………………..………………………………………………………...4
5. Tagesstruktur………………………………………………………………………………………………………….……………………...4
5.1 Mittagessen…………………………………………………………………………………………………….…………………………4
5.2 Lernzeit…………………………………………………………………………………….………………………………………………..5
5.3 Interessenorientierte Förderung……………………………………………………………………………….……………….6
5.4 Reflexions-/ Abschlussrunde…………………………………………………………………………….……………………….6
6. Leistungen und Ziele……………………………………………………………………………………………………………………...7
6.1 Individuelle Förderung………………………………………………………………………………………….…………………...7
6.2 Gruppenleben………………………………………………………………..………………………………………………………….7
6.3 Kooperation mit den Eltern/ Erziehungsberechtigten…………………………………..……………………………7
6.4 Kooperation mit den Lehrkräften und der Schulleitung…………………………………….……………………....8
6.5 Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen Partnern…………………………………..……………………..9
7. Qualitätssicherung…………………………………………………………………………………………………………….…………...9
1. Einleitung
Die Paul-Maar-Schule ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale
Entwicklung für den Grundschulbereich des Kreises Gütersloh mit den Einzugsgebieten Rietberg,
Langenberg, Schloß Holte-Stukenbrock, Rheda-Wiedenbrück und Verl.
Zum Schuljahr 2013/2014 wurde der Offene Ganztag an der Paul-Maar-Schule eingerichtet.
Träger des Offenen Ganztags ist die Diakonie Gütersloh e. V., die im Rahmen einer
Submissionsausschreibung vom Schulträger des Kreis Gütersloh als Träger beauftragt wurde. Auf der
Grundlage des pädagogischen Konzeptes bietet der Maßnahmenträger in verlässlichen Zeiten eine
Übermittagsbetreuung sowie den Offenen Ganztag in Form der sozialpädagogischen Tagesbetreuung
an.
Laut Vertrag mit dem Schulträger ist der Kooperationspartner angehalten eine Abstimmung mit dem
örtlichen Jugendhilfeträger in der Zusammenarbeit herbeizuführen. Hiermit ist die
Erwartungshaltung verbunden, Jugendhilfemaßnahmen im Rahmen der ambulanten und
teilstationären Maßnahmen zu erwirken. Ziel soll es hier sein, in jedem Einzelfall gemeinsam zu
überlegen, ob das Angebot der sozialpädagogischen Tagesbetreuung eine andere
Jugendhilfemaßnahme ersetzen kann. Finanziell gesehen beteiligt sich der Schulträger neben den
Landeszuweisungen auch mit weiteren freiwilligen Leistungen, so dass eine gezielte Arbeit mit den
Kindern und Eltern ermöglicht wird.
2. Unser Auftrag
Wir sind die sozialpädagogischen Fachkräfte der Diakonie Gütersloh e. V. in der Offenen
Ganztagsschule der Paul-Maar-Schule.
Die Paul-Maar-Schule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung,
ist eine Offene Ganztagsschule (OGS) des Kreises Gütersloh.
Unser Auftrag ist die sozialpädagogische Betreuung und Förderung der Kinder und ihrer Familien in
den Aufgabenfeldern:

individuelle Förderung der sozialen, emotionalen, schulischen und persönlichen
Entwicklung der Kinder

kooperative Beratung und Planung mit den Lehrerinnen und Lehrern

Gestaltung eines Gruppenlebens, in dem Kindern ermöglicht wird, soziale Kompetenzen zu
erlernen, Gemeinschaft zu erleben und zu genießen,

allgemeine Versorgung (Mittagessen, Hygiene) sowie

Beratung und Kommunikation von und mit den Eltern zu speziellen Fragen
1
3. Leitsätze / Kodex
Das ist uns wichtig / wertvoll:
 Wir fördern und begleiten Kinder individuell.
 Wir sind eine Gemeinschaft.
 Wir respektieren und unterstützen uns gegenseitig und gehen achtsam miteinander um.
 Wir schaffen Raum für Kreativität und selbstständiges Lernen und berücksichtigen die
Individualität jedes Kindes.
 Wir legen Wert auf fachliche Zusammenarbeit.
 Wir sind Vorbild und arbeiten als Team.
Mit unseren Leitsätzen füllen und ergänzen wir die Leitideen der Paul-Maar-Schule:
Wir begegnen uns mit Respekt und nehmen Rücksicht aufeinander.
Wir ermutigen, unterstützen und helfen uns beim Lernen,
bei der Arbeit und beim Lösen von Problemen.
4. Grundsätze der sozialpädagogischen Tagesbetreuung der Diakonie an der Paul-MaarSchule
Die sozialpädagogische Tagesbetreuung wird durch qualifizierte Fachkräfte der Diakonie aus dem
Bereich Sozialpädagogik wie z. B. Erzieher, Heilpädagogen und Sozialpädagogen angeboten und findet
seit dem Schuljahr 2013/2014 in den Räumlichkeiten der Wiesenschule statt. In der
sozialpädagogischen Tagesbetreuung sind derzeit 24 Plätze vorhanden, die jährlich vergeben werden.
Die Schüler werden pro Gruppe von zwei Hauptbezugspädagogen betreut und kümmern sich um
deren Belange. Eine weitere Pädagogin wechselt als „Springerkraft“ zwischen den beiden Gruppen
und verbringt jeweils ein bis zwei Tage pro Woche in jeder Gruppe. Die Kinder sind altersgemischt
aufgeilt, wodurch soziale Lerneffekte für ältere und jüngere Kinder erreicht werden sollen. Sie lernen
Rücksicht aufeinander zu nehmen und tragen Verantwortung. Die Durchmischung schafft
Individualität in der Gruppe und sorgt für den Lerneffekt im Umgang auch zwischen beiden
Geschlechtern. Darüber hinaus erhöht sich die Möglichkeit auch andere Kinder außerhalb des
Klassenverbundes kennenzulernen. Somit ergeben sich neue Möglichkeiten und neue Wege für
Schüler sich zu behaupten und sich der Gruppe anders zu „präsentieren“.
Der Ablauf und das inhaltliche Angebot der Nachmittagsbetreuung werden jeweils auf den
Förderschwerpunkt der Kinder der Schule abgestimmt und ständig erweitert.
4.1 Betreuungszeit und Tagesstruktur
Die Nachmittagsbetreuung findet an fünf Tagen in der Woche statt und beginnt mit dem Ende des
Schulunterrichts.
Die ungefähren Zeitangaben (montags bis donnerstags) sind:
12:50-13:15: Kurze Freispielphase/Ankommen in die OGS
13:15-13:45 Mittagessen
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13:45-14:45: Lernzeit/ Hausaufgaben
14:45-15:45: Interessenorientierte Förderung/ Freispielzeit
15:45-16:20: Reflexion des Tages
16:20-16:30: Verabschiedung aus der OGS/ „Bulligang“
Freitags sieht der Tagesablauf wie folgt aus:
12:50-13:15: Ankommen in die OGS
13:15-13:45: Mittagessen
13:45-14:30: Reflexion des Tages und der Woche
14:30-14:50: Kinderversammlung
14:50-15:00: Verabschiedung aus der OGS/ „Bulligang“
Auch während der Ferienzeiten wird eine sozialpädagogische Betreuung für die Schüler angeboten.
Diese findet, mit Ausnahme der Weihnachtsferien, immer in der ersten Ferienhälfte statt.
Die Betreuungszeiten sehen demnach wie folgt aus:




Osterferienwoche
bis 3. Sommerferienwoche
Herbstferienwoche
Sowie an allen beweglichen Ferientagen der Paul-Maar-Schule
Jeweils zu Beginn des Schulhalbjahres erhalten die Eltern/ Erziehungsberechtigten einen Elternbrief
mit der Anmeldung für die Betreuung, in der sie ihre Kinder verbindlich anmelden können.
Die Betreuung beginnt montags bis donnerstags um 07.55 Uhr und endet um 16.00 Uhr. Freitags
endet die Betreuung um 15.00 Uhr. Auch während der Ferienbetreuung wird auf einen strukturierten
Tagesablauf mit den bekannten Phasen geachtet.
Alle Wochenaktivitäten und Ausflüge werden vom pädagogischen Fachpersonal vorher besprochen,
organisiert und an den Tagen durchgeführt.
Die Wochen stehen nach Möglichkeit unter besonderen Mottothemen, wie z.B. Wasserolympiade,
Tiere im Zoo, gesunde Ernährung und Bewegungsangebote.
Während der Ferienbetreuung ist ein weitaus größerer zeitlicher Rahmen für besondere Angebote,
Ausflüge und Aktionen möglich, in denen z.B. der Besuch der Landesgartenschau in Rietberg, des
Tierparks Olderdissen in Bielefeld, des Indoorspielplatzes Rhedawidiland oder umfangreichere
Malaktionen möglich sind. Gleichzeitig haben wir die Möglichkeit, den Tagesablauf etwas ruhiger zu
gestalten, sodass viel Zeit für unterschiedliche Aktionen, aber auch für Ruhephasen besteht.
Wir beginnen jeden Ferientag mit einem ausgiebigen Frühstück und besprechen dann mit den
Kindern ihre Wünsche und Vorstellungen für den Tag.
4.2 Räumliche Ausstattung
Die OGS befindet sich im Gebäude der Wiesenschule. Zur Verfügung stehen der OGS zwei
Gruppenräume plus Nebenraum sowie ein weiterer Gruppenraum. Darüber hinaus stehen ein Büro/
Besprechungsraum und ein Mitarbeiterraum zur Verfügung, der auch gleichzeitig als Küchenraum
genutzt wird. Die Toiletten für die Jungen und Mädchen werden mit den Schülern der Wiesenschule
gemeinschaftlich genutzt.
Weiterhin können alle Räume der Paul-Maar-Schule wie z. B. die Schulküche, der Kunstraum, die
Bibliothek und die Bewegungshallen sowie der Schulhof genutzt werden. Hierbei ist immer ein
organisierter Fußweg in Begleitung der Pädagogen erforderlich. Auch der Schulhof der Wiesenschule
ist in Teilen und zu festgelegten Zeiten nutzbar.
Des Weiteren dürfen, nach Absprachen mit dem Schulleiter der Wiesenschule, verschiedene Räume
der Wiesenschule mit genutzt werden (z.B. Snoezelraum, Bällebad, Matschraum).
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4.3 Das Team
Unser Team besteht aktuell aus fünf Fachkräften, zwei Honorarkräften sowie Praktikanten. Zusätzlich
werden wir durch Lehrkräfte unterstützt.
Unser Kernteam besteht aus PädagogInnen mit unterschiedlichen Qualifikationen:
- Dipl. Sozialpädagogen (oder vergleichbarer Bachelorabschluss)
- Erziehern
- Heilpädagogen
mit Zusatzqualifikationen in lösungs- und ressourcenorientiertem Arbeiten, in der Systemischen
Beratung, in der Psychomotorik sowie im Sozialtraining.
Darüber hinaus begleitet die Geschäftsleitung des Bereichs Jugend und Familie der Diakonie
regelmäßig u. a. die Teamsitzungen, regelt organisatorische Belange, trifft Leitungsentscheidungen
und ist zuständig für den Qualitätsdialog mit der Schulleitung und dem Schulträger.
Zur kollegialen Praxisabstimmung und zur gemeinsamen Beratung und Entwicklung findet einmal in
der Woche ein Großteam statt. Weiterhin erfolgen Absprachen innerhalb der Kleinteams.
Das Team nimmt regelmäßig an einer Supervision teil.
4.4 Bezugspädagogensystem
Bedingt durch den besonderen Förderbedarf der Kinder wird mit einer festen Tagesstruktur und in
einem Bezugspädagogensystem gearbeitet. Jede Fachkraft betreut in besonderem Maße sechs bis
sieben Kinder und steht für deren Belange, für Elternkontakte und weitere Bezugspersonen als
Ansprechperson zur Verfügung. Darüber hinaus übernehmen die Bezugspädagogen die
Verantwortung für die Zielvereinbarungsgespräche mit den Schülern, welche täglich während der
Reflexionsphase im Fokus stehen. Die Ziele werden individuell auf die Erreichbarkeit hin überprüft
und ggf. verändert oder neue Ziele formuliert. Die Zielerreichung ist zu einem hohen Grad von dem
Entwicklungsstand des Kindes abhängig. Durch Mithilfe der täglichen Dokumentation kann der
Betreuer abschätzen, woran gearbeitet werden muss und welche Ziele verfolgt werden können.
Dabei achten wir darauf, dass die Ziele für die Kinder erreichbar sind, wir formulieren sie positiv und
besprechen die Ziele immer gemeinsam mit den Kindern. Die Ziele werden in dem
Verhaltenstagebuch sowie auch in dem Mitteilungsheft für die Eltern dokumentiert.
5. Tagesstruktur
5.1 Mittagessen
Das Mittagessen findet in den beiden Gruppenräumen der Gruppen „rot“ und „blau“ statt. Es wird
gemeinsam an einem großen Gruppentisch gegessen. Vor Beginn des Essens wird ein Tischspruch
aufgesagt und gemeinsam mit dem Essen begonnen. Dabei achten wir auf eine angenehme und
entspannte Tischatmosphäre.
Für das Mittagsessen haben wir mit den Kindern feste Regeln vereinbart, z. B.:





wir waschen uns vor und dem Mittagessen die Hände und gehen auf die Toilette
wir verhalten uns ruhig beim Mittagessen
wir gehen vernünftig mit dem Geschirr und Besteck um
wir sitzen vernünftig an unserem Platz
wir gehen während des Mittagessens nicht auf die Toilette
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Die sozialpädagogische Tagesbetreuung wird von der Stattküche Bielefeld täglich frisch mit einem
warmen Mittagessen beliefert, wobei besonders auf gesunde und ausgewogene Speisen Wert gelegt
wird. Ebenso wird regelmäßig Obst für den Nachmittag geliefert.
Das gemeinsame Essen verstehen wir neben der Versorgung der Kinder insbesondere als eine
gemeinschaftsfördernde und kommunikative Zeit. In dieser Zeit ist es möglich, intensive Gespräche zu
führen und über Ereignisse des Tages zu sprechen. Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass die Kinder ihr
Essen in Ruhe genießen können. Aus diesem Grund richten wir teilweise eine „Schweigezeit“ ein.
Darüber hinaus erlernen die Kinder Tischregeln.
5.2 Lernzeit
In der Lernzeit arbeiten die Kinder in verschiedenen Lerngruppen. Es gibt i.d.R. drei unterschiedliche
Lerngruppen mit jeweils sechs bis acht Kindern. Diese werden je nach Notwendigkeiten von ein bis
zwei Pädagogen begleitet. An zwei Tagen in der Woche wird das pädagogische Fachpersonal von
einem Lehrer aus der Paul-Maar-Schule während dieser Zeit unterstützt.
In den Gruppen wird auf die Lernstärken eines jedes Kindes geachtet. In einer ruhigen
Arbeitsatmosphäre wird eine individuelle Unterstützung geboten. Die Lernzeit dient dazu, das am
Vormittag Erlernte noch einmal zu vertiefen und zu üben. Wir helfen den Kindern dabei, ihre
Aufgaben konzentriert und strukturiert zu erledigen.
Die Lernzeit findet gruppenübergreifend statt, wobei ein Teil der Kinder in den Gruppen „rot“ und
„blau“ lernen und einige Kinder im „Stilleraum“ arbeiten. Die Kinder, die im Gruppenraum lernen,
werden dort von den Gruppenpädagogen betreut. Hier stehen jeweils der Gruppen- und der
Nebenraum für die Hausaufgaben zur Verfügung. Im „Stilleraum“ arbeiten Kinder, die weitgehend
selbstständig lernen können und dabei viel Ruhe und Konzentration für die Aufgaben benötigen. Es
wird bei jedem Kind individuell darauf geachtet, wie lange und intensiv es an seinen Hausaufgaben
arbeiten kann. Generell sollte die Lernzeit nicht mehr als eine Stunde betragen. In dieser Zeit müssen
die Hausaufgaben nicht zwangsläufig fertig sein, sofern die Kinder produktiv und konzentriert an
diesen gearbeitet haben. Die Pädagogen stehen während der Lernzeit jederzeit für Hilfe zur
Verfügung.
5.3 Interessenorientierte Förderung
Jedes Kind hat die Möglichkeit, zweimal in der Woche an einer interessenorientierten Förderung (IF)
zu einem Thema teilzunehmen. Die IFs finden dienstags bis donnerstags in der Zeit von 14:45-15:45
statt. Die Angebote orientieren sich an den Wünschen sowie an den nötigen Förderschwerpunkten
der Kinder (d.h., die Kinder dürfen teilweise selbst wählen, teilweise werden sie dabei von den
Pädagogen unterstützt). Die Angebote finden jeweils „von Ferien zu Ferien“ statt. Die Kinder können
somit viermal im Jahr neue Angebote wählen. Sie werden den Kindern jeweils ein bis zwei Wochen
vor Beginn der Ferien vorgestellt und von ihnen gewählt, sodass sie unmittelbar nach den Ferien
beginnen können. Bei allen Angeboten wird eine besonderer Bezug und Schwerpunkt auf die
Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung gelegt.
Die Vielfalt unserer IF und Angebote:
 Bewegungs- und Sportangebote, z.B. Psychomotorik, Fußball, Basketball, Tanzen,
Klettern
 Kochen und Backen
 Kreative Angebote, z.B. Kunst, Basteln und Nähen
 Theater
 Körpererfahrung
 Umwelterfahrung, z.B. Garten und Tiere
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 Yoga
 Experimente
Neben den IF-Angeboten finden für die Kinder Freispielzeiten statt, die von jeweils einem oder zwei
Pädagogen betreut werden. Hier sind keine festen Planungen und Aktionen vorgegeben. Die
Freispielzeit soll den Kindern die Möglichkeit bieten, über ihre Zeit frei zu verfügen und eigenes
kreatives Spiel zu ermöglichen und neue Erfahrungsräume zu erleben. Darüber hinaus bietet die
Freispielphase auch ausgiebig Zeit für Gespräche mit den Kindern.
Die interessenorientierten Förderungen (IF) und die Freispielphase finden in kleinen Gruppen statt,
sodass auf die Kinder intensiv und individuell eingegangen werden kann.
Durch den hohen Aufforderungscharakter der Angebote fördern wir ihre Stärken und erreichen eine
hohe Motivation, sich den sozialen Anforderungen in einer Gruppe zu stellen. Dies ermöglicht in
einem spielerischen Setting insbesondere an den Förderzielen der Konfliktfähigkeit und der Stärkung
des Selbstvertrauens zu arbeiten.
5.4 Reflexions-/ Abschlussrunde
Nach der interessenorientierten Förderung/Freispielphase versammeln sich alle Schüler wieder in
den jeweiligen Gruppenräumen, um die einzelnen Phasen zu reflektieren – die sogenannte
„Reflexions-/Abschlussrunde“. Ziel ist es hierbei, den Kindern eine zeitnahe Rückmeldung ihres
Verhaltens zu geben.
Die Abschlussrunde betrachtet im Schwerpunkt vier Phasen des Tages:
 das Ankommen/Hochgehen (von der Paul-Maar-Schule zur Wiesenschule)
 Mittagessen
 Hausaufgaben/ Lernzeit
 interessenorientierte Förderung
Die Kinder der Sozialpädagogischen Tagesbetreuung reflektieren täglich in der Zeit von 15:45 bis
16:20 Uhr. Für alle sichtbar hängt in beiden Gruppen eine Auswertungstafel, in der die Namen der
Kinder und die vier Phasen aufgelistet sind. Bei unerwünschtem Verhalten wird ein „Hinweis“ in Form
eines Striches bei dem jeweiligen Kind unter der entsprechenden Phase vermerkt.
Am Ende des Tages bekommt jedes Kind zunächst die Möglichkeit, sich selbst einzuschätzen und
nimmt Bezug auf die Auswertungstafel. Hierbei erhält es von den Mitarbeitenden und den anderen
Kindern Rückmeldungen, Hinweise und Tipps auf Verhaltensänderungen, Lob und Kritik.
Bei der Auswertung können die Kinder drei verschiedene Smileys bekommen: ein lachendes Gesicht
(positives Verhalten), gerades Gesicht (das Kind kann sich angemessen entschuldigen und das
Fehlverhalten „liegt noch im Rahmen“) und ein trauriges Gesicht (bei nicht akzeptablem Verhalten).
Es wird hierbei individuell auf den Entwicklungsstand und die Möglichkeiten der Kinder geachtet.
Am Ende der Woche dürfen die Kinder ihre lachenden Smileys zählen und erhalten bei
entsprechender Anzahl eine kleine Belohnung.
In einer Auswertungsmappe, die für jedes Kind angelegt ist, werden die täglichen Smileys
dokumentiert (auch in Hinblick auf die Förderplanung).
6. Leistungen und Ziele
6.1 Individuelle Förderung
Zur alltäglichen pädagogischen Praxis gehören Einzelgespräche mit den Kindern, in denen über
aktuelles Befinden und Probleme gesprochen wird, es werden gemeinsam Konflikte gelöst oder
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Krisen bewältigt. Dabei wird jedes Handeln und Tun des Kindes gemeinsam reflektiert und nach
Lösungen gesucht.
Unsere Ziele in der individuellen Betreuung sind:
 die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder zu stärken,
 die Kinder im selbstständigen Lernen zu unterstützen,
 die Kinder mit ihren Interessen, Bedürfnissen und Ressourcen wahrzunehmen und zu
unterstützen,
 die Kinder Sicherheit und Beständigkeit erfahren zu lassen,
 den Kindern einen Raum geben um Vertrauen zu entwickeln und sich wohl zu fühlen,
 soziale Kompetenzen zu erlernen,
 die Kinder verlässliche Bezugsbetreuer und verlässliche Angebote erfahren zu lassen,
 die Kinder sollen eine geregelte Tagesstruktur kennen lernen und sich sicher fühlen,
 durch verschiedene Angebote wie z.B. das Mittagessen oder Spielaktionen eine
gemeinschaftsfördernde und kommunikative Aktivität kennenlernen,
 die Kinder sollen positive Erfahrungen sammeln und Sicherheit aufbauen,
 eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern/ Erziehungsberechtigten und der regelmäßige
Austausch über den Entwicklungsstand der Kinder.
6.2 Gruppenleben
Wir legen viel Wert auf ein gesundes und angenehmes Gruppenleben, in den Kindern ermöglicht
wird, soziale Kompetenzen zu erlernen, Gemeinschaft zu erleben und die Zeit miteinander zu
genießen. Die Kinder erleben sich in unterschiedlichen Gruppensettings. Neben dem Mittagessen,
der Lernzeit, den Angeboten und der interessenorientierten Förderungen, fördern wir die Kinder
durch eine gemeinsame Alltagsgestaltung, die durch tägliche Rituale begleitet wird. Zusätzlich
ergänzen besondere Angebote wie Feste, Projekte sowie die Ferienbetreuung den pädagogischen
Alltag und machen diese ganz Besonders.
Zu einem gelingenden Gruppenleben gehört es für uns dazu, dass sich alle Kinder in die Gemeinschaft
einbringen und lernen, Verantwortung zu übernehmen und selbstständig zu werden sowie
lebenspraktische Dinge zu meistern. Aus diesem Grund übernehmen die Kinder verschiedene
Aufgaben und kleine Dienste, wie z.B. Tisch decken, Spülmaschine einräumen oder Blumen gießen.
Die Dienste wechseln wöchentlich.
Unsere Ziele im Gruppenalltag sind:
 die Kinder erlernen soziale Verhaltensregeln, Normen und Werte
 die Kinder erlernen eine positive Streitkultur
 die Kinder lernen, sich alleine sinnvoll zu beschäftigen
 die Kinder lernen Kontakte zu knüpfen
 die Kinder sind in die Gruppe integriert und
 die Kinder erleben und genießen die Gemeinschaft.
6.3 Kooperation mit den Eltern / Erziehungsberechtigten
Die sozialpädagogischen Fachkräfte stehen für die Eltern zur Verfügung, um Organisatorisches zu
besprechen, Rückmeldungen zum Erleben der Kinder zu geben, zwischen Eltern zu vermitteln und in
Krisensituationen unterstützend und beratend zu wirken. In besonderen Situationen werden externe
Partner und Institutionen, z.B. das Jugendamt, unterstützend hinzugezogen.
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Zweimal im Schuljahr wird für die Eltern ein Elternabend angeboten. Wir informieren hier über
unsere Arbeit und geben Raum, um Fragen zu stellen und mit den Bezugsmitarbeitern in Kontakt zu
treten.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit für die Eltern, dass Fachpersonal jederzeit über die
Mitteilungshefte zu kontaktieren und zu informieren und auch der telefonische Austausch ist möglich.
Unsere Ziele in der Elternarbeit sind:
 die Eltern gut über die Arbeit des sozialpädagogischen Teams zu informieren
 die Eltern in die Förderung der Kinder mit einzubeziehen
 ein Austausch der Eltern/ Erziehungsberechtigte über Entwicklung und
Verhalten des jeweiligen Kindes in Familie, über (besondere) Bedürfnisse
desselben und über ihre Erziehungsziele und -stile aus. Dabei geht es auch
um die wechselseitige Abstimmung erzieherischer und bildender Handlungen
gegenüber dem Kind
 den Eltern in Krisensituationen eine/n Ansprechpartner/in zu bieten
 das Kennenlernen zwischen Eltern und Team
 der Kontakt zu anderen Eltern
 eine gute Beziehung der Eltern zu dem pädagogischen Fachpersonal zu
schaffen, wodurch Spannungen und Konflikte entschärft werden können
 eine Stärkung der Eltern für ihre Erziehungsarbeit
Zusammenfassend kann man sagen, dass durch gezielte Eltern- und Familienarbeit
Zukunftsperspektiven und neue Entwicklungsmöglichkeiten für das Kind erreicht werden und die
Erziehungsfähigkeit der Eltern gestärkt wird.
6.4 Kooperation mit den Lehrkräften und der Schulleitung
An der Paul-Maar-Schule wird viel Wert auf eine intensive Kooperation zwischen den Lehrern der
Schule und den Mitarbeitern der OGS gelegt. Die Systeme Schule und OGS haben Arbeitsstrukturen
geschaffen, die es allen Mitarbeitern ermöglicht, auf verschiedenen Ebenen einen professionellen
und systematischen Austausch zu pflegen:








täglich gibt es die Möglichkeit Tür- und Angelgespräche zu führen
über ein Mitteilungsheft gibt es die Möglichkeit, Informationen zwischen OGS Mitarbeitern
und Lehrern auszutauschen
wöchentlich stehen im Stundenplan der Schule wie im Dienstplan des OG feste Zeiten für
gemeinsame „Förderplan- bzw. Hilfeplangespräche“ zur Verfügung
bedarfsorientiert nimmt die Schulleitung an der Teamsitzung der OGS teil sowie ein Vertreter
der OGS an der Lehrerkonferenz
wöchentlich findet eine Austausch mit der Koordinatorin der Schule und der Koordinatorin
der OGS statt
wöchentlich bis zweiwöchentlich findet eine Leitungssitzung zwischen der Geschäftsleitung
der Diakonie und der Schulleitung statt
über das Jahr verteilt finden Konzepttage oder – Nachmittage mit allen Mitarbeitern von
Schule und OGS statt
des Weiteren wird der Einsatz von Lehrerwochenstunden im offenen Ganztag nach
festgelegten Vereinbarungen in der Lernzeit eingebracht
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6.5 Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen Partnern
Im Rahmen der sozialpädagogischen Tagesbetreuung arbeiten wir eng mit dem Schulträger des
Kreises Gütersloh als Auftraggeber zusammen. Hierbei stehen neben organisatorischen Belangen und
Informationsgesprächen auch Qualitätsdialoge im Vordergrund.
Als weitere wichtige Kooperationspartner sind die Jugendämter der Stadt Rheda-Wiedenbrück, Verl,
sowie die Regionalstelle Ost des Jugendamtes des Kreises Gütersloh zu nennen. Insbesondere unter
der Maßgabe Jugendhilfemittel bei ambulanten und teilstationären Maßnahmen einzusparen, kommt
dieser Zusammenarbeit eine spezielle Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang sind Kriterien
erarbeitet worden, wie von Seiten der öffentlichen Jugendhilfe eine Einflussnahme der Kinder in den
Offenen Ganztag aussehen kann. Darüber hinaus sind Abstimmungsprozesse beschrieben worden,
wie die Kommunikation zwischen örtlicher Jugendhilfe, Maßnahmenträger und Schule verlaufen
sollte, bevor eine Jugendhilfemaßnahme eingerichtet wird. Ziel soll es hier sein, in jedem Einzelfall
gemeinsam zu überlegen ob das Angebot der sozialpädagogischen Tagesbetreuung eine andere
Jugendhilfemaßnahme ersetzen kann.
Darüber hinaus arbeiten wir z. B. mit ansässigen Jugendhilfeanbietern, Psychologen, besonderen
Fachstellen und Kinder- und Jugendpsychiatern zusammen.
7. Qualitätssicherung
Die Sicherung und Weiterentwicklung unserer Qualitätsversprechen garantieren wir in Abstimmung
und Zusammenarbeit mit der Diakonie, den Lehrkräften sowie mit externer Unterstützung und
folgenden Maßnahmen:







regelmäßige Konzepttage
Evaluation und Weiterentwicklung des pädagogischen Konzeptes
Supervision
regelmäßige Teamsitzungen (Klein-, Groß-, Schulleitungs- und Leitungsteam)
Einladen von Fachkräften
Ausbildung/ Fortbildung (z.B. in Familientherapie)
Mitarbeitergespräche
In jedem Schuljahr wählen wir in Abstimmung mit den Lehrkräften einen Evaluations- und
Qualitätsentwicklungsschwerpunkt, z.B.





Zufriedenheit der Kinder
Entwicklung von Kooperation und Gemeinschaft
Zufriedenheit der Eltern
gemeinsame Förderplanung
gemeinsame Elternarbeit
Sowohl bei der Auswahl des Qualitätsbereiches sowie bei der Durchführung und Auswertung der
Evaluationen legen wir besonderen Wert auf die aktive Beteiligung der Kinder, der Eltern sowie der
Lehrkräfte.
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